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Neueste Nachrichten.

München, S3. April. Bor dem Volksgericht München I begann Me vormittag der Prozeß gegen 3« Angehörige des Stoßtrupps Mer. die sich in den Tagen des 8. und S. November bei dem Nsturzunternehmen in München beteiligt hatten. Nach Verlesung X- Eröffnungrbcschlusses wurde dem Antrag des Staatsanwaltes, ,ie Oeffentlichkeit wegen Gefährdung der staatlichen Sicherheit zu- ,Schst auszuschlietzen. entsprochen. Die Verteidiger erhoben Protest «gen die Verhaftung des Angeklagten Haurice, der sich am Schlüsse der Vormittagssitzung selbst gestellt hatte und sofort in Haft genom­men worden war. Der Staatsanwalt erklärte die Verhaftung für gerechtfertigt. Die bis zum Nachmittag vernommenen Angeklagten gaben im großen und ganzen die ihnen zur Last gelegte Betätigung an einzelnen Unternehmungen zu. Sie erklärten, in dem Glauben gehandelt zu haben, daß zwischen Kahr. Lossow, Ludendorff und Wer eine Einigung erzielt worden und daß eine nationale Ne­gierung zustandegekommen sei. Sie hätten sich als Soldaten gesuhlt ,nd da sie zu unbedingtem Gehorsam gegenüber ihren Vorgesetzten verpflichtet gewesen seien, hätten sie die ihnen erteilten Befehle aus- sichren müssen. .

Mannheim, 23. April. Bürgermeister Helfferich von Münch­weiler wurde gestern nachmittag, als er mit dem Zuge um 3'/. Uhr von Pirmasens auf dem Bahnhof Münchweiler ankam und dir Sperre passiert hatte, von einem dort stehenden Mann durch einen Revolverschuß am Knie verletzt. Der Täter gab bei seiner Verfolgung mehrere Schüsse auf seine Verfolger ad, ohne aber jemanden zu treffen. Er selbst entkam unerkannt in den nahegelegenen Walde. Bürgermeister Helfferich, der während der Separatistenherrschaft als Parteigänger der Sonderbündler in seinem Amtsbezirk eine Rolle gespielt hatte, hatte sich dadurch in »eiten Kreisen der Bevölkerung mißliebig gemacht. Bereits am 13. Februar wurde die Nachricht verbreitet, daß er von der erregten Bevölkerung gelyncht morde» sei. Diesmal beeilt sich das franz.Echo du Rhin", den Uederfall als ein imtionalistisches Verbrechen hinzustrllen und sagt, daß Helfferich von Mitgliedern einer Mordkommission, die aus dem rechtsrheinischen Deutschland in einem Automobil angekommen seien, ermordet worden sei Diese Nachricht trifft nach den oben geschilderten Umständen der Tat ln keiner Weise zu.

Köln, 24. April. DerKölnischen Zeitung" zufolge ist Friedrich von Opel in Rüffelsheim, der sich eine Radiostation einrichten ließ, und diese benutzte, ohne die Antwort der Rheinlandkommission auf La» an sie gerichtete Gesuch abzuwartrn, vom Krieghgericht in Wied zu einer Geldstrafe von 500 Goldmark verurteilt morden. Der In­genieur Greffer, der begonnen hatte, für sich eine Radiostation anzu­legen. wurde zu 100 Goldmark Geldstrafe verurteilt.

Bonn, 24. April. Das französische Kriegsgericht verurteilte den Polizeioffizier Kölner aus Tilsit zu 18 Monaten Gefängnis und 1000 Goldmark Geldstrafe. Er hatte an der Austreibung der Se­paratisten aus Düren im vergangenen November tätigen Anteil ge­nommen. Sechs weitere Angeklagte wurden in Abwesenheit zu je i Jahren Gefängnis und zu 1000 Goldmark Geldstrafe verurteilt.

Essen, 23. April. Bei Beginn der heutigen Verhandlungen zur Regelung der Löhne im Ruhrbergbau nahm Reichs- und Staats­kommissar Mehlich entschieden Stellung gegen die in der Presse gegen ihn gerichteten Vorwürfe, die Verhandlung verschleppt zu haben. Er bezeichnete diese Vorwürfe als wahrheitswidrig. Der Schiedsspruch erging dahin, daß ab 14. April der tarifliche Zimmcr- Hauer-Spitzenlohn von 4,70 auf 5,40 Mk. erhöht wird. Die übrigen Löhne ändern sich entsprechend. Die Parteien sollen sich bis zum nächsten Montag zu diesem Schiedsspruch erklären.

Berlin, 33. April. Durch die Verordnung der Reichskanzlers vom 23. April wurde der Reichsverkehrsminister zum Generaldirektor der deutschen Reichsbahn bestellt. Ein vorläufiges Direktorium mit lediglich begutachtenden Befugnissen besteht aus den Staatssekretären de» Reichsoerkehrsministeriums als grschäftsführende Mitglieder und den Abteilungsleitern, denen eine starke Selbstständigkeit zustehen soll. Nach Umstellung des Unternehmens wird das endgültige Di­rektorium unter Berücksichtigung der neuen Erfordernisse gebildet «erden.

Berlin» 23. April. Wie die Blätter von zuständiger Seite fahren, ist es nicht richtig, daß Proseffor Quiddr auf Verlangen England» entlassen worden sei. Der englische Premierminister hat sich am 28. März nach dem Geschick Quidde« erkundigt. Zu dieser Zeit aber war Quidde gar nicht mehr in Haft. Der Haftbefehl wurde mangels Fluchtverdacht» bereit» am 2l. März aufgehoben.

Berlin, 23. April. DerVorwärts" veröffentlicht einen Mai­aufruf der sozialdemokratischen Internationale, der zu Demonstra­tionen de» Weltproletariatr am l. Mai, insbesondere für die inter­nationale Festlegung des Achtstundentages. Nach demVorwärts" trifft es nicht zu, daß Max Holz zum kommunistischen Spitzenkandi­daten auserkoren wurde, vielmehr wurde dafür der Hamburger Heinrich Tölmann aufgestellt. Auch in Chemnitz wurde Hölz nicht aufgestellt. Der bisherige deutschnationale Reichstagsabgeordnete Landgerichtsdirektor Warmuth ist zur Deutschen Volkspartei über- getreten. Eine Berliner Korrespondenz berichtet auf Grund pri­vater Mitteilungen, daß die rumänische Fremdcnpolizei neuerdings in verstärktem Umfang» die Ausweisung zahlreicher Deutscher aus Rumänien verfügt. Bon dieser Maßnahme sind viele Hausangestellte, ferner technische Angestellte usw. betroffen. Man vermutet, daß diese» schikanöse Vorgehen auf die wachsende Intimität mit Frank­reich zurückzuführen ist. Wie dieOstpreußische Zeitung" mit- teilt, hat seinerzeit Hugo Stinne« auf Anregung von Generaldirektor Mlnouz sich bereit erklärt, sämtliche Kosten für^dir Errichtung de» Kantgrabmals in Königsberg als Stützer, zu übernehmen. Der Stadt Königsberg wäre es infolge ihrer schwierigen Finanzlage nicht möglich gewesen, den Bau zu finanzieren.

HE^rrrg, 23. April. Gemäß den Beschlüssen der gestrigen Werstarbeiterversammlung wurden heute früh verstärkte Streikposten aufgestellt Ein sehr geringer Teil der Arbeiterschaft erschien zur Arbeit. Polizeiverstärkungen sind nach dem Hasen geschickt. Ruhe­störungen erfolgten bisher nicht.

Paris, 23. April. Nach einer Washingtoner Meldung des .Lhicago Tribüne" soll der beabsichtigte Bäu des Rhein-Main- werden """ amerikanischen Bankengruppe finanziert

.. Amsterdam. 24. April. Da» niederländische Rote Kreuz hat für die Notleidenden in Deutschland weitere 10000 Goldmark aufgebracht.

London, 28. April. Reuter berichtet aus Kapstadt, daß dort gestern vor einem besonderem Gerichtshof dar Hochverratsverfahren gegen Manie Maritz begonnen hat. Dieser war bis vor kurzem oon Deutschland, wo er nach seiner Beteiligung an dem Aufstand des 3-ihres 1914 Zuflucht gesucht hatte, nach Südafrika zurückaekehrt. i »er Angeklagte gab die gegen ihn erhobene Beschuldiaunq des . Hochverrats zu. Die Beschuldigung wegen Auslieferung von Mate- Deutschen wurde fallen gelassen. Maritz wurde zu drei «ähren Gefängnis mit Zwangsarbeit verurteilt.

> London. 24. April. Das Rcuter'sche Büro meldet aus Philadcl- Wa: Die Jury hat den Milliardär Thaw, der im Jahre 1908 in ^-cewyork den Architekten Stanford White getötet hatte und darauf x einer Heilanstalt interniert worden war, für geistig gesund und i imstande erklärt, sein großes Vermögen selbst zu verwalten.

St. Föhn, (Neufundland), 23. April. Der frühere Premier­minister von Neufundland, Squires, der frühere Landwirtschafts- Minister Campbell, der frühere Alkoholkontrolleur Mcansy und

. "Arere Beamte wurden uMer der Beschuldigung verhaftet, betracht-

Summen öffentlicher Gelder.

, >ttuntreut zu haben.

Southampton. 23. April. Nach 24stllndiger prachtvoller Fahrt m>I,heute nachmittag um 1.15 Uhr der DampferEolumbus" des

Um 3 Uhr erfolgte die Weiterreise

«nein Falle

100 000

Dollar,

, süddeutschen Llayd hier »In. '«<> N-w>».rk.

Die Vorschläge für die NeichStagSwahl.

Stuttgart, 23. April. Heute vormittag 11 Uhr tagte im Ministerium des Innern der Kreiswahlausschuß und der Ver­bandswahlausschuß des 16. u. 31. Wahlkreisverbandes. Im 31- Wahlkreis (Württemberg und Hohenzollern) wurden insgesamt 15 Kreiswahlvorschläge zngelassen und zwar: 1. Deutsch-demo­kratische Partei Württembergs und Hohenzollerns, 2. Verei­nigte sozialdemokratische Partei, 3. Freiwirtschaftsbnnd, 4. Häusserbund, 5. Bauern- und Weingärtnerbund, 6. Deutsche Volkspartei, 7. Kommunistische Partei Deutschlands, 8. Par­teilose VollswirtschaftAgruppe (einziger Bewerber Karl Kon- rad Mack), 9. Zentrumspartei, 10. Wirtschaftliche Vereinigung des württ. Mittelstandes, 11. Vaterländisch-Völkische: Rechts­block. 12. Völkisch-sozialer Block, 13. Land- und Bolksbund, 14. Volksbund der entrechteten und betrogenen Sparer (Bund der Geusen), 15. Republikanische Partei Deutschlands. Im Kreiswahlvorschlag der Vereinigten sozialdemokratischen Partei wurde die an 4. Stelle aufgeführte Bewerberin Anna Ziegler gestrichen, da sie ihre Zustimmungserklärung zur Aufnahme in den Wahlvorschlag nicht vorgelsgt hat. Der Verbanüswahl- ausschuß hat ferner die folgenden Verbindungserklärungen zngelassen: 1. der Deutsch-demokratischen Partei, 2. der Ver­einigten sozialdemokratischen Partei, 3. des Häusserbundes je mit den Vorschlägen der gleichen Vereinigungen in Baoen; 4. des Württ. Bauern- und Weingärtnerbundes mit dem Vorschlag des Badischen Landbundes, 5. der Deutschen Volks­partei, 6. der Kommunistischen Partei, 7. der Zentrumspartei,

8. der wirtschaftlichen Vereinigung des württ. Mittelstandes je mit den Vorschlägen der gleichen Vereinigungen in Baoen,

9. des vaterländisch-völkischen Rechtsblocks mit der deutschna­tionalen Volkspartei Badens; 10. des völkisch-sozialen Blocks, 11. des Bunds der entrechteten und betrogenen Sparer je mir den Vorschlägen der gleichen Vereinigungen in Baden. Abge­lehnt wurde die Zulassung der Verbindung bei der partei­losen Volkswirtschastsgrnppe und der Republikanischen Par­tei Deutschlands. Keine Berbindungserklärungen sind eu>ge­gangen vom Freiwirtschaftsbuind und von: Land- und Volks- bunL.

Landesvorschlagsliste für die Landtagswahl.

Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Gestern nachmittag tagte im Ministerium des Innern der Landeswahlausschuß, der die Landes- oorschlagslisten für die Landtagswahl zu prüfen hatte. Von den Parteien wurden folgende Landeslisten eingereicht und zugelassen: 1. Vereinigte sozialdemokratische Partei, 2. Deutsche Volkspartei. 3. Kommunistische Partei Deutschlands, 4. Vaterländisch-völkischer Rechtsdlock, 5. Bund der entrechteten und betrogenen Sparer, 6. Württ. Zentrumspartei, 7. Freiwirtschaftsbund, 8. Württ. Bauern- und Weingärtnerbund, 9. Deutsch-demokratische Partei, 10. Völkisch­sozialer Block. Darauf wurden die von den einzelnen Parteien vor­geschlagenen Verbindungen, soweit nicht Anstände vorhanden waren, für zugelaffen erklärt.

Spaltung i« der Nationawderale» Bereinigung.

Berlin, 23. April. Die Nationalliberale Bereinigung, die durch eine Spaltung innerhalb der Deutschen Volkspartei ent­standen ist, hat sich nun selbst wieder gespalten. Während ein Teil, geführt von Maretzky und Lersrier, eine eigene Liste aus­gestellt hat, haben die Herren Kloenne und Qnaatz den er­sehnten Anschluß bei Len Deutschnarionalen endlich gefunden. Sie sind angeblich, weil eine Nominierung in den Bezirken nicht mehr möglich war, von den Deutschnationalen aus die Reichsliste, und zwar wie diese behaupten, an sicherer Stelle gesetzt worden. Wie dieBörsenzertung" andeutet, werden Dr. Kloenne und Geheimrat Qnaatz von de'' Leitung der National- liberalen Vereinigung nunmehr zurücktreten. Parteiamtlich wird von den Deutschnationalen die Ausstellung der beiden Ueberläufer als ein Schritt auf dem Wege zur großen Rechten gebührend gefeiert. Die Nominierung ist, wie mitgeteilt wird, das Ergebnis von Verhandlungen mit der Rheinisch-Westfäli­schen Gruppe der Iiationalliberalen Vereinigung gewesen, die der Meinung war, daß die Bildung einer neuen Partei zwi­schen Deutschnationalen und Deutscher Volkspartei eine uner­wünschte Zersplitterung, dagegen die Zusammenfassung der hin­ter der Vereinigung stehenden Kräfte mit Len in der Deutsch- nationalen Volkspartei vertretenen Kreisen eine Stärkung der nationalen Front bedeuten würde.

Heraus mit ben Kolonien.

Berlin, 29. April. Die Kolonial-Reichsarbeitsgemeinschast hat heute an den Völkerbund nach Gerü folgendes Telegramm gerichtet:Der Raub der deutschen Kolonien bedeutet einen Bruch der dem deutschen Volk seitens seiner Gegner vor Ab­schluß des Waffenstillstandes gegebenen feierlichen Zusicherun­gen. Das gesamte deutsche Volk fordert daher die Rückgabe sei­ner Kolonien als sein unantastbares Recht. Die in der koloni­alen Reichsarbeitsgomeinschast zusammengeschlossenen Gesell­schaften, Verbände und Vereine, Himer denen Millionen deut­scher Männer und Frauen stehen, stellen dies? Forderung aufs neue und geloben zugleich, nicht eher zu rasten, bis dem deut­schen Volk sein ihm unrechtmäßig entrissener Kolonialbesitz zu­rückerstattet ist." Das Telegramm ist unterzeichnet vom Präsi­dium der kolonialen Reichsarbeitsgemeinschast Dr. Seitz, Gou- verneuer a. D., Dr. Kahl, Gouverneur a. D., Maercker, Ge­neralmajor a. D.

Die deutsche Volkspartei hinter der Negierung.

Der Parteivovstand der Deutschen Volkspartei hat zu -den Gutachten der Sachverständigen Stellung genommen und an den Reichskanzler ein Schreiben gerichtet, in dem cs u. a. heißt: Der Parteivorstand der Deutschen Volkspartei ist ge­neigt, die Regierung bei ihren Bemühungen , zu einer Ver­ständigung zu kommen, zu unterstützen. Sie muß jedoch ent­schieden Wert darauf legen, daß keine endgültigen Regelungen getroffen werden, ohne daß die Rückkehe der Ausgewiesenen und die Befreiung der Gefangenen in einer den deutschen Interessen restlos befriedigenden Weise fichergcstellt wird.

Monatliche Vorausbezahlung der Beamtenbezüge.

Berlin, 24. April. Obgleich die Finanzlage des Reiches immer noch sehr gedrückt ist, hat sich der Reichsminister der Fi­nanzen doch entschlossen, den Reichsbeamtsn am 30. April ihre Bezüge wieder für einen ganzen Monat im Voraus zahlen zu lassen. Er glaubt, die Verantwortung für diese Maßnahme trotz der noch bestehenden Schwierigkeiten im Interesse der Beamtenschaft aus sich nehmen zu müssen. Nach Wiedereinfüh­rung der monatlichen Vorausbezahlung der Bezüge werden die Beamten gut daran tun, sich wieder ein Bankkonto einzu- richtcn und ihre monatlichen Bezüge am dieses Konto über­weisen zu lassen und zwar aus allgemeinwirtschaftlichen Grün­den sowohl, als auch insbesondere zur Förderung der gemein­nützigen Beamkenbanken usw., uni die zeitweise von dem ein­zelnen Beamten nicht benötigten Beträge hierdurch für die gesamte Beamtenschaft und deren Selbsthilfeeinrichtungen nutzbar zu machen. Es ist zu erwarten, daß die Länder und die Gemeinden, soweit es ihre Finanzlage irgend gestattet, sich dem Vorgehen des Reiches anschließen werden.

Schwerer Zugs-Zusammenstoß bei Bellinzon«.

In der Nacht zum Mittwoch stießen nördlich des Bahnhofs Bellinzona der Mailänder uub der Züricher Schnellzug i« voller Wucht aufeiuauder. Ei« offizielles Commuuique der Geueralbirrktio« -er Schweizer Bundes-»-«»« teilt Uer die­

ses schwere Eisenbahnunglück folgendes mit:Der Nachtschurkl- zug FrankfurtBaselGenua stieß Mittwoch früh um 2.8» Uhr nördlich von Bellinzona im Nangierbahnhof von Pool» mit dem Nachtschnellzug aus Italien zusammen. Beide Züge waren je mit 2 elektrischen Lokomotiven bespannt, fließen i» voller Fahrt aufeinander und wurden zertrümmert. Von de« Mailänder Zug geriet der erste nach dem Heizwagen zu füh­rende badische Vierachserwagen, ein I. und 2. Klasse Wage« MailandBaselBerlin, der Gasbeleuchtung führt, in Brand. Ferner verbrannte der nachfolgende italienische Bierachserwage« 1. und 2. Klaffe MailandBasel. Die Reisenden dieses Wa­gens konnten sich retten. Tot sind vom Lokomotivpersonak zwei Führer, drei Heizer, verletzt sind zwei Führer und vie« Heizer. Das Unglück ist darauf zurückzuführen, daß der do« Luzern kommende Nachtschnellzug das geschlossene Einfahrt- signal der Station Bellinzona überfuhr und dann in den vo« Chiaffo kommenden Zug Hineingefahre« ist. Die ganze Schwere des Unglücks ist ans die Explosion des GasbehälterS des badischen Wagens und den dadurch entstandenen Brand zurückzuführen. Die Reisenden in den deutschen Wagen konn­ten dem Feuertod nicht mehr entgehen, denn im Nu stand der ganze Wagen lichterloh i« Flammen. Der Nachtschnellzug an- Italien führte diele inernationale Transitreisende mit. Nach der italienischen Paßkontrolle war er von 15 Schweizern, 4L Deutschen, 52 Italienern, sowie einigen Amerikanern, Norwe­ger», Franzosen und Engländern besetz. Unter den Jtalie. neru befand sich auch der italienische Gesandte in Kopenhage» mit seinem Sekretär. Aus dem badischen Wagen soll nur ei» Reisender gerettet worden sein. Bis '^1v Uhr wurden bereit­st Todesopfer aus den Trümmern gezogen. Unter den schwer­verletzten Reisenden befinden sich die Angehörigen einer Ber­liner Familie Fortmmm und zwar Wilhelm. Albert und Hilde Fortmann, ferner Otto Brüll. Der Verkehr wird durch Um- steigen aufrecht erhalte«. Nach einer späteren Meldung be­findet sich unter den deutschen Schwerverletzten Wetter Here Otto Karrell ans Bremen. Bei dem Unglück kam auch eine ganze deutsch-schweizerische Familie von fünf Personen um- Leben. Nur ei« kleines Töchtercheu blieb unverletzt. Die vier Lokomotiven der beiden zusammengcstoßenen Nachtschnellzüge find teilweise zertrümmert oder schwer beschädigt.

Berlin, 24. April. Wie die Blätter melden, sind bei dem Eisenbahnunglück von Bellinzona bis gestern nachmittag' 3S Tote und 50 Schwerverletzte festgestellt worden. Unter de» Opfern befinden sich die Lokomotivführer der 4 Maschinen nn- die Heizer der Heizwagen. Ein großer Teil der Opfer konnte noch nicht identifiziert werden, La die Leichen völlig verkohlt sind. Bundesrat Motta, sowie der Generaldirektor der schwei­zerischen Bundesbahnen haben sich an die Stätte des Eisen­bahnunglücks begeben. Die vorläufige Untersuchung hat er- geben, daß der Führer des Lugerner Schnellzugs das Halte­signal in Bellinzona überfahren hat. Bei den: Zusammen­prall der beiden Züge geriet der mit Gas beleuchtete deutsche Wagen des aus Mailand kommenden Zuges infolge Explo­sion des Gasbehälters in Brand. Sämtliche Insassen dieses Wagens, vermutlich Deutsche, sind in den Flammen umgekom­men. Der durch das Unglück angerichtere Materialschaden ist sehr groß. Allein die 4 elektrischen Lokomotiven haben eine» Wert von ewa 4 Millionen Franken.

Wie dieNeue Badische Lanüeszeitung" erfährt, hatte der Reichstagsabgeordnete Dr. Helfferich die Absich, mit dem in Bellinzona verunglückten Zug von keiner Jtalienreise nach Deutschland zurückzukehren, um in Hanau seine erste Reichs­tagswahlrede zu halten. Dr. Helfferich ist bisher in Hana» nicht eingetroffen. Auch in Mannheim liegt noch keine Nach­richt über Dr. Helfferichs Verbleib vor. DerVossischen Zei­tung" zufolge hegt die Berliner Parteileitung der Deutsckna« tionalen Volkspartei ernste Befürchtungen um das Schicksal Dr. Helfferichs, da bei seiner Zuverlässigkeit unter allen Um­ständen von ihm ein Telegramm über eine Verzögerung sei­nes Eintreffens in Hanau hätte ankommen müssen.

Das Verhör der Ueberlrbrnden.

Belltnzen«, 23. April. Die heute nachmittag vorgenommene» weiteren Feststellungen und dar Verhör des Kondukteur« sowie der Ueberlebenden bestätigen, daß außer den 5 Personen des Personals 8 bis 12 Reisende umgekommen sind, die sich in dem verbrannte» Wagen MailandBerlin befanden. Aus ihm sind nur verkohlte Ueberreste vorhanden, die bis jetzt nicht festgestellt werden konnte». Unter der Asche fand man neben einigen bis auf das Skelett zu­sammengeschrumpften Körpern ein Zigarettenetui, ein goldene» Vamen- armband, ein Damenbrillantring mit dem Datum 18. 7. 1S0S, ein Rasiermesser, ein geschmolzenes Kofferschloß, Toilettensachen mit dem Buchstaben ? bezeichnet. Von der verunglückten Familie Fortman» aus Perlin sind der Vater und die Tochter schwer verletzt. Letztere hat beide Beine gebrochen. Der Sohn kam mit Schürfungen davon und konnte seine Mutter, den verletzten Vater und die Schwester retten, bevor dar Feuer von dem explodierenten Berliner Wagen in die Hinteren italienischen Wagen Übergriff. Einige Reste von einem Korsett, Kinderschuhe und eine Damenbrosche lassen darauf schließen, daß im Berliner Wagen eine mehrköpfige Familie zusammen umge­kommen ist.

Coolidge über Amerikas Anleihebereitschast.

New-Dork, 23. April. Präsident Coolidge kam in einer Ansprache an dieAssociated Expreß" von Amerika anläßlich des Jahresfrühstücks auch auf das Repararivnsproblem z« sprechen. Dabei äußerte er sich über die Frage einer interna­tionalen Anleihe für Deutschland folgendermaßen: Ein Teil des TawesLerichtes sieht vor, daß Deutschland für sofortige dringende Bedürfnisse eine beträchtliche Anleihe gewährt werde. Ich vertraue darauf, daß das Private amerikanische Kapital be­reit sein wird, sich an der Anleihe zu beteiligen. Es bestehe« gesunde wirtschaftliche und geschäftliche Gründe dafür, daß Amerika sich an der Finairzierung von Werken des Frieden- in Europa beteiligt, obwohl wir wiederholt versichert haben, daß wir nicht dafür sind, Summen für irgendwelche militäri­sche Zwecke vorzuschießen. Die Anleihe wird unserem Han­del und Verkehr jedoch zugute kommen, und wir hoffen, daß sic auch unseren landwirtschaftlichen Erzeugnissen einen wei­teren Markt verschaffen wird. Es ist offenkundig, daß fremde- Gold reichlich in unser Land geflossen ist, und es ist durchaus wahrscheinlich, daß ein Teil dieses Goldes mit größerem finan­ziellen Vorteil für uns in Europa als in den Vereinigten Staaten verwertet werden kann.

Das Echo der Rede Coolidgcs in Paris.

Paris, 23. April. Der gesamten Abendpresse kommt die gestrige Rede des amerikanischen Präsidenten Cooldge sehr un­gelegen. Man versucht zwar scharfe Worte zu vermeiden, aber insbesondereLiberte" verhehlt nur mühsam ihren Un­willen über die Worte Coolidges. Gegen die Abhaltung einer Abrüstungskonferenz sprechen sich fast alle Blätter aus. Der Jntransigcant" behauptet. Laß eine solche solange nicht statt- finden könne, bevor Frankreich gegen die Angriffe Deutsch­lands nicht geschützt würde, weshalb es den Rhein weiter be­setzt halten müsse. TerTemps" führt auS, daß von einer Einschränkung der Rüstungen zu Lande deshalb nicht gespro­chen werden könne, weil Amerika keine Allianz abschließe un- weil es nicht in den Völkerbund eintreten wolle. Das Blatt erklärt, daß man die Rede Coolidges auf innerpolitisch-ameri­kanische Gründe zurückführen müsse, da der Präsident bei d« bevorstehenden Wahlen die deutschen Stimmen gewinne» wolle.