Tonnen Kohlen auf Lager habe, herrsche auf den Zechen Ar­beitslosigkeit. Die Verteilungsftelle für die deutschen Kohlen müsse diese Sachlage berücksichtigen.

Einweihung des MoltkestandbildeS.

Halle, 11. Mai. Der ungeheure Zustrom der an Hundert­tausende zählenden Teilnehmer von nah und fern gestaltete den Tag der Einweihung des wieder errichteten Moltkestandbildes zu einem nationalen Weihetag. Schon vom frühen Morgen an bewegte sich, vom Wetter begünstigt, eine festlich gestimmte Menge durch die geschmückten Straßen. Während die Mehr­zahl der Teilnahmer sich zur Pferderennbahn hinausbegab, bewegten sich die Fahnenabordnungen der Studentenschaft und der beteiligten vaterländischen Verbände zu dem reich mit mehr als 1600 Fahnen geschmückten Denkmalsplatz. Dort waren zahlreiche Ehrengäste erschienen, darunter Prinz Oskar von Preußen. Generalfeldmarschall Mackensen, der ursprünglich an der Feier hatte teilnehmen wollen, War infolge eines durch Sturz vom Pferde erlittenen Schlüsselbeinbruches am Erschei­nen verhindert. Nachdem die Fahnenabordnungen sich um das Denkmal gruppiert hatten, begann um 12 Uhr der eigentliche Weiheakt, eingeleitet durch den gemeinsamen Gesang des Nie­derländischen Dankgebetes. Hierauf hielt Oberstleutnant a. D. Düsterberg die Weihrede, wobei er u. a. sagte, die Absicht der Zerstörer des Denkmals sei gewesen, mit dieser Herostratentat eine blutige Auseinandersetzung im Deutschen Reiche auszu­lösen, doch habe die Tat eine ganz andere Wirkung gehabt. Die nationalen Kreise seien aufgcrüttelt worden. Nachdem der Redner an Deutschlands große Vergangenheit erinnert und an die politische Zerrissenheit im Innern und die Ohnmacht nach außen, die nach dem Weltkriege bei uns eingetreten sei, erinnert hatte, erklärte er, daß weder das Weltgewissen, noch der Völkerbund, noch die 2. oder 3. Internationale verhindert hätten, daß man Deutschland, allen feierlichen Versicherungen zum Trotz, immer weiter entrechtet und versklavt habe. Das Leben der drei Männer, die das Denkmal zeige, vor allem Moltkes Leben, müsse uns in dieser trüben Zeit Beispiel sein und müsse besonders der Heranwachsenden Jugend voranleuch­ten. Das heiße, daß die ersehnte Befreiung Deutschlands nur durch Rückkehr zu den sittlichen Grundsätzen erfolge, die Preu­ßen und Deutschland einst groß gemacht hätten. Wir brauchen, sagte der Redner, keine Revanche. Die Deutschen haben auf allen Schlachtfeldern einer Welt von Feinden gegenüber sieg­reich standgehalten. Wir verlangen aber und das soll nicht nur Deutschland, nicht nur Europa, sondern die ganze Welt hören auf Grund des ersten aller Völkerrechte, auf Grund des Selbstbestimmungsrechtes, die Wiedervereinigung aller in Mitteleuropa geschlossen lebenden Deutschen zu einem neuen

großen Deutschen Reich. Nach den wiederholt von lebhaftem Beifall unterbrochenen Ausführungen des Redners fiel unter dem Geläut aller Kirchenglocken die Hülle von dem Standbild, das Oberstleutnant Düsterberg im Namen der vereinigten va­terländischen Verbände Mitteldeutschlands allen denen über­gab, die Ruhm und Ehre Deutschlands, das Vaterland und seine stolze Vergangenheit über alles stellten. Nach dem ge­meinsamen Gesang des Deutschlandliedes erfolgte der Abmarsch der Fahnenkolonnen nach der Pferderennbahn, wo sie sich ih­ren Verbänden angliederten. Bald darauf erschienen die Eh­rengäste und schritten die Front ab. Darauf vollzog sich der fast 4 Stunden dauernde Vorbeimarsch, der von Generaloberst von Heeringen als den ältesten Offizier des deutschen Heeres und den übrigen Ehrengästen abgenommen wurde. Ein Flie­ger der Dessauer Junkerwerke streute Blumen über die Stadt. Den Schluß des Tages bildete abends ein geselliges Beisam­mensein der Festteilnehmer in 18 Sälen.

Halle, 11. Mai. Während es in Halle bis in die ersten Nachmittagsstunden nur zu geringfügigen Reibereien zwischen Komunisten und Nationalgesinnten gekommen war, wurde das im nahegelegenen Dorf Döllberg zur Sicherheit gegen einen geplanten kommunistischen Zuzug von außerhalb ausgestellte Schupokommando beim Zerstreuen eines kommunistischen Zu­ges beschossen. Es machte auch seinerseits von der Waffe Ge­brauch. Etwa 5 Polizeibeamte wurden verwundet. Nach den Feststellungen der Schutzpolizei haben die Kommunisten 10 Tote gehabt. Die Zahl der Verwundeten ist noch nicht festge­stellt. Von den schwerverletzten Schutzpolizisten ist einer ge­storben.

Die Wahlen in Frankreich.

Paris, 12. Mai. Gestern abend um sechs Uhr war von den Wahlen folgendes zu melden: Im Departement Loire wird angenommen, daß der Block der Linken (4 Radikale, 1 Sozia­list) die Mehrheit erlangen wird. Im Bezirk Belsort (Depar­tement Oberrhein) 2 Sitze haben bis jetzt die beiden zur Wiederwahl stehenden Abgeordneten der letzten Kammer die größte Stimmenzahl erhalten. Jnr Departement Landes (6 Sitze) hat die Liste des nationalen Blockes Aussicht, insgesamt gewählt zu werden. Im Departement Hautes-Alpes (3 Sitze) hat das Kartell der Linken in 60 Gemeinden einen Vorsprung von insgesamt 500 Stimmen. Diese Liste setzt sich zusammen aus 1 Radikalsozialisten, 1 unabhängigen Sozialisten und ei­nem Sozialisten. Im Departement Var (4 Sitze) scheint die sozialistische Liste Knaudel gewählt werden zu sollen. Sie setzt sich aus 3 Sozialisten und einem unabhängigen Sozialisten zu­sammen. Im Departement Vaueluse (3 Sitze) hat der Block der Linken einen starken Vorsprung und wird anscheinend die absolute Mehrheit erhalten. Im Departement Beuches-du-

Rhone (1. Wahlkreis) 7 Sitze soll das Kartell der Linke« einen starken Vorsprung vor der Republikanischen Union ha­ben. Das Kartell der Linken besteht aus 5 Sozialisten, 1 unab­hängigen Sozialisten und 1 Radikalen. Im Departement Bou- ches-du-Rhone (2. Wahlkreis) 3 Sitze soll das Kartell der Linken einen starken Vorsprung haben und wird jedenfalls mit absoluter Mehrheit gewählt werden. Das Kartell der Linken besteht aus einem Sozialisten und 2 Radikalen. Der Sieg des Kartells der Linken würde die Niederlage des ehemaligen Kriegsministers Andre Lefevre bedeuten. Im Departement Jsere (7 Sitze) stehen nach den bis 8 Uhr abends bekanntge­wordenen Wahlergebnissen die Abgeordneten des Blockes der Linken an der Spitze. Es handelt sich um 4 sozialistische und 3 radikale Abgeordnete. Aus dem Departement Mourthe-et- Moselle (7 Sitze) wird gemeldet, daß in Nancy die Liste der republikanischen und nationalen Union mit dem Minister für die befreiten Gebiete, Louis Marin, anscheinend die Mehrheit erlangen wird. Unter den Kandidaten dieser Liste befindet sich der Großindustrielle de Wendel. Aus dem Departement Nie­dre wird gemeldet, daß die Liste des Kartells der Linken die Mehrheit gegenüber der Republikanischen Union erlangt zu haben scheint. Diese Liste setzt sich zusammen aus zwei Radi­kalen und 2 Sozialisten.

Paris, 12. Mai. Ueber den Gang der Zählung in Paris berichtet Havas von gestern abend 9.30 Uhr, im ersten Bezirk habe anscheinend die Liste des Nationalen Blockes (Kolonial- minister Fabrh) eine starke Mehrheit und im 2. Bezirk solle die Liste des Nationalen Blockes (Pathe) mit einem kleinen Vor­sprung vor dem Kartell der Linken (Leon Blum) stehen. Im 3. Bezirk habe die Liste des Nationalen Blockes (Rollin) einen großen Vorsprung vor der des Blockes der Linken (Painleve). Im 4. Wahlbezirk (Vororte) schienen die Kommunisten die Mehrheit zu haben. Im Maas-Departement (4 Sitze) scheine die Liste des Nationalen Blockes (Kriegsminister Maginot) eine starke Mehrheit zu erzielen. Im Departement Gard (6 Sitze) solle das Kartell der Linken Aussicht auf eine ziemlich starke Mehrheit haben. Diese umfasse 3 Radikale, 1 Unabhängigen und 2 Sozialisten. Im Departement Calvados (6 Sitze) solle die Liste des Nationalen Blockes einer starken Mehrheit sicher sein. In radikalen Kreisen werde erklärt, daß der ehemalige Minister des Innern, Malvy, gewählt worden sei.

Paris, 11. Mai. Der Wahltag ist in Paris und, soweit Nachrichten vorliegen, in ganz Frankreich völlig ruhig verlau­fen. Die Wahlhandlung ist um sechs Uhr abgeschlossen wor­den. Da diesmal eine außerordentlich große Anzahl von Wahllisten vorlag, ist es kaum wahrscheinlich, daß vor morgen vormittag irgendwelche endgültigen Ergebnisse bekannt wer­den. In den meisten Wahllokalen war bis zur Mittagsstunde die Wahlbeteiligung eine außerordentlich rege.

Wurmberg Oberamt Maulbronn.

Stammholz- Verkauf.

Die hiesige Gemeinde verkauft am

Montag, dev 18. Mai ds. 3s.. nachmittags 2 Nhr.

im VafthauS zur .Graue* hier, Forchen«, Aichteu- uud Lauueuholz und zwar:

Langholz: 2,54 Fm.!!. Klaffe, 15 Fm. III. Klaffe, 59 Fm. iV. Klaffe, 105 Fm. V. Kl., 10 Fm. VI. Kl. Sägholz: 1,78 Fm. !!., 3.95 Fm. III. Klaffe.

Auszüge fertigt das Schultheißenamt.

Den 9. Mai 1924.

Lchultbeikerramt: Horlacher.

Reueubürg, den 12. Mai 1924.

Danklagung.

Allen denen, die uns beim Heimgang unserer lieben, unvergeßlichen Mutter durch ihre liebevolle Teilnahme Trost spendeten, sagen wir unseren herzlichsten Dank.

Geschwister Schiele.

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