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ten Progressiven, bemüht sich um die Unterstützung seiner Kan­didatur durch die amerikanische Föderation, -die größte Arbei­tergewerkschaft Amerikas. Sollte diese Organisation seine Kandidatur unterstützen, so würde -das für Lafollette einen sicheren Stimmenzuwachs von rund fünf Millionen bedeuten.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung

Neuenbürg. (Gemeinderatssitzung am 22. Juli.) Der Ge- meinüerat besichtigte zunächst die neugebaute Villa st raße und -besprach an Ort und Stelle und nachher im Rathaus ei­nige hervorgetretene Anstände und die Verwendung des städti­schen Platzes vor den Häusern am Anfang der Straße. Der­selbe soll den dortigen Gebändobesitzern zur Verwendung als Vorgärten zum Kauf angvboten werden.

Die Zimmerarbeiten an dem städtischen Neubau 2 auf der großen Wiese werden den Zimmermeistern Paul König und Friedrich Bischofs hier zu Angebotspreisen unter Gesamt- Haftung übertragen. Die Arbeiten am Wehr der Kunstmühle, die Wiederherstellungsavbeiten an der Turnhalle, im Ziathaus usw. sollen nun auch in Angriff genommen werden.

Die nach dem Gesetz vom 6. Februar 1923 der Gemeinde obliegende Pflicht zur Reinigung der Straßen st rek- ken vor Gebäuden an Staatsstraßen wird aus der Strecke von der Ettergrenze beim Postamt bis zum Güterbahn­hof der Staatsstraßenverwaltung gegen Vergütung übertra­gen und eine diesbezügliche Vereinbarung abgeschlossen.

Als Feldhüter ab 1. August d. Js. wird Christian Dietrich, Pelzgerber hier, aufgestellt gegen ein fortlaufendes Taggeld von -1 Mark.

Es wird neuerdings über das teilweise rücksichtslose Verhalten von Kraftfahrern geklagt. Leider hat die Reichsregierung diese Rücksichtslosigkeit erleichtert durch Heraufsetzen der Fahrgeschwindigkeit durch die Ortschaften von 15 auf 30 Kilometer. Es sollen nun an den Stadteingängen und innerhalb der Stadt an den gefährlichen Stellen War­nungstafeln angebracht und soweit als noch möglich gegen rücksichtslose Fahrer vorgegangen werden. Weiter Ware der Gemeinderat zur Sicherheit der Einwohner und ihres Eigen­tums mit der Erlassung einer ortspolizeilichen Vorschrift ein­verstanden, daß innerhalb der Stadt Langholzfuhrwerke mit Stämmen über 20 Meter Länge nicht gefahren werden und die Wagen nicht über ein bestimmtes Gewicht hinaus beladen wer­den dürfen.

Gegen -den Urlaub des Stadtschuftheißen Knödel vom 28. 7: bis 16. 8. d. Js. hat der Gemeinderat nichts einzuwenden: Nachdem noch eine Sache in nichtöffentlicher Sitzung behan­delt und eine Anzahl kleinerer Angelegenheiten erledigt war, wurde die Sitzung um 10 Uhr geschlossen. K.

Neuenbürg, 23. Juli. Am letzten Dienstag fand in Anwe­senheit des Herrn Prälaten D. Schöll die jährliche Bezirks­synode statt. Eröffnet wurde sie durch eine warmherzige Predigt von Pfarrer Klöß-Engelsbrand über 2. Kor. 7,11: Siehe, daß ihr göttlich seid betrübt worden, welchen Fleiß hat das in euch gewirkt, dazu Verantwortung, Zorn, Furcht, Verlangen, Eifer, Rache! Der dekanatamtliche Ueberstchtsbericht und die an­schließende Besprechung berührten die tiiefeinschnei-denden Aenderungen, die in letzter Zeit im Heben der evangelischen Kirche Württembergs stattgefunden haben Die äußerliche Tren­nung von Kirche und Staat hat sich im Wesentlichen vollzogen und -das ist gut so; aber doch nur unter der Voraussetzung, daß die äußere Trennung nicht zu einem inneren Gegensatz führt. Mit der äußerlichen Trennung muß Hand in Hand gehen eine -dauernde innere Verständigung nicht bloß um der Kirche wil­len, sondern um des Staats willen. Denn alle menschliche Ord-

Ansatz gekommene Landeskirchensteuer nicht ausreicht, viel­mehr in einiger Zeit eine Ilachumlage nötig werden wird. Zum Schluß nahm die Bezirkssynode einen Vortrag von Pfar­rer Kunz-Birkenfeld überKirchengerneinde u. Kerngemeinde" entgegen. Träger des Gemeindelobens ist nie die ganze Ge­meinde, sondern immer nur ein Kern in der Gemeint. Der Vortragende schilderte die Gruppen innerhalb der Kirchenge- meinde, die als ihr Kern zu betrachten sein dürften. Es wurde nun die Frage aufgeworfen, ob diese Träger des Genwinde­lebens noch extra hcrausgehohen werden sollen, etwa so wie Luther eine Zeitlang dachte, als er wünschte, daß diejenigen, die mit Ernst Christen sein wollten, mit -dem Namen sich ein­zeichnen. Davor wurde gewarnt. Es wurde betont -daß die Auslese sich von selbst bilden müsse. Mögen diese Träger des Gemeindelebens, wie wir sie in jeder Kirchengemeinde brau­chen, nrchr und mehr ein Licht und ein Salz für ihre Umge­bung sein!

Neuenbürg, 23. Juli, lieber -die Lage des Arbeitsmarktes in Württemberg schreibt -das Landesamt für Arbeitsvermittlung: In der ersten Hälfte des Juli hat die Arbeitsmarktlage eine weitere leichte Verschlechterung erfahren- Von -den Arbeits­ämtern melden ungefähr ein Drittel keine wesentliche Verän­derung, ein weiteres Drittel geringe und der Rest wesentliche Verschlechterung. Doch ist die Lage innerhalb der einzelnen Arbeitsnachweisbezirke, wie auch innerhalb der einzelnen Be­rufsgruppen vielfach recht verschieden. Bemerkenswert ist daß dieses Mal gerade die Arbeitsnachweise, in denen die Arbeits- nmrktlage bis jetzt immer noch verhältnismäßig gut war, die stärkste Verschlechterung zu melden haben. Die Verschlechte­rung der Lage zeigt sich auch im Rückgang des Güterverkehrs bei den Eisenbahnen und in dem weiteren Steigen der Er­werbslosenziffer. In Württemberg sind am 15. Juli 3440 Erwerbslose gegen 2450 am 1. Juli unterstützt worden.

Neuenbürg, 22. Juli. (Zur Bekämpfung der Schneckeichlage

im Gemüsegarten.) Als eines der zuverlässigsten Mittel zur Bekämpfung der Schnecken im Gemüsegarten hat noch immer

das Ausstreuen von trockenem, pulverisiertem Aetzkalk zu gel­ten. Jedoch muß bei Anwendung dieses Mittels der oft ge­machte Fehler, Laß man den Kalk bei nicht ganz trockenem Wetter ausstreut, vermieden werden. Schließlich sei auch noch erneut- darauf Angewiesen, daß das Ausstreuen entweder spät abends oder in zeitiger Morgenfrühe erfolgen muß. Außerdem ist nicht Zu vergessen, daß nach Ablauf einer Viertel- bis einer halben Stunde noch einmal nachgestreut werden muß. Bei Außerachtlassung -dm letzteren Maßnahme vermögen sich ins­besondere ältere Schnecken durch ihre Schleiniausscheidung ge­gen -die Einwirkung des Kalkes zu schützen.

Wildbad, 23. Juli. (Die Versorgungsaustalt.) Das Schick­sal der hiesigen Versorgungscmstalt beschäftigte in letzter Zeit verschiedentlich die Oeffentlichkeit. Der Reichsarbeitsminifber hat nunmehr auf eine Anfrage der württ. Regierung geant­wortet, er trage sich nicht mit der Absicht, die Anstalt ver­kaufen, -diese soll vielmehr nach wie vor den Kriegsbeschädigten dienen. Man wird also über die Zukunft der Anstalt, zu -deren Bau dem Reich aus Württemberg sehr erhebliche Spenden zu­geflossen sind, beruhigt sein können.

Wildbad, 23. Juli. (Waldbrand.) Durch Fahrlässigkeit von Heidelbcersammlern entstand im Stadtwald unweit der Schutz­hütte am Aichelbcrger Sträßchen ein Brand in einem Bestand mit Fichten- und Tannenunterholz. Die Brandfläche umfaßt etwa 0,2 Hektar. In der Nähe befindlichen Arbeitern gelang es, den Brand erfolgreich zu bekämpfen und größeren Schaden für die Stadtgemeinde fernzuhalten.

nung, die nicht im Ewigen ruht, hat keinen Halt. Die Orts-

Vorsteher werden künftig nicht mehr kraft Amts Sitz und Stimme im Kirchengemein-derat haben. Die Kirche hat ihnen viele Förderung zu verdanken. Mögen sie künftig mit demsel­ben inneren Interesse an den Fragen des kirchlichen Lebens Mitarbeiten! Sodann wurde über die seit 1. April d. Js. zur Erhebung gelangende Landeskirchensteuer gesprochen. Aus dieser Steuer wird ein Teil des allgemeinen kirchlichen Auf­wands bestritten, der bisher im ganzen Umfang vom Staat gedeckt wurde. Ungünstig ist, daß als Grundlage für die Er­hebung der Landeskirchensteuer die Reichseinkommensteuer des Jahres 1922 gewählt werden mußte, da die wirtschaftlichen Ver­hältnisse -gegenüber 1922 eine starke Veränderung erfahren ha­ben. Soweit für einzelne Steuerpflichtige der Kirchensteuerbe­scheid eine wirkliche Härte bedeutet, kann Antrag auf teilweisen Nachlaß gestellt werden. Doch können solche Gesuche nur in -be­sonderen Fällen Genehmigung erhalten, da die bisher zum

Calw, 23. Juli. Fabrikant Trautwein läßt zurzeit eine Villa erstellen auf einem Grundstück, das zweifellos früher zu dem Ealwer Schloß gehört hat. Das Schloß, erbaut von dem Grafen von Calw, wurde 1604 als Abhängiger Burgstall" ab­gebrochen und sollte auf Befehl -des Herzogs Friedrich von Württemberg neu errichtet werden. Als die Grundmauern er­richtet waren, starb der Herzog und die Bauarbeiten wurden eingestellt. Bei den vor kurzem vorgenommenen Ausgra­bungsarbeiten -stieß man nur 2)<: Meter tief auf Feldboden. In der Auffüllerde fand man verschiedene Herdplatten aus Ton. Eine der Platten zeigt eine Darstellung -des Heilandes und trägt die Inschrift: Jesus Christus. Zu beiden Seiten des Erlösers sind zwei männliche Figuren dargestellt. Die Christusfigur hält in der Hand die Weltkugel mit Szepter. Auf den anderen Platten, die zersprungen sind, befinden sich Ritterfiguren.

Stuttgart, 23. Juli. (Freilichttheater.) Wilhelm Dell wird am nächsten Freitag zum 25. Mal aufgeführt, ein Beweis für die einzigartige, wirkungsvolle Wiedergabe auf der Waldbühne. Am Samstag abend 7 Uhr findet die erste Vorstellung der Räuber statt, welches Stück mit der Stätte der Freilichtbühne in besonderer historischer Beziehung steht. Sonntag nachmit­tag 3 X> Uhr ist die letzte Aufführung von Wilhelm Tell zu halben Preisen. Sonntag abend 6X Uhr und die folgenden Tage die Räuber.

Lausten a. N., 23. Juli. (Schivarz-weiß-rot.) Die Schwab. Tagwacht berichtet über den hiesigen Bauerntag: Fast sämtliche Festwagen waren mit der schwarz-weiß-roten Fahne geschmückt: nur auf einem Wagen, der bezeichnenderweise mit Schweinen beladen war, war das Reichsbanner aufgepflanzt Auch die Reichswehr war an diesem Fest, an dem man sich aus der Verhöhnung der Republik einenSauspaß" machte, zahlreich beteiligt.

Obernau, O-A Rattenburg, 23. Juli. (Ertrunken.) Der iz Jahre alte Sohn des Stefan Teufel badete unterhalb der Brücke und wurde dort in einen Strudel hineingerissen, dem er nicht mehr zu entrinnen vermochte. Eine Viertelstunde nach seinem Verschwin­den in den Fluten wurde der Bedauernswerte als Leiche geborgen.

Tübingen, 23. Juli. (Selbstmord.- Im Münnerabort des Haupt- bahnhofs wurde ein etiva c>0 Jahre alter Mann erhängt aufgefunden, der weder Ausweispapiere noch sonst etwas bei sich hatte, wodurch seine Persönlichkeit hätte festgestellt werden können.

Mössingen, 23. IM (Das Pferd im Keller.) Dieser Tage passierte es, daß ein Pferd, -statt in das Kummet zu gehen, dem Hausgang zulief, sich durch -die offene Kellertüre zwang und in der Kniebeuge -die schmale Kellerstaffel hinabrutschte. Mit Mühe und Not konnte -der merkwürdige Ausreißer unter An­legen von Seilen und Stricken und unter Aufgebot der ganzen Iiachbarschaft ohne besondere Verletzungen wieder ans Tages­licht gebracht werden. Hierbei sollen ihm jedoch seine Sonder- gelüste ein für allemal vergangen sein. Sollte sich das Pferd für das Mostfaß seines Herrn interessiert haben?

Heubach OA. Gmünd, 23. Juli. (Hohes Alter.) Diealte Mutter" Keck, die weitbekannte Besitzerin der Waldschenke auf dem Rosenstein, die mit ihren Töchtern so lange Jahre in soli­der und vorzüglicher Weise -die genannte Wirtschaft bis in die letzten Jahre führte, trat am 23. Juli in das 100. Lebensjahr ein.

Gmünd, 23. Juli. iDiamanteneffHochzeit.) Das seltene Fest der diamtenen Hochzeit können am nächsten Freitag die Eheleute Josef und Mathilde Reiß feiern.

Unterböbingen, O -A. Gmünd, 23. Juli. ^Ein junger Einbrecher. Bei dem Landwirt Schnatterer von Braunhof wurde vor einiger Zeit mehrmals eingebrochen und verschiedene Sachen entwendet. Als Täter entpuppte sich ein 13 jähriger Knabe aus der Nachbar­schaft. Die entwendeten Sachen wurden in einem Roggenacker vor­gefunden. Eine weitere Person ist der Beihilfe verdächtig.

Göppingen, 23. Juli. (Die Geschichte vom verschleppte« Metzgermeister.) Die mysteriöse Geschichte von -der Ver­schleppung eines Metzgermeistcrs nach Hamburg erfährt jetzt ihre Aufklärung. Es handelt sich um einen in Göppingen ge­bürtigen Metzger namens Bracher, der aber mit Metzger­obermeister Bracher nichts zu tun hat. Dieser Bracher gab sich schon wiederholt als Sohn des Metzgermeisters Bracher aus und erschwindelte sich auf diese Weise von verschiedenen Organisationen Unterstützungen. Schon vor einem halben Jahre wurde vor -diesem hier in Göppingen nicht mehr bekann­ten Bracher öffentlich -gewarnt. Er ist auch vorbestraft und soll in Cassel verhaftet worden sein. Die Behauptung, -daß er im Eisenbahnzug hypnotisiert und darauf nach Hamburg verschleppt worden sei. scheint sein neuester Trick zu sein.

Ulm, 23. Juli. (Württ. Landesschießen) Für das vom 26. bis 29. Juli hier stattfindende 29. württ. Laudesschießen sind zahlreiche und wertvolle Ehrengaben von Freunden des Schü­tzensports gegeben worden. Der Gabent-empel gehört zu den reichsten der letzten 25 Jahre und bei fast -allen Gaben ist das Echte und Zweckmäßige betont.

Vom Oberland, 23. Juli. (Unwetter.) Ein mit wolken­bruchartigem Regen verbundener M-irbelsturm wütete über Teilen des Seegebiets und -des Allgäus und richtete allerorts großen Schaden an. Der Sturm war so stark, daß gesunde, kräftige Bäume wie Streichhölzer umgeworfen wurden. In Obstgärten, Wäldern und an den Straßen entlang wurden zahlreiche Bäume entwurzelt. In der Gegend von Rotkreuz, Roggenzell und Neuravensburg zählte man beispielsweise in einzelnen Gärten bis zu acht starke Bäume, -die um-gerissen kreuz und guer in den Gärten lagen und ein Bild wüster Zerstörung boten. Vielfach wurden Bäume auch über die Straße geworfen, so -daß sie in der einbrechenden Dunkelheit mit den umherlie- geuden Arsten ein gefährliches Verkehrshindernis bildeten. Das

Der Tanz um das goldene Kalb

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Don Erica Grupe-Lörcher

(Nachdruck verboten.)

Zyria äußsrte Fräulein Werner gegenüber nichts von der Leere dieser Kondolenzvisiten. Die alte Dame war in ihrem Schmerz seelisch zerrissen genug. Aber sie selbst ge­wann dennoch Einblick in die Denkweise der bisher augen­scheinlich soguten Bekannten", wenn die Besuche das Haus wieder verließen und Fräulein Amanda, auf dem Ruhebett ihres Zimmers liegend, unmittc-bar unter chrem Fenster bei der Stille des Promenodenweges Bruchstücke der Unterhal­tung vernahm. Kaum mochte sich die Entrsetür des Trauer­hauses hinter den Besuchern geschlossen haben, so begannen Liese wieder ihr Alltagsgespräch, das sich mit allen möglichen gleichgültigen, oberflächlichen Dingen und fast niemals mit dem Tode des bisher so gefeierten alten Herrn oder einem" Bedauern über den schmerz der zurückbleibenden Schwester beschäftigte.

- Es begann der alten Dame vor dem Tag der Beisetzung zu grauen. Und in Wirklichkeit gestaltete sich alles noch viel herkömmlich-kühler, noch innerlich anteilnahmsloser, als sie befürchtete. Aeuherlich klappte alles. Zyria hatte alle not­wendigen Einzelheiten mit bewunderungswürdiger Umsicht und Bestimmtheit unter Mithilfe eines Dieners erledigt, der von dem Beerdigungsinstitut gefandt worden war. Aber as Fräulein Werner draußen in der Leichenhalle des Friedhches vor dem schweren Eichensarg des verstorbenen Bruders saß, empfand sie mit dumpfem Druck das Bewußtsein, von einer Menge gleichgültiger Menschen umgeben zu sein, die fast ausnahmslos aus Höflichkeit heute kamen, weil es eben am Platze war", zu erscheinen! Wohl war die große Halle bis auf den letzten Platz gefüllt. Wohl versank der Sarg unter Bergen kostbarer Kränze. Aber m": reich sie, dos vom Weinen gerötete Gesicht vom großen Trauerschleier mitleidig verhüllt, in der ersten Reihe auf ihrem Stuhl saß, hörte sie rings um sich Bruchteile gleichgültigster Unterhaltung leise schwirren, und in der großen, ihr gegenüberstchenden Gruppe der versammelten Herren standen gar vfile da mit einem Ausdruck des Mißbehagens über das lange Warten, bis dis Sache eichlich losginge"!

Leben nahe! Niemand! Und zum erstenmal dämmerte ihr die Erkenntnis auf, daß man ringsum und überall den Reich­tum ihres Bruders geliebt! Nur ihr Geld. Nur den Mam­mon. Ein Tanz um das goldene Kalb, um ihren Besitz, war es um sie gewesen!

Die feste ernste Führung von Dr. Forziß wäre ihr in diesen Tagen eine Wohltat gewesen. Aber ein aufsehen­erregender Prozeß, dessen Verteidigung ihm oblag, führte den Rechtsanwalt für eine Woche nach auswärts. Man hatte ihm den tödlichen Vorfall telegraphiert und erwartete seine Rückkehr bisher umsonst. So war die sanfte kleine Zyria wirklich die einzige, die der vereinsamten alten Dame zur Seite stand. Auch innerlich.

In diesem aufdämmernden, qualvollen Unbehagen war es ihr wie ein Lichtblick, als plötzlich, nachdem im Krema­torium der Sarg den Flammen übergeben war, aus der Schar der sich zürn Teil recht eilig und geschäftsmäßig da­vonhastenden Herren Herr Wedell austauchte und sofort auf sie zuging. Endlich jemand Nahestehendes, jemand Ver­wandtes, jemand Eigenes! Er mochte ihre wahre Stim­mung erraten haben, fühlte ihre Herzlichkeit, mit der sie ihn begrüßte, und zog deswegen sogleich ihren Arm durch den seinen, um sie langsamen Schrittes aus dem Schwarm der Trauerversammlung hinaus über einsamere Wege zum Wagen zu geleiten. Zyria blieb als Dritte an ihrer Seite.

Auch er war verreist gewesen und erhielt die Nachricht auf einer geschäftlichen Reise unterwegs. In dem Wunsche, ihnen in diesen schweren Tagen beistehen zu können, hatte er seine Reise unterbrochen. Aber er war dennoch erst vor einer Stunde hier eingetroffen, nahm am Bahnhof einen Wagen, um dann die Beisetzung noch mitzumachen. Er fand herzliche, teilnahmsvolle Worte, da er wußte, wie sehr Fräu­lein Amanda an ihrem Bruder gehangen, wie dieser Ver­lust sie in seiner Plötzlichkeit um so schwerer treffen mußte!

Von ihm geführt, den Kopf gesenkt, ging die alte Dame neben ihm und horte ihm zu. Zum ersten Male seit der Katastrophe tat ihr außer der Teilnahme von Zyria ein ehr­licher Trost wohl. Jetzt war sie nicht wie sonst die schlanke, aufrechte Weltdame, die in Eleganz und sicherer Repräsen­tation ihre besondere Freude darin fand, beachter und ge­feiert zu werden. Jetzt war sie plötzlich eine gebeugte, stille, alte Dame geworden, der das Leben plötzlich vieles, viel­leicht alles genommen!

zahlreichen Equipagen näherten und mehrere kleinere und größere Gruppen von Herren den Weg überquerten um den Ausgang des Friedhofes zu erreichen, als viele noch stumm den Zylinder bei ihrem Anblick lüfteten und zu ihr hinübergrühtenl Es war ihr so wohl, bald endlich allein sein zu können. Und Wedell mußte gleich mit ihnen fahren.

Als Zyria jetzt einige Schritte allein schneller vorwärts­ging, um den Kutscher hcranzuwinken, schien sich aus einer Gruppe der in der Nähe Vorübergehenden ein Herr zu lösen, um auf sie zuzugehen. Sie hemmte den Schritt. Wer war es? Wollte er sie ansprechen? Das dichte Gewebe des ihr noch ungewohnten großen Traurrschleiers verdunkelte ihr den Blick. Da erkannte sie Frank Barry.

Ihr erster Impuls war. stehen zu bleiben, um ihm nicht zu begegnen. Sie erhob dir Hand, winkte dem wartenden Kutscher und wandte sich dann wieder zu Fräulein Amanda zurück. Neben ihr und Herrn Wedell ging sie dann lang­sam zum Wagen. Sie sah genau, wie Frank eine Bewegung gemacht hatte, um sie anzusprechen. Ietzte bemerkte er ihr Ausweichen, ihre stolze Umkehr. Da ging auch er weiter und es stand ein halb niedergeschlagener, halb zorniger Ausdruck in seinen Zügen.

James war nach dem Todesfall seines Herrn von dop­pelter Aufmerksamkeit gegen Fäulein Amanda, von beson­derer wohltuender Zuvorkommenheit und Bereitschaft. Er schien innerlich teilzunehm-en und über den tödlichen Un­glücksfall fies bettoffen zu sein. Sein hübsches, gesundes, vielleicht ein wenig brutal-kräftiges Gesicht legte sich in seiner bartlosen Glatte in ernste und undurchdringliche, stille Falten. Man hörte ihn nur noch gedämpft sprechen und auch die übrige Dienerschaft wurde von ihm in tadellosester Weise angehalten und angeleitet. Die Sympathie von Fräu­lein Amanda, die bisher schon immer groß für James ge­wesen, weil ihr alles aalglatte, weltmännische und gewandte Wesen an und für sich schon zusagte, wuchs hierdurch stünd­lich, und sie beschloß, den Kammerdiener ihres Bruders auch nach Lessen Tode in ihren Diensten zu behalten. Wenn er auch keine persönlichen Dienste beim Herrn Geheimrat mehr leisten konnte, so war es doch zur Repräsentation ihres Hauses und der übrigen Dienerschaft gegenüber gut, eine Männerhand lenkte das Hauswesen in seinen internen Zwei­gen und es blieb ein Mann, der genau das ganze Haus kannte, zur Unterstützung für sie und Zyria in ihrer unmittel-

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