Vermischtes.
Von der bayerischen Grxnze, 25. IM. (Mlchp»eiserhö- hnng für Au-grist.)' In Bayern wird der Mjlchpreis für August voraussichtlich ,rmi .3 Pfg. pro Liter erhöht Werden, doch soll in Zukunft eitre gewissr StabilstU des Milchreises eintre- ten, um eine BeunruyiMng -der Konsumenten hintan zu halten.
Der Kartoffelkäfer schon in Baden? Der „Wehratäler" teilt init, es bestehe in der Gegend von Wehr starker Verdacht, daß der Koloradokäfer bereits in einem GrmtWMk Mf Vkr Gemarkung V^ehr cmfaeckmcht sei. Man wird eine amtliche FesMMng Wfer MKeilung abwarten müssen.
Eme sepa r atistische E inbrecher Lande. Vor dem MUHeimer Schöffengericht stand eiste EirWrecherLande, hauptsächlich Angehörige der ehemaligen separatistischen Armee, die sich nach Beendigung ihrer „Militärzeit" in Koblenz zusammengeschlossen hatten und plündernd die Gegend unsicher machten. Das Schöffengericht verurteilte 10 Angeklagte zu Gefängnisstrafen von 2 Monaten bis zu 2 Jahren.
Die Einreiseborschriften für das besetzte Gebiet. Die Einreisevorschriften für das besetzte Gebiet sind den Behörden und der Bevölkerung des unbesetzten Gebietes nicht immer genügend bekannt. Von allgemeiner Bedeutung ist deshalb eine amtliche Zusammenstellung darüber. Alle Personen über 16 Jahre, -die im unbesetzten Gebiete wohnen, bedürfen zum Eintritt in das besetzte Gebiet eines Geleitscheines der Besatzungsmacht, in deren Zone sie einzureisen oder sich aufzuhalten wünschen. Für die französische, britische und belgische Besatzungszone sind je besondere Geleitscheine notwendig. Schriftliche Anträge sind für das Ruhrgebiet an die französischen Divisionskommandeure in Essen, Dortmund und Düffeldorf oder den belgischen Divisionskommandeur in Duisburg zu pichten. Für die belgische Zone -des altbesetzten Gebietes -gehen die Gesuche an den Bezirksdelegierten in Aachen und den Bezirksdole- gierten in Krefeld, für die britische an das Stadt. Verkehrsamt in Köln, für die französische an die Bezirksdelegierten in Bonn, Koblenz, Trier, Wiesbaden, Mainz und Speyer. Dem Anträge beizufügen sind polizeilicher Ausweis für die Einreise. AufenthaltsbescheiniAUNg, 2 Lichtbilder, Porto für die Antwort und eine Gebühr von 5 Mark.
Unwetter in der sächsischen Schweiz. In der Nacht zum Mittwoch ist im Bereich des sächsischen Erzgebirges ein furchtbares Unwetter niodergegangen. Im Zschopgu- und im Sehma- tale brach das Gewitter gegen 10 Uhr abends aus und erreichte seinen Höhepunkt gegen Mitternacht. Die wolkenbruch- artigen Wassernüssen waren von einem Hagelwetter begleitet, wie man es seit 1879 nicht mehr erlebt hatte. Die Schloßen, die die Größe von kleinen Hühnereiern erreichten, lagen stellenweise noch am nächsten Morgen 25 Zentimeter hoch. Besonders betroffen wurden die Orte Schlettau, HerMnnsdorf, Sehma sind Crvttystdvrf. sämtlich in Lex Amtshauptnmnnschoft Nnn-a- berg gelegen. Die Getreide-, Kartoffel- üstd Krämernte ist dort völlig vernichtet. FW sämtliche Fensterscheiben in den genannten Orten sind zerschlagen. Mehrfach wurden sogar Fabrikdächer von -den niedergehenden Schloßen durchschlagen. Der Schaden ist außerordentlich hoch und trifft namentlich kleine Bauern, die vor dem Ruin stehen, wenn nicht sofort Hilfsmaßnahmen eingeleitet -werden.
Mißglückte Verbrechcrjagd. Der Gutspächter Cölle in Warsow bei Schwerin erhielt Drohbriefe, worin er aufgefordert wurde, an einer bestimmten Stelle eine Geldsumme nie- derzulegeu. Cölle bat in Schwerin und gleichzeitig in Hage- now um polizeiliche Hilfe. Zwei Hagenower Gendavmerle- kommissare legten sich daraufhin an der bczeichneten Stelle auf die Lauer, aber auch die Schweriner Polizei wollte die Verbrecher abfangen. Man hielt sich gegenseitig für die erwarteten Erpresser und es entspann sich zwischen den beiden Poli- z-eimannschasten ein Feuergefecht, in dessen Verlauf der eine der beiden Hagenower Kommissare durch Schüsse in Unterleib und Schulter schwer verletzt wurde. Der andere Kommissar erhielt in dem -darauffolgenden Handgemenge einen Hieb mit dem Revolver auf den Kopf, -der ihn besinnungslos niederstreckte. Als die beiden nunmehr unschädlich gemachten vermeintlichen Verbrecher von ihren Schweriner Kollegen festgenommen wurden, klärte sich der Irrtum auf. Die erwarteten Erpresser blieben aus.
Was heißt „Film"? Das Wort und der Begriff Film sind in der deutschen Sprache ganz landläufig geworden, aber -was eigentlich Film bedeutete -und wie dieses Wort zur Bezeichnung
des Lichtspiels kam, ist wenig bekannt. Das englische Wort „Film" kommt von dem angelsächsischen „felmen", das ursprünglich die Haut auf der Milch bedeutet. Es ist also ein dünnes Häutchen, das dann bei -der Photographie auf -das -dünne Blatt des Negativs übertragen wurde. Man nannte dann auch -die Häutchen aus Zelluloid, die für die Aufnahme der Bilder im kinematographischen Verfahren benutzt wurden, Film, und davon wurde dann der Ausdruck „Der Film" auf die ganze Industrie übertragen.
Gedächtnisfeier an deutschen Kriegergräbern m Lettland.
Wie -der „Orient-Expreß" meldet, findet in Mga am 3. August eine Trauer stier zum Andenken der auf lettländischem Boden gefallenen deutschen Krieger statt. Die Zahl aller in Lettland bestatteten deutschen Soldaten wird in Riga auf 30 000 geschätzt. Seit einigen Jahren werden ihre Gräber ermittelt und instand gesetzt. Diese Arbeiten leitet Architekt Hoffmann in mustergültiger- Weise. Auf -dem Waldfriedhof bei Riga ruhen gegen 300 -deutsche Soldaten. Dort wird am 3. August in Vertretung -des auf Urlaub weilenden Gesandten -der deutsche Geschäftsträger Legattonsrat Rießer an der Spitze einer Abordnung der deutschen Kolonie in Riga nach einer kirchlichen Feier eine Gedächtnisrede halten und einen Kranz nie-derlegen.
Ein deutscher Dampfer mit 13 Mann gesunken. Der Oldenburger Dampfer „Schill" ist im Atlantischen Ozean unter- gogangen. Die Besatzung mit 13 Mann ist ertrunken. Der Dämpfer „Schill" gehörte der deutschen Fischereiegesellschast „Nordsee". Unter Kapitän Wilh. Meyer-Nordenham ist er am 15. Januar nach Island auf -Len Fischfang -gefahren und wird seit dieser Zeit vermißt; trotz aller Nachforschungen ist weder von dein Schiffe noch -von der Besatzung irgend etwas zu entdecken gewesen. Mitte Januar herrschten in den isländischen Faschereigründen heftige Stürme, während welcher auch dänische Schisse verloren gingen, und es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß -der Dampfer „Schill" dort untergogangen und die aus 13 Mann bestehende Besatzung ertrunken ist. Das See- amt Brake fällte den Spruch, daß „Schill" verloren gegangen ist. In den Jslandsgewässern liegen etwa 15 Wracks von Schiffen aller Nationen, die beim Sturmwetter an die klippenreichen Küsten Islands -geworfen wurden und -gestrandet sind.
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