erhoben die Kommunisten einen minutenlangen Lärm und riefen „Raus!", während von der Deutschvölkischen Freiheitspartei „Heil!" gerufen wurde. Beim Aufruf des Abg. Admiral Tirpitz machen die Kommunisten durch Sirenenpfeisen Lärm. Als Ergebnis des Namensaufrufes teilt Alterspräsident Bock mit, daß 449 Abgeordnete anwesend sind und der Reichstag also beschlußfähig ist. Es wird hierauf eine Reihe kommunistischer und nationalsozialistischer Anträge verlesen, in welchen die Aufhebung des Ausnahmezustandes im Reiche und in Bayern, sowie die Freilassung der in Haft befindlichen Abgeordneten verlangt wird. Abg. Katz (Kom.) verlangt die sofortige Beratung der letzteren Anträge und Protestiert zugleich dagegen, daß sich vor dem Sitzungssaale bewaffnete Polizisten aufhalten. Abg. Dittmann (Soz.) erklärt die Zustimmung .seiner Freunde zu den Haftbefreiungsanträgen. Diese könnten aber erst verhandelt werden, nachdem der Reichstag sich konstituiert und sein Präsidium gewählt habe. Abg. Fehrenbach (Z.) stimmt der letzteren Meinung zu. Abg. und Alterspräsident Bock ebenfalls. Dieser erklärt, auf die Tagesordnung der morgigen Sitzung, die um 12 Uhr mittags beginnt, werde gesetzt werden: Wahl des Präsidiums und Freilassungsanträge. Nach weiterer Debatte tritt schließlich der kommunistische Abg. Thelmann an das Rednerpult. Er dringt ein Hoch auf die politischen Gefangenen und auf die rote Internationale aus. Die Kommunisten singen darauf die Internationale, die Nationalsozialisten antworten mit dem Deutschlandlied. Hieraus setzt der Alterspräsident seinen Hut «mf und verläßt seinen Platz. Die Tribünenbesucher stimmen
vberamtüftadt Re»e»bürg.
Feuerwehr-Abgabe 1924.
Die Abgabe für die einzelnen Pflichtigen ist festgesetzt. Das Verzeichnis ist während zwei Wochen, vom Tag der Ausgabe des Blattes an gerechnet, bei der Unterzeichneten Stelle aufgelegt. Rechtsmittelbelehrung und Zahlungsfrist ist auf den Anfordrrungszetteln, welche den Pflichtigen in den letzten Tagen zugegangen find, enthalten.
Stenerratfchreiberei.
Freitag, den 3V. Mai 1924, vorm. 9 Uhr, im Bürger- ausschuß-Sitzungssaal, Rathaus Zimmer 110, aus den städtischen Waldungen einschl. Brötzingen und Dillweißenstein: 215 Buchen I. bis V. Kl. mit 201,69 Fm., 216 Eichen III.—VI. Kt. mit 88,01 Fm., 7 Haimbuchen HI. bis VI. Klaffe mit 1,76 Fm., 36 Stück Elsbeer, Ahorn, Birken, Kirschbaum, Erlen, Linden und Maßholder mit zusammen 11,29 Fm.
Das Holz wird auf Verlangen vorher durch das städtische Waldhutpersonal vorgezeigt.
Listenauszüge sind auf dem Rathaus, Zimmer 117, erhältlich.
Pforzheim, den 21. Mai 1924.
Der Oberbürgermeister.
«ildbad.
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öffentlich zu vergeben.
Die Unterlagen liegen auf meinem Büro zur Einsicht auf, woselbst die Angebote bis Samstag, de« 31. Mai, vorm. 8Vs Uhr, einzureichen sind. Zuschlagsfrist 3 Tage. Wildbad, den 26. Mai 1924.
H. wLilchrSel, Architekt.
E«gelsbrar»d.
Hochzeits-Einladung.
Wir beehren uns. Verwandte, Freunde und Be- ^ kannte zu unserer am M
Sonntag, den 1. Juni 1924,
stattfindenden
Kochzeits-Aeier
in das Gasthaus z. Traube in Engelsbrand
freundlichst einzuladeu mit der Bitte, dies als persönliche Einladung annehmen zu wollen.
Adolf v-jle,
Sohn des Jost pH Bejle, Schahmachermeisters.
Lina Bnrghard,
Tochter des Jakob Burghard, Goldarbeiters. Kirchgang 11 Uhr.
S0L5
sr
gibt olme Kiei'ctie
in den Gesang der Abgeordneten ein. Schließlich sangen dir Kommunisten noch den zweiten Teil der „Internationale".
Ein politischer Mord?
Berlin» 27. Mai. Gestern abend fanden zwei Männer im Dahlwitzer Forst bei Mahlsdorf die Leiche des 15 Jahre alten Schülers Günther Bayer, dem die Augen verbunden waren. Am Kopfe zeigte sich eine Verletzung, die von einem Schüsse herzurühren scheint. An der Brust war ein Zettel befestigt mit der Aufschrift: „Tod den Faszisteu". Der Vater des Ermordeten ist Magistratsassistent. Hierzu wird noch weiter berichtet: Günther Bayer ging gestern nachmittag gegen 5 Uhr aus der elterlichen Wohnung fort, um sich mit der Straßenbahn zur Teilnahme an einer Versammlung der Schüler- Ruder-Riege in Köpenick zu begeben. Von dieser ist er nicht mehr nach Hause zurückgekehrt. Gegen ^2 Uhr nachts erschienen zwei Personen auf der Polizeiwache in Mahlsdorf, die die Auffindung der Leiche Bayers im Dahlwitzer Forst meldeten. Auf der Brust des Toten war ein aus einem Notizbuch herausgerissener Zettel befestigt, der die Inschrift trug: „Tod den Faszisten! KPD.-Exekrttive". Unten links steht: „Erledigt am 26. Mai 1924". Die Rückseite des Zettels trägt die Ueberschrist „Schwarze Liste Mahlsdorf". Es folgen 12 Namen von Mitgliedern der Bismarckjugend, darunter di« Unterschrift „KPD.-Exekrttive". Unter den aufgeführten 12 Namen befindet sich auch der Name des Ermordeten. Dieser ist zweimal durchstrichen. Links neben dem Namen befindet sich ein Kreuz. Rechts steht wieder das Datum: „26. 5. 24." Der Zettel war an der oberen Seite mit einer schwarz-weiß-
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42
2,55
2,6
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3.1
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7.l
roten Knopfnadel, an der unteren Seite mit dem Taschen* Messer des Ermordeten, das durch das Hemd durchgesteckt war, befestigt.
Berlin, 28. Mai. Die polizeilichen Ermittelungen zur Aufklärung des Mordes an dem 15jährigen Schüler Günther Bayer aus Mahlsdorf haben ergeben, daß es sich anscheinend nicht um einen Femenmord von linksradikaler Seite handelt. Die drei unter Mordverdacht Festgenommenen, von denen der eine namens Liebeck Hitleruniform trug, sollen vielmehr rechtsradikalen Organisationen angehören.
Die „Todrsstrahlen".
Wie jetzt aus London verlautet, hat der Erfinder de» neuen Strahlen Grindell Mathews, nach Ablauf der offiziellen Versuche ein Angebot des englischen Flugparkministeriums erhalten, ihm 1000 Pfund zu zahlen, wenn er bereit ist, noch einen Versuch durchführen zu lassen und nach Ablauf dieses Versuches dem Flugparkministerium 14 Tage Zeit gewährt werde, um sich für den endgültigen Ankauf der geheimnisvollen Strahlen zu entscheiden. Dieses Angebot hat der Erfinder abgelehnt, da es gegenüber dem festen Angebot des französischen Syndikus der Rhone-Hütte zu ungünstig sei. Er wird sich daher sofort nach Paris begeben, um mit dem französischen Syndikus abzuschließen. Die englische Regierung hat sich anscheinend entschlossen, das französische Angebot nicht zu überbieten, weil ein Privatdozent der Universität Sheffield namens Wall die Regierung davon in Kenntnis gesetzt hat, daß er noch über wirkungsvollere Strahlen verfüge als Grindell Mathews.
M»« KÜ/'HaA SSVÄ/ » 4 M
ökttrLcnrs »rc»ctts 337.IPS
Neuenbürg, 27. Mai 1924.
vankkagung.
Bei dem schweren Verluste unserer lieben, unvergeßlichen, einzigen Tochter und Schwester
KriSa.
sind uns so viele Beweise liebevoller Teilnahme zuteil geworden, daß es uns drängt, dafür unseren innigsten Dank auszusprechen. Insbesondere aber danken wir für die trostreichen Worte des Herrn Geistlichen, für den erhebenden Gesang des „Liederkranzes", sowie ihren Schulkameraden und allen denen, die sie zu ihrer letzten Ruhestätte begleiteten, ebenso für die reichen Blumenspenden.
Familie Fritz Reitzer.
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