mögen. Am Sonntag fand die kirchliche Feier statt und -war im Hause, da die Gattin, die vor 41 Jahren einen Fuß ver­loren hat, nicht mehr so rüstig ist, um in die Kirche gehen zu können. Dedrn Dr. Megerlin legte seiner Rode dieselben Schriftworte zu Grunde, die vor 50 Jahren bei der Hochzeit in Ostelsheim den Trautext gebildet hatten: Lobe den Herrn meine Seele und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat. Der Mädchenüund verschönte die Feier durch erhebenden Gesang. Im Auftrag der Oberkirchenbehörde überreichte der Geistliche als Ehrengabe ein schönes Gesangbuch. Als Vertreter der Stadt überbrachte Rektor Vollmer anstelle des verhinderten Stadtvorstandes dem Jubelpaar die Glückwünsche der Stadt­gemeinde. Möge das Jubelpaar im Kreis der Kinder und Enkel einen gesegneten Lebensabend verleben dürfen!

Die Wetterheiligen.

Der Glaube an die drei Wetterpropheten oder Eisheiligen Pankratius, Servatius und Bonifatius, welche vom 12. bis 14. Mai regieren, ist im Volke allgemein verbreitet; man heißt die Eisheiligen auch die drei Gestrengen. Unzweifelhaft finden in der Zeit der drei Eismänner manchmal Rückfälle der Kälte statt. Schuld hieran tragen in erster Linie schädliche Einflüsse kalter Nordwestwinde. Beschäftigen wir uns zunächst mit der Person der drei Wetterheiligen, so ist Pankratius im vierten Jahrhundert im jugendlichen Alter von 14 Jahren zur Zeit des Kaisers Diokletian enthauptet worden, weil er seinem christ­lichen Glauben nicht entsagen wollte. Der gleichfalls im 4. Jahrhundert lebende Servatius war Bischof von Maahsricht in Holland und Bonifatius war der große Apostel der Deut­schen und Bischof von Mainz. Er wurde auf einer Misstons­reise von wilden Friesen im Jahre 755 erschlagen. Um den Einfluß von Pankraz, Servaz und Bonifats, wie man die drei Eismänner im Volksmund nennt, auf die Witterung zu kenn­zeichnen, werden sie oft mit Pelzhandschuhen abgebildet. Im Volksmund heißt man die drei Wetterheiligen auch wohl böse Herrn, drei arge und schlimme Gäste. Auch sagt man:Was die Wetterheiligen nicht verderben, wird nicht mehr durch Kälte sterben". Allgemein ist die Ansicht im Volke vertreten, daß nach dem Tage des Bonifats am 14. Mai Kälte nicht mehr zu befürchten sei. Leider haben wir schon manchmal andere schlimme Erfahrungen gemacht und erst der 23. Mai, der Tag des Weinheiligen Urban, gibt uns einigermaßen Sicherheit gegen Nachtfröste. Selbstverständlich spielt die Gegend hierbei eine große Rolle. Vielfach benützt man den Tag von Bonifats dazu, um Bohnen zu setzen. Sie sollen besonders gute Früchte tragen; vielleicht hat zu diesem Volksglauben die Anfangssilbe von Bonifats beigetragen. In manchen Gegenden kürzt man aus diesem Grunde den Namen des großen Apostels in Bone ab. Ost wird im Schwabenlande auch noch der 15. Mai, der Tag der Sophie, zu den kritischen Tagen mitgerechnct und von der kalten Sophie gesprochen und schließlichTut der Nepomuck oft auch en Duck". Wir sehen den Heiligen, dessen Tag der 16. Mai ist, so vielfach auf Brücken stehen, weil er von König Wenzel von der Moldaubrücke in Prag in den Fluß hinunter­gestürzt worden sein soll, da er das Beichtgeheimnis der Frau des Königs nicht verriet. Mögen uns die Wetterheiligen gnä­dig sein und uns keine Kälte bringen, auf daß sichunsere Scheuern und Fässer füllen".

WünreMverg.

Stuttgart, 7. Mai. (Bierpreiserhöhung der Brauindustrie.) Wie der Württ. Brauereiverband bekannt gibt, sehen sich die Brauereien genötigt, die Bierpreise mit sofortiger Wirkung zu erhöhen. Die württ. Brauereien haben seit Monaten mit den weitaus niedersten Bierpreisen aller deutschen Landesteile ge­arbeitet. Eine Zeit lang war dies ohne allzu große Verluste möglich, nachdem aber jetzt seit der letzten Bierpreisfestsetzung die Preise für Rohstoffe teilweise sehr erheblich gestiegen sind, ferner die allgemeinen Unkosten sich stark steigerten, glauben sich die Brauereien außerstande, die derzeitigen Preise länger aufrechtzuerhalten und behaupten, genötigt zu sein, sie den Preisen in anderen Landesteilen einigermaßen anzupassen. Die Erhöhung der Bierpreise wird eine entsprechende Erhöhung der Ausschankpreise und Flaschenbierverkaufspreise zur Folge haben.

Cannstatt, 7. Mai. (Fahrlässige Tötung.) Das Schöffen­gericht befaßte sich gestern mit dem Autounfall, dem am 27. Februar bei Kornwestheim drei Menschenleben zum Opfer ge­fallen sind. Angeklagt war der in Großsachsenheim wohnhafte, verheiratete Krastfahrzeugführer Karl Gentner wegen fahr­lässiger Tötung in Tateinheit begangen mit fahrlässiger Kör­perverletzung. Der Angeklagte wurde wegen dieser Verbrechen zu fünf Monaten Gefängnis, abzüglich 4 Wochen Untersu­chungshaft, verurteilt. Die Gründe gingen laut Cannstatter Zeitung dahin, daß der Angeklagte, entgegen den Verordnun­gen über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen, die bei der Lei­tung eines Kraftwagens besonders erforderliche Vorsicht außer Acht gelassen habe. Bei dem Glatteis sei seine Fahrgeschwin­digkeit zu hoch gewesen. Er hätte bei diesem Zustand der Straße und vollends bei Nacht, wo der Ueberblick gehindert ge­wesen sei, so langsam fahren müssen. Laß er bei Austauchen eines Hindernsses hätte sofort halten können. Er habe aber beim Äuftauchen der Baumstämme den Kopf verloren, das Steuer herumgerissen und dadurch das Unglück verursacht. Bei der Strafzumessung siel erschwerend ins Gewicht, daß bei dem Unfall drei Menschen ums Leben gekommen waren. Anderer­seits kam zugunsten des Angeklagten in Betracht, daß er bis­her nicht vorbestraft war und sowohl von seinen militärischen, als auch seinen sonstigen Stellen die besten Zeugnisse vorweisen konnte.

Eßlingen, 8. Mai. (Sittlichkeitsverbrechen.) Am letzten Montag holte ein 24jähriges Mädchen aus Aichschieß in dem benachbarten Schanbach Saatkartoffeln. Auf dem Heimweg abends kurz nach 8 Uhr gesellte sich zu ihm ein junger Bursche und begleitete es eine Strecke weit. Zuletzt wurde er zudring­lich und versuchte das Mädchen zu vergewaltigen. Auf deren Hilferufe wurde ein mit einem Stück Vieh abseits der Straße vorbei kommender Bürger aus Lobenrot auf die Tat aufmerk­sam, band das Tier an einen Baum und konnte, unbemerkt vom Täter, auf dem Tatort eintreffen. Dieser bemerkte erst Lessen Dasein, als er wuchtige Schläge mit dem Stock zu spüren bekam. Nun kam auch noch ein Fuhrmann daher und dieser beteiligte sich in ausgiebiger Weise an der Tracht Prügel, so daß dem Unmenschen durch den Blutverlust die Flucht kaum mehr möglich war. Hierbei verlor er seine Brieftasche und nach dessen Inhalt war es ein aus Deizisau gebürtiger Reichs­wehrsoldat, der sich zurzeit im Urlaub befindet. Ein Land­jäger aus Eßlingen hat ihn aus dem Bett geholt und nun sitzt er hinter Schloß und Riegel und kann darüber Nachdenken, mit was man seine Urlaubszeit nicht zubringen soll.

Weinsberg, 8. Mai. (Wahlanfechtung.) Wie dieWeins­berger Zeitung" mitteilt, soll bezüglich des Zentrumsabgeord­neten Müller-Mergentheim die für diesen eingegangene Unter­verbindung der Liste auf ihre Giltigkeit angefochten werden. Wird die Verbindung für ungültig erklärt, dann würde Stu­dienrat Gauß in den Landtag einrücken.

Kusterdingen OA. Tübingen, 6. Mai. (Ein tragisches Ende.) Der 36jährige, ledige Bauer Johannes Jung hatte einen Erbschaftsprozeß angestrengt, der zu seinen Ungunsten «nsging. Seit Oktober hat er nicht das Geringste gearbeitet.

Am Dienstag morgen ging e» z» seiner Schwester Marte ft» die Küche und verlangte einen Revolver, den sie, wie er ver­mutete, beseitigt hatte. Dabei hatte er bereits selbst einen Revolver in der Hand. Auf die fliehende Schwester gab er einen Schuß ab, der kehl ging. Der 72jährige Vater machte Anzeige. Der Landjäger und Polizeidiener wollten Jung ver­nehmen. Dieser trat ihnen mit dem Revolver in der Hand entgegen. Gütiges Zureden half nichts. Der Landjäger Holle Verstärkung. Alan versuchte es wieder im Guten, aber um­sonst. Nun wurden Drohschüsse abgegeben. Jung war nicht vom Fleck zu bringen und schoß auch dreimal. Das Feuerge­fecht setzte sich fort. Dabei erhielt Jung einen Schuß ins Herz, aber es ist möglich, daß er ihn sich selbst beigebracht hat. Er sank tot zusammen. Man fand einen Brief, in dem er aus­spricht, daß er als ein tapferer Mann sterben wolle. In der Tasche hatte er 170 Patronen, außerdem in jeder Hand einen scharf geladenen Revolver. Ein neu gekauftes Stilettmesser, ein Jnfanterieseitengewehr und einen weiteren Revolver hatte ihm kürzlich die Schwester Marie abgenommen. Wiederholt hatte er geäußert, daß er die ganze Verwandtschaft ausrotten, das Haus anzünden und sich erschießen werde. Die Leiche wurde in die Anatomie nach Tübingen verbracht.

Bibrrach, 8. Mai. (Wahlkuriosum.) Ein Wahlkuriosum ist es, wenn der Schultheiß als Vorsitzender der Wahlkommis­ston einer Gemeinde nicht in dieser seiner Wahlpflicht genügen kann. Schultheiß H. in Bergerhausen ist durch Geländeaus­tausch mit seiner Wohnung der Stadtgemeinde Biberach zu­geteilt worden und hat nun bei der letzten Wahl zum ersten­mal seinen Stimmzettel hier abgegeben. Ganz ähnlich liegt in der Nähe ein zweiter Fall. Schullweiß D. in Oberdorf hat sein bäuerliches Anwesen in Zweifelsberg in genannter Ge­meinde dem Sohne übergeben und wohnt nunmehr in Mittel- biberach. Hier muß er wählen und dort die Wahl leiten.

Ravensburg, 8. Mai. (Abtreibungen.) Eine große Lohn- abtreibungs-Untersuchung schwebt zurzeit beim Landgericht Ravensburg. Die Anklage richtet sich gegen einen früheren Lokomotivführer Andreas H. in Friedrichshafen. Es find ge­gen 30 Frauen und Mädchen in die Angelegenheit verwickelt; die Fälle liegen zum Teil mehrere Jahre zurück.

Tettnang, 8. Mai. (Rascher Tod.) Studienrat Götz, gebür­tig von Röhlingen OA. Ellwangen, fühlte sich seit einigen Tagen etwas unwohl und begab sich zeitig zur Ruhe. Seine besorgten Hausleute sahen nach etwa einer halben Stunde nach ihm und fanden ihn, eine Zeitung noch in einer Hand haltend, tot im Bette. Ein Schlaganfall hatte den 46jährigen Mann hinweggerafst. Er hat den Feldzug mitgemacht und war schwer kriegsbeschädigt. Eine Kugel im Rückenmark konnte auf operativem Wege nicht entfernt werden und verursachte chm viele Beschwerden.

Wangen i. A., 8. Mai. (Giftmord?) Die Leiche des am 14. September 1923 verstorbenen Küfers und zuletzt Ge­meindedieners Michael Kresser in Wohmbrechts ist ausgegra­ben worden, da Giftmord in Frage kommen soll. Die weitere Untersuchung dürste Klarheit in die Angelegenheit bringen.

Langenargen, 8. Mai. (Ein Lebensretter.) In einem un­bewachten Augenblick fiel das fünfjährige Söhnchen eines Ar­beiters in den See. Der in der Nähe stehende Sohn eines Weinhändlers sprang mutig dem Kinde nach und brachte eS schwimmend ans Land.

Baden.

Pforzhei«, 8. Mai. Oberbürgermeister a. D. Ferdinand Habermehl, der 30 Jahre lang an der Spitze unserer Stadt­verwaltung stand, feierte heute seinen 70. Geburtstag. Pforz­heim zählte bei seinem Amtsantritt kaum 29 000 Einwohner und hat seitdem einen' gewaltigen Aufschwung als Industrie­stadt genommen. Heute beträgt die Bevölkerungszisfer 80 000. Der Jubilar war s. Z. auch Mitglied der Ersten badischen Kammer.

Pforzheim, 8. Mai. Eine beispiellose Roheit, die nun schon zum dritten Mal binnen kurzer Zeit beobachtet wurde, ist am Mittwoch früh wieder im östlichen Abort am Bahnhof verübt worden. Reisende wurden Lurch ein klägliches Gewinsel dar­auf aufmerksam gemacht, daß ein junger Hund lebend in den Abort geworfen war und dort vergeblich bemüht war, sich zu befreien. Bereits kurz nach 6 Uhr wurde dies festgestellt, aber erst um halb 9 Uhr gelang es zwei städtischen Tiefbauarbeitern, das völlig erschöpfte arme Tier noch lebend mit langen Haken­stangen zu befreien. Es erholte sich dann nach längeren Was­serbehandlungen wieder. Für rohe Burschen, die eine solch niederträchtige Tierquälerei fertig bringen, wäre die Prügel­strafe am Platze.

Breiten, 7. Mai. Gestern nachmittag 2 Uhr brach im be­nachbarten Rinklingen im Anwesen des Bahnarbeiters Al­bert Böckle Feuer aus, durch welches Scheuer, Stallung und Wohnhaus vernichtet wurde. Die Entstshungsursache rst ver­mutlich auf Kurzschluß zurückzuführen. Vieh und Fahrnisse wurden größtenteils gerettet. Das Feuer konnte von der Ortsfeuerwehr bewältigt werden, so daß ein Eingreifen der ge­rufenen Brettener Feuerwehr nicht mehr erforderlich war. Der Geschädigte ist schlecht versichert.

Oetigheim, 7. Mai. Als Auftakt zum diesjährigen Volks­spiel feiert der Gesangverein Liederkranz Oetigheim am Sonn­tag, Len 25. Mai, sein 25jähriges Stiftungsfest mit einem Wettsingen. Solche Wettgesänge finden nun landauf und land­ab häufig statt, was aber das Oetigheimer Sängerfest beson­ders reizvoll macht, ist der Umstand, daß das Preisfingen auf dem idealen Spielplatz des Volksschauspiels, umrahmt von Blütenduft und Waldesgrün, stattfindet.

Freiburg, 7. Mai. In dem Prozeß gegen die Lahrer Put­schisten nahm die Strafkammer nicht Aufruhr, sondern Bil­dung eines bewaffneten Haufens, unerlaubten Waffenbesitz, Teilnahme an verbotenen Versammlungen und Widerstand ge­gen die Staatsgewalt an. Nach 12stündiger Verhandlung wurde Las Urteil gefällt, welches gegen zwei Angeklagte auf je ein Jahr einen Monat Gefängnis lautete. Ein Angeklag­ter erhielt ein Jahr vier Monate Gefängnis, ein anderer ein Jahr einen Monat Zuchthaus und sieben Angeklagte erhiel­ten Gefängnisstrafen von 67 Monaten neben kleineren Geld­strafen. Den nächsten Vcrhandlungsgegenstand bilden die Bauernunruhen in Rust.

Radolfzell, 8. Mai. Schloß Marbach am Nntersee bei Oehningen ist Mittwoch nacht bis auf die Grundmauern nie- dergebrannt. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen.

Vermischtes.

Ein weiteres Dorf verwüstet. Das Dorf Kleinberndten in der Grafschaft Hohenstein in Oberhessen wurde durch einen Wirbelsturm in einem Zeitraum von knapp einer Minute zer­stört. Die Häuser wurden unter gewaltigem Getöse und ei­nem Beben des ganzen Geländes in ihren Grundfesten er­schüttert und von 50 Bauwerken, die in Mitleidenschaft ge­zogen wurden, sind 25 vollständig vernichtet. Von sämtlichen in der Bahn des Wirbelsturmes gelegenen Grundstücken sind die Dächer abgedeckt, die Fensterscheiben eingeschlagen worden und die Fenster fortgeflogen. Durch einen Regen, der gleich­zeitig einsetzte, wurden die Decken und Wände eingeweicht, so daß Gebäude mehrfach zusammenstürzten. Die beiden Schul­häuser sind derartig zerstört, daß nur in einem Klassenraum Unterricht abgehaltrn werden kann. Die Kirche steht ohne DaH

da. Auf einem Gehöft wurden die massiven Mauern in Mkrte von 60 Zentimetern umgelegt. Menschenleben wurden mehr­fach gefährdet und verletzt. Das Dorf macht den Eindruck al- ob es von Artillerie beschossen wurde, und gleicht eine« Trümmerhaufen. Ein Einwohner, der zurzeit des Sturme- auf der Landstraße war, will gesehen haben, wie ein Mann von dem Sturm erfaßt und nach dem Wald geführt wurde. Im Lindenholz wurden fast sämtliche Bäume aus der Erd» gedreht oder abgebrochen.

Eine kommunistische Kindstaufe. Den Gipfel kommunisti. scher Reinkultur dürste in Europa der russische Textilarbeiter­verband in Saratov erreicht haben. Als zwei Kinder getauft werden sollten, versammelten sich die Verbandsmitglioder vor einem im Hause des Arbeiters errichteten proletarischen Altar mit dem Bilde Lenins und statt der Bibel den Werken Mar/. Der Vorsitzende des Arbeiterrats hielt einen aufklärenden Vor­trag über den Kommunismus, ein von der Versammlung ge. wählter Vorstand nahm die beiden neuen Sowjetbürger feier­lich in ihren Verband auf, die Mutter gelobte, die Kinder ia alle Parteiversammlungen zu führen und der Pate gelobte; über ihre kommunistische Erziehung zu Wachen, bis sie Len Ju­gendverbänden übergeben werden. Die Kinder wurden feierlich von Arm zu Arm gereicht. DieJswestija" empfiehlt dies» Feier zur allgemeinen Nachahmung!

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 8. Mai. Dem Donnerstagmarkt am Vieh- mW Schlachthof waren zugeführt: 95 Ochsen (unverkauft ö), 59 (5) Bul­len. 190 (IO) Iungbullen. 176 (10) Iungrinder, 197 (20) Kühe. 522 Kälber, 732 Schweine, 82 Schafe, I Ziege. Erlös aus je 1 Pfund Lebendgewicht in Goldpfennig: Ochsen 1. 4043 (letzter Markt 40 bis 43), 2. 26-35 (uno.), Bullen 1. 3134 (3235), 2. 26 bi, 30 (uno.), Iungrinder 1. 4749 (uno.), 2. 3644 (3640), 3. 25 bi» 32 (26 - 33), Kühe 1. 2734 (2834). 2. 1724 (1824), 3. 12 bi- 16 (uno.), Kälber I. 5558 (5559), 2. 46-52 (46 -53-, 3. 36-42 (38-42), Schweine I. 55-58 (57-60), 2. ,50-53 (52-55). 3. 4L bis 48 (4250). Verlauf des Marktes: Langsam, Ueberstand.

Stuttgart, 8. Mai. (Landesproduktenbörse.) Bei etwas nach, gebenden Preisen verlief die heutige Börse geschäftslos. Es notierte» je 100 Kilo: Weizen 18,5019,25 (am 5. Mai: 18,75-19,50), Som- mergerste 1919,75 (19,2520 , Hafer 14,25-14,75 (unv.), Weizen­mehl 29,25 - 30 (uno.). Brotmehl 26,2527 (uno.j, Kleie 1010,50 (unv.), Wiesenheu 9,510 (unv.), Kleeheu 1011 (uno.), drahtg«- preßtes Stroh 6-6,5 (uno.) Mark.

Vom Rundholzmarkt. Nachdem die Nachwirkungen der allgemeinen Geschäftsunlust in den Wochen um die Jahres­wende überwunden, setzte in der zweiten Hälfte des Februar» also in der Hauptverkaufsperiode des Rundholzes, eine scharf« Nachfrage nach fast sämtlichen Sorten Stammholz ein. Dies erweist am besten die Preisbewegung bei Nadelstammholz: Während sich z. B. für die aus Privat- und Gemeindewaldun­gen getätigten Verkäufe im Februar ein Durchschnitt vo» 126,5 Prozent der Landesgrundpreise berechnete, brachten die Verkäufe im März einen Durchschnitt von 152,5 Prozent, ft» der letzten Hälfte des April 141,8 Prozent. Besonders auf­fallend war die verschiedenartige Bewertung des Nadelholz«» in den einzelnen Hauptgebieten des Landes. Um Mitte Mär» bewegten sich die Erlöse im Mittel- und Unterlande zwischen 145170 Prozent, im Nordostland zwischen 155 bis 180 Pro­zent, in Oberschwaben und auf der Alb zwischen 140 bis 15k Prozent und im Schwarzwald zwischen 135 und 150 Prozent. Vielfach gingen die Erlöse Wer 200 Prozent der Landesgrund­preise hinaus. Erst allmählich fand eine gewisse Angleichung der Preise im Lande statt: Um Mitte April Mittel- und Un­terland 140 bis 165 Prozent, Nordostland 150170 Prozent; Oberschwaben und Alb 130145 Prozent und Schwarzwal- 140 bis 160 Prozent. Seitdem hat die Preisausgleichung noch weitere Fortschritte gemacht, und damit sind gleichzeitig die Verkaufserlöse Württembergs in die Linie derjenigen Bayern- und Badens eingerückt. Da in jenen Wochen große Menge« Rundholzes vom Markt ausgenommen worden waren, zeigte dieser auch bald die Merkmale der Sättigung an. Dazu kam die in allen Wirtschaftszweigen sich verschärfende Knappheit an Zahlungsmitteln und die verhängnisvolle Kreditsperre. All dies führte um die Osterfeiertage zu einer fast völligen Ge- schäftslosigkeit, die heute den Markt allgemein kennzeichnet. Verschiedene größere Verkäufe Verliesen fast ergebnislos; große Mengen Rundholz in einem Termin sind schwer unterzubrin- gen. Der Markt hat seine Ausnahmefähigkeit so gut wie ein­gebüßt. Soweit Abschlüsse zustande kamen, bewegten sich die Preise in der letzten Aprilwoche im Mittel- und Unterland, im Nordostland sowie im Schwarzwald ziemlich gleicherweise zwi­schen 130 bis 150 Prozent der Landesgrunüpreise, in Ober­schwaben und auf der Alb zwischen 120 bis 140 Prozent. Seit­dem bewegen sich Angebote, soweit sie auf Rundholz überhaupt gemacht werden, noch unter diesen Sätzen. Es hängt von der Gesamtwirtschaft und Geldlage ab. Wie lange dieser Zustan- andauert. Man wird sich jedenfalls mit der Tatsache abfinde» müssen: Wenn überhaupt Holz in größeren Mengen augebote» werden will, so kann nur Entgegenkommen in der Zcchlwetse bzw. Krsditgabe zu einem befriedigenden Abschluß führen.

Neueste Nachrichten.

Mannheim, 8. Mai. Die hente vormittag in Stuttgart tagende Generalversammlung der Daimler A.-G. und die zu gleicher Zeit t» Mannheim tagende Generalversammlung der Benz ÄG. beschlösse» einstimmig den Abschluß eines Jnteressengemeinschaftsvertrages, durch den beide Firmen berechtigtigt sind, von den Patenten, Mustern und Konstruktionen wechselseitig Gebrauch zu machen. Der Gewinn beider Gesellschaften wird im Verhältnis von 600:346 zwischen Daimler und Benz verteilt. Als einheitliches Verwaltungsorgan wird ein Verwal­tungsausschuß eingesetzt. Sobald es die beiderseitigen Interessen er­fordern, soll eine Vollunion vorgenommen werden.

Mannheim, 8. Mai. In der Nacht zum 6. Mai wurde auf de» von Mannheim nach Lampertsheim fahrenden, Mannheim um 11.30 Uhr fahrplanmäßig verlassenden Personenzug ein verbrecherischer An­schlag verübt, indem die an der Südseite der Riedbahnbrücke stehende Warnungstafel samt der als Träger dienenden eisernen I-Echienc aus dem Boden herausgerissen und unmittelbar beim Südeingang der Brücke quer über den Schienenstrang gelegt wurde. Nur einem glücklichen Zufall ist es zu verdanken, daß keine Entgleisung erfolgte.

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München. 8. Maklerkammer, s Hungler u. Co. k Nürnberg, i sind gestern in de Halle, 9. M< von der Kommur lndenden Weihe imsclben Tag a die Genehmigung nicht genehmigte Kassel. 8. ) Wahlergebnis der baten als gewähl Deutschnationale Demokraten 1. Partei 1, Bölkist Neuwied, 8. weisungsbefehle Verleger derNe Breslau, 8. wurden für das s derslautenden Mi Dr. Brüning, Bu Zentrumskandida Berlin. 8. 2 reigcrs" aus Sch Zusammenkunft r polizei cnisgehob Tscheka einzurichi der Schweriner L Mer an der Erm der Verhafteten r einen Revolversch Berlin. 8. 2 daß der ehemalig in Halle und der staltung aus Anl, stellt der Amtlich« ehemalige Kronp iiberhaupt zur Ti Berlin. 8. 2 spold von Preuß richte l Berlin d« der Vermögens d örterung gelangt, hatte auf Grund 1918 auch das V Haus liegen hatte den PrinzenZvert Klage auf Heran damit, daß die V stoße, da sie die tumr verletze uni Gericht schloß fick samkeit der Besch Antrag des Prin , Riga, 8. Mo länder zum Tode Anklage hatte de« auch versuchte S> Paris. 8. M zwischen Poincar wird er eine Bes ist die große inte« vorgesehen. Auß wurde Poincare nald und den Be zösischen Botschas «intraf.

PattS. 8. M Ausschüsse des 9 Vorschlag des P« krafttretens des > den Vereinigten l. März 1925 zr Verhandlungen i ausgenommen we Bereinigten Staa kurrierende Hand London, 9. ' tär der Sowjetge scheu Zarenregier« setzliches Eigentui Zeit Schritte unt« tums von denen was insbesondere schuft zutreffe.

Newyork, 8 Kammern hat sich gutachten ausgesi Abg. V Stuttgart, Bürgerpartei st keit der Regiert lich unwahrsche stände kommt, runa, weil dadr möglich würde, von 62 Kommu die Entscheidung darauf an, wel, sein, daß die R im Reiche richte Ru

Die Nach Chef des Lan! herangetreten den Tatsachen, ans legen, daß tischen Charas setzungen und sür ist, daß leitet wird, .. aussetzung gegeben. ser, den dieser gierung die 0 dem Chef bei Übertrag«!.

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