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Neuenbürg, Samstag, dm 26. Juli 1924.
82. Jahrgang.
Amerika und der Weltkrieg.
Ausgangspunkt für die amerikanische Politik ist immer noch -der Weltkrieg. Und da ist es gut, wenn wir uns möglichst oft klar machen, welch ungeheuren Einsatz die Vereinigten Staaten in ihm festgelegt haben, und wie die dortigen Macht- Haider es fertig gebracht haben, die breite Masse des Volkes mit schönen, hochklingenden Ideen dafür zu begeistern und ans den Erfolg stolz zu machen. Das ist wieder so recht deutlich zu ersehen aus -dem Bericht über den Krieg. (The War wich Ger- many, a -statistical smmnary.) Der Bericht gehört zu der großen Reihe der amtlichen Veröffentlichungen, die im Reich des Goldüberflusses in unerschöpflicher Mut an den Tag gefördert werden. An diesen Schriften muß uns Deutsche, die berüchtigten Anbeter des Militarismus, besonders die gewaltige Freude am Soldatenwesen 'verblüffen, die ans diesen ungezählten Ranglisten, Dienstvorschriften und dergl. spricht, denen gegenüber sich die Veröffentlichungen unserer alten militärischen Dienststellen mehr als bescheiden ausnehmen. Der Bericht, den -der Leiter der statistischen Abteilung des amerikanischen Generalstabs, Oberst Ayres, ansgefertigt hat, legt den amerikanischen Anteil am Krieg in kürzester Form dar, in echt amerikanischer Weise meist mit Zahlen und bildlichen Darstellungen.
Darnach haben während des Weltkrieges gegen 4 Millionen amerikanischer Soldaten Kriegsdienst getan. Davon kamen mehr als die Hälfte nach Europa herüber und fast 1^ Mill. nahmen an Schlachten oder Gefechten teil. Unter 100 amerikanischen Bürgern hatten also immer 5 zu den Waffen gegriffen — und zwar „zum Schutze des Vaterlandes", wie es gleich im Anfang bezeichnenderweise heißt. Ebenso bezeichnend ist, daß der ganze Bericht den Weltkrieg immer dem großen Nationalkrieg der Vereinigten Staaten, dem Civil War, an die Seite stellt. Damals dienten nur 2,4 Millionen in Heer und Flotte, nur halb so viel als im Weltkrieg.
Um die Zahl» von 2 Mill. Kämpfern in Frankreich zu erreichen, brauchte England drei Jahre, Amerika nur die Hälfte der Zeit. Stolz stellt der Bericht fest, daß bei Beginn des Krieges kein Mensch der Welt mit diesen Zahlen Amerikas gerechnet habe. Zur Zeit der Kriegserklärung hatten die Ver. Staaten nur 20 000 Mann unter den Waffen, und wenn die Riefenzahlen der Millionen so schnell erreicht wurden, so zeugt das, wie mit großer Genugtuung hervorgehoben wird, am besten für die große Bereitwilligkeit, mit der die Aushebung, etwas so durchaus Ungewohntes für den Amerikaner, ausgenommen wurde, wie auch andererseits Deserteure im amerikanischen Heer eine große Seltenheit gewesen seien. Während man im Civil War ungeheure Summen für Anwerbung ausgegeben hatte und schließlich doch zur Aushebung schreiten mußte, war diesmal nur der 20. Teil auszugeben, da 60 Prozent ausgehoben wurden gegen die 2 Prozent im Civil War.
Und trotzdem wurde die Ausbildung nicht überhastet. Ehe der amerikanische Soldat auf den europäischen Kriegsschauplatz abfuhr, hatte er sechs Monate Heimatausbildung hinter sich; ehe er an die Front kam, noch 2 weitere Monate in Frankreich; und auch dann ging es zunächst für 1 Monat an einen ruhigen Abschnitt und erst nach diesem 9. Monat der Ausbildung in die eigentliche Kampffront. Bis zur Unterzeichnung des Waffenstillstandes waren 42 amerikanische Divisionen — eine amerikanische Division war wesentlich stärker als eine deutsche oder eine französische — herübergekommen, die Ausbildung -von 12 anderen war schon weit vorgeschritten und 4 weitere wurden eben ausgestellt. Nach dem festgelegten Plan waren bis Juli 1919 80 und bis Ende des Jahres 100 Divisionen amerikanischer Truppen für Frankreich vorgesehen, Zahlen, die auch uns Deutschen bei der imtzner noch erörterten Frage der Möglichkeit der damaligen Fortsetzung des Krieges Loch zu -denken ge
ben werden da sie nach all den Vorgängen Lei den Amerikanern nicht bloß auf dem Papier geblieben wären.
Ueber die überseeische Versendung dieser Truppenmassen, die ebenfalls einst in der deutschen Öffentlichkeit eine so große Rolle gespielt hat, bringt der Bericht auch sehr bemerkenswerte Angaben. Im einen Monat IM 1918 allein wurden über 300 000 Mann verschifft. Die Hälfte der Transporte haben englische Schiffe ausgeführt, die schnellsten Fahrten die deutschen Schiffe „Vaterland" und „Kronprinzessin Cäcilie", von denen das ersteve in jedem Monat die Gefechtskraft einer deutschen Division den Franzosen zuführte. Es wird ausdrücklich festgestellt, -daß kein einziger Truppentransport auf dem Weg nach Osten verloren gegangen ist.
Besonders stolz ist der Bericht über die Leistungen in Befriedigung all der riesigen Bedürfnisse an Bekleidung und Ausrüstung. Am Ende war die Erzeugung von Artillerie- material in amerikanischen Betrieben so groß wie alles zusammen, was man zunächst von Frankreich und England hatte kaufen müssen, und Amerika versorgte nun seinerseits die Bundesgenossen mit Pulver und Sprengstoffen.
Am großartigsten waren die Anstrengungen auf dem Gebiet des Flugwesens, wo bei Ausbruch des Krieges nur ein Personal von 1200 Köpfen zur Verfügung stand, am Schluß dagegen 200000. Die Amerikaner brachten 755 Flieger nieder und verloren selbst nur 357. Diese großen Leistungen befähigten den zuletzt aus den Plan getretenen Partner des Verbands, am Schluß fast (4 der Front zu übernehmen, ein größeres Stück als die Engländer. Sie gaben den Ausschlag dahin, daß die Entente an der Westfront, wo Deutschland im April 1918 noch 324 000 Gewehre mehr hatte, schließlich die unbedingte Zahlenüberlegenheit bekam, indem ihr am l. November dort 600 000 Gewehre mehr zur Verfügung standen. Sie wandelten die deutsche Frühjahrsoffensive endgültig in einen Rückzug.
Die Amerikaner beteiligten sich an 13 größeren Schlachten. Im besonderen nahmen sie den St. Mihiel-Bogen, der Lauernd eine Bedrohung der französischen Linie gewesen war und schlugen Bresche in die Ärgonnen-Maas-Linie, deren Halten eine Lebensfrage der deutschen Front bildete.
Zum Schluß werden — und das ist für die amerikanische Bettachtungsweise ein sehr gewichtiger Punkt — die Aufwendungen an Geldmitteln zusammengestellt. Der Krieg kostete die Ver. Staaten 2 Jahre lang mehr als eine Million Dollars in der Stunde. Die unmittelbaren Kriegsausgaben waren etwa 22 Milliarden Dollars, annähernd soviel als die Verwaltungs- kosten des Staates von 1791 bis zum Ausbruch des Weltkrieges betrugen, oder gleich der Summe, die genügt hätte, um den Befreiungskrieg, den man 1775 bis 1783 geführt hatte, nach seinen damaligen Sätzen mehr als 1000 Jahre lang fortzusetzen. Dazu kommen 10 Milliarden Anleihe, an die Verbündeten. Für Heeresbedarf allein wurden 14 Milliarden Dollars ausgegeben, etwa gerade der Wert der Gesamtmenge des Goldes, das in der ganzen Welt seit Entdeckung von Amerika bis Ausbruch des Weltkrieges gefördert worden ist.
Es soll hier nicht in eine Kritik des Berichts eingetreten werden; seinen Zahlenangaben wird auch schwer beizukommen sein. Aber -das ungeheure Gewicht dieses Einsatzes im Weltkrieg, das auf der Wage der Politik noch lange den Ausschlag geben wird, geht aus den kurzen Zusammenstellungen klar und deutlich hervor.
RMM
Stuttgart, 24. Juli. (Schuldgeld für freiwilligen Unterricht an höheren Schulen.) Ein besonderes Schulgeld von den Teilnehmern am freiwilligen Unterricht -darf nur dann erhoben werden, wenn der Staatskasse oder den Gemeinden für Len Unterricht in dem in Frage kommenden Fache ein über die
Der Tanz um das goldene Kalb
49 Von Sri« Gr«p«-Lörcher
(Nachdruck verboten.)
Nach einigen Tagen begab sich Dr. Forgiß in einer peinlichen Mission in das Haus des verstorbenen Geheimrates Werner. Es galt, mit Frärstein Amanda Einzelheiten des Testamentes durchzusprechsn und ihr ganz offen zu sagen, daß die vermachten Summen nicht für den tatsächlichen Bau des geplanter; „Wernerhovses' ausrsichtsn!
Er schätzte di; alte Dame, dis weit rvsltklüger und weniger eitel als ihr Bruder war, und er gab sich alle Mühe, "-ft möglichster Delikatesse vorzugehen. Aber schließlich war er dennoch genötigt, alles beim wahren Namen zu nennen, da Beschönigungen heute nicht mehr am Platze waren.
Fräulein Amanda hatte den Rechtsanwalt wieder in das frühere Arbeitszimmer ihres Bruders gebeten. Dort saßen sie in den tiefen ledernen Klubsesseln wie neulich. Die alte Dame führte unter aufsteigenden .Tränen das Taschentuch zu den Augen, als sie darauf hinwies, es sei wie vor wenigen Tagen.^ Und doch fehle dis Hauptperson, ihr Bruder! Und wie Schweres habe sich seit diesen wenigen Tagen ereignet!
Aber dann zwang sie sich gewaltsam, um den Ausführungen des Dr. Forgiß ganz zu folgen. Ja, sie war als Univsrsalerbin von ihrem Bruder eingesetzt. Was er da jetzt in den einzelnen Paragraphen des Testamentes an Vermächtnissen und Bestimmungen verlas und erläuterte, trat -eigentlich erst nach ihrem Tode in Kraft! Aber dieser würde nicht lange auf sich warten lassen, das fühlte sie schon jetzt! Der Lebenszweck, der Lebensnerv ihres Daseins war ihr mit dem Tode ihres Bni-ders verkümmert. Was bot das Loben ihr jetzt noch, we sin so völlig anderes Leben vor ihr als Rest ihres Daseins auftauchte?
Plötzlich lwrchte sie wieder schärfer cm-f. Dr. Forgiß sprach von der Notwendigkeit, dem Oberbürgermeister jetzt als Stadtoberhaupt die Einzelheiten über die der Stadt gemachten Stiftungen bekanntzugeben. Da wurden die Augen der alten Dame, di« so erwartungsvoll unter ihrer blendend weißen Titusperrücke auf ihn gerichtet waren, immer größer. War es nur Erstaunen oder auch Entsetzen? An diese Notwendigkeit hatte sie nicht geglaubt, nicht daran gedacht!
Der Rechtsanwalt sprach mit sichtlichem Mißbehagen
wetter. Es war ihm unendlich peinlich, der alten Dame das olles jetzt cmseinandersetzen zu müssen. Mehr als einmal hatte er ja den Herrn Geheimrat darauf aufmerksam gemacht. Ja. ih« direkt gemahnt, die ganze Stiftung nicht schon zu seinen Lebzeiten bekanntzugsden, sondern abzuwarten «nd noch das Vermögen zu vergrößern, was von Jahr zu Jahr möglich gewesen wäre, wönn der Me Herr noch länge gelebt hätte. Aber seine grenzenlose Eitelkeit hatte das nicht zugegeben. Hatte ihn selbst nicht ruhen lassen, bis Dr. Forgiß ihm die Sache formulierte, um sie schon zu seinem sechzigsten Geburtstage bekanntzugeben. Vorschußlorbeeren! Sie ließen den alten Herrn nicht schlafen. Wie hatte er sich in den Ovationen und Ehrungen geweidet! Und nun war er aus allem davongegangen, und ihr blieb nun die peinliche Pflicht, dem Stadtoberhaupt mit der Darbis- .tung einer Summe zu kommen, welche nicht mit den erwiesenen Ehrungen Schritt hielt, weil der Geheimrat Sachen in einem Umfange versprochen, die er nicht zur Tatsache umzusetzen vermochte.
Oh, welch unsägliche Blamage! Fräulein Amanda hielt ihr peinliches Erschrecken gewaltsam au sich. Sie schämte sich so unsäglich, sie, die gewohnt war, immer geehrt, bewundert, umschmeichelt zu werden und überall den Ton as- zugeben. daß sie gerade vor diesem klugen Norme sich keine Blöße geben durste. Aber innerlich würgte die Beschmmmg schwer in ihr und sie fand lange keine Antwort, nachdem er seine Ausführungen geendigt und auf ihre SegMäußsrung wartete. Wie wurde nun alles werde«? Für Sekunden vergegenwärtigte sie sich nochmals alle Huvigrmgs«, die man ihnen beiden gebracht hatte, wie erhebend, wie stolz sich jener Festtag gestaltete, als alle die Deputationen und Gratulanten kamen, als der Herr Oberbürgermeister in der schwungvollen Rede ihre hohen Verdienste um die Stadt feierte, and was auf dem großen Fest im Stadthaus alles an Reden und .Hochrufen auf das Geschwisterpaar Werner geleistet worden war! Sollte das alles zerflattern, womöglich ungeschehen sein, weil die ganze Geschichte sich im Grund« als ein gang großer Bürst hermrssteltte, a« de« der Geheim- rot nicht einmal ganz unschuldig war, west ec vom ver- mögensverwakter gewarnt worden war? Well «r selbst so viel Ueberblick hätte haben müssen, und trotzdem hatte er das alles inszeniert, um alle die gercnstchvoSen Shcrmgen zu seinem sechzigsten Geburtstage zu genieße»?
Gehaltsbezüge des Lehrers hinausgehender besonderer Aufwand erwächst. Die Höhe des Schulgeldes ist in diesem Falle so zu bemessen, daß der Aufwand für die Entschädigung des Lehrers gedeckt wird, und in runder Summe zu bestimmen. Im Höchstbettag darf -das Schulgeld jedenfalls -den Satz von 3 Mark für die Jahreswochenstunoe nicht überschreiten. Unabhängig davon können bei denjenigen freiwilligen Fächern, die mit namhafteren Materialkosten verbunden find — es sind dies das freiwillige Zeichnen, die chemischen, physikalischen und biologischen Schülerübungen sowie der Werkunterricht —, -die Schüler, soweit sie das Mattrial nicht selbst beibringen, zu dem laufenden Aufwand für -das Material herangezvgen -werden. Es mutz indessen die Möglichkeit gegeben sein, daß auch minderbemittelte Schüler an diesem Unterricht teilnehmen.
Stuttgart, 25. Juli. (Eine Kindsmörderin vor Gericht.) Die geschiedene Mechanikersehesrau Berta Kaiser ist vom Schwurgericht wegen eines Verbrechens des Totschlags und der versuchten Abtreibung unter Zubilligung mildernder Umstände zu 4 Jahren 6 Monaten 15 Tagen Gefängnis verurteilt worden. Ihr früherer Liebhaber erhielt wegen Beihilfe der versuchten Abtreibung 2 Monate Gefängnis.
Stuttgart, 25. Juli. (Gültiges und ungültiges Notgeld.) Es ist in den letzten Tagen wiederholt vorgekommen, daß das wertbeständige Notgeld der WUrtt. Handelskammer und des Städtetages mit dem Bemerken zurückgewiesen wurde, es gelte nicht mehr. Offenbar handelt es sich hiebei um eine Verwechslung mit dem auf Papiermark lautenden Notgeld des württ. Staates, das seit 21. Juli außer Geltung gesetzt ist. Zur Aufklärung soll nochmals darauf hingewiescn werden, daß am 21. Juli nur das auf Papiermark lautende Notgeld des württ. Staates über einhundert Milliarden, eintausend Milliarden und zehn Billionen außer Kurs gesetzt wurde, während das wertbeständige Notgeld der Handelskammern und des Städtetages Uber 20 und 50 Goldpfennig, sowie eine und zwei Goldmark zunächst noch Geltung hat.
Neckarsulm, 25. Juli. (Ein Streit zwischen zwei Städten.) Die Stadt Heilbronn will ihre Abwasser in den Neckar einleiten und zu diesem Zweck einen Abwafferkanal durchführen. Die Stadtverwaltung von Neckarsulm hat bei den zuständigen Behörden wiederholt um den Schutz des öffentlichen Gewässers gebeten und die Verhinderung der Einleitung der Abwasser in den Neckar gefordert. Nach Mitteilung von Stadtschultheiß Häußler im Neckarsulmer Gemeinderat wird dabei dem Verunreiniger mehr Recht zuteil, als dem Geschädigten. Die Neckarbaudirektion und die Stadtverwaltung Heilbronn hätten der Gemeinde Neckarsulm gegenüber nicht immer mit offenen Karten gespielt. Neckarsulm ist nun bereit, der Durchführung des Abwafferkanals unter gewissen Voraussetzungen zuzustimmen, die sowohl seine materiellen als auch seine hygienischen Interessen berücksichtigen.
Ettenhausen, O.-A. Kllnzelsau, 25. Juli. (Zusammenstoß.) Der Sohn des Landwirts Fischer von hier stieß auf der Straße von Bartenstein nach Ettenhausen in der Dunkelheit mit einem Fuhrwerk zusammen, dessen Lenker falsch ausgewichen war. Weder Fuhrwerk noch Radfahrer hatten Licht. Fischer stieß direkt auf die Wagendeichsel auf und zog sich schwere innere Verletzungen zu. Sein Zustand ist sehr ernst.
Heidenheim, 25. Juli. (Landesfeuerwehrtag.) Nach Beschluß des Landesfeuerwehrausschusses wird der Landesfeuerwehrtag im nächsten Jahr hier abgehalten.
Murrhardt, 25. Juli. (Ehrenbürger.) Geh. Kommerzienrat Dr. Robert Frank in Ludwigsburg ist vom Gemeinderat in Würdigung seiner großen Verdienste zumWohl der Gemeinde zum Ehrenbürger ernannt worden.
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Je höher der Aufstieg, desto tiefer jetzt die Blamage. Eine Blamage, di« nicht einmal cmfzuhalten war, die man nicht im Diskreten abmachen konnte, sonder« di« überall in der Stadt hineingetragen ward«, ja, noch außer den Mauern der Stadt hinaus! Mit erregter Geschäftigkeit suckste Fräulein Amanda sich jetzt auszumalen, wie das Gerücht, daß der Geheirnrat bei weitem «cht so viel positives Vermögen Hintertassen habe, um de« von ihm verkündeten Bau- des großzügigen „Wernerha-uses" zu vollführen, sich durch die Stadt weiterpflanzen würde. Wie ein langsam, aber sicher fort- glimmendes Feuer! Alle Bekannten würden es erfahren, alle dir vielen reichen und angesehenen Familien, die Werners als ihresgleichen im standesgemäßen großen Reichtum betrachtet, die vielleicht das Geschwisterpaar noch heimlich beneidet hatten, Me würden es wissen, und sie sollte dann noch in diesen Kreisen weiterleben, sich achselzuckend und lächelnd ansehen lassen? Wo blieb ihre führende, erste Rolle, die sie in der Gesellschaft gespielt?
Dann begann Fräulein Amanda sich an Kleinigkeiten anzuklammern. Ja, gewiß, Dr. Forgiß habe schon neulich bei der letzte« Besprechung ihren Bruder darauf hingewiesen, daß die S umma» z« gering feie«, wenn er nickst noch binnen einigen Jahren einen erheblichen Vermögenszuwachs schuf! GewW Aber dann hatte doch ihr Bruder den Betrag von 60 000 Work, den er der Corelli im Legat vermachen wollte, zrmi Bau des WernerhaHes schlagen wollen. Das würde doch rvroder-um einen Test Zuwachs dafür crusmachen.
Mtt einer «rsgepeitschten Lebhaftigkeit, welche die alte Dame jetzt nach den Tagen tiefster Niedergeschlagenheit durchdrang, erhob sie sich jetzt- um zum Schreibtisch zu gehen. Wie war es mit dem Schriftstück, welches neulich ihr Bruder unter Veranlassung des Rechtsanwalts entworfen und nieder- geschriebe« hatte? Nun war man doch nicht mehr dazu gekommen, es ordnungsmäßig in das Haupttesiament einzu» fugen. Und sie hetz im jähen Entsetzen über diese Tatsache die Hände am Schloß der Schieblade wieder sinken.
Dr. Aorglß sprach ihr Mut zu. Das Schriftstück besaß trotzdem voMcnnmen rechtmäßige Kraft. Der Erblasser hatte es eigenhändig »iedergesch rieben, eigenhändig mit Datum und Unterschrift »ersehen. Eigentlich nur in der Absicht, seine Gedanken und Absichten möglichst klar vor sich formuliert zu sehen. Das Schriftstück besaß also volle Wirkungskraft.
(Fortsetzung folgt.)