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Sachverstand draußen und drinnen.

Oberfinanzrat Dr. Bang schreibt in der .Deutschen Leitung": ^

In unserer Aufsatzreihe über die Sachverstandlgenberichte haben wir dieForderungen und Grundsätze wirtschaftlrcher Vernunft" derhervorragenden Wirtschaftler" sachgemäß er­örtert. Es ist uns unter den gegebenen Umständen von Wert, daß die von uns dargelegten Auffassungen von ausländischen Sachverständigen, die allerdings außerhalb des Morgankon- zerns stehen, geteilt werden. Wir führen aus der Fülle von diesbezüglichen Unterlagen hier nur folgende kurz an.

So schreibt der Amerikaner S. Miles Bouton einen Auf­satz (abgedrucktDeutsche Tageszeitung" vom 18. April), der mit humorvollem Hohn jene Grundsätze derhervorragenden Wirtschaftler" beleuchtet. Er weist darauf hin, daß England von seiner Schuld an Amerika in Höhe von 19,7 Milliarden Goldmark in fünf Jahren überhaupt keine Abzahlungen lei­sten konnte, und daß es jetzt über dieuntragbare Last stöhnt", jährlich 680 Millionen Mark abzahlen zu sollen. Weiter weist er darauf hin, daß Frankreich von seiner Schuld von 15,8 Milliarden Goldmark ohne Zusammenbruch weder einen Pfen­nig Zins- noch Rückzahlung leisten könne. Nicht einmal zur Zahlung von 94 Millionen Mark Zinsen sei es imstande. Deutschland aber solle 26m al so viel zahlen. Alsomüsse Deutschland doch 26mal größeren Ueberschuß haben als Frank­reich".

Das wissenschaftliche amerikanische Institute of Eeonomies hat eine eingehende Berechnung von Mac Gurre und G. H. Moulton über die Leistungsfähigkeit des reichen Deutschland vor dem Kriege für unrationelle Zahlungen am Ausland her- aestellt und benutzt die Möglichkeit solcher Zahlungen auf höchstens 4oo Millionen Goldmark.

Wir weisen ferner auf die Arbeiten von Professor Cassel m Stockholm imSvenska Dagbladet" hin, der ebenfalls die .Grundsätze und Forderungen wirtschaftlicher Vernunft der , hervorragenden Wirtschaftler" ins rechte Licht setzt.

Von großem Werte ist ferner eine Arbeit des durchaus nicht etwa deutschfreundlichen Engländers C. E. Wright im .Evening Standard". Nach ihm werden die Deutschen bei Annahme der SachverständigenberichteUntertanen anderer Nationen". Er spricht von demunerhörten Griff an Deutsch­lands Gurgel"Deutschlands finanzielle Kraft wird hier verkrüppelt, vor allem auch seine politische und militärische

könnte".Deutschland wird zu einer Reparationskolonie ge Wacht". Der Verfasser erklärt die Fürchterlichkeit des herge­stellten Instruments ans der Tatsache, daß die Sachverständi­gen nicht Bolkswirtschaftler, sondernnur Bankiers" gewesen feien,die nicht die geringste Möglichkeit übersehen haben, den» deutschen Kuheuter den letzten Tropfen z« entziehen". Mit der .Türkifizierung" sei diese Methode in keiner Weise zu ver­glichen, da sie west darüber hinausgehe.Noch n,e hat die Weltgeschichte die Errichtung einer Maschine von solch furcht­barer Kraft miterlebt, so fei« ausgearbeitet, um die letzten Tropfen Kraft aus einem ganzen Volke herauszupreffen, ohne daß dieses Volk zerstört worden wäre. Und noch nie in der Weltgeschichte sind solche Fesseln jemals einer Nation von einer fremden Macht auferlegt worden". Die Vorschläge gin­gen weit über Versailles hinaus und brächtendas zustande, was Versailles ostentativ vermied, nämlich die Eroberung Deutschlands".

Ein Amerikaner, außerhalb des Morgankonzerns, schreibt: Hier würden gewisse amerikanische Bankenzum Verwalter des Nationalbefitzes eines 60 Millionenvolkes". Es handle sich mn denPlan einer internationalen Gewaltherrschaft", der nach den Grundsätzeneiner kalten geschäftsmäßigen Ausbeu­tung und Unterdrückung aufgestellt" sei. (Vgl. .Börsenzeitung" vom 14. Mai.)

Und bei uns?

Der erste Deutsche, der sofort, und zwar dem Vertreter von Reuter gegenüber, die Sachverständigenberichte für an­nehmbar erklärte und damit die Unterlagen für die Regie- rungshaltnng schuf, war der Vorsitzende des Reichsverbandes der Deutschen Industrie. Die Stellmignahme dieses Ver­bandes selbst ist bekannt. In ihr wirkt am erschütterndsten der Satz, daß eine derfundamentalsten Voraussetzungen" der Annahme die sei, daßdie Ausführung des Gutachtens »n demselben Geiste erfolgt, der die Gutachter bei der Abfassung beseelt hat". Die Stellungnahme unserer Erfüllungsregierung haben Wir bereits behandelt. Wir erinnern hier nur noch einmal an die frohe Osterbotschaft des Herrn Marx, der es .als einen großen Fortschritt" bezeichnet,als endlich hervor­ragende Wirtschaftler mit der Prüfung der deutschen Lei­stungsfähigkeit betreust wurden", und der dem deutschen Volke zurief:So mag das deutsche Volk, wenn es in diesem Jahr das Osterfest begeht, endlich die frohe Hoffnung hegen, daß die­ses Fest auch für uns ein Fest der Auferstehung und der Be­ginn einer neuen glücklichen Zukunft sein wird".

Als Ergänzung dieser Stimmen, deren kritische Würdi­gung in sachgemäßen Formen nicht gut möglich ist, weisen wir nur noch auf die Auslassungen eines der Führer des Reichs- Verbandes der Deutschen Industrie in seiner Verteidigungs­rede für diehervorragenden Wirtschaftler" auf der Tagung des Deutschen Maschinenbaues am 9. Mai hin. Hier kann man nur noch sagen mit Dante: Laßt alle Hoffnung fahren! Wir geben nur ein paar Worte aus dem Schluß wieder:Gehe ich mit dem Gedanken an diese Frage heran, daß diese Sach­verständigen ja nichts anderes bezweckt haben, als uns zu ver­nichten, dann kann ich in jeder dieser Maßnahmen einen töd­lichen Stoß gegen unsere Wirtschaft sehen . . . Glaube ich an die Verderbtheit dieser Leute, an ihren Egoismus und an ihren Grundsatz zu uns, so mutz ich alles ablehneu. Ich kann diesen

Reuenbürg, Mittwoch, den 21. Mai 1924.

82. Jahrgang.

Gesichtspunkt verstehen^, obwohl ich einen entgegengesetzten Standpunkt einnehme, La (!) es sich hier um eine Reihe von wirklich bedeutenden Männern handelt, den« sonst würden sie nicht die Positionen einnehmen, die sie bekleiden". Es wird dann weiter besonders hervorgehoben, daß Dawes über ein be­sonders großes Privatvermögen verfüge, und wird schließlich als der Weisheit letzter Schluß gesagt:Wenn diese Leute ihren ganzen wirtschaftlichen Ruhm und allen Ernst aufs Spiel setzen und sich mit einem Stab von Gelehrten und Prak­tiken drei Monate hinsetzen, um eine Lösung dieses nahezu unlöslichen Problems zu finden, so kann man das nicht ein­fach damit abtun, daß man sagt: Die Leute haben nur ein System erdenken wollen, um uns zu vernichten."

Und das alles ist ernsthaft gemeint! Wir fügen dem hier nur hinzu, daß unseres Wissens auch Lord Grey, Poincare, Jswolski, Clemenceau und ähnliche ziemlich hohePositionen" eingenommen und sichmit einem Stabe" immerhin bedeuten­der Leute umgeben haben, daß sie schließlich auch über ziemlich großePrivatvermögen" verfügt und ihren ganzen Ruhm aufs Spiel gesetzt haben. Aber hier schweigt selbst die Satire.

So sind wir Zeugen eines Trauerspiels, dessen Tragik längst Las Tragische verloren hat. Wir sind in der Tat im Begriff, in Lächerlichkeit zu sterben. Auf unfern Grabstein mag man dann Hebbels bitteres Wort setzen:

Niemals wehrt sich der Esel.

Als deutschestes unter den Biestern Stört er niemands Genuß,

Selbst nicht des Wolfs, der ihn frißt!"

Deutschland.

Mannheim, 19. Mai. Die Wiederaufnahme des Betriebes der Badischen Anilin- und Sodafabrik geht wogen der schwe­ren Schädigungen durch das seinerzeitige Verhindern der Not­standsarbeiten und das gewalttätige Vorgehen mancher Strei­kenden nur langsam vor sich. Wegen der großen Gefahren, die sich aus dem Zustande der Apparaturen ergaben, war eine peinliche Kontrolle erforderlich. Man fand große Verwüstun­gen vor. Es wurden beispielsweise im Kohlenbüro die Pulte und Aktenschränke aufgebrochen und ihr Inhalt fußhoch über den Boden zerstreut, der Kassenschrank demoliert und seines Inhaltes beraubt, die Schreibmaschinen gestohlen, die Rechen­maschinen zerstört. Im Laboratorium im Bau 73 fand man alle Apparate aus Glas zerschlagen, die mikroskopischen und sonstigen wissenschaftlichen Hilfsmittel, teils Privat-, teils Fa- brikeigentmn, unbrauchbar gemacht, Schreibfische, Pulte und Aktenschränke erbrochen. An der Rheinseite der Fabrik ist keine Fensterscheibe mehr ganz. In der Fabrikgärtnerei sind alle Pflanzen eingegangen, das Schuhlager der Arbeiterschaft (Arbeitereigentum) wurde gestohlen. Ekelhafte Verunreinigun­gen wurden an vielen Stellen, sogar an den Schreibmaschinen vorgeftmden. Von den Arbeitern sind bis jetzt 14 000 wieder eingestellt.

Essen» 20. Mai. Die vier Bergarbeiterverbände erlassen einen Aufruf an ihre Mitglieder, in dem es heißt: Die Beleg­schaftsversammlungen einzelner Zechen des Ruhrgebiets haben beschlossen, mit allen Mitteln ganz gleich, ob mit gesetzli­chen oder ungesetzlichen den gegenwärtigen Kamps zu ver­schärfen und die Natstandsarbeiten zu verhindern. Diese Be­schlüsse würden von den vier Organisationen aufs schärfste mißbilligt.

Vertretertag Ser Bürgerpartet.

Stuttgart, 20. Mai. Der mn Sonntag hier abgehaltene Vertretertag der Bürgerpartei hat zur Frage der Regierungs­bildung nach einem Referat des Abg. Bazille durch einstimmige Annahme folgender Entschließung Stellung genommen: Der Vertretertag hält es für politisch notwendig und nach dem Wahlergebnis auch parlamentarisch für allein richtig, daß die deutschnationalen Fraktionen in Reich und Land in die Regie­rung eintreten. Er sieht es aber als selbstverständlich an, daß die Deutschnafionalen nur an solchen Regierungen sich betei­ligen, die Leistungsfähigkeit nach innen und außen mit Sicher­heit verbürgen. Kommen solche Regierungen nicht zustande, so erwartet der Vertretertag eine unbeugsame Opposition. Auch zum Fall Fürst wurde eine lange Entschließung im Sinne der bisherigen Veröffentlichungen in der Süddeutschen Zeitung angenommen. Der Landesvorstand ist beauftragt, diese Entschließung zur Kenntnis des Bischofs zu bringen mit der Bitte. Lurch Angabe der Gründe seines Verbotes zur Wie­derherstellung der Eintracht zwischen den beiden christlichen Konfessionen beizutragen und damit dem schwer bedrückten deutschen Volke einen Dienst zu leisten, dessen Wichtigkeit in dieser Zeit der inneren Zerrissenheit klar zu Tage liegt.

Einspruch gegen das Verbot der Schlageter-Feier.

Gegen das Verbot der Tranerfeier am Grabe Schlageters veröffentlicht Frhr. von Modem als Ordensbruder des Jung- deutschen Ordens und als Führer der Freischar, in der Schla- geter im Osten kämpfte, einen Einspruch, in dem es heißt: Die vom Jungdeutschen Orden geplante Gedächtnisfeier im Schwarzwald ist verboten worden, weil sie angeblich als eine politische Demonstration geplant sei. Es ist nicht wahr, daß eine politische Demonstration beabsichtigt war. Das Gelöbnis deutscher Treue und deutscher Ehrfurcht vor deutschem Helden­tum sollte vom Grabe Schlageters aus über die ganze Welt gehen, in der die Ausländsdeutschen leider geschlossener als die Heimat zu dem Helden Schlageter stehen. Wir dürfen in Deutschland am Totengedenktag unseres Helden Schlageter ans dem geweihten Boden eines christlichen Kirchhofs unter Gottes freiem Himmel unsere Liebe und Treu« und Ehrfurcht vor germanischem Heldentum nicht bezeugen. Ist das auch Euer Wille, die Ihr Glieder des souveränen deutschen Volkes seid?

Vertnschmrgspolitik.

Berlin, 20. Mai. Sehr bezeichnend, daß inan jetzt in der

letzten größeren Rede des englischen Ministerpräsidenten Mac­donald wieder den wichtigsten und bezeichnendsten Abschnitt all­gemein unterschlug, den Abschnitt, wo Macdonald unter mi­nutenlangem stürmischem Beifall ans allen Seiten gerade auch in den Reihen der englischen Arbeiterpartei mit Emphase er­klärte:Ich bin ein überzeugter und unbeugsamer Nationalist. Ich achte in erster Lime die nationalen Lebensbedingnngen und nationalen Charaktereigenschaften. Es würde ein böser Tag für die Wett sein, wenn alle Verschiedenheiten der Mensch, heit, die durch Geschichte, Religion und Klima hervorgerufen sind, wie mit einem Schwamm weggewischt oder zu einem ei«, heitliche« Gebilde verarbeitet werden sollten. Ebensowenig aber war es jemals mein Ideal, Lei» Nationalismus soweit zu übertreiben, daß er für jeden, der den Versuch machen sollte, den Frieden zu sichern, zu einer Mauer wird. Nationalismus ist nicht Anmaßung, Nationalismus ist Selbstachtung und alle diejenigen, die sich selbst achten, sind am meisten dazu geneigt, auch andere Völker zu achten." Von diesem starken Bekennt, nis zum nationalen Gedanken, das Macdonald ausdrücklich ablegte, um mit einem hörbaren Ruck von den internattonalen Sozialisten abzurücken, die ihn andauernd in Telegrammen und Reden als Parteigenossen feiern, dursten natürlich die deutschen Arbeiter nichts erfahren, um sie nicht in den jede nationale Regung erstickenden internationalistischen Träume­reien irre werden zu lassen, in die sie die Führer der Verei­nigten Sozialdemokratischen Partei um Crispien verstricken möchten._

Ausland.

Paris, 20. Mai. Die Frage der Regierungsbildung in Frankreich konzentriert sich in einem Kampf um die Präsident­schaft Millerands, den man als Hindernis einer Kartellregie­rung der Linken stürzen will.

London, 20. Mai. Die englische Regierung erklärte, daß der jetzt eingestellte Briefwechsel zwischen Macdonald und Po­incare ln keinem Punkte eine Zlachgiebigkeit Poincares er­geben habe. Der französische Ministerpräsident hat weder in der Sanktionsfrage, noch in der der Rückgabe des linksrheini­schen Eisenbahnnetzes wesentliche Zugeständnisse gemacht. In der Form bemüht er sich Wohl, so konziliant wie möglich zu sein, Loch sachlich hielt er an seinen Vorbehalten unverändert fest.

Washington, 19. Mai. Staatssekretär des Auswärtigen, Hughes, und der deutsche Botschafter Dr. Wiedfeldt, Unter­zeichneten heute ein Abkommen, das den Behörden der Ver­einigten Staaten das Recht auf Untersuchung und Beschlag­nahme deutscher Schiffe gewährt, die im Verdacht stehen, daS amerikanische Antialkoholgesetz überschritten zu haben. Die Kontrollmaßnahmen dürfen bis zur Entfernung von einer Segelstunde von der amerikanischen Küste durchgeführt wer­den. Das Abkommen ist gleichlautend mit dem amerikanisch- englischen Rumpfvertrag.

Painleves Deutschenpolitik.

Rom, 19. Mai. Painleve, den italienische Blätter über­einstimmend als zukünftigen Präsidenten der französischen Re­publik bezeichnen, gab dem Vertreter desJournal d'Jtalie" folgende Erklärung zur Außenpolitik ab:Bier Jahre nach Kriegsschlutz ist der Friede immer noch ein Mythus. Was Frankreich anbetrifft, so wird die neue Regierung vor allen Dingen zu zeigen Haber», daß der französische Militarismus und Imperialismus Legende« sind, mit denen schleunigst auf­geräumt »verden muß. Mehr als je bedarf es heute der inte», alliierten Front, wem» man an das Werk des europäischen Wie­deraufbaus schreiten will. Die Bedeutung der französischen Wahlen ist klar und Deutschland kann die Schlußfolgerung daraus ziehen. Aber es darf nicht den schweren Fehler begehen, und den aufrichtigen Friedens- und Verstänbigungswillen mit einem unbedingten Verzicht auf die uns geschuldeten Reparati­onen verwechseln. Ich bin im übrigen der festen Ueberzeugung, daß ich die wahrhafte französische Meinung wiedergebe, wenn ich behaupte, daß die neue französische Regierung Sen Exper­tenbericht loyal akzeptiere« wird. Die Besetzung der Ruhr wird auf das Allernotwendigste beschränkt werden müssen und auch dieses Minimum wird nur vorübergehend sei» und einer völ­ligen Aufhebung der Besetzung Weichen, je nach dem effektiv guten Willen, den Deutschland zeigen wird. Inzwischen wird die wirtschaftliche Besetzung oder Ausbeutung der Ruhr auf­hören. Diese Quellen »verden dem Reiche wieder zugeführt »verden. Kurz und gut: Deutschland Etz verstehen, daß Frankreich in völliger Uebereinstimmung mit seinen Alliierten den entschiedene« Appell an seinen guten Willen richtet, daß es aber nunmehr Aufgabe des Deutschen Reiches ist, zu zei­gen, daß die Politik der Sanktionen nicht nur schädlich, sonder« auch überflüssig ist."

Jtalienisch-belgisch-englische Einheitsfront.

Mailand, 19. Mai. Das Ergebnis der gestrigen und heu­tigen Besprechungen Mussolinis mit den belgischen Ministern Theunis und Hhmans hat nach dem offiziellen Communique den optimistischen Erwartungen Italiens entsprochen. Der Standpunkt Mussolinis, der sich in der Hauptsache auf die schleunige Durchführung der Gutachten und auf die Verbin­dung der Schuldenfrage mit dem Gesamtreparafionsproblem richtet, kommt in dem Communigue zum Ansdruck. Der Be­richt deutet die Mittel nicht an, die im Falle absichtlicher Nicht­erfüllung des Gutachtens gegen Deutschland angewandt wer­den sollen. Er sagt nur, daß sich Italien und Belgien in die­sem Punkt geeinigt hätten und eine gemeinsame Durchführung für nötig halten. Sie müssen also den Eindruck gehabt haben, daß die französisch-englischen Meinungsverschiedenheiten in diesem Punkt überbrückbar sind. Jedenfalls ist vorgesehen worden, daß irgend welche Sanktionen nur nach vorhergehen­der Verständigung und gemeinsam von allen Alliierten durch­zuführen seien. Eindeutig wird festgestellt, daß unter den ob-