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Gang ist an den meisten Stellen taub und das Erz sitzt nur in Nestern, so daß sich die ganze Ausbeute auf etwa 200 Kü­bel beläuft.

22. Grube im Wartgrund.

Der Gang streicht b. 9,1 östlich von der Mündung der Eyach in die Enz, am Brennerberg an der oberen Kante des Abhangs, parallel mit dieser hin. Er ist unbedeutend und arm, und deshalb nicht näher untersucht.

23. Grube am Saalbach.

Der Gang ist etwa auf dem höchsten Punkt des Brenner­bergs. Er streicht mit dem vorhergehenden ganz gleich b. 9,1 und liegt mit ihm in gerader Linie, so daß es scheint, daß 22 und 23 einem einzigen Gang angehören. Der Zusammen­hang ist aber nicht nachgewiesen, indem sich an der betref­fenden Stelle keine Geschiebe zeigen. Der Gang ist am Aus­gehenden 3 Fuß mächtig und mit schönen Glasköpfen ver­sehen, wird aber nach der Tiefe immer schmäler und ärmer, und das Erz immer magerer und schlechter. Doch hat dieser Gang einen nicht unbedeutenden Ertrag geliefert.

Vermischtes

Das Opfer eines Rohlings. Der Zigarrenhändler Kemp- ter in Sigmaringen, ein baumstarker Mensch, rempelte auf der Straße den der kommunistischen Jugend nahestehenden, 19 Jahre alten Schlosser Karl Glaser von Sigmaringen an. Glaser, ein nüchterner, junger Arbeiter, die einzige Stütze seiner Mutter, verbat sich diese Belästigungen, worauf er von dem Kempter ohne weiteres einen Schlag ins Gesicht bekam, dem sofort noch zwei Schläge vor den Kopf und in die Ma­gengegend folgten. Der Mißhandelte mußte in Hoffnungs­losem Zustand in die Wohnung seiner Mutter gebracht werden und starb am Montag, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben. Kempter, der nach dem Tode Glasers verhaftet wurde, wollte sich damit entschuldigen, daß er nicht Glaser, sondern einen Ebinger oder Tailfinger Sportskollegenver­möbeln" und Niederschlagen wollte.

Autounfall. Am Sonntag fuhr bei Bad Harzburg ein aus Hamburg stammendes Automobil gegen einen Stein und überschlug sich. Zwei Damen wurden getötet, eine schwer verletzt. Ein Herr starb auf dem Wege nach dem Kranken­hause. Ferner wurde der Führer des Wagens und zwei wei­tere Insassen schwer verletzt.

Ungeklärter Leichenfund auf Wollin. Auf der Straße WarnowNeuendorf am Neuendorfer See auf der Insel Wollin fand man die Leichen zweier jungen Leute. Der eine war der Lehrer Dahms aus Warnow, der andere der Be­sitzersohn Krause. Dahms hatte einen Kopfschuß, Krause einen Brustschuß. Es besteht die Möglichkeit, daß der junge Krause den Lehrer, der sich in der Nähe des Krauseschen Ge­höftes aufgehalten haben mag, für einen Einbrecher hielt und auf diesen geschossen hat und daß vielleicht im gleichen Mo­ment auch /der Lehrer den Krause niederschoß. Eine Gerichts­kommisston hat sich nach Warnow begeben und ist mit der Aufklärung der Angelegenheit beschäftigt.

Der Gräber seines eigenen Grabs. Wie die italienischen Blätter aus Nocera Superiore in der Provinz Neapel melden, bemerkte dieser Tage ein zufällig vorbeigehender Knabe am Ufer des Baches Fiumarello unweit einer Brücke einen Haufen frisch aufgeschütteter Erde, aus der ein menschlicher Arm und etliche Büschel kurzer grauer Haare hervorschauten; in der Nähe lagen eine Hacke und eine Jacke. Der Knabe, den dieser Anblick nicht wenig entsetzte, rief einen Arbeiter herbei, der unweit der Brücke beschäftigt war, welcher sofort feststellte, daß es sich hier um einen lebend begrabenen Leichnam handle. Er rief Leute, von denen einige an der neben dem Grabe lie­genden Jacke erkannten, daß der Begrabene niemand anders sein könne, als ein gewisser Sabato Pica, ein Nichtstuer und Halbverrückter, der unter dem NamenSabato der Tolle" im ganzen Dorf bekannt war. Die Polizei stellte das Folgende über den Verlauf dieses tragischen Ereignisses fest: Sabato hatte seine Wohnung früh um drei Uhr verlassen, hatte sich an den Fluß begeben und dort mit einer Hacke ein Grab von einem Meter Tiefe, zwei Metern Länge und einem halben Meter Breite gegraben. Dann hatte er sich in Lies Grab hin­eingelegt und hatte erst mit der Hacke, dann mit den Händen Erde herangeholt, bis er selbst den Kopf fast ganz bedeckt hatte. So starb er durch Erstickung, während sein Arm noch aus der Erde hervorragte. Das jedenfalls ist die wahrschein­lichste Erklärung des Falles, doch schließt die Polizei auch nicht aus, daß es sich um ein Verbrechen handeln könne, etwa unk einen Mord, durch welchen sich die Verwandten Sabatos von der Last des Wahnsinnigen hätten befreien wollen.

Nach dem Bubenkopf Korkenzieherlocken. In Paris macht sich jetzt eine starke Abneigung gegen das kurzgeschnit- tnee Haar bei der Damenwelt bemerkbar, und die Weisen der Mode verkünden, daß man in wenigen Monaten lange Locken tragen wird, die korkcnzieherartig bis auf die Schultern her­abfallen. Schon jetzt sieht man Damen mit solchenSchmacht­locken", und die Putzmacherinnen sind bereits an der Arbeit, um die dazu Passenden Hüte zu entwerfen, weil es der Ver­rückten noch nicht genug sind.

Todesstrafe für die Verletzung von Verträgen. In Mos­kau ist der Handelsunternehmer Mcmdelstamm, wie derOst- Expreß" erfährt, vom Gouvernementsgericht wegen Verletzung verschiedener Verträge, die er mit Regierungsstellen abge­schlossen hatte, zum Tode verurteilt worden. Das Urteil ist an Mandelstamm vollzogen worden; es wird damit motiviert, daß die Mißachtung der Verträge böswilliger Weise geschehen sei.

Der Goldschatz Ser gesunkenenLaurentie". Kürzlich hat der BergungsdampferRacer" !die Bergungsarbeiten bei dem im Jahre 1917 gesunkenen White-Star-DampferLaurentic" wieder ausgenommen, und es ist ihm auch gelungen, aus dem Wrack Goldbarren im Werte von einer Viertelmillion Pfund Sterling zu bergen. Als der Dampfer seinerzeit sank, hatte er 3211 Goldbarren im Werte von 5 Millionen Pfund Ster­ling an Bord, von denen im Laufe der Jahre bereits weit über 3000 Barren geborgen wurden. Bei den Bergungsarbei­ten hatten die Taucher mit den größten Schwierigkeiten zu kämpfen und die Beschreibungen, die der Führer des Ber­gungsdampfers über den Verlauf der Arbeiten gab, lesen sich wie das Kapitel eines spannenden Romans. Im Laufe der Zeit war das Wrack des Schiffes infolge der schweren Win­terstürme immer mehr zusammengebrochen und die schweren Goldbarren waren aus der Gopäckkammer, in der sie ur­sprünglich verstaut waren, immer tiefer bis auf den Boden des Schiffes gesackt. Unter der größten Lebensgefahr mußten also die Taucher in immer größeren Tiefen arbeiten, bis sie zuletzt etwa 120 bis 132 Fuß Wasser über sich hatten. In der­artigen Tiefen kann ein Taucher höchstens 30 Minuten ar­beiten. Zunächst versuchte man es mit Anwendung größer Sprengmassen, in das Innere des Schiffes einzudringen, hatte aber hier nur wenig Erfolg. Dann versuchte man es mit Säugpumpen, die Sandmassen aus dem Schiffskörper Heraus­ruschaffen, doch kam hierbei der Taucher, der Las Saugrohr unter Wasser dirigierte, immer in die Gefahr, seine Gliedma- Mn in die Pumpe zu bekommen. Tann nahm man seine Zuflucht zu starken Greifbaggern, mit denen man einen etwas

ken, einen kräftigen Feuerschlauch zu benutzen, der auf den Meeresboden hinabgelassen wurde. Der Taucher grub das rüsselartige Mundstück an einer Weichen Stelle in dem Schiffs­rumpf ein und dann begann man zu pumpen. Der kräftige Wasserstrahl grub bald ein tiefes Loch um das Mundstück herum und der Taucher fühlte dann mit der linken Hand nach den charakteristischen Merkmalen der Goldbarren. Diese ver­schiedenen Versuche nahmen sechs Sommer in Anspruch In den ersten beiden wurden 857 Goldbarren oder etwa ein Viertel der ganzen Menge geborgen, dann folgten zwei ma­gere Jahre, 1920 und 1921, in denen nur 52 Goldbarren ge­borgen wurden. Endlich um die Mitte 1922 herum erreichte man dann den Boden des Schiffes, und dort endlich fand man die Mehrzahl der Barren eingeklemmt -zwischen die Spanten des Schiffes, wo sie, da sie den Meeresboden erreicht hatten, nicht weiter versacken konnten. Im Oktober 1923 hatte man von den 3211 Goldbarren, die mit dem Schiff untergegangen waren, 3057 geborgen, und die in diesem Jahre erzielten Er­folge lassen hoffen, daß man vor dem Eintritt des stürmischen Wetters den ganzen Schatz wird bergen können.

Die Afrika-Reisende mit dem Hund. Eine kühne Reisende ist Mrs. Murray Grover, die, nur von ihrem Wolfshund Mischief" begleitet, ganz Afrika durchquert hat. 19 Monate war sie unterwegs und legte gegen 30 000 Kilometer zurück. Ab und zu hat sie einen Eingeborenen mitgenommen, der ihr als Diener folgte, aber ständig begleitet war sie nur von ihrem treuen Hunde, der sich als ein vortrefflicher Reisekame­rad erwies, seine Herrin bei allen Abenteuern beschützte und in mehr als einem Falle sie vor Gefahren warnte. Die Reise, die Mrs. Grover mit ihrem Hunde machte, ging durch Trans­vaal nach Südrhodesien, Nyassaland und Ostafrika und dann an der Küste entlang nach Kapstadt zurück.

Handel und Derkekr.

Feldrennach, 1l. Juni. Der Viehmarkt war befahren mit 44 Kühen und Kalbinnen, 3 Ochsen und Stieren. 26 Rindern, 2 Kälbern, zusammen 75 Stück. Handel ziemlich rege. Preise unsicher, schwan­kend.

Stuttgart, II. Juni. Dem Mittwochmarkt am Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: 61 Ochsen (davon unverkauft 5), 15 Bullen, 250 (40) Iungbullen, 250 (40 > Iungrinder, 104 (15) Kühe, 638 Kälber, 731 (30> Schweine, 33 Schafe und I Ziege. Erlös aus je I Pfd. Lebendgewicht in Goldpfennigen: Ochsen 1. 3841 -letzter Markt: 38-40), 2. 26-33 (25-32). Bullen 1. 29-32 (unv.), 2. 22-27 (23-28), Iungrinder 1. 41 -44 (unv.), 2. 32-38 (33-39), 3. 24-29 (unv.), Kühe 1. 26-32 (2633). 2. 17-23 (unv,), 3. 10 bis 15 (II-I6>, Kälber 1. 52 -55 (53 -55), 2. 46 - 49 (unv.), 3. 38 bis 44 (unv.), Schweine I. 5254 (53-55), 2. 47 -50 iuno.), 3. 40 bis 44 (4045). Verlauf des Marktes: langsam, Ueberstand.

Neueft^ Nachrichten

Heidelberg, st2. Juni. Der frühere Privatdozent Dr. Arnold Runge, der wegen Vergehens gegen das Gesetz zum Schutze der Republik angeklagt war, wurde vom hiesigen Schwurgericht freigc- sprochen.

München, 11. Juni. Es kann schon heute gesagt werden, daß alle Bemühungen, die Völkischen in Bayern für die Koalitions- und Regierungsbildung hinzuzuziehen, ergebnislos verlaufen werden, so daß im günstigsten Falle die Bayerische Volkspartei, Deutschnationalc und Bauernbund mit insgesamt 68 Mandaten Zusammengehen werden.

München, II. Juni. Wie dieStaatszeitung" meldet, hat der Stadtrat den Tondichter Richard Strauß anläßlich seines 60. Ge­burtstages zum Ehrenbürger der Stadt München ernannt.

Iweibrücken, I I. Juni. Die 1. Mannschaft des Sport-Vereins Stuttgart-Feuerbach war bei dem Verein für Bewegungsspiele Saar­brücken zu einem Wettspiel verpflichtet worden, nachdem sie Tags zuvor in St. Ingbert gegen eine saarländische Elf angetreten war. Die Württembergs,: hatten sich aber nur mit Pässen für das Saar­gebiet versehen, sodaß sie bei ihrer Ankunft im Zweibrücker Bahn­hof von der französischen Gendarmerie festgenommen wurden. Der Abtransport nach Landau erfolgte am gestrigen Tag. Das Spiel in Zweibrücker, mußte natürlich unterbleiben.

Bochum, II. Juni. Der Schlichtungsausschuß der darüber be­finden sollte, ob das Arbeitsverhältnis der Betriebsrätemitglieder durch die Arbcitsruhe im Ruhrbergbau erloschen sei oder nicht, ent­schied, daß die alten Betriebsräte zu recht weiter bestehen. Damit ist ein wesentlicher Moment der Beunruhigung für die Bergarbeitcr- schaft weggesallen.

Berlin, 11. Juni. Der Kabinettsrat trat in die Beratung der Frage ein, die mit den morgen in Düsseldorf beginnenden Micum- verhandlungen zusammcnhängt. Ueber das Ergebnis wird Still­schweigen bewahrt, zumal die Beratungen noch nicht abgeschlossen sind. Bon verschiedenen Seiten wird behauptet, die Reichsregierung werde in Uebereinstimmung mit den Industriellen des Ruhrgcbietes sich für eine kurzfristige Verlängerung der Micumvertrüge etwa bis zum 15. Juli aussprechen. Eine endgültige Regelung hofft man nach der Neubildung des französischen Ministeriums zu erreichen.

Berlin, I I. Juni. Aus der vom preußischen Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung der Reichsregicrung überreichten Denkschrift über die Schulnot im besetzten Gebiet ergibt sich, daß die Zahl der durch die Besatzungsbehörden oder-Truppen beschlagnahm­ten Schulräume über 3200 beträgt. Ueber 79 000 Kinder erhallen unzureichenden Unterricht. Die Stadt Essen mußte 12 Klassen ver­schiedener Schulen hergeben, damit für die Kinder von 2000 fran­zösischen Familien eine französische Schule eingerichtet werden konnte.

Berlin, II. Juni. Der Polksschullchrer Koch in Berlin, gegen den, wie seinerzeit gemeldet, wegen der in einer Moabiter Schule veranstalteten Nackttänze von Schulkindern ein Disziplinarverfahren schwebt, ist auf Grund der Abbauverordnung aus dem städtischen Dienst entlassen worden. Der gestern zu' seiner 29. Tagung zu­sammengetretene Bölkerbundsrat beschloß, die Behandluug der Saar­srage bis zur nächsten Tagung zu verschieben.

Hamburg, 11. Juni. Heute nachmittag wurde der in Mann­heim gebürtige Kaufmann Wühler in seiner Wohnung mit zer­trümmertem Schädel aufgefunden. Es scheint Raubmord vorzuliegen. Ueber die Person des Mörders herrscht noch völliges Dunkel.

Braunschwcig, 11. Juni. In der Nacht zum Dienstag gegen 1 Uhr entwich der zu einer längeren Zuchthausstrafe verurteilte Raubmörder Henry Bohme ans der Landcsstrafanstalt Wolfenbüttel mit dem zu T/, Jahren verurteilten Bäcker Kurt Heinemann. Von beiden Sträflingen fehlt bisher jede Spur.

Danzig, 11. Juni. Am zweiten Pfingstfeiertag erschlug in Ein­lage der 19 Jahre alte Robert Balg mit einer Axt die polnische Sessionsarbciterin Iadwiga Palakowski. Der Grund der Tat ist verschmähte Liebe. Es gelang der Kriminalpolizei, den Täter noch am gleichen Tage zu ermitteln. Auf der Flucht vor den Polizisten sprang Balg in die Tote Weichsel und ertrank. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden.

Kattotvitz, 12. Juni. Die Wirtschaftskrise in Polnisch- Oberschlesien hat eine bedeutende Verschärfung erfahren. Von der Friedens-Hütte wurde am Dienstag 2600 Arbeitern ge­kündigt, von denen über 800 aus Deutsch-Oberschlesien stam- rnen. Die Bailden-Hütte hat ein Blechwalzwerk stillgelegt. Auch auf der Königs- und Laurahütte hat sich die Lage ver­schlechtert. Von den 1100 von der Laurahütte noch be­schäftigten Arbeitern sollen noch 500 entlassen werden. Wei­ter will die Königshütte 2000 Arbeiter entlassen. Man er­wartet, daß in den nächsten Tagen Handelsminister Kiedron in Ostoberschlesien eintrifft, um an Ort und Stelle sich ein Bild von der Lage zu machen.

Wien, II. Juni. Der magyarische Emigrant Nagy, der der Gruppe der Düsseldorfer kommunistischen magyarischen Arbeiter an-

Geheimagenten verhaftet worden. Die angestellten Untersuchungen ergaben, daß er als Abgeordneter der Sowjetpropaganda nach Un­garn gekommen war. Er war der Budapester Polizei von einem Düsseldorfer Detektiv avisiert worden.

Belgrad, 11. Juni. Gestern teilte der albanische Gesandte in Belgrad dem Außenministerium mit, daß die frühere Regierung in Tirana vollständig kapituliert habe und nach Italien geflüchtet sei. In Valona habe sich eine provisorische Regierung mit Ban Neli an der Spitze gebildet. Die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Jugoslawen und Albanien würden durch diesen Regierungswechsel keine Aenderung erfahren.

Salzburg, I I. Juni. Die Salzburger Handels- und Gewerbe­bank gibt durch Anschlag bekannt, daß infolge beunruhigender, un­wahrer Gerüchte in den letzten Tagen ein förmlicher Ansturm der Einleger stattgcfunden habe, während die Einzahlungen seit einigen Tagen zurückgehalten würden. Die Salzburger Handels- und Ge­werbebank habe sich daher veranlaßt gesehen, ihre Schalter bis zum erfolgreichen Abschluß der im Zuge befindlichen Stützungsaktion ge­schlossen zu halten.

Badischer Staatsbeitrag zum Neckarkanal.

Im Laufe der letzten Woche beschäftigte sich der Haus­haltsausschuß des Badischen Landtags mit einem Gesetzent­wurf über die Neckarkanalisierung, wodurch das Staatsmini­sterium ermächtigt werden soll, für die Fertigstellung der Kraftwerke Wieblingen und Neckarsulm Darlehen bis zur Höhe von 750 000 Goldmark an die Neckar-A.-G. zu geben. Der Entwurf wurde einstimmig angenommen, um dem Un­ternehmen die erforderlichen Mittel zu seiner Vollendung zur Verfügung zu stellen. Schon bei früheren Beratungen der finanziellen Beteiligung des badischen Staates an diesem Unternehmen waren verschiedentlich Bedenken geäußert wor­den. Diese Bedenken konnte das Arbeitsministerium mit der Versicherung beseitigen, daß das Unternehmen jetzt zu sechs Zehntel fertiggestellt sei und im Frühjahr 1925 vollendet sein werde. Das Unternehmen habe das Erwerbsleben in der Ge­gend von Heidelberg gerade in der Zeit großer Arbeitslosig­keit sehr gefördert.

Die kommende Einkommensteuer-Reform.

Berlin, 11. Juni. Wie derVorwärts" von zuständiger Stelle erfährt, soll die den kommenden neuen Verpflichtungen des Reiches angepaßte Vorlage einer Einkommensteuerreform dem Reichstag möglichst bald zugehen und noch vor den Som­merferien, auf jeden Fall aber bis zum Herbst durchberaten werden. Es ist, wie derVorwärts" behauptet, mit einer we­sentlichen Reform der bestehenden Tarifsätze bestimmt zu rechnen. Die zehnprozentige Lohnsteuer wird in ihrer jetzi­gen Form beibehalten. Die nationalsozialistische Reichstags­fraktion hält es für angezeigt sich als Hüterin der Verfassung aufzuspielen. Sie hat dem Reichstagspräsidenten ein Schrei­ben übersandt, in dem sie dem Kabinett Marx-Stresemann das Recht bestreitet, im Amte zu blechen, da von der Reichs­tagsmehrheit über den Vertrauensantrag zur Tagesordnung übergegangen worden sei. Weiter wird darauf aufmerksam gemacht, daß die Durchführung der Forderungen des Gut­achtens Verfassungsänderungen zur Voraussetzung hätte und deshalb eine Zweidrittelmehrheit erfordere. Auf die Bindun­gen gegenüber dem Ausland einzugehen, hätte schon einer solchen Zweidrittelmehrheit bedurft. Die Fraktion werde des­halb Bindungen irgend welcher Art nicht anerkennen.

Sozialdemokratischer Parteitag.

Berlin, 11. Juni. Nach zweijähriger Pause ist heute abend um 6 Uhr im Preußischen Abgeordnetenhaus in Berlin der sozialdemokratische Parteitag zusammengetreten. Der Andrang war außerordentlich stark. Nach einer Begrüßungs­ansprache des Vorsitzenden der Berliner Parteiorganisation, Reichstagsabgeordneten Künstler, hielt Crispien die eigent­liche Eröffnungsrede, in der er den verlorenen Krieg für die Zersetzungserscheinungen in der Arbeiterschaft verantwortlich machte. Im Vordergrund der inneren Auseinandersetzungen des Parteitages, die morgen ihren Anfang nehmen, wird ins­besondere die Frage der Taktik stehen, und zwar im Zusam­menhang mit dem bekannten Konflikt zwischen dem sächsischen Landesvorstand und der sächsischen Landtagsfraktion, der auf diesem Parteitag seine Erledigung finden soll. Noch vor Be­ginn der Sitzung traten heute der sozialdemokratische Partei­ausschuß zusammen, um sich vorbereitend mit dieser Frage zu befassen. Die große Fülle der radikalen Anträge, die aus dem Reiche vorliegen, deuten darauf hin. Laß das Problem des Verhältnisses der Sozialdemokratie zum Staat, des Klas­senkampfes und der Koalitionspolitik im Verlauf der Tagung aufgerollt werden dürfte. Es sind Referate von Wels, Mül­ler-Franken, Lipinskh und Hilferding vorgesehen.

Berlin, 12. Juni. In der Eröffnungssitzung des sozial­demokratischen Parteitags sprachen nach der Wahl von Wels und Dittmann zu Vorsitzenden verschiedene Vertreter des Auslandes, deren Ausführungen der Zunahme der sozialisti­schen Bewegung in allen Ländern galten und die von der Versammlung mit lebhaftem Beifall ausgenommen wurden. Es wurden außerdem verschiedene Begrüßungstelegramme verlesen. Der Vorsitzende Wels schloß nach 9 Uhr abends mit Worten des Dankes an die Gäste die Eröffnungssitzung, wäh­rend der er in bezug auf den Antrag Markwald-Frankfurt, die Wahl des Reichspräsidenten auf die Tagesordnung zu se­tzen, erklärte hatte, für diesen Antrag sei der Parteitag nicht die zuständige Instanz. Es seien übrigens eine Reihe An­träge eingegangen, /darunter auch einer auf Ausschluß des Reichspräsidenten Ebert aus der Partei, deren Behandlung er für heute in Aussicht stellte. Der Antrag auf Ausschluß Eberts aus der Partei wurde von der Versammlung mit leb­haften Pfuirufen ausgenommen.

Vertreter der Pfalz beim Reichsbankdirektorium.

Die Handelskammer Ludwigshafen hat in Anbetracht der von allen Seiten des pfälzischen Wirtschaftslebens geführten Klagen über die derzeitige Kapital- und Kreditnot in einer eingehenden Eingabe an das Reichsbankdirektorium die Ver­hältnisse der Pfalz klargelegt, um eine mildere Handhabung der Kreditmaßnahmen in der Pfalz zu erreichen. Es wurde eine besondere Abordnung unter Führung von Geh. Kom­merzienrat Hans Knoll aus Ludwigshafen nach Berlin zum Reichsbankdirektor entsandt. Neben den allgemeinen Verhält­nissen wurde besonders die Lage der Schuh-, Textil- und Me­tallindustrie, ferner des Weinhandels, der Banken und des Versicherungswesens eingehend dargelegt. Von seiten des Reichsbankdirektoriums wurde betont, daß die Reichsbank für die besondere Notlage der Pfalz volles Verständnis besitze, und daß die Wünsche des pfälzischen Wirtschaftslebens nach Möglichkeit Berücksichtigung finden sollen. Gleichzeitig wurde

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