stand, zeigte erfreulicherweise, daß die Krisis der letzten Jahre in den Verbandsvereinen überwunden ist. In der Hauptver­sammlung am Pfingstmontag am Sonntag ging ein Be- grüßungsabend voraus kennzeichneten nach einer religiö­sen Ansprache von Stadtpfarrer Kull-Heilbronn über das 10. Gebot Stadtpfarrer Völter von hoher Warte aus die weltpo­litische und innerpolitische Lage der Gegenwart und die Auf­gabe der Arbeitervereine in ihr und kündigte einen Werbe­feldzug für den Winter an. Nach dem Bericht des Schrift­führers Blaich ist zwar die Zahl der Vereine zurückgegangen, aber die Mitgliederzahl gestiegen, in manchen Vereinen ver­vielfacht. Die Verbandszeitung soll künftig wieder zweimal monatlich und vierseitig erscheinen. So stand alles unter dem Zeichen des Aufbaus der Vereine, wofür auch die Besprechung noch wertvolle praktische Winke gab. Die gestellten Anträge wurden sämtlich angenommen: Der Landesverband wird da- nach eintreten für Verbesserung der 3. Steuernotverordnung zu Gunsten der kleinen Sparer, für Mithilfe der Kirche an der Entgiftung des deutschen Parteilebens, an der Führung des Parteikampfes auf dem Boden der Sachlichkeit, Wahrhaf­tigkeit und Volksgemeinschaft und an der Geltendmachung der Grundsätze des Evangeliums auch bei Behandlung der Juden­frage. Für Mitwirkung der Vereine bei Pfarrstellenbesehun­gen wurden Richtlinien gegeben. Den Schluß der Tagung bildete ein Vortrag von Stadtpfarrer Schenkel-Zuffenhausen über die Wohnungsnot und ihre Bekämpfung. Wie schon der Vorsitzende in der Frage der Arbeitzeit, so bot hier der Vor­tragende ein Beispiel der Anwendung evang.-sozialer Grund­sätze auf das Volks- und Wirtschaftsleben in einer Frage, bei der es sich um nichts Geringeres als um den Kampf für die Seele des Volkes handelt. Als Mittel zur Lösung nannte er Siedlung im Osten, Kreditbeschaffung (Zuschlag zur Sozial­versicherung) und Selbsthilfe. Voraussetzung der Lösung seien der Monopolstellung des Bodens entsprechende staatliche Ge­

setze, deren segensreiche Wirkung das Beispiel Tsingtaus zeige. Die Tagung hat allen Teilnehmern reiche Anregungen geboten; Sache der Vereine ist es nun, sie in die Tat umzu­setzen unter der Losung:nicht Haß, sondern Liebe; nicht Klaffenkampf, sondern Pflege der Volksgemeinschaft".

Die deutsche Auswanderung mach Amerika.

Nach einer Mitteilung des Staatsdepartements in Was­hington zeigt die deutsche Einwanderung in Amerika eine deutliche Abnahme. Nur 4000 Köpfe betrug die Einwande­rung im Monat April dieses Jahres. Die Auswanderung nach Brasilien ist im Wachsen begriffen. Trotzdem beträgt die Einwanderung nach den Vereinigten Staaten immer noch 80 Prozent der gesamten Quote.

Sieg der albanischen Aufstandspartei.

Rom, 10. Juni. DerCorriere dJtalia" erfährt aus Valona, daß Tirana den Aufständischen in die Hände gefallen sei und die Regierung auf der Flucht weilt. Nach einer Ha- vasmeldung aus Belgrad sind die Emissäre der Regierung von Tirana, die mit den Aufständischen verhandeln sollten, von diesen als Geiseln festgehalten worden.

Die englisch-französische Verständigung.

London» 10. Arni. Daily Telegraph hört zu dem in sei­nen Grundzügen fertigen Uebereinkommen zwischen Macdo- nald und Herriot noch, daß es die sofortige Freilassung der Politischen Gefangenen, die Rückkehr der Ausgewiesenen und die Einstellung der Beschlagnahmungen umschließe, damit die demokratischen Kreise Deutschlands gekräftigt würden; auch seien die Micumverträge mit dem Dawesplan unvereinbar und daher zu beenden.

Attentat auf dev Expretzzug Moskau-Riga.

Helsingfors, 10. Juni. Der Expreßzug Moskau-Riga ist heute nacht in die Lust gesprengt worden. Die Lokomotive

wurde weit von den Gleisen geschleudert. Soldaten eilten von der naheliegenden Garnisonstadt herbei und brachten die erste Hilfe. Der Unglücksort ist mit einer Kette von Maschinen­gewehren besetzt worden. Nach derB. Z." verlautet, daß mehrere hohe politische Persönlichkeiten unter den Verunglück­ten sind. Die Katastrophe wird auf ein politisches Attentat zurückgeführt. Reiterkolonnen und Militärkraftwagen durch­streifen die Gegend nach den Tätern.

Amerika und Japan.

Washington, 10. Juni. Die Ernennung des Baron Kalo zum japanischen Ministerpräsidenten erregt in Washington schwere Mißstimmung. Offizielle Erklärungen der amerikani­schen Regierung liegen zwar nicht vor, man kennt aber Kalos antiamerikanischen Gefühle und weiß, daß er unter allen ja­panischen Politikern am -ehesten geneigt wäre, die bestehende Spannung zu verschärfen. Kato war während des Krieges japanischer Außenminister und war der Verfasser der 21 For­derungen gegenüber China. Wenn diese nicht den Wider­spruch Amerikas erregt hätten und Lurchgeführt worden wä­ren, so wäre China ein japanisches Protektorat geworden. Gestern kam es im HotelImperial" in Tokio zu schweren Zwischenfällen zwischen Japanern und Amerikanern. Die Ja­paner fordern, daß die amerikanischen Kirchen geschloffen wer­den sollen und daß die amerikanischen Missionäre Japan ver­lassen sollen. Boykott aller amerikanischen Films wurde an- geordnet.

London, 10. Juni. Die heute zu überreichende amerikani­sche Note an Japan ist nach demDaily Telegraph" ein Mu­ster von Höflichkeit und Takt. Man hofft, die öffentliche Mei­nung Japans zu beruhigen. Hier wird aber befürchtet, daß es zu spät dafür ist. Man bezweifelt, daß Kato den allgemei­nen Boykott amerikanischer Waren verhindern kann und be­fürchtet, daß die Außenpolitik Japans schon neu organisiert ist. Die Anerkennung Sowjetrußlands steht bevor.

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Conweiler.

Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung kommen am Donnerstag, den 12. Juni 1924, nachmittags 5 Uhr, ea. S«v« Ziegelsteine und ein Dungwage« zur Ver­steigerung. Zusammenkunft beim Rathaus.

Hähle, Gerichtsvollzieher.

Urteil

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Oberdielbach, 11. März 1924.

Möchte Herrn Ruf bitten, uns so bald wie möglich l Paket Heidelbeeren für 150 Liter und 1 Paket Heidelbeeren für 200 Liter ohne Süßstoff zu senden. Waren mit der letzten Sendung sehr zufrieden und denken wieder so guten Heidelbeerwein machen zu können.

gez. Wilhelm Echölch.

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