Was soll man von den Volksvertretern halten, die gestern im deutschen Reichstag in Gänsemarsch den Saal betraten, während, andere, als Faszisten verkleidet, von denen sie das berühmte schwarze Hemd übernommen haben und allegorische Abzeichen durch die Luft schwingen, deren Bedeutung nur die Eingeweihten begreifen konnten? Was soll man zu diesem Krawall sagen und von ernsten Männern, welche in den Reichstag mit dem Auftrag geschickt worden sind, eine Krise zu lösen, deren Ausgang für die Geschichte des Landes entscheidend sein wird? In Wirklichkeit zeigen uns diese Versammlungen ihre Schwäche, ihre Unwissenheit, ihre Mängel und ihre Leichtfertigkeit. Die zu gesetzgeberischen Arbeiten berufe «en Männer benehmen sich wie Schuljungen in den Pausen und es ist nicht einmal ein Klassenordner da, der ihnen ihre Würde ins Gedächtnis zurückriefe.
London, 28. Mai. Der Berliner Berichterstatter der .Daily Mail" faßt seinen Eindruck über die gestrige Reichstagssitzung dahin zusammen, daß ihm von der Galerie aus klar geworden sei, was ein Römer empfunden haben müsse, wenn er Barbaren sah, die in der Arena miteinander kämpften.
Der Kampf um die violette« Strahlen.
Paris, 28. Mai. Der Erfinder der violetten Strahlen, Matthews, ist gestern in Paris eingetroffen. Zwei Beamte des britischen Lustfahrtsministeriums solchen ihm auf dem Fuße und find am Abend hier angelangt. Von Seiten eines bekannten französischen Wissenschaftlers ist versucht worden, die Erfindung für Frankreich zu erwerben. Außerdem haben Vertreter des amerikanischen Marinedepartements sich bemüht, mit dem Erfinder zusammenzukommen, lieber einen Erfolg ist nichts bekannt. Alles läßt aber jedenfalls darauf schließen, daß nicht nur Frankreich, England und die Vereinigten Staaten, sondern auch andere europäische Mächte sich lebhaft für die violetten Strahlen interessieren.
Aus Stadt« Bezirk und Umgebung.
— Durch Entschließung des Herrn Staatspräsidenten ist das erledigte Oberamt Hall dem Oberamtmann Wagner in Neuenbürg auf Ansuchen übertragen worden.
Neuenbürg, 27. Mai. Am letzten Sonntag nachmittag fand in der überfüllten Neuenbürger Kirche das Bezirks- fest der evang. Kirchcngemeinden statt. Von nah und fern waren Scharen von Besuchern herbeigekommen, so von Birkenfeld, Gräfenhausen, Höfen, Calmbach und Dobel. Leider war es nicht möglich gewesen, das Fest wie vor 2 Jahren auf den Riegertswiesen zu feiern, wo auch diesmal wieder die Gräfenhäuser bereits eine schmucke Waldkanzel errichtet hatten. Es waren am Samstag und Sonntag so viele Regengüsse niedergegangen, daß es nicht ratsam erschien, sich im Freien zu lagern. Eine Fülle von Eindrücken haben die Festbesncher am Sonntag nachmittag in sich ausgenommen: nur einiges wenige aus der Fülle des Gebotenen können wir hier wiedergeben. Zuerst begrüßte Dekau Dr. Megerlin die Erschienenen und gab dem Wunsch Ausdruck, unsere Kir- chengemeinden und ihre Volksbundortsgruppen möchten immer mehr jenem Glaubenshelden der alten Kirche, Athanasius, gleichen, von dem ein Zeitgenosse rühmt, daß er die Vorzüge zweier geschätzter Steine, des Diamanten und des Magnete«, in sich vereinige. Den Feinden des Christentums gegenüber sei er durch Festigkeit und Widerstand ein Diamant gewesen, den nach Gemeinschaft Verlangenden, aber zunächst noch Zerstreuten und Getrennten war er ein Magnet, der geräuschlos und unwiderstehlich das Entfernte an sich zog. Mögen so unsere Gemeinden und unsere Volksbundortsgruppen Festigkeit und Anziehungskraft paaren.
Oberreallehrer Kiefner von Reutlingen sprach von der Not der Zeit und dem Weg, der aus der Not herausführt. Als solchen Pries er das Danken, Dulden und Dienen. Es sei ja begreiflich, wenn heute Tausende in Verbitterung und' Verzweiflung dahingehen. Aber Taten der Rettung werden nur aus freudigem Herzen geboren. Und wir haben Grund zum Danken. Sonst hat es im Gefolge langer Kriege immer furchtbare Volksseuchen gegeben. Trotz aller schleichenden Krankheiten, unter denen wir heute leiden, war das diesmal bei uns nicht der Fall. Trotz Krieg und Revolution ragt auch im kleinsten Dorf der Kirchturm hervor. Niemals aber darf man ein Volk verloren geben, wenn die Kräfte des Evangeliums da sind. So laßt uns denn die Harfen stimmen zum Lob Gottes.
Zum Danken soll sich das Dulden gesellen. Aufrechten Männern macht das Wort Dulden und Tragen viel zu schaffen. In Wahrheit ist es ein Zeichen gesammelter Kraft, wenn einer es fertig bringt auszuhalten, bis Gottes Stunde gekommen ist. Der Sinn des Leidens, das über uns gekommen ist, ist der, daß wir eine LeiLensgemeinschaft, ein Volk von Brüdern werden.
Danken sollen wir und dulden, aber auch dienen. Fleißig sein und arbeiten liegt uns Deutschen im Blut. Lange haben wir als das fleißigste Volk der Welt gegolten. Statt nun aber der Welt zu zeigen, wie man zunehmen kann an Hab und Gut, ohne Schaden zu nehmen an seiner Seele, haben wir uns von Raffgier und Genußsucht gefangen nehmen lassen. Wir haben unfern Lebenslauf vergessen und der Neid der ganzen Welt war die Quittung dafür, daß wir unsere Sen. düng verleugnet hatten. Wir müssen uns umstellen und von Grund aus anders Lenken lernen. Du, mein Bruder, Las soll für uns die erste Person sein, er, der Staat, und sie, die Kirche, die zweite Person, ich, die dritte Person. Dienst am Nächsten, Dienst am Volk, das ist unser Lebensberuf. Sage niemand, daß er keine Gabe habe, zum Dienen jeder hat eine Gabe. Die vorhandenen Gaben gilts zu erwecken zum Besten der Gesamtheit.
Pfarrer Pfisterer aus Stuttgart sprach darüber, was die Kirche in der Not dieser Zeit tun soll. Die 1. Aufgabe ist, daß unsere Kirche die Sturmglocke läutet. Unser Volk ist ein Volk in Not. Er schilderte zuerst die Feindesnot und die Wirtschaftsnot, um dann etwas länger bei der Seelennot u. der religiösen Not zu verweilen. Seit Kriegsende haben wir eine Verdoppelung der Ehescheidungen, wir erleben jetzt wieder einen sich verstärkenden Gegensatz zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, es steigert sich die Zahl der Selbstmorde in unseren Städten, der entsetzliche Krieg gegen die Ungeborenen wird verkündigt, es mehren sich auf dem Land die Klagen über das anstandswidrige Treiben sogenannter Naturfreunde. Wenn wir dann auch gegenwärtig zweifellos eine steigende religiöse Welle erleben, so ist doch die Unsicherheit und die Unruhe groß. Wenns so steht, dann muß die Kirche die Sturmglocke läuten. Die Sturmglocke aber muß zur Betglocke werden.
Während der Wahlzeit war in einer weitverbreiteten Zeitung das Bild eines verelendeten Proletariats zu sehen, vor dem ein Geistlicher steht mit dem Kreuz in der Hand. Das Bild trägt die Unterschrift: Beten macht satt. Nun gibt eS freilich cmch Henker. Aber trotz allem bleibt die Tatsache bestehen, daß Beten Kraft gibt und das Atme« in brr Lust der Ewigkeit Len Menschen innerlich gesund »nacht. Der evang. Volksbund will helfe», daß daS Wort Gotte» besser verstanden wird. Wir Hab«, i« WürttemiberH vir» Gemeinde »LK WM«, t» -W G W rOGiGtz
gibt, in denen GotteS Wort getrieben wird. Wer eindringt in das Ganze des Evangeliums, «der bekourmt ein fröhliches Herz.
Wer selbst etwas spürt von der Kraft aus der Hohe, der darf andere an der Hand führen und ihnen helfen. Die Betglocke wird zur Retterglocke. Und zwar wollen wir zuerst Erdenbrot darreichen und dann Himmelsbrot. Der evang. Volksbund hat mit seiner „Winterhilfe" in den Städten viele Hungrige sättigen und allerlei Not mildern können. Er betreibt im Sommer die „Erholungshilfe". Gibts nicht noch mehr Männer und Frauen, die bereit wären, ein erholungsbedürftiges Kind oder eine abgearbeitete Frau aus 4—6 Wochen aufzunehmen? Weil wir die Retterglocke zu läuten haben, weil wir Las verkörperte Gewissen unseres Volkes werden wollen, darum mit apologetischen- mit aufklärenden und anfeuernden Vorträgen hinein in die Oeffentlichkeit. Laßt uns dafür eintretcn, daß die Luft, in der wir leben, eine gesunde werde! So schwer es ist, es ist nicht umsonst, an der Besserung unseres Volkes mitzuarbeiten.
Das Schlußwort sprach Pfarrer Kunz von Birkenfeld. Er legte seiner Ansprache die Worte aus dem Buch Josua zu Grunde: Siehe, ich habe dir geboten, daß du getrost und freudig seist. Das Wort galt einst dem jungen Josua, der nach Moses Tod die Aufgabe hatte, das Volk Israel ins Land Kanaan zu führen. Er sitzt in seinem Zelt, er fragt sich, ob er der Aufgabe gewachsen sei, da hört er die Worte: Siehe, ich habe dir geboten, daß du getrost und freudig seist. Unsere Lage ist ähnlich. Auch uns ist eine große Aufgabe gestellt. Die Feinde Christi wollten sich zusammenrotten, ihn vom Thron zu stoßen. Und wir sollen kämpfen für das Licht gegen die Finsternis. Ich habe dir geboten, das hören wir. Hinter allem steht der lebendige Gott. Getrost und freudig sollen wir sein. Ein getroster Sinn und freudiges Herz, das ist etwas, das Eindruck macht in der Welt. Wir können getrost und freudig sein, wenn wir zuerst, bevor wir in die Wett hinausschreiten, vor Gott gestanden sind. Einer mit Gott ist stets in der Uebermacht.
Die Reden waren umrahmt von Gesängen und Deklamationen. Von Höfen und Birkcnfeld waren Jungsrauenchöre und Kirchenchöre zur Stelle, auch die Kirchenchöre von Calmbach und Neuenbürg wirkten mit, die vereinigten Posaunenchöre von Neuenbürg, Birkenfeld und Calmbach ließen sich hören, so daß die Eindrücke mannigfaltige waren und die Stunden im Flug dahingingen. Möchte das schöne Fest, ans das viel Mühe verwendet worden war, eine dauernde Frucht schaffen!
Neuenbürg, 30. Mai. Ideales Wanderwetter war dem gestrigen Himmelfahrtstag beschieden. Dementsprechend war auch der Fremden- und Durchgangsverkehr in unserer Stadt vom frühen Morgen an ein sehr reger. Im Auto und Motorrad, mittelst Fahrrad und zu Faß zogen die Ausflügler bald einzeln, bald in Gruppen durch in die herrlichen Wälder und auf die luftigen Höhen der nahen und weiteren Umgebung. Kurz nach 6 Uhr zog die Freiwillige Feuerwehr mit klingendem Spiel aus zu ihrem Ausflug über Waldrennach nach Salmbach unter zahlreicher Teilnahme ihrer Mitglieder nebst Angehörigen und kehrte hochbefriedigt um X2 Uhr wieder zurück. Der Untere Schwarzwald-Turngau machte seine alljährliche Gauwanderung am gestrigen Tage auf den Wildsee und Hohloh, die sich ebenfalls zahlreicher Beteiligung erfreute. Den ganzen Tag flutete es durch die Stadt. Abends X? Uhr zog mit Musik die Heilsarmee Pforzheim ein und veranstaltete auf dem Marktplatz einen 'X ständigen Werbegottesdienst, in welchem Musik- und Gesangsvorträge, Ansprachen und Reden über Zweck und Ziele derselben mit einander abwechselten. Das prächtige Wetter dürfte gestern jeden, der in Gottes schöner Natur Erholung gesucht, auf seine Kosten haben kommen lassen.
Neuenbürg, 30. Mai. Das Karlsruher Künstler- Marionetteu-Theater unter Leitung von Herrn Deininger wird am Samstag und Sonntag einige Vorstellungen in der Turnhalle geben. Es ist etwas Neues, Eigenartiges, das hiermit geboten wird. Die Marionette ist als darstellende Puppe streng zu trennen von der sog. Handfigur. Während letztere nur Oberkörper und Kopf zur Wirkung bringt und von unten her mit der Hand nach der bekannten Kasperletheater-Manier geführt wird, ist die Marionette das lebend gewordene Menschlein. Günstige Presse- Urteile liegen vielfach vor. Wir können den Besuch bestens empfehlen und verweisen noch aus das heutige Inserat.
x Birlenfeld, 28. Mai. Zur Behebung der Wohnungsnot ließ die hiesige Gemeinde im Laufe des letzten und zu Anfang dieses Jahres an der Dietlinger Straße ein Sechsfamilienhaus und ein Vierfamilienhaus erbauen. DaS erster« geht eben seiner Vollendung entgegen, das letztere ist schon längere Zeit bewohnt. Um nun weitere Mittel zu bekommen um die Wohnungsbauten weiterführen zu können, hat die Gemeinde diese Wohnhäuser am letzten Dienstag an hiesige Wohnungsberechtigte versteigern lassen. Wie groß in Wirklichkeit die Kreditnot bzw. wie rar das Geld ist. konnte bei dieser Versteigerung beobachtet werden. Es waren sehr viele Liebhaber da, aber zum Bieten hatten nicht viele den Mut, da nach den Kaufsbedingungen X des Kaufspreises unbezahlt werden soll. Freilich ist es auch nicht jedermanns Ding, dort draußen an der windigen Dietlinger Straße zu wohnen. Stünden die Häuser im Ort oder an einem sonstigen geschützteren Platz, wären sicher bessere Angebote erfolgt. Geboten wurden für das obere und untere Wohnhaus des Sechsfamilienhauses (je 2 Wohnungen) 6300 Mark bzw. 5200, für die 2 mittleren Wohnhäuser (je 1 Wohnung) mit besonderem Eingang 4700 Mark bzw. 4500 Mark. Zu jeder Wohnung gehört ein kleines Gärtlein. Daß diese Preise wett unter den Selbstkostenpreisen stehen, versteht sich Wohl von selbst. In 14 Tagen erfolgt der zweite Verkauf. Für das bewohnte Vierfamilienhaus erfolgte überhaupt kein Angebot.
WürttEÄerg.
Calw, 28. Mai. (Ein verhängnisvoller Schuß.) Der verh. Goldarbeiter Stickel von Oberkollbach ist in der Nähe des Weges nach Zainen OA. Neuenbürg von dem Landjäger G. aus Calw nach vorherigem erfolglosem Anrufen niederge- schossen und tödlich verwundet worden. Er ist das Opfer einer Verwechslung. Die hiesige Landjägermannschaft fahndet seit einiger Zeit nach einem aus dem Zuchthaus Ludwigsburg entwichenen Verbrecher, dem Stickel auch schon Unterschlupf gewährt haben soll. Stickel selbst hielt sich am Samstag abend in einigen Wirtschaften in Hirsau auf und begab sich spät in angetrunkenem Zustand auf den Heimweg. Unterwegs suchte er seinen Rausch auszuschlafen. Der anhaltende Regen brachte ihn aber wieder auf die Beine. Dem Anruf des in der Nähe des eben verlassenen Nachtlagers auf Posten stehenden Landjägers schenkte er kein Gehör, worauf dieser 2 Schüsse auf Stickel abfeuerte, die ihn tödlich verletzten.
Stuttgart, 28. Mai. (Der Tod im Keller.) In einem Hause der Vogelfang,straß« ging die frühere Genrüsehändlerin Locher in den Keller und ließ ihre gelähmte Tochter allein in der Wohnung zurück. Als abends die andere Tochter nach Hause kam, teilte ihr die gelähmte Schwester mit, die Mutter sei iu den Meller «ga«»G «G «och «iiW Wirde» aekoM»»«. Mi» N u W H ,« stA-WH «im» G««M, W» die W«« «e
Kellertreppe lhinuntergefallen und sich schwere Verletzung«, am Kopf zugezogen hatte, die zu ihrem Tode führten.
Stuttgart, 28. Mai. (Die Veruntreuungen im Eßlingr, Gaswerk.) Die Strafkammer 4 des Landgerichts hat als Ve. rufungsinstanz das Urteil des Eßlinger Amtsgerichts aufge hoben und folgende Strafen ausgesprochen: gegen Gaswerldirektor Fischer wegen erschwerter Untreue 4 Monate Gefäng, nis, gegen Kaufmann Otto Prinzhausen wegen Beihilfe hie-,, zu 1 Monat 15 Tage Gefängnis, gegen Ziegeleibesitzer Gugel in Neuhausen und Kaufmann Roller je 3 Wochen Gefängnis, Die Kontoristin Mack wurde freigesprochen. Die erstinstanz, lichen Strafen betrugen bei Fischer 6 Monate, Prinzhauseo'
2 Monate 2 Wochen, Gugel 1 Monat 2 Wochen, Roller Wochen Gefängnis. Mack 40 Mark Geldstrafe. Die Verurteilten wollen auch gegen dieses Urteil Revision cinlegen.
Eßlingen, 28. Mai. (Gefährliche Dämpfe.) Auf de» Wagen eines Frachtfuhrmarmes zerbrach ein Ballon mit 7i Liter Salpetersäure. Der Inhalt ergoß sich teils über aus dem Wagen befindlichen Waren, teils floß er auf die Straße ab. Die Dämpfe der Salpetersäure sind eingeatmet außerordentlich schädlich, namentlich für die Lungen; doch träte«, da die Luft ziemlich bewegt war, und die Dämpfe infolgedessen rasch abgeführt wurden, und da cmch der Hydrant bald in Tätigkeit trat, keine ernstlichen Gesundheitsstörungen bei den mit der Beseitigung der Säure beschäftigten Persone« auf. Die unruhig gewordenen Pferde wurden rasch abgespannt und blieben so ebenfalls vor schwerer Beschädigung l bewahrt. Der sachliche Schaden dürste erheblich sein. V
Bodelshausen OA. RottenLurg, 28. Mai. (Einbrecher.^ nest.) Seit einigen Degen sind hier 2 Kriminalbeamte aus Stuttgart tätig, um ein umfangreiches Einbrechernest auszu- heben. Es handelt sich um Einbrüche in die Warenlager der. Weberei Gohring vorm. Moebus, die teilweise schon Jahre zurückliegen, aber um so großzügiger durchgeführt wurden, als es den Betreffenden gelang, west über 1000 Meter Stoff wsgzuschleppen und in Sicherheit zu bringen.
Gmünd, 28. Mai. (Stürmische Gemeinderatssitzung.) I« der gestrigen Sitzung des Gemeinderats ist es zu groß« Lärmszenen gekonnnen, als der Führer des Zentrums, Ge. meinderat Mahringer, die sozialdemokratische Fraktion und den Vertreter der Bürgerpartei der Unfähigkett bezichtigte, und ihre Debatteäußerungen als minderwertiges Deutsch! bez-eichnete. Die Sitzung mußte unterbrochen, schließlich aus- '> gehoben werden. Gemeinderat Mahringen hat schon in zwei - früheren Fällen Beleidigungen gegen einen Gemeinderat und i gegen einen Beamten der Stadt ausgesprochen und diese zu- rücknehmen müssen. ii
Erolzheim OA. Biberach, 28. Mai. (Einsturz.) An de» ) Hause des Drechslermeisters Schneider stürzten der Dachstuhl des Hauses, sowie Giebel- und Settenwand bis zum Scheunentor in sich zusammen. Zum Glück hielten die Balken über der Stallung stand, so daß das Vieh noch lebend herausge- : bracht werden konnte. Mehrere Balken des Hauses sollen de- ' fett gewesen sein.
Friedrichshafen, 28. Mai. (Schwindler.) Ein „gräfliches" > Schwindlerpaar, das am Bodensee besonders in Hotels ! Schwindeleien verübte, wurde hier festgenommen. Der Herr i und die „Dame" gaben sich als Graf und Gräfin von Recken« stein aus der Gegend von Trier aus. Die Nachforschungen j nach dem Stammbaum des Pärchens sind noch nicht abge- - schlossen. Die Gräfin logiert zur Zeck in Tettnang in der ' Nachbarschaft des ehemaligen wirklichen Schlosses, der Gras sitzt noch bei der. Polizeidirektion in Friedrichshafen.
Tettnäng, 28. Mai. (Zwei Schwäne vom Fuchse geholt.) , Seit vielen Jahren belebten den Weiher bei der Obermühle zwei stattliche Schwäne. Genau innerhalb einer Woche sind j die Tiere nun durch Raubzeug, zweifellos von einem Fuchse, getötet worden. Den einen Schwan fand man morgens mit durchbiffenem Halse und eine Woche später den zweiten sogar zur Hälfte aufgefressen. Der Ueberfall war wohl nur dadurch möglich, daß sich die Schwäne mit Eifer dem Brutgeschäft Hingaben.
Aalen, 29. Mai. (Geschäftsgang.) Die Rieger-Werke A.-G. hier haben in letzter Zeit 80 Arbeiter und 15 Angestellte entlassen. Es scheint Lies eine Folge einer neuen Arbeitsweise zu sein, Loch kann in dieser Entlassung auch eine Fernwirkung des Bergarbeiterstreiks erblickt werden. Auch andere hiesige Betriebe stehen vor Einschränkungen und Kurzarbett. In ganz übler Lage befindet sich jedoch infolge der Geldknappheit das Baugewerbe. Es droht förmlich zu erliegen. Die Unternehmer können weder Ware noch Gebäude absetzen und faktisch den Zahltag nicht mehr machen. Und das mitten in der Sommerbauperiode! Auch in den Ladengeschäften herrscht sehr flauer Geschäftsgang. Dieser Zustand und diese Lähmung, in fast dem ganzen Geschästsleben darf nicht zu lange anhaltend wenn nicht noch mehr „hin" sein soll in Deutschland.
Bade«.
Pforzheim, 29. Mai. Iu der gestrigen Bürgerausschutz, sitzung wurde ein stadträtlicher Antrag, einen Betrag von 100 006 Mark dem Stadtrat aus Umlagemitteln zum Ankauf von Grundstücken zur Verfügung zu stellen, mit großer Mehrheit angenommen.
Konstanz, 29. Mai. Infolge langanhaltender Regenfälle und starker Schnoeschmelze in den Hochalpen hat der Bodens« einen seit langen Jahren nicht mehr erreichten Wasftrstand zu verzeichnen. An zahlreichen Stellen ist der See bereits über die Ufer getreten, überschwemmte weite Strecken, setzt« Verbindungswege und vielfach Kellerräumlichkeiten der in der Nähe des Ufers gelegenen Häuser unter Wasser. Der Was. serstand ist ungefähr 2 Meter über normal.
Ans Ba-e«, 28. Mai. Der mit einem Kropf belastete« Kriegerswitwe Ehr. Oelschläger in Breiten blieb ein Giss« Brot im Halse stecken, so daß sie, bevor ärztliche Hilft eintras, erstickte. — Im Hohbergwald zwischen Wössingen und Jöhlin- gen würde der 27jährige verh. Blechner Rudolf Dahn auS Wössingen erschossen aufgefunden. Seit 8 Tagen wurde er vermißt. — Schlosser Hugo Kurrle aus Untertürkheim entwendete einem Goldschmied in Pforzheim einen Herrenanzug im Wert von etwa 40 Mark. Wegen Diebstahls im Rückfall erhielt er eine Gefängnisstrafe von 4 Monaten.
Vermischtes.
Wohin sind di« Glocken Gewandert? Eine Konstanz« Firma erhielt von ein« Firma Stern und Eft. in Nürnberg ein Angebot von Glockenmctall, das Kilogramm zu 1.50 Mark. Dem Angebot war ein Muster des Metalls beigelegt: das Muster war ein Stück ein« zerschlagenen Glocke!
Schweres Brandunglück. In Lindau brach im Gasthause ^ zum Bären infolge Brandstiftung Feuer aus. Drei Knabe« f im Alter von 9—10 Jahren fanden den Tod in den Flamme». Zwei wettere Kinder wurden von den Eltern in ein bereitge- halftnes Sprungtuch geworfen und dadurch gerettet. Die Eltern selbst trugen bei dem Absprung schwere Verletzungen ! davon.
Li» n»gl«nhlicher BorfoL erregt in Graz große» Ans- ^ sehen. Die etwa SOjährige Maschinenstrickerin Aureli« M»« j bewohnt in der Guvgaasse eine -geräumige Wohnung, ibft - Fra» Milt von jeher «» Sonderling. Wie pflegt» nur »«M
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