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Obst wurde durch den Sturm massenhaft heruntergerissen. Auch in den Hopfenanlagon hauste der Sturm. Starke Stö­rungen erlitt der Televhonverkehr. Zwei Yachten, die nach Fr-icdrichshafen gehörten, wurden vom Sturm überrascht. Sie konnten jedoch, allerdings mit zerrissenen Segeln, noch gebor­gen werden. In Ravensburg riß der urplötzlich einsetzende Ge­wittersturm von einem der großen alten Kastanienbäume ei­nen mächtigen, über 6 Meter langen Ast los, der mit voller Wucht auf die darunter stehenden Verkaufszelte auf dem Rutenfestplatz stürzte und diese völlig demolierte. Dabei wurde ein Frl. vom Gespinnstmarkt ziemlich schwer, aber nicht le­bensgefährlich am Rücken verletzt. Desgleichen erlitt ein 18- jähriger Schüler eine Quetschung der Hand und sonstige leich­tere Verletzungen. Eine weitere Person wurde an der Schul­ter ebenfalls nicht unbedeutend verletzt.

Reute, O -A Waldsee, 23. Juli. (Goldene Hochzeit.) Schult­heiß Peter Paul Arzenbacher und seine Frau Iosepha, geb. Sonntag begehe» am nächsten Montag die goldene Hochzeit. Der Jubilar ist 80, seine Gattin 71 Jahre alt. Das Jubelpaar erfreut sich noch bester Gesundheit und ist sogar noch in der Landwirtschaft tätig.

Aus Vorarlberg, 22.'Juli. (Besichtigung.) Eine schwä­bische Gesellschaft mit dem württ. Innenminister Bolz an der Spitze besichtigte dieser Tage unter Führung des Landes­hauptmanns und einer Anzahl Ingenieure das im Bau be­findliche Gampedelzwerk (Montafen) und die Gewässer im Fermnnt, wo noch ein größeres Elektrizitätswerk geplant ist. Bekanntlich sind die Schwaben an den, Ausbau der Vorarlber­ger Wasserkräfte hervorragend beteiligt.

Schönbronn OA. Ellwangen, 23. Juli. lWiedergefunden.) Guts­besitzer Viktor Köder hat sein Pferd. das ihm im Februar l923 ge­stohlen wurde, wohlbehalten wieder bekommen. Die Diebe hatten das Pferd nach Lauingen gebracht, wo der tzauptbeteiligte, ein Natzen- bocher Hausierhändlerssohn lRegner) unter falschem Namen eine Pferdehandlung eröffnet hatte. Zahlreiche Pferde- und Einbruchs­diebstähle hat er sich mit Helfershelfern zuschulden kommen lassen Endlich hat ihn das Schicksal erreicht. Das Pferd stand bei einem Bauern in einem Ort zwischen Ulm und Augsburg.

Bermifchtes-

Lakomschc Rechnungen. In einem Dorf der Rauhen Alb zog eine neue Pfarrfrcm ein, die als frühere Städterin sehr viel auf elegante Kleidung hielt. Sie teilte mit der schon lange ansässigen, tückstigen, aber äußerst einfachen Lehrersfrau einen gemeinsamen Kirchenstnhl. Die Frau Pfarrerin genirrte sich offenbar, neben der einfachen Frau zu sitzen, da der Kontrast zu groß war, und verlangte einen eigenen Kirchenplatz. Der Schreinermeister des Orts wurde beauftragt, die beiden Plätze für Pfarrers- und Lehrersfrau abzustellen, und stellte nachher fönende Rechnung aus: Zwischen der Frau Pfarrer und Frau Schullehrer einen Unterschied gemacht kostet 4H0 Mark.

Für den Ausbau des Emdener Hafens. Das Erweiterungs­projett des Emdener Hafens erfuhr eine Unterstützung durch einen Besuch des Verkehrsausschusses des Reichstags in Emden. Der Ausschuß ließ durch seinen Vorsitzenden erklären, er halte es im nationalen volkswirtschaftlichen Interesse für durchaus notwendig, daß das Reich den Hafen von Emden und den Dorr- mund-Ems-Kanal in ihrem schweren Konkurrenzkampf gegen Rotterdam mit allen verfügbaren Mitteln unterstützt. Der Ausschuß will dem Vernehmen nach vor allem -dahin wirken, daß das Reich seiner Verpflichtung gegenüber Preußen, für eine Vertiefung des Fahrwassers bis Emden auf 13 Meter un­ter gewöhnlichem Hochwasser zu sorgen, so bald wie irgend möglich Nachkomme.

Man lacht Tränen!! In dem Hommerschen Ostseebad Mis- droy ertranken kürzlich vier Fischer bei einem Gewittersturm in der See. Fischers Loos! Bald darauf prangten an den Anschlagsäulen der Strandgomttnde und anderweit Plakate mit folgendem Inhalt:Mit eurem Lachen sollt ihr Tränen trocknen! Zugunsten der Hinterbliebenen der vier Misdroyer Todesopfer am Donnerstag, den 10. Juli, großes Wohltätig­kettsfest. Schönheftskonkurrenz: Die schönste Dame und der schönste Herr werden prämiiert. Man lacht Tränen!" Dort der bittere Seemannstod im. Kampfe ums Brot. Vier Fami­lien weinen um die Väter und Ernährer. Hier ans dem Wohltätigkeitsfest" für die Opfer des Meeres lacht man Tränen! Raffke-Kultur!

Der deutsche Metallflugzeugbau hat leider durch die Ab sage >des Nordpol-Fluges nicht'Gelegenheit gehabt, seinen Er folg im Gebiete der Arktis neuerlich zu beweisen. Aber wie sehr gerade der hierfür ausgesuchte Dornier-Flugboot-TyP Wal" mit seinien zwei Stück 360 PS. Rolls-Roys-Motoren geeignet gewesen wäre, diese ungeheure Probe der Leistungs­fähigkeit zu erfüllen, geht aus den eingehenden Schilderungen des spanischen Flugzeugführers Ramon Franco hervor, über den Flug mit demselben Typ von Spanien nach den Kanari­schen Inseln. Auf dem Rückfluge zwischen Casablanca und Ceuta brach ein Sturm los, wie ihn dieser bewährte Flieger noch nie erlebt hatte. In derRevista de Tropas Coloniales" schildert er ihn:Zwischen 100 Meter Höhe ging es dauernd auf und ab, kaum waren wir oben, so war das Flugzeug wie­der bis zum Meeresspiegel durchgesackt. Die Einhaltung jeder Lage war ganz unmöglich, denn das Flugzeug tanzte tni Winde und die Flügel hoben und senkten sich, als ob sie vom Rumpfe Wschied nehmen wollten. Am ärgsten war es die 13 letzten Minuten vor der Landung in Ceuta, während welcher wir nicht höher als 200 Meter gehen konnten und so den Böen am meisten ausgesetzt waren. Manchmal erfaßten uns Stöße, welche der Maschine die Stabilität vollkommen raubten, so daß es in einer ganz hoffnungslosen Loge bis zur See niederging. Nach allen diesen Schwierigkeiten, schlechtem Wetter und Ne- beranstrengung des Bootes mußte es jetzt noch eine Prüfung durchmachen, wie sie niemals von seinem Konstrukteur berech­net sein konnte. Aber immer wieder erhob sich das Boot und bewies triumphierend den Sieg des Menschen über die Ele­mente. Meine Anerkennung und mein Dank für dieses Flug­zeug und für diese Motore wird länger sein als mein Leben. Die glückliche Landung in Ceuta beweist der spanischen Men­talität, daß außerhalb unserer Heimat erheblich mehr gerungen und gearbeitet wird, eine Stellung in der Lustsahrt zu suchen und behaupten!" Die Leitung dieser Dornier-Flugzeuge im Auslände, gerade in einem Grenzgebiete -des französischen Ein­flusses, hat sicherlich dem deutschen Ansehen und der deutschen Wirtschaft mehr genützt.

Großer Erfolg der deutschen drahtlosen Telegraphie. Aus

Amerika, England und Frankreich sind in letzter Zeit wieder­holt Nachrichten -durch die Presse gegangen über Versuche mit kurzen Wellen, welche besonders während der Nachtzeit mit verhältnismäßig kleinen Sendestationen die Ueberbrücknng von großen Ueberseestrecken ermöglichen sollen. Die Telcfunken- Geftllschaft, die sich ebenfalls seit -geraumer Zeit mit diesen Auf­gaben beschäftigt, die kurzen Mellen ans große Entfernungen nutzbar zu machen, hat nunmehr einen großen Erfolg zu ver­zeichnen. In -der der Transradio, Drahtloser Uebcrsee-Berkehr A.-G., gehörenden Station Lianen hat sie vor einiger Zeit einen solchen Sender, -der nach ihren Patenten hergestellt ist, ausgestellt. Nach einem ganz kurzen Probebetrieb, der sofort zufriedenstellende Resultate ergab, hat Transradio den Sender ui Dienst gestellt. Der Sender arbeitet bereits auf eine Cnt- serrmng von 12 000 Kilometer nachts mit der kürzlich nach dem ^Äestmken-Syste-m fertig-gestellten Gro"

und wird genau so wie der große Sender ans der Betriebs­zentrale Berlin bedient. Nauen dürfte die erste Station mit kurzen Wellen sein, welche auf so große Entfernungen betriebs­mäßig in den Dienst gestellt ist.

Eine seltsame Hochzeit fand in der Tiroler Gemeinde Reutte statt. Der bekannte Daniel Falger, genannt Dandl, aus Lechaschau, 62 Jahre all, heiratete die Witwe Hedwig Pöschl aus Delß, die sechs Jahre älter ist als er. Er bringt 21, sienur" 16 Kinder mit in die Ehe. Auf der Hochzeit ging es recht lustig zu, es beteiligten sich daran die eigenen 37 Kin­der und 70 fremde Personen.

Eine englische Strand-Tragödie. An der englischen Küste ereignete sich eine Strandtragödie mit tödlichem Ausgang. Eine große Anzahl von Frauen und Kindern faß am Strande, als eine große Welle kam und die Ufer überspülte. Sie wurde hervorgerufen durch die vorüberfahrenden Riesendampfer Ber-engaria" undMajestic". Die Welle kam so unerwartet, daß niemand Zeit hatte, sich in Sicherheit zu bringen. Einige Fischer eilten zum Strande, um wenigstens zu verhüten, daß die Kinder von der zurückflutenden See davongespült werden. Diesem Zufall ist es zu verdanken, daß sie gerettet wurden. Aber ungefähr vierzig Personen waren -vollständig durchnäßt. Stühle, Kinderwagen, Schuhe und Kleider waren wegg-ewa- schen. Später konnten ganze Körbe voll Kleider und andere Requisiten aufgefischt werden. Aber zwei Menschenopfer hat die Tragödie -doch -gekostet. Zwei Fischer, die gerade allf dem Wasser waren, als die Welle heranbrauste, wurden um- -geworfen und ertranken. Ihre Leichen konnten noch nicht ge­borgen worden.

Schiffshebung. Im Hafenbecken von Southampton ist die Olympic", einer -der größten transatlantischen Dampfer, des­sen Gewicht 40 000 Tonnen beträgt, vom Meeresgrund gehoben worden. Damit ist auf -dem Gebiet der Schiffshebung ein Re­kord ausgestellt worden. Das -große Schiff wurde nach der He­bung zunächst auf ein Schwimmdock geschleppt, mit dem es dann abermals mehr als 12 Meter gehoben wurde. Es bleibt noch eine Woche lang in schwebender Lage, -damit die notwen­digen Ausbesserungen, bei denen an -die 1000 Arbeiter beschäf­tigt sind, ausgeführt werden können. Bei Len Hcbungsarbei- ten fehlte es nicht -an Augenblicken höchster Spannung; -denn der geringste Rechenfehler, dessen sich die Ingenieure schuldig gemacht hätten, hätte unübersehbare Folgen haben müssen.

NeueÜL Nochkichtem

München, 23. Juli. Im Landtage verursachte die Aentze- rung des völkischen Abgeordneten Dr. Nutz:Die Sozialde­mokratie beklagt sich über den Politischen Mord. Sie hat aber von jeher den Fürstenmord gepredigt", stürmische Austritte. Die sozialdemokratischen Abgeordneten bedrohten den Redner. Die völkischen Abgeordneten stellten sich schützend vor ihn. Der Präsident mutzte die Sitzung schließen. Die Auseinandersetzun­gen gingen weiter und wiederholt waren tätliche Angriffe zu befürchten. Schließlich -gelang es, den Zureden der führenden Parlamentarier, die Gruppen zu beruhigen. Die sozialdemo­kratische Fraktion trat zu einer kurzen Beratung zusammen. Sie -beschloß, Rntz nicht weiter reden zu lassen, ehe nicht -die be­leidigenden Worte zurückgenommen seien. Nach Wiederauf­nahme der Sitzung erteilte der Präsident dem Abg. Nutz einen zweiten Ordnungsruf und verlangte eine Erklärung, wie er seine Vorwürfe gegen die Sozialdemokratie gemeint habe. Als der Abgeordnete erklärte, er habe zwar keinem Mitglied des Hanfes den Vorwurf der Billigung des Fürstenmordes gemacht, wolle aber feststellen, daß das sozialistisch-marxistische Prinzip den Fürstenmovd kenne, erfolgten mehrfache Unterbrechungen des Redners durch die Kommunisten und Sozialisten. Erst nachdem der Präsident den Abgeordneten ansgefordert hatte, sich zu äußern, und dieser erklärt -hatte, -daß mit -den Darle­gungen nur das sozialistische System, und nicht die Partei ge­meint war, trat Ruhe «in.

Berlin, 23. Juli. Im volkswirtschaftlichen Ausschuß des Reichstags erklärte für das Reichslandwirtschaftsministerium Ministerialdirektor Hoffmann, -das ganze Kabinett stehe hinter der Schutzzollvorlage, die keinen Hochschutzzoll bedeute, sondern nur das wiederherstellen wolle, was bereits 1914 bestanden habe. Der Fleischkonsum habe im ersten Quartal 1924 nur 63 Pro­zent der Vorkriegszeit betragen. Die Seehandlung werde einen Kredit von über 100 Millionen auf 3 Monate an die Landwirtschaft mit 13 Prozent geben. Die Rentenbank liqui­diere die Agrarbank und übernehme die Abttagung der Wech­selkredite in 3 Jahren. Ein Tochterinstitut der Rentenbamk werde als Agrarkreditinstitut gegründet.

Berlin, 23. Juli. Wegen der Veröffentlichung des Statuts der Reichsbahngesellschaft durch dieRote Fahne", wodurch das Staats­geheimnis unbefugt preisgegeben wurde, wird der Oberreichsanwalt gegen die für die Veröffentlichung verantwortlichen Personen ein- schreiten.

Berlin, 23. Juli., In dem AusflugsortHangelsberg, an der Ober­spree, schlug gestern der Blitz in eine Gruppe von Badenden, die vom Gewitter überrascht worden waren. Zwei Frauen und zwei Mäd­chen wurden vom Blitz getroffen. Ein !2 jähriges Mädchen war so­fort tot, die übrigen 3 erlitten schwere Brandwunden. In unmittel­barer Nähe wurden 2 Kinder van einem anderen Vlitz getroffen und mußten dem Krankenhaus zugesührt werden.

Berlin, 23. Juli. Der Geschäftsordnungsausschuß des Reichstag lehnte heute den Antrag des nationalsozialistischen Abgeordneten v. Gräfe ans Einstellung des Disziplinarverfahrens gegen den national­sozialistischen Abgeordneten o. Pöhner ab.

Berlin. 23. Juli. In einer Zuschrift an dieKreuzzeilimg" fordert der ehemalige Berliner Polizeipräsident v. Iagow gelegentlich der jetzigen Beratungen des Rechlsausschusses des Reichstages, Am­nestiegleichheit für Angehörige aller Parteien.

Königshüttc, 23.' Juli. Gestern mittag sind sämtliche ostober­schlesischen Zink- und Eisenhütten stillgelegt worden, da die Beleg­schaften entgegen der Regierungsverordnung nur acht Stunden Arbeit leisteten. Mit Rücksicht auf die Demonstrationen, die vor den Werken stattfinden, wurden starke Polizeikräfte aufgeboten. Heute finden wiederum in ganz Ostoberschlesien Belegschaftsversammlungen statt, in denen zur Lage Stellung genommen werden soll.

Zittau, 23. Juli. In der vergangenen Nacht verunglückte ein mit 5 Personen besetztes Auto auf der Straße nach Zittau Groß- Schönau. Der Autoführer, ein Kaufmann aus Zittau, war sofort tot, die anderen Insassen sind schwer verletzt. Eine Frau starb auf dem Transport nach Zittau. Die Ursache des Unglückes ist darauf zurückzuführen, daß das Auto nicht auf der Chaussee, sondern auf einem schmalen Weg fuhr, wo es abglitt und die Böschung hinumer- türzte.

Paris, 23. Juli. Zn der Meldung der BelgraderWremja", daß die beim Rücktritt Poincares eingestellten Verhandlungen über den französisch-südslavischen Bündnisvertrag von Herriot und dem üdslavischen Gesandten in Paris, Svalaikowitsch, wieder ausgenom­men worden seien und daß der Vertrag wahrscheinlich im Laufe des Herbstes unterzeichnet werde, wird offiziös erklärt, daß diese Nach­richt als verfrüht zu betrachten sei, da die Lerbandlnngen zwischen den beiden Regierungen sich noch in der Schwebe befänden.

Santo, 23. Juli. Zuverlässigen Nachrichten aus Sav Paolo zu­folge, versuchten die Aufständischen mit der Regierung über einen Waffenstillstand zu verhandeln. Die Versuche sind jedoch fehigeschlagen. Präsident Bernardes erklärte, die Aufständischen müßten sich auf die durch die brasilianischen Gesetze vorgesehenen Strafen gefaßt machen. Sinla, 23. Juli. Andauernde Regengüsse riesen in den Staaten

Eisenbahn und an Gebäuden bedeutende Schäden verursachten, so­wie die Ernte und den Tierbestand in Mitleidenschaft zogen. IlO Personen sollen umgekommen sein.

Deutsch-französischer Zwischenfall.

Saarbrücken, 23. Juli. In der Umgebung von Saarlouis kam es zu schweren Ausschreitungen französischer Soldaten, die in Saarlouis stationiert sind. Sie drangen zu etwa 15 Mann abends gegen 9 Uhr in betrunkenem Zustande in eine Wirt­schaft ein, zwangen den Witt, ihnen Bier auszuschenken, miß­handelten den Kellner, dem sie die Zeche schuldig blieben, und liefen schließlich mit blanker Waffe in den Tanzsaal, wo ge­rade ein Tanzfest abgehalten wurde. Es gab einen großen Tumult, btt dem der Wirt drei Schreckschüsse abgab. Vor dem Lokal kam es dann zu Tätlichketten, in deren Verlauf die Sol­daten von den Zivilisten entwaffnet wurden. Dabei erhielt auf bisher noch unaufgeklärte Weise ein französischer Soldat einen Kopfschuß, so daß er ins Garnisonlazarett gebracht wer­den -mutzte.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 24. Juli. In -der -gestrigen Reichstagssitzung wurde zunächst ein nationalsozialistischer Antrag auf Aufhebung der Festungshaft des im Hitlerprozeß verurteilten Abg. Kriebel dem Rechtsausschuß überwiesen. Dann trat das Haus in die gemeinsame Beratung -der Anträge verschiedener Parteien ein. oie sich mit -der Invalidenversicherung, der Unfallversicherung, der Kriegsbeschädigten- und Erwerbslosenfürsorge, sowie mit der Fürsorgspflicht beschäftigen. Der sozialpolitische Ausschuß hat folgende Aenderung des tz 1285 der Rttchsversicherungs- ordnung -beantragt, die mit dem 1. August d. Js. in Kraft tre­ten soll:Der Rttchszuschuß beträgt jährlich 48 Goldmark für jede Invaliden- und Witwenrente und 24 Goldmark für jede Waisenrente". Ferner sollen nach einem weiteren Ausschuß­antrag in der Unfallversicherung an -die Stelle der alten ein­heitlichen Renten solche treten, -me dem wirklichen Arbeitsver­dienst entsprechen. Wer aus der Unfallversicherung zwei Drit­tel oder mehr der Vollreute bezieht, soll vom 1. Juli d. Js. ab eine Sonderzulage von 15 Mark monatlich erhalten. Bei den Kriegsb-cschädigtenventen sollen -die Zusatzrenten von 40 auf 50 Prozent erhöht werden, die Renten der Kriegsteilnehmer von 1870 und früher von 10 auf 15 Mark monatlich. Daneben sol­len Verbesserungen in den einzelnen Zlvttgen der Kriegsbe­schädigtenfürsorge einhergehen. Bezüglich -der Erwerbslosen- sürforge beantragt der Ausschuß, die Hauptunterstützung um 20 bis 25 Prozent und die Familienzuschlä-ge um 50 Prozent zu erhöhen. Für Jugendlich^ soll die Fürsorge ein Jahr früher als bisher, also mit dem 17. Lebensjahr, schon ttntttten. Die Spannung zwischen den Sätzen für männliche und weib­lich: Erwerbslose soll wegfallen. Schließlich ersucht der Aus­schuß -die Rttchsregierung, umgehend Vorschriften über Ver­fahren, Beschwerde und Aufsicht bezüglich -der Fürsorgepflicht zu erlassen und bet -den Ländern und Gemeinden dahin zu wirken, daß die Fürsorgepflichtverordnung ihrem Sinn und Zweck nach durchgeführt wird. Im Laufe der sehr ausgedehn- ttn Debatte suchte Rttchsarbeitsmmffter Dr. Brauns zahlen­mäßig nachzuweisen, daß die in den verschiedenen Anträgen verlangte Erhöhung der Leistungen für das Reich, -die Arbeit­geber und -die Arbeitnehmer nicht tragbar sei. Wenn man, wie gefordert werde, -die fehlenden Mittel durch neue Stenern auf- bringett wolle, so verlasse man damit den Boden der Versiche­rung und gehe zur öffentlichen Fürsorge über. Eine Verdoppe­lung der Invalidenrenten sei unmöglich. In der Frage der Evwerbslosenfürsorge werde die Regierung aber den Vorschlä­gen des Ausschusses folgen. Reichsfinanzminister Dr. Luther, der ebenfalls -das Wort ergriff, führte Zahlen aus dem Etat an, die zeigen sollten, daß Deutschland heute für die Sozialpolitik mindestens ebenso große Mittel ausbringe, wie in -der Vor­kriegszeit. Wer jetzt eine weitere Erhöhung der sozialpoliti­schen Leistungen fordere, der fördere die Gefahr einer -neuen Inflation. Gegenüber der Forderung, die durch -die Anträge notwendigen neuen Mittel durch neue Steuern zu decken, er­klärte -der Minister: Wir gehen mit brutalen Stenern vor, aber wir müssen da Halt machen, wo die Vernichtung wirt­schaftlicher Existenzen droht. In diesem Moment würde eine Erhebung neuer Steuern kaum möglich sein und es Wäre ein furchtbares Schicksal, -wenn gerade jetzt, wo eine außen­politische Konsolidierung zu erwarten ist, die deutsche Wäh­rung wieder erschüttert würde. Um 8 Uhr -abends wurde die Weiterberatnng auf Donnerstag nachmittag 2 Uhr vertagt.

Die Londoner Konferenz.

London, 23. Juli. Heute nachmittag drei Uhr hat die zweite Sitzung der Vollkonferenz begonnen. An ihr nahmen wie an der ersten Sitzung die Führer sämtlicher Delegationen teil. In die englische Delegation ist als vollberechtigtes Mitglied der Senator Belcurt -als Vertreter Kanadas und zugleich als Vertreter aller Dominions ausgenommen worden. Die Voll­sitzung dauerte bis ein viertel sechs Uhr, worauf sie sich aus nächsten Montag vertagte. Die Sitzung war deshalb nur von kurzer Dauer, weil der zweite Ausschuß seinen Bericht noch nicht fertiggestellt hat, -der dritte Ausschuß von der Vollkonfe­renz erweiterte Vollmachten erhielt, um die Richtlinien für den Abschluß von Sachleistungsverträgen auf kaufmännischer Grundlage mit Deutschland -durchzusetzen und der erste Ausschuß im Hinblick auf die Besprechungen, die zwischen den Finanz­ministern und den Bankiers geführt werden, die Einreichung seines Berichts hinansgeschoben hat. Auf Antrag Herriots hat die Konferenz dann den ersten Schritt getan, um eine baldige Einladung einer deutschen Delegation herbeizuführen. Die Rechtssachverständi-gen des Foreign Office, Sir Cecil Hurst, und des französischen Auswärtigen Amts, Fromageot, sind beauf­tragt worden, so rasch wie möglich die folgenden Fragen zu beantworten: a) Gibt die Anwendung des Dawesberichts zu Fragen Anlaß, die den Abschluß eines Uebereinkommens mit Deutschland notwendig machen? b) Wenn das Vorhandensein derartiger Fragen bejaht wird, wie kann dieses Nebereinkom- men ani besten herbei-geführt werden, ohne die Bestimmungen des Vertrages von Versailles zu verletzen?

Von offizieller englischer Seite wurde heute darauf hin-

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