seitherigen Regierungsparteien: Sozialdemokratie, Deuiokraric, Deutsche Volkspartei und Zentrum, namemlich ihre sogenannte Erfüllungspolitik und ängstliche Rücksichtnahm: in der äußeren Politik, mit der sie das Gegenteil erreichten, als sie wollten, denn der Franzose achtet nur eine feste, männliche Haltung. Auch in der inneren Politik waren die Maßnahmen der genannten Regierungsparteien voller Fehler, die uns ins Elend führten. Die ganze Zwangswirtschaft hat nur Nachteiliges bewirkt. Men diesen falschen Maßnahmen gegenüber gab der Redner an, wie es die „Rechte" gemacht hätte und machen würde, falls sie die Mehrheit bekäme, also bleibe gar nichts anderes übrig, als rechts zu wählen. Durch „Rechts" zum Recht! Herr Sägowerksbesitzer Kevplcr, der die Versammlung leitete, ermahnte am Schluß eindringlich zu fleißiger Wahl, indem er zugleich die Parteien deutlich kennzeichnte, die hier in Betracht kommen.
Die 8. Steuernotverordnung und die kleine« Sparer.
Unter dieser Spitzmarke geht uns aus Leserkreisen folgendes zu: Noch nie hat sich das deutsche Parlament unfruchtbarer gezeigt als in der letzten Reichstagsperiode. Biele Reden wurden gehalten, aber seine Leistungen waren minderwertig. Zu guter Letzt sahen die Volksvertreter selbst ein, daß das Reden- Halten nutzlos war. Sie bestimmten durch Annahme des „Ermächtigungsgesetzes", daß die „Partoienregierung", bestehend aus Mitgliedern des Zentrums, der deutschen Demokratie und der Deutschen Volkspartei unter wohlwollender Assistenz der Sozialdemokratie allein -die Geschicke -des Reiches leitete. Doch waren die Reichs-Minister auch nicht ganz frei in ihren Entschließungen. Eine Kommission von 15 Personen aus der Großindustrie und der Großlandwirtschast bestimmte die Mittel, über welche >die Reichsregierung zu verfügen hatte. Unter dieser Voraussetzung kam die 3. Steuernotverordnung zustande, die so viele Personen welche ihr Vermögen in Papierwerten angelegt hatten, völlig mittellos machte. Die Gläubiger wollten nichts Unmögliches. Sie verlangten bloß, daß aus sie nicht allein die Folgen der Geldentwertung abgewälzt werden. Es handelt sich nur um das Finden eines gerechten Ausgleichs. Die Regierung sagt: Für die Auswertung der Sparkaffenguthaben, der Kommunalobligationen, der Staats- und Kriegsanleihen ist kein Geld vorhanden. Wer aber in unserer Zeit das Tun und Treiben der großen und kleinen Schieber mit ansehen und am eigenen Leib mitspüren muß, dürfte sich doch fragen, ob die Regierung imstande ist, die Steuer auch aus diesen Kreisen herauszuholen. Jedenfalls hat sic kein Recht, den besten Teil des Volkes wirtscha'tlich zu vernichten, ehe sie in alle Winkel hincinge- leuchtet hat; weiteste Kreise des Volkes verlangen jetzt von den Vertretern und Führern klare und deutliche Antwort darüber. Das Volk hat ein Recht darauf, zu wissen, und besonders vom Staat zu erfahren, wohin sein ihm geopfertes Geld -gekommen ist. Die 3. Steuernotverordnung vermißt jede hohe moralische Stufe, ohne welche eine Volkswirtschaft nicht bestehen kann. Jahrelang lehnte die Nüchsregiernug und sämtliche würtembergischen Gerichte jede Aufwertung ab. Reichsjustizminister Heinze gab eine Erklärung nach der andern im Reichstag und Reichsrat ab, daß eine Aufwertung ausgeschlossen ,ei und daß die Gläubiger unrer keinen Umständen auf eine Aufwertung warten sollen, da sonst ihr Guthaben vollends ganz wertlos werde. Es kam sogar vor, daß Gerichte Gläubiger zur Löschung ihrer Hypothek verurteiltem Nach der oben genannten Verordnung sollen nun all die armen Kleinrentner und Mündel, welche im Vertrauen aus die bestimmten Aussprüche der höchsten Justizbehörde des Reiches ihre Hypotheken von gewissenlosen Schuldnern sich haben zurückbezahlen lassen, völlig rechtlos gemacht werden, während diejenigen, welche den Regierungsorganen nicht folgten, das Geld also von ihren Schuldnern nicht angenommen oder bei der Löschung eine Aufwertungsklausel beantragt hatten, mit 15 Prozent des Wertes berücksichtigt werden 'ollen. Zeugt das nicht von empörender Ungerechtigkeit?! Was könnte man aus diesem folgern? Antwort: Daß das „gute Bürgertum" anssterben muß und daß die Stimme von Recht und Billigkeit im neuen Staatswesen kein Gehör mehr findet. Die württ. Regierung, das muß dankbar anerkannt werden, ist im Rüchsrat für die Rückwirkung eingetreten, leider aber ohne Erwlg. An den Wählern liegt es nun, gegen dieses Machwerk des Reichs- sinanzministers Luther flammenden Protest einzulegen. Jeder Sparkasseneinleger, Kriegsanlsihebesitzer, geschädigte Hypothekengläubiger, mache von seinen! Wahlrecht Gebrauch und wähle nur solche Männer, die Re ch t urid Billigkeit zum Sieg verhelfen. B.
WürrreMSerg-
Stuttgart, 22. April. (Buchdruck; :ffre:k- Der Streik der Bustdruckergehilfen geht weiter und erstreckt sich auch heute auf die bürgerlichen Zeitungen. Die „Neuesten Nachrichten", das Notorgan -der bürgerlichen Zeitungen, schreiben dazu: die betörten Gehilfen der bürgerlichen Zeitungen streiken ohne erkennbares Ziel; sie setzen ihre Ehre und ihre wirtschaftliche Existenz leichtfertig aufs Spiel und zerreißen gegen den Willen ihrer eigenen Organisation den ?ür alle Berufe Deutschlands vorbildlich gewordenen Buchdrucker-Lohntarif. Dieser Streck dürste der sinn- und zielloseste aller sozialen Kämpfe sein, die in diesem Jahrhundert geführt worden sind. Die „Neuesten Nachrichten" werden in einer Auflage von über 150 vvv Stück gedruckt und verbreitet. Die Zeitungsträgerinnen haben zum Teil unbsgreiflichecweise ebenfalls ihren Arbeitsvertrag gebrochen.
Leonberg, 22. April. (Streck.) In der E. Schmalzried- schen Schuhfabrik sind wegen Ueberzeitarbeitsfragen Differenzen entstanden. Da zwischen den Parteien bis heute früh keine Einigung zustande kam, steht der Betrieb still.
Rottenbnrg, 22. April. (Rogens Herkommer.) Zum Regens des Priesterseminars wurde Stadtpsarrer Albert Her- stommer in Schramberg ernannt.
Biberach, 22. April. (Der brennende Neberzieher.) Hier wurde ein Herr beobachtet, der ruhig seines Weges ging, obwohl an seiner Ueberziehertasche das Feuer emporglimmte. Mit Hilfe von Passanten wurde das Feuer gelöscht. Der Schirm, den der Herr trug, ist mitverbrannt. Der Betreffende kam von der Eisenbahn und vermutlich wurde ihm dort im Gedränge ein brennender Zigarrenstummel an die Manteltasche geworfen.
Ravensburg, 22. April. (Der radiale Stier.) Ein Verkehrsunfall hat sich am letzten Samsmg zugetragen, der nicht alltäglich ist. Auf dem Markt ging ein Stier durch, der sich -wischen 2 Pferde eines Bierfuhrwerkes so verrannte, daß er infolge der dabei erlittenen Verletzungen geschlachtet werden mußte.
Grünkraut OA. Ravensburg, 22. April. (Ein ungemütlicher Pferdehandel.) Abends nach eingetretencr Dunkelbeft erschien in der Kling'schen Wirtschaft in Bechenried mit blutig geschlagenem Kops -der Händler Birk in Ravensburg und erzählte, daß er soeben auf der Straße von 6—7 Zigeunern übrfallen und seines einspännigen Fuhrwerks beraubt worden sei. Die telephonisch herbeigerufenen Landjägerbeamtcn stellten jedoch fest, daß Birk mit den beiden Händlern Falter ans Wangen kurz zuvor Pferde gehandelt habe. Dieser Handel
i war aber nicht zur Zufriedenheit ausgefallen, weshalb er ihn rückgängig gemacht habe. Dies ließen sich die Falker nicht gefallen, verprügelten den Birk und fuhren mit dessen Fuhrwerk -davon. ,
Buchau, 22. Slpril. (Unfall.) Eine junge Radlerin fuhr in -das Hintere Rad eines Brauereilastwagens. Dabei wurde dem Mädchen der ganze linke Arm ansgerissen und das Rad zertrümmert. Ein Glück, daß der Unfall keine schlimmeren Folgen zeitigte.
Sittenhardt OA. Hall, 22. April. (Ahnungsvoll.) In einer hiesigen Scheuer steht folgender Spruch:
Papiergeld kam in diesem Jahr.
Das ist kein festes Geld fürwahr.
Ich, Kugler, bau massiv von Stein,
Das wird gewiß viel fester sein.
Papiergeld ist jetzt in der Welt,
Die „Kronentaler" schwinden;
Wird nmn, wenn dieser Bau zerfällt,
Auch solches Geld noch rinden? — 1850."
Sollte der Mann eine Ahnung von den heutigen Zuständen gehabt haben?
Welzheim, 22. April. (Besitzwechsel.) Die Amtsversammlung genehmigte -den Verkauf des Bezirkskrankenhauses an die Stadt Welzheim zu einem Kaufpreis von 105 000 Mark. Der Ankauf erfolgte, um die Weiterveräußecung des Krankenhausgebäudes an die Schorndorfer Krankenkasse, die für den Fall der Oberamtsanfteilung als Käufer ausgetreten ivar, zu verhindern und die Erhaltung des Spitals zu sichern. Am Schluß der Tagung -gab Oberamtmann Berrich der Hoffnung Ausdruck, daß -der neue Landtag die Aufteilung der Obcrämter endgültig aufhebe.
4o Jahre Deutscher Werkmeisterverband.
Stuttgart, 22. April. An Ostern 188-1 wurde der heute 170 000 Mitglieder zählende Werkmeistervec- band, Sitz Düsseldorf, gegründet. In Württemberg und Ho- henzollern sind in 87 Ortsvereinen 9000 Werkmeister im Verbände organisiert. Der Werkme:st-erVerbund ist die älteste gewerkschaftliche Angestelltenorganisation. Seit der Gründung war er bestrebt, neben -der Selbsthilfe, die sozialen und wirtschaftlichen Interessen seiner Mitglieder in staatsrechtlicher Hinsicht zu sichern und auszubauen. Seinen Bemühungen ist es zu verdanken, daß die technischen Angestellten im Gesetze den kaufmännischen Angestellten gleich gestellt wurden und dadurch einen erhöhten Schutz im Krankheits- und Kündigungsfall haben. In vorderster Reihe arbeitete der Verband auch an den Versicherungsgesetzen im Interesse der Angestellten mit, seine Selbsthilfeeinrichtungen waren vorbildlich für die späteren staatlichen Sozialversicherungen. Bei strenger religiöser und parteipolitischer Neutralität sucht der Verband seine Mitglieder zu Staatsbürger im Sinne einer lebenswahren Volksgemeinschaft zu erziehen. Daneben hat sich der Werkmeister- verband auch stets für seine bedürft'gen Mitglieder und Invaliden eingesetzt. Außerordentlich hohe Summen sind den Invaliden und stellenlosen Mitgliedern, sowie den Witwen und Waisen bezahlt worden. Am Schlüsse des Jahres 1923 waren es rund 30 Millionen Goldmark, die den Mitgliedern als Gegenleistung für ihre Beiträge wieder zugeflossen sind. Die Geschichte des Werkmeisterverbandes ist ein Beweis dafür, was Selbsthilfe vermag. Denn neben den Unterstütznngseinrichtun- gen, die der Verband geschaffen hat, errichtete er noch weitere lelbständige Unternehmungen, unter denen besonders hervorzuheben sind die Sterbekasse und der Brandversicherungsver- ein, weiter die Werkmeiftersparkasse, die erste Arveftnehmer- sparkasse, die überhaupt in Deutschland geschaffen wurde. Außerdem unterhält der Werkmeisterverband im Reiche 39 Geschäftsstellen (für Württemberg und Hohenzvllern in Stuttgart in einem eigenen Hause), die die Sicherheit für erfolgreiche Wahrrrahme der Interessen der Mitglieder bieten. Am letzten Sonntag fand in Stuttgart eine LandeSvertreterver- sammlung statt, die in jeder Hinsicht einen einmütigen und glänzenden Verlauf nahm.
GttdeLL-
Freiburg, 22. April. Der von Frankreich ausgelieferte Doppelmörder .Hnndertpftmü hat vor dem zuständigen Staatsanwalt ein umfassendes Geständnis abgelegt. Er gab an, er habe, veranlaßt -durch Arbeitslosigkeit und durch den Wunsch, sich ein eigenes Heim zu schaffen, um beiraten zu können, sich entschlossen, die Eheleute Köpfer, deren Arrwesen ihm gefiel, z» beseitigen. Seine bei früheren Besuchen an die Eheleute Köpfer gerichtete Frage, ob er bei ihnen wohnen könne, hätten sie ablehnend beantwortet. Hundertpfnnü entwendete seinem Quar- tiergeber in Steig einen Karabiner, begab sich in der Stacht vom 2. auf 3. November nach Saig, wo er in den Stall des Hauses Köpfer einstieg und hier den Morgen abwartete. Als Köpfer den Stall betrat, streckte er ihn mit einem Schuß aus dem Karabiner nieder, und gleich darauf die hinzukommende Ehefrau Köpfer mit zwei Schüssen. Die Leichen hat der Mörder zunächst im Keller geborgen, wo sie den L-onntag über bis zum Morgen des 5. November liegen blieben. An diesem Morgen hat Hundertpfunü die Toten in der bereits bekannten L8ei.se hinter dem Hause in den Brand-Weiher getragen und zugeschüttet. lieber das auch ihm zu Ohren kommende (Verricht, das Ehepaar könne ermordet worden sein, sei er erstaunt gewesen, da er angenommen habe, man werde dem von ihm «usgesprkug- ten Gerücht, die Eheleute seien abgereist, Glauben schenken. Da er sich nicht mehr sicher fühlte, hätte er sich Geld durch den Verkauf der Habseligkeiten aus dem Hause Köpfer verschafft und sei darauf flüchtig gegangen. Er sei am 20. November über Karlsruhe-Maxau in die elsäsfisch-pfälzische Grenze gereist, habe diese „schwarz" überschritten und sei über Straßburg nach Metz gekommen. Hier ließ er sich in die Fremdenlegion anwerben und kam Mich Ovan (Algerien) und von da nach Sidi bei Abbes in Garnison. Am 12. Februar wurde er auf das deutsche Ersuchen von der französischen Militärbehörde in Hast genommen und am nächsten Tage ramme er ein, daß er Hundect- pfund heiße und sich unter einem falschen Namen habe anwerben lassen. Der Mord wird im Mai oder Juni vor dem Schwurgericht zur Aburteilung kommen.
Nenenburg b. Müllheim, 22. April. (Grenzschmuggel.) Eine sehr unangenehme lleberraschnng erlebte bei Breisach eine junge Dame, die mit einem neuen schönen Lederkoffer aus -dem Badischen kommiend die französische Zollbehörde passierte und den üblichen Zoll nicht entrichten wollte mit der Angabe, daß sie kein Geld bei sich führe, dadurch, daß ihi sowohl der neuer- standene Lederkoffer als auch 500 Mark, die noch zum Vorschein kamen, beschlagnahmt wurden.
Marbach (Amt Villingen), 20. April. Ein etwa 20jähriger Chauffeur aus Villingen verschaffte sich zur Nachtzeit Eingang in einen Zigarettenladen. Ein Nachbar beobachtete jedoch den Vorgang und mit Hilfe einiger anderer Leute stellte man den jungen Einbrecher. Man machte ihm laut „Villinger Volksblatt" das Verbotwidrige seiner Handlungsweise sehr handgreif!- lich, so daß chm die Lust zu solchen weiteren Experimenten vergangen sein dürfte. Dann wurde er der Behörde übergeben.
Vermischtes«
Gft»e Vierrevalniia«. Kur- son Ostern ,«A «S in Kemp
ten eine Eicrrevolution. Die Eieranlieierer forderten 1 Mk. für acht Stück. Darüber entrüstete sich das Publikum derart, daß es zu lebhaften Auseinandersetzungen kam, in deren Verlauf ein Verkaufsstand gestürmt und ein Korb mit Eiern zu Boden geworfen wurde, so daß der zerbrochene Inhalt am Boden anseinanderfloß. Was noch heil war, wurde von Umstehenden vielfach geklaut.
Bergrutsch. Die Stadt Lorch am Rhein ist von «ine« Bergrutsch bedroht. Der durch seinen vorzüglichen Wein bekannte „Lorcher Kapellenberg" ist ins Rutschen gekommen. Die Sachverständigen sind der Ansicht, daß die in Bewegung ge- ratenen Erdmassen nicht mehr aufzuhalton sind und mit einer Katastrophe gerechnet werden muß.
Wie sich die Zeiten ändern können. In einer „Wohnung" die früher ein Waschhaus war, hat in Kassel ein russischer Fürst Unterkunft gefunden, dessen früherer Besitz so groß war, wie die ganze Provinz Hessen-Nassau. Verschiedene seiner Familienangehörigen sind von den Bolschewisten ermordet worden, die Fürstin ist vor Kummer erblindet und mit Mühe nur gelang die Flucht nach Deutschland. Für den Fürsten wurden i» Kassel 21 Mark gesammelt, um ihm in der tiefsten Not etwa- Hilfe zu bringen. Ein Schwager des Fürsten, früher Kriegsminister, ist jetzt Portier in Prag.
Schweres Geschick. Die Gräfin Stefanie Lonyay, die frühere Kronprinzessin von Oesterreich, ist geistig erkrankt, und zwar unter ähnlichen Erscheinungn, wie seinerzeit ihre Tante, die Kaiserin Charlotte von Mexiko. Sie leidet an Halluzinationen, durch welche sie sich in die Vergangenheit zurückversetzt fühlt. Besonders das Drama von Meyerling beschäftigt sie.
Handel and Verkehr.
Ravensburg, 22. April. (Schweine- und Fruchtpreise.) Presse für Ferkel 15—28 Mark, für Läufer 30—40 Mk. — Die Schranne notierte per Doppelztr.: Weizen 18.50—21. Dinkel 14.50—15, Rogaea IS-16.50, Gerste 18.50-22. Hafer IS-15. Erbsen 26 Mark.
Lauingen, 22. April. «Fruchtpresse.) Es notierte je der Zentner: Weizen 9,50 -10, Roggen 9,20, Gerste 10, Haber S.ZO-6.60, Wicke» 15, Erbsen 15, Ackerbohnen 10, Kartaffeln 7 Mark pro Ztr.
Uesesle Merchrichle«.
München, 22. April. Als Scharfrichter in Bayern für die IM« der Enthauptung durch das Fallbeil wurde der Fuhrwerksbcfitzer Johann Reichhart in Neubiberg bestellt. Er erhält für jede Hi»» richtung 150 Goldmark, für auswärtige Tätigkeit außerdem für den Tag 10 Mark und Reisekosten. Auch die Gebühren seiner zwei Gehilfen sind neu geregelt worden. — Bisher wurden die Urteile der nun aufgehobenen „Volksgerichte" durch Erschießen vollzogen.
München. 22. April. Den „Münchener Neuesten Nachrichten" zufolge ist von Kahr am vergangenen Samstag von seinem dreiwöchigen Erholungsurlaub aus dem Sjiden nach München zurück- gekehrt. Wie verlautet, sollen General von Lossow und Oberst Seisser noch einen Abstecher in die Schweiz gemacht haben.
Essen, 22. April. Nach einer Meldung der „Rheinisch-Westfälischen Zeitung" ist der Landtagsabgeordnete August Brust, der Gründer und langjährige Führer der christlichen Gewerkschaften, «« einem Echlaganfall gestorben.
Kottbu», 22. April. Ein Lagerraum der Pitzer Flachrbereitun»»- anstalt auf dem Gute Luisenruhe, in welchem 600 Zentner Flach« l«- gerten, wurde durch ein Grotzfeuer vollkommen vernichtet. Gleichzeitig verbrannten 120 Zentner Getreide und zahlreiche landwirtschaftliche Maschinen. Es wird Brandstiftung vermutet.
Berlin, 22. April. Der Reichswahlausschuß hat in seiner he»- tigen Sitzung 23 Reichswahlvorschläge zugelassen. — Der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund hat auf Antrag des Deutschen Textil» arbeiterverbande» beschlossen, die Frage de» Achtstundentage» ans dem Wege de» Volksentscheides zur Entscheidung zu bringen. — Zu der Verlegung der Insanterieschule vo» München nach Ohrdruf in Thüringen meldet die „Vossische Zeitung, daß morgen 20 Offiziere und 40 Mann mit Pferden, Fahrzeugen und Gepäck, übermorgr» S Offiziere, 150 Mann von München nach Ohrdruf abgehe« werde».
Bremen. 22. April. Der Dampfer „Eolumbur" de» Norddeutsche» Lloyd, gegenwärtig das größte Schiff der deutschen Handelsflotte, ist heute nachmittag zu seiner ersten Ausreise nach Newyork in See gegangen. Dar Schiff wird auf seiner Fahrt Southampton anlaufe».
Breslau, 22. April. In dem in der Nähe liegenden Friedlank schoß ein Einbrecher, der bei einem Einbruchsversuch in einem Gast hau« festgenommen wurde, kurz vor seiner Einlieferung ins Dolizer- gefängnis auf den ihn begleitenden Kriminalbeamten. Der Beamte war sofort tot Der Mörder ist entkommen.
Salzburg, 22. April. Am ersten Osterseiertag stürzte bei »i»er Besteigung de» Groß-Venediger der Oberlandesgerichtsrat Dr. Küh»r aus Frankfurt ab und kam dabei ums Leben.
Rom, 22. April. Der Sohn des bekannten italienischen Staatsmannes Nitti überfiel den Redakteur einer Neapeler Zeitung, die einen Schmähartikei über seinen Vater gebracht hatte, und verletzte ihn schwer durch einen Schlag, der dem Angegriffenen sein Augenglas ins Auge trieb. Der junge Nitti wurde verhaftet.
Gibraltar, 22. April. Durch eine außerordentliche, heftige Sturmkatastrophe ist die gesamte Ernte t» Algecira« und Umgebung vernichtet worden.
Konstantinopel, »2. April. Die Blätter melden, französische Truppen ständen a» der syrischen Grenze erneut im Kampfe mit bewaffneten Rebellen, die von der Bevölkerung unterstützt würde». Die Franzosen hätten in dem Kamps, in dem sie auch Artillerie verwendeten, eine Anzahl Tote und Verwundete verloren. Der Kampf sei auf die Weigerung der Bevölkerung zurückzusllhren, dir ihr von den Franzosen auferlegten Steuern zu bezahlen.
Die «rbeitsrnhr am 1. Mai rmd die christlich.»ati«»ale Arbeitnehmerschaft Badens.
Die Geschäftsstelle des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Landesverband Baden, schlecht: Durch Verordnung vom 7. April 1919 hatte das Badische Staatsmimsterium — im Gegensatz tua Auffassung weitester Kreise der Arbeitnehmerschaft — den 1. Mai als gebotenen Festtag eingesührt. Diese Verordnung wurde unterm 19. März 1924 vom gegenwärtigen Staatsmini- sterium aufgehoben. Die Stellung der christlich-nationalen Arbeitnehmerschaft zur Maifeier war von >eher klar und lehnt auch heute Demonstrationen und Arb eftsruhe am 1. Mai ab. Die Gesarntlage des deutschen Volles kann durch Demonstrationen und Arbeitsruhe nicht gebessert werden. Eine Besserung ist mir durch intensive Arbeit und Steigerung der Produktton möglich. Der Landesausschuß Baden des deutschen Gowerk- schaftsbundes fordert seine Mitglieder auf, am 1. Mai über»! zu arbeiten, wo es nach Lage der Din,ze möglich ist.
Bootsunglück auf der Donau.
Höchstädt, 22. April. Als am Karfreitag mittag mehrere von Ulm her kommende Ruderboote unter der Donaubrücke bei Schwenningen hindurch fuhren, stieß eines davon. Las mit vier Personen besetzt war, an einen Pfeiler der Brücke und ging in Trümmer. Ein Herr konnte schwimmend das Ufer erreichen und sich am Gesträuch festhallen, bis ihn die Insassen eines nachkommenden Bootes retteten und aufnahmen, ein anderer Herr klammerte sich an die Trümmer des Bootes und wurde unterhalb Münster von einem Fischer gerettet. Die beiden anderen Insassen, Eugen Weber, Teilhaber der Schriftgießerei C. E. Weber aus Stuttgart, und seine 13jähr-ge Tochter, ertranken. Weber, der sich selbst in Sicherheit hätte bringe« können, wollte sein« Tochter retten, schwamm ihr nach und kam dabei immer mehr in die Strömung, so daß ihn schließlich die Kräfte verließen und er samt seinem Kinde in dem ziemlich hochrehenden Fluß verschwand.
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