den Worten auf die Notwendigkeit des wichtigen sachgemäßen Obstbaus einging, auch wies -er darauf hin, daß in Dobel dem Bau von Spalierobst an Gebäuden noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden solle.
Hierauf wurde dem Sachverständigen der württ. Landwirtschaftskammer, Obstbauinspektor Hiller, das Wort zu einem Bortrag über „Obstbau in Höhenlagen" erteilt. Der Redner verbreitete sich zunächst über die Organisation, deren Notwendigkeit und Bedeutung für die Allgemeinheit, wobei er ganz besonders den Eintritt jedes einzelnen Landwirts, der Obstbautreibenden forderte, denn nur so können die gegenseitigen Erfahrungen ausgetauscht und zum Nutzen, der Allgemeinheit verwertet Werder:. Es nütze der Allgemeinheit nichts, wenn der eine schöne Aepfel im Garten habe und seinem Nachbar ja nichts sage, damit dieser nicht auch so schöne Ware präsentieren könne. Er führte aus, daß das landläufige Sprichwort „Hast einen Raum, pflanz einen Baum, und pflege sein, er bringt dirs ein", das für Zeiten im vorigen Jahrhundert, als der Obstbau noch nicht so weit war, gegolten habe, heute nur für die letztere Hälfte zutrefse, denn der Boden und seine Beschaffenheit müssen beim Baumpflanzen besonders geprüft werden, weil dem Baum Lebensmoglichkei- ten nicht nur auf zwei Jahre, sondern auf ein ganzes Menschenalter geschaffen werden müssen. Besonders in Dobel sei in den Windlagen Vorsicht geboten, auch bei der Sortenwahl. In seinen eingehenden Ausführungen kam er auf die sachgemäße Anpflanzung, Düngung sowie die Sortenwahl und Pflege, insbesondere auch bei älteren Bäumen, zu sprechen, wobei er das Ankalken als besonders wichtig hervorhob, auch das Spritzen bei Bäumen, die von Moosbärten voll sind, empfahl. Auf die Ausführungen im Einzelnen einzugehen, ist hier leider nicht möglich; es kann nur jedem dringend empfohlen werden, derartige Vorträge nie zu versäumen und das Gehörte zu verwerten. Der lebhafte Beifall war ein Zeichen des Dankes, dem Stadtschultheiß Knödel noch besonderen Nachdruck verlieh. Hierauf machte Oberamtstierarzt Dr. Müller noch Mitteilungen über die im Bezirk gegründete Viehzuchtgenossenschaft sowie über Zweck und Zuchtziel der Genossenschaften, von denen die Versammlung mit Interesse Kenntnis nahm. Nach einer kurzen Debatte konnte die stark besuchte Versammlung durch Oberamtspfleger Kübler geschlossen werden, der hiebei nochmals zum Beitritt zu den Organisationen einlud, den Rednern und der Versammlung herzlichen Dank sagte und dem Wunsche Ausdruck verlieh, daß jeder etwas mitbekommen habe zur Verwertung im praktischen Leben und für die Allgemeinheit.
WÜr»cEoer8
Calw, 2. Juni. (Ein geriebener Betrüger.) Der Schwindler, der dieser Tage in Calw festgenommen wurde, scheint ein ganz geriebener Betrüger zu sein. Aus Sulz wird berichtet: Freitag vor acht Tagen erschien am hiesigen Postschalter ein jüngerer Herr, der im Auto hier ankam, und wollte auf einen vom Postamt Königsberg ausgestellten Postkreditbrief, lautend auf 4000 Mark, 500 Mark abheben. Der Schalterbeamte, der nicht so viel Geld in der Kaste hatte, verwies den Herrn an den Postamtsvorstand. Da auf den Kreditbrief bereits einige 8lbHebungen auf den Postämtern Villingen und Schwenningen gemacht wurden, schöpfte der OLerpost- meister Henne Verdacht und bat den Herrn unter einem Vorwand, um 10 Uhr wieder vorzusprechen. Als letzterer das Postamt verlassen hatte, wurde vom Oberpostmeister sofort ein dringendes Telegramm nach Königsberg abgefertigt. Um 10 Uhr erschien der unbekannte Herr nicht wieder, dagegen traf von Königsberg die telegraphische Nachricht ein, daß der vorgezeiate Kreditbrief nicht in Ordnung sein könne, worauf das Sülzer Postamt alle Postämter der Nachbarschaft telefonisch in Kenntnis setzte und es dann gelang, nachdem der Betrüger in Horb und Herrenberg noch je 500 Mark abhob, denselben bei einem gleichen Versuch in Calw dingfest zu machen. Es stellte sich heraus, daß der Gauner noch mit Spießgesellen gearbeitet hat und im Besitze von verschiedenen gefälschten Kreditbriefen war.
Freudenstadt, 3. Juni. (Ausbau der Murgtalbahn als Durchgangsstrecke.) An der Murgtalbahn fehlen nur noch wenige Kilometer, von Raumünzach nach Klosterreichenbach, um eine durchgehende Verbindung herzustellen. Das fehlende Stück soll aber nach den Plänen der Reichsbahn erst in zwei Jahren hergestellt werden. In badisch-württembergi- schen Kreisen ist man nicht Willens, eine solche Verzögerung ohne Einspruch hinzunehmen, sondern wird vielmehr bereits in nächster Zeit eine neue Bewegung für den sofortigen Weiterbau der Murgstrecke einleiten. Zu diesem Zweck wird Mitte Juni eine Besprechung weitester Kreise aus Baden und Württemberg in Freudenstadt stattfinden, die sich mit dieser Frage beschäftigen soll.
Stuttgart, 3. Juni. (Aenderung in der Zusammensetzung der Beamtenorganisationen.) Das Landeskartell Württemberg des Deutschen Beamtenbundes und die Landesgruppe Württemberg des Reichsbundes der höheren Beamten haben mit Rücksicht auf die Zugehörigkeit zu verschiedenen Spitzenorganisationen beschlossen, das bisherige enge organisatorische Verhältnis zu lösen, unbeschadet des ferneren Zusammenar- beitens in allen gemeinsamen Angelegenheiten zum Wohls der württ. Beamtenschaft. Wegen der Zugehörigkeit zur Krankenfürsorgekasse und Dawich ist eine besondere Vereinbarung abgeschlossen, die den Beteiligten durch ihre Verbände noch mitgeteilt wird.
Stuttgart, 3. Juni. (Neue Konkurse.) In der letzten Woche wurden folgende Konkurse eröffnet: Firma Wagner u. Co. G. m. b. H. in Mergentheim; Karl Sanier, Kolonialwarenhandlung in Tailfingen; Gotthilf Luz, Mechaniker, in Schmie; Wilhelm Feil, Holzwarengeschäft, in Uhingen; Firma „Etesta" G. m. b. H., Rauchwarenfabrik, in Stuttgart; Firma Albert Oberdörster, G. m. b. H., Holzhandlung, in Mengen; -Firma Willi Wolfs und Co., G. m. b. H., in Heilbronn; Firma Chemische Fabrik Möhringen A.-G. in Möhringen; Heinrich Bentz, Elektrotechniker, in Stuttgart.
Blaubeuren, 3. Juni. (Hagelwetter.) Sonntag abend ging ein schweres Hagelwetter über unseren Bezirk. Die Schlossen erreichten die Größe von Hühnereiern. Die an der Westfront stehenden Häuser wurden durch Einschlagen von Fensterscheiben beschädigt. In Bermaringen wurde alles verhagelt, so daß das Winterfeld abgemäht werden muß. Die Markung bietet ein trauriges Bild. In Seißen sind die Roggenfelder vernichtet und die Obstbäume schwer beschädigt. An den Häusern wurden zahlreiche Fensterscheiben eingeschlagen. Berghülen ist die Winterfrucht fast ganz vernichtet. In Berghillen ist die Winterfrucht fast ganz vernichtet. Viele Fensterscheiben wurden zertrümmert. Auf den: Hochsträß hat das Wetter keinen Schaden angerichtet, dagegen ist in Büh- lenhausen der Schaden sehr groß.
Weingarten, 3. Juni. (Hypnose.) Von der Sanitäts- kolonn-e wurde die 20 Jahre alte Stickerin Maria Sonntag von Ravensburg in das städtische Spital dort eingeliefert. Das Mädchen wurde im Stadtgarten in bewußtlosem Zustand angetroffen. Es soll von einem Unbekannten hypnotisiert worden und aus dem Schlaf nicht mehr erwacht sein. Erst nachdem das Mädchen mehrere Stunden im Spital un- tergebracht war, kehrte das Bewußtsein wieder zurück. Dieses
ganz gefährliche uird verwerfliche Treiben sollte gesetzlich viel besser erfaßt werden können.
Tcttnang, 3. Juni. (Beim Rettungswerk verunglückt.) Bei dem tragischen Unglück beim Gauliederfest in Waldsee, wobei zwei junge Leute beim Baden ertranken, sprang Amtsrichter Dr. Selbherr, der ebenfalls ein Bad nehmen wollte, den beiden mit dem Tode Ringenden nach, stieß dabei aber mit dem Kopf auf den Grund auf und erlitt eine klaffende Wunde, so daß er selbst in Lebensgefahr kam- Zum Glück ist es bei einer Fleischwunde geblieben. Montag mittag gelang es Schreinermeister Wild, das zweite Todesopfer des Unglücksfalles am Sonntag aufzufinden. Die beiden Ertrunkenen, Landwirtssohn Anton Bauer und Wagner Adalbert Frank, stammen aus Plettenberg (nicht Mettingen) OA. Bibe- rach. Stach ärztlicher Aussage erlitten beide einen Herzkrampf.
Rechenberg OA. Crailsheim, 3. Juni. (Vom Blitz getötet.) Am Sonntag schlug der Blitz in den First des Anwesens von Oberholzhauer Georg Wolf in Eichishof, Gemeinde Rechenberg, jedoch ohne zu zünden. Der im 61. Lebensjahr stehende Mann, der unter der Stalltüre stand, wurde vom elektrischen Schlag rückwärts auf den Boden geschleudert und in dieser Lage von seiner Frau tot aufgefunden. Die Tochter des Getöteten stand unter der Haustüre, wurde ebenfalls zu Boden geschleudert und erlangte erst nach einiger Zeit das Bewußtsein wieder. Auch der Haushund wurde ein Opfer des Blitzschlags, man fand ihn unter seiner Hütte verendet.
Verein Württembergischer Zeitungsverleger.
Die ordentliche Hauptversammlung des Vereins Württembergischer Zeitungsverleger wurde am Sonntag, den 25. Mai, im kleinen Saale des Stadtgartens in Stuttgart, unter Leitung des Vorsitzenden, Direktor Esser, abgehalten. In einer eindrucksvollen Rede an die Versammlung schilderte Direktor Esser die schweren Lasten, die den Zeitungen seit Beginn des Krieges, am meisten aber während der Inflationszeit, auserlegt waren. Wenn auch die Verhältnisse durch die eingetretene Stabilisierung unserer Währung in den letzten Monaten sich erträglicher gestaltet hätten, so bedürften die nach langer, schwerer Krankheit noch sehr erholungsbedürftigen Zeitungsbetriebe einer langen Genesungszett. Die technischen Einrichtungen der Zeitungsbetriebe seien durch die Leidensund Schreckensjahre stark in Mitleidenschaft gezogen worden und befänden sich meistens in einem schlimmen Zustand. Vielen Zeitungsverlegern fehlten auch heute noch die Mittel, um die dringend notwendigen Reparaturen, Ergänzungen und Neuanschaffungen in ihren Unternehmungen vornehmen zu können. Wohl habe die Zahl der Bezieher seit Zurückdämmung der Papiergeldflut eine Zunahme erfahren, aber auf dem Anzeigengebiet seien die Verhältnisse noch sehr rückstän- s big und die starken Zeitungsausgaben eine optische Täuschung, j Dabei müsse berücksichtigt werden, daß die heutigen Preise so- ! Wohl für das Druckpapier, als auch für alle übrigen zur ! Herstellung einer Zeitung erforderlichen Materialien wesent- ! lich über denen der Vorkriegszeit liegen. Die Fernsprechge- 'bühren, die bei den Zeitungen einen großen Ausgabeposten . darstellen, würden gegenwärtig das Zweieinhalbfache der > Sätze vor dem Kriege bettagen. Eine neue, schwere Bela- i stung erwachse Len Zeitungen ab 1. Juli durch die um ein ; Vielfaches erhöhten Postzettungsgsbühren. Dazu kämen drük- : kende Steuerlasten u. a. m. Die wirtschaftliche Lage sei dem- ! nach für die Zeitungen keineswegs rosig, wie vielfach ange- - nommen werde. Außerdem müsse es eine Ehrenpflicht für die Verleger sein. Las geistige Niveau ihrer Zeitungen zu heben, um die Hohe Wertung der deutschen Presse zu rechtfertigen. — Die satzungsgemäß ausscheidenden Vorstandsmitglieder wurden durch Zuruf einstimmig wiedergewählt. — Den Kassenbericht erstattete Ülmer-Ludwigsburg, dem Entlastung erteilt und der Dank des Vorstandes ausgedrückt wurde. - In einem Schlußwort mahnte der Vorsitzende zum weiteren Zusammenhalt der Zeitungsverleger; dadurch könne jeder sich selbst und der Allgemeinheit am besten dienen und getrost auch in die nächste Zukunft gehen. — Beim Mittagessen wurden die Verdienste des Vorsitzenden durch Kaupert-Freudenstadt um die Sache der württembergischen Zeitungsverleger her- vorgehoben und betont, daß ohne zielbewußte Führung und festen Zusammenhalt die Zeitungen vor wenigen Monaten zugrunde gegangen wären. Der Vorsitzende erwiderte mit dem stark unterstreichenden Hinweis auf die bedeutsame vaterländische und kulturelle Aufgabe der Zeitungsverleger.
Bade»
Pforzheim, 3. Juni. Das Inkrafttreten der geteilten Arbeitszeit in der Schmuckwarenindusttie erfolgt am Montag, den 16. Juni. Am gleichen Tage werden die Arbeiterzüge entsprechend verlegt.
Karlsruhe, 3. Juni. Der verheiratete Blechner Albert Fritz in Karlsruhe war wegen Bedrohung seiner Frau festgenommen worden. Gestern mittag wurde er aus der Haft entlassen- Er legte sich zu Hause ins Bett und schoß sich unfeinen 7jährigen Sohn mit einem Browning in den Kopf. Fritz war sofort tot, während sein Knabe lebensgefährlich verletzt wurde.
Offenburg, 3. Juni. Ein schweres Hagelunwetter hat gestern die Orttnau heimgesucht. Die Stadt Offenburg selbst wurde nur schwach gestreift, da das Unwetter anscheinend im Gebirge hängen blieb. Der Hagelschlag traf hier nur Zell- Weierbach und die Partie Heidenknie an der Brandeck. Die Hauptwirkung des Hagelwetters entlud sich über der Gemeinde Durbach. Dort wurden u. a. die Zinken Wiedergrün, Hes- Pengrund, Lautenbach und Sendelbach bös mitgenommen. Der Hagel fiel eine halbe Stunde lang und lag schließlich 10 Zentimeter hoch. Regen schwemmte dann überall den Boden von den Höhenlagen herab. Glücklicherweise herrschte kein Sturm, sonst wäre wahrscheinlich alles vernichtet worden. Die Frucht steht noch im allgemeinen ordentlich, doch ist der Roggen teilweise zusammengeknickt. Der Schaden an den Obstbäumen, besonders an Kirsch- und Apfelbäumen ist groß. In den Reben wurden die Samen abgeschlagen. Der Schaden läßt sich noch gar nicht übersehen.
Die Gattin erstochen. In einer Wirtschaft in Augsburg geriet der 67jährige Hauptlehrer Stolz aus Württemberg mit seiner Frau in Streit und tötete sie durch einen Messerstich ins Herz.
Französische Rettungsmedaille für einen Deutschen. Ha-
« Vas meldet aus Mainz, -daß der dortige französische Generalkonsul dem deutschen Matrosen Fritz Werner, der seinerzeit einen algerischen Soldaten aus dem Rhein gerettet hat, die französische Rettungsmedaille überreicht habe. Die Zeremonie habe in Bingen an Bord eines Schleppdampfers der Internationalen Schiffahrtskommission stattgefunden in Anwesenheit des Obersten Fred, des Generaldirektors der Eisenbahnen, des Bürgermeisters von Bingen sowie von Vertretern der örtlichen Behörden und der Bevölkerung.
Ein neuer Gaunertrick. Unter Anwendung eines eigenartigen Kniffes ist in Leipzig ein Betrug verübt worden. Ein Amerikaner, der sich einige Tage geschäftsmäßig dort aufge- '' halten hat und in einem Speisehaus zu Mittag gegessen hatte.
bemerkte, daß er, ein Reisegenosse und ein Unbekannter, mit denen er das Speisehaus verlassen hatte, von einem zweiten Unbekannten, der gleichfalls in jenem Speisehause gewesen war, durch die Straße verfolgt wurde. In der Nikolaistraß« trat der zweite Unbekannte plötzlich an den Amerikaner heran und sagte ihm, er hätte 2000 Dollars Und deutsches Geld ver. loren, und wisse, daß der Amerikaner das Geld gefunden habe. Er verlangte darauf, daß der Amerikaner seinen Geldbesitz vorzeige. Dieser tat dies auch, indem er seine Brieftasche und dann mehrere Scheckhefte vorzeigte. Die zuletzt vorgezeigten zwei Scheckhefte wickelte der Unbekannte in ein Stück Zeitungspapier ein, um zu zeigen, wie das von ihm angeblich verlorengegangene Päckchen mit den 2000 Dollars ausgesehen habe. Dieses Päckchen gab er darauf dem Amerikaner zurück und ging dann eiligst fort; aber auch der andere Unbekannte war plötzlich verschwunden. Kurz darauf stellte der Amerikaner fest, daß er einem geschickten Gauner in die Hände gefallen war. Dieser hatte das Päckchen mit den beiden Scheck, heften vor den Augen des Betrogenen und seines Begleiters mit einem anderen, vorbereiteten, gleich großen Päckchen vertauscht. Dieses Päckchen enthielt nur zerschnittene Zeitungen.
Raubübersall im Eisenbahnzug. Die „Magdeburger Zeitung" meldet aus Wolmirstedt: In dem Zuge 4.40 Uhr ab Magdeburg nach Stendal wurde Sonntag abend ein Magi- stratsanttsangestellter aus Tangerhütte von einem jungen Burschen überfallen und durch zwei Schüsse schwer verletzt. Der Täter war während der Fahrt in den Zug eingedrungen. Der Verletzte hatte noch soviel Kraft, die Notbremse zu ziehen. Kurz vor dem Halten des Zuges sprang der Verbrecher unter Mitnahme -der Aktentasche des Ueberfallenen, in der er anscheinend Geld vermutete, aus dem Zuge.
In einer Sandbnrg begraben. Auf der Oldenburger Nordsee-Insel Wangeroog bauten Berliner Ferienkinder eine große Sandburg, unter die sie einen Gang gruben. Ein 13- jähriger Knabe kroch durch den Gang. Die Burg brach zusammen und begrub den Knaben. Erft nach einiger Zeit wurden durch das Geschrei der Kinder Erwachsene herbeigerufen. Der Knabe wurde ausgegraben, konnte aber nicht ins Leven zurückgerufen werden.
Ein sensationeller Mord. Aus Preßburg erhält der Wiener „Tag" folgenden Bericht über einen sensationellen Mord, der auf dem benachbarten Gutshof von Beszterczebanya verübt worden ist. Der anfangs recht mysteriös erscheinende Fall ist inzwischen bereits durch das Geständnis der Mörderin und durch Zeugenaussagen im wesentlichen aufgeklärt worden. Der Gutsbesitzer Draskoczy-Jlgo auf Besztereczebanya lebte seit langer Zeit mit seiner Frau in Unfrieden, doch, da er sie liebte, konnte er sich zu einer Scheidung nicht entschließen. Die Zwistigkeiten wurden dadurch verschärft, daß die Frau nicht erlaubte, den 15jährigen Sohn in ein Institut zu geben, sondern mit Hartnäckigkeit darauf drang, ihm eine Erzieherin zu engagieren. Die beiden Frauen verbündeten sich sofort gegen den Hausherrn, rnachten ihm das Leben so schwer wie möglich und verstanden es, tagtäglich Szenen und Streitigkeiten heraufzubeschwören. Die Feindseligkeit ging soweit, daß Draskoczy sogar glaubte, daß man ihn vergiften wolle. Auch seine Freunde rieten ihm, von den zu Hause gekochten Speisen erst dann zu genießen, wenn vorher der Sohn oder die Frau davon gegessen hätten. Zuletzt faßten nun die beiden Frauen einen teuflischen Plan. Die Erzieherin begann den Gutsbesitzer mit Liebesbriefen zu bombardieren. Dieser reagierte aber nicht darauf und ersuchte sie, ihn in Ruhe zu lassen. Daraufhin erschien die Frau eines Tages bei ihrem Gatten und erzählte ihm, daß sie vermute, daß die Erzieherin ein als Frau verkleideter Mann sei, der sie fortwährend umarme und küsse. Diese Mitteilung brachte den eifersüchtigen Gatten außer sich und er beschloß, den Liebesanträgen der Gouvernante Gehör zu schenken, um sich über die Andeutungen seiner Frau Gewißheit zu verschaffen. Als die Gouvernante ihm nun wieder ein Rendezvous in ihrem Zimmer an- bot, ging er darauf ein. Als er nachts in das Zimmer der Gouvernante trat, war das Fenster weit -geöffnet und der Diwan war so in das Zimmer gerückt, daß er vom Mond- licht hell beleuchtet wurde. Als der Gutsbesitzer sich auf den Diwan setzte, bat ihn die Gouvernante, die im Schatten stand, sich einen Augenblick abzuwenden. In dieser Sekunde gab sie aus einem Revolver auf den Ahnungslosen aus unmittelbarer Nähe einen Schuß ab. Draskoczy, der glaubte, daß ihn jemand aus dein Hofe durch das offene Fenster angeschossen hatte, rief um Hilfe, rannte in sein Zimmer, ergriff das Jagdgewehr und stürzte hinaus. Natürlich fand er niemand. Diesen Wirrwarr benützte -die Erzieherin, um die Flucht zu ergreifen. Der Schwerverletzte wurde in ein Krankenhaus »gebracht und entschloß sich erst auf das Zureden seiner Freunde, den wahren Sachverhalt zu erzählen. Da durch den Schuß eine Gehirnentzündung eingetreten war, starb er nach wenigen Tagen. Die entflohene Erzieherin meldete sich inzwischen bei der Polizei und gab an, die Waffe zur Selbstverteidigung benützt zu haben, weil der Gutsbesitzer sie habe vergewaltigen wollen. Die Aussagen Draskoczhs und einige Briefe -er Erzieherin, die beschlagnahmt wurden, Leckten jedoch die Wahrheit auf und unter der Wucht dieser Beweise legte die Gouvernante ein Geständnis ab. Sie gab an, die Tat auf Anstiften der Gattin des Gutsbesitzers begangen zu haben, die ihr auch den Revolver zur Verfügung gestellt habe. Ihr Geständnis wird durch die Aussage eines Dieners erhärtet, den die Gattin vor einigen Monaten bewegen wollte, seinen Herrn während der Jagd zu erschießen. Der Fall hat in Preßburg und Umgebung das größte Aufsehen erregt.
Englische Versuche zur Verwertung der „Todesstrahlen".
Der Erfinder der „Todessttahlen", Grindel Mathews, h<tt sich bekanntlich nach Ablehnung des ihm unzureichend erscheinenden Angebots des englischen Luftministeriums nach Paris gewandt, um seine Unterhandlungen mit einer französischen Firma in Lyon fortzusetzen. Mathews befindet sich zurzeit noch in Paris. Heute verlautet, daß drei englische Industrielle in Paris angekommen sind und dem Erfinder ein neues Angebot machen wollen, um die neue Erfindung für England zu erwerben. Das Angebot besteht in der Gründung einer Privatgesellschaft mit einem garantierten Kapital von 350 OM Pfund, das heißt annähernd 28 Millionen Franken, während -das ursprüngliche Angebot der französischen Firma in Lyon sich nur auf 3 Millionen Franken belief.
Ein Ehescheidungsprozetz vor dem Oberhaus. Das englische Oberhaus hat als höchster englischer Gerichtshof das gegen die Frau des Lords Russell wegen Ehebruchs mit „Unbekannt" gefällte Ehescheidungsurteil aufgehoben. Das Haus stellte hierbei den Grundsatz auf, es sei unzulässig, den Ehemann über die Vorgänge des Ehelebens zu vernehmen, die geeignet seien, die Ehelichkeit eines Kindes in Frage zu stellen. Die Geschworenen hatten seiner Zeit aus der Tatsache, daß Frau Russell Mutter geworden war, obwohl ihr Mann unter Eid aussagte, er hätte während der Ehe keine eheliche Gemeinschaft gepflogen, die Folgerung gezogen, die Frau hätte einen Ehebruch mit Unbekannt begangen. Diese Annahme ist aber nach Auffassung des Oberhauses unzulässig, weil sonst jeder Vater in der Lage wäre, sich auf schnellem Wege durch einen Ehebruch seiner Frau mit einem Unbekannten sich nicht nur seiner Frau, sondern auch seiner etwaigen Kinder zu entledigen. Diese würden dadurch außerdem un-
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i ehelich Werder Punkt, -daß nr gegen seine I könne. Die ( mit 3 gegen 2 mit eleganten Enge wartete: düng verlesen veranlaßte -eir sehenswert, in Oeffentlichkeit
Stuttgart,
Hof waren zuge Iungriuder, dar (50) Schweine wicht in Goldps 2. 26—32 (24- Iungrinder 1. 4 bis 28), Kühe (11-14), Kalbe» (26—35, Schau bis 45 (36—40).
Pforzheim, wurden 145 Pf folgende Preise s bis 1300 Mir. f > Es war durchsck i bewegte sich in Schweineml von 67 Milchsch j kauft. — In K - schweine zugefül i Mk. das Stück, i schweine und 8 . bis 15 Mk., letz Paar Saugschw Paar Milchschw — In KünzeI Fruchtpreist 8—9.10, Gerste 8.50 Mk. — In Haber 5.90-6.3' Weizen 10-10.3 In Reutlinge bis 7.20 Mk.. R Erbsen 12-12.81
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- legt, daß sich 1 l Schweigegebot h, j lungen in den Ai ! werden. Im alt
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Weimar. 3.!
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Diese Gerüchte sin
- gwphenunion mit, positiv erklärt wer einer Seite beauftr hat keineswegs L sollen wissen, daß schlosse» worden se Weser, sondern auc Eege zu räumen.
Paris, 3. Jur sozialistische Part' p>enarbeit mit den , Paris. 3. Iun k Innung zu dem '
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