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96.
Neuenbürg, Donnerstag, den 24. April 1924.
82. Jahrgang.
Deutschland.
Kandidaten des Bauern- und WeinsSrtnerbrmdes.
Stuttgart, 23. April. Die Kandidatenliste des Bauern- und Weingärtnerbundes steht nunmehr endgültig fest. Auf der Reichstagsliste stehen an erster Stelle Vogt-Gochsen, Th. Körner, Heinrich Haag-Heilbronn, Frhr. von Stauffenbcrg-Riß- tissen. Auf der Landesliste für den Lmrdtag stehen an vorderster Stelle Th. Körner, Obenland-Jlsield, Spröhnle Kirchhau- len, Landwirt Ströbele-Appendorf, Dr. Wolf, Aug. Müller- röroßaspach, Gottlob Baumgärtner-Stuttgart, Schweizer-Rohr- dorf, Häcker-Korntal, Stoß-Radelstetten, Dr. Roth-Leonbcrg. Wernwag-Betzingen. In den Bezirkswahlvorschlägen sind die Hauptspitzenkandidaten Johs. Klein-Vorbachzimmern, Posthalter Schmidt-Dörzbach, Spröhnle-Kirchhausen, Friedrich-Kochendorf, Schultheiß Zentler-Großhirschbach, Nollert-Willsbach, Taxis- Unterrot, Müller-Großaspach, Hornung-Kleinbottwar, Georg vom Holtz-Alfdorf, Obenland-Jlsseld, Dr. Wolf-Stuttgart, Schmid-Schöckingen, Wernwag-Betzingen, Ströbel-Stuttgart, Melchinger-Unterensingen, Baumgärtner-Herzogenau, Munder- Cannstatt, Dingler-Calw, Schweizec-Rohrdorf, Ströbele-Ap- Pendorf, Stützle-Treherz, Köberle-Großbaumgarten.
Eine Rede des Reichskanzlers.
Am Ostermontag hielt Reichskanzler Dr. Marx in einer Zentrumsversammlung in Sigmaringen eine Rede, in der er betonte, daß das Christentum die innere und äußere Politik beherrschen müsse. Mit den Geboten des Christentums sei es nicht zu vereinbaren, wenn Frankreich den Krieg wirtschaftlich fortzusetzen suche und widerrechtl ch das Ruhrgebiet besetzt halte. Das Zentrum habe mit Erfolg Versuche bekämpft, die Ehescheidung zu erleichtern. Das Schulgesetz sei durch das Versagen der demokratischen Partei bezüglich der Begriffsbestimmung der Konfessionsschule nicht zustande gekommen. Nach den Wahlen werde das Zentrum erwägen, welche Schritte zu unternehmen seien» um ein den Wünschen des christlichen Volksteils entsprechendes Schulgesetz zustande zu bringen. Der völkische Gedanke habe etwas durchaus berechtigtes und wertvolles, aber in seiner Neberspannung bedeute er eine große Gefahr für das Volk, den Krieg aller gegen alle, den Zerfall des Reiches und die Unmöglichkeit einer friedlichen Auseinandersetzung zwischen Deutschland und den Ententestaaten. Der Redner bekannte sich dann zur Weimarer Verfassung. Daß die Revolution von 1918 ein Verbrechen am Volke war, beweise nichts gegen die Rechts- gültigkeit der Verfassung. Eine nochnralige Inflation halte unsere Währung nicht aus. Deshalb müßten auch die schweren Steuereingriffe getragen werden.
Netze französische Kriegsgerichtsurteile.
Essen, 23. April. Von dem französischen Kriegsgericht würbe» fünf junge Oberhausener Bürger zu sechs Monaten bis zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Vier von ihnen befanden sich schon seit 6. September in Untersuchungshaft. In jenen Lagen hatten sie sich auf telephonischen Anruf hin nach Mülheim begeben, um in einem kommunistischen Streik Abwehr - dienst« zu tun. Bei ihrem Eintreffen auf dem Mülheimer Bahnhof fand ihre Verhaftung durch französische Kriminalbeamte statt. Es wurde ihnen Zugehörigkeit zum Bunde »Oberland" -vorgeworfen.
Flucht aus der religionslosen Schule.
Die Einrichtung religionsloser Schulen und Sammelschulen in Groß-Berlin verursacht nach einem Bericht im „Tag" mehr Schwierigkeiten als man sich hat träumen lassen. In Reu-Kölln z. B. weiß man nicht mehr, wo man all die andern Kinder unterbringen soll, deren Eltern ans Religionsunterricht Wert legen und schickt sie in Berliner Schulen, was natürlich eine drückende Zumutung ist. Zahlreiche Eltern nehmen sogar ihre Kinder aus religionslosen Gemsindeschulen heraus und lassen sie höhere Schulen besuchen oder ihnen Privatunterricht erteilen. Aus den hohen Zahlen der Anmeldungen von Schülern und Schülerinnen für höhere Lehranstalten läßt sich auf eine weitgreisende Flucht aus den religionslosen Schulen schließen.
Ausland.
Paris, 23. April. Die drei amerikanischen Sachverständigen, Dawes, Owen Aoung und Robinson, verlassen heute Frankreich «n Bord des „Leviathan".
Und Deutschland?
Laut Beschluß des Innsbrucker Gememderates find alle Straßen und Plätze in der Umgebung des neuen Südtiroler Platzes (Bahnhofsplatz) umgetauft worden. Der Bahnhofsplatz, die Bahnstraße, die Rndolsstraß», der Margarctenplatz, die Landhausstraße, die Kaiser-Wilhelmstraße erhielten men, welche die Erinnerung an alte deutsche Orte im geraubten Südtirol dauernd wach erhalten sollen: Südtiroler Platz, Bozner Platz, Meraner Straße, Brunecker Straße, Salurinr Straße. Die Straßenschilder tragen alle den roten Tiroler Mer auf weißem Grunde. Dieser Tage erfolgte auf volkstümliche Weise die Weihe der neuen Straßen und Plätze. Eine große Menge nahm daran teil, dem Zuge voran schritt die Wiltener Musik in ihrer alten Volkstracht.
Die neue Einkreisung Deutschlands.
Die Heeresmacht Frankreichs und seiner Vasallen beziffert sich nach einer bildlichen Darstellung wie folgt: Frankreich 785 000 Mann, Belgien 120 000 Mann, Jugoslawen 200 000 Mann, Tschechoslovakei 150000 Wann, Polen 280 000 Mann, Randstaaten 80 000 Mann, Rumänien 250 000 Mann, insgesamt 1865 000 Mann. Demgegenüber nimmt sich Deutschlands Reichswehr mit 100 000 Mann geradezu zwerghaft aus. Und trotzdem verlangt unser Erbfeind von gestern, heute und in der Zukunft noch
Amerika und die deutsche Anleihe.
Oberst Ahres, Bankier aus Cleveland, der dem Dawes-Ko- mitee als technischer Beirat diente, kam in Neuyork an. Er forderte die amerikanischen Bankiers auf, den Dawesplan an- zunehmen, und betonte die Notwendigkeit, die geplante deutsche Emissionsbank auf eine andere als die Goldbafis umzustellen. Er meinte, andere europäische Länder neideten Deutschland die so geschaffene reine Goldwährung. Es iei wünschenswert, auch deren Währung auf Gold umzustellen, aber die amerikanischen Finanzleute seien nicht imstande, sich zu einer weiteren Riesen- anleihe zu engagieren.
Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg >Gemeinderatssitzung am 22. April) Ter Voranschlag für die Hoch- und Tiefbauarbeiten der Stadt im Richnnngsjahr 1024 — ordsn.'. Ocher Etat — wu de an Hand einer d.m Cemeind-ratsmck.ft-rn übergebenen Ani- stellung durchveraten. In wmieidcn sind die lausenden Unterhaltungskosten und einige neue Posten enthalten. Zu erwähnen ist hieraus, daß die gründliche Jnstan-ictznng der Turnhalle »ut Bodenerneuerung einen Aufwand von etwa '.003 Mark, die Unterhaltung der ,or stigen städtischen Gebäude einen solchen von 3160 Mark, der Unrerkanal und das Wehr der Kunstmühle einen Aufwand von 1700 Mark erfordern. Für die Verbesserung des Gehwegs an der Bahnhosstratze vom Haus Genßle bis zur Brauerei Holzapfel sind im Voranschlag 3850 Mark vorgesehen; der Gemeinderat hält zwar die Ausführung dieser Arbeit sür recht wünschenswert, aber doch nicht für so dringend, daß sie Heuer unter allen Umständen ausgeführt werden müßte wie es bei den Wiederherstellungsarbeiten der Turnhalle der Fall ist. Man einigte sich dahin, diesen Posten vorerst zurückzustellen, bis eine Uebersicht über den Gesamtvoranschlag der Stadtpflege und den sich dabei ergebenden Abmangel vorliegt und dann je nachdem den Posten ganz zu streichen oder teilweise einzustellen. Im übrigen wurden die vorgesehenen Beträge anstandslos genehmigt.
Auf das Gesuch des Kaufmanns Th. Held wird demselben ein an sein Grundstück angrenzender Abschnitt einer städtischen Parzelle oon itwa 30 Quadratmeter Oede um 2 Mark für 1 Quadratmeter käuflich überlassen; außerdem hat der Käufer sämtliche Vermessungs- und Kaufskosten zu bezahlen.
Bezüglich der Villa st raße, welche übrigens noch einen andern Namen erhalten soll, wird vom Gemeinderat bestimmt, daß zunächst nur ein Gehweg und zwar der an der Enz liegende ausgeführt werden und die Fläche für den andern Gehweg noch in der Benützung der Anlieger bleiben soll. Der Gemeinderat ist geneigt, den Gehweg aus der Bergseite überhaupt fallen zu lassen, da für die Strecke als Wohn- und nicht Durchgangsstraße ein Gehweg wohl für alle Zeiten genügt.
Die Einweihung der Kriegerdenkmals««» läge wird vom Gemeinderat auf Sonntag, den 25. Mai d. I., bestimmt.
Die Gebühren des Wasen Meisters werden in der von Len bürgerlichen Kollegien im Jahre 1912 festgesetzten Höhe künftig als GoldmarWeträge erhoben. DaS Wartgeld des Wasenmeisters wird wieder in Vorkrisgshöhe festgesetzt.
Die Anschaffung einer weiteren Schreibmaschine sür die Rathauskanzleien wird vom Gemeinderat genehmigt. Der Aufwand hierfür ist im Voranschlag 1924 vorzusehen. Anschließend wurden noch eine Anzahl kleinerer Sachen erledigt und die Sitzung um 10 Uhr geschlossen, nachdem der Vorsitzende noch erwähnt hatte, daß die hiesigen Schulen vom Abbau nicht berührt werden. K.
Neuenbürg, 23. Zlpril. (Abreißen von Blütenzweigen.) Die zu neuem Leben erwachte Natur beginnt in Berg und Tal, Garten und Feld wieder zu grünen und zu blühen. Die Obst- bämne werden in nächster Zeit wieder ihre Blütenknospen öffnen und aus Feldern und Wiesen beginnt cs farbenfroh zu leuchten. Gedankenlose Menschen aber kommen, und das Eigentum eines andern nicht achtend, reißen sie Blütenzweige ab. zertreten die Feldfrüchte, um nach einer Blume zu Haschen und nach langer Wanderung, wenn sie noch schöneres gefunden haben, werfen sie oft alles wieder fort. Durch die Unsitte des Abbrcchens von Blütenzweigen gehen ungeahnte Werte verloren und ebensogroß sind die Verluste an Futtermitteln, die durch Zertreten der Pflanzen entstehen. Wenn auch dies unbefugte Betreten von bestellten Aeckern und von Wiesen vorderen Aberntnng nach dem Gesetz unter Strafe gestellt ist, wird ein wirksamer Schutz nur dann erreicht iverden, wenn Bevölkerung und Naturfreunde sich selbst in den Dienst der guten Sache stellen. In Len meisten Fällen wird ein mahnendes Wort oder ein Hinweis auf die Schädlichkeit genügen, uni dein Frevler seine Handlungsweise zum Bewußtsein zu bringen. Niemand aber kaufe Blütenzweige von Obstbüumen.
Herrenalb, 22. April. (Schulemlassungswier. — Ausstellung der Gowerbeschularbeiten.) Im Rathaus!aal wurde unter sehr starker Beteiligung die von Rektor Fuchs geleitete Schulentlassungsfeier abgehaltcn; sie hinterließ bei groß und klein tiefe Eindrücke. Die Ged-ichtvorträgs waren in der Hauptsache dem deutschen Balladenschatz entnommen; sür die Darbietung der gutgewählten Gesänge war Hauptlehrer Hörisch besorgt. Die Begrüßungsansprache von Rektor Fuchs bezeichnete die Schulentlassungsfeier als einen Höhepunkt im Schulleben. Für Wissen und Können, auch sür die Erziehung haben die Schüler eine gesicherte Grundlage erhalten, besonders für die Erfüllung des höchsten Gebotes: Gottes- und Nächstenliebe. Der Schulabbau trifft die Gemeinde besonders hart. Eine Organisation, die eben die günstigen Vorzeichen lebensvoller Entwicklung aufzeigen kann, ist durch den Abbau zweier Schulklassen Wieder in Frage gestellt. Der Landesdurchschnitt für abgsbaute Schulstellen ist 10 Prozent, kür Herrenälb 30 Prozeß. Trotzdem wird die Weiterarbeit mit «nentwegtem
Mut ins Auge gefaßt. Es muß doch Frühling werden. Hauptlehrer Breymaher hielt die eigentliche Festrede, in welcher er zunächst in feingewählten Worten die Jahre der Kindheit als die schönste und glücklichste Zeit des Lebens pries. Elternhaus und Schule waren durch Mahnung, Belehrung und Beispiel bemüht, tüchtige Menschen zu bilden. Ohne Strenge wird es auch in der Schule des Lebens nicht abgehen. Das Vorbild der Großen im Bereiche der Geisteswelt — Jesus, Luther, Schiller, Goethe, Kant, Pestalozzi, Vater Werner- — das Vorbild der Helden des Alltags soll den Willen stärken für große und ernste Dinge, den Abscheu vor Gemeinem und Häßlichem nähren. Die Jugend soll den Leüensacker so bestellen, daß es eine gute Ernte gibt. Es gilt, Zeit zu gewinnen nicht nur sür die Alltagsfragen, sondern auch für höhere Dinge, die Feierstunden der Seele; sie sind die Quellen reiner Freuden- „Das nenn ich leben! Vom Lichte beschienen, vom Regen gesegnet, so wünsch ich es Euch!" —
Ein von den Lehrerinnen vorreffl.ch eingeübter Reigen „Frühlingsspiel" bot köstliche Bilder frohbewegter Anmut. Mit dem gemeinsamen Gesänge „Im schönsten Wiesengrunde" trennte sich die dankbare Zuhörerschaft nach einer Stunde wahrer Erhebung. — Am Schlüsse einer reichen Jahresarbeit wollte auch die Gewerbeschule öffentlich Zeugnis ablegen von Erstrebtem und Erreichtem. Wie bei der Vielseitigkeit der Aufgaben, der Schwierigkeiten und Hemmnisse mannigfacher Art die Lehrer beim Werke waren, das ist jeder Anerkennung wert. Stadtbaumeister Schnaitmann gab Freihand- und Fachzeichnen, Hauptlehrer Breymayer Aussatz und Buchführung, Lehrer Merz gewerbliches Rechnen und Geschäftsverkehr, Hauplehrer Hörisch Geometrie, Kalkulation und Materialienkunde, je in zwei Kursen. Die Ausstellung der gesamten Arbeiten wurde am Ostermontag vielerieits eingehend besichtigt. Wirklich erfreulich ist die Betonung des Praktischen, das bewußte Hinleiten auf die besonderen Anforderungen des Berufs, sichtbar nicht nur in den schriftlichen Arbeiten, sondern auch in den sauber angefertigten Gegenständen aus den einzelnen Berufen.
Württemberg.
Schopfloch OA. Freudenstadt, 23. April. (Der Revolver in der Tasche.) Der 18 Jahre alte Franz Harr von Lützen- Hardt war mit einem Kameraden hier um Milch zu holen. Er trug einen Revolver in der Tasche. Vor dem Hause der Witwe Finkbeiner bei der Kirche spielre er anscheinend mit der Hand in der Tasche mit der Waffe. Ein Schuß entlud sich und traf ihn in den Unerleib bei ganz schwachem Knall. Harr konnte sich noch in das Haus und die Treppe Hinausschleppen, brach aber unter der Stubentüre, zu Tode getroffen, zusammen.
Stuttgart, 23. April. (Beilegung des Buchdruckerstceiks.) Nach Verhandlungen zwischen Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer des Stuttgarter Buchdruckgewerbes unter Vorsitz des württ. Schlichters Ministerialrat im Arbeitsministerium Dr. Schmucker, ist die Buchdcuckerlohnbewcgung beige- logt worden. Die Gehilfen erhalten nach den; Vorbild des Münchener Schlichtungsabkommens eine Zulage zum Lohn. Die Arbeit wird am Donnerstag, den 24. April, wieder ausgenommen. Die bürgerlichen Zeitungen werden an diesem Tage wieder erscheinen.
Ludwigsburg, 23. April. (Ueberfall.) Eine Roheil übelster Art verübten drei junge Burschen bei der Wirtschaft zum „Hirsch". Infolge Anrempelung eines Soldaten durch einen betrunkenen Burschen kam es in -er Wirtschaft zu einem Wortwechsel.. Da in der Wirtschaft selbst die Lage zu einer Schlägerei nicht günstig erschien, entfernten sich die Nebeltäter und lauerten dem Soldaten vor dem Hause ab. Als dieser nach etwa einer Viertelstunde heraustrat, wurde er von dem Eisengießer Karl Kunze, dem Kupferschmied Karl Knittel, beide von hier, und dem Flaschner Wilhelm Sauerzapf von Neckarweihingen überfallen und in gemeinster Weise durch Schlüge mit einem Schlüssel mißhandelt. Kunze vcrstieg sich in seiner Roheit noch soweit, daß er dem Soldaten noch mehrere Schläge auf Len Kopf und andere Körperteile mir einem schweren Stein versetzte. Der schwerverletzte Soldat, der längere Zeit bewußtlos war, wurde ins Heereslazarett überführt und die rohen Burschen von der Polizei fcstgenommen.
Tübingen, 23. April. (Ertrunken.) Der bei der Stadt- gärtncrei beschäftigte, 24jährige Adolf Weidle ist im Flutkanal ertrunken. Zwecks Anpflanzung einer schadhaften Uferstelle war er mit einem Nachen des icüdt. Baggerbetriws den Kanal entlang gefahren. Der Nachen schöpfte Wasser und drohte unterzugehen. Um dies zu verhüten, sprang Weidle ins Wasser und wollte durch Schwimmen das Ufer erreichen. Ungefähr einen Meter vor dem Ziele erlag er einer Herzlähmung und sank unter. WiederbclÄungsoeriuche blieben erfolglos.
Ravensburg, 23. April. (Der Habich und das Karussell) Ein schöner ausgewachsener Habicht verspürte Lust, Karussel zu fahren. In dem aus der Kuppelnau aufgestellten Karussel verfing sich der Vogel und wurde eingesangen.
Heudorf OA. Saulgau, 23. April. (Ein Streit mit schlimmem Ende.) Am Ostersonntag, abends kurz nach 1t Uhr, entstand zwischen dem 24 Jahre alten ledigen Landwirt Bernhard Schmid und dem 61 Jahre alten verheirateten Landwirt Matthias Meßmer beim Verlassen der „Bach"-Wirtschaft ein Wortwechsel, der sich auf der Ortsstraße fortsetzte. Als Meßmer an dem elterlichen Hause des Schmid mit einem Prügel eine Fensterscheibe einschlug, schoß Schmid mit einem Flobert- gowehr durch das offene Fenster hinaus, wobei Meßmer in den Hals getroffen und getötet wurde. Der Täter wurde festgenommen.
Die Aussteuer.
Nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch erwirbt die vermögenslose Tochter mit der standesamtlichen vheschlietzrsnP gegen die