Eingesandt.

Die Deutsch-demokratische Partei hat an der Spitze ihrer Kandidaten einen Namen stehen, der in den Kreisen der christlich gesinnten Arbeiterschaft einen guten Klang hat:

Johannes Fischer.

War derselbe doch lange Jahre Sekretär der Ev. Ar­beiter-Vereine Württembergs und ist als solcher mit all den vielen Mitgliedern unserer Vereine im Bezirk Neuenbürg, Wildbad, Schwann, Langenbrand usw. durch seine Vorträge in enge Berührung gekommen, von seinen lehrreichen Auf­sätzen in unserer Verbands-Zeitung und seinen herausge­gebenen Broschüren, von denen einige leider vollständig ver­griffen sind, ganz zu schweigen. Gerade in die Zeit seiner Sekretärtätigkeit fällt der Aufstieg der Evangel. Arbeiter­vereine. Hat er eS doch verstanden, nicht nur auf schwieri­gem Boden neue Arbeitervereine zu gründen, sondern auch ältere Vereine, die unter der Not der Zeit und am Zugang neuer Mitglieder zu leiden hatten, neues Leben einzuflößen und die Mitglieder zu neuer Arbeit zu begeistern. Selbst ein Sohn des Volkes hat er droben auf der Alb und nach­her in seiner Lehre als Flaschner und später auf seiner Wan­derschaft, die ihn den Rhein entlang bis Belgien führte und noch weiter, als Flaschnergeselle die Sorgen und Nöten des­selben am eigenen Leibe milverspürt und den Sorgen und Klagen deshalb volles Verständnis entgegengebracht. Das wars, was ihn uns so lieb und wert machte. Groß war deshalb unser Bedauern, als er seinen Wirkungskreis bei uns vertauschte mit einem weit größeren in Heilbronn, als er sich ganz der Politik widmete. Nur sein Versprechen, daß er auch fern von uns einer der unsrigen bleibe, hat uns den Verlust tragen helfen. Dieses Versprechen hat er redlich ge­halten. Ich kann mir keinen Verbandstag denken, auf dem er gefehlt hätte, nur wenige Ausschußsitzungen, bei denen er beruflich am Erscheinen verhindert war. Vorbildlich für alle war sein Familienleben und einmal geknüpfte Freundschaft hat er treu und unverbrüchlich gehalten. Es ist wohl nicht von ungefähr, daß er gerade im Bezirk Neuenbürg, in dem er heute zur Wahl steht, damals seinen Abschied als Ver­bandssekretär nahm. Unvergeßlich ist mir sein Abschied von uns, der hier imBären" stattfand, wobei manche Rede ihm zu Ehren gehalten wurde, in welcher der Dank für seine Tätigkeit innerhalb unseres Verbands zum Ausdruck kam. Den Höhepunkt bildeten damals die Worte, die Stadtpfarrer Günther-Backnang von der Bühne aus ihm zurief:

Dem Arbeitsmann, der unseres Volkes Glieder Ohn alles Phrasentum versöhnt;

Dem Flaschner, der beim Reden auf und nieder Das Blech sich gründlich abgewöhnt;

Dem Mensche» Fischer, den wir alle schätze».

Von dem oft Neid und Mißgunst boshaft schwätzen;

Dem Meuschenfischer, den wir nötig brauchten.

Dem Sekretär, den wir fast sündhaft schlauchten;

Dem Scheidenden, der sagt, er bleib uns doch.

Ihm gilt mein Herzensdank, er lebe hoch.

Ar« ba ch.

Hochzeits-Einladung.

Wir beehren uns. Verwandte, Freunde und Be­kannte zu unserer am

Sonntag, den 4. Mai 1924, i« Gasthaus -umOchsen" in Arnbach

stattfindenden

Kochzeits-Ieier

freundlichst einzuladen, und bitten, dies als persön­liche Einladung annehmen zu wollen.

Friedrich Bertsch, Schleifer,

Sohn des -j- Friedrich Bertsch. Bauers.

Marie Lax-ang»

Tochter des Friedrich Laxgang, Bildshauers. Kirchgang 11 Uhr in Gräfenhausen.

virkenfeld.

Llung

Günstige Bezugsqueke:

Die Sorrnennmhle in Sirkerrfetd, Tel. 5.

bedient die umliegenden Ortschaften regelmäßig mit eigenem Fuhrwerk an folgenden Tagen:

Montag: Neuenbürg, Waldrennach, Grimbach, Salmbach, Büchenbronn.

Dienstag: Brötzingen, Pforzheim Birkenfeld. Mittwoch: Dietlingen, Ellmendingen, O.-U.'Niebels' bach, Gräfenhausen, Oberuhausen. Donnerst.: Pforzheim, Brötzingen, Virkenfeld. Freitag: Schwann, Conweiler, Feldrennach, Arnbach.

Bestellungen auf sämtliche Mehlforten (Weiß- und Lrotmehle) und Antter-Artikel nimmt mein Fuhrmann entgegen, ich sichere im Voraus prompte, reelle Bedienung, bei denkbar günstigsten Preisen, franko HauS, zu. Zahlungs- erleichterung wird gewährt.

Bestellungen per Telefon oder Postkarte erwünscht und bitte genaue Adresse. Weizen wird jederzeit gegen Mehl umgetauscht.

Hochachtungsvollst

Josst Suhl» Sonnenmühle.

lvrn toll ich wählen?

GeSanken eines Unparteiischen.

So einfach und klar diese Frage ist, so schwer ist ihre Beantwortung. Schwer, hauptsächlich deshalb, weil nicht wie in früheren Zeiten, die Obrigkeit, die Regierung, der ruhende Pol in der Erscheinungen Flucht war. Damals traten in aufregenden Zeiten die Staatsmänner vor das Volk und gaben in klaren Worten demselben kund, wie sie das Schiff des Staates zu steuern gedachten, und unser größter deutscher Staatsmann hat es namentlich verstanden, wenn er das Volk zur Entscheidung an die Urne rief, zu sagen, um was es sich handelte und wie die Lage des Volkes nach innen und außen war. Das war die Wahlparole der Regie­rung, nach der sich das Volk mehr oder weniger richtete, es waren wenigstens Anhaltspunkte, die uns aber heute bei der Zersplitterung fehlen und die bei Koalitionsminifterien, wie wir sie heute haben, wo sieben Minister acht Parteien ver­treten, gar nicht erwartet werden können. Daher die Rat­losigkeit des deutschen Bürgers über die Wahl des Kandi­daten. Es besteht die große Gefahr, daß Empfindungen und Gefühle von Stunde zu Stunde wechseln, daß Zufälligkeiten das Wahlergebnis beeinflussen und daß die großen politischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkte vollständig aus dem Wahl­kampfe verschwinden hinter kleinlicher Parteitaktik, gegen par­teipolitische Verwirrungen und persönlichem Aerger über dies und das. Und mancher Wähler wird am Tage vor der Wahl, ja wenige Stunden vorher noch, die Qualen der Wahlen durchzukostrn haben, darunter auch von denjenigen, die heute immer behaupten, sie haben es nicht nötig, Wahl­versammlungen zu besuchen, ihr Standpunkt stehe fest. Wer's glaubt!

Wie tief wir innerpolitisch gesunken sind, tritt dem den­kenden Menschen kraß in die Erscheinung, wenn er den Auf­marsch der Parteien und Parteichen zum Wahlkampf be- trachtet. Diese Zersplitterung der Parteien und Gruppen war früher nicht vorhanden und gerade heute, ausgerechnet heute, da Deutschland in tiefster Schmach und Erniedrigung darniederliegt. Damit soll aber nicht gesagt sein, daß diese Zersplitterung der politischen Meinungen und Auffassungen eine neuzeitliche Erscheinung wäre. O nein, sie ist leider so alt wie das Parteileben des deutschen Volkes. Es hat aber keinen Wert, heute festzustellen, ob diese Zersplitterung mehr im deutschen Charakter liegt, oder in der historischen Ent­wicklung der deutschen Staaten und damit der deutschen Volksvertretungen. Aber der alte Scherz, daß drei Eng­länder, wenn sie irgendwo zusammenkommen, sofort ein Welt­reich gründen, während drei Deutsche einen Verein aufmachen, kann heute auf die deutsche Politik übertragen werden. Diese Zersplitterung, wie wir sie heute sehen, ist nicht nur politisch, sie ist, und das entschuldigt etwas, auch wirtschaftlich und sozial. Die Not der Zeit hat die großen innerpolitischen Fragen vielfach in den Hintergrund gedrängt und die tägliche Not und das tägliche Elend haben die Gruppen und Jnte- reffenbildung ganz naturgemäß verstärkt. Damit muß natürlich der große politische Sinn eines Wahlaktes zerstört werden. Deshalb die große Zahl der Wahlvorschläge.

Ein Parlamentarismus nach dem Muster der west­europäischen Länder, wie ihn so viele bei uns wünschen, hat aber seine Voraussetzungen in der Beschränkung der Partei­bildungen. Das ganze Geheimnis des großen Erfolges des englischen Parlamentarismus bestand in dem Zweiparteien­system, in dem Jahrhunderte lang es sich nur um die großen prinzipiellen Fragen handelte, die in einer liberalen oder in einer konservativen Lebensanschauung zum Ausdruck kamen. Dieses Zweiparteiensystem Englands hat es möglich ge­macht, daß die Opposition niemals soweit ging, das was der Staat notwendig braucht, zu leugnen, und damit den Staat selbst zu gefährden, anderseits stets bereit war, die Regierung und die Regierungslast und damit die Verantwortung zu übernehmen.

Schon in Frankreich ist die Zersplitterung größer und daher auch das fortwährende Wechseln der Regierungen, das vom Jahre 1870 bis zum Ausbruch des Kriegs fast jedes Jahr ein oder zwei neue Ministerien brachte. Die deutsche Entwicklung steuerte aber auf eine noch weitergehende Zer­splitterung hin, und damit wird es auch diesmal wieder un­möglich gemacht, kräftige, zielbewußte Regierungen mit festem Programm zu schaffen. Nicht einmal der materielle Ge­danke der jeden Deutschen heute aufs tiefste erfüllen sollte, und der eigentlich das allein maßgebende sein müßte, konnte eine Einigung erzielen, und deshalb stehen wir bei den Wahlen im Land und im Reich vor einem entsetzlichen Chaos, vor einem Kampfe aller gegen alle.

Wohl ist da und dort der Versuch gemacht worden, einen Block zu schaffen, der alle die umfassen könnte, die gegenüber der äußeren Bedrängnis nnd der furchtbaren vaterländischen Not es für das wichtigste halten, das natio­nale Empfinden zu stärken und zum Widerstand gegen die Versklavung des deutschen Volkes aufzurufen. Alle übrigen Gesichtspunkte wirtschaftlicher und sozialer Natur sollten diesem Gedanken gegenüber zurücktreten. Auch die übrigen Fragen, besonders die der Staatsform hätten sollen in den Hintergrund treten. Aber es ist nicht einmal gelungen die an und für sich nahestehenden Parteien zusammenzuführen und so sehen wir, daß heute Männer, die jahrzehntelang in der politischen Bewegung tätig und führend tätig waren, nach verschiedenen Seiten verstoben sind, in irgend einer der vielen Parteien ruhige Unterkunft fanden, wenn sie es nicht vorzogen, Politik überhaupt Politik sein zu lassen. Diese Zersplitterung wird sich bitter rächen, und man braucht kein großer Prophet zu sein, wenn man heute schon sagt, daß diese Zersplitterung sich auch beim Wahlergebnis auswirken und voraussichtlich die' Bildung einer starken, tragfähigen Regierung wiederum verhindern wird.

Wenn ich mich nun frage: Wen soll ich wählen? so scheidet für mich die äußerste Linke und äußerste Rechte vollständig aus. Ich brauche dies nicht weiter zu begründen. Die Erlebnisse des deutschen Volkes in den letzten 4 Jahren

find für diese Feststellung Begründung genug. Da nun aber die äußersten Extremen von rechts und links de» Vaterland nicht zum Segen gereichen, so bleibt nur als Bürger, der sich der Bedeutung einer Wahl und gerade dieser Wahl, bewußt ist, die Pflicht, auch unter den mittlere» Parteien umzusehen und durch Abgabe meiner und meiner Angehörigen Stimme die zu stärken, von denen ich glaube, daß sie eine maßgebende kräftige Partei zur Regierungsbil­dung schaffen und die dazu nötigen Männer stellen können. Die Listenwahl hat nun den großen Nachteil, daß die Per­sönlichkeit gegenüber der Partei in den Hintergrund tritt. Umsomehr ist es notwendig, die Listen auch auf die Frage der Personen hin anzusehen. Jeder, der mit mir von den bedeutsamen Erlebnissen und politischen Erfahrungen der letzten Jahre gepackt ist und den Gedanken an das deutsche Vaterland vor alles stellt, wird dem Kandidaten seine Stimme geben von denen sie die Meinung haben, daß sie in ruhiger und sachlicher, aber entschiedener und unbeugsamer Ent­schlossenheit den vaterländische« Gedanken an die Spitze stellen vor allem den Kampf gegen die SchnMüge mit aller Energie aufnehmen wollen von denen aber nicht zu fürchten ist, daß sie bei allem guten Willen urü vaterländischen Empfinden das deutsche Volk durch neue Unruhen, Unbesonnenheiten und Voreiligkeiten an den Rand des Verderbens bringen. Hier läßt sich viel lernen vou großen Staatsmännern, von Stein, den ich übrigens ander» beurteile wie Johannes Fischer in seinen Wahlreden is Höfen Hardenberg, den großen Heerführern und Organi­satoren Gneisenau und Schornhorst, die vor hundert Jahre« das ebenso tief gedemütigte und am Boden liegende Deutsch­land in wenigen Jahren wieder zu neuem Leben und neuer Macht erweckt haben. Worin bestand die Größe dieser Männer? Sie bestand in der Beschränk«»- ans tat Mög­liche und in der Vorsicht, die alle ihre Taten begleitete, und nicht nach Prozenten rechneten.

Es ist geradezu traurig, daß fast das ganze deutsche Volk, darunter nicht zuletzt die Arbeiterschaft, zu der ich selbst gehöre, in dem großen Ziel und in dem großen Ge­danken, der in uns lebt, «abständig einig ist, daß aber diese Einigkeit keine äußere Form und Gestalt annehmen will.

Da Diese Einigkeit «ach allem Erlebten parteipoli­tisch nie «nb nimmer zn« Ansdruck kommt, wird der Einzelne seinen Wahlzettel in die Urne werfen in de« Gedanken an das Vaterland an seine große Bedräng­nis nnd in der Erwägung, daß vnr Männer dar StaatS- schiff -nrch die stürmische« Wogen in de» sicheren Hafen führen könne», die mit unbeugsamer, ehrlicher, vater­ländischer Gesinnung die abgeklärte Ruhe nnd Weis­heit wirklicher Staatsmänner verbinde«. Solche Männer tnn «uS heute not, ahn» sie ist eine Rettung unmöglich.

C i v i 8.

Ottenhausen.

Hochseits-EinlaSung.

Wir beehren uns Verwandte, Freunde nnd Be­kannte zu unserer am

Eonntag, den 4. Mai 1S24,

in das Gasthaus »umAdler"

stattfindenden

Hochzeits-Feier

freundlichst einzuladen, mit der Bitte, dies als persönliche Einladung annehmen zu wollen.

Wilhelm Vüch-rt,

Sohn des -s Gottlieb Büchert, Schuhmachers.

Anna Psrommer,

Tochter deS Friedr. Pfrommer, Steinhauers.

Kirchgang V»11 Uhr.

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