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iirg, Freitag, den 13. Juni 1924.

82. Jahrgang.

Deutschland.

Ludwigshafen, 12. Juni. Der Fabrikant Philipp Helf- ferich, der Bruder des bei Bellinzona verunglückten Dr. Helf- ferich, der früher einmal stellvertretender Vorsitzender der de- mokatischen Partei der Pfalz war, hat jetzt seinen Austritt aus der demokratischen Partei erklärt.

Berlin, 12. Juni. Der Auswärtige Ausschuß ist auf Dienstag, den 17. L. Mts., vormittags 10 llhr, einberufen worden. Auf der Tagesordnung steht die Beratung des Sach- verständigen-Gutachtens und der deutsch-russischen Beziehun­gen. Der von den deutschen Behörden wegen des Mordes im Tegeler Forst verfolgte 18jährige angebliche Kaufmann Robert Grütte-Lehder ist in Raab (Ungarn) verhaftet wor­den. Die Oldenburger Staatsanwaltschaft erläßt gegen den bekannten Wanderapostel Ludwig Häußer, der sich bekanntlich bei der letzten Reichstagswahl als Kandidat ausgestellt hatte und auf dmr verschiedene naive Leute hereingefallen sind, einen Steckbrief. Häußer soll noch 1)4 Jahr Gefängnis verbüßen. Von den bisherigen beiden kommunistischen Landtagsab- georüneten in Anhalt ist der eine, der Arbeiter Hermann Wolf in Sandersleben, am letzten Samstag vom Bernburger Schöffengericht wegen Diebstahls zu vier Wochen Gefängnis verurteilt worden, der andere, der Schiffer Louis Pultz in Nienburg a. S., wird sich in den nächsten Tagen vor dem Schwurgericht in Dessau wegen Meineids in einer Eheschei­dungsangelegenheit zu verantworten haben.

Berlin, 12. Juni. In den Kreisen des Personals der Reichsbahn ist vielfach die Meinung vorhanden, daß der Per­sonalabbau erledigt sei und weitere Abbaumaßnahmen nicht mehr in Betracht kämen. Diese Auffassung ist, wie von un­terrichteter Seite bestätigt wird, unrichtig. Solange die Per- sonalabbauverordnnng in Kraft ist, hat die Verwaltung die gesetzliche Unterlage, um ungeeignetes und überzähliges Per­sonal auszusHeiden. Sie ist ans wirtschaftlichen Gründen auch verpflichtet, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen. Wenn auch die auf das ganze Reichsbahngebiet ausgedehnte Gesamtaktion im Großen und Ganzen als abgeschlossen be­trachtet werden kann, so stellte es sich Loch inzwischen heraus, daß noch weitere Einzelmaßnahmen in Aussicht genommen werden müssen und zum Teil schon im Gange sind, um Las mit der Personalabbauverordnung zu erreichende wirtschaft­liche Ergebnis auch überall herbeizuführen. Die für die Aus­führung verantwortlichen Stellen des Außendienstes werden in sorgfältiger Nachprüfung festzustellen haben, ob noch un­geeignetes Personal vorhanden ist und inwieweit vorhandene Kräfte noch entbehrt werden können.

Neustettin, 12. Juni. Die Urheber des Bombenanschlags auf dieNorddeutsche Presse" sind zwei Arbeiter, Walter Enke und Paul Schumann, die beide in Weißenfels in Thüringen geboren sind und sich nach der Verhaftung offen als Mit­glieder der Kommunistischen Partei bekannten. Enke, der die Tat ansgeführt hatte, ist bei der Ausführung schwer verletzt worden. Die furchtbare Stichflamme schlug ihm ins Ge­sicht und verbrannte ihm sowohl das Kopfhaar wie auch Ge­sicht und Hände. Er trug zahllose Fleischverletzungen am übrigen Körper davon. Der Blutspur ist es zu danken, daß man seiner so schnell habhaft werden konnte. Als die Täter von der Polizei am Tatort vorübergeführt wurden, an dem sich eine große Menschenmenge angesammelt hatte, wurden sie beinahe gelyncht.

Die Entstehungsgeschichte der Krügerdepesche.

Berlin, 12. Juni. Dem Herausgeber der diplomatischen Akten des Auswärtigen Amts, Dr. Friedrich Thimme, ist es gelungen, neues Material Wer die Entstehung der Krüger- Depesche ans Licht zu ziehen. Bekanntlich wurde, nachdem lange Zeit Wilhelm II. als alleiniger Urheber des berühmten Telegramms an den Präsidenten Krüger galt, ziemlich allge­mein angenommen, daß der damalige Staatssekretär Freiherr von Marschall und der Kolonialdirektor Kayser verantwort­lich für diese in ihren Wirkungen so schädliche Depesche seien. Nach Thimmes neuester Darstellung ergibt sich, daß in der Tat die Idee von dem Kolonialdirektor Kayser stammt und von Marschall ausgegriffen wurde, daß aber diese beiden das Telegramm nur als Ausweg vorschlugen, um den über den Einfall Jamesons außerordentlich erregten Kaiser von seinen gefährlichen Plänen abzubringen. Ueber die entscheidende Konferenz vom Januar 1896 im Reichskanzlerpalais notierte Marschall in seinem Tagebuch, daß der Kaiseretwas wun­derbare Pläne" entwickelt: Protektorat über Transvaal, Mo­bilmachung der Marine-Infanterie, Sendung von Truppen nach Transvaal. Auf den Einwand des Reichskanzlers, das wäre ja der Krieg mit England, erwiderte der Kaiser:Ja, aber nur zu Lande". Endlich richtete der Kaiser auf den Vorschlag Marschalls jenes Beglückwünschungstestgramm an den Präsidenten Krüger.

DiePartisanen" der Kommunisten.

Berlin, 12. Juni. Im Zusammenhang mit den kommu­nistischen Anschlägen in Potsdam und Neu-Stettin werden neue Einzelheiten Wer die Ausführung derartiger Attentats- Pläne bekannt. Die neue Taktik besteht darin. Laß man Sprengmaterial in Feldflaschen bei sich führt, das bei Ver­sammlungen Anwendung finden soll. Solche Feldflaschen mit Sprengstoffen wurden auch bei dem Attentatversuch in Potsdam festgestellt. Die Kommunisten hatten früher bekannt­lich eine militärische Organisation gegründet, die Rote Armee, die sich in Hundertschaften gliedert und deren Mannschaften aus Großbetrieben zusammengestellt wurden. Diese (Änrich- tung hat sich jedoch nicht bewährt. Es wurde eine neue Or­ganisation geschaffen, die sogenannte Partiscmenorganisation, kleine Gruppen entschlossener, gut bewaffneter Leute, meist mit Fahrrädern versehen, denen der Ueberfall von Versamm­

lungen und Zusammenkünften, namentlich auf dem flächen Lande oblag. Die neu geschaffene Organisation steht un­zweifelhaft in Verbindung mit Len russischen Führern, die sich in Deutschland aufhalten. Neuerdings sind Bestrebungen in­nerhalb der KPD. im Gange, mit Unterstützung Rußlands die gesamte KPD. militärisch zu organisieren.

Wie sie uns ausbeuten!

In der letzten Zeit sind, besonders aus der neuen Denk­schrift der Reichsregierung, empörende Einzelheiten Wer die haarsträubenden Ausb eutungsmethoüen der Besatzungs- und Kontrollbehörden gemacht worden. Jetzt geht uns eine ver­gleichende Darstellung der Monatseinkommen der Angehöri­gen der Interalliierten Militärkontrollkommission und der Gehälter der entsprechenden deutschen Rangklassen nach dem Stande vom Januar bis März dieses Jahres zu, die in dra­stischer Weise zeigt, wie das arme deutsche Volk ausgeraubt wird: Danach beträgt das Monatseinkommen eines französi­schen Generalleutnants in Deutschland 4038 Mark, eines eng­lischen sogar 6775, eines deutschen dagegen 610 Mark. Der französische Oberst bezieht 2520, der englische 3417, der deut­sche 387 Mark 30 Pfg.; ein französischer Major 1956, ein englischer 1866, ein deutscher 287 Mark 75 Pfg.; ein französi­scher Hauptmann 1567, ein englischer 1347, ein deutscher 241 Mark 25 Pfg.; ein französischer Oberleutnant 1300, ein eng­lischer 1147, ein deutscher 177 Mark 50 Pfg.; ein französischer Leutnant 1167, ein englischer 957, ein deutscher 132 Mark, ein französischer Feldwebel 607, ein englischer 495, ein deutscher 96 Mark, ein französischer Unteroffizier 465, ein englischer 360, ein deutscher 85 Mark 75 Pfg., endlich ein französischer Soldat 262, ein englischer 300, ein deutscher 69 Mark. Daraus geht also hervor, Laß ein französischer Feldwebel das gleiche Mo­natseinkommen in Deutschland bezieht, das ein deutscher Ge­neralleutnant bekommt und Laß z. B. ein deutscher Major in bezug auf sein monatliches Einkommen noch bei weitem nicht einem englischen Unteroffizier das Wasser reichen kann. Man ersieht auch hieraus wieder, ein wie wesentlicher Be­standteil der Entschädigungsfrage und der Gesundung Deutsch­lands der einschneidendste Abbau dieser jede finanzielle Gene­sung Deutschlands einfach ausschließenden wahnwitzigen Be­satzungslasten ist.

Sommerfahrten deutscher Kriegsschiffe.

Die Reichsmarine hat bis jetzt 3 Linienschiffe, 5 Kreuzer, 2 Torpedobootsflottillen und eine Reihe von kleineren Fahr­zeugen in Dienst. Nach Abschluß der Winterausbildung und Gefechtsbesichtigung werden Liese, wie in den Sommermona­ten üblich, zur Belehrung und Erholung nach ausländischen Häfen entsandt. Die LinienschiffeBraunschweig",Elsaß" undHannover" gehen nach Spanien, wo der Besuch des KreuzersBerlin" vom Anfang d. Js. noch in besser Erin­nerung ist. Die KreuzerThetis",Hamburg",Medusa", Amazone" und die beiden Torpedobootsflottillen werden skan­dinavische und baltische Häfen auffuchen, um die bestehenden freundschaftlichen Beziehungen zu unseren Nachbarländern weiter zu pflegen. Der SchulkreuzerBerlin" wird zum Herbst zu Ausbildungszwecken Wer die Kanarischen Inseln nach Westindien gehen.

Die Preissteigerung im Zeitungspapier.

Die Papierfabrikanten haben den Preis für das Kilo Zeitungspapier am 4. Juni auf 31F Pfennig hinaufgesetzt. Das bedeutet gegenüber dem März eine Steigerung um ein Viertel. Der Friedenspreis für die gleiche Menge Zeitungs­papier hat durchschnittlich 20 Pfennig betragen, so daß also jetzt eine PreisWersetzung gegenüber dem Frieden von rund 55 v. H. erreicht ist. Dieses Spiel der andauernden Preis­erhöhung ist man im Papiergewerbe schon aus der Inflati­onszeit her in genügendem Maße gewöhnt. Die neuerliche Preissteigerung berührt aber die gesamte Wirtschaft um so empfindlicher, weil sie unter den heutigen Verhältnissen stär­ker als sonst, man kann wohl sagen in einem außerordentlich ungewöhnl chen Maß, auf die Anpreisung ihrer Waren, und damit ans die Benutzung der Tageszeitungen angewiesen ist. In der gegenwärtigen Lage der Wirtschaft ist es natürlich höchst bedenklich, wenn sie durch steigende Zeitungs- und An­zeigenpreise als Folge der Verteuerung des Papiers, mit höhern Unkosten belastet Wird. Dazu kommt noch der merk­würdige Umstand, daß deutsches Zeitungspapier im Ausland billiger abgesetzt Werden kann als im Inland, wofür ja ähn­liche Erscheinungen bereits auf dem Kohlen- und Eisenmarkte vorhanden sind, also dem Papiergewerbe als Vorbild dienen konnten. Es wird angesichts dieser Verhältnisse nichts weiter übrig bleiben, als Laß vom Reichswirtschaftsministemum aus nunmehr auch eine Untersuchung für die gesamte Papierfa­brikation ungeordnet wird, denn es kann im Interesse der All­gemeinheit nicht widerspruchslos hingenommen werden. Laß sich eine der Ursprungsindustrien auf lden Standpunkt kon­zentriert, daß die Rentenmark im tiefsten Grunde nur eine Kaufkraft von 60 Pfennigen besitze, worauf die neueste Kal­kulation der Papierfabrikanten schließlich zurückzugehen scheint.

Ausland-

London, 11. Juni. Die belgische Regierung teilte der englischen Regierung mit, daß den aus den belgisch besetzten Gebieten Ausgewiesenen bis auf rund 200 Personen die Rück­kehr gestattet wurde und nur etwa 10 noch gefangen seien. Die Restfälle würden neu geprüft. Daily Telegraph ver­sichert, daß Maedanald seit Amtsantritt bei seinen Verbünde­ten auf die Regelung dieser Angelegenheit dringe-

Frankreich im Zeichen der Präsidentenwahl.

Paris, 12. Juni. Die Wahl des neuen Präsidenten der französischen Republik wird im Zeichen der Zahl 13 stehen

Sie erfolgt am Freitag, den 13., an dem 13. Tage der 13. Legislatur-Periode der Kammer. Das Mandat Millerands hätte normalerweise erst am 22. September 1927 geendet. Millerand hat also wenig mehr als die Hälfte seiner sieben­jährigen Amtsdauer absolviert. Bei seiner Wahl war Mille­rand der einzige ernsthafte Kandidat und er wurde infolge­dessen am 23. September 1920 mit 695 von 822 Stimmen ge­wählt. Die Opposition gab damals 106 Weiße und 22 un­gültige Stimmzettel ab und nur 69 Stimmen fielen auf einen sozialistischen Zählkandidaten. Millerand ist der fünfte Prä- sll^nt, der aus politischen Gründen seine Demission gibt nach Thiers im Jahre 1873 Mac Mahon im Jahre 1879, Grevy 1887, Casimir Parier. In Erinnerung steht noch der tragi­sche geistige Zusammenbruch Deschanels, des Vorgängers Millerands, im Jahre 1920. An die Demission Grevys in der Boulanger-Zeit wurde in diesen Tagen oft erinnert, well sie hauptsächlich infolge von Familienverhältnissen, die politi­sche Korruption zur Folge hatten ebenfalls von Kammer und Senat erzwungen wurde. Millerand, der im 65. Le­bensjahr steht, war seit 1885 ununterbrochen Abgeordneter von Paris, nach der Wahlreform von 1919 Abgeordneter des 2. Seine-Wahlkreises.

Herriot zur Kabinettsbildung bereit.

Paris, 12. Juni. Die Freunde des Abgeordneten Herriot erklärten, er sei bereit, schon Feritag abend nach der Präsi­dentenwahl sein Kabinett zu bilden. Me Ernennungsdekrete des neuen Ministeriums würden am Samstag vormittag im Journal Officiel" veröffentlicht werden, und die Regierung werde schon am Nachmittag vor dem Parlament erscheinen. Nach der Debatte, die der Verlesung der Regierungserklärung folgen werde, habe Herriot die Absicht, die Beratungen des Parlaments für einen Tag zu unterbrechen, damit er Füh­lung mit den Alliierten nehmen könne.

Um Deutschlands Aufnahme in den Völkerbnnd.

London, 12. Juni. DerDaily Telegraph" meldet, daß die englische Regierung sich in Berlin darum bemühe, von der deutschen Regierung eine Zusage zu erhalten, wonach Deutsch­land vor der Vollversammlung des Völkerbunds einen Antrag um Aufnahme in den Völkerbund stellen wolle, weil Ramsay Macüonald die Absicht habe, die Völkerbundsversammlung im September als Gelegenheit zu benutzen, um wichtige Schritte zur Sicherung des Friedens in Europa zu Wernehmen. Mus­solini soll zugesagt haben, der Völkerbundsversammlung per­sönlich beiwohnen zu wollen.

Württemberg

Stuttgart, 12. Juni. (Kommunisten vor Gericht.) Der komm. Abgeordnete Schneck stand am Mittwoch wegen fünf Beleidigungsfällen durch die Presse im Jahre 1922 vor Ge­richt. Es handelte sich um Veröffentlichungen Wer die Zu­stände in der Londesstrafanstalt Rottenburg. Der Staatsan­walt beantragte 4 Monate Gefängnis. Der Verteidiger machte indessen geltend, daß das Verfahren ungesetzlich und verfas­sungswidrig sei. Ein Urteil wurde nicht gesprochen, die Ange­legenheit vielmehr auf unbestimmte Zeit vertagt.

Stuttgart, 12. Juni. (TWerkulose-Opfertag.) Der an den Pfingstfeiertagen zu Gunsten der Tuberkulosebekämpfung veranstaltete Opfertag hatte leider kein befriedigendes Ergeb­nis. Trotzdem die verschiedenen Veranstaltungen eine große Menschenmenge nach Stuttgart gelockt hatten, wurden nur 2600 Mark ersammelt. Der Opfertag wird am kommenden Sonntag wiederholt.

Zuffenhausen, 12. Juni. (Bankabschluß.) Die Gewerbe- und Handelsbank schließt das 3. Geschäftsjahr 1923 mit einem Reingewinn von 1538,96 Mark ab. Die alten Spareinlagen werden mit 50 Prozent des einbezahlten Goldwertes aufge­wertet; rückzahlbar 1929. Der Anteil pro Mitglied beträgt 500 Mark, die Haftsumme 1000 Mark. Mitglieüerzahl 389. Die Haftsumme beträgt 389 000 Mark.

Ludwigsburg, 12. Juni. (Tödlicher Unfall.) Der bei einem hiesigen Güterbeförderer bedienstete, 60 Jahre alte Fuhrmann Karl LumPP war auf dem Güterbahnhof damit beschäftigt, große leere Weinfässer abzuführen. Dabei wurden seine Pferde unruhig und scheuten. Der Wagen kam ins Kippen, die Fässer rollten herab und LumPP, der von ihnen getroffen wurde, erlitt außer einem Armbruch eine schwere Verletzung des Kopfes, der er im Bezirkskrankenhaus erlegen ist.

Bückingen OA. Heilbronn, 12. Juni. (Früh krümmt sich.) Ein 15jähriges Mädchen ging in einen Uhrmacherladen, um etwas zu kaufen und benützte die kurze Abwesenheit des La­deninhabers,, um eine Herrenarmbanduhr zu entwenden. Nach­mittags kam das dreiste Mädchen nochmals und verlangte eine Armbanduhr. Der Uhrmacher fragte nach der gestohlenen Uhr, deren Besitz es leugnete. Nun schickte das Mädchen ein schulpflichtiges Kind, um eine Herrenarmbanduhr zu holen. Darauf erstattete der Uhrmacher Anzeige.

Hellbraun, 12. Juni. (Schwurgericht.) Wegen Meineids wurde die 20 Jahre alte Nähterin Frida Feuchter zu 1 Jahr 3 Monaten Zuchthaus und der 18 Jahre alte Arbeiter Wil­helm Dietrich aus Heilbronn zu 1 Jahr 3 Monaten Gefäng­nis verurteilt. Als Dietrich kaum 16 Jahre alt war, unter­hielt er mit der Feuchter ein Liebesverhältnis, das nicht ohne Folgen blieb. Die Feuchter verkehrte aber außerdem mit dem Metzgermeister Maurer. In einem Alimenteprozeß gegen Maurer leugneten die beiden Angeklagten unter Eid, in der kritischen Zeit miteinander verkehrt zu haben.

Hellbronn, 12. Juni. (Milchüberfluß.) Die Milchanlie­ferung erreicht zurzeit annähernd den Stand vor dem Krieg. Das städt. Milchamt ersucht die Bevölkerung, die Milch ab­zunehmen, damit sie nicht nach anderen Bedarfsgebieten ab- wandert, was nach Aufhören der Grünfütterun'