X Birkenfeld, 24. März, Eine« sehr genußreichen Abend hat uns die Birkensclder Feuerwehrkapelle am gestrigen Sonntag bereitet durch Las von ihr veranstaltete übliche Frühjahrskonzert im Hotel zum Schwarzwildrand. Leider war der Besuch Lurch eine zu gleicher Zeit stattgesundcne Wählerversammlung ziemlich beeinträchtigt. Das reichhaltige Programm bot herrliche Perlen deutscher Musik. Wir erinnern nur an Lie schwungvoll zum Portrag gebrachte Ouvertüre zu „Dichter und Bauer" von Suppes, „Das Dreimädel- haus" von Schubert mit dem schönen Schlußeffekt, den Strauß- schen Walzer „Dorfschwalben aus Oesterreich" mit dem täuschend nachgeahmten Schwalbenaezwiticher, dann weiter die Ouvertüre zur Oper „Stradella" von Flotow und besonders die Mühle im Schwarzwald, „Idyll" von Eilenberg mit d-m täuschend nachgeahmten Mühlengeklapp^r und dem Brausen der Wasserräder. Letzteres Stück fand besonders großen Bei-' fall und mutzte wiederholt werden. Sticht unerwähnt darf bleiben die Wiedergabe zweier allerliebster Schubertschen Lieder „Der Wanderer" und „Am Meer". Der Drigent, Herr H-. Heinz, hatte seine Leute sicher in der Hand. Die Wiedergabe der einzelnen Nummern zeugte von emsigem Proben. Flottes Zusammenspiel, Reinheit der Töne, mit Ausnahnre von 2 oder 3 Stücken, welche wohl noch einige Proben ertragen hätten können, und künstlerisches Jnsichausnehmen waren die hervorstechendsten Eigenschaften, welche die Leistungen der Kapelle weit über den Durchschnitt erhoben. Berücksichtigt man, daß die Mitglieder keine Berufsmusiker sind, >o darf gesagt werden, Latz Lie Darbietungen recht gute waren. Das erkannte auch die Zuhörerschaft an, die ihre Besriedigmrg durch reichen Beifall kund tat. Das Konzert bedeutet in ttinstlerischec Hinsicht einen Erfolg und wir hätten der Kapelle in materieller Hinsicht einen ebenso guten Ersolg gewünscht.
x Birkenfelb, 24. März. Der hiesige Homöopathische Verein hielt gestern mittag im Gasthaus zum Adler eine Versammlung, in welcher der Homöopath und Naturbeil- kundige Maier aus Pforzheim einen Vortrag hielt über „Unsere Hausmittel und ihre Anwendung in Verbindung mit der Homöopathie".
Württemberg.
Stuttgart, 25. März. (Niederlage der Kommunisten.) Bei Sen Delogiertenwahlen zum Ortskartell des ADGB. in der Stuttgarter Verwaltungsstelle des Deutschen Holzarbeiterver- bands wurden die sämtlichen Kandidaten der SPD. gewählt. Die Kommunisten haben vier Sitze, die sie bisher von insgesamt acht innehatten, verloren.
Stuttgart, 25. März. (Die Gärung unter den Eiscndayn- arbeitern.) Unter den Eisewbahnarbcitern herrscht eine starke Gärung. Kaum war der Streik in Kornwestheim beigelegt, so trat Personal in Ulm in Ausstand. Gestern hat die Belegschaft der Maschineninspektion Roslenstein nach 6 Stunden Arbeit geschloffen den Betrieb verlassen. Die Forderungen gehen nicht nur auf Wiedereinführung des Achtstundentags, sondern auch auf Lohnerhöhung bis zu 100 Prozent.
Stuttgart, 25. März. (Verhaftung von Kommunisten.) Am Samstag wurde in der Wohnung von zwei hiesigen Kommunisten eine Haussuchung vorgenommcn. Beide wurden verhaftet.
Hohenmemminge« OA. Heidsnheim, 25. März. (Tollwut.) Ern fremder, allem Anschein nach tollwütiger Hund, durchstreifte morgens den Ort. Fünf Hunde, die an der Kette waren, wurden von ihm gebissen. Jagdpächter Greiner erlegte den Hund. Auch die anderen fünf Hund.? mußten - .schossen werden.
Mm, 25. März. (Beamtcnfragen.) Amtlich wird mitgc- teilt: Die durch die Preffe gegangene Mitteilung über die Aufhebung der Beförderungssperre über die Beamten war verfrüht. Ein endgültiger Beschluß liegt noch nicht vor. Auch die Nachricht von einer Revision des Ortsftaffenverzeichnistes, durch die insbesondere die Vororte von Groß-Städten mit diesen gleichgestellt worden sein sollen, ist unrichtig. Es ist lediglich infolge eines vor längerer Zeit gefaßten Beschlusses eine Reihe eingemeindeter Orte in eine höher? Gehaltsklaffe eingestuft worden. Eine Nachprüfung des Ortsklaffenverzeich- niffes auf der Grundlage eines gewissen Systems kommt nach wie vor nicht in Frage.
Tettnang, 25. März. (Der wilde Mann.) Den „wilden Mann" spielte im Untersuchungsgefängnis der 23 Jahre alte, in Bad Orb bei Hanau gebürtige Arbeiter Ludwig Piazzi. Der bereits 17mal und zwar meist wegen Eigentumsvergehen bestrafte Piazzi war am 20. Februar in Friedrichshafen beim Betteln betroffen worden. Piazzi leistete Widerstand und beleidigte den Beamten, dem es allein nicht gelang, des P. Herr zu werden. Im Untersuchungsgefängnis in Tettnang benahm sich Piazzi wie ein wildes Tier, beleidigte und bedrohte die Beamten und verunreinigte die .Zelle. Infolgedessen mußte er gefesselt werden und so erschien er auch vor Gericht. Der Angeklagte erhielt 3 Monate und 10 Tage Gefängnis. Zum Schluß wurde Piazzi zahm und bat kleinlaut um Abnahme der Fesseln.
Friedrichshafen, 25. März. (Tollwut.) Wegen dringenden Verdachts der Tollwut wurde hier ein langhaariger, schwarzer Dachshund von seinem eigenen Herrn getötet Der Hund hat alle Merkmale der Tollwut gezeigt. Es steht fest, daß der Dachshund sich frei und ohne Maulkorb in Friedrichshafen Herumgetrieben hat, so daß mit Sicherheit damit zu rechnen ist, daß weitere Hunde angesteckt worden sind. Die Gefahr der Weiterverbreitung der Seuche ist deshalb sehr groß.
Ein Stüiklein aus dem schneereichen Winter. Wenn berichtet wurde, wie durch die letzten Schneefälle die Gegenden des Schwarzwalds von schweren Schneemasssn bedeckt sind und daß man durch die Fenster in die Häuser gelangen kann, so mag ein Vorkommnis wiedergegeben werden^ das ans dem schneereichen März des Jahres 1720 datiert wird Zu Anfang des genannten Monats, so erzählt der „Grenzer", wollten einige Metzger, die auf den Viehaufkauf gegangen waren, Lei einem Hoftrauern in der Nähe von Freudenstadt übernachten. Das heftige Schneegestöber machte ein Weitergchen unmöglich. Der Bauer nahm sie auf, da das Wetter ganz entsetzlich war. Lag doch der Schnee 20 -'.<0 Fuß tief. Nicht nur Berg und Tal, sondern auch viele Häuser waren vollständig eingeschneit, so daß man vielfach Tunnels unter dem Schnee durchbrechen mußte, wenn man zum Hause hinaus wollte. Einer der Metzger kam auch in die Küche und schaute zufällig in das Kamin hinauf. Was sah er da? Einen Menschen, der hoch über dem Herde hing und tot war. Leichenblaß teilte er seinen Kollegen die schreckliche Entdeckung mit. Sie vermeinten nichts anderes, als daß sie in eine Mördergrube gefallen seien, überlegten nicht lange, sondern beschlossen, den Hof noch in der Nacht zu verlassen. Dem Bauern entging ihr ängstliches Benehmen nicht und er befragte sie nach' der Ursache ihres furchtsamen Verhaltens. Ohne ein Wort zu sprechen, deutete einer aus das Kamin. „Oh, Wenns sonst weiter nichts ist", meinte der Bauer, „da könnt ihr ruhig bleiben; das ist nur ein Verwandter, der vor 14 Tagen gestorben ist, und den ich wegen des Schneefalls nicht begraben lassen konnte: ich habe ihn deswegen einstweilen in d<N Rauch gehängt."
Baden.
Karlsruhe, W. März. Der sozialdemokratische Bürgermeister Sauer richtete an Oberbürgermeister Dr. Finter ein ausführliches Schreiben, in dem er darlogt, daß er 1919 mit einem vertraglich zugesicherten Gehalt von 16 000 Mark Bürgermeister geworden sei, Las Gehalt in den nächsten zwei Jahren auf 20 000 Mark steigen sollte, heute aber einschließlich Zulagen nur 6205 Mark betrage. Mit diesem Gehalt könne er weder den Verpflichtungen >gegenüber seiner Familie, noch den Anforderungen Nachkommen, die ihm durch das Bürgermeisteramt auferlvgt werden. Bürgermeister Sauer logt in dem Brief ausführlich seine Familienverhältuiise dar und verlangt „standesgemäßes" Gehalt. Als solch-s bezeichnet er die Summe von 16 000 Mark. Eine Abschrift seines Briefes hat Bürgermeister Sauer an sämtliche Stadtratsmitglieder gerichtet, und Lurch eine Indiskretion ist das Schreiben in der Oefsentlich- keit bekannt geworden. Der „Volksfreund" nimmt zu der Sache Stellung und bezeichnet Len Brief als einen bedauerlichen Mißgriff sowohl in der Sache wie im Ton. Außerordentlich bedauert werden aber einzelne Redewendungen in dem Briese. Das Blatt schreibt: Was soll das heißen, ivcnn ein Bürgermeister, der zudem noch Sozialdemokrat ist, sagt: „-wenn
eine Stadt sich den Luxus leistet, einen armen Teufel zum
Bürgermeister zu wählen-ine solche Redensart mag
an eenem Stammtisch passieren, in dem Schreiben eines Bürgermeisters wirkt sie einfach unpassend. Der Genosse Sauer hat sich durch diesen Brief einen recht bösen Dienst geleistet, darüber hinaus aber auch der Partei, die ihn als Bürgermeister vorgeschlagen hat." — Man sollte übrigens denken, daß sich auch mit 6205 Goldmark im Jahr noch bcc-uem leben läßt, wo so mancher Arbeiter es kaum auf 1000 Mark bringt
Vermischte»^
Ludwigshafen, 22. März. Einige romantisch veranlagte junge Leute aus Mannheim, darunter der Student Ludewias, unternahmen ohne im Besitze vorschriftsmäßiger Einreisegenehmigung zu sein, dieser Tage eine Kahnfahrt über Len Rhein. Auf Pfälzer Seite wurden sie von einer französischen Militärpatrouille festgenommen und zunächst nach Ludwigshasen und von dort aus ins Militärgerichtsgesänguis nach Landau verbracht. Dort wurden die jungen Leute von dem vernehmenden französischen Militärbeamten auf üaS Unmenschlichste behandelt. Besonders schwer wurde der Sttident Ludewias mißhandelt. — Eine schwere Explosion hat sich auf dem Bahnhof Otterbach ereignet. Mehrere junge ÄursAn inachten sich an einem auf dem Geleise stehenden Venzintransportwagen zu schaffen. Einer der Burschen warf seine brennende Zigarette in den Benzinwagen, wodurch sich die in dem Behälter befindlichen Benzmgase entzündeten. Durch die Explosion wurde der Benzinbohälter auseinander gerissen und einer der Burschen der 17 Jahre alte Wilhelm Korn, wurde auseinander gerissen und auf der Stelle getötet. Ein zweiter Bursche, der 19 Jahre alte Josef Halfmann, erlitt sehr schwere Brandverletzungen,
Ludwigshafen, 25. März. Einer der Gründer der hier bestehenden Aktiengesellschaft Rheims,he Kohlen- und Brikettwerke, des Ablegers eines saarländischen Unternehmens, ist der berüchtigte französische General de Metz.
Der APfelsinen-Segcn. Es wird aus Hamburg geschrieben: Im Hamburger Hafen herrscht (eit einigen Tagen der Streik der Hafenarbeiter. In den verschiedenen Häfen liegt nun eine große Zahl von Auslandsdampfrrn mit ganz ungeheuren Mengen von Apfelsinen und anderen Südfrüchten. Es sind der Apfelsinen so viele, daß ihre Löschung Wochen beansprucht; sie kommen meistens ans Süüitalien und Sizilien Um wenigstens einen Teil der Früchte zu retten, arbeiten etwa 200 Studenten an der Löschung neun Stunden pro Tag und länger. Um keine Zeit zu verlieren, wohnen sie an Bord des Dampfers „Pittsburg", werden dort verpflegt und erhalten 5,20 Goldmark pro Tag. Trotzdem ist kaum Aussicht, daß kolossale Massen vor dem Verderben in den Verkehr gebracht werden können.
Die Bettlerin von Como. Die 52 Jahre alte Frau Gui- seppine Beut aus Mailand, die räglich, in Lumpen gehüllt, beim Kreuzbild unter den Lauben von Eomo stand, die Fremden anbettelte und Ms alle mögliche Art ihr Mitleid zu erregen suchte, starb in einer elenden Hütte und hiutcrließ 160 000 Lire in Schatzscheiuen und Hartgeld.
Eifersuchtsdrama an der Kirchentür. Dieser Tage waren die Kirchgänger in Turin Zeugen eines Eifersuchtsdramas. Als die junge Gräfin Christina Montagnini in Gesellschaft ihrer Mutter und ihrer Schwestern die Kirche verließ, schoß eine andere Frau ihren Revolver viermal auf sie ab. Die Gräfin wurde schwer verletzt in das Krankenhaus gebracht, während die Täterin verhaftet wurde. Sie gestand, daß sie den Mordversuch aus Eifersucht begangen habe Sie hatte ihren Ehemann verlassen, um mit einem anderen Mann zusammenzuleben, befürchtete aber, daß dieser die Gräiin heiraten wollte. Von Eifersucht geplagt, beschoß sie, ihre Nebenbuhlerin und sich selbst zu töten. Nachdem sie aber vier Schuß au' ihr Opfer abgegeben hatte, vergaß sie in der Aufregung ganz und gar, daß sie auch sich selbst erschießen wollte. Und da die Gräfin mit dem Leben davon gekommen sei, könne kein Mensch von ihr verlangen, daß sic noch nachträglich Selbstmord begehen solle.
Im Grabe keine Ruh. Wie aus Moskau berichtet wird, ist die Grabstätte Lenins eingestürzt. Unter dem Mausoleum lag eine nicht mehr benutzte Kanalisation, deren Gewölbe das Gewicht der Bauten nicht zu tragen vermochte. Der Wiederaufbau hat bereits begonnen, aber der Vorfall machte bei dem abergläubischen Volke einen peinlichen Eindruck.
Ein Geschwader gegen den Schnavsschmuggel. Der Bericht, mit dessen Abfassung der Finanzausschuß des amerikanischen Repräsentantenhauses beschäftigt ist, fordert einen Kredit von 13 Millionen Dollar zur Bekämpfung des Alkoholschmug- gels in den amerikanischen Küstcngswäffern. Sie sollen dem Zweck dienen, eine Flotte von schnellen Kreuzern, Torpedojägern und Begleitschiffen in Dienst zu stellen, die alle mit radiotelegraphischen Apparaten ausgerüstet iverden und eine Besatzung von 75 Offizieren und 2000 Matrosen erhalten. Nach Ausweis des Berichts sind seit dem Monat Mai mehr als 700 000 Kisten Likör auf dem Wege des Schmuggels allein in den Hasen von Newyork eingesührt worden. Andere nicht minder bedeutende Mengen haben ihren Weg an andere Häfen, vor allem in den von Baltimore gefunden. Die hier gelandete Schmuggelware kommt insbesondere aus Kuba und von den Bahama-Jnseln,_
Hmndel und Verkehr.
Stuttgart, 25. März. Dem Dienstagmarkt am Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: 118 Ochsen, 44 Bullen (unverkauft 6), 170 Iungbullen (10). 175 Iungrinder (101. l 07 Kühe (10), 732 Kälber. 602 Schweine (30), 12 Schafe, 3 Ziegen. Erlös aus je I Pfund Lebendgewicht in Goldpfg.: Ochsen 1.38-43 (letzterMarkt: 40—43). 2. 28-36 (28-37), Bullen 1. 33-37 (unv.), 2.26-31 (uno.), Iung- rinder 1. 44- 47,50 (43—47), 2. 36 - 41 (36 -40), 3. 28-34 (unn). Kühe I. 30—35 (30 - 34), 2. 20-28 (uns.), 3. 12-18 (unv.), Kälber 1. 56-58-(55-57). 2.50-54 (4S-53). 3.40-48 (38-46). Schweine l. S7-69 (uno.), 2. 62-66 (60-66), 3. 52-60 (50-59.1 Verlauf des Marktes mäßig belebt. Ueberstand bei Großvieh und Schweinen.
M«, 25. März. (Frühjahrsbaummarkt.) Auf dem Münster- platz wurde erstmals wieder ein Baummarkt abgehalten. Zufuhr und Nachfrage waren schwach. Die Preise stellten sich wie folgt: für Aepfel- und Birnhochstämme aus 1.80 Mk., für Walnutzbäunrr auf 2.50 Mk., für Formbäume und zwar für Apfel- und Birnpyra- miden aus 1.50—1.80 Mk., für Aepfel- und Birnspaliere auf 2 Mk., für Stachelkrerhochstämmchen l.20., für Beerensträucher (rote Johannisbeeren) 35—40 Pfg., für niedere Rosen (Buschrosen) 40—50 Pf,., für Schlingrose» (Kletterrosen) 80—100 Pfg., je das Stück.
Rottenburg, 25. März. (Vieh- und Ärämermarkt.) Zufuhr: 15 Stiere, 40 Kalbinnen, 70 Rinder, 40 Kühe, 10 Läufer- und 2<H Milchschweine. Verkauft wurden 4 Stiere zu 400 Mk., 10 Kalbinnen 400 -580 Mk.. 30 Rinder 120-320 Mk.. 6 Kühe 570 Mk.. ; Läufer das Stück zu SO—100 Mk., 180 Milchschweine, das Paar zu 50—70 M. Der Handel war flau und dürfte auf die Geldknappheit zurückzuführen sein.
Schweinrmürkte. Besigheim: Zufuhr 135 Milchschweine, verkauft 15 Stück zum Preise von 18—30 Mark. — Hellbraun: Zufuhr 150 Milchschweinr und 1l Läufer. Erster« kosteten 18-25, letztere 30—40 Mark das Stück. Der Handel war stockend. — Kirchheim u. T: Zufuhr 118 Milch- und 18 Läuferschweine. Bezahlt wurden für Milchschweine 20- 35 Mk.. für Läufer 50 - 70MK. — Eaulgau: Zufuhr 108 Stück. Preis pro Paar Ferkel 56 bis 68 Mark, Läufer 80-100 Mark. — Schwenningen: Zufuhr 12 Milchschweine. Verkauft wurde dar Paar zu 46—48 Mark.
Fruchtpreist. Nagold: Zufuhr 43 Ztr. Weizen, Preis pr» Zentner 11—13 Mk., 25 Zentner Gerste, Preis 10.50—11 Mark,
25 Zentner Haber. Preis 8.50 bis S Mark. 1 Zentner Roggen, Preis 10 Mark. 1.60 Zentner Ackerbohnen, Preis 8 Mark. Sommersaat- weizen kostete 13 Mk. — Geislingen a. 6t.: Zugeführt waren 29 Ztr. Weizen, 24 Ztr. Gerste. 78 Zentner Hafer. Erlöst wurde» pro Zentner: Weizen 10.50—12 Mk.. Gerste 10.50, Hafer 7.50 bis 8.50 Mark. — Ravensburg: Die Schranne notierte folgend« Preise per Doppelzentner: Weizen 20—22, Dinkel 15.50 -16, Roggen 19.20-20, Gerste 18-22, Hafer 14.20—16.50 Mark. Die Stimmung war flau, dir Preise weichend.
Pforzhetmer Schlachtviehmarkt am 24. März. Austrieb: 13 Ochsen (unverkauft 7), 2 Kühe, 5 Rinder (4), 8 Farren (3), 7 Kälber.
26 Schweine (17). Marktverlauf sehr langsam. Erlös aus je einem Pfund Lebendgewicht ohne Zuschlag: Ochsen 1. 41—44, Rinder 1. 43 - 47, Ochsen 2. 31-35, Rinder 2. 33—39. Farren 29—35, Rinder 2. 33-39, Farren 29-35, Kühe 19- 34, Kälber 52-60, Schweine 70—73.
Nerreste U»chrichten
Berlin, 26. März. Der Parteivorstand der demokratisch» Partei beschäftigte sich gestern auf seiner Tagung in Berlin mit der Ausarbeitung eines Wahlprogramms und stellte die Spitzenkandidaten für die Reichstagswahlliste ans. Di« Liste beginnt mit dem Reichsminister a. D. Koch. Es folgen: Dr. Gertrud Bäumer, Erkelenz, Dr. Fischer-Köln, Reichswehrwi- nister Dr. Geßler, Dr. Ludwig Haas.
Berlin, 25. März. In einer Sitzung der Gesamtvorstandes des Reichrlandbundes, die unter der Leitung des Freiherrn v. Wange»- heim als Alterspräsident stand, wurden Reichstagrabgrordneter Hepp und Graf Kalckreuth zu Präsidenten des Bundes gewählt. In der vorausgegangenen Bertreterversammlung wurde der bisherige Vorstand wiedergewählt. — Der sozialdemokratische Parteiausschutz hat laut „Vorwärts" beschlossen, den sozialdemokratischen Parteitag, der am 13. April in Berlin beginnen sollte, bis nach den Reichstagswahlen zu verlegen. Namens der sämtlichen im Deutschen evangelischen Kirchenbnnd zusammengeschloffenen Landeskirchen hat sich der Deutsche evangelische Kirchenausschuß mit einem Schreiben an alle Retchstagsparteien gewandt, in dem die Bitte ausgesprochen wird, in der 3ett vom 13. April bi» 21. April (Palmsonntag kls Ostermontag) den Wahlkampf ruhen zu lassen und den Frieden der Karwoche nicht zu stören. — Gestern versuchte an den Schalterräumen der Rentenmarkabteilung der Reichsbank ein internationaler Taschendieb, ein gefürchteter Rumäne, einem Boten der Girozentrale der Stadt Berlin, der große Summen einzahlte, ein Banknotenpakct mit 10000 Mark zu stehlen. Er wurde jedoch dabei ertappt, festgenommen und der Kriminalpolizei übergeben. Dem Verhaftete» wird eine Reihe von Diebstählen zur Last gelegt. — Eine Strafkammer des Berliner Landgericht» i verurteilte gestern den frühere» Schreiber Unger, sowie die Gelegenheitsarbeiter Rainsick und Bäger. die den Schneidermeister Ahlbach in seiner Wohnung am zweiten Weihnachtsfeiertag 1922 ermordet hatten, zum Tode. Der vierte Angeklagte, der Arbeitslose Alfred Ekowronck, wurde wegen Totschlages zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt.
Hamburg, 25. März. Die Arbeit im Hamburger Hafen ist heute vormittag wieder ausgenommen worden. Eine große Menge der mit dem Schiedsspruch Unzufriedenen hatte sich eingefunden, um die Arbeitswilligen zurückzuhalten. Sie wurden jedoch von einem starken Polizeiaufgebot daran verhindert. Zur Wiederaufnahme der Arbeit war etwa ein Viertel der Streikenden erschienen.
Rom, 25. März. Laut „Eorriere d'Italia" wurden dem Bischof von Paderborn, der mit drei anderen Geistlichen in Venedig angekommen war, 70000 Lire, die den Peterrpfrnnig des Bistums ausmachten, gestohlen. Der Sekretär des Bischofs hatte die Geldmappe mit dem anderen Gepäck einem Gepäckträger übergeben, der es im Kreuzgang des Karmeliterklosters hinstellte, wo die Geldmappe verschwand.
Paris, 25. März. Wie aus Nizza gemeldet wird, wurde der britische Konsul Koogl gestern abend, als er auf dem Heimweg begriffen war, von zwei Männern mit vorgehaltrnem Revolver gestellt. Der eine von ihnen hielt ihn durch seinen Revolver in Schach, während der andere seine Taschen durchwühlte und ihn seiner Brieftasche beraubte.
London. 26. März. Aus Dublin wird gemeldet, daß ein großer Teil der Waffen und der Ausrüstungsgegenstände, die von den Meuterern von Gormanstown und Daldonnel weggenommen worden ind, der Regierung ausgeliefert wurden. Bei Roffan (Leitrim) kam es zu einem Zusammenstoß zwischen Freistaatstruppen und einer Abteilung Irregulärer. Ein Leutnant, der die Regierungstruppen befehligte, wurde getötet. Ein Mann der Irregulären wurde gefangen genommen.
Der Hitler-Prozeß.
München, 25. März. Nicht nur in den Reihen des Anschauerraums, nicht nur in den Reihen der Preffe, sonder» auch bereits auf den Anklagcbänken gibt es am heutigen SS. Verhandlungstag im Hitler-Prozeß ganze Lücken. Es fehl«» die Angeklagten Hitler, Pöhner und Oberstleutnant Kriebel. Die Verteidiger bitten um Entschuldigung und geben als Grund Uebermüdung cm. Als in diesem Zusammenhang der Verteidiger Hitlers, Rechtsanwalt Roder, den Vorsitzenden ersucht, die zehnstündige Verhandlungstätigkeit abzukürzen, evtl, durch Einlegen einer längeren Mittagspause, gab der Vorsitzende ebenso schlagfertig zurück, daß ja auch die PlaidoyerS abgekürzt werden könnten.
Der 22. Verhandlungstag begann mit einem sehr ausführlichen Paidoyer des Justizrates Schramm, >des Verteidigers des Angeklagten Hauptmann Rohm, jenes Reichsosfiziers, der am Abend des 8. November die Rerchskriegsflagge im Löwenbräukeller zu einem Festabend gerufen hatte, und dann von dort, als er die Nachricht von der Ausrufung der neuen Regierung im Bürgerbräukeller erfuhr, mit der „Reichskriegs- flagge" und den im Löwenbräukeller versammelten Mitgliedern des Kampfbundes zum Bürgerbräukeller marschierte, aber Unterwegs von einem Kraftradfahrer den Befehl erhielt, da» Wehrkreiskommando zu besetzen und die Ehrenkompagnie für General von Lossow zu stellen. Der Verteidiger Justizrat Schramm faßte die Handlungen feines Mandanten als einfache militärische Folgsamkeit und Disziplin gegenüber Äudm-
tzorff aus und oper fein der RechtswU Verteidiger hielt k Rühm also für g< kurzer Pause spra Oberleutnant Per: teidiger hatte es b ! denn Pernett komi haß er den Abteil entscheidenden Bes) er am Morgen dc <m die Truppen d
Verteidiger bat uv Ms edelsten Mott! handelt habe.
Der Nachmitt Meters für den A Reden der Rechts« klagten Oberamtm Nachmittag kurz s daraus, daß Leutr Bayern vor der E daß Wagner in d, Müler angespornt Verteidigungsrede Fr ick auf den Ged Beamter allezeit g zirksamtmann in ? nem Gebäude, das Pfalz in Brand g« habe selbstverstäud der Polizeidirektto nommen und inso! selbstverständlich n gekommen. Ihm zu wollen, er Hab« «r habe sich in dei München zu wert» einen zu steinigen Roder stellte seine nur auf Psycholog: Mt dem gewiffenl habe, um Blutver, jenem Abend des t nicht alarmiert. L Mandanten um F
Morgen vorm Verhandlungstag Verteidigungsrede: für den Angeklagi dürste 'den ALschlu stizrates Kohl für daß am Donnerstc die Dupliken der 3 die ja das letzte T Freitag nochmals dann, den Zeitpur Man rechnet, wen: Montag, Len 31. s
Urteils.
München, 26. richt gegen den L unter dessen Führ eine Volksmenge r ses eingedrungen schwarz-weiß-roten teilte den Angekag Mt Hausfriedensb der Kosten. Von c Wieder ei
Bonn, 26. Mi üolte gestern gegen schen Studentenkai : Kolb. Er war ant Sommer ohne b< Deutschland in das Meisten gegen die truppen verteilt zi > gung in Nürnberg ! deutschen republikc an junge Leute au s sperre überrascht ! !s Schriften sollen sic j! haben. Weil die 3 8 land geschah und Mission verletzt wi Punktes freigospro, ! er zu 2)4 Monate: Haft für verbüßt g Deutschlai Berlin, 25. M chenden Abrechnun samtsumme der de arden Goldmark a in der gestern mo sentliche Aenderun, gen eingetreten. ' schätzt worden. Ai grüben usw., sind i schlagten Werten < ! rcchnung haben di bereits zum 31. T 41,6 Milliarden G die 14,3 Milliarde: anrechnungssähigei auf Grund des Be tzen im Werte von sechseinhalbfache d< denen Leistungen, darüber beklagt, d> sollte cs sich erinn den am Rhein alle deutschen Reparat sollte ferner nicht < deutschen Leistunge ten beteiligt sind. Rcpko nur 13,4 M Wer 155,1 Million llavien, ist keine vc
Gestört Berlin. 25. Mi
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