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lß Japan Amerikq j,
)e Botschafter hat -u! gerichtet, in dem ^ egen einer Stelle, wt sgesetz von „schweres tonischen Senat eZ fest, daß seine Wortj cfterr. StaatssekretÄ rechen schriftlich A cs japanischen «ot iliche Erklärung" s^ !em japanischen Hg» zen haben.
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1924, vormiltit
Vollstreckung gegi ; zur Versteigerung
BerteilungStafi » Voltmeffer, -m Glocken und Le! Slzer mit Schra» rate mit Stand« ide mit LuftaN -ffer, -/, PS., rt> -Motors, /, PS xhanstermotor wi or, 84 PS., ei» eln.
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Neuenbürg, Mittwoch, den 23. April 1924.
82. Jahrgang.
Haudwerk und Sreichstagswahl.
Von O. Henne. M. d. L.
Das Jahr 1924 wird von größter innen- und außenpolitischer Bedeutung fein. Das deutsche Volk erhält nach vierjähriger Pause wieder Gelegenheit, unmittelbar und aktiv in die Gestaltung seiner Geschick einzug reifen. Daß dabei auch Mir Handwerker ein gewichtiges Wort rnitzureden haben, bedarf keiner besonderen Begründung, da das Handwerk in der deutschen Volksgemeinschaft der Zahl und tnehr noch seiner Geistigen und kulturellen Bedeutung nach einen lebenswichtigen Faktor üarstellt. Es kann deshalb ans keine rege Beteiligung weder im Interesse des Handwerks selbst noch in dem der kommenden politischen Gesamteinstellung des deutschen Volkes verzichtet werden.
In den Vordergrund der Betrachtung muß treten, daß die kommenden Reichstagswahlen mehr wie früher weltpolitische Bedeutung haben; Don dem Ausgang der Wahlen hängt aber mich das Gelingen der WährungSstabilisierung ab. Wir müssten uns darüber klar sein, daß unsere augenblickliche Ueber- Gangswährung, die Rentenmark, keine großen innen- und außenpolitischen Stürme ertragen kann. Wenn es dem deutschen Volk bei den diesmaligen Wahlen nicht gelingt, eine starke verhandlungsfähige Mitte zu schaffen, dann werden die Wogen der Extremen von der äußersten Rechten und der äußersten Linken hemmungslos aufeinanderprallen, und wir iverden in unserer nationalen Zerrissenheit unseren Gegnern eine leichte Beute sein. Die aus diesem Bruderkamvf sicher erfolgend« neue Inflation würde alles bisherige überfluten, die letzten Reste von Besitz in den Strudel reißen und vollständig vernichten. Gerade wir im Handwerk dürfen nicht vergessen, daß Re wirtschaftliche Vernichtung in den letzten Jahren der Geldentwertung ganz besonders im Mittelstand ungeheuer gewütet hat, and daß dadurch eine große Zahl von handwerkerlichen Existenzen roh und brutal vernichtet wurde.
Die Gefahren, die unserer UebergangswLhrung und damit dem gesamten deutschen Wirtschaftsleben drohen, liegen heute auf innenpolitischem Gebiet. Daneben harrt des neuen Reichstags bekanntlich auch die Lösung der Reparationsfrage, eine Frage von weltpolitischer Tragweite nnd für uns selbst von lebenswichtiger Bedeutung. Auch hier wird unsere durch die Wahlen bestürmte Grundornstcllung für uns von folgenschwerster Entscheidung sein. Heute gilt es nicht, über di« Frage zu streiten, ob überhaupt Reparationen von uns zu leisten sind oder mcht. Richtig wird sein, daß wir mit den Reparationen «n ehesten fertig werden, wenn wir die langsam erwachende günstige Einstellung von außen für unS >o geschickt als möglich ausnützen und im übrigen die Fest weiter für uns arbeiten lasten.
Unsere Stärke, das muß immer wieder betont werden, liegt nicht in der Gewalt der Waisen, sondern in der des Geistes; wer dies dem Volk verschweigt, verschweigt die Wahrheit, was sich einmal bitter rächen wird. Dem neuen Reichstag harrt weiter die Aufgabe: Die Einheit des Reichs mit allen verfügbaren Mitteln zu sichern, ein Zerfall in bedeutungslose Gliedstaaten würde uns znm willenlosen Spielball unserer Gegner machen.
Es ist also die Frage anfzuwerren: Was erwartet nun das deutsche Handwerk vom neuen Reichstag? Neben der Schaffung einer gesunden außenpolitischen Atmosphäre benötigt das Handwerk zu einer lebensfähigen Existenz stabile innere Verhältnisse, die nur durch eine nach bürgerlich Privatwirtschaftlichen Grundsätzen eingestellte breite Reichstagsmehrheit garantiert werden, ohne dabei dis Pflege der besonderen Belange des Handwerks zu vernachlässigen. Neben dem beschleunigten Abbau der Zwangswirtschaft des Wohnungswesens, die als Haupthindernis der wirtschaftlichen Entwicklung des Handwerks im Wege steht, hat das Handwerk ein lebhaftes Interesse an der endlichen Annahme des schon vor drei Jahren vorbereiteten Berufsgesetzes, das dem gesamten deutschen .Handwerk eine den heutigen Zeitvsrhältnissen entsprechende zeitgemäße Grundlage eines in sich abgeschlossenen Bermsstandes schaffen soll. Die Sicherstellung des Lehrlingswesens im Handwerk rst für «ns eine Lebensfrage, die nicht in die Kämpfe einbezogen werden darf, welche um die wirtschaftliche Vormachtstellung der Gewerkschaften und Lohntarisiparteien geführt tverden.
Das Handwerk lehnt nach wie vor Re wirtschaftliche Monopolstellung überkapitalistischer Trusts und Konzerne gleichermaßen ab, wie Re Entkapitalisserung der Wirtschaft durch den Sozialismus, weil be de Richtungen zu wirtschaftlichen und sozialen Katastrophen führen müssen. Der Achtstundentag in. Handwerk ist auf die Dauer untragbar und muß beseitigt werden. Von wesentlicher Bedeutung für die Lebensfähigkeit des Handwerks ist die Steuerpolitik des Staates und der Gemeinden. Das Handwerk will in Erfüllung seiner staatsbürgerlichen Pflichten nach Kräften Steuern bezahlen, cs muß aber Stcucr- forderungen ablehnen, die an seinem Lebensnerv zehren und darum auch für den Staat nur Scheinsinnahmen bedeuten
Es ist nun Aufgabe der politischen Parteien, den Wünschen des Handwerks, seiner staatspolitischen und wirtschaftlichen Bedeutung entsprechend, gebührend fftechnung zu tragen.
Dem deutschen Handwerk ist in dem Ringen des Volks ein besonderer Platz zugswiesen, denn der deutsche Mittelstand ist eine überaus wertvolle Stütze deutscher Kultur. Der freie Mann auf freiem Grunde ists, der dem Vaterland fortdauernd wertvolle Kräfte zuführon muß. Er ists, der das Recht der Persönlichkeit sich gerettet hat und weiter reiten soll im Ringen mit dem unpersönlichen Kapital. Der Schutz des Mittelstandes bedeutet daher in Wirklichkeit deutsche Kulturarbeit.
Dem Handwerk aber sei eindringlich gesagt, daß sich die politische Gleichgültigkeit niemals chwerer rächt, als wenn es sich bei der Ausstellung der Kandidatenliste durch di? politischen Parteien darum handelt, den Handwerkerinteresse» den gebührenden Platz «tnzrrramNen. Ja der ganzen Welt wird mit
gespannter Aufmerksamkeit das Ergebnis der Reichstagswahlen erwartet, eine ungesunde Zusammensetzung des Reichstags wird sicherlich die stärkste Triebfeder bilden, um die Gewaltpolitik unserer Ggmer zu stärken, wodurch di? Gesundung Deutschlands und Europas wiederum ans lange Zeit hinausgeschoben wird. Darum deutsches Handwerk erfülle deine Pflicht, gehet restlos mit wahlberechtigten Angehörigen zur Wahl, zeigt eure politische Reife dadurch, daß euer Stimmzettel auf die richtigen Namen lautet. Dabei soll der Glaube an die Zukunft des teuren Vaterlandes, die Hoffnung auf bessere Zeiten, die Liebe zu unseren Volksgenossen im freien demokratischen Volksstaat stets unsere Losung sein.
Deutschland.
Berlin, 22. April. Reichsbankpräsident Dr. Schacht empfing den Berichterstatter des „Excetsior", dem er unter anderem erklärte, die Arbeit der Sachverständigen sei aufgebaut auf den finanziellen und wirtschaftlichen Grundsätzen von unantastbarer, freier Rechtlichkeit. Es scheine ihm jedoch, Laß bei der Abschätzung der von Deutschland in den ersten Jahren zu zahlenden Summen seine Zahlungsfähigkeit überschätzt wurde. Er befürchte am Anfang Schwierigkeiten, namentlich was die Finanzierung der Sachlieferungen anbetreffe. Alles hänge selbstverständlich von der zukünftigen wirtschaftlichen Eniwick- lung Deutschlands ab. Er sage das ohne Hintergedanken, denn es sei seine Ueberzeuguug, daß Deutschland ein hervorragendes Interesse daran habe, loyal seine Verpflichtungen zu erfüllen.
Keine Zersplitterung bei den Wahlen.
Stuttgart, 22. April. Vom Württ. Rentnsrbund wird uns geschrieben: Der Vorstand des Deutschen RentnerbunLes in Berlin, dem alle Kleinrentnerorganisationen in Deutschland, darunter auch die viele Tausende zählende Ortsgruppe Stuttgart angeschloffen find, hat in offizieller Erklärung die Ausstellung einer Sonderliste für die Rentner abgelehnt, „well er in unser ohnehin so uneiniges deutsches Volk nicht eine noch größere Zersplitterung hineintragen will". Er bittet seine Mitglieder, ihre Stimmen denjenigen Politischen Parteien zu geben, die sich unbedingt verpflichten, für die vom Rentnerbund aufgestellten Minüestforderunge n etnzutreten. Die bedauerlicherweise ausgestellte, aussichtslose Sonderliste des Hy- pothekengläubiger- und Sparerschutzverbandes wird vom Rentnerbund, dem die meist gefährdeten Kreise der Rentner und Sparer angehöven, nicht unterstützen. Nach dieser Klärung wird erwartet werden können, daß die Sonderliste des Hypo- thekengläubiger-Schutzverbandes zurückgezogen wird, da sie im Ergebnis nur einen Stimmenabfang zu Gunsten der sozialistischen Parteien bedeuten würde.
Lohnhöhe und Inflation.
Vizekanzler Dr. Jarres empfing am Samstag in Vertretung des Reichskanzlers die Vertreter der Spitzenorganisationen der Gewerkschaften. An der Besprechung nahmen außerdem teil der Reichsarbeftsministsr Dr. Brauns, der Reichsfinanzminister Dr. Luther und der Reichswirtschaftsminisier Hamm. In der Besprechung wandten sich die Gewerkschaften gegen die Auffassung, daß jede Lohnerhöhung notwendig eine Gefährdung für die Aufrechterhaltung der Währung nach sich ziehen müsse, und vertraten Len Standpunkt, daß eine Reihe anderer Momente, insbesondere die noch nicht überall genügend durchgeführte Rationalisierung der Wirtschaft, das Vorhandensein zu vieler unproduktiver Zwischenglieder und zu hoher Gewinnquoten, die Preis- und Lieferungsbedingungen der Kartelle, die noch nicht überall überwundenen Gewohnheiten aus
beten. Die augenblickliche Erholung bestimmter Wirtschafts zweige beruhe auf den Übergewinnen gewisser Volksschichten, dorm die Erholung erstreck sich last nur «ruf die ausgesprochene Luxusindustrie (z. B. auch Leder-, Holz-, Textilindustrie) Notwendig sei eine allgemeine Senkung der Warenpreise, die heute noch künstlich hochgehalten würden. Eine Niedrighalung der Löhne hemme die technische Entwicklung und beeinträchtige die Arbeitsleistung. Die Vertreter der Gewerkschaften forderten endlich nachdrücklich die zwingend gewordene Erhöhung der Er- Werbslosen-Nnterstützungssätze, die heute schon vorwiegend aus den Pflichtbeiträgen gedeckt würden; «ine nennenswerte Beanspruchung von Staatsmitteln werde durch eine Erhöhung nicht eintreten. Bon der Reichsregierung wurde die Notwendigkeit einer baldigen Erhöhung der Erwerbsloscn-Unterstützungssätze anerkannt, über das erforderliche und mögliche Ausmaß der Erhöhungen gingen allerdings die Auffassungen auseinander Auch in der allgemeinen Beurteilung der wirtschaftlichen Lage stimmte die Reichsregierung mit den Getverkschaftsvertretern im wesentlichen überein und betonte, daß von ihrer Teste alles geschehen werde, um dem Ziel einer Preissenkung und Erhöhung der Kaufkraft der Löhne und Gehälter näherzukommen. Diesem Ziele würde vor allem eine zweckentsprechende Handhabung der Ein- und Ausftchrkontrvlle, der Kontrollgesetzge- bung und der Kreditpolitik dienen. Eine vorzeitige Erhöhung der Nominallöhne, ohne daß bereits die Handels- und damit Zahlungsbilanz gegenüber dem Ausland wesentlich verbessert und jede überflüssige Kaufkraft in allen Bevölkerungsschicken beseitigt wäre, würde allerdings unhaltbar zu einer neuen Inflation führen.
Berlin, 17. April. Der Preußische Minister des Innern hat laut der „Germania" die Sparlassenaufsichtsbehörden ersucht, an die öffentlichen Sparkassen eine Anordnung ergehen zu lassen, daß sie von den Vereinbarungen und Beschlüssen über eine Aufwertung der Sparkassenqurhaben zunächst absehen, dis die Durchführungsbestimmungen zum Paragraphen 7 der dritten Stouernotverorünung erlassen worden sind.
Heldra (Skausfclder Geekrers), SS. April- Gesten» nahm
hier eine stark besuchte Gewerkschaftsfunktionärkonferenz Stellung zu dem wilden Streik 'der 2000 Jungarbeiter und die darauf erfolgte Aussperrung von 1000 Bergarbeitern. Di« Mansfelder A.-G. droht für heute die Gesamtaussperrung an, von >der rmvd 23000 Bergarbeiter, einschließlich der zugehörige« Metall- usw. Arbeiter getroffen würden. Die Konferenz beschloß, kein Mittel zur Beilegung der Streitigkeiten unversucht zu lassen.
Ans Stadt» Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg, 22. April. (Zum Schulbeginn.) Wieder wandern die kleinen ABC-Schützen an der Hand der Mutter oder Schwester zum ersten Mal ihrer Schule zu, doll Erwartung der Dinge, die da kommen sollen. Es ist ein wichtiger Tag für sie; es gilt zu scheiden vom Kinderpacadies: der Ernst des Lebens und der Pflicht tritt an sie heran. Ein wichtiger Tag auch für die Eltern: sie empfinden, daß ihr Kind nicht ausschließlich ihnen gehört; die Volksgemeinschaft macht ihre Ansprüche, sie übertragen ein wichtiges Stück Erziehung dem Lehrer. Und dieser fühlt beim Anblick der jungen Schar das Gewicht seiner Verantwortung; er kennt die mühevolle Geduldsarbeit, die seiner wartet; er freut sich aber auch all der munteren kleinen Geister, die er leiten und heranbilden soll. Werden sie sich wohl innerlich zusammenfinden, Schülcr, Lehrer, Eltern? Die Grundschule trägt «in kinderfreundliches Gesicht und das ist recht so; aber sie hat heutzutage mit besonderen Hemmnissen zu kämpfen: da sind vielerorts Märtyrer des deutschen Kinder« elends, Eltern im schwersten Kampf ums Dasein, dazu die Nöte des Schulabbaus. Um so wichtiger, daß Haus und Schule möglichst Hand in Hand gehen und Gelegenheiten zur Aussprache suchen und benützen. Nach einem bekannten Wort Dörp- felds ist es dabei von besonderer Bedeutung, daß Elternschaft und Erzieher .^ewissenseinig" sind. Das bedeutet für di« Schulerziehung der Kinder, daß sie auf dem Boden wahren Christentums geschieht, womit zugleich auch das Recht des Kindes als werdende Persönlichkeit und das Ansehen des Lehrers am tiefsten verankert ist. Mögen so die kleinen Buben und Mädchen in ihrer Schule bald recht heimisch werden und viel Gewinn einheimsen für Geist, Gemüt und Charakter; ist doch die Jugend des deutschen Volkes beste Hoffnung.
Neuenbürg, 22. April. (Der St. Georgslag.) Der 23. April bringt einen Gedächtmstag, der seit alten Zeiten schon einen tiefen Einschnitt ins Naturjahr gebracht hat und bet unserem Volke in besonderem Ansehen stand. Es ist der St. Georgstag, mit dem die warme Jahreszeit erst recht beginnt. In Schwaben wie in Bayern wurden früher am Georgstag Umritte um die Georgskapellen gehirlten, mit denen eine Pferdeweihe verbunden war. Da und dort spricht man heute noch von den Jörgenrittern, in duren die Erinnerungen an jene Umzüge fovtlebt. Im Norden erscheint der hl. Gehrg an vielen Orten als Viehpatron. Wo Weideland vorhanden ist, wird das Vieh an diesem Tage zum erstenmal wieder ausge- tvieben, und es sind früher mit diesinn Austrieb immer gewisse festliche Veranstaltungen verbunden gewesen. Da das Wesengras jetzt kräftig zu wachsen begimtt, so ist vom heutigen Tag ab das Gehen durch die Wiesen verboten. Die Rebe soll um den Georgstag noch blind aussehsn, treibt sie zu früh aus, so ist Gefahr, daß die Gescheine erfrieren; denn: „St. Georg und St. Mark's (25. April) drohen oft riel Args". — „Ist an Georg« die Rebe noch Llutt (blind) und blind, so soll sich freuen Mann, Weib und Kind" lautet ein Sprichwort, Las man i» Weingegenden gerne anführt.
Neuenbürg, 23. April. (Keine Aufwertung der Tauscnd- Mark-Noten.) Die Rachsbank teilt mit, daß sie für die von ihr ausgeggbenen Taufend-Marknoten, gleichgültig welcher Ausgabe sie angehören und öb sie einen roten oder grünen Stempel tragen, nicht mehr als 1000 Reichsmark, das heißt nämlich in diesem Falle Papiermark, zahlt.
x Birkenfeld, 22. April. Der neugegründste Enzgau- sängerbund, welchem zirka 40 Vereine nrit etwa 2500 Sänger des Enztals und Umgebung angehören, feiert am 29. Juni sein er st es Gausängerfest hier. Mit dem Sängerfest ist ein Wertungs singen verbunden. Als Preisrichter fungieren die Herren Musikdirektoren W. Nagel- Eßlingen und A. Schäffer - Heilbronn. Die Anmeldungen laufen zahlreich ein. Die meisten Gauvereine haben sich angemeldet. Nur wenige Nachzügler stehen noch aus. Wo fehlts? Am Bewertungssingen beteiligen sich bis jetzt 25 Verein«, nämlich in Klasse 1, einfacher Volksgesang 13 Vereine, in Klaffe 3, gehobener Volksgesang, 7 Vereine uns in Klasse 3, Kunstgesang 5 Vereine. Der Delsgiertentag findet am 18. Mai in Enzweihingen statt. Das Fest wird bei der Größe des Gaus und in Anbettacht des Umstandes, daß sich auch eine größere Anzahl Nachbarvereine aus Württemberg und Baden, wel-he dem Gau nicht angehöven, einfinden Vierden, einen Umfang größeren Stils einnehmen. Dementsprechend wird auf dein sehr schön und idyllisch gelegenen Festplatz eine große Sängerhall« errichtet werden. Auch eine Festschrift wird erscheinen, welche insbesondere die Liedertexte der vorgetrageinn Wertungschöre, die Festordnung, sämtliche Festausschüsse mit ihren Abzeichen und sonst Wissenswertes enthalten wird. Der Festausschuß wird alles aufbieten, um den Gästen, Sängern und Zuhörern, den Aufenthalt in unserem Festort so angenehm wie möglich zu machen.
O Calmbach, 22. April. Die Wahlbewsgu -g kommt nun auch hier in Fluß. Vor den Feiertagen hatte die Sozialdemokratie eine Versammlung anberaumt, allerdings mit ganz bescheidenem Erfolg. Gestern abend sprach in der „Sonne" vor zahlreichen Bürgern der Spitzenkandidat der Bürger- Partei für den Landtag, Herr Rechtsanwalt Dr. Schott ans Stuttgart, seitheriger LarÄtagsabgeordneter. Nach einleitenden Worten kam er zuerst «ff die Wichtigkeit der Wahl zu sprechen, dann beleuchtete er an verschiebe«» Beispielen die Fehler der