Restauration „Eintracht" eine Versammlung der Feu- erw ehrabgabepflichtigen statt, die überaus stark besucht war. Die Tagesordnung lautete „Protest gegen die hohen Feuermehrsteuersätze". In der Aussprache wurden die Sätze von 10 und 15 Mark gegenüber den Friedenssätzen vor dem Kriege als viel zu hoch bezeichnet und vor allem auch die Klasseneinstufung schwer bemängelt. In langer, erregter Debatte bezeichneten die Anwesenden die Gründe, die sie veranlaßt haben, der Freiw. Feuerwehr fernzubleiben, mit deren Reglements eben sich nicht jeder befreunden könne. Doch sei jeder einzelne sich bewußt, bei einem Brandfall Hand anzulegen, wo es nötig sei, was sich auch beim letzten Brand ge-! zeigt habe. Die Versammlung wählte zum Schluß eine Kom- § Mission, die bei der zuständigen Behörde ihre Beschwerden vorzubringen und auch zu begründen habe.
Neuenbürg, 8. Juni. (Die Geschäftsaufsicht.) Zu den in der letzten Zeit sich mehrenden Klagen über den Mißbrauch der Geschästsaufsicht zur Abwendung des Konkurses hat der badische Justizminister in einem Erlaß an die Gerichte Stellung genommen. Darnach bietet die Verordnung vom 14. Dezember 1916 bzw. 8. Februar 1924 bei richtiger Anwendung reiche Möglichkeiten, die gerügten Mißstände, wenn auch nicht ganz zu beseitigen, so doch auf ein erträgliches Maß zu beschränken. Das Gericht kann nach Z 16 zur Aufklärung aller in Betracht kommenden Verhältnisse die erforderlichen Ermittelungen, insbesondere die Vernehmung von Zeugen und Sachverständigen anordnen, auch eine Versammlung der Gläubiger des Antragstellers zum Zweck der Erörterung der Verhältnisse einberufen. Außerdem soll nach § 21 Abs. 2, wenn der Schuldner ein Handels- oder Gewerbetreibender oder Landwirt ist in geeigneten Fällen die zuständige amtliche Vertretung des Handels, Handwerks öder der Landwirtschaft oder ein Sachverständiger angehört werden. Auch im weiteren Verlaufe des Verfahrens hat das Gericht reichlich Gelegenheit, barauf hinzuwirken, daß die Geschäftsaufsicht nicht zum Selbstzweck ausartet, sondern nur das Mittel zur Erreichung der im Interesse der Volkswirtschaft und der einzelnen Beteiligten gelegenen Ziele. Große Bedeutung kommt. Wie der Erlaß ausführt, bei den heutigen Verhältnissen der Auswahl der Aufsichtsperson zu, insbesondere wird verhütet werden müssen, daß mangelnde Geschäftserfahrung oder Kenntnisse, Üeberlastung mit anderen Geschäften oder bestehende Beziehungen zum Schuldner die Aufsichtsperson an energischer Durchführung ihrer Aufgaben verhindern. Die Berichte, die das Gericht in den von ihm anzuordnenden Zwischenfristen von der Aufsichtsperson sich erstatten läßt (K 28), erfordern eine sehr sorgfältige Prüfung. Sie ermöglichen dem Gericht, sich jederzeit zu vergewissern, ob die Voraussetzungen für die Geschästsaufsicht auch weiterhin bestehen oder etwa in der Zwischenzeit weggefallen sind und sonach ein wichtiger Grund für die Aufhebung -der Geschästsaufsicht vorliegt.
Neuenbürg, 8. Juni. (Die Rosenblüte.) Mst den ersten Tagen des Juni ist allüberall in Gärten und Vorgärten die Königin der Blumen, die köstlich und lieblich duftende Rose, zu kurzem Leben erwacht. Unter allem, was blüht und duftet, ist diese herrliche Blume wohl die beliebteste, mit deren Schönheit und Wohlgeruch der Mensch sein Alltagsleben, sein Heim, seine Festesfreude zu verschönern sucht, mst deren Anblick man Kranke erquickt u. in ihren Schmerzen tröstet. In den Versen und Liedern der Dichter und Sänger spielt die Rose eine bedeutende Rolle. .Herrliche Dichterworte sind immer wieder der Blumenkönigin geweiht worden und auch im deutschen Volkslied ist ihrer mehrfach gedacht.
Neuenbürg, 10. Juni. (Die Steuernot der Landwirtschaft.) Wir lesen in einer befreundeten Zeitung: Nachdem in mehreren Gemeinden des Oberamts Rottenburg schon Zuschläge zu der Steuer pro 1924 erhoben werden, die einfach nicht tragbar sind, bitten wir den Ausschuß des landwirtschaftlichen Bezirksveveins, in dieser Angelegenheit vorstellig zu werden, vielleicht durch Protestversammlungen. Wird dieser Zuschlag noch weiter erhoben, so sind wir im Verlauf dieses Sommers genötigt, unser Vieh zu Schleuderpreisen vollends abzusetzen, um nur den Zuschlägen für die an sich schon untragbaren Steuern zu entgehen, und was dann?
Conweiler, 10. Juni. Die Schindelinachers-Eheleute Wilhelm Jäck st. hier feierten am Pfingstsonntag das selterre Fest der goldenen Hochzeit. Aus diesem Anlaß hat im Hause des Jubelpaares eine würdige Feier stattgefunden. Pfarrer Klemm beglückwünschte das Jubelpaar unter lieb er reichen g einer Plakette des Staatspräsidenten und einer Geldgabe. In einem der Feier entsprechenden Festakt gab er aufmunternde Trost- und Geleitworte. Weiter waren bei der Feier Schult-'
heiß Laugenstein und Kirchenpfleger Bischer anwesend und entboten neben Ueberreichung von Geldgeschenken im Namen der bürgerlichen Gemeinde und Kirchengemeinde die herzlichen Glückwünsche. Auch wurden von einigen dem Jubelpaar nahestehenden Personen passende Gedichte vorgetragen. In anerkennenswerter Weise hat sich auch der hiesige Jungfranen- verein an der Feier beteiligt. Neben seinem Glückwunsch hat er durch erhebende Musik- und Gesang-Vorträge zu der würdigen Gestaltung der Feier wesentlich beigetragen und derselben einen schonen Abschluß gegeben. Möge dem Jubelpaar dieser schöne Tag besonders in Erinnerung bleiben und vergönnt sein, noch lange Jahre in ungeschwächter körperlicher und geistiger Frische das Glück der Ehe zu genießen!
Wildbad, 10. Juni. Laut Polizeibericht des Polizeipräsidiums Stuttgart vom 6. d. Mts. ist der in der Nacht zum 17. Mai d. Js. bei Einbrüchen hier auf frischer Tat ertappte und anschließend hieran bei einem Fluchtversuch erschossene Unbekannte inzwischen auf erkennungsdienstlichem Wege einwandfrei als der verheiratete Händler Max Schmidt, geboren 12. 2. 1897 in Markranstädt bei Leipzig, zuletzt wohnhaft in Berlin, Gneisenaustraße 53, festgestellt Worden. Soweit bis jetzt festgestellt, hat dieser als Einbrecher registrierte Schmidt auch in Baden-Baden und Dresden durch Erklettern von Häuserfronten bei Nacht eine größere Anzahl Zimmer ausgeraubt. Auf das Konto dieses Verbrechers sind zweifellos noch eine größere Anzahl bis jetzt noch nicht aufgeklärter ähnlicher Einbrüche zu setzen. Schmidt hat sich zuletzt in Berlin als Händler mit verschiedenartigsten Artikeln betätigt. Seine Frau war kürzlich hier, um sich von den Folgen und den: Ende der verbrecherischen Laufbahn ihres Mannes zu überzeugen.
WÜLtteaMerg.
Nagold, 10. Juni. (Zugsentgleisung.) Der große Fremdenverkehr Wer die Pfingstfeiertage verursachte fast überall eine beängstigende Ueberfüllung der Eisenbahnzüge. Die Altensteiger Linie hatte am Pfingstmontag abend 87 Tonnen geladen, anstatt normal 55 Tonnen. Doch sie schaffte es brav — bis zum Wolfsberg! Ein Hinterer Wagen bremste, mit Elan wolste die Maschine den Gipfel erklimmen und kam nicht mehr vom Fleck, so sehr sie sich auch abmühte. Die Räder surrten nur so herum, aber vorwärts kam die Maschine nicht mehr, sondern neben hinaus, nämlich aus dem Gleis. Der Anschluß an den Eutinger Zug konnte noch durch Fußmarsch bis zum Hauptbahnhof erreicht werden. Glücklicherweise kam keiu Unfall vor.
Jhlingen OA. Horb, 10. Juni. (Eifersuchtsdrama mit glücklichem Ausgang.) Der Reichswehrsoldat K. von hier verübte auf ein hiesiges Bürgermädchen ein Attentat, indem er drei Revolverschüsse auf es abgab. Schon beim ersten Schuß, den er auf die Brust des Mädchens richtete, stürzte dieses nieder. Glücklicherweise muß die Kugel an irgend einem harten Gegenstand abgeprallt fein, ohne eine erhebliche Verletzung zu verursachen. Zwei weitere Schüsse gingen fehl. Der Attentäter ging dann flüchtig, wurde aber bald darauf verhaftet.
Stuttgart, 10. Juni. (Bestrafte Spione.) Vor dem Strafsenat des Oberlandesgerichts haben neuerdings weitere Verhandlungen wegen Landesverrats und Spionage unter Ausschluß der Oeffentlichkeit stattgefunden. Verurteilt wurden der ledige 24 Jahre alte Buchdrucker Karl Schwarz von Feuerbach wogen versuchter Ausspähung militärischer Geheimnisse zu der Zuchthausstrafe von 3^ Jahren sowie zu 6 Jahren Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte und ferner der ver- heiatete 30 Jahre alte Schießmeister Eugen Kunzelmann von Achkarren, bad. Bezirksamt Breisach, wegen vollendeten Landesverrats und versuchter Ausspähung militärischer Geheimnisse zu der Zuchthausstrafe von 3^ Jahren und 5jährigem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte.
Stuttgart, 7. Juni. (Wichtige Neuerung in der Bahnhof- restauration.) Als die Reisenden gestern abend mit dem Schnellzug 11.40 von.Nürnberg hieherkamen, erlebten sie eine freudige Ueberraschung. Bisher waren sie in übler Lage, wenn sie sich noch ein Nachtessen und einen Trunk verschaffen wollten, denn bis sie in ihre Gasthöfe kamen, trat um 12 Uhr die Polizeistunde ein und auch in der Bahnhofrestauration wurden sie, kaum daß sie Platz genommen hatten, zum Bezahlen und Verlassen des Lokales aufgefordert. In derselben üblen Lage waren auch die Reisenden, die mit den Zügen 12.10, 12.20, 1.25 und 1.47 nachts Stuttgart verlassen wollten. Sie wußten in der Regel nicht, wo sie die letzte Stunde vor Abfahrt des Zuges zubringen sollten. Von jetzt ! ab ist die Bahnhofswirtschaft bis auf weiteres von 3.35 in
der Frühe bis nachts 1.47 geöffnet. Inhaber von Bahnsteigkarten haben allerdings nach 12 Uhr keinen Zutritt mehr, aber Reisende, die im Besitz von Fahrausweisen zu den obengenannten Zügen sind. Wie wir hören, ist die Neuerung mit großem Beifall ausgenommen worden und läßt sich als ein erheblicher Fortschritt, sowie als ein großes Entgegenkommen der Reichsbahndirektion bezeichnen.
Stuttgart, 7. Juni. (Anträge des Württ. Gemeindetagr betr. Grunderwerbsteuer.) In den letzten Jahren ist bei zahlreichen Nachlaßanseinandersetzungen die Verteilung von Nachlaßgrundstücken unterblieben und unter den Erben das Miteigentum vereinbart worden, weil keinem Teil ein Geldausgleich zugemutet werden konnte. Nach Eintritt einer festen Währung möchten sich die Beteiligten das Alleineigentum an den von Anfang an in die eigene Bewirtschaftung übernommenen Grundstücken verschaffen, scheuen sich aber zum Teil vor der beim Uebergang ins Alleineigentum zum Ansatz kommenden, hohen Grunderwerbssteuer. Da der Erwerb in das Alleinoigentum bei der Nachlaßauseinandcrsetzung steuerfrei gewesen wäre und die Zurückstellung desselben durch die vom Reich zu vertretende Inflation veranlaßt wurde, bedeutet der spätere Ansatz von Grunderwerbssteuer für die Beteiligten eine unbillige Härte. Der Württ. Gemeindetag hat deshalb bei den Württ. Ministerien der Justiz und der Finanzen beantragt, darauf hinzuwirken, daß für genannte Fälle Befreiung von der Grunderwerbssteuer erreicht wird. Das Justizministerium wurde außerdem ersucht, an maßgebender Stelle darauf zu drängen, Laß die von >den Finanzämtern Nach Z 24 des Grunderwerbssteuergesetzes zur Eintrag des Erwerbs in das Grundbuch erforderlichen Bescheinigungen über Sicherung der Grunderwerbssteuer beschleunigt geliefert werden, weil die Verzögerung der Eintragung mit verschiedenen Nachteilen verknüpft ist und insbesondere rn der gegenwärtigen Zeit der Geldknappheit bei der hypothekarischen Beleihung Schaden bereiten kann. Ob die erstere Anregung wenigstens insoweit gewisse Aussichten auf Erfolg bietet, daß ihre Weiterleitung an die zuständigen Reichsbehövden möglich ist, unterliegt zurzeit der amtlichen Prüfung.
Marbach, 10. Juni. (Autounglück.) Um die Mitternachtszeit Passierte an der Kreuzung Marbach—Benningen—Murr, in nächster Nähe der Haffnerlinde, ein schweres Autounglück Ein Stuttgarter Auto, mit 5 Personen besetzt, kam in der Richtung von Murr her, beachtete die Biegung der Straße gegen Marbach zu spät und durchbrach bei der Haffnerlinde die Abschrankung gegen den Neckar, stürzte die Böschung hinab und blieb ^ Meter vom Neckarufer entfernt stehen, dadurch, daß sich die Hinterräder in einen dort befindlichen Wassergraben einsenkten, was den Insassen in ihrer üblen Lage noch zum Glück wurde, denn sonst führen sie unfehlbar in den Neckar gefahren. Die Insassen wurden einige Stunden, später in das hiesige Bezirkskrankenhaus eingeliefert und dort verbunden. Der Cauffeur ist unverletzt, von den übrigen Personen des Autos erlitt eine eine Gehirnerschütterung, die übrigen konnten in ihre Heimat zurückreisen.
Hellbraun, 10. Juni. (Geschäftsaufsicht.) lieber die Firma Gottlob Eckstein u. Cie., Heilbronner Fahrzeugindustrie in Heilbronn, ist die Geschästsaufsicht angeordnet und Rechtsanwalt Rosengart in Heilbronn Werttagen worden.
Heilbronn, 7. Juni. (Deutscher Weinbau-Kongreß.) Der Deutsche Weinbau-Verband hält seine heurige Tagung in der Zeit vom 7. bis 10. September in Heilbronn ab. Eine besondere Bedeutung erhält die Tagung durch das Zusammentreffen zweier Jubiläen: Der Deutsche Weinbau-Verband kann auf 50 Jahre, der Württ. Weinbau-Verein auf 100 Jahre ÄeS Bestehens zurückblicken. Die Jubiläumstagung wird deshalb auch ganz besonders festlich begangen werden. Die Stadtverwaltung mit Oberbürgermeister Beutinger an der Spitze hat die Leitung der Veranstaltungen in die Hände genommen, eine Reihe von Ausschüssen stehen ihr beratend zur Sette. Nach dem vorläufigen Programm findet am Sonntag, den 7. September, eine Jubiläumsversammlung .des Württ. Weinbauvereins statt, der sich abends die Begrüßung der Kongreßgäste mit musikalischen und gesanglichen Darbietungen anschließen wird. Am Montag und Dienstag vormittag finden Kongreßtagungen statt, zu denen eine Reihe hervorragender Fachleute als Redner gewonnen sind. Für Montag mittag ist ein Festzug auf die Cäcilienwiese vorgesehen, woselbst eine der weithin bekannten Herbstfeiern abgehalten wird. An Dienstag mittag wird eine Weinkostprobe die Teilnehmer vor der Güte der schwäbischen Weine und der angrenzenden Gebiete überzeugen. Am Mittwoch erfolgen Ausflüge nach Weinsberg und Offenau, Besichtigung des Salzwerkes Kochendorf
Der Tanz um das goldene Kalb
t2j Von Erica Gr»pe-Lörcher
(Nachdruck verboten.)
Das Licht verdunkelte sich plötzlich nun auch in der Mitte, dafür drang eine zarte, grünsich« Beleuchtung durch, die dem Mondschein glich. Unter Musikklängen huschen jetzt unhörbar und wie schwebend eine Anzahl von halberwachsenen Kindergestalten in den großen Raum. Kleine graziös« Mädchen in wett aufspringenden duftigen, weißen Tarlatan- röckchen, mit Sllberflittern und blitzenden Tropfen übersät. Schneeflocken, denen Schneemänner in grotesken großen Schritten, ihre schwarzen Stöcke wie Gewehre geschustert, folgten. Es gab ein Haschen und Entschlüpfen, ein Stampfen -rnd leichfüßiges, ßrielendes Umtauzen und Umhuschcri.
Plötzlich glitt eine der kleinen Gestalte» auf dem glatten Parkett zu Boden, die andern tanzten ruhig weiter. Einige, es hatten nicht einmal alle Zuschauer das Vorkommnis bemerkt, sahen, wie das kleine Wesen umsonst Versuche mochte, sich wieder zu erheben. Anschettiend mar es mehr als ein kleines Ausgleiten gewesen.
Ehe noch eine größere Ver wi rr un g unter den «Wern kleinen Mitwirkenden und eine Besüirzung unter den Zuschauern Umsichgreifen konnte, eilte Zyria herbei und auf die Kleine zu. Es ging so schnell, daß Frank gar keine Zeit blieb, sie zu fragen, was sie beabsichtige. „Was willst du tun?" rief er ihr noch halblaut nach. Aber seine Worte verklangen unter der Musik. Für Sekunden blieb er unschlüssig zurück. Da sah er, wie von der gegenüberliegenden Sette die wenigen Stufen der etwas erhöhten Balustrade herab der Fremde gleichfalls herbeieiste. Auch er hatte anscheinend neben dem Rechtsanwalt den kleinen Zwischenfall bemerkt. Im nächsten Moment schon stand er neben Zyria, die es versuchte, das kleine Mädchen auf ihren Arm zu heben. Mst einem einzigen starken Griff hob er nun das Kstü) empor und ttmy er Erster Zyria her.
Da blieb auch Frank nicht länger zurück. Zum Test reizt« ihn die Neugierde, was der Fremde beginnen wolle, zum Test auch der ehrgeizige Gedanke, daß vittleicht die Möglichkeit kam, in diesem fv gewählten Kresse seine ärztlich« Kunst zu zeigen und dadurch di« allgemeine Aufmerksamkett auf sich zu lenken. Er «rnmiete, die m dem Tanze mrttvjrkenLen Kinder
seien ebenfalls Mitglieder der guten Gesellschaft, deren Eltern sich unter den Eingeladenen befänden. Wenn er jetzt dem Kinde seine erste ärztliche Kunst angederhen ließ und die Behandlung auch weiterbehielt, konnte man durch solchen Zufall in ein nerres gutes Haus kommen.
Cr war ein Mann, der in jed«r Stund« und in jedem Augenblick seinen ausgesprochenen Vorteil im Auge behielt!
Zyria zeigte dem Fremden den Weg. Es ging gleich rechts durch das Hochparterre der Bastrstrad« aus dem Saal hinaus, durch das lorbeergeschmückte große Vestibül zur Linken eine kleine Trepp« hinauf zur Damengarderobe. Die einzelnen, kleineren Räume und Abteilungen lagen voll Kleider, Hüte. Kopfhüllen, Pelze» und buntem Maskenplunder Umkleiden während der einzelnen Prvgrammnummern. Augenblick herrscht« hier völsige Stille. Alle Midvirken- den waren — jetzt als Zuschauer — im großen Saale vereinigt. Rur zwei wohlbeleibte Garderobenfrauen saßen schwatzend und ermüdet in einer Ecke beisammen.
Beim Eintritt von Zyria, welche dir Tür hastig und wett cmWeß, mn Platz zu mache?», sprangen beide Frauen erstaunt auf. Was gab es? Ein kleiner Unfall?
Die Kleine sei eben beim Tanzen auf dem glatten Parkett ausgerusscht. Der große stattliche Herr, der das Kind herbeigetragen, sah sich nach einem Sofa oder einem Kanapee suchend am. Well nur Stühle und «in länglicher Tisch Vorhand«« waren, bettete er die 5kl ein« auf de» Tisch und mau schob ihr einen zusammengelsgten Aberckrmantel unter de« Kopf. '
Da trat auch Frank ein. »Es ist mir lieb, daß du auch kommst, Frankl Die Kleine scheint nicht auftreteu zu können. Kannst du hier feststrllen, was es ist?"
Frank Barry beugte sich über den kleinen Fuß, den Zyria unter Hilfe der beiden Frauen vom Schuh und dem weißen Strümpfchen befreite.
»Ich bin wohl im Augenblick überflüssig," äußerte Herr Webell voller Takt uW» zog sich diskret zurück, «he Zyria eine Antwort fand, er möge neoch bleiben, chm für sein Wr» springen zu danken.
Frank bewegte das Gelenk vorsichtig hi» und her. Dle^ Kleine stöhnt« vor Schmerzen. »Anscheinend ein« stärkere Sehnenzerrung. Sie muß auch besonders unglücklich aus- gerutscht und gefallen sein."
„Was ist da zu raten, Frank?"
„Ich werde das Gelenk binden, damit es Halt hat, dann schafft man sie möglichst gleich nach Hause und beginnt mit kalten Umschlägen und essigsaurer Tonerde."
Dann begann er, mit dem Kinde zu sprechen und verschiedene Fragen zu stellen. Es lag in seiner ganzen Art eine gewisse fragende Neugierde. Die Kleine, verschüchtert und erschrocken, gab kaum eine Antwort.
„Vielleicht suchen Sie mir irgend etwas hier heraus, was ich als Notverband nehmen kann," äußerte er zu den Garderobenfrauen, und während diese einige Taschentücher und Tarlatanstreisen hervorsuchten, trat er mit Zyria einen Schritt zur Seite. „Was sind denn das für Kinder, di« jetzt tanzten?"
»Kleine Mädchen aus der Ballettschule des ÄoMheatersl" „Sv?" Es ging ein Zug der Enttäuschung und Geringschätzung über sein Gesicht. »Ich dacht«, es seien vielleicht Sinder von eingeladenen Eltern, ich meine also, Kinder aus den guten, aus unseren Kressen!"
Er sann einig« Augenblicke füll weiker. Man hakte also die Kinder der städtischen Ballettschule für diesen Tanz engagiert. Das waren Kinder armer oder wenigstens einfach situierter L«rtrl Sein Interesse erlosch sehr plötzlich und nwrÄich.
Zyria war seitwärts neben ihm stehen geblieben und warte-e »och auf seinen Bescheid. Da er schwieg, fragte sie:
»Meinst d« nicht. es ist das beste, wir fahre« j^t mit der Kleinen zu ihre» Eltern nach Haus und du machst dort gleich die richtigen Umschläge? Ich kan» hier schwer fort, da Fräulein Werner mir alles in die Hand groben hat und sich freut, gar nicht weiter mit dem ganzen Arrangement des Programms zu tun zu haben. Aber wenn es nöüg ist, fahr« ich eben doch mit dem Kindel" Sr
Frank erhob den Blick. Er kachelt« füll. Es lag ihm eine halb mokante Aercherung auf der Zunge, ihr Vorschlag bedeute doch-eine reichliche Zumutung für ihn. Dann besann er sich auf die Gegenwart der beiden Garderobenfrauen. Deswegen dämpft« er sein« Stimme . Beide sprachen auch gerade mit der Kleinen. »Was denkst du, Zyrftrl Du bist von einer übertriebenen Güte! Meinst du etwa, du und ich sollten uns wegen dieser kleinen Bollettschülerm den ganzen schönb» und g e n u ß re ichen Abend Wrrmhe»? — Ich denke gar nicht daronl Es ist im Grunde gar nichts anderes zu mache«, als wo« ich «„geordnet habe. Laß di« Kleine nach Haufe schaffen — vielleicht durch eine der Garderobieren. Ich gehe jetzt wieder in den Saal zurück!" MrHetzvng fotzt.)
und der Neckc wird eine We eingeladen wi bronn entgeg Reutlinge schästsführer en, Otto Wir fehlung in d> Amtes enthol Geislinge Pfingftsonnta alte Schulthe auf dem Wex nem Blitzstrc Ein hinter d Schell war 1 sein Vater g und geachtet.
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