vermögenden Eltern, in erster Linie gegen den (ehelichen) Vater, in zweiter gegen die Mutter einen im Rechtswege erzwingbaren Anspruch auf Aussteuer. Zumeist werden ja die Eltern schon vorher die erforderlichen Anschaffungen machen oder die Mit­tel dazu hergeben, obgleich letzteres nicht ungefährlich ist, als nämlich die Tochter, durch anderweitige Verwendung des Geldes wieder vermögenslos geworden, nunmehr erst heiratet und nochmals Aussteuer verlangt. Kommt es aber vor, daß der Aussteuerpflichtige sich nicht rührt, obwohl die Tochter bereits geheiratet und damit den Aussteueranspruch erworben hat, so hat sie den Pflichtigen nunmehr zunächst durch Mahnung in Verzug zu bringen. Hat sie jetzt in ihrer jungen Ehe >chon eine .Hausstandseinrichtung, etwa auf Kredit oder aus Hoch­zeitsgeschenken dritter oder von ihrem Mann, so kann sie eine nachträgliche Naturalleistung des Aussteuerpflichtigen, soweit sie kein Interesse mehr daran hat, ablehnen und in Geld zu leistenden Schadenersatz wegen Nichterfüllung verlangen. Da­bei ist jedoch wohl zu beachten, daß sic erst mit Eintritt in das 22. Lebensjahr hinsichtlich der Wähl chres Gatten von den El­tern unabhängig ist. Au einer vor dieser Altersgrenze geschlos­senen Ehe bedarf sie der elterlichen Einwilligung, entweder des Vaters, wenn er lebt und nicht säuernd, z. B. wegen unbekann­ten Aufenthalts, zur Abgabe einer Erklärung außerstande ist, oder der Mutter in den Fällen, in denen der Vater außer Be­tracht bleibt, und sie verwirkt jeden Aussteueranspruch Lurch eine Heirat ohne die erforderliche elterliche Einwilligung, die bis zur Eheschließung widerruflich ist und der ein nachträglich, nach der Eheschließung erteilter elterlicher Segen rechtlich in keiner Weise gleichwertig ist. Nur in einem recht seltenen Fall kann sie auch im Alter von weniger als 2t Jahren trotz Wei­gerung des Einwilligungsberechtigren ahne Verlust des Aus­steueranspruchs heiraten, nämlich, wenn sie nach zurückgeleg­tem 18. Jahr für großjährig erklärt sein sollte und das Vor­mundschaftsgericht die ohne wichtigen Grund verweigerte Ein­willigung ersetzt. Hat eine Tochter aber einmal das 21. Jahr vollendet, so ist zu ihrer Heirat elterliche Einwilligung nie mehr erforderlich. Mag die Ehe leichtfertig cingegangen sein oder dem Aussteuerpflichtigen noch so unsymphatisch sein, das ent­bindet ihn nicht von seiner Verpflichtung, es sei denn, daß die Eheschließung gleichbedeutend war mit dem Eintritt in einen ehrlosen oder unsittlichen Lebenswandel. Auch der verwitweten oder geschiedenen Tochter ist bei Wisderverbeiratung eine Aus­steuer zu geben, sofern sie nicht eine solche für eine (gleichgültig wievielte) frühere Ehe von dem damals Aussteuerpflichtigen erhalten hatte, mag diese frühere Ehr selbst durch Richterspruch für nichtig erklärt worden sein. Ist aber früher von dem Aussteuerpflichtigen etwas zum Zweck der Aussteuer gegeben worden, damals aber die beabsichtigte Ehe gar nicht zustande ge­kommen, so ist hiermit die Aussteuerpflicht für eine spätere, wirklich geschloffene Ehe nicht befestigt. Was früher gegeben worden war, kann dann lediglich als ungerechtfertigte Bereiche­rung zurückgefordert werden. Die Aussteuer mutz angemessen sein, d. h. standesgemäß für die Verhältnisse, in die die Tochter hineinheiratet, und bemessen nach dem Vermögen, insbesondere den sonstigen Verpflichtungen des Leistenden. Der Vater hat eine Aussteuer nur zu gewähren, wenn und soweit er zur Zeit der Eheschließung der Tochter bei Berücksichtigung keiner son­stigen Verpflichtungen ohne Gefährdung seines standesgemäßen Unterhalts dazu imstande war. Sonst aber, falls er damals bereits verstorben war, tritt die Aussteuerpflicht der etwa ver­mögenden Mutter ein. An diese, statt an den Vater, kann die Tochter sich auch dann halten, wenn die Verfolgung des An­spruchs gegen den Vater im Jnlcutd ausgeschlossen oder erheb­lich erschwert ist.

Vermischte».

An Hunger «nd Verwahrlosung gestorben. Die Stieftoch­ter des Kohlenhändlers Weinert in Magdeburg, Hildegard Dt-a- tuschek, ist nach Gutachten der Gerichtskommission an Hunger und allgemeiner Verwahrlosung gestorben. Bis zum Tode ihrer Mutter war sie noch eine verhältnismäßig gesunde und kräftige Person, aber als die jetzige Frau des Weinert als Wirtschafterin ins Haus kam, wur ie das unglückliche Geschöpf seinem Tode unmittelbar entgegengesührt. Durch Zeugenaus­sagen ist festgestellt worden, Laß Hildegard Matuschek Lauernd in einem dunklen, schmutzigen Raume eingesperrt, sich selbst überlassen war und bei geringen Verfehlungen, die auf ihren Geiste^ustand zurückzuführen waren, in brurabr Weise miß­handelt worden ist. Die Eheleute Weinert wurden verhaftet.

Der Fernsprecher als Verräter. In emcr chemischen Fabrik in Berlin waren vor zwei Monaten 85 Kilogramm starkes Gift gestohlen worden. Die Diebe benützten den Fernsprecher, um Käufern die Waren anzubieten. Ein solches Gespräch wurde zufällig von der Kriminalpolizei abgesangen, worauf sämt­liche sechs Diebe, Arbeiter der Fabrik, verhaftet werden konn­ten. Das Gift ist restlos der Fabrik wieder zugestellt worden.

Mädchenhandel. Wegen Mädchenhandels und Werbung sür die französische Fremdenlegion wurde in Hirschberg (Schle­sien) der Händler Isidor Chlainscherz aus Lemberg verhaftet.

«, Der Kampf im Spessart.

Erzählung von Levi« Schücking.

»Aber was wollen Sie denn eigentlich, daß geschehe 7" jagte « dann. .Eie können doch unmöglich begehren, daß ma« Sie s» ohne weiteres und auf das gütige Versprechen hi», daß Sie jene Briefe ausliefern wollen, laufen lasse?"

Wilderich unterbrach ihn, indem er zu dem Tisch im Hinter­gründe des Raumes, auf welchem sich Schreibmaterialien be­fanden, schritt und ein Blatt nahm, um hastig einige Motte daraufzuschreiben.

Was schreiben Sie da 7"

Wilderich gab das Blatt an den Kapitän. Dieser las die Worte:

Geben Sie Liese Briefe, welche ich Ihnen anvertrante, an den Ueberbringer dieser Zeilen. Wilderich Duchrodt."

Nun." fragte der Kapitän, .an wen ist dieser Zettel richlet?"

Geben Eie mir die Freiheit, dann gebe ich Ihnen die Adresse. Mein Ehrenwort darauf gegen Ihr Ehrenwort!"

.Gut denn," versetzte Lessaillier,ich will zum General ge­he« und ihn entscheiden lassen. Eircd Sie damit einverstanden?"

.Völlig! Aber eilen Sie!"

Der Kapitän ging. Nach wenigen Minuten kam er zurück. Ans die Schwelle des Zimmers tretend, winkte er Wilderich zu sich. Dieser trat auf ihn zu.

Kommen Sie," sagte L-saillier,die Adresse, dann kön­nen Eie gehen, wohin Sie wollen!"

Ihr Ehrenwort, daß mich niemand hindern wird 7"

Sie haben es. Stellt sich jedoch heraus, daß die Adresse, di« Sie geben, rin« falsch« ist, daß sie uns hintergrhe, wollen, 7» wird man Ihrer schon wieder habhaft werden und Eie ab- Mhren"

Nach»«« Lrsattlier dies« gegeben, «andt« «c sich

Die am 4. Mai stattfindenden Reichstagswahlen erfordern von allen Wahlbeamten, Wahlvorsteher» und von jedem, dgr bei der Wahl und im Wahlkampf tätig ist, genaue Kenntnis der gesetzlichen Bestimmungen, die gegen die früheren Wahlen stark verändert sind. Nur die sorgfältige Beachtung aller Wahl­vorschriften sichert gegen Störungen des Wahlgeschäftes mrd Wahlanfechtungen wegen Formfehlern. Als unbedingt zu­verlässiger Ratgeber ist das WahlhandbuchDas Reichs­tagswahlrecht" von Ministerialdirektor Dr. A. Schulze (Verlag von Reimar Hobbing, Berlin SW. 61) erprobt. Der Verfasser, der der berufenste Spezialist auf dem Gebiete ist, hat das Buch soeben auf Grund der neuesten Vorschriften und der Reichsstimmordnung völlig neubearbeitet herausgegeben.

Eine Erbschaft, die kein Ende nimmt. Eine außergewöhn, liche Erbschaft auf lange Zeit hat der Ort Ehux de Bon in der Schweiz gemacht. Dieser Gemeinde hat einer ihrer Bürger eine Erbschaft von 1000 Franken Unterlassen mit der Bestimmung daß das Geld auf einer Bank angelegt werden und 150 Jahre unberührt liegen bleiben soll. Im Jahre 2074 ist die Gsmeinde berechtigt,, neun Zehntel der Summe sür hu­manitäre Zwecke auszugeben. Der dann wieder bleibende Rest soll unter denselben Bedingungen wie die erste Summe 75 Jahre auf der Bank bleiben. Immer nach 75 Jahren dürfen neun Zehntel abgehoben werden, während der Rest auf weitere 75 Jahre unberührt bleiben muß. Eine spätere Generatton wird dem erfindungsreichen Erblasser einmal dankbar sein können.

Gut so. Aus der Schweiz schreibt man, daß das Land von Franzosen, Engländern und Holländern wimmelt. Der Ver­kehr auf der Gotthardbahn sei um die Hälfte stärker als vor dem Krieg. Die Zahl der Deutschen iei ieit Einführung der Aus­reisetaxe um zwei Drittel zurückgegangen.

Antwerpen in Gefahr. Der wichtigste belgische Hafen, Ant­werpen, ist in Gefahr, so zu versanden, daß größere Schiffe überhaupt nicht mehr landen können. In der Zeit vom 1. Oktober 1922 bis 7. März 1923 wurden auf der Schcldemün- dung 178 Zusammenstöße, Strandungen und andere Schiffsun­fälle gezählt, vom Oktober 1923 bis April 1924 sogar 280 Un­glücksfälle. Die Baggerungen haben sich als zwecklos erwiesen.

Sizilianische Bauernehre. Herr Maeterlink hat sich wie­der einmal, wie dasBerl. Tageblatt" meldet, mit Grazie in die Kakteen gesetzt. Diesmal sind es sizilianische. Der große Dichter hat vor kurzem in einem belgischen Blatte Reiseerinne­rungen aus Sizilien veröffentlicht, in denen er die Bewohner dieser schönen Insel mit allem Wohllaut seiner Dichtcrsprache als Diebe, Räuber und Banditen besingt. Darauf hat ihm der Advokat Rondini einen vielleicht ebenso dichterisch schwungvol­len Brief geschrieben, in dem er als Bürger des ruhmreichen Palermo Maeterlink auffordett, den Artikel zu widerrufen, andernfalls er sich als moralisch geohrseigr bettachten dürfe. Im übrigen sei er, Advokat Rondini, bereit, die sizilianische Bauernehre mit dem Degen zu verteidigen. Die gliche Ent­rüstung drücken die italienischen Zeitungen, aus.

Englische Aerzte über die deutsche Jugend. Der englische Kinderarzt D. Mackenzie und die Kinderärztin Helen Mackey, die bereits die Wiener Jugendno: und die russische Hungers­not an Ort und Stelle beobachtet haben, unternahmen vor kurzem im Aufträge der englischen Gesellschaft der Freunde eine Besichtigungsrerie durch die deutschen Groß- und Indu­striestädte, um Len Gesnndhntszusland der deutschen Jugend zu begutachten. Ihre Beobachten und Gutachten, bei denen sie von deutschen Klin kern und Gesundhcitsärzten unterstützt wurden, sind m einem eingehenden Bericht niedergelegt, aus dem dieKlinische Wochenschrift" einiges mitteilt. Die beiden Sachverständigen lassen ihre Erlebnisse dahin zusammen, daß ohne Zweifel eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes der deutschen Jugend eingetreten ist; zwar herrsche kein augen­blicklicher Hungerzulland, aber -nn großer Teil der Jugend, namentlich des vorcch-llpflichligei: Alters, sei ungenügend er­nährt.

Vier Millionen Dollar für eine Zeitung. Der Ucbergang desNew-Aork Herald" in den Besitz des Eigsnümers der New-Dork Tribüne", die bisher das schärfste Konkurrenz­blatt desHerald" war, erregt in den Bereinigten Staaten großes Aufsehen. Die genaue Summe, für die das Blatt ver­kauft wurde, wird -war verheimlicht, doch erzählen die New- Uorker Blätter, daß der Kaufpreis vier Millionen Dollar be­trug.

Aus der Textilindustrie. Der Weltverbrauch an Baum­wolle wird für diese Saison auf 11.5 Millionen Ballen ameri­kanischer Baumwolle berechnet. In der ersten Hälfte der lau­fenden Saison wurden 5,7 Millionen Ballen amerikanischer Baumwolle gegenüber 6,6 Millionen in der entsprechenden Zeit des Vorjahres verbraucht. Unter Hinzurechnung der in­dischen Baumwolle und anderer Sorten berechnet man den Verbrauch in den ersten 6 Monaten der Saison auf 10,4 Milli­onen Ballen (22,1 Millionen Ballen in der ganzen Saison 192223). Die amerikanische Gesamiernte im Jahre 1923 wird jetzt mit 10128 000 Ballen festgesetzt, während ein Vorrat von '

s durch die offene Tür zum Flur zurück und sagte zu den zwei - Soldaten welche als Posten sich davor ausgestellt hatte«:Ihr i könnt gehen, Leute, der Mann hier ist frei."

Also die Adresse!" wandte er sich dan» an Mlderich zu­rück.

llebergeben Sie den Zettel a« Fräulein Benedict« Boll- rath!" antwortete Wilderich.

Die Briefe sind in ihren Händen?"

So ist es, Herr Kapitän. Und nun auf Wiedersehen!"

Wilderich grüßte leicht und schritt davon. Der Kapitän eilte mit seinem Zettel zum General hinauf, den er umdrängt von Menschen und Geschäften oben in seinem Zimmer und wie einen zornigen Löwen dazwischen auf- und «brennend fand.

Dreizehnkes Kapitel.

Eine Viertelstunde später hatte Wilderich mit Hilfe des ehrlichen Eachsenhäusers seinen Braunen aus dem Stalle im Grauen Falken gezogen und saß im Sattel, um heimwärts in seinen Spessart zu reiten. Hatte der arme Klepper bei dem Herritt sich scharf zusammennehmen müssen, so war es jetzt bei der Rückkehr zehnmal ärger. Die Wege waren durch den Marsch so vieler Truppenkolonnen, Geschütze, Proviant- und Muni­tionswagen und was alles sich mit einer Armee dahinwälzt, in einen fürchterlichen Zustand geraten. Nur gut, daß die Straße von diesen Zügen selbst freier war als am gestrigen Tage und am Morgen; der weitaus größere Teil dessen, was von der Sambre- und Maasarmee durch den Spessart gezogen, war rechtsab in die Wetterau marschiert oder hatte seinen nächsten Bestimmungsort, Frankfurt, erreicht. Nur noch die Marodeurs und Nachzügler begegneten Wilderich, der in gestrecktem Lauf, ohne sich viel »m sie zu kümmern, meist mitten durch ihre Hausen hind»rchtrabte. So erreichte er Hanau am tiefe» Abend; er ließ dem Pferde in Wein getränktes Brot geben, »nd «s ? trug ih« weiter, unermüdlich, bis in di« tief« Nacht hi»»i«, i

2 841000 Ballen amerikanischer Baumwolle von der vorherge­henden Saison in die jetzige hinüber genommen wurde.

Zum Neunten Deutschen Siingerbunbcsseft in Hannover.

Der Hauptausschuß des Deutschen Sängerausschusses tagt, kürzlich in Gemeinschaft mit dem Festausschuß in Hannover, um Wer die endgültige Ausgestaltung des neunten deutschen Sängerbundesfestes zu beschließen. Da die Einschränkungen hinsichtlich der Benützung des Rauines vor dem Stadion in Wegfall kommen, ist eine Vergrößerung der Sängerbühne mög­lich und dadurch die Beteiligung sämtlicher Sänger an beiden Hauptaufführungen verwirklicht. Die Zahl der Gesamtchöre für beide Hauptaufführungen wurde auf je sieben ermäßigt,!»» innerhalb des Rahmens des ersten Konzerts der Westfälische und der Fränkische Sängerbund, beim zweiten der Badischch Schwäbische und Rheinische Sängerbund zum Wort kommen sollen. Beim ersten Massenchorkonzert wird unser Sflcher mit demGuten Kameraden", beim zweiten mitFrisch gesungen" in der Vortragsfolge vertreten sein. Als Einzelnummer Wir­ker Schwäbische Sängerbund dieDrei Röselein" und's Herz" von Friedrich Sflcher singen. Da zweifelsohne die schwäbische« Sängerihren Silcher" am besten verstehen und es an ernsten und pflichtbewußter Hingabe bei der Aufführung nicht fehle» lassen werden, dürften die Lieder unseres Altmeisters ihre Wir­kung nicht verfehlen.

Für den am Sonntag, 24. August, stattsindenden Festzus ist ein Weg von 1^ Stunden vorgesehen, was vollauf genü­gen dürste. Um die vielseitige Inanspruchnahme der Sänger der Einzelbünde, den Besuch der Proben und Hauptaufführuy- gen zu ermöglichen, wird für alle Veranstaltungen ein genauer Plan aufgestellt werden, damit allen Sängern rieben der not­wendigen Erholung getreueste Pflichreriüllung zur Bedingung gemacht werden kann. Die Stadt Hannover wird über die Tage des Deutschen SiingerbundessLstes in musikalischen und besonders gesanglichen Genüssen schwelgen können! Wenn man die Vortragsfohgen der siebzehn verschiedenen musikalische« Veranstaltungen durchstecht, muß man sich nur aus voller» Herzen über die hohe Geistigkeit des deutschen Männergesang­wesens freuen. Bei diesen Genüssen wird jeder Geschmack auf seine Kosten kommen. In Kirchen, Hallen und Sälen wird das deutsche Lied von unserem -Lehnen, unserem Hoffen und Lieben zum deutschen Volke spreche», einer der edelsten Wett­streite zutage treten. All -dies kann natürlich ohne (tzeld nicht betätigt werden, weshalb für jeden Säng-r ein Festbeitrag vo« acht Mark, für Unterkunft zweimaliges Bür gerauartier sechs Mark entrichtet werden müssen. Die ganze Regelung de» Unterkunstswesens liegt in Len Händen des Festausschusses, dcr mit viel Tattraft und Liebe zum Wohl aller Festteilnehiner und zum Gelingen des Festes tätig ist. Der Schwäbische Sän­gerbund wird voraussichtlich in zwei Sonderzügen, die am Freitag, Len 22. August, nachts von Stuttgart abgehen werden, die Feststadt zu erreichen suchen, und am Samstag vormittag dort eintreffen. Für diejenigen Sänger, die nur wenige Tage zur Verfügung haben, ist die Rückfahrt sür Dienstag früh 7 Uhr geplant. Fahrpreis insgesamt eiwa 26 Mark. Es ist Wohl mit Sicherhett anzunehmen, daß View schwäbische Sänger die in Aussicht genommene Fahrt zur Wasserkante, den Besuch Helgolands, Hamburgs und Bremens mitmachen. Wenn sich 600 Teilnehmer hierzu zusammen''»den, ist zweimaliges Ueber- nachten in Bremerhafener Bürgerqnartieren und Rückkehr am Freitag mit Sonderzug in Aussicht genommen (Fahrpreis etiva 50 Mark). Die gesamte. Regelung der Reise der schwäbische« Sängerschaft erfordert natürlich eine Unsumme von Arbeit, weshalb die Bundesleitung des Schwäbischen Sängerbünde» die Einreichung der Teilnohmerlisten und Zahlung der Fahr­gelder bis 30. April an Len Reiseleiter .Herrn Karl Motz in Stuttgart erbittet. Dies Ware in großer: Zügen ein Bild der Aufmachungen zum neunten Lettischen Sängerfest. Möge kei« nerlei Hemmung das beabsichtigte Fest uören.K. H.

mr» Verkehr.

Edingen, 22. April. (Viehmarkt.) Zugetrieben Ware» 8» Stück Rindvieh. Kühe kosteten 300-520 Mark, Rinder 33» bis 250, Kälber 120140 Mark. Der Handel war flau. Dem Schweinemarkt waren 57 Milchschweinc zugcführt. Preis für ein Stück 2734 Mark.

Schweinemärkte. Balingen: Zugeführt wurden l»7 Milchschweine. Preis für ein Stück 2036 Mark. Der Handelt war schleppend, ein kleiner Teil blieb unverkauft. Blau- selben: Zufuhr 155 Milchschweine, 1 Läufer. Verkauft wur­den 155 Milchschweinc zum Paarpreis von 50 Mark. Crailsheim: Zufuhr 14 Läufer, 313 Milchschweine. PreiS: 1 Paar Läuferschweine 80130 Mark, 1 Paar Milchschweine 3580 Mark. Handel flau. Echterdingen- Zufuhr 53 Milch- und 37 Läuferschweine. Der Preis bewegte sich bgi Milchschweinen -wischen 45 und 63 Mark Pro Paar, bei Läu­ferschweinen zwischen 50 und 110 Mark. Der Handel war in­folge der Geldknappheit ziemlich flau. Gerabronn : Zu­fuhr 145 Milchschweine. Verkauft wurde alles zum Paarprei» von 3555 Mark. Lauingen: Zufuhr: 354 Saug- und

bis nach Aschassenburg. Hier aber drohte es zusammen;«, brechen. Wilderich mußte sich entschließen, abzusteigen «nd ss über holperiges Pflaster am Zügel durch ein paar Straße» z» führen, bis er ein Wirtshaus entdeckte, vor dessen noch gesff. netem Einfahrtstor eine Laterne brannte. Da fand es Stalch Streu und Rast. Wilderich aber fühlte, daß an Rast und Ruhe für ihn nicht zu denken sei; er ging, nachdem er gesehen, «sie sein Tier von einem verschlafenen Hausknecht versorgt worden, in das große gewölbte Gastzimmer neben dem Eingangs^« d»s Hames,

Es war still nnd menschenleer, das weite Gastzimmer M« Eolhencn Faß in der Schmiedstrcße zu Aschaffenburg. Auf Bank am Kachelofen lag ein halbwüchsiger Junge, mit dem Rücken an die Wand gelehnt, den Kopf auf die Brust gesenK; er war nach des Tages Last und Mühen selig entschlafen. Nur ein verspäteter Gast war noch da; ein starker Mann mit eine» dreieckigen Hut auf dem vollen, runden und stark blatternarbv- gen Gesicht, in dem die kleinen Augen fast ganz verschwand«»; saß am Ende des langen Raumes, die beiden Ellbogen » den Tisch vor sich stemm«ich «nd nachdenklich in sein halbze- leertes Bierglas blickend. - j, - . . . . . 's

Er erhob den Kopf, als Wilderich «tntrak, schob den d,ai- eckigen Hut leise mehr auf den Hinterkopf zurück, als ob or so den Fremdling besser beobachten könne, und folgte ihm «M seinen blinzenden Blicken, während dieser den schlafenden Bur­schen aufrüttelt« und ihm auftrug, Wein und Brot zu habe«.

Wilderich setzte sich dann i« einiger Entfernung von dem anderen Gaste an den Tisch.

Dieser nickte ihm freundlich z«.

Rix deutsch?" fragte er lächeln».

»Ich spreche deutsch?" antwortete Wikdr.

(KmeHetz»»,

i » Läuferfchweme.

' §e 30100 Mark »- ^

München. 23. 2 -ute vormittag der Eler. die sich in de Nsturzunternehmen Eröffnungrbcschl >ie Oeffentlichkeit rn Mst auszuschlietzen -egen die Verhaftun -er Vormittagssitzun -men worden war. ! «rechtfertigt. Die b gaben im großen un an einzelnen Untern« gehandelt zu haben. Hitler eine Einigung gierung zustandegekc ,nd da sie zu unbe! «»pflichtet gewesen f führen müssen.

Mannheim, 23 weiler wurde gestern I «an Pirmasens auf Sperre passiert hatte Revolverschuß am K mehrere Schüsse all treffen. Er selbst en yürgermeister Hrlffe Parteigänger der S> gespielt hatte, hatte mißliebig gemacht, verbreitet, daß er sei. Diesmal beeilt als ein imtionalistisä von Mitgliedern ein« Deutschland in einen sei. Diese Nachricht Tat in keiner Weise Köln. 24. April von Opel in Rüssels und diese benutzte, r da» an sie gerichtete zu einer Geldstrafe , genieur Gresser, der legen, wurde zu 100 Bonn, 24. Apri Polizeioffizier Köln 1000 Goidmark Gel paratisten aus Dürei «ommen. Sechs w » Jahren Gefängnis Essen, 23. Aprit Regelung der Löhne Kommissar Mehlich argen ihn gerichtet, haben. Er bezeichr ! Schiedsspruch erging l Hauer-Spitzeuloh« v I Löhne ändern sich ei > nächsten Montag zu t Berlin. -3. Rp>

? vom 23. April wurd der deutschen Reichs lediglich begutachten! de» Reichsverkehr»» den Abteilungsleiter soll. Nach Umstrilui rektorium unter De «erben.

Berlin. 23. Apr fahren, ist es nicht England» entlassen i sich am 2S. März n Zeit aber war Quid! mangels Fluchwerda Berlin, 23. Ap aufruf der sozialdem tionen de» Weltproli , nationale Festlegung trifft es nicht zu, da baten auserkoren r Heinrich Tälmann a aufgestellt. Der Pandgerichtrdirektor getreten. Eine vatrr Mitteilungen, in verstärktem Ümfa Rumänien verfügt, ferner technische Ar diese» schikanöse Vo reich zurückzusühren teilt, hat seinerzeit 5 Minoux sich bereit e Kantgrabmals in l Stabt Königsberg n s möglich aewesen, dei i Hamburg, 23.

Werstarbeiterversami ausgestellt. Ein seh Arbeit. Polizeiverst störungen erfolgten i

Paris, 23. Ap .Chicago Tribüne" Donau-Kanal» von i werden.

! Amsterdam, 24.

- die Notleidenden in

London, 28. A; gestern vor einem b gegen Manie Mari von Deutschland, wc j Zahrcs 1914 Zusluch . Der Angeklagte ga ' Hochverrats zu. Di ! cial an die Deutsche ' wahren Gefängnis n > London, 24. Ap

^ »hla: Die Zury hal . stewyork den Archit s'ln einer Heilanstalt i ! »nstande erklärt, sei:

Et. Föhn» (N, «Mister von Neufm minister Campbell, Mehrere Beamte wui , -che Gummen öffen , «runtreut zu haben.

Southampto», U heute nachmittw . "«rddeutschen Lloyd Ncwgork.