waltenden Umständen das nützlichste Verfahren, die sofortige nicht verklausulierte und loyale Durchführung des Sachver­ständigengutachtens sei. London und Paris sind sofort von dem Ergebnis der Unterhaltung verständigt worden. Die Presse sieht die Bedeutung der Abmachungen hauptsächlich darin, daß Belgien diesmal selbständig vorging und einen di­plomatischen Anschluß in der Reparationsfrage an Italien suchte und fand. Da man damit rechnet, daß die Mailänder Besprechungen sich auf dem Boden der englischen Auffassung bewegen, glaubt man bereits heute von einer italienisch-bel- gisch-englischen Einheitsfront sprechen zu können, die unter Berücksichtigung der neuen Methoden Frankreichs zu einem Erfolge führen werde.

Eine tschechisch-italienische Durchlöcherung des Paktes von Versailles?

Paris, 19. Mai. lieber den tschechoflovakisch-italienischen Vertrag erschienen in einigen italienischen Blättern Informa­tionen dahingehend, daß die getroffenen Vereinbarungen nicht auf der Grundlage des Versailler Vertrages geschlossen worden seien. Diese Nachricht erregte in hiesigen politischen Kreisen große Sensation, denn man erblickt in der Ausschaltung des Versailler Vertrags den ersten Schritt zur Lockerung der ter­ritorialen Friedensbestimmungen. Die Frage wird aufgerollt, welche Folgen sich für Frankreich aus der von Mussolini ein­geschlagenen Richtung ergeben könnten. DerTemps" meint im Zusammenhang damit, Frankreich und England müßten zu einer Verständigung gelangen, um die Hoffnungen der deutschen Nationalisten auf eine Abbröckelung des Versailler Vertrags zu zerstören. Frankreich und England sollten die Verständigung mit den deutschen Republikanern erstreben, dann wäre es möglich, in einer nahen Zukunft die Friedens­bedingungen den Wünschen Zentraleuropas anzupassen. Das sei notwendig, um Angriffsgefahren nach Möglichkeit zu be­gegnen. DerTemps" fängt an, seine Haltung der interna­tionalen Lage etwas anzupassen. Zum erstenmale spricht er ohne prinzipielle Zurückweisung von der Möglichkeit einer Korrektur des Versailler Vertrages.

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 20. Mai. Für die Familie des Kassenboten Gehring gingen weiter ein: N. N. 2b Mark, N. N. 25 Mark, Martha und Camilla Kuhnle 10 Mark, Friseur Schroth 2 Mark, N. N. 2 Mark, N. N. 1 Mark, N- N. 3 Mark, Carl Ditter, Neuenbürg, 10 Mark, Rektor Vollmer, Neuenbürg, 5 Mark, Eugen Bellon, Neuenbürg, 2 Mark, Bäckermeister Sigle, Neuenbürg, 5 Mark, N. N. 10 Mark, N. N. 5 Mark, N. N. 5 Mark, N. N. 5 Mark, N. N. 5 Mark, N. N. 10 Mark, N. N. 5 Mark, Oberamtsbaumeister Stribel 5 Mark, N. N. 5 Mark, N. N. 2 Mark, Emil Glauner, Gräfenhausen, 5 Mark, Baugeschäft Bacher 10 Mark. Wir bitten um weitere Gaben.

»^> Feldreimach, 19. Mai. Vom nahen Ersingen hat der dortige GesangvereinFreundschaft" im Gesangs­wettstreit 46 Gesangsvereine aus allen Tellen Badens, so­wie aus Württemberg und der Schweiz in Ersingen und im Saalbau Pforzheim zusammengebracht. Das insbesondere im letzteren am gestrigen herrlichen Maisonntag in Landklasse bis 30, bis 50 und über 50 Sänger, Stadtklasse bis 50 und über 5o Sänger vorgenommene Wettsingen zeigte einen hohen Stand der Pflege des deutschen Liedes auch in Südwestdeutsch­land. Glänzend vorgetragene Männerchöre boten hauptsäch­lich folgende mit la-Preisen ihrer Klassen ausgezeich­nete Vereine: 1. Eintracht St. Georgen, 16 Punkte; 2. Har­monie Zuffenhausen, 18)4 Punkte; 3. Liederkranz Feld- rennach, 20)4 Punkte; 4. Harmonie Dietlingen, 22)4 Punkte; 5. Deutsche Eiche Bermersbach i. M., 25 Punkte. Auch die folgenden Nachbarvereine leisteten fast durchweg Vor­zügliches, vom Glück allerdings weniger begünstigt: Sän­gerbund Höfen, 27)4 Punkte, 1c., Eintracht Pfinz­weiler 28)4 Punkte, 1e., Sängerbund Arnbach 35)4 Punkte, 2b. In der Stadtklasse bis 50 Sänger hatten u. a. gleiche Erfolge mit je 2a: Freundschaft Conweiler 34)4 Punkte, Deutsche Freundschaft Basel 34)4 Punkte, Ar­beiterbildungsverein Elzach 34)4 Punkte. Alle Vereine erhiel­ten sehr schöne Preise (Pokale), die 5 Dirigenten der Vereine mit la-Preisen auch je goldene Nadeln mit Brillanten. An­läßlich dieses würdig verlaufenen Festes hat derLiederkranz Feldrennach" wiederum gezeigt, daß er mit großem Ernste und energischer Ausdauer der Höhe zustrebt. Herzliche Glück­wünsche zur wohlverdienten Auszeichnung und für die Zu­kunft

Sie BrauneisellfteiugSuge Sei Neuenbürg.

Von Max Bauer aus Weinsberg.

Das Graubraunsteinerz, wie auch alle andern Manganerze, findet sich hauptsächlich im Langenbrander Gang, Nr. 25. Es ist schwarzgrau, metallisch glänzend, fast stets krhstallisiert Und besonders an seinem schwarzen Strich kenntlich. Die gewöhn­liche Form, in der es vorkommt, sind Rosetten und Sterne von meist kurzen, teilweise aber auch ziemlich langen Nadeln, die sich um «inen Punkt herum büschelförmig gruppieren. Voll­ständig ausgebildete Krystalle mit meßbaren Winkeln haben sich noch nicht gefunden. Graubraunsteinerz findet sich meist in den Drusenräumen und Gangklüften auf dem Brauneisenstein und den anderen Gesteinen aufsitzend, aber nie fest mit ihnen verwachsen, überhaupt immer so, daß man es für ein sekun­däres Gebilde Hallen muß, das sich aus den andern Mineralien ausgeschieden hat. Anzunehmen, daß es verändertes Braun- mangan ist, ist kein Grund vorhanden (Quenstedt, Mineral­ogie. Pag. 629), denn es zeigt innen und außen denselben schwarzgrauen Strich; doch kann man auch annehmen, daß der Verwandlungsprozeß die ganze Masse, die ohnehin im­mer unbeträchtlich ist, ergriffen habe. Es ist das seltenere Manganerz, viel häufiger ist das

Schwarzbraunsteinerz (schwarzer Glaskopf, Schwarzeisenstein, Psilomelan). Dieses Erz ist fast auf allen Gruben vorhanden und teilweise sogar ziemlich häufig, es füllt sogar auf der Langenbrander Höhe ein Gangtrumm fast allein aus (siehe Nr. 29). Es hat stets eine schwarze Farbe und kommt in verschiedenen Formen vor. Am häufigsten ist es derb, erdig, mit dem Brauneisenstein, besonders dem der­ben, eng verbunden und oft von ihm umwickelt, und darin schwarze Flecken bildend. Seinen frischen, metallischen Glanz zeigt es nirgends, sondern ist stets erdig, schon in der Ver­witterung begriffen, wadartig. Es ist meist mit andern Stof­fen, die im Gang Vorkommen, verunreinigt, rein findet man es in Gangklüften und Drusenräumen, wo es zuweilen, wie der Brauneisenstein, tropfsteinartige Gebilde bildet. Bei fort­schreitender Verwitterung findet es sich öfters ganz feiublätte- rig. Häufig sind die Wände der Drusen mit einem tiefschwar­zen, samtartig glänzenden lleberzug versehen, der aus diesem Mineral besteht, und große Flächen bedeckt. Die glatte, glän­zend schwarze Oberfläche der Glasköpfe rührt Wohl von dem­selben Mineral her, das sich das einem«! als samtartiges, un­zusammenhängendes Pulver, das anderemal als zusammen, hängende, glänzende Haut absetzte. Jedenfalls ist die äußerste Oberfläche der Glasköpfe mit der schwarzen Haut manganrei, cher, als die innern Fasern. Seltener als im erdigen Zustand kommt das Erz als schwarzer Glaskopf vor. ES zeigt t« diese» 8«ll ganz dieselbe nierenfr»«ige, t»«»bi»e.

schwarze Oberfläche, Wie der braune TlaSkopf, ist aber innen von diesem sehr verschieden, denn er zeigt keine Fa­sern, sondern hat einen vollkommen muschligen Bruch mit mattem Schimmer. Er kommt nie in großen Stücken vor.

Eigentlicher Wad von nelken brauner Farbe ist selten, dagegen finden sich andere Verwitterungsprodulle der Manganerze von gelber, aus einen starken Eisengehalt hin­deutender Farbe. Es sind meist veränderte Schwarzmangan­erze, wie die Stücke zeigen, die zur Hälfte aus frischem Schwarzmanganerz, zur Hälfte aus den gelben Verwitterungs- Produkten bestehen. Diese gelben Erze sind noch ziemlich hart und fest und nur scllen weich und zerreiblich.

Ein sehr wichtiges Mineral ist ferner der Schwer- sPath, der in manchen Gängen so reichlich austritt, daß er stellenweise das Erz ganz verdrängt. In keinem Gang fehlt er ganz, obgleich er auch sehr selten werden kann; seine Ver­teilung in die einzelnen Gänge ist sehr verschieden und unregel­mäßig, Loch will man gefunden haben, daß in Len Gängen, wo schöne Glasköpfe häufig sind, auch viel Schwerspath vorkommt, und daß er im Allgemeinen in -er Höhe häu­figer ist, als in der Tiefe. Im Dennacher Gang kam er nur an einer einzigen kleinen Stelle vor, häufiger ist er in der Schnaizteichgrube (Christiansgang) und am häufigsten in der Frischglückgrube und im Hinteren Hummel- ra ingang (Nr. 18 und 20), die sich beide durch schöne Glas köpfe auszeichnen. Oft füllt er den ganzen Gang von einer Wand zur andern, oft fehlt er streckenweise ganz, oft bildet er mehr oder weniger dünne Schalen, die längs der Wände hinlaufen. Mit dem Sandstein und dem Erz ist er unregelmäßig verwachsen.. Schön aus­gebildete Krystalle mit Abstumpfungsflächen sind aus den Gän­gen nicht bekannt, hingegen unausgebildete Plättchen häufig. Die größern Stücke haben parallel den Blätterdurch­gängen viele Spalten und man kann aus ihnen bequem schöne rhombische Tafeln spalten, die zuweilen schön durch­sichtig sind. In die Spalten ist oft das Erz eingedrun- gen, so daß oft ganz dünne schwarze Erdschichten mit den Wei­ßen Schwerspathschichten wechsellagern. Oft sind die Stücke auch unrein, mit Sand und Erz vermengt, dicht und körnig; solche Stücke können alle Farben annehmen, von weiß bis zu schwarz, je nach dem Verhältnis der Mischung, die gewöhnliche Farbe ist aber weiß, seltener gelb oder hellviolett, fleischrot nirgends.

Sehr selten sieht man auf dem Sandstein und auf den Erzen kleine, aber gut erkennbare Quarzkryställchen aufsitzen. (Fortsetzung folgt.)

Württemberg.

Stuttgart, 19. Mai. (Schwerverbrecher.) Der ledige 26 Jahre alte Händler Xaver Regner von Gschwend OA. Gail­dorf, ein langgesuchter Schwerverbrecher, wurde in letzter Zeit zusammen mit seiner Geliebten, der ledigen 23 Jahre alten Kellnerin Ottilie Lipp von Gundelfingen BA. Dillingen, von einer Kriminalpatrouille auf dem Hauptbahnhof in Stutt­gart festgenommen. Regner ist im Oktober 1919 aus dem Ludwigsburger Zuchthaus entwichen und hat seitdem ein höchst abenteuerliches Räuberleben geführt und unter wechselnd fal­schen Namen zahllose Einbrüche und Diebstähle, vorwiegend an der württembergisch-bayerischen Grenze, verübt. Im gan­zen sind bis jetzt einhundertfünfzig solche Straftaten festgestellt, die dem Genannten fünf Pferde, etwa 20 Fahrräder, viel ba­res Geld, Schmucksachen, Stoffe u. a. m. als Beute einbrach­ten. Zuletzt hat sich Regner in Augsburg ausgehalten, wo er zusammen mit dem Händler und Weber Markus Wöhrstein weitere Einbrüche begangen hat. Wenige Tage nach Regners Ergreifung ist auch Wöhrstein von Kriminalbeamten in einer Stuttgarter Wirtschaft festgenommen worden. Regner hat bei Gelegenheit auch Diebstähle in Schnellzügen, namentlich auf der Strecke ÜlmAugsburg, verübt und es dabei hauptsächlich auf Koffer und Handtaschen abgesehen; er führte bei allen seinen Diebesfahrten eine Schußwaffe mit sich, von der er erforder­lichenfalls unbedenklich Gebrauch machte, um sich seine Ver­folger durch Abgabe von Schreckschüssen vom Leibe zu halten. Von der Diebesbeute, die einen Gesamtwert von etwa 100 000 Goldmark darstellt, konnte nur ein ganz geringer, aus den letzten Diebstählen stammender Teil wieder beigebracht wer­den. Wegen Hehlerei mußten noch weitere Personen festge­nommen und zur Anzeige gebracht werden.

Eßlingen, 20. Mai. (Der Leiter der schwäbischen Chöre beim Sängerbundesfest in Hannover.) Die Leitung der Chöre des Schwab. Sängerbundes beim Deutschen Sängerbundesfest in Hannover ist dem Vorsitzenden des Musikausschusses, Musik­direktor Nagel-Eßlingen, übertragen worden.

Leonberg, 20. Mai. (Des Guten zuviel.) Es ist ein Glück, daß nichts ewig währt. Besonders aber ist ein Glück, Laß das Autorennen beendet ist, denn in den letzten Tagen und beson­ders am Sonntag morgen artete die Geschichte geradezu aus. Die ganze Mainacht surrten die Wagen aller Art durch die Stadt und brachten die Einwohnerschaft um die Nachtruhe. Trotz der Besprengung der Straßen war die Staubentwicklung am Sonntag unerträglich.

Tübingen 20. Mai. (Geschäftsaufsicht über die Gewerbe­bank.) Die hiesige Gewerbebank ist infolge der aus dem Krieg erwachsenen wirtschaftlichen Verhältnisse in ihrem Ver­mögensbestand zurückgekommen und auf die von Karl Maurer in Tübingen begangenen Wechselfälschungen hin zahlungsun­fähig geworden. Das Amtsgericht hat deswegen die Ge- schäftsaufsicht über die Gewerbebank zur Abwendung des Kon­kurses verfügt, da Aussicht bestehen dürfte, die Zahlungsun­fähigkeit zu beheben oder den Konkurs durch liebereinkunft mit den Gläubigern abzuwenden. Als Aufsichtsperson wurde Gerrchtsnotar Schühle in Tübingen bestellt.

Schwenningen, 20. Mai. (Tödlicher Unfall.) Auf der Straße SchwenningenMühlhausen stieß ein Motorradfahrer mit einem Radfahrer zusammen, wobei letzterer vom Rad derart auf die Straße geschleudert wurde, daß er nach weni­gen Minuten verschieden ist. Der ums Leben Gekommene ist der verheiratete, 42 Jahre alte Harmonika-Fabrikarbeiter Karl Schaal aus Trossingen. Er hinterläßt Frau und fünf Kinder.

Tuttlingen, 20. Mai. (Diamantene Hochzeit.) Schuhma­chermeister Bernhard Münk und seine Ehefrau Regina geb. Dold, konnten in verhältnismäßig noch guter körperlicher und namentlich auch geistiger Frische das Fest ihrer diamantenen Hochzeit begehen. Das Jubelpaar zählt 86 und 84 Jahre.

Tuttlingen, 20. Mai. (Brand.) In Neuhausen ob Eck bei Tuttlingen ist ein größeres Schadenfeuer ausgebrochen, dem bereits drei Wohnhäuser zum Opfer gefallen sind. Die Häu­ser gehören Schuhmachern, die schlecht versichert sind.

Ulm, 20. Mai. (Wo blieben die Regimentsfahnen?) Beim Jubiläum der Ulmer Grenadiere fiel cs auf, daß die asten Feldzeichen fehlten. Das Reichswehrministerium lehnt seit einigen Jahren die .Herausgabe der alten Fahnen, dieser ruhm­vollen Zeichen einer stolzen Vergangenheit, grundsätzlich ab. Das hat schon viel Erbitterung hervorgerufen. Schritte, die die württ. Regierung im vorigen Jahr unternommen hätte, waren erfolglos geblieben. Hoffentlich wird die neue württ. Regierung sich für diese Angelegenheit so tatkräftig einsetzen, daß man eS in Berlin endlich lernt, berechtigten württ. For. derungen nachzugeben und auf di« Glimm««» in unsere« ümpde Rücksicht »» «ehm«,.

Ulm, IS. Mai. (Das Fest der Königsgrenadiere.) Nach­dem am Samstag ein Begrüßungsabend vorangegangen war, fand am Sonntag vormittag in der ehemaligen Grenadierka­serne aus Anlaß des 125jährigen Bestehens des Regiments die Enthüllung des Regimentsdenkmals statt. Ein ungeheurer Festzug, an dem sich auch die Traditionskompagnie der Reichs­wehr, ferner die ehemaligen Angehörigen des Regiments und etwa 90 Veteranen- und Kriegervereine mit ihren Fahnen be­teiligten, bewegte sich Lurch die Stadt. Der Vorbeimarsch dauerte nahezu dreiviertel Stunden. Eine unübersehbare Men­schenmenge bildete Spalier. Auf dem Festplatz hatte sich auch Generalfeldmarschall Herzog Albrecht eingesunden. Ferner sah man an alten Grenadieren und ehemaligen Offizieren Ge­neral Muff, General Hügel, General von Gerok, General Rampacher, ferner den Wehrkreiskommandanten, General Reinhardt, OBM. Dr. Schwammberger, Regierungspräsident von Dreher, Oberamtmann Maier, Oberregierungsrat Risch- Neu-Mm. Die Traditionskompagnie und eine Maschinenge­wehrkompagnie flankierten das Denkmal. Die Kaserne war schön geschmückt. Böllersalven ertönten und die Glocken de- Münsters und der beiden Garnisonskirchen läuteten. Oberst­leutnant Reich hielt die Festrede. Unter den Klängen de- Präsentiermarsches fiel die Hülle, die Fahnen senkten sich und die Versammlung sangIch hatt' einen Kameraden". Der Redner führte aus, das Denkmal solle den Helden eine Ruhe­stätte sein, Zeugnis geben von ihrer Treue, aber auch für die alten Grenadiere eine Erinnerungsstätte, für die Jugend eine Mahnstätte, der großen Helden zu gedenken, zugleich eine Hoffnungsstätte, daß das Vaterland nach Tagen der Nieder- drückung in alter, ruhmreicher Größe wieder erstehe. Hierauf wurden mehrere Kränze niedergelegt, worauf noch Pfarrer Brude-Ellwangen, Kaplan Dr. Anker-Ulm und General Frhr. von Lupin sprachen. Nach der eindrucksvollen Feier fand ein Vorbeimarsch vor Herzog Albrecht statt.

Bade«.

Pforzheim, 20. Mai. Ein in der Nordstadt wohnender junger Kaufmann wurde in letzter Zeit schwermütig, weshalb seine Angehörigen ihn einer Heilanstalt zuführten. Von dort entfernte er sich ohne Erlaubnis am Sonntag und kehrte nach Hause zurück. Er zeigte ein sehr gereiztes Wesen. Am Mon­tag kam es verschiedentlich zu Wortwechseln. Kurz nach dem Mittagessen stürzte er sich dann Plötzlich aus dem Fenster des vierten Stockwerkes in den Hof hinab, wo er tot liegen blieb. Er war der einzige Sohn seiner Eltern und gedachte binnen kurzem zu heiraten.

Karlsruhe, 19. Mai. Am Sonntag nachmittag wurde die Leiche des seit den Weihnachtstagen vermißten Schneeschuhläu- fers Dr. Behr aus Karlsruhe eine Stunde hinter dem Kur­haus Viehläger im Gemeindewald Obersasbach aufgefunden. Nach der angestellten Untersuchung hatte sich der Verunglücke einen Bluterguß im linken Fußgelenk zugezogen. Die Schnee­schuhe waren abgeschnallt und der linke Schuh ausgezogen. Offenbar wurde Dr. Behr hierbei von einer Ohnmacht befal­len und erfror.

Mundelfingen, 19. Mai. lieber das schreckliche Unwette» im Wutachtal liegen noch folgende Einzelmeldungen vor: Ein dem Landwirt Thomas Glunk gehöriges Gebäude mußte ge­räumt werden. Das Vieh in der Stallung dieses GebäudeS stand bis zum Halse im Wasser und mußte an der Rückseite des Anwesens herausgezogen werden. Noch schlimmer hauste das Unwetter in Aselfingen. Wie von Augenzeugen berichtet wird, stürzten die gewaltigen Wassermasien von der Gemeinde Mundelfingen herab nach Aselfingen. Die kleine, sonst so harmlose Auchach war zu einem Strome angeschwollen, desse« Wassermassen in zwei Meter hohen Sturzbächen Wer Aselfin­gen hereinbrachen. Die Brücke über diesen Bach in Aselfinge« wurde sehr schnell durch gewaltige Stein- und Holzmasse« verbarrikadiert. Da der Bach ganze Felsblöcke, Stämme usw. mit sich führte, wurden die Häuser hierdurch schwer beschädigt. Meterhoch stand der Schlamm . Die Wucht der Wasscrmasse« war so stark, daß Fensterkreuze eingedrückt und Mobiliar aus den Wohnungen herausgerissen wurde. Auf den schlammige» Fluten schwammen Schränke mit Kleidern, Betten und Bett­bezüge. In Aselfingen ist keine Straße mehr zu erkennen. Der ganze Ort sieht wie ein Schlammtal aus. Kreuz und quer stehen und liegen umgerissene Tannen und andere Hölzer. 17 Gebäude, also fast alle Anwesen des Ortes, sind zum Teil stark beschädigt. Zu allem Unglück ging gegen 10 Uhr nachts nochmals ein schweres Gewitter mit Hochwasser nieder. Die Aufräumungsarbeiten werden so große Mühe verursachen, daß Militär in Anspruch genommen werden muß. Der Ge­bäudeschaden wird auf ungefähr 30 000 Goldmark geschätzt: Da den Einwohnern ein großer Teil ihrer Habe wegge­schwemmt wurde, wird Private Hilfstätigkeit notwendig sein. Augenzeugen berichten, daß der Anblick des Ortes viel schlim­mer sei, als bei einem Brande.

Vermischtes.

Fliegerdenkmal in Nürnberg. Der Nürnberger Stadtrat genehmigte die anläßlich des Deutschen Fliegergedenktages a« 12. Juli geplante Errichtung des Fliegerdenkmals an der Kreuzung zwischen Regensburger- und Dutzendteichstraße.

Gleichnamig. Ein Zufall trat bei der Firmung in Lin­denberg ein, indem Firmherr, Firmpate und Firmling de» gleichen Namen haben: Bischof Dr. Maximilian Ritter vo» Üingg firmle den Sohn des Konsumverwalters Lingg, namens Max Lingg, dessen Firmpate Gastwirt Max Lingg war.

Deutsche Kinder in der Schweiz. Vergangenen Donners­tag und Freitag sind insgesamt 900 unterernährte deutsche Kinder über Basel und Romanshorn in die Schweiz einge­reist, wo sie bei schweizerischen Familien aus Freiplätzen eine» achtwöchigen Erholungsurlaub verbringen. Die nächsten Kin­dertrausporte werden voraussichtlich am 26. Juni in der Schweiz eintreffen.

Der amerikanische Weltflu» wirb fortgesetzt. Der Leiter des amerikanischen Fluges um die Welt, Major Martin, und der ihn begleitende Sergeant, die von der Unsallstelle zu Fuß nach Port Möller in Alaska gewandert waren, sind nach Washington berufen und zeitweilig dem Hauptquartier de- Flugdienstes beigeordnet worden. Ihre Namen werden aber mit Rücksicht auf die von ihnen überstandenen Strapazen auf der Liste der Weltflieger weitergeführt werden. Die anderen drei Flugzeuge haben Anweisung, den FlM unter dem Befehl des Leutnants Smith fortzusetzen.

Hansel mro Berkehr.

Stuttgart, 20. Mai. Dem Dienstagmarkt am Vieh- und Schlachthos waren zugefiihrt: 68 Ochsen, 31 Bullen (unverkauft 1), 150 t25 Iungbullen), 148 <28) Iungrinder, 70 (5) Kühe, 675 Kälber, 521 Schweine, 37 Schafe. Erlös aus je 1 Pfund Lebendgewicht in Goldpfenniq: Ochsen l. 36-39 (letzter Markt: 36-39), 2.'23-33 (unv.), Bullen I. 2730 (23-31), 2. 20-26 (unv,), Iungrinder 1. 40-44 (unv.). 2. 33-38 (32-38), 3. 22-29 (22-28), Kühe 1. 22 bis 28 (unv.), 2. li-20 (unv.), 3. 10-13 (S13), Kälber 1.46 bis 48 (unv.). 2. 37 -43 (38-44), 3. 27-34 (28-35), Schweine 1. 54 bi, SS (SI-54). 2. 48 - 52 (46 - 50), 3. 3745 (37- 451- Verlauf des Marktes: langsam, Ueberstand bei Großvieh.

Wetlderstadt, 20. Mai. (Marktbericht.) Der Zutrieb rum

letzten Markt be in Milch, 60 Kl für Ochsen 600- 160220 M.. K 560 M-, für alte Trotz der guten Zutrieb zum schweinen. Erlö 30-48 Mk.. M 26 Mark. Auch

Am Holz» Geldnot zwing zur Zurückhalt zur Zeit der 8 kauf nach dem sind zur Zeit Vorboten eines diugs zu berüc über die Fried, Warenmärkten, sen Würden siä Umfange am l Jahren mit 55 wurde, ist bere entwicklung am Form.

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