Karlsruhe. Die Reichstagswahlen sind hier im allgemeinen ruhig verlaufen. Alle Parteien mußten sich infolge der vielen kleinen Parteibildungen Einbußen gefallen lassen, wogegen die Deutsche Volkspartei in Karlsruhe die auf sie entfallende Stimmenzahl mehr als verdoppelte. Das Wahlergebnis für Karlsruhe Stadt und Land stellt sich auf Soz. 12 778 (17 230), 3. 13 773 (13 081), P. L. 159(-), Demokr. 5534 (12 648), K. 5967 (935), USPD. 416, D.Vp. 13395 (6321), Dntl. 8237 (11519), Häuß. 70 (- ). Völk. 4472 (). Wirt­schaftliche Vereinig. 2480 )-), Geusen 591 (), Republ. 117 Ungültig 409 St. Es fehlt noch ein Wahlbezirk.

Stuttgart, 5. Mai. Ein Vergleich des heutigen Wahler­gebnisses mit demjenigen im Jahre 1920 gibt folgendes Bild: Die Demokraten haben ihre frühere Stimmenzahl von 161727 auf 115 222 vermindert, doch verbleiben ihnen mit Hilfe der badischen Reststimmen wie bisher zwei Mandate (Wieland und Heuß). Bei der Vereinigten Sozialdemokratie ist die Stim­menzahl von 340 553 auf 191 968 zurückgegangen, die Zahl der Mandate von fünf auf drei (Keil, Hildenbrand, Roßmann). Die Deutsche Volkspartei hat ihre Stimmenzahl von 42 926 auf 53333 erhöht und erhält mit Hilfe der badischen Reststimmen 1 Sitz (Bickes). Die Kommunisten haben ihre Stimmenzahl ganz bedeutend erhöht und zwar von 36 258 auf 138 909. Ihnen fallen zwei Sitze zu (Stetter, Remmele). Das Zentrum hat seinen Besitzstand im großen ganzen behauptet. Die Stimmen­zahl ging von 269367 auf 265 484 zurück. Die Partei behält wie bisher vier Sitze (Bolz, Andre, Feilmayr, Groß). Der Rechtsblock einschl. des Bauernbunds konnte seine Stimmen­zahl von 296 328 auf 359 584 erhöhen, die Zahl der Sitze (mit Hilfe badischer Reststimmen) von 4 auf 6 (Bazille, Siller, Vogt, Körner, Haag, Frhr. v. Stauffenberg). Die Völkisch-Sozialen bekamen zu ihren 50 800 Stimmen hadische Hilfe und erhalten dadurch einen Sitz (Mergenthaler).

Zusammentritt des Landtags.

Stuttgart, 5. Mai. Nach der Verfassung muß der Landtag am 16. Tag nach der Wahl erstmals zusammentreten. Demnach würde der Zusammentritt am 20. Mai erfolgen. Dabei wäre außer dem Landtagspräsidenten noch der Staatspräsident zu wählen, dem die Berufung der neuen Minister obliegt.

Köln. Die Wahlbeteiligung im besetzten Gebiet hat sich schätzungsweise zwischen 70 und 80 Prozent gehalten. In Köln, wo bei der vorigen Wahl die Kommunisten überhaupt nicht aufgetreten sind, haben sie heute die Sozialdemokraten im Verhältnis 3:2 überflügelt. Das Zentrum hat sich gut be­hauptet. Auch in Düsseldorf, wo bei der vorigen Wahl die Kommunisten nur einen Bruchteil der sozialdemokratischen Stimmen aufgewiesen hatten- haben sie heute Erfolge, doch haben sich hier auch die Sozialdemokraten gut gehalten. An­ders in Gelsenkirchen, wo die Kommunisten wiederum die So­zialdemokraten überrannt haben. In den Städten des Indu­striegebiets, besonders in Düsseldorf und Elberfeld, haben unter den bürgerlichen Parteien besonders die Deutschnationalen Erfolge.

Weimar. Die Reichstagswahlen sind in Thüringen nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen überall ruhig verlaufen. Die Wahlbeteiligung betrug durchschnittlich nach den bis zur Stunde vorliegenden Teilergebnissen etwa 75 Prozent, ist also um rund 14 Prozent geringer als bei den Thüringischen Land­tagswahl im Februar dieses Jahres. Als eine sehr bemerkens­werte Erscheinung ist hervorzuheben, daß in einer Reihe von Plätzen die Stimmen sowohl des völkisch-sozialen Blocks als auch der Kommunisten eine deutliche Abnahme zu verzeichnen haben. So sind in Weimar die völkischen Stimmen um 1500 zurückgegangen. In Gera beträgt die Abnahme der völkischen Stimmen rund 1200.

Breslau. Die bisher vorliegenden Resultate aus Ober­schlesien zeigen einen großen Erfolg der Kommunisten auf Ko­sten der Sozialdemokraten deren Parteileitung im Wahlkampf völlig versagt hat. Das Zentrum hat sich in Oberschlesien un­verändert gehalten. Die Deutschnationalen haben hier keinen wesentlichen Zuwachs.

Aus Stadt. Bezirk urrd Umgebung.

Neuenbürg, 6. Mai. (Wahlbetrachtungen.) Sieht man sich das Wahlergebnis im Bezirk näher an, so fallen vor allem zwei Gemeinden auf, deren Wahlbeteiligung sowohl bei der Land- wie bei der Reichstagswahl außerordentlich gering war. In Bernbach stimmten nur 27 Prozent, in Loffenau nur 32 Prozent ab. Verhältnismäßig am stärksten war die Wahlbe­teiligung in Unterlengenhardt, wo von 119 Wahlberechtigten 118 zur Wahlurne schritten, gleich 99 Prozent. Hut ab vor dieser richtigen Auffassung der Wahlpflicht! Der Abstim­mungsdurchschnitt im ganzen Bezirk betrug bei der Landtags­wahl 68, bei der Reichstagswahl 69 Prozent. Die Zahlen, wel­che wir im folgenden in Klammern anführen, bedeuten solche aus den Wahlen von 1920. Stimmberechtigte waren es bei der Landtagswahl 1924 20 958 (19 855) mehr 1103, bei der Reichs­tagswahl 1924 21290 (20 262) mehr 1028. Die Stimmen, welche

n Der Kampf im Spessart.

Erzählung von Lewin Schücking.

Li..-,' fuhr «r fortwir hatten beide ein Interesse au, «ns Benedictens zu entledigen, sie aus dem väterlichen Haufe zu entfernen. Wir hatten sie meinem Vetter Grand verlobt, den ihre Persönlichkeit anzog, und mehr noch ihre Hoffnungen auf das ganze Erbe ihres Vaters, da ich Grand nicht vorent­halten hatte, daß Leopold mein Sohn sei und daß ich zu rech­ter Zeit und Stunde schon dafür sorgen würde, daß er auf das Erbe Vollraths keine Ansprüche machen werde Damit zeigte sich Grand zufrieden, bis er wirklich deines Mannes Einwil­ligung erhalten und sich als Bräutigam Benedictens betrachten surfte. Nun aber begann er, von mir schriftliche Erklärungen zu verlangen, daß Leopold einst auf alles verzichten werde, Bürg­schaften von mir, notarielle Akt« darüber, was weiß ich alles, lauter Dinge, die mich schmählich kompromittieren konnten und mich gänzlich in Grands Hände gegeben haben würden. Denn wer stand mir für den Gebrauch gut, den Grand damit machen würde, wenn er einmal wirklich deines Mannes Schwiegersohn war? Ich ward endlich dieses ganzen Streites und dieser hef­tigen Szenen überdrüssig und sagte ihm: So machen wir ein gründliches Ende, und wenn nichts anderes deine Angst, daß dieses Kind dich um das Vermögen Benedictens bringen wird, beschwichtigen kann, so nimm den Knaben, nimm ihn, laß ihn verschwinden, bring' ihn in unsere Heimat, in die Bretagne, und sorge dort für ihn, bis ich komme, mich meines Kindes an­zunehmen; mir ist ja auch der Gedanke unerträglich, daß er hier bleibt und als dieses alten Schöffen, dieses armen betro­genen Mannes Erbe betrachtet wird und, um aufrichtig zu sein, Marcelline, um dir alles zu gestehen, ich sah ja «in, daß meines Bleibens nicht für immer hier sein könne, ich sah bei deinem Charakter die Stürme voraus, die wir gestern und heute richtig erlebt haben: e» war mir willkommen, Leopold

auf die einzelnen Parteien entfielen, ergeben sich auS nach­stehenden Zahlen:

Bauern- und Weingärtnerbund. Landtagswahl 1924 1177 (1083), mehr 1924 83, Reichstagswahl 1924 1067 (1044), mehr 23

Vaterländisch-Völkischer Rechtsblock (Deutschnationale Volkspartei, Württ. Bürgerpartei, Verein, vaterlä. Verbände). Landtagswahl 1924 2927 (2331), mehr 596, Reichstagswahl 1924 2706 (2531), mehr 176.

Vereinigte Sozialdemokratische Partei Württemberg- Hohenzollern. (Hier ist zu berücksichtigen, daß 1920 die Partei noch gespalten war und die Unabhängigen für sich in den Wahlkampf gingen.) Unter dieser Berücksichtigung ergeben sich folgende Zahlen: Landtagswahl 1920 Sozialdemokratische Par­tei 4423, USP. 1521, zusammen 5944, 1924 Bereinigte Sozial­demokratie 4756, weniger 1188. Reichstagswahl 1920 Sozial­demokratische Partei 4319, USP. 1589, zusammen 5878, 1924 Vereinigte Sozialdemokratische Partei Württemberg-Hohenzol- lern 4744, weniger 1134.

Demokratische Partei. Landtagswahl 1924 2180 (2378),

weniger 198, Reichstagswahl 1924 1733 (2687), weniger 954.

Zentrum. Landtagswahl 1924 242 (252), weniger 10. Reichstagswahl 1924 260 (278), weniger 18.

Kommunisten. Landtagswahl 1924 1292 (381), mehr 911. Reichstagswahl 1924 1360 (418), mehr 942.

Während der Vaterländisch-Völkische Rechtsblock für den Landtag eine erhebliche Zunahme erfuhr (596), trifft dies auf­fallenderweise für den Reichstag nicht zu (175). An Stimmen haben verloren die Vereinigte Sozialdemokratie Württemberg- Hohenzollern bei der Landtagswahl 1188, bei der Reichstags­wahl 1134 (sie dürften teils in das bürgerliche Lager, mehr noch aber zu den Kommunisten abgewandert sein), die wie oben be­merkt einen erheblichen Zuwachs buchen können. Auffallend ist auch der Stimmverlust der Deutsch-demokratischen Partei, der bei der Landtagswahl 198, bei der Reichstagswahl dagegen 954 beträgt. Diese Stimmen dürften ausnahmslos nach rechts abgowandert sein. Außer den neuen Parteien Völkisch-Sozi­aler Block, der im Landtag 3, im Reichstag 28 Sitze erhält, der Wirtschaftspartei, die im Landtag leer ausgeht, im Reichstag 6 Sitze erhält, und dem Land- und Volksbund, der ebenfalls im Landtag leer ausgeht, hingegen in Gemeinschaft mit den Landbünden in Württemberg, Baden und Hessen im Reichstag 6 Sitze einnimmt, hat Dr. Schott letzten Samstag Recht behal­ten, wenn er bemerkte, daß die Stimmen der Parteigrüppchen restlos verpuffen. Das trifft zu beim Freiwirtschaftsbund, den verrückten Anhängern des Häusserbundes und dem Volksbund der Entrechteten und der betrogenen Sparer. Sie alle gehen sowohl im Land- wie im Reichstag leer aus, der letztere ist mit seinen Forderungen nach wie vor auf die Parteien an­gewiesen. __

Würnemoerg.

Neckars«!«,, 4. Mai. (Ueberfall auf Stadtschultheiß Häuß- ler.) In der Nacht zum Sonntag, 13. April, wurden Stadt­schultheiß Häußler, Gemeinderat Emerich und Prokurist Krall, sämtliche in Neckarsulm, auf dem Nachhauseweg nach der Feier des 50jährigen Bestehens der NSU.-Werke von einem Mann überfallen und durch Schläge mit einem Stock verletzt. Der Kriminalpolizei ist es nunmehr gelungen, als Täter den 39 Jahre alten, verheirateten Reisenden Karl Baur von Neckar­sulm zu ermitteln und festzunehmen. Er wurde, nachdem er ein Geständnis abgelegt hatte, wieder auf freien Fuß gesetzt.

Betzingen OA. Reutlingen, 5. Mai. (Das gestohlene Bier.) Junge Burschen wollten in einer Feldscheune ein Faß Bier trinken und brachten es dorthin. Andere ältere Burschen stie­gen nachts in die Scheune und tranken das Bier aus. Eigent­lich wollten sie damit nur einen Scherz machen. Aber es folgte Strafanzeige und das Bier wird sie teuer zu stehen kommen.

Ravensburg, 5. Mai. (Vom Auto überfahren.) Nachmit­tags ereignete sich vor dem früheren alten Musiksaal ein schwe­rer Unglücksfall. Die Tochter des Hausmeisters Reichte vom Lamm" wurde in dem Augenblick, als sie die Straße über­schreiten wollte, vom Vorderrad des Autos des Fabrikanten Bauz aus Saulgau erfaßt und nach zweimaligem Ueberschlagen so unglücklich unter die Hinterräder des Wagens geschleudert, daß ihr dieselben Wer Hals und Brust gingen. Während des Transports erlag sie ihren Verletzungen. Den Führer soll keine Schuld treffen.

Friedrichshafen, 5. Mai. (Unfall mit Todesfolge.) Sams­tag früh wurde der etwa 50jährige verheiratete Transportar­beiter Heinkel, wohnhaft in Langenargen, auf dem Kleinen Berg von einem abgestoßenen Güterwagen überfahren und so­fort getötet. Heinkel versuchte das Geleise gegen den Rosen­garten zu überschreiten, als der Wagen herannahte; infolge Unachtsamkeit, vielleicht aus Leichtfertigkeit, gelang es ihm je­doch nicht mehr, auszuweichen. Durch den Wagenpuffer wurde er, nachdem ihm der auf dem Wagen tätige Bremser noch warnend zugerufcn hatte, auf die Schienen geschleudert. Der Brustkorb wurde ihm eingedrückt, so daß der Unglückliche sofort

in die Heimat voraussenden zu können, nicht allein um mir das Kind zu sichern, sondern dadurch auch ein unfehlbares Mittel zu haben, dich zu zwingen"

Marcelline machte ein abwehrende Bewegung mit der Hand.

Es ist entsetzlich!" sagte sie leise, sich aufrichtend, die Hände im Schoße haltend und den Boden anstarrend.

Er fuhr fort:Im Anfang schrak Grand vor dieser Idee zurück. Er fürchtete die gerichtlichen Verfolgungen nach einer solchen Tat, die Gefahr des Entdecktwerdens bei der Ausfüh­rung, und auch die Last, welche ihm ein so kleiner Knabe, wenn er für ihn sorgen müsse, machen werde. Ueber dies alles wußt' ich ihn zu beruhigen. Ich schrieb auch an eine ältere Verwandte in der Bretagne, die mir bereitwillig antwortete: sie wollte die Sorge für mein Kind, wenn es ihr gebracht werde, gern übernehmen! Und als Grand sich endlich im Vertrauen mit einem Rechtsgelehrten besprochen und von diesem vernommen hatte, daß alle schriftlichen Erklärungen und Bürgschaften von mir den kleinen Leopold, der nun einmal Vollrath heiße und als Vollrath im Kirchenbuche stehe, nicht um seine Erbrechte brin­gen könnten da fand auch er mein Auskunftsmittel als das einzige, das uns energisch und gründlich helfe, und erklärte sich bereit, Leopold nach Frankreich zu meiner alten Verwandten tn der Bretagne zu bringen. And so warteten wir denn unsere Zeit ab und führten'- aus, in einer Nacht, wenige Tage vor dem, an welchem Grands Urlaub abgelaufen war und er ab- reisen mußte.

Die Ausführung war so leichk ich selber holte das Kind aus der Kammer seiner schlafenden Wärterin und bracht« es die Hintertreppe hinab, auf die Straße hinaus, wo Grand es mir abnahm. Er nahm es unter seinen Mantel und ging da­mit zum Gallustore, wo er es seinem Diener übergab, der das Kind bis zu einem Orte jenseits Mainz brachte, wo er auf Grand warten sollte. Dieser kehrt« in sein Quartier zurück. Was »m ««der« Morgen geschah, weißt d». Gedrängt, Grand

tot war. Herz und Lunge waren ihm aus dem Brustkorb her­ausgedrückt worden.

Bühlerzell OA. Ellwangen, 4. Mai. (Blutige Maiennacht.) Leider hat das Maienstecken in letzter Nacht Blut gefordert. Zwei Parteien junger Leute zogen vor das Haus ihrer An- gebeteten, um Maien zu stecken. Die eine Partie überfiel di« andere. Da die Angreifer mit gefährlichen Werkzeugen be­waffnet waren, so waren die anderen bald zu Boden geschla­gen und so schwer verletzt, daß der Arzt zu Hilfe gerufen wer­den mußte. Diese Unsitte des Maiensteckens gehörte schon längst verboten. Mit dieser Angelegenheit wird sich die Staats­anwaltschaft noch z« beschäftigen haben.

Bade«.

Illingen (Amt Rastatt), 5. Mai. Gestern nachmittag unr 5 Uhr unternahmen etwa 14 Personen, darunter Frauen und Kinder, mit einem Kahn eine Vergnügungsfahrt auf dem Alt­rhein. Sie waren offenbar nicht vorsichtig genug, denn der Kahn kam ins Schaukeln und schlug um. Einige der Teilneh­mer konnten an einer Sandbank bzw. an einem Weidengebüsch einen Halt finden und durch herbeieilende Männer gerettet werden. 2 Mädchen im Alter von 18 und 9 Jahren sind bei dem Unglück ums Leben gekommen. Die Ertrunkenen sind die 18jährige Tochter des Schneidermeisters Dunz von Durmers­heim und die 9jährige Tochter Rosa des Sattlers Lachenmaier aus Illingen.

Heiligkreuzsteinach (b. Heidelberg), 5. Mai. Ein schwerer Zusammenstoß hat sich auf badischem Gebiet unweit der hes­sischen Landesgrenze zwischen Jagdaufsehern und einem Wil­derer ereignet. Zwei Jagdaufseher überraschten den als Wil­derer bekannten ungefähr 30jährigen Georg Kohl aus Unter- Abtsteinach, der auf die Jagdaufseher geschossen haben soll. Diese erwiderten das Feuer und Kohl wurde Lurch drei Schüsse getötet.

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 5. Mai. (Landesproduktenbörse.) Die lustlose Stimmung auf dem Getreidemarkt hält an. Die täglich wachsende Geldknappheit läßt keine ^lnternehmungslust aufkommen. Die Um­sätze erstrecken sich auf Deckung des laufenden Bedarfs. Es notierte« je 100 Kilo Weizen 18.7519.50 (am 1. Mai: 19,25-19,75), Sommergerste 19,2520 (19,7520.25), Hafer 14,2514,75 (14,25 bis 14,75), Weizenmehl Nr. 0 29,2530 (29,5030). Brotmehl 26,25 bis 27 (26,50-27), Kleie 10-10,50 (10.25-10.75), Wiesenheu 9,50 bis 10 (uno.). Kleeheu 1011 (unv.), drahtgepreßtes Stroh 66,50 (uno.) M.

Schweinepreise. In Balingen kostete ein Milchschwein 20 bis 28 Mark, in Blaufelden das Paar 3234 Mark, in Crails­heim Läuferschweine 70-150 Mk., Milchschweine 30-65 Mark pr« Paar, in Güglingen Milchschweine 34 - 46 Mk., Läufer 60 bi» 100 Mk. pro Paar, in Mergentheim das Paar Milchschwcine 40 - 60 Mk., in Nürtingen ein Läuferschwein 4070 Mk., ei« Milchschwein 2130 Mk., in Rottweil das Paar Milchschweine 4265 Mk., in Ulm ein Milchschwein 2232 Mark, ein Läufer­schwein 5060 Mk., in Weilderstadt das Paar Milchschweine 4245 Mk., in Winnenden Milchschweine 2030 Mk., Läufer­schweine 40- 60 Mark das Stück.

Neueste Nachrichten-

München, 5. Mai. Das Münchener Ergebnis der Reichstagswahlen hat gegenüber dem Landtag eine Ver­schiebung in den Stimmen gebracht. Die Bayer. Volks­partei hat fast das gleiche Ergebnis erzielt, während der völkische Block über 23000 Stimmen verlor, die nahezu alle für die Deutschnationalen mit Tirpitz als Spitzenkandidat abgegeben worden sind. Tirpitz dürfte gewählt sein. Auch die Sozialdemokraten und die Kommunisten haben mehrere Tausend Stimmen verloren.

München, 6. Mai. Hier ist ein gewisser Günther Brand festgenommen worden, der im Verdacht steht, Beihilfe zur Ermordung Rathenaus geleistet zu haben. Der Festge­nommene soll bei der Beschaffung des Automobils mitgewirkt haben, das beim Rathenaumord benützt worden ist. Brand, der aus Mecklenburg stammt, war ebenso wie die übrigen an dem Mord Beteiligten Mitglied der Organisation Consul.

Mannheim, 5. Mai. Die Badische Anilin- und Soda- fabrik wird, wie wir erfahren, Ende dieser Woche ihren Be­trieb wieder eröffnen, nachdem sich die zur ordnungsmäßigen Führung der Geschäfte erforderliche Zahl von Arbeitswilligen bereit erklärt hat, unter Anerkennung der Tarifverträge und der Schiedssprüche die Arbeit wieder aufzunehmen. Somit hat der seit 9 Wochen andauernde Streik endlich seinen Ab­schluß gefunden.

! noch vor dessen Abreise endlich ihr bestimmtes Jawort zu geberH hatte sich Benedicte entschlossen, in dieser selben Nacht das Va­terhaus zu verlassen und sich vor der Verbindung, die sie ei», gehen sollte, durch die Flucht zu retten. Sie war verschwunde». ein Brief, den sie auf ihrem Tische zurückgelassen, war deiner« Manne gebracht worden, und zugleich durcheilte heulend die Wärterin des Kindes das Haus; das Kind war verschwunde«. Wer anders konnte es geraubt haben, geraubt, um sich z« rächen, geraubt vielleicht, um es verschwinden zu machen unb so wieder die unbestrittene Erbin zu werden, als Benedicte? Ein Zweifel an ihrer Schuld stieg in keines Menschen Seel« auf, und ich, sollte ich sie rechtfertigen? Wahrhaftig, es war mir nicht zuzumuten. Mir konnte diese Deutung nur willkom­men sein. Was, das mußte ich mich fragen, stand in de« Briefe, den sie ihrem Vater hinterlassen? Eine Erklärung ihres Schrittes, Klagen über die Gewalt, welche man ihres» freien Willen antun wollen das gewiß! Aber nicht auch mehr? Rächte sie sich nicht auch an uns, indem sie uns am klagte, indem sie deinem Manne das Geheimnis unserer Lieb« verriet, indem sie ihm alles entdeckte, was sie beobachtet, durch- schaut hatte? Das war sicher vorauszusetzen und ich zweifelt« keinen Augenblick daran. Und was kam nunmehr im richtige« Moment, was entscheidender uns zu Hilfe als dieser Verdacht, diese lleberzeugung von der nichtswürdigen Handlung Venedic- tens? Dein Mann konnte, es mochte nun in dem Briefe stehen, was da wollte, nicht das mindeste Gewicht auf die Anklage Benedictens wider ihre Stiefmutter mehr legen, dir Anklage eines Geschöpfes, das so zu handeln fähig!"

Gewiß, gewiß, es war sehr politisch, sehr edel, daß d« schwiegst und auch mich in dem Wahne ließest," sagte Ma»- celline bitter und ohne Duvignot anzusehen.

Aber dieser Elende, dieser Grand, der mich so betrog!" knirschte Duvignot ingrimmig zwischen den Zähnen.Es ist «ir unbegreiflich" (Fortsetzung folgt.)

Leipzig, 5. L

bd die Landarbeit ,ger Volkszeitung" Streikes. Berlin, 5. M «nd für die König M: 6 Soz., 3 ,at. 8, Deutschsoz. js.Gemeinschaftsb -je Stadtverordnet gewählt: Demokr. 11, Deutsche Volks Gemeinschaft 2. komm. 9, Arbeitn Deutschnat. 11, D< standsliste und Bel Sportler 4.

Berlin, 6. V Handlung) hat die von 8'/,7» auf 1L «nd von 77, aus einem Jahr zum «ird die Seehandl Leider, die sie vm

Berlin. 5. M Uckkehr des Reiä viession einreichen.

Berlin, 6. N Vertretung polizeili 7 dem zuständige hat der Richter H sonen sind aus de Berliner russischen Amt hat nunmehr Lübeck. 5. M «m Samstag mor llebera der Komm Deutschvölkischen. Verlauf die Völkis «ahm sämtliche Be Besitz Waffen gefu bracht, aber nach ' wieder freigelassen, eingeleitet.

Bremen, S. ' Sonntag wurde dc Freiheitspartei dur völkisches Parteimi verschiedene Verhüt Breslau, 6.; Oberschlesien hat über die Arbertszei «eralstreik proklam Kiel. 6. Mai. gestern in geheime spruch mit 90 Pro Der seit Mitte Fe! «beiter geht also Straßburg, k hat sich in der mit 4 Personen be ! Kurve und flog di vurden drei sofort letzt. In Belfoi i>m Bruder seiner dersetzung mit Pfis den Kops gelötet.

Washington, 5.

§ritz Bischofs, der 19 in Neiv-Iersey zu j worden war, in Aus Vischoffs Schwager, ' zu 15 Jahren Gefä werden. Es wird b deiden Gefangenen Ü

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Mir nicht."

, Wem Tone.E f war, sobald er ! füllt, wäre er de l Erbes geworden ! Leopold ganz b kenntest später j lassen, um für i Hände gegeben, «m ließ er Leo »Ich glaube, i überrascht Duvic schneller durchsch Eine stumme »ng und Ung< wurde, zu horch - Dann wie m

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Der fremde Hat er?" fr< Mein Gott, st»r doch nicht 1« Ich werde 3 «füllen. Aber ^ inr sie mir vors jetzt nicht viel d !«h«, bin ich ni «ein Interesse veißen"

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