sich nicht lohnt, tue gesprüngerren Gefäße auf das Feuer zu setzen. Die Auffassung ist auch innerhalb der Volkspärim geteilt worden. Ganz im Sinne den Demokraten versichert die „Zeit" erst heute abend: „An der Lage hätte seit dem Samstag sich nichts geändert. Der deutschnationale Fraktionsbeschluß vom Freitag ließe gar keine andere Deutung zu als die, die von Hergt nun bestritten wird." Man wird Wohl ohne weiteres annehmen dürfen, daß das auch die Auffassung des. Parteivorsitzenden Stresemann ist. Aber die volksparteiliche Fraktion ist auch nach den Neuwahlen und kraft der Ausschiffung der Qnaatz und Maretzki nicht stresemännisch. Sans Phrase: Es gibt in der Volkspartei auch Leute, die durchaus anders orientiert sind, gibt selbst im Zentrum einen sehr beachtlichen und anscheinend einflußreichen Flügel, der immer noch der Idee vom großen Bürgerblock anhängt. So hat denn Reichskanzler Marx abermals über die Kombination verhandelt — und nach Lage der Dinge verhandeln müssen —, die man in den letzten Tagen für vollkommen erledigt hielt. Zunächst mit den Deutschnationalen, in vorgerückter Stunde auch mit den Mittelparteien, mit dem Ergebnis, daß man sich wieder einmal näher gekommen zu sein scheint. Die Deutschnationalen verlangen zwar nach wie vor Len Kopf Stresemanns — Herr Stresemann hat selber am Freitag bereits erklärt, daß an seiner Person die Einigung nicht scheitern solle und hat diese Erklärung heute wiederholt — und in irgend einer Form eine Neuordnung in Preußen. Aber in Fragen der Außenpolitik sind sie offenbar gewillt, sich nun dem Standpunkt der Mittelparteien anzuschließen. Immerhin sind die Erklärungen der Deutschnationalen noch so unbestimmt gehalten, daß die Mittelparteien, die um der: Kanzler bis in die zehnte Abendstunde versammelt waren, sich von ihnen nicht ohne weiteres als befriedigt erklären konnten. Sie haben darum den Deutschnationalen gewissermaßen ein Ultimatum gestellt: Bis morgen früh um 11 Uhr müssen die Deutschnationalen sich endgültig und unzweideutig geäußert haben. Im anderen Falle sollen dann doch die Verhandlungen als definitiv abgebrochen gelten. Das ganze Zentrum wie die ganze Deutsche Volkspartei sind nun der Auffassung, daß es nicht möglich ist, noch lange zu zögern. Wenn das Glück gut ist, können wir also immer noch darauf hoffen, diesen Mittwoch die neue Regierung auf der Ministerbank des Reichstags zu sehen.
Immer noch keine Klärung der parlamentarischen Lage.
Berlin, 3. Juni. Auch die gestrigen Verhandlungen des Reichskanzlers mit den Parteiführern, die bis in die späten Abendstunden dauerten, haben zu keiner Klärung der parlamentarischen Lage geführt. Eine Einigung über die Frage der Besetzung des Außenministeriums und die Frage der Regie- rungskoalitwn in Preußen ist zwischen den Deutschnationalen
ünd den Mittelparteien noch nicht erzielt worden. Im übrigen haben bei den gestrigen Besprechungen mit dem Reichskanzler die Vertreter der Mittelparteien übereinstimmend die Ansicht zum Ausdruck gebracht, daß nun endlich mit dem fortwährenden Verhandeln Schluß gemacht werden müsse. Die „Vosstsche Zeitung" glaubt auch, daß man heute unter allen Umständen die Regierungskrise abschließen wolle.
Deutsches Beileid zum Attentat gegen Dr. Seipel.
Berlin, 2. Juni. Die deutsche Regierung hat durch Len deutschen Gesandten Dr. Pfeiffer in Wien ihr Beileid und ihre Entrüstung über das Attentat auf den Bundeskanzler Dr. Seipel ausdrücken lassen. Reichspräsident ELert richtete persönlich ein Telegramm an Dr. Seipel, ebenso der Reichskanzler Marx, der die Hoffnung ausspricht, daß Dr. Seipel bald wieder genesen und seine an Erfolg so reiche Arbeit für Oesterreich wieder aufnehmen könne. Reichsminister Dr. Stresemann stattete heute mittag dem österreichischen Gesandten, Exzellenz Dr. Riedl, einen Beileidsbesuch ab und übermittelte ihm die besten Wünsche für die baldige Wiederherstellung Seipels.
Zum Attentat auf Dr. Seipel.
Wien, 2. Juni. Der - Bahnhofsinspektor -des Südbahnhofes, Stöckel, gab dem Berichterstatter der „Sonn- und Mon- tagszeitung" eine Darstellung des Attentates auf Seipel. Auf dem Bahnsteig war vorher nichts von dem geplanten Attentat bemerkbar. Die Sicherheitsbeamten befanden sich auf ihrem Posten. Seipel, dem im letzten Waggon ein Abteil 1. Klasse reserviert war, stieg in guter Laune und mit gewohnter Freundlichkeit aus dem Coupee, begrüßte die Anwesenden. Hofrat Seemann und Prälat Lavati begleiteten Seipel nach dem Mittelperron, während Stöckel ungefähr zwei Schritte vorging. Ich bemerkte plötzlich, daß ein Mann in Zivil über die Gleise kam, dachte jedoch, daß Lies, wie an Sonntagen es meist der Fall ist, ein Postbeamter wäre, der zum Zuge wollte, um die Postsachen abzuholen. Der Mann blieb jedoch ungefähr drei Schritte von Seipel entfernt stehen, hob blitzschnell einen Revolver hoch und gab drei Schüsse auf den Bundeskanzler ab, ehe dies jemand verhindern konnte. Ich sprang sofort auf den Attentäter zu und packte ihn am rechten Arm, um ihm den Revolver zu entwinden, konnte jedoch nicht verhindern, daß er zwei Schüsse gegen sich abgab. Der Vorfall rief im Bahnhof eine große Erregung hervor. Die vorhandene Menge drang auf den Attentäter ein; jedoch gelang es dem anwesenden Sicherheitsbeamten, die Menge zurückzudrängen. Seipel, der augenscheinlich sehr litt, und leichenblaß war, begab sich, gestützt auf Seemann und Lavati, zum Polizeibüro, wo er auf ein hergerichtetes Lager niedergelegt wurde. Der Attentäter, ein gerade nicht sehr kräftiger Mann, gab an, daß er Seipel vorher nie gesehen habe.
Wien, 2. Juni. Wie die Blätter weiter melden, wurde Lei der Leibesvisitation des Täters Jaorek ein Dolch zutage gefördert, sowie mehrere Photographien, die Jaworek in österreichischer Marineuniform üarstellten. Bei der Vernehmung gab er noch an, daß er mit niemanden nach Wien gekommen sei und ihm ein Beamter des Südbahnhofes sagte,, er solle Seipel abtun. Auf die Frage, wer dieser Auftraggeber gewesen, antwortete er nur: Ich bin beauftragt. Er habe auch nie Waffen getragen und sich nur zur Ausführung der Tat einen Trommelrevolver, zum äußersten Notfall auch noch einen Dolch zugelegt. Wenn man von ihm mehr erfahren wolle, solle man seine Mutter nach Wien kommen lassen, er werde dann alles sagen.
Zusammenkunft Mardanalds mit Herriol noch nicht endgülti»
bestimmt.
London, 3. Juni. Wie Reuter aus gut unterrichteten Kreisen erfährt, ist es unmöglich, gegenwärtig irgend etwas Endgültiges über die Meldungen der französischen Presse bezüglich einer Zusammenkunft Macdonalds mit dem Nachfolger Poincares zu sagen. Es sei klar, daß auf beiden Seiten eine baldige Regelung gewünscht werde und es könne angenommen werden, daß eine Art Gedankenaustausch bezüglich einer möglichen Zusammenkunft zwischen den Staatsmännern Englands und Frankreichs stattgefunden habe. Bezüglich des Vorschlages einer Zusammenkunft Macdonalds mit Mussolini in der Schweiz könne kein Zweifel bestellen, daß Macdonald vollkommen mit diesem Vorschlag einverstanden sei, aber es , erscheine unmöglich, daß er sich angesichts des augenblicklichen > Standes der Dinge lange genug aus England entfernen könne, um sich nach der Schweiz zu begeben. Die weit kürzere Reise ! nach Paris zu einer Zusammenkunft mit seinem französischen ! Kollegen werde, falls eine entsprechende Vereinbarung zu- standekommen sollte, weniger Schwierigkeiten begegnen.
Schulbedarfs-Artikel:
Schuldester Schultinte
Schulbücher Zeicheuwareu
Schnltasel« Schreibwareu
Taselschwärrrme Gesangbücher
C. Meeh sche BuchhaudLg., Neuenbürg,
Inh.: D. Strom.
'.'7777!
Mp
MO
4. EwkdlNiWNi
lZiiMirU:
. -
Etavtpfl ge Neuenbürg.
Die Grund-, Gebäude- u. Gewerbesteuer für den Monat Juni 1924
ist bis ZUM 18. Juni zu bezahlen oder bei wirtschaftlicher Notlage Stundung vor diesem Termin zu beantragen. Der fällige monatliche Betrag geht aus d n vor einigen Tagen ausgegebenen Steuerzetteln hervor. Diese Steuerzetkel haben bis auf Weiteres Gültigkeit und find bei der Zahlung an der Kaffe vorzuwsisen.
Stadtpfleger Eff ich.
VLSLÄtzQLArirs»
listen rüsck urict billig
oldanleihe . . . /oDt.Reichsanl.
/,"/» Württ. Staatsanleihe. /oW.Staatsgut, /o Südd. Festwertbank Obl.
Badische Kohlenanleihe. '» Ncckar- Goldanleihe. . tsch. Bank Akt. isconto- Lommand.Ant. eichsbank Ant. Hein. Credit- bank Akt. . . illrtt. Vereinsbank Akt.. . apag Akt. . . . ordd.LloydAkt. lg Lokalb.Akt. ekt.Hochb.Akt. E.G. Akt. . . . ad. Anilin Akt.
2. Juni 1924.
Heutig.
Kurs
Vorig.
Kurs
4,2
4.2
0,7150
0,8
0,4150
0,4
0.068/,
0.07z/,
0,350
0,35
0,270
0,220
1.1
1,05
9.1
9,6
—
1.6
8,62
8'/.
8,8
23
25
1-/«
1°/-
1,7
1,8
21,50
23*/»
4'/,
5,4
26
26
397»
39^/,
7.6
7-/.
14.1
19'/-
Benz Akt.
Buderus Akt. . . Charlottenburger Wasser Akt.. . Daiml. Mot. Akt. Gaggenau Eisen Akt. . . Germania Linoleum Akt. Harp.Bergb.Akt. Höchst.Färb.Akt. Iunghans Akt. . Köln-Rottw.Akt. Kollmar L Iour- dan Akt. . . . Körting G-br. Akt. Laurahütte Akt.. Magirus Akt.. . Mansfeld Akt. . N.S.U. Akt. . . . Neckarwerke Akt. Int. Sichel Akt.. Salz. Heilbc. Akt. Stuttg. Zuck. Akt. Württ. Elekt.Akt. Zellstoff Waldhos Akt..
Heutig.
Kurs
Vorig.
Kurs
10^
107»
15'/-
167»
2,2
27,
3-/.
3-/4
7
55
58-/4
10,50
10'/»
5'/-
5.2
5'/-
6.3
17-/4
177,
5.4
5-/4
67»
6'/4
2.2
2.2
3.3
3.6
4
4
4
3,9
5.1
5.3
41
42
2,55
2,7
3.2
3,5
6.1
6.8
Neuenbürg.
ging gestern abend auf dem Wege von der Happey bis zur Brunnenstraßeein 8Kilogramm schwerer Iteiuschlcgel. Der ehrliche Finder wolle denselben abgeben bei A. WettemUAN, Brunnenstraße.
Verloren
am Sonntag auf Autofahrt Baden-Baden—Wildbad
Amtssche
mit Elfenbein. Etui usw.
Der ehrliche Finder wird um Meldung gegen gute Belohnung gebeten an
Ala-Haasenstein L Vogler, Stuttgart
Herren«!!).
Einige
Burschen
zum Wasser-Abfüllen, sowie einige
Mädchen
zum Flascheneiikeltieren werden eingestellt von der
Herrevalber
Gprudel'Vesellschaft.
LoSenrvachs
-eirtluvattist zugleich Treppen ^ Laknen- nnö pitsrtwine-AoSen.
«n Stelle von Bodenöl ^vnd flüssiger Berse
Neuenbürg.
Gute
Milch- Ziege
verkauft
J>x, Posten 12.
Unterreichenbach O.-A. Calw.
Einen 2 Jahre alten
§meu
mit Zulassungsschein erster Klasse hat zu verkaufen
Jakob Tchöninger,
Farrenhalter.
Zu sofortigem Eintritt suche ich ein zuverlässiges
ädchen
für Küche und Haus. Lohn nach Uebereinkunft.
Bahnhot«! Herren«!-.
Monkelt
verleibt ein rosixes, suxenätrisclies Antlitr unck ein reiner rsrter leint. Hlles ckies erreuxt äis eckte
äis dests QiliemuLledseike. ferner mackt
rote unä sproäe iUsut veiss uack ssmmetveick. ksden in cien Hpo- tdeken, Drogerien unck ksrkümsriea.
AlaNIer, 5eikenk3drik.
Zll mkmsLs:
4 guterhaltene
Trockenklosetts.
Zu erfragen in der „Enz- 1äler"-Geschäftssielle.
Höfen a. E.
Gesundheitshalber setze eine
sowie ein 8 Monate altes
RinS
dem Verkauf aus.
KrrSüer,
Langenbranderüroße 111.
Neu-?
gültig ab 1 Juni, Kleine Ausgabe 60 Pfg. Große Ausgabe 1.30 G.-M.
sind voiräng
C. Meeh'fche Buchhandlung.
Inh.: D. Strom.
Schömberg. ^
Einen fast neuen
HerS
und einen
Pklug,
sowie eins
Schuhmachermaschine ^
verkauft wegen Platzmangel
Maisrnbacher.
Brauner Dackel» «de („Stropp") in Herrenalb
Ohne Halsband. Wiederbringer hohe Belohnung.
Dr Rüppek, HerrenalV.
Bestellungen auf
jeder Art nimmt entgegen
E. Meeh'fche Buchhandlung.
Langenbrand.
4—5 Zentner gute
hat abzugeben
Michael Keppler,
Holzhauer.
Suche ein ehrliches
im Alter vom 14—16 Jahren zu 2 Kinder von l'/r und 3V- ! Jahren.
DchöttLe, Eyachmöhle^ !
Telefon Dobel Nr. 4. '