«ich, besteht di« Bündnispflicht RmnänienS darin, unbedingt Au den Waffen zu greisen. Es ist wahrscheinlich, daß Rumänien von Frankreich weitere Rüstungskredire gegen wichtige Garantien wirtschaftlicher Art erhalten wird.
Ei« franzöflsch-japanisches Abkommens
Paris, 12. April. In hiesigen englischen Kreisen verlautet, daß vor kurzem ein französisch-japanisches Abkommen über gemeinsame Interessen im Stillen Ozean zum Abschluß gelangt sei Das erste praktische Ergebnis dieser Vereinbarungen war das Vorgehen der Gesandten Frankreichs und Japans in Peking bei Gelegenheit der von Rußland geforderten ostchinesischen Bahnen. Ein Beweis für die Annäherung Japans an Frankreich ist ferner, daß der japanische Vertreter im Völkcr- bundsrat nicht mehr für den englischen Standpunkt stimmt, sondern für den der Franzosen. Das zeigte sich in der Debatte über die Verwaltung des Saargebiets. Man erwartet jetzt, daß Japan bei nächster Gelegenheit »einen neuen diplomatischen Kurs noch deutlicher betonen werde.
Die Stimmung im Pariser Blätterwald.
Paris, 12. Slpril. Die Reparationskommission hat, wie noch dem Verhalten Poincares zu erwarten war, die Mitteilungen der Sachverständigen als Basis der Verhandlungen angenommen und die Vertreter des Deutschen Reiches sind fiir Donnerstag, den 17. L. Mts., zur Meinungsabgabe nach Paris eingeladen, wenn die Reichsrcgierung einen schriftlichen Bescheid nicht vorziehen sollte. Bis dahin behält sich die Reparationskommission weitere Aktionen vor. Der „Petit Puristen" meint, daß England mit dem vierjährigen Moratorium für Deutschland besonders zufrieden sei. Belgien und Frankreich dagegen seien auch weiterhin zur Räumung des Okkupationsgebietes erst nach Maßgabe der erhaltenen Zahlungen entschlossen. Fehlende Beträge müßten durch Einnahmen der Eisenbahn im unbesetzten Gebiet Deutschlands gedeckt werden Beschlüsse werden erst nach der Stellungnahme Deutschlands gefaßt. Die Verhandlungen der Mieum mit den deutschen Industriellen sind ebenfalls ergebnislos verlaufen. Die Verhandlungen werden am Sonntag fortgesetzt. Es wird mitgcteilt, daß die Großindustriellen der Ruhr eine Kompensationskasse wünschen, wie sie im Rheinland bei anderen Industrien, auch besteht. Die Micum verlangt, daß die Lieferungen fortgesetzt werden, bis diese Kaste gegründet sei. Der „Matin" weiß von diesen Berichten des „Petit Parifien" nichts. Er bezeichnet dagegen die Ausdrucksweise Stresemanns als undiplomatisch, der die in Zehlendorf gegen die Expertenberichte erhobene Kritik als AU Recht erklärt. Herr Sorge soll »ich für die Annahme des Berichtes ausgesprochen haben. Für Montag sollen die Präsidenten der deutschen Staaten nach Berlin berufen sein. Der „Matin" erwartet für Montag die Mitteilung des Einverständnisses Macdonalds im Unterhaus. Im „Echo de Paris" staunt man über das neuerliche Sinken des Franken, trotzdem Deutschland den Bericht der Experten ,mnehme. Der neue französische Finanzminister soll das Zeichen zum fortgesetzten Sturz des Franken noch nicht gegeben haben. Pertinax, der an der Spitze der nationalistischen Strömung in Frankreich steht, schreibt, Barthou habe betont, die Regierung müßte Diaßregeln ergreifen, Sanktionen feststellen, Uebergangsvestinimungen verfügen, Beschlüsse wegen der alliierten, zum mindesten aber der englischen Schulden fasten. Alles so, wie ts in dem jetzigen Bericht vorgeschlagen werde. Pertinax will weiter wissen, daß bei Beratung des dritten Paragraphen des ersten Teils der Berichte die Kontrolle als effektiv bezeichnet worden sei. Man hatte sie damals auch als genügend bezeichnet. Den französischen Delegierten sei es gelungen, das Wort „Genügend" auszumerzen. Wie sollen nun die weiteren Verhandlungen beginnen? Pertinax erwartet sine scharfe Debatte. Es gäbe «in strenges Mittel, es sei auch das Datum des 17. April zu nahe, bis dahin werde doch keine Einigung in der Rsvarati- onsfrage bestehen. Jetzt könnten die Engländer die Vorteile der Ruhrbesetzung kennen lernen, mit deren Funktionen sie sich niemals beschäftigen wollten.
Das französisch-rumänische Bündnis.
London, 12. April. „Daily News" meldet aus Paris, die Gerüchte von bevorstehenden Verhandlungen über einen französisch-rumänischen Vertrag in Paris würden vom Quai d'Orsay für verfrüht erklärt. Sie könnten jedoch als richtig hingenommen werden. Ebenso wie der Vertrag mit der Tsche- choslovakei, besten Ergänzung dieser Vertrag sein würde werde er für rein defentiv erklärt und soll auch beim Völkerbund registriert werden. Frankreich »volle ans diese Weise den Ring von Stahl verstärken, mit dem es hofft, sich einem möglichen russisch-deutschen Angriff von der Ostseite zu widcrsetzen. Die Mitteilung über den Vertrag im gegenwärtigen Augenblick habe besonderes Interesse wegen der drohenden Krise in der bcstara- bischen Frage.
Paris, 12. April. Gegen den geplanten französisch-rumänischen Allianzvertrag nehmen nicht nur die sozialistischen Blätter, sondern auch „Bictoire" Stellung. „Populär«" schreibt, der französisch-rumänische Vertrag sei höchst gefährlich, weil das ungeklärte bestarvdische Problem bei der ersten Gelegenheit zn einem Zwist führen müsse. Andererseits Vermehre ine Anwesenheit des rumänischen Kriegsministers in Warschau notgedrungen die Befürchttmgen Moskaus. Die Politik in Bukarest und Warschau sei nicht geeignet, die Wiederherstellung normaler Beziehungen zwischen Frankreich und Rußland zu beschleunigen. — Der „Peuple" schreibt, die französisch-rumänische Konvention stelle wie die franzöfisch-kschechiiche unter den heutigen Umständen einen bedauerlichen Vorgang dar angesichts der Drohungen, die zwischen beiden Ufern des Duijestars ausgetauscht würden. Eine unmittelbare Folge könne nur die sein, -aß Frankreich ohne Befragen in einen militärischen Zwist mit Rußland verwickelt Werde.
Poinrares Vorbehalte.
London, 12. April. Blättermeldungen zufolge haben der Premierminister, Schatzkanzler Snowden, und Sachverständige des Schatzamtes gestern erneut eingehend die Gutachten der Sachverständigen erörtert. Reuter berichtet aus Paris, die Schwierigkeit, Einstimmigkeit zwischen den Regierungen über die Anwendungen des Sachverständigenplanes herzusiellen, werde immer deutlicher. Trotz des offiziellen Schweigens der srarrzösischen Regierung lüfte die inspirierte französische Presse den Schleier von den Absichten der Regierung. Es scheine danach, daß das Ruhrgebiet die Trumpftarte Frankreichs bei den alliierten Verhandlungen bilden solle. Der Sachverständigenplan setze die wirtschaftliche Räumung des Ruhrgebietes voraus. Frankreich werde unter folgenden Bedingungen zustimmen: 1. Versprechen der Alliierten Frankreichs, sich Frankreich bei der Auferlegung von Sanktionen anzuschließen, falls Deutschland verfehle, den Plan auszumhren. 2. Teilteile, wenn nicht vollkommene Streichung der interalliierten Schulden, besonders der Schuld Frankreichs an Großbritannien.
Englischer Außenhandel.
London, 12. April. Der Wert der Einruhr betrug im Monat März 103 728 633 Pfund Sterling. Das entspricht einer Zunahme um 13701083 Pfund Sterling gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Wert der Ausfuhr erreichte eine Höhe von 61102 767 Pfund Sterling, das sind 182 077 Pfund Sterling mehr.
Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg, 14. April. Mehr denn sonst zu einer Zeit übt gerade in heutiger sturmbewegter Zeit der Name und das Gedenken des Altteichskanzlers Bismarcks eine außergewöhnliche Anziehungskraft aus. Das zeigte sich auch in der am Samstag von der hiesigen Ortsgruppe der Vaterländischen Verbände Württembergs im Gasthof zum „Bären" veranstalteten Bismarckseier Schon um 8 Uhr waren sämtliche Räume dicht gefüllt von Angehörigen beiderlei Geschlechts aus allen Ständen und Berufen aus Stadt und Bezirk, sowie Angehörigen des Wickingbundes Pforzheim und der hiesigen Bismarckjugend. Der Saal war festlich geschmückt und dekoriert mit Tannengrün, neben den württrm- bergischen Landesfarben prangte auf hohem Sockel, umrankt von Tannengrün und befriedet von den Fahnen deS Veteranen- und Kriegervereins und der Bismarckjugend, die Prächtige Büste unseres Altteichskanzlers Bismarck. Nerchdeni der Hohensriedberger-Marsch verklungen war, nahm Hauptmann Leuchtenberger Las Wort, zu einer Ansprache, in der er nach herzlichen Begrüßungsworten kür den zahlreichen Betuch dankte und besonderen Dank und Gruß entbot dem Hauptredner des Abends, dem Vorsitzenden der Vereinigten Vaterländischen Verbände Württembergs: Alfred Roth, Stuttgart, der persönlich die Festrede halten und dadurch dem Abend die rechte Weihe geben wolle. Es gelte, so führte der Redner n a. aus, heute des Mannes zu gelenken, der am 1. April vor 109 Jahren das Licht der Welt erblickte und ein wahres Geschenk für uns Deutsche wurde: des Fürsten Otto von Bismarck. Ihm war es vergönnt, das Sehnen und die Träum: der Patrioten wahr zu machen, das große einige deutsche Reich und ein herrliches Kaiserreich zu schaffen. Das 'Erbe, das » r uns hinterließ, haben wir leider nicht erworben, um es zu besitzen. In tiestm, tiefem Sturz liege Las Werk Bismarcks vernichtet, kraftlos am Boden, die deutschen Heldentaten des Weltkrieges :eien vergessen. Ta sei es ein besonderes Verdienst der deutschen vaterländischen Jugend, daß sie den Heldengeist der Väter ries in ihrem Innern sich bewahrt habe. Wer hat uns aus dem Bolschewismus errettet, wer an der Ostmark gekämpft und geblutet, wer hat an Rhein, Ruhr und Pfalz das Leben eingsützt? Die deutsche Jugend! Das sei ihr unvergessen! Das sei Geist vom Geiste Bismarcks. Bismarcks Geist reinigt uns rön selbstischen Gedanken, von Schmach und Nachgiebigkeit, Bismarcks Geist führt uns im Kampfe gegen alles Undeutsche, Bismarcks Geist lehrt uns auch sittlich Großes zu leiste» gegen jene, die unseren Frieden störten, die unsere Brüder mordeten, deutsche Frauen nitd Schwestern schändeten und noch "chinden, die uns Länder raubten, die unser ganzes Volk in Armut stürzten. Angesichts Bismarcks, angesichts der ruhmreichen, unbesiegten stolzen Fahiicn schwarz-weiß-rot, der Schöpfung Bismarcks, wollen wir geloben: Wir wollen den Geist Bismarcks neu pflegen, wir wollen den Willen in uns stärken, das Leben einzusetzen für die Freiheit des geliebten Vaterlandes, damit wenigstens unsere Kinder wieder mit freier w Brust singen können: O Deutschland hoch in Ehren! Spontan erklang, von der ganzen Versammlung stehend gesungen, dieses Lied. Starker Beifall lohnte den Redner für seine kerndeutschen Ausführungen. Ein markiger Vorspruch zu Ehren Bismarcks, von einem Vertreter des Wickingbundes Pforzheim folgte und nach dem Kaiser Friedrich-Marsch betrat, stürmisch begrüßt, der Festredner, Alfred Roth, das Podium, u-m in etwa einstündiger, von hoher, vaterländischer Begeisterung durchglühten Rede den lautlos Horchenden die Taten und das Wesen Bismarcks vor Augen zu führen und im Hinblick aus die gegenwärtige Zeitlage das Gebot der Stunde für jeden wahrhaft guten Deut- sckxn zu betonen. Als er seine Ausführungen ans die wir noch zurückkommen, mit der Aufforderung schloß:
Die Hände frei, die Sinne hell und klar.
Die Seele keusch, das Herz voll Gottvertrauen.
So steht als Priester vor des Volks Altar,
So sollt dem Schicksal ihr ins Ant!:tz schauen'
Verzweifelt nicht! — Weicht nicht verzagt zurück!
Erhebt das Siegfrieds Schwert zu wucht'gen Hieben!
Denkt an den Preis, des deutschen Volkes Glück,
Und was euch bändigt, wird in Spreu zerstieben!
Zerbrecht die Schranke, die zurück euch hält!
Dem Mutigen allein gehört die Welt!, da setzte langanhaltender, stürmischer Beifall ein. Gedichtvorträge von Angehörigen des Wicftngbundes heiteren und ernsten Inhalts, gemeinsam gesungene vaterländische Lieder und Musikvorttäge der Feuerwehrkapelle, dis an diesem Abend ihr Bestes bot und nicht geizte, wechselten sinnvoll mit einander ab. In seinem Schlußwort sprach Dr. Böppl.- namens der Ortsgruppe allen, die dazu beitrugen, den Llbenü zu einem so erhebenden zu gestalten, herzlichen Dank aus. Dank sagte er auch allen Kameraden und Freunden der Sache von hier und auswärts, die weder Zeit, Mühe noch Opfer scheuten, die Ortsgruppe mit ihrem Besuch zu beehren. Im Sinne aller glaube er zu sprechen, wenn er dem Festredner des Slüends, Hervn Alfred Roth, Lanke für die trefflichen Ausführungen, die tief zu Gemüt gingen. Er habe durch »eine zündenden Worte es verstanden, zu zeigen, was es heißt, deutsch zu fühlen und deutsch zu denken, er habe Wege gezeigt, um unser geknechtetes Volk wieder herauszuführen aus der Schm:ich und den Sklavenketten, gezeigt, was notwendig sei für die kommende Zeit. Wir wollen und können ihm nicht besser danken, als wenn wir im stillen geloben, als Vorkämpfer für das Deutschtum unsere Schuldigest zu tun, so wie es Bismarck tat, dann werden wir durch Not und Elend, in die wir geraten find, eine starke Kampfgemeinschaft darstellen und aus dieser heraus uns durchringen zu einer Volksgemeinschaft. Wir wollen hoffen und wünschen, daß, wenn uns ein gütiges Geschick einen deutschen Mann wie Bismarck beschert, wir dann gerüstet sein werden, um wieder wehrhaft zu sein, um wirklich deutsche Männer zu sein, die zur Tat bereit und. Dann wird auch uns wieder ein deutscher Frühling erblühen und auch wir können dann mit Recht sagen, daß wir uns durchgerungen haben Lurch Kampf zum Sieg, durch Winternacht zum Licht. In einem brausend ausgenommene Heil auf das geliebte deutsche Vaterland klang sein Schlußwort aus. Weitere Musikvorttäge und gemeinsam gesungene Lieder trugen zur Belebung des Abends bei, der einen erhebenden Verlaus ohne jegliche Störung nahm.
Neuenbürg, 14. April. Ein Riese von einem Eichbaum wurde in den letzten Tagen beim Maienplay gefällt. Der stattliche Baum hatte einen Durchmesser von 1^0 Meter und lieferte eine Holzmenge von 24 Meter.
Wildbad, 12. April. Eine neue Jugendherberge, die nicht nur für Nebernachtungszwecke bestimmt ist, sondern zugleich Erholungs- und Urlaubsstätte sein wird, ist vom Jugendbund des Gewerkschaftsbundes der Angestellten, Gruppe Groß- Stuttgart, in Württemberg in Calmbach eröffnet worden
Württemberg.
Stuttgart, 12. April. (Buchdruckerstreik.) Da gestern mittag das Personal der Stuttgarter Buchdruckereigesellschast, von der der Staatsanzeiger gedruckt wird, in den Streik getreten ist, obwohl ihm für die vergangene Woche der tarifliche Mindest!ohn von 30.30—40 Mark aut 35.35—43.40 Mark er
höht worden ist, so konnte, wie schon kur» mstgeteilt, die gestritze Nummer des Staatsanzeigers nicht erscheinen. Er wird heut» zunächst in verkürzter Ausgabe herauskommen.
Stuttgart, 12. April. (Roge Tätigkeit bei der Stuttgarter Münze.) Die Notwendigkeit, mehr und mehr auch Hartklein- geld in Gestalt von 1, 2, 5, 10 und 50 Rentenpfennigen in dke Hände der Allgemeinheit zu bringen, hat die Tätigkeit auch bei der Stuttgarter Münze seit einiger Zeit ganz gewaltig gesteigert. Es wird mit Hochdruck gearbeitet, so daß :äglich bi» zu 200 Beutel mit Hartgeld der verschiedensten Sorten bis West hinaus nach Mitteldeutschland versandt lverüen können.
Stuttgart. 12. April. (Mittelstandrbund fiir Handel und Ge. werbe.) Eine vom württ. Mittelstandsbund für Gewerbe und Handel einberufene zahlreich besuchte Versammlung der Handel» und Gewerbetreibenden nahm eine Entschließung an, worin von der Regierung und der Volksvertretung angesichts der gefährdeten Lage de» gewerblichen und kaufmännischen Mittelstands die erforderlichen'Maßnahmen zum Schutz der Erhaltung seiner Existenz, wie dies in der Verfassung gewährleistet ist, verlangt werden. Insbesondere wird gefordert eine erträgliche Gewerbesteuer, die auf Grund des Gewerbeertrags festgestellt werden muß. die Aufhebung der Preistreibereioer- ordnung und Freiheit des Handels. Eine steuerliche Begünstigung der Lonsumvereine soll unter allen Umständen abgelehnt werden.
Schwaigern, 13. April. (Der Storch im Drahtnetz.) Ein auf einem Hausdach in der Bahnhofstraße hängender toter Storch erregte Aufsehen. Er hatte sich in den Telephondrähten verfangen. Ein beherzter Telephonarbeiter hol e das Tier zum First» herab. Es handelt sich anscheinend um einen fremden Vogel, denn nach wie vor thront das vor Wochen eingetroffene Etorchenpaar auf seinem lustigen Nest am Marktplatz.
Flein, O--A. Heilbronn, 12. April, cbchweizerhilfe.) Durch Vermittlung des Ortsgeistlichen hat die Gemeinde Eriswil, Kanton Bern, neben einer Geldsumme 33 Frachtstücke (Lebensmittel »ob Kleider) an die hiesigen Armen und Bedürftigen geschickt.
Schramberg, 12. April. (Zu Fuß um die Erde.) Von de« Weltreisenden Heinz Schäfer ist wieder ein Lebenszeichen hierher gelangt. Es ist eine Postkarte aus Trebizond im nördlichen Anatolien, in der er mitteilt, daß er gesund ist und sich auf dem Woge nach Persien befindet.
Oberndorf. 13. April. (Brand.) In der Bezirksgemeinde Rrutl» ist nachts das große Anwesen des Ortsvorstehers abgebrannt. Er wird Brandstiftung vermutet. Eine qerichtsbekannte Person hak t» der fraglichen Nacht dort in einem Gasthaus übernachtet und es ist in diesem Zeitpunkt eine Kerze abhanden gekommen.
Rottweil, 13. April. (Stadtvorstandswahl.) Bei der heutige» Etadtvorstandswahl haben von ca. 8000 Wahlberechtigten 5062 ab- gestimmt. Dabei erhielt der Kandidat de» Zentrums, Regierungsrat Abrell in Stuttgart, 30IS, Gerichtsaffesser Hirzel-Horb 2038 Stimmen. Regierungsrat Abrell ist also mit einer Mehrheit 981 Stimme» gewählt. Die übrigen Kandidaten waren zurückgetreten.
Stetten, O.-A. Rottweil, 12. April. (Der Goldsund.) Bei de« Goldfund dürfte es sich um ersparter Geld des verstorbenen Bäckermeisters Fr. Wiedmaier handeln, das dieser noch zu Lebzeiten ohne Wissen seiner Angehörigen in der Bäckerei verwahrte. Letztere verbrachten nach des Vaters Tod den durch bauliche Veränderungen k» der Backstube angesallenen Schutt an die Fundstelle des Goldes und vermutlich hat sich die wertvolle Blechbüchse darin befunden. Auch die anderen gefundenen Gegenstände (Mesfingewicht), dir dabet lagen, dürsten aus der Bäckerei stammen. Die Goldstücke sollen sich nun in amtlicher Verwahrung befinden.
Ulm a. D.. 12. April. (Jung verdorben. — Selbstmord. — Mißbrauchte Wohltätigkeit. — Erpresser.) Ein junger Kaufmann, der das Vertrauen einer Ulmer Großfirma besaß, verstand es. durch raffinierte Fälschungen von Kassenbelegen seine Firma über die Dauer eines Jahres in fortgesetzter Handlung um erhebliche Geldbeträge z» schädigen. Seine Gebefreudigkeit und seine Genußsucht brachten ihn auf diese Abwege. Er ist dem Gericht übergeben. — Eine Hair^ hälterin in der Friedensstraße hat ihrem Leben durch Gasvergiftung ein Ende bereitet. Sie nahm den Schlauch de» Gasherdes und setzte flch neben den geöffneten Gashahnen nicht ohne zuvor alle sämtliche Türen von innen abgeschlossen und sowohl Fenster wie Türen mit Papier und schmutziger Wäsche abgedichtet zu haben. Verlust ihre» Vermögens durch die Inflation dürste wohl die Hauptursache zu dem Schritt gewesen sein. Die Wohltätigkeit von »erschiedenen Geschäftsleuten wurde in den letzten Wochen dadurch mißbraucht, d«tz verschiedene nicht berufene Personen „milde Gaben" für die Kleidung von Kommunikanten und Konfirmanden einsammelten. Die Kirchenvorstände kamen aber rechtzeitig hinter diesrauens- und »i erstatteten- Anzeige. Es ist gelungen, 2 der Täter, eine 3r« Treiben ndune Manus person zu ermitteln und sie der Bestrafung zuzusühren. Ein wegen Straßenraubs vorbestrafter Mann glaubte sich nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis dadurch Geld verschaffen zu können, daß er a« den Hauptzeugen in seiner Strafsache, einem Ulmer Bürger, eine» Erpresser- und Drohbrief schrieb und diesen veranlassen wollte, ihm an einem bestimmten Platz 100 Rentenmark auszuhändigen. Durch rechtzeitige Anzeige konnte der Ulmer Bürger vor Schaden bewahrt und der Erpresser festgenommen und dem Gericht übergeben werde».
Hridenheim, 13. April. (Französische Unfähigkeit.) Eine hiesige Großfirma erhielt in der letzten Zeit größere Kohlensrndungen au« Holland, die über die Regiestrecken befördert wurden. Während diese Sendungen aus den deutschen Bahnen durchschnittlich 4 Tage unterwegs waren, benötigten sie von der holländischen Grenze dis zum Uebergang auf die Reichsbahn nicht weniger als 48—50 Tage: «i» Beweis für die ganz ungenügenden Betriebsleistungen der Regiebahnen. Früher wären diese Wagen kn etwa 8 Tagen i» Heide»-- heim ringegangen. Unter dem Wagen befand sich auch eine fßr Hridenheim ungeschriebene, aber nach Niederlahnstein gehörige Kohi«»- ladung von Holland, die ihren Bestimmungsort erst nach mehr wie zweimonatiger Reisedauer erreichen kann. Kommentar überflüssig.
Weißbuch OA. Künzrlsau. 13. April. (Wiedergesunden.) I« Herbst 1899. kurz nach ihrer Hochzeit, verlor die Ehefrau des Bachmüllers Karl Dittmann beim Strohauffangen ihren Ehering. Nach nunmehr 25 Jahren wurde er jetzt beim Bahnbau wiedrrgesunbe» und der Berlierrrin zuriickerstattet.
Vermischtes!
4 Arbeiter überfahren. In der vergangenen Nacht wurde» zwischen Lehrter Bahnhof und dem Bahnhof Bellevue der Berliner Stadtbahn' vier Eisenbahnarbeiter von einem Personenzug überfahren und getötet. Die Arbeiter hatten, da sie sich verspätet und ohne Aufsicht an ihre Arbeitsstätten begebe» hatten, von dem Herannahmen des Zuges keine Kenntnis.
Erdbeben in Italien. Aqua Pendenre und Orvinis- find von einem Erdbeben heimgesucht worden. Fünfzig zum Teil heftige Erdstöße sind verspürt worden. Der Bevölkerung hat sich eine Panik bemächtigt. Menschenleben sind nicht zu beklagen, aber die Wohnungen wurden zunr größten Teil geräumt. Einzelne Häuser sind eingestürzt.
Erdbeben in Spanien. In der Provinz Granada dcmer» die heftigen Erdstöße, die von gewaltigen Erd- und Bergrutschen begleitet sind, fort. Die Bevölkerung flüchtet in Masse« ans den bedrohten Gebieten.
Auf der Suche «ach dem Schaß der Armada. Der berühmte spanische Schatz von rund 30 Millionen Goldstücken, den das Meer auf der Höhe von Schottland verschlang, als im Jahre 1588 das Admiralsschiff der unbesieglichen Armada untecging, hat von jeher unerschrockene Abenteurer gelockt. Im Jahre 1919 ist cs Oberst Foß nach mehrjährigen Nachforschungen gelungen, die genaue Stelle ausfindig zu machen, wo das Wrack auf dem Meeresgründe ruht. Der Ort ist in der Nähe des kleinen Dorfes Tobermory an der Westküste Schottlands. Miß Margaret Nahlor, die erste Tauchernr, stieg am angegebenen Ort aus den Grund des Meeres und fand das von einer Meter
-icke» Glicht von Frühling will sie , Lrsst, Lurch die Sä beben zu können.
»
E«lw, 12. Ap> Ochsen. 12 Stiere. 1 vie Kauflust war machte sich stark dem» jiir Zugstiere 4M—5 M Mark je das S Z25 Milchschweine zi schiveine 20—30 Ml Winnenden, 1l wn 35 Milch- un Milchschweine 24- Ttück. — Die Zuft M, 122 Zentner gen und 4 Zentner 8.50, Dinkel 7.50- Zentner. — Frisch und Landbutter 2- Kirchheim u. ! »5 Zentner Gerst» Zentner.
Tltttlingen, 1! Weizen, 4 Zentnei Koggen. Es koste Mark, Haber 9H0 Ebingen, 10. 2 und 23,4 3tr. Gerste »er Ztr.
Nim. 12. April für schwere, jüngere Arbeitspferde 1500- r-hlen 8M-12M Z 80-120 Mark.. De Schweinemärk waren 709 Milchkosteten 20-30 M Lauingen war führt. Bei mittle bis 50 Mark, für ZnBacknangb 70 zum Preis va — Dem Cregl schweine z-ugesührt bis 50 Mark bei st berger Schwein verkauft wurden, bis 68 Mark. — geführt. Es kostet blieb unverkauft.
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Freiburg. 13. A als Folge de» starl Heute Sonntag Herr Wdaß die Schneedes Verkehrsstörungen si Düsseldorf. 13. Kommission mit der bis S/, Uhr nachm. ! der Repko vom l l Punkten eine Einig: Verhandlungen, die lauf de» Vertrages :
Berlin. 12. Api Prioalbankhaus Lo geraten infolge seir Spirituosenunternehn David hatte an die oon 2.5 Millionen 9 Hauptsache 12 Milli aber dann von der l voraussichtlich zur 5 Bankhauses Louis 2 Memel, 12. Apr das Boot des Fische Schwarzort von den and zum Kentern ge -es Bootes stürzte i> gerettet. „Baldur" i Marsch«», 13! «us dem Gefängnis wurde auf dem Bah Kopp und zahlreiche sationrn emfangen u Paris, 13. Apri Lisenbahnregie bekar ihre eigene Berantw hat deshalb die B, Pflicht der Uebcrwac Paris, 13. Apri Mb den Sonderentn der oon der Kamme!
Paris. 13. Apri über dir Neuwahlen Mat statt. Die nec Sie wird nach den l anstatt 626 Abgeordl Brüssel, 13. Ap, Außenminister den d» jprechung über die ll berechtigt nach dem ' Abmachungen mit D Neuregelung gelange Moskau, 12. Aj die rumänische Regie k nationalen Minderhe j sammlungsfreiheit ist ! presse erklärt offen, durch das Scheitern durch den Vorschlag iunehmcn. hervorgeri
Essen, 14. Apri änen Eltern >wur» leorg Müller Verl