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Innsbruck in-Bahnhof aus New- endiebstähle »erübt; sein
Mer größerer Juwelendiebstahl dürfte jener im Hotel Esplanade" in Berlin gewesen sein, wo ihm sieben Brillanten 1 in die Hände sielen. In seinem Besitze fand man 2000 Dollars Md eine Menge Wertgegenstände. Der Verhaftete ist nach München einaelioert worden. — Der internationale Hoteldieb Josef Wallnofer, gesucht von Schweizer und von Wiener Si- i cherheitsbehörden, fiel in Bozen in die Hände der Polizei, nachdem er kurz vorher in Innsbruck sein Unwesen getrieben ! hatte. In seinem Wohnzimmer in Innsbruck fand man, in ! einem Lederpolster eingenäht, eine Menge Schmuck, der von ? Diebstählen und Einbrüchen in Hotels herrührte.
! Ein Riesenhai im Hafen Von Marseille. Der Bootseigen- . tümer Gagereau und seine Leute fingen kürzlich im Hafen von ! Marseille mit dem Netz einen riesigen Hammerhai. Das Unge- ! heuer wog 600 Kilo und war fünf Meter lang. Der Hai rich- i tete unter den Netzen der Fischer arge Verwüstungen an. j Während des Fanges Packte er die rechte Hand eines der Ma-
> trosen, und obwohl der Fisch schon halbtot war, hatte er doch . noch soviel Kraft, die Hand zu durchbeißen.
i Das Schicksal des „blauen Diamanten". Der berühmte blaue Dianiant der russischen Kronjuwelen, der vor 1000 Jah- ! ren die Statue eines Hindu-Buddha zierte und dann in, den ! -besitz der Zaren gelangte, wird jetzt in Nizza zum Verkauf an-
- geboten, und zwar soll ein Amerikaner dafür eine Million i Dollar geboten haben. Das Juwel, seit Jahrhunderten einer ! der wertvollsten Besitztümer der Zarenfamilie, ist von einer be-
> sonderen blauen Farbe und wiegt 43 Karat. Er gehört einem i Fräulein Suzanne Thuillier, die unter dem Ikamen Mlle. z Primrose bekänter ist. Sie behauptet, daß ihr der Edelstein 8 während eines Aufenthaltes in Petrograd von dem letzten Za-
- ren Nikolaus II. geschenkt wurde. Infolge von Vermögens- j ichwierigkeiten war sie gezwungen, den kostbaren Stein zu ver- 4 Pfänden, und so befand er sich seit drei Jahren in dem staat- 4 lichen Pfandleihinstitut. Jetzt aber hat sie einige Finanzleute
- für den Verkauf des Kronjuwels interessiert, die das wertvolle 4 Pfand auslösten und es nun in Nizza ausbieten, wo der Ber- ; kauf des seltenen Steines mit seinen merkwürdigen Schicksalen j großes Aufsehen erregt.
Hände! nnd Verkehr-
§ Stuttgart, 30. Juni. (Landesproduktenbörse.) Die Nachfrage i -nach gutem inländischen Brotgetreide ist etwas größer und die Preise i haben eine kleine Steigerung erfahren. Es notierten je 100 Kilo:
! Weizen 17—17,50 chm 26. Juni 16,75—17,25), Sommergerste 15,75 ! bis 16,50 (unv.1, Hafer 13,50—14,25 (13,25 13,75h Weizenmehl Nr. 0 i 29,25- 30,25 (29 30), Brotmehl 26.25 21,25 (26 - 27), Kleie 8,25 j bis 8,50 (8,25-8,75), Wiesenheu 3,60-4,20 (5,50-6,50». Kleeheu ' 5,50 6,50 (6,50—7,50), drahtgevretztes Stroh 3,50—4,50 (unv.).
Auggen, 28. Juni. Die vom Winzerverein Auggen am 24. abgehaltene dritte Versteigerung Markgräfler Weine war gut besucht. Zunächst kamen die 1922er Weine zum Ausgebot mit Faßmengen ! zwischen 3 und 6 Hektoliter. Bei flottem Absatz setzten dieselben mit 48 Mk. für das Hektoliter ein, um sich auf 50, 52 und 60
> Mark zu steigern. Ein 1922er Auggener Steingrube erzielte 71 Mk., i ein „Lotten Ruländer" ging für 102 und 108 Mk. ab. Die guten ( 1923er fanden noch gesteigertes Interesse. Hier setzte der billigste j Wein mit 90 Mark das Hekto ein mit Steigerung bis zu 100 Mk. i Die edleren Weine kamen noch teuerer, so der ..Gutedel" von 128
- bis 142 Mk., Steingrube und Sonnenberg erzielten 170 bezw. 17>
j Mark und Auggener Röthe 201 Mk. Es wurden annähernd 500
- Hektoliter verkauft.
! Schweinemärkte. Es kostete in Aalen das Paar Milchschweine , 30- 45 Mk., in Balingen das Stück 18 -27 Mk., in 5) e r r e »- j berg das Paar Milchschweine 35—50 Mk., das Paar Läufer 68 t bis 80 Mk., in Saulgau das Paar Ferkel 34—46, das Paar i Läufer 50—60 Mk.. in Paihingcn a. E. das Paar Milchschweine ^ 20—60 Mark, 1 Läufer 29—50 Mark.
! RKchprMer--,
- Stuttgart, 30. Juni. Das Zentrum hat im Landtag mehrere Anfragen gestellt und zwar betr. die ungleiche Kreditgewährung an
d Großgrundbesitz und Bauernstand, sowie betr. die Erlaubnis der ! Ausfuhr von Gerste und Hafer nach der Schweiz. Ferner ist von !! den Abgeordneten der Deutschen Polkspartei eine Anfrage gestellt
- worden über den Einkommensteuerausfal! für die Gemeinden, die i umfangreichen staatlichen Eigenbesitz auf ihren Markungen aufweisen.
Stuttgart, 30. Juni. Der Zentraloerband deutscher Kriegsbeschädigter und Hinterbliebener hat hier seinen Landesverbandstag
- abgehaitcn und eine Entschließung angenommen, die sich gegen die ! Lüge von der deutschen Schuld am Kriege und der deutsche» Schuld
i im Kriege wendet. Die Entschließung gedenkt mit Trauer und Teilnahme der qualvollen Leiden der deutschen Brüder und Schwestern ' in den abgetretenen und besetzten Gebieten und erklärt, daß die ' Kriegsbeschädigten sich hinter jede Regierung stellen, die in amtlich ' diplomatischen Verhandlungen die Auffassung vertritt, daß die Schuldanklage den geschichtlichen Tatsachen widerspricht und daß das Schuldbekenntnis vom deutschen Volk in wehrloser Stunde unter Protest erzwungen worden ist.
München, 30. Juni. Die Besprechungen des neuen Minisier- ' Präsidenten mit den in Aussicht genommenen neuen Ressortsministern und mit den Koalitionsparteien über die Kabinettsbildung stehen vor dem Abschluß. Die Fraktion der Bayrischen Bolkspartei tritt nach- , mittags noch einmal zusammen: die deutschnationale Fraktion hält 1 am Mittwoch vor dem Beginn der Plenarsitzung eine Fraktions- l sitzung ab. Das neue Kabinett setzt sich aller Voraussicht nach fol- j gendermaßen zusammen: Präsidium und Aeußeres Held, Inneres ; Stütze!, Kultus Dr. Matt, Finanzen Dr. Knausneck, Justiz Güctncr, ? Handel von Meine!, soziale Angelegenheiten Oswald, Landwirtschaft 1 Dr. Fchr.
4 Wiesbaden, 30. Juni. Bei der Beratung eines Antrages zur 4 Steuerung der Wohnungsnot gab ein Magistratsmitglied in der letzten Magistratsversammlung bekannt, daß die französische Bc- satzungsbehörde wiederum 400 Wohnungen angefordert habe, zu deren Bereitstellung weitere Wohnungen von Privaten beschlag-
- nahmt werden müssen. Die im Antrag vorgeschlagene Beschlages nähme von Billen zwecks Umbaues verspricht keinen Erfolg, s da 23 vom Hundert aller Billen in Händen von Ausländern seien. 4 Mit Rücksicht auf die bevorstehende Rückkehr der Ausgewiesenen ist
> diese unbegreifliche Forderung von Wohnung in solcher Anzahl, wie ! sie die Franzosen verlangen, eine neue „Sanktion", die die geneh-
> migte Rückkehr für die meisten Ausqewiesenen illusorisch macht
Cassel, 1. Juli. Im Meineidsprozeß gegen den Stadtrat Witt- i rock wurde gestern das Urteil gesprochen. Es lautete wegen zwei- 4 fachen wissentlichen Meineides auf 2 Jahre Zuchthaus, fünf Jahre . Ehrverlust und dauernde Unfähigkeit, als Zeuge und Sachverständiger ! vor Gericht vernommen zu werden.
Charlvttenburg, 1. Juli. Bor dem großen Schöffengericht fand gestern ein Prozeß statt, der sich mit einer der größten Wohltütigkeits- j Unternehmungen des Krieges, dem sogenannten „Luftfahrerdank" be- ! schäftigte. Angeklagt war der Kaufmann Auffahrt, der zuletzt das ! Generalsekretariat des Unternehmens geleitet hatte. Die Bewcisauf- j nähme ergab, daß es bei diesem „Luftfahrerdank", der angeblich den Zweck hatte, durch Sammlungen bei der Bevölkerung die Flieqer- truppe zu unterstützen, um einen groß angelegten Schwindel handelt. !> Bon den cingegangcnen sehr erheblichen Beträgen hat auch nicht ein ( Pfennig die Flieger erreicht. Das Gericht verurteilte den Angeklagte» zu 2 Jahren Gefängnis und 5 Jahren Ehrverlust.
Berlin, 30. Juni. Bei den gestrigen Magistratswahlen in Altona erhielten, dem „Vorwärts" zufolge, die Sozialdemokraten 9515, die Kommunisten 2704, die bürgerliche Einheitsliste und die Völkischen zusammen 7420 Stimmen. Anstelle des zuin Oberbürgermeister gewählten zweiten Bürgermeisters Brauer wurde der von den Sozialdemokraten unterstützte Kandidat Dr. Ebert-Kiel mit 9943 Stimmen gegenüber dem von den Bürgerlichen unterstützten Kandidaten Dr. Ban-
demann-Berlin, der 7420 Stimmen erhielt, zum zweiten Bürgermeister gewählt.
Berlin, 30. Juni. Im Reichstagsausschuß für die besetzten Gebiete wurde die schmierige Lage behandelt, in welche der deutsche Weinbau und der deutsche Weinhandel dadurch geraten sind, daß Auslandsweine im besetzten Gebiet etwa nur mit einem Drittel des gesetzlichen Zollsatzes verzollt zu werden brauchen. Bon der Reichsregierung wurde erklärt, daß, solange die deutsche Forderung auf Wiederherstellung der Zolleinheit nicht erfüllt sei, als einziges Mittel vorerst nur der Weg bleibe, mit Hilfe der im besetzten Gebiet ausgeübten Keller- und Weinsteuerkontrolle die Einfuhr und den Zulauf zu regeln. Daraufhin ersuchte der Ausschuß die Reichsrcgierung, die von ihr in Erwägung gezogenen Maßnahmen gegen die Einfuhr unverzollter Weine in das besetzte Gebiet beschleunigt durchzufllhren.
Berlin, 30. Juni. Als Täter des schweren Einbruches, der in die Handelsabteilung der amerikanischen Botschaft am 23. März verübt wurde, wurde der 30jährige Kaufmann Friedrich Gergemann, ein berüchtigler Verbrecher, festgenommen. Die meisten Beutestücke konnten bei ihm beschlagnahmt werden.
Hirschbrrg i. Schl., 30. Juni. Bor dem großen Schöffengericht hatten sich 78 Angeklagte, meist Bergarbeiter aus dem Waldenburger Industriegebiet wegen Landfriedensbruches zu verantworten. Im November vor. Is. war es in Salzbrunn und Umgebung zu Lebensmittelkrawallen und Plünderungen gekommen, woran sich die Angeklagten beteiligt hatten. Der Staatsanwalt ließ in seinem Plädoyer die damalige Not als strafmildernd gelten. 22 Angeklagte erhielten Gefängnisstrafen zwischen 1 und 9 Monaten, die übrigen Angeklagten wurden freigesprochen. Diejenigen Angeklagten, die weniger als 6 Monate Gefängnis erhielten, bekamen Strafaufschub bewilligt.
Breslau, 1. Juli. Das Eulengebirge wurde von einem schweren Unwetter heimgesucht. Ein orkanartiger Sturm entwurzelte in den Obstanpflanzungen die Päume, die weit auf die Felder geschleudert wurden. Das Getreide wurde durch Erdmassen auf weite Strecken buchstäblich in den Boden gemalzt. Besonders betroffen ist die Gegend von Neurode, Reichenbach und Langenbielau.
Swinemünde, 30. Juni. Auf der Straße Aalbeck —Swinemünde ivar Sonntag abend von Verbrechern ein Drahtseil gespannt worden offenbar um einen Ueberfall auf ein Auto zu verüben. Ein Privatauto konnte noch im letzten Augenblick bremsen, doch wurde die Schutzfcheibe zersplittert, das Steuerrad abgerissen und die Insassen durch Glassplitter verletzt. Diese beobachteten, daß, als eine Droschke vorbeikam mehrere Gestalten eilig im Gebüsch verschwanden. Die Polizei hat die Untersuchung eingeleitet.
Königsberg, 1. Juli. Auf dem Elbingflutz kenterte ein mit zwei Handelsschülern und vier Handelsschülecinnen besetztes Segelboot. Vier der Insassen ertranken.
Wien, 30. Juni. Nach einem Telegramm der „Stunde" aus Rom trifft Serbien Maßnahmen, um eine vollständige Mobilisierung gegen Albanien durchzuführen. Englische und amerikanische Kriegsschiffe sollen in der Adria gesichtet worden sein.
Rom, 30. Juni. Der König nahm das RUcktrittsgefuch des Ministers Gentile Corbino Carnazza an und ernannte auf Vorschlag des Ministerpräsidenten Mussolini folgende Minister: Unterricht Senator Cafsati, Wirtschaft Senator Nava, öfsentl. Arbeiten Abg. Sar- rochi. Für das Kolonialministerium, das bisher Mussolini mitinne- hatte, wurde Abg. Lanza di Skalen in Aussicht genommen. Die Minister werden morgen vom König vereidigt.
Paris, 30. Juni. Die Sektion Straßburg der Radikal-Sozialistischen Partei hat an die Regierung Herriol die dringende Bitte gerichtet, das bisherige unwürdige Ausnahmeregimc der Paß-Schikanen und der Zeitungsverbote, denen die Bevölkerung von Elsaß und Lothringen bis heute noch unterworfen ist, aufzuheben. Die Grenze nach Deutschland müsse in weitgehendem Maße geöffnet werden, damit der elsässische Handel mit seinem natürlichen rechtsrheinischen Hinterland wieder normale Geschäftsbeziehungen ausnehmen könne.
London, 30. Juni. Der Prinz von Wales eröffnete in Wembley die erste Weltkonfcrenz für mechanische Kraft, an der 39 Staaten, darunter Deutschland, Rußland, die britischen Dominions und die Kronkolonien teilnahinen. Der „Daily Mail" zufolge besteht die amerikanische Delegation aus 40 der ersten Autoritäten Amerikas und 130 anderen amerikanischen Sachverständigen, die an den zur Erörterung gelangenden Problemen interessiert sind. Die Erörterungen werden sich auf die bereits vorhandenen und auf die Möglichkeit der Gewinnung neuer Kraftquellen beziehen, sowie auf die Nutzbarmachung und Perwendung der Wasserkräfte zwecks Gewinnung von Elektrizität, ferner auf neue Methoden für die Verwertung von Kohlen, Oelen und natürlichen Gasen.
London, 30. Juni. Bon offiziöser englischer Seite verlautet, daß Belgien, Frankreich, Italien, Japan und die Bereinigten Staaten die englische Einladung zur Londoner Konferenz bereits angenommen haben.
Kairo. 30. Juni. Die Kammer beschloß einstimmig, dem König Fuad eine Dankeskundgebung zu überreichen dafür, daß er den Rücktritt Zaglul Pascha ablchnte.
Pretoria, 30. Juni. Das südafrikanische Kabinett ist wie folgt gebildet worden: Hertzog: Premierminister, Havenga: Finanzen, Beyers: Bergwerke und Industrie. Das Kabinett umfaßt außerdem zwei Hauptführer der Arbeiterpattei, nämlich Creswell für Verteidigung und Arbeit, Boysell für Post und Telegraphie.
Entdeckung eines kainmnnistischen Handgranaten- und Sprcngstofflagers.
Stuttgart, 30- Juni. Am 26. und 27. Juni gelang es Beamten des Polizeipräsidiums Stuttgart, einige kommunistische Sprengstoff- und Handgranatenlager in Heslach aufzudecken, die wiederum einen Einblick in die Praktischen Vorbereitungen der KPD. zu dem von ihr geplanten gewaltsamen Umsturz gewähren. Bei dem Schneider Johann Pillar wurden in seiner Werkstatt, Eierftraße 23, zwei Revolver vorgefunden. Ferner wurde vorgesunden: etwa 1 Zentner hochbriscmter Sprengstoff in Form von Sprengkörpern, etwa ^ Zentner grobkörniges Schwarzpulver, wie es zur Füllung der in früheren Fällen beschlagnahmten, aus Konservenbüchsen hergestellten Handgranaten Verwendung fand, 300 Sprengkapseln zu Stielhandgranaten und einige deutsche und englische Eierhandgranaten. Bei der Kommunistin Franziska Beckenbach, Schlosscrswitwe und Hilfsarbeiterin in Heslach, Arminstraße 45, wurden vorgefunden: zwei vollständige Feldfernsprecher 17 mit Kabel, 50 Meter Zündschnur, 4 Kilo Schwarzpulver derselben Art wie Lei Pillar, sowie folgende Teile der aus zahlreichen sonstigen Beschlagnahmungen bekannten, aus Konservenbüchsen angefertigten Handgranaten: 220 Messingzünder, 56 Blechbüchsen, 540 Blechdeckcl und 250 Verschlußgewinde. Bei dem Kommunisten Karl Dedio, verheirateter Gürtler in Heslach, Neugereutstraße 16, außer anderem belastenden Material 13 selbstangesertigte, mit dem erwähnten Schwarzpulver gefüllte Handgranaten desselben Modells, zu dem die bei der Beckenbach Vorgefundenen Teile gehören. Weiteres belastendes Material wurde bei den Kommunisten Wilhelm Kalmbach, Böblingerstraßc 32 Hhs. und Gustav Zahn, Kelterstraße 35, vorgefunden. In die Untersuchung sind noch eine Anzahl anderer Heslacher Kommunisten verwickelt.
Vmfftandssitmng der Württ. Landw.-Kammer.
Stuttgart, 30. Juni. Der Vorstand der Württ. Landw.- Kammer hat am 27. Juni hier über wichtige wirtschastspolitische Fragen verhandelt, u. a. wurde ein Bericht über die Konferenz der Süddeutschen Laudwirtschaftskammern am 20. Juni in Darmstadt erstattet. In dieser Sitzung wurden behandelt die Preisfrage in der Landwirtschaft, das Sachverständigengutachten, die steuerliche Belastung der Landwirtschaft, die Kreditnot, die Erwerbslosenfürwrge, das Anerbenrechtsgesetz, das Reichsmilchgesetz und die Pachtpreisrichtlinien. Der neue Zolltarif soll in einer demnächst in der Landwirtschastskammer in Stutt
gart stattsindenden Sitzung eingehend besprochen werden. Es wurde beschlossen, auch von den einzelnen Landwirtschaftskam- mern ans auf eine Ermäßigung der Steuern und auf Minderung der Kreditnot mit dein größten Nachdruck hinzuwirken. Der Reichsernährungsminister von Kanitz hat zwar in einer der letzten Reichstagssitzungen auf Vorstellungen der Bernfsver- tretungen hin gewisse Zugeständnisse gemacht, die aber noch nicht ausreichem Insbesondere muß auf eine rasche Abhilfe hingewirkt werden. Eingehend wurde die Aufhebung des Reichsmilchgesetzes und die Milchpreisbildnng besprochen. Nach Stuttgart werden zur Zeit täglich 75000 Liter Milch aus Württemberg und 7000 Liter Milch aus der Schweiz geliefert. Auf den Kopf der Bevölkerung kamen im Jahr 1896 0P5 Liter, heute wieder 0,32 Liter. Es ist also kein Grund vorhanden, die Milchbewirtschaftung in Stuttgart noch weiter aufrecht zu erhalten. Ter Verkaufspreis könnte mit der Aufhebung herabgesetzt werden, da dann die Unkosten der Milchversrognng und der Bewirtschaftung wegsallem Es wurde nachstehender Beschluß gefaßt: Die Württ. Äandw.-Kammer ersucht das Ernäh- rnngsministerium dringend: 1. daß Genehmigungen für die Durchführung von Zwangsmaßnahmen gegenüber dem Milchproduzenten, wie sie in Z 1 der Reichsverordnung über die Regelung des Verkehrs mit Milch vom 6. Juni 1924 vorgesehen sind, in Württemberg nicht erteilt werden, da die Milchversor- gnng der Bevölkerung gesichert ist, 2. daß die Milchemfuhr aus dem Anslande eingeschränkt wird, 3. dahin zu wirken, daß willkürliche Festsetzungen des Erzeugerpreises durch die Gemeinden bzw. städtischen Milchversorgungsämter unterbleiben, und endlich, der Verbraucherpreis in ein richtiges Verhältnis zum Erzeugerpreis gebracht wird. — Zur Beseitigung der Erwerbslosenfürsorge wird den Landwirten der Abschluß eines Dienstvertrages empfohlen. Die Formulare können von der Württ. Landw.-Kammer bezogen werden. Diese Verträge sind den Ortskrankenkaffen vorzulegen, worauf die Befreiung von der Erwerbslosenfürsorge erfolgt.
Ucbergabr der Kontrollnote in Paris.
Paris, 30. Juni. Botschaftsrat von Hösch hat heute mittag dem Ministerpräsidenten Herriot anläßlich der lleberreichung der deutschen Note über die Militärkontrolle den Dank für den Gnadenakt ausgesprochen, durch den die Rückkehr der Ausgewiesenen ans .dem besetzten Gebiet mit wenigen Ausnahmen gestattet wird. Er erklärte jedoch, daß eine völlige Befriedigung in Deutschland in dieser Frage erst dann eintreten könne, wenn die Begnadigung der noch in den Gefängnissen zurückgehaltenen politischen Verurteilten erfolgt sei.
Berlin, 30. Juni. In der deutschen Antwortnote auf die Militärkontrolle der Botschafterkonferenz heißt es unter anderem: Die deutsche Regierung kann und will nicht in Abrede stellen, daß sich in Deutschland zahlreiche Organisationen befinden, die sich die körperliche Ertüchtigung der deutschen Jugend zur Aufgabe setzen. Die sportlichen und turnerischen Vereini- gimgen der deutschen Jugend irgendwie in Verbindung zu bringen mit militärischen Vorbereitungen Deutschlands ist nicht berechtigt. Das deutsche Volk lehnt den Gedanken an Krieg ab, und unter allen politischen Parteien besteht Einigkeit darüber, daß eine heimliche Waffenrüstung als ebenso numöglich und nutzlos wie gefährlich abzulehnen ist. Demzufolge hat die Reichsregierung sich auch ernstlich bemüht, die Entwaffnung gewisser politischer Verbände, die mit >den Turn- und Sportvereinen nicht verwechselt werden dürfen, rücksichtslos üurchzufüh- ren, so daß von einer ernsthaften Bewaffnung dieser Verbände nicht mehr die Rede sein kann. Es liegt der deutschen Regierung fern, Wunden der Vergangenheit aufzureißen, aber sie muß darauf Hinweisen, daß die ganze Bewegung niemals eine solche Ausdehung und niemals einen solchen Charakter erhalten hätte, wenn man Deutschland gegenüber von vornherein eine Politik der Verständigung getrieben und ihm die gleichberechtigte Mitarbeit zugestanden hätte. Das deutsche Volk hat die Empfindung, daß man ihm gegenüber jede Rücksicht auf seine wirtschaftlichen Fähigkeiten, vor allem aber jede Rücksicht ans sein berechtigtes Selbstgefühl hat vermißen lassen In einem Land, das mit demselben Stolz an seiner Geschichte hängt, wie andere Nationen konnte dies nicht ohne Rückwirkungen bleiben Im übrigen glaubt die deutsche Regierung >das Eine feststellen zu sollen, Laß es keinen ernsthaften Militär in der ganzen Welt gibt, der die Meinung haben könnte, daß Deutschland, selbst wenn es wollte, irgendwie imstande Ware, bewaffnete Konflikte hervorzurufen. Die öffentliche Meinung in Deutschland lehnt sich gegen eine erneute Kontrolle seitens der interalliierten Militärkontrollkommission deshalb auf, weil diese Kontrolle ihr ständig einen Eingriff in die Reichssouveränitöt vor Augen führt, bei dem es sich um etwas ganz verletzendes handelt und der überdies im Versailler Vertrag heute nicht mehr begründet ist. Sie glaubt, daß die deutsche Abrüstung, soweit sie anerkanntermaßen zu einer bestimmten Zeit durchgeführt war, für die interalliierte Militärkontrollkommission auch endgültig erledigt sein mutz. In der Feststellung der ausdrücklichen Erklärung der alliierten Regierungen, daß es sich bei der geforderten Generalinspektion uin den Abschluß der interalliierten Militärkontrolle wie um den llebergang zu dem in Artikel 213 des Versailler Vertrags vorgesehenen Verfahren handeln soll, ist die deutsche Regierung bereit, die General- Inspektion zuzulasien.. Sie ist sich bewußt, daß sie dem deutschest Volke damit eine außerordentli che selische Belastung zumutet. Sie setzt deshalb voraus, daß über die Modalitäten der Durchführung der Generalinspekfion zwischen den alliierten Regierungen und der deutschen Regierung eine Verständigung gefunden wird, die es ermöglicht, die Kontrolle in einer Weise durchzuführen, die bereits von dem Geist erfüllt ist, der die Beziehungen der Völker in Zukunst regeln soll, dem Geist der Achtung und des vertrauensvollen Zusammenwirkens, ohne den eine wirkliche Befriedigung dieser Beziehungen undenkbar ist. Die deutsche Regierung darf ferner der Erwartung Ausdruck geben, daß die interalliierte Mfl>tärkommisfion die Ge- ncralinspektion mit allen Mitteln beschleunigt. Die deutsche Regierung bittet als Schlußtermin für die Generalinspekfion den 30. September zu bestimmen.
Die Berliner Presse zur Antwortnote.
Berlin, 30. Juni. Die überwiegende Mehrheit der Berliner Presse nimmt zu der Antwortnote der deutschen Regierung eine anerkennende Haltung ein und unterstreicht, daß die Note sich in ihrer ganzen Form angenehm von ihren Vorgängerinnen unterscheidet. Die Gründe, die für die Regierung bei diesem Entgegenkommen maßgebend waren, werden auch von den Koalitionsparteien wie von den Sozialdemokraten gebilligt. Beachtenswert ist jedoch, daß auch die Aeußerun- gen der Deutschnationalcn sich in verhältnismäßig sachlichen Grenzen halten. Der „Lokalanzeiger" gibt zu, daß die Note in recht geschickter Art die Ansicht der Reichsregierung gegenüber Herriot und Maeüonald und gegenüber von Teilen der öffentlichen Meinung in deren Ländern zum Ausdruck bringt. Er betont ausdrücklich, daß in dem Schriftstück einige Wahrheit stehe, die man sich freuen darf, in ihm zu finden. Auch die „Deutsche Tageszeitung" will die diplomatische Geschicklichkeit und im einzelnen wirksame Formulierung der Note nicht bestreiten. Nur die „Kreuzzeitung" spricht von einer Schrift schmachvoller Unterwerfung. Auch bei ihr ist jedoch die Art verhältnismäßig maßvoll. Man wird arrch daraus den