ren wesentlich ausgebaut und durch die Schaffung der neuen Schalteranlage der Verkehr mit dem Publikum bedeutend er­leichtert worden. Daran schloß sich eine Aussprache, an wel­cher sich neben den: Vorsitzenden Verwalter Köhler und Ge­meinderat Blaich, Neuenbürg, beteiligten. Verwalter Köhler wies aus die Beschränktheit der zur Verfügung stehenden Geldmittel hin, welche die Sparkasse hindere, den Kreditsuchen­den in entsprechendem Maße entgegenzukommen. Er bat die Ortsvvrsteher, in den Kreisen ihrer Gemeindeangehörigen dahin zu wirken, daß der Sparkasse mehr Vertrauen ent­gegengebracht und ihr in erhöhtem Maße wieder Spargelder zur Verfügung gestellt würden, deren Wertbeständigkeit be­kanntlich auf Dollargrundlage gesichert sei, so daß die Sparer kein Risiko eingehen und ihr Geld nicht zinslos zu Hause lie­gen zu lassen brauchen zu einer Zeit, wo allgemein Geldnot herrsche. Gemeinderat Blaich erkannte die Schwierigkeiten an, welche einer Höheren Aufwertuirg im Wege stehen, hob aber hervor, daß wenigstens der Zinsendienst ausgenommen werden solle, damit beim Publikum nach und nach wieder das ge­schwundene Vertrauen einkehre. Solange das nicht geschehe, werde man aus größere Einlagen nicht rechnen können. Ver­walter Köhler wies ziffernmäßig die Unmöglichkeit einer hö­heren Aufwertung und Aufnahme des Zinsendienstes ange­sichts der ungenügenden Mittel nach. Wollte man dies durch­führen, so bliebe schließlich nichts anderes übrig, als die nöti­gen Mittel aus erhöhten Steuern zu beschaffen. Der Vor­sitzende unterstrich diese Ausführungen und bemerkte u. a., daß der Bezirksrat die Aufwertungsfrage nicht aus den Augen verliere, aber vorerst müsse man dieselbe, weil noch nicht spruchreif, zurückstellen, so bedauerlich dies auch sei.

Zum Gegenrechner bei der Oberamtssparkassc wurde in geheimer Abstimmung Verwaltungspraktikant Schumacher, für die Zweigstelle Wildbad Otto Ester riedt, Wildbad, gewählt.

Von dem Jahresbericht der Verwaltung des Bezirkskran­kenhauses von 1922 und 1923, sowie dem ärztlichen Bericht nahm die Amtsversammlung Kenntnis.

Wie der Vorsitzende ausführte, wurde in Verfolgung ei­nes dahingehenden Beschlusses der Bezirksrat seinerzeit be­auftragt, zwecks Anschaffung eines Krankenkraftwagens ent­sprechende Schritte zu tun. Er konnte erfreulicher Weise Mit­teilen, daß ein solcher nunmehr von den Benzwerken in Gag­genau geliefert und bereits eingetroffen fei. Der allen mo­dernen hygienischen Anforderungen entsprechende Wagen wurde nach Schluß der Ämtsversammlung den Mitgliedern zur Besichtigung vorgeführt.

lieber die Ueberführung des ab 15. Oktober als Mehl- Händler weitergeführten Kommunalverbands in Privat­wirtschaft erstattete der Vorsitzende und Oberamtspfleger Kub­ier als Letter desselben Bericht. Der Vorsitzende bemerkte zu diesem Gegenstand, daß die Kommunalverbandswirtschast in Neuenbürg in einer Weise geführt wurde, welche die Bezirks­angehörigen jederzeit befriedigen konnte. Wenn nicht alle Wünsche erfüllt werden konnten, so lag das in der Natur der Dinge. In der Lebensmittelversorgung geschah außerordent­lich viel. Die Mehlwirtschaft wäre ohne Führung des Kom- munalverbanüs überhaupt nicht möglich gewesen, da der Be­zirk Neuenbürg ein reiner Bedarfsbezipk^war. In anerken­nenden Dankesworten gedachte er der ausgezeichneten Lei­

braucher erfolgte, sondern durch stetige Zukäufe namentlich während der Inflationszeit. Die vorhandenen Bestände dürf­ten euren Wert von 5060 000 Mark darstellen, wovon zu­nächst ein Krankenkraftwagen mit 18500 Mark beschafft wurde, während der Rest zur Erlveiterung des Krankenhauses bereit­gestellt werden soll. Auf diese Weise komme das Ganze der Allgemeinheit zugut. Schließlich dankte er noch dafür, daß seine Tätigkeit letzten Endes noch eine ehrende Anerkennung fand, die leider bisher von seiten des großen Publikums ge­fehlt habe, wenn auch die Beurteilung im letzten Jahre eine mildere geworden sei.

Der in der Angelegenheit gestellte Antrag des Bezirks­rats wurde gutgeheißen und beschlossen, Oberamtspfleger Küb- ler für seine Verdienste den Dank der Amtskörperschaft auszu­sprechen und ihm ein Geschenk von 500 Mark zu verwilligen.

(Schluß folgt.)

Neuenbürg, 10. Juni. Die Pfingstfeiertage brachten wie­der eine überaus große Zahl von Ausflüglern in unsere Ge­gend, teils zu Fuß, einzeln oder in Trupps mit Mandoli'nen- und Liederklang, wie auf allen möglichen Beförderungsmitteln. In Scharen ergossen sie sich in die Wälder und -auf die Höhen unserer schönen Umgebung. Dem Nachmittag des ersten Psingstseicrtages war Regen beschieden, der eine bedeutende Abkühlung zur Folge hatte, hingegen machte der Pfingstmon­tag alles wieder gut, er brachte famoses Wanderwetter und mittags prächtigen Sonnenschein. Eisenbahn und Kraftwa­gengesellschaft hatten Hochbetrieb, der sich reibungslos und ohne Unfall abwickelte. -

Neuenbürg, 10. Juni. (Obstsegen.) Der Mai, der Blü­tenmonat, ist nun zu Ende. Er war diesmal ein Blüten­monat, wie schon lange nicht mehr. Landauf, landab, so schreibt Sorg-Hagelsburg imOberländer", verschwanden die Dörfer und Obstgärten unter dem Meer von Blüten. Lei­der mußte aber unter dem Eindruck der regennassen Witte­rung der zweiten Maihälfte die Befürchtung aufkommen, daß die Befruchtung -der Blüten notleiden werde. Diese Be­fürchtung erschien umso begründeter, als die Bienen und anderen Insekten von den Bäumen ferngehalten waren. Es zeigt sich aber jetzt, daß ihre Tätigkeit dieses Jahr anscheinend vom Winde und Regen ausgeübt wurde. Die Bäume, und zwar sowohl Apfel- und Birnbäume, als auch zum Teil das! Steinobst, zeigen bereits einen solchen Fruchtansatz, wie ihn i kaum das Rekordjahr 1922 bot. Auch das Beerenobst zeigt! einen überreichen Behang. Die Gartenbesitzer mögen nun! aber nicht vergessen, daß die reiche Obsternte an die Bäume I große Anforderungen stellt und sie werden guttun, wenn sie in den kommenden Monaten Juni und Juli die Entwicklung durch eine reiche Düngergabe unterstützen. Wenn nichts ande­res zur Hand ist, so greife man zu verdünntem Abortdünger oder zur Jauche. Der Erfolg wird nicht ausbleiben. Später noch zu düngen, kann dagegen nicht empfohlen werden, da sonst die Gefahr besteht, daß der Baum spät im Herbst noch einmal austreibt und dann im Winter gerne Frostschaden er­leidet. Es ist nur zu wünschen, daß unsere Obstaussichten nicht drrrch Gewitterschäden beeinträchtigt werden und daß im Herbst unser einheimisches Erzeugnis den Orangenumfang etwas zurückdrängt.

ausgezeichneten

stungen, welche der Geschäftsführer, Oberamtspfleger Kübler,

in dieser Hinsicht vollbrachte. Er machte Mitteilung über die . .

Verhandlungen, welche zur Ueberführung des Kommunalver- - ischen Auswanderer aus Württemberg im Jahre bands in Privatwirtschaft nötig waren. Die Bestände an ^ 12700 Köpfe angibt, hat das Württ. Statistische Mehl und Getreide und sonstige Einrichtungsgegenstände wurden bereits an die Firma Gebrüder Bauer,

Stuttgart, 3. Juni. (Die Auswanderung aus Württem­berg 1923.) Während die Reichsstatistik die Zahl der übersee-

.. ^ " 1923 auf

.. . , . , . Landesamt

auf Grund einer Umfrage Lei den Oberämtern feststellcn kön- Mühlacker"! nen, daß die Zahl der Auswanderer erheblich größer war und

übergeben. Der mit der Firma abgeschlossene Vertrag biete i sich auf mindestens 15 450 Köpfe beziffert. Die kleinste Zahl die Sicherheit, Laß die Interessen des Bezirks gewahrt sind.! von Fällen im Jahr 1923 weisen auf: Neresheim mit 15, Tett- Weiter gab er von dem Antrag des Bezirksrats Kemünis, dem j nang 17, Walösee 18, Laupheim 25, Biberach 34, Blaubeuren Geschäftsführer des Kommunalverbands, Oberamtspfleger. und Leutkirch je 41, Münsingen 48 usw., wahrend die größte Kübler, für seine opferreiche Arbeit Dank und Anerkennung j Zahl von Fällen aufweisen: Stuttgart-Stadt 2970, Eßlingen auszusprechen und ihm ein Geschenk von 500 Mark zu ver- 739, Ludwigsburg 693, Göppingen 664, Rottwell 542, Stutt- willigen. Oberamtspfleger Kübler zeichnete in längeren Aus- j gart-Amt 476, Waiblingen 471, Nürtingen 447 u>w. Nach den führungen ein Bild der Arbeiten, Schwierigkeiten und man- Berichten der Oberämter setzten sich die Auswanderer nicht nigfachen Unannehmlichkeiten, welche dieses Amt fest seinem! mehr, wie früher, vorwiegend aus bäuerlichen kleinbauerli- 8jährigen Bestehen mit sich brachte. Er konnte feststellen, daß > chen und handwerkerlichen Kregen, sondern auch aus Jndu-, trotz vielfacher Schwierigkeiten eine Störung in der Mehlver- ! striearbeiterkreisen zusammen^ was^ schon daraus ersichtlich ist, ^ sorgung nie eintrat. In seinen Weiteren Ausführungen gab i daß über die Hälfte der nachgewiei enen Falle auf den Neckar- i er Aufklärung, wie sich die Bestände im Laufe der Jahre kreis kommen, wobei allem Stuttgart-Ltadt und Stmlgart--

durch Planmäßige Wirtschaft ansammelten und nunmehr er­möglichen, mit einem recht erfreulichen Endergebnis abzuschlie-

Amt im Jahre 1923 in nahezu 3500 Fällen beteiligt sind, wäh­rend die Vorjahre 1921 und 1922 noch kaum 400 und etwas!

ßen, dessen Zustandekommen jedoch nicht auf Kosten der Ver-über 800 betrugen.

Stuttgart, 3. Juni. (Kapitalnot und Giroverkehr.) In der jetzigen Kreditkrise, die ihre Ursache in der großen, immer schärfer in das Wirtschaftsleben eingreifenden Kapitalnot hat, ist es urierläßlich, die Leistungsfähigkeit der Spar- und Giro­kassen zur Gewährung von Kredit zu erhöhen. Das kann auf zweierlei Weise geschehen: einmal durch die Anlegung aller Gelder, für die man längere Zeit keine Verwendung hat und die man erübrigen kann. Diese Anlegung empfiehlt sich an­gesichts der hohen Verzinsung, die die Sparkassen gewahren zurzeit 1518 Prozent auch bei kleinen Beträgen, schon von 1 Mark an. Sodann aber und hauptsächlich wird die Leistungsfähigkeit der Girokassen erhöht durch den Anschluß einer möglichst großen Zahl von Teilnehmern an den bar­geldlosen Zahlungsverkehr, d. h. durch die Eröffnung von Girokonten, die die Teilnahme an dem Giro-, Scheck- und Kontokorrentverkehr ermöglichen. Da auch die Guthaben im Giroverkehr hoch verzinst werden (10 Prozent), liegt es im eigensten Interesse jedes Einzelnen, wenn er sich ein solches Konto eröffnen läßt.

Stuttgart, 7. Juni. (Einschränkung der Zuständigkeit des Mieteinigungsamts.) Nach einer Verfügung des Ministeri­ums des Innern kann bei einem Wohnungstausch die etwa fehlende Zustimmung des Hausbesitzers (Vermieters) durch die Beschlagnahme der Wohnung ersetzt werden. Für eine Tä­tigkeit des Mieteinigungsamtes ist in diesem Fall kein Raum.

Stuttgart, 7. Juni. (Belebung des Sparverkehrs.) Bei der städtischen Sparkasse in Stuttgart haben sich die Sparein­lagen von 720 000 Mark am 1. Mai auf 1003 000 Mark am 1. Juni erhöht. Die Zahl der Sparer ist von 4084 auf 4M gestiegen.

Stuttgart, 7. Juni. (Untersuchung von argentinischem Gefrierfleisch.) Von den aus Argentinien zur Einfuhr ge­langten Schlachtrindern hat sich ein erheblicher Test als mit Tuberkulose behaftet gewiesen. Mit Rücksicht hierauf ist vom preußischen Landwirtschaftsministerium angeordnet worden, daß das zur Einfuhr gelangende argentinische Gefrierfleisch einer eingehenden Untersuchung auf Tuberkulose zu unter­ziehen ist, soweit dies ohne ungebührliche Verzögerung der Un­tersuchung geschehen kann. Auch die württ. Auslandsfleisch­beschaustellen sind mit entsprechender Weisung versehen worden.

Schramberg, 7. Juni. (Große Betriebseinschränkung in der Schwarzwälder Uhrenindustrie.) Nach eingehenden Be­ratungen in Schwenningen und Schramberg beabsichtigt die Uhrenindustrie des badisch-württembergischen Schwarzwaldes in der Woche nach Pfingsten eine Betriebseinschränkung der­art vorzunehmen, daß wöchentlich nur noch an vier Tagen voll gearbeitet wird. Die allgemeine Kreditnot und der erst zum Herbst eintretende Wegfall der englischen Sonderzölle auf Uhren ist die Ursache zu dieser einschneidenden Maßnahme. England, das bekanntlich als Selbstkäufer und Weiterverkäufer irach seinen Kolonien als HauHabnehmer der deutschen Nh- renindustrie auftritt, hat nach Weihnachten seine Aufträge eingestellt, da man in England der Ansicht war daß die fest Kriegsende eingeführten und jeweils für ein Jahr festgesetzten Antidumpingzölle beim Regierungswechsel dieses Jahr am 1. Diai in Wegfall kommen würden. Der Zoll ist zwar seit Bestehen der Macdonald-Regierung gefallen, jedoch erst ab 1. September. Obgleich der deutsche Bedarf an Uhren nach Wie vor erheblich ist, hält die deutsche Kundschaft aus Geldmangel mit der Auftragserteilung zurück.

Eybach OA. Geislingen, 7. Juni. (Kleine Ursache.) Eine ältere Witwe wurde vor einiger Zeit im Stalle von einer Henne an der Hand leicht gekratzt. Meistens wird derartigen kleinen Verletzungen keine Beachtung geschenkt. Das Blut Wunde aber irgendwie vergiftet und setzt mußte der Frau im Bezirkskrankenhaus der ganze Arm abgenommen werden.

Tettnang, 7. Juni. (Revolverschießerei auf ein Auto.) Am Donnerstag nachmittag befand sich ein Auto vom Mo­torenbau Friedrichshafen auf einer Probefahrt nach Ravens­burg. Bei Hegenbeng, wo der Weg nach Schwarzenbach ab­zweigt, überholte das Auto zwei junge Wanderburschen. Kaum war das mit zwei Chauffeuren besetzte Auto vorbei, krachte ein Schuß und die Kugel traf den einen Chauffeur in die rechte Schulter; zum Glück war es ein Streifschuß, der in der dicken Kleidung nicht zur Wirkung kam und keine Ver­letzung verursachte. Das Auto hielt sofort an, die Chauffeure verfolgten und erwischten auch die beiden Burschen und nah­men sie mit nach Tettnang, wo man sie dem Landjäger über­gab. Die Revolverhelden sind die Gebrüder Franz und Au-

Der Tanz um das goldene Kalb

tlj Von Erica Drupe-Lörcher

(Nachdruck verboten.)

O, du liebe Zeit, Herr Wedell, mir können Sie nur imponieren, wenn Sie diesen lächerlichen Tanz um das gol­dene Kalb nicht mitmachen!" Der Rechtsanwalt platzte mit dieser Aeußerung so impulsiv heraus, daß man ihm die Ehr­lichkeit seiner Worte nachfühlte. »Sie teilen ganz meine Meinung!"

»Mußte nun der sechzigfährige Geburtstag des Geheim­rates mit diesem blödsinnigen Pomp in Szene gesetzt werden? Du liebe Zeit, es ist doch keine Hochzeit und kein Polter­abend, wenn man 60 Jahre alt wird! Dann steht man aus einer gewissen Lebenswarte und beginnt, Umschau zu halten über sein Leben und über das Leben. Es war mir wie eine Farce, als ich auf der Einladung las: Anzug Gesell­schaftsanzug oder Maskentoilette. Und wirKich sehen Sie ja auch so viele Gäste in Maske und kostümiert, daß das Ganze zu Dreiviertel eine Maskerade ist. Und dann alles in diesen blödsinnigen Dimensionen. Eine reine Heerschau ist das! Der größte Saal der ganzen Stadt mußte gewählt, an 200 Herrn mußten als Tänzer ein geladen werden. Sv groß ist der Trubel, daß man unter vielen neue«, fremden Gesichtern seine Bekannten kaum hercmsfindet. Und alles sicher im Grunde nur. um eine große Rolle zu spielen damit die ganze Stadt wochenlang von diesem Feste spricht."

Ja. Man hätte auch für meine Begriffe den Geburts­tag des alten Herrn bedeutend stimmungsvoller und «mg«, messener feiern könne» nur «n enMr» Kreis« von ver­wandten und guten Freunden «s eigenen Hanse, das nach seinem ganzen äußeren Zuschnitt wie geschaffen ist zu fein­bürgerlicher und feingeistiger Geselligkeit im Keine» Kresse!" Forgiß brach ab und überlegte schweigend an seinen Ge- danken weiter. Aus Takt mußte er selbst dem Gutsbesitzer gegenüber unausgesprochen lassen, was ihm eigentlich auf der Zunge loa. Der Geheimrat begann in letzter Zeit sichtlich, über"den Rahmen seines Vermögens hinous-uleben. Er, als Vermögensverwalter mit klugem erfahrenem Ausblick, konnte das am ehesten beurteilen. Der Geheim rat verlor allen Maß­stab! Fräulein Arncmda aber besaß von pekuniäre« An­gelegenheiten überhaupt keine Ahnung. Ihr Br«der hatte sie

ob absichtlich oder unabsichtlich nie m die Verhältnisse seines Vermögensstandes eingeweiht. Er erwartete nur von ihr, daß sie äußerlich mit Eleganz in jeder Hinsicht imponierte, stellte ihr die Summen zur Verfügung. Mochten sie eine Höhe erreichen, welche sie wollten! Wenn nur die allererste Rolle im Gesellschaftsleben gespielt wurde!

Rechtsanwalt Dr. Forgiß sah in das alles hinein. Ent­weder gab es noch zu Lebzeiten eine große Blamage in dieser Hinsicht oder eine noch größere, wenn der Geheimrat seine zahlreichen öffentlichen Stiftungen die er als kinderloser Man« zu machen beabsichtigte nicht in Tatsachen umsetzen konnte, weil di« Summen als Unterlagen fehlten!

Ich persönlich würde dem allen fern ge gen üb erstehen und fünf gerade sein lassen, wenn nicht mein Mündel, eben die junge Dame, nach der Sie fragte«, Herr Wedell, in diesem Strome schwämme! Fräulein Zyria hätte, da sie an der Hoch­schule für Musik eine glärAende Prüfung abgelegt hat, als Lehrkraft sofort eine gute Position und Beschäftigung gefun­den. Statt dessen überredete Fräulein Amanda Werner sie, in ihr Haus zu kommen, um ihr eine Hilfe und Entlastung i« allen möglichen Dingen zu sein. Das junge Mädchen, ge­blendet von dem ganzen gesellschaftlichen Zuschnitt des Hauses, betrachtet es als einen glänzenden Zufall und fühlt sich an­scheinend in diesem ggnzen Treiben so wohl, daß es mich fast graust. Wenn sie auch eine solch« oberflächliche Durchschnitts- natur wäre wie di« meisten, die in diesem Hause aus und ein gehe«! Ader sie ist zu schade! Ich kenne st« seit ihrer Kind­heit, habe sie hevamovchse» sehe«, kenne ihre ganze ver- anlagtmg und fürchte sie wird m absehbarer Zeit innerlich einen großen Zusammenbruch tmrch diese Gesellschaft er­fuhren!"

Der Gutsbesitzer hörte W, ohne «ur «in« Muskel zu regen. Das alles interessierte ih» aufs höchste. Seine Anteilnahme cm der ihm noch Fremde» wuchs ständig. »Warum haben Sie, kraft Ihres Rechter als ihr Vormund, das junge Mäd­chen nicht auf das alles aufmerksam gemacht?"

Dr. Forgiß lachte kurz und hart auf. Es war «in be­klommenes, unfreies Lache». »Das tu« ich bei jeder schick­lichen Gelegenheit, die sich bietet! Aber Zyria will «ichts hören. Mil der größten Liebenswürdigkeit, mit ihrer süßen Herzlichkeit versichert s« mir, daß sie sich außerordentlich wohl in diesem Nahmen fühle, sie sehr viel Interessantes zu sehen bekäme und sich ihr Gesichtskreis in jeder Hinsicht erweitere.

So muß ich sie gewähren lassen in der Ueberzeugung, daß sie noch eines Tages an mich denken und mir recht geben wird! Das Sinnbild der Heckenrose, die sie heute verkörpert, paßt vortrefflich für sie. Ebenso wie diese zarte, liebreizende Blume, ist sie selbst von besonderem schlichten Liebreiz, der sich in ihre ganze Art vertieft. Aber ach, sie ist auch eine Heckenrose, eine Blume am Wege, nach der jeder die Hand ausstrecken nach der sich jeder recken kann da kein Elternhaus sie schützend mehr umfangen kann!"

Wie zur Bestätigung seiner Aeußerung, sah er an der gegenüberliegenden Seite des großen Saales, an der augen­blicklich leer werdenden Balustrade, Zyria gehen. Sie befand sich noch immer in Begleitung von Frank Barry. Noch immer sprach er auf sie eifrig ein, während sie mehrmals unruhig den Kops wandte und nach dem End« des Saales sah, welcher von einem Vorhang für di« Mitwirkenden abgeschlossen war. Augenscheinlich erwartete fie die jetzt folgende Nummer im Programm.

Wirklich tönten bakd darauf Fanfarenklänge durch dev hohen Raum, um die Zuschauer wieder zur Aufmerksamkeit nach der großen Mittelpause zusammenzurufen. Wie in einem Ameisenhaufen wirbelte es einige Augenblicke durcheinander. Die Herren fluteten zu ihren Platzen an der Balustrade^ 'Z

Auch auf dem großen Podium trat tnmitten der zahl­reichen Dame« eine gewisse Ruhe ein. Frank Barry warf einen Mick smn Rechtsanwalt hinüber. Das Licht war plötz­lich wieder matter ringsum geworden und ließ alle Aufmerk­samkeit auf die leere freie Mitte des Saales vereinigen. Aber das grau-weiße, dichte Haar des Dr. Forgiß auf der alle ander» überragenden Gestalt leuchtete dock aus der Entfer­nung hinüber. Der Fremde, der chm vom Rechtsanwalt vor- gestelst worden war und auf dessen Namen er sich jetzt durch­aus nicht mehr besau», stand noch immer neben ihm. Frank argwöhnt, der Fremde würdO nun durch Dr. Forgiß die Vmsstelkmg bei Zyr« vornehmen lassen, der er selbst sich vor­hin absichtlich entzogen hatte.

Deswegen hielt sich Frank auch jetzt »eben Zyria, um eigensinnig und wenn irgend möglich diese Absicht zu ver­hindern. Aber das junge Mädchen schenkte ihm jetzt nur ge­teilte Aufmerksamkeit. Sie hatte sich absichtlich dicht neben de» Ausgang des großen dunkelgrünen Vorhanges gestellt und sah der nächsten Programmmmuuer, die auch sie ent­worfen, mit Spannung entgegen. ^ rForksehuiij, so!gl).

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