ntliche StaatSVE» kläglich. Die sieb« unten, keine Göm« genen Lager hattt«^ ich gespannt, welch« am dieses Todesurräl » die Franzosen durch ' erlassen, nennt «>a, Kvgierung tut, komM n Volksstaat leben!- > rrdheim sprach Harrt- ! nn wahren Abba» ^ I
»ßenwahl., Bei der Obersekr.-tär Bem- tadtschultheiß Ttrehle wählt.
kisenbahnarbeiter i» rben die Arbeiter der hriftömähigen Küridi- die Ersenbahnverwal- : 9stündigen Arbe-its- ndett es sich Wie bet »ilües Vorgehen ohne cuf der Station iÜm
(Tödlicher AiMang.) :wordenen Stier über nun seinen schwere»
cnistiiche Sprengstoff- Stag vormittag durch >er Kommunistensüh- ind per Auto nach Zor längerer Zeit H rengstofk in größere» xlinwerken in Fried- henschaften der Kom- i aff zur Herstelluu» Untersuchungen, die, zeben, daß noch «,! >.<s derartige Spreng -1 Die in Biberach an- ^ l Verrat eines Kom- c den Erfolg, in Bi» rszudecken. Auch t» r vorgenommen wor-
;r Zeit, wurden hier ordnete Glöckle, beide unter dem Verdacht tz bzw. wegen Bei- s:et. Beide wurden in Freiheit gesetzt, cengmaterial in der den nnü die Angele- n Verhafmngen Anden üch allerdings agegen wurden fest- ner, ein Schrist'etzer, c Hausbursche. Die wurden in Unter- Man nimmt an, dich ger Stadt ein ko»- er ja Wohl die wei- ird. i
Lagen kehrten noch s e in die Heimat zu- - waren. Die Ent- hts Gutes und schil- ani Strohsäcken oder w täglicher Arbeit.
«n die Freunde der sseln geführt habe», i. Nach der Radols- dcn Dichter Ludwig >arons von Hornstei»! weitere Abbau deS t cübcrgehend war dieSi er Baron von Horn- nternehmen an die! st, die jetzt s nt Wo- nnahnre des Betriebs : 'eiben läßt. «
Aber," fuhr er jetzt wenn ich da nicht e — Gott steh' «te — ja, ja, ich komme s bei Euch gemacht akob, Jakob!" v«i , in diesem Auge» r des Hausknechts, eits den Arm »rach a zurückhielt: »R«c t sein kann, dessen
»er Hausknecht, de» zu Horen, aus n»b
ihm nach. Er «« zusammenhängend«» katsachen, di« iib» en; und jetzt stand »lages, den ihm dir gegen Benedikte rz mg eines ganz «a» ; sie begangen hach völlig emporeich »ervorgegangen sei» Habsucht > Das derich bald erleich wen ließ; ">as ihn schlacken zusammen- die, das fühlte « die auf eine tän- iden hin blind «r- n sie, gegen Bens- llgeklagt hatte, und c desto reiner und würdig vor sein« tsetzung folgt.)
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Vermischte«.
Bo» Tode » U ser sta ub e«. Der Häusler Georg Riedl in Hchönwald in Bayern erhielt dieser Tage aus Eger telegra phisch die Nachricht vom Tode seines Sohnes Hans. Er b? stellte in der Heimat alles Nötige zur Uebersührung der Leiche und ließ den Toten auch ausläuten. Dann fuhr er mit seinen drei Söhnen nach Eger, um die Heim sich cung des Asien zu veranlaßen. Im Hotel „Stern", wo der Sohn wohnte, fragte er, wo dieser liege. Der Kellner, der wußte, daß der Erfragte in seinem Zimmer schlief, und keine Ahnung davon hatte, daß die Besucher einen Toten suchten., nannte die Znn- mernunnner. Die Familie trat still ms Zimmer, der Sohn schlief, der Wand zugekehrt. Die Familie brach in Tränen aus und begann laut zu weinen. Plötzlich drehte sich der Tot geglaubte um und machte erstaunte Augen, als er die Familie weinen sah, und fragte, was denn eigentlich los sei. Daß me Verwandten eine gelinde Furcht anwandelre, ist verständlich. Eine Nachfrage bei der Post ergab, daß das Telegramm statt nach Schönbrumr nach Schönwald gegangen war, und ein sätsames Zufallsspiel fügte es, daß in Schönwald sowohl der Vorname des Empfängers wie des Toten auch bei der dortigen Familie Riedl stimmten.
Freispruch zu Recht. Die junge Frau eines Arbeiters in Berlin, der dem Trunk ergeben war, fast nie arbeitete und seine Frau oft schwer mißhandelte, erschoß den Rohling, als er mich durchgechter Nacht wieder einmal mit den Fäusten die Frau mißhandelte. Die Strafkammer sprach die Frau frei.
Ei« „Raffle" schlimmster Art hatte sich vor der Strafkam mer in Königsberg in der Person des „Kaufmanns" Herbert Graf wegen einer ganzen Anzahl von Betrügereien zu verantworten. Der Angeklagte, 23 Jahre alt, Landwirtssohn, hatte von der Untersekunda des Gymnasiums in Rastenburg als Freiwilliger den Krieg mitgemacht. Nach dem Friedensschluß mar er drei Monate lang aushilfsweise bei einer Königsberger Bank tätig. Er machte sich dann „selbständig", legte sich die Berufsbe, zeichmmg „Kaufmann" bei, kaufte und verkaufte Geschäfte, ins besondere aber betrieb er „Schiebergeschäfte" mit Wertsachen, Gold und Devisen. Als 21jähriger Jüngling lernt? er im Januar 1922 eine um sieben Jahre ältere Besitzertochter kennen. Das Mädchen stammte auS einer Familie mit vier Geschwistern, denen bei ihrer Verheiratung j?i«m der vierte Teil des elterlichen Grundstücks, darunter auch ein .7 Morgen großer Wald, als Mitgift zugesagt war. Der Angeklagte markierte bei der Begegnung mit dem Mädchen den reichen Rlann^ machte sich älter als er war und dem Mädchen eifrig den Hoc. Seine Werbung fand Gegenliebe. Es fand sofort die Verlobung und einen Monat später im Februar 1922, die Hochzeit statt. Die Verlobung wurde in einem Königsberger Hotel, die Hochzeit in der Stadthalle gefeiert. Zu beiden Festlichkeiten waren eine Menge Gäste geladen. Die Inhaber bester Wirtschaften waren angewiesen, die Feiern in jeder Beziehung „standesgemäß" auszu richten. Offenbar wollte hier der Angeklagte den Beweis erbringen, daß er nicht nur Gras heiße, sonder» auch als „Graf" aufzutreten verstehe. Um die Wirte sowie seine weitere Umgebung in diesem Urteil zu bestärken, erzählt? er, daß »eine Zukünftige eine schwerreiche Deutsch-Amerikanerin sei. Für die Aufmachung der Verlobungsfeier zahlte er 60 000 Mark, für di? Hochgeitsseier sogar 500000 Mark an; die weiteren Kosten sollten bezahlt werden, wenn nach Len Feiern die Endsummen festgestellt seien. Gespart sollte in keiner Weise werden. Dementsprechend war denn auch alles piekfein bis zum Knusper-Defsert. Gegessen und getrunken wurde bis in die Morgenstunden. Alles, was noch außer den geladenen Gästen dazukam, durfte mitschmausen: die Kellner, die Schließer, sogar die Scheuerfrauen. Als die Geschäftsleitung der Staüthalle Bedenken darüber äußerte, daß zu viel getrunken werde, wußte der Angeklagte sie mit dem Bemerken zu beschwichtigen: „Ach was, ich verkaufe ein Pferd, dann wird die Zeche wettgemacht." Die Kosten für die Ausrichtung der beiden Feiern tvar außerordentlich groß; bei der Hochzeiitsfeicr beliefen sie sich auf 31--7 000 Mark. Außer den Anzahlungen haben die beiden Wirte nichts mehr erhalten. — Nachdem der Slngeklagte noch einen Schneider um einen Anzug geprellt hatte, ließ er bald nach der Hochzeit aus Grund Äner Vollmacht seiner Frau den Teil des Waldes, der ihr als Mitgift zugefallen war, abholzen. Dabei nahm er cs natürlich auch nicht so genau, so daß er auch Teile der den anderen Geschwistern gehörigen Waldparzellen lichten ließ. Das Holz wurde sodann schnell verkauft; der Erlös betrug fünf Millionen Mark. Im Besitz des Geldes ließ der Schwindler seine junge Frau sitzen und fuhr nach Danzig ah, wo er mit einem anderen Mädchen eine neue Verlobung einging. Der Schwindel wurde hier jedoch noch rechtzeitig entdeckt, so daß aus Anlaß dieser Verlobung dem Angeklagten noch ein neuer Strafprozeß wegen Betrugs bevorsteht. - Tie geschilderten Betrügereien brachten dem Angeklagten als erste Strafe vier Jahre Gefängnis und fünf Jahre Ehrverlust.
Eine Krankenschwester als Massenmördern». Ein Kriminalfall ist infolge einer Anzeige des Kammergerichts anläßlich eines ErLschaftsprozesses durch Ne Berliner Kriminalpolizei aufgedeckt worden. Die jetzt 32 Fahre alte Frau Erna B., die Gattin eines in Moabit tätigen GerichtsoLeriekretärs, ist unter dem dringenden Verdacht des vierfachen Mordes, des Meineids, der Testamentsfälschung und der Erbschleicherei in Hast genommen und dem Untersuchungsgefängnis zugcftihrt worden. Die Verhaftete, ein« frühere. Krankenschwester, wird beschuldigt, ihren ersten Ehemann, dessen Bruder und seine Mutter vergiftet und den zweiten Ehemann erschaffen zu haben.
Irren ist menschlich. Ein Hamburger Geschäftshaus teilt dem „Hamb. Fremdenblatt" mit, daß ihm vom Fernsprechamt "in den Monaten November, Dezember und Januar statt 3107 Gesprächen deren 5121, also 2014 zu viel, berechne» worden seien_ _
Handel und Berkehr
Stuttgart. 24. März. (Landesproduktenbörse.) Auf dem Ge- treidemarkte sind keine Veränderungen zu verzeichnen. Der Geschäftsgang ist schleppend bei ziemlich unveränderten Preisen. Es notierten je 100 Kilo: Weizen 20—20.50 (am 20. März 20.25-20.75), Sommergerste 21—21.50 (unv.), Roggen 17,25—17.50 (unv.,, Hafer 14.25—14,75 (unv.), Weizenmehl 29,25—30 (unv.), Brotmehl 26,25 bis 27 (unv.), Kleie 10—10,50 mnv.), Wiesenheu 9,50—10 (9—9,5), Kleeheu 10—11 (9,50—10,50), drahtgepreßter Stroh 6—6,5 luno.).
ReneA« Nachricht««.
Stuttgart, 24. März. Die Sozialdemokratie hat im Landtag eine Große Anfrage eingebracht, die infolge Uebergangs der Aufgaben der ffstzialen Kriegsbeschädigten- und Kriegshinterbliebenen- siirsorge auf die Länder die Sicherstellung der bisherigen Rechte der Kriegsopfer und die Erhaltung der württ. Hauptfiirsorgestelle als Landesmittelstelle der gesamten sozialen Fürsorge, sowie die Einstellung entsprechender Mittel in den Staatshaushalt betrifft. — Eine Kleine' Anfrage de, Abg. Schepperle (Soz.) behandelt die Unzulänglichkeit der Unfallrenten und wünscht, daß die Berufsgenossenschaften zu einer sofortigen Umstellung der Renten aus Goldmark veranlaßt werden. - „ . .
Mannheim. 24. März. Eine neue Zeitung der vollnschen Richtung wird ab 1. April unter dem Namen „Mannheimer Rundschautäglich 2mal erscheinen und zwar in Gemeinschaft mit der „Süddeutschen Zeitung".
Mamchrt», 24. März. Der »Temps- schkied vor einiger Zeit, au» London werde gemeldet, obwohl die Unterkommission ihren Bericht über die Lage in der Pfalz noch nicht abgeschlossen habe, seien aus einer offiziösen Quelle beruhigende Nachrichten nach London gelangt. Diese Rachrichten seien in offiziellen englischen Kreisen mit Befriedigung ausgenommen worden. Man sehr darin rinen b». deutenden Schritt zur Behebung der Schmierigkeiten in der Pfalz. Als Erwiderung hierauf schreibt der diplomatische Berichterstatter des „Daily Telegraph": Ich bin in der Lage, festzustellen, daß die alliierte Unterkommission, die unter Führung von Oberst d'Arbonneau zum zweitenmal die Pfalz besucht hat, nicht endgültig aufgelöst worden ist, wie in Paris erklärt wurde. Fest steht, daß London seine Zustimmung dazu nicht gegeben hat. Die Lage in der Pfalz hat sich zwar gebessert, jedoch nicht derart, daß weitere Besuche der Unterkommission dadurch entbehrlich würden.
München, 24. März. Ein 24 Jahr» alter Mann, der dem Ar- beitcrstande angehört, stürzte sich am Samstag von den Münchener Frauentürmen auf dar Straßenpslaster. Der Mann war sofort tot. Sein Selbstmord hatte eine ungeheure Menschenansammlung zur Folge.
München, 25. März. Die beiden Raubmörder Gohl und Iung- nickel, welche zusammen am 14. Dezember 1923 den Uhrmacher Stephan Haas in seiner Wohnung in Schwabing ermordet und beraubt hatten, sind gestern vom hiesigen Bolksgericht zum Tode verurteilt worden. Der Angeklagte Mayer erhielt wegen Begünstigung 2 Monate Gefängnis.
Pirmasens, 24. März. Die hiesige französische Bezirksdelegation hat sich eines Bruche» des neuen Speyerer Abkommens schuldig gemacht. Durch die Separatisten waren seinerzeit Bürgermeister Ludwig und Stadtrat Feldmüller ausgewiesen. Die seit Beendigung der Separatistenherrschaft eingrreichten Gesuche um Rückkehrerlaubnis für die Bertriebrnen waren unbeantwortet geblieben. Erst auf erneutes Drängen der Gewerkschaften haben sich jetzt die Franzosen zu einer Antwort herbeigelassen, die bezeichnend genug ist: Die beiden Herren seien zwar durch die Separatisten ausgewiesen worden, aber schon vorher von den Franzosen zur Ausweisung bestimmt gewesen und hätten sich wie alle anderen Ausgewiesenen mit einem besonderen Gesuch um die Heimkehr an die Bezirksdelegation zu wenden. Der Zweck dieser Meinungsverschiedenheiten liegt klar zutage. Die Franzosen hatten es bei der großen Beliebtheit, deren sich die beiden Herren besonders bei der werktätigen Bevölkerung erfreuten, nicht gewagt, selbst dar Odium der Ausweisung auf sich zu nehmen. Dieses soll nun auf die genannte Weise aufrechterhalten werden.
Neustadt a. H., 24. Mai. Hier wurde eine neue Gruppe der Rheinischen Arbeiterpartei gebildet. Es wird auch versucht, in Maikammer und Edenkoben Ortsgruppen für die Rheinische Arbeiterpartei ins Leben zu rufen.
Berlin, 24. März. Der tschechoslowakische Gesandte ersucht uns mitzuteilen: Die .Nachricht, daß ein Geheimvertrag zwischen Polen und der Tschechoslowakei besteht, entspricht ebensowenig nicht den Tatsachen, wie die frühere Nachricht von einem Geheimoertrag zwischen Frankreich und der Tschechoslowakei.
Berlin, 24. März. Der bisher der deutschdemokratischen Partei angehörendr Reichstagsabgeordnete Cornelius Trieschmann hat laut „Zeit" seinen Eintritt zur Deutschen Polkspartei vollzogen. — Die Reichsregierung hält nach wie vor jede Verlängerung der Micum- Berträge für unmöglich.
Hamburg, 24. März. Unter der Vorspiegelung, im Aufträge des Schlichtungsausschusses zu kommen, verschaffte sich heute morgen ein Mann Eingang in die Wohnung des Direktors der Dulkan- werft, Stahlmann, und überreichte diesem einen verschlossenen Briefumschlag, der sich bei Oeffnung als leer erwies. Darauf bedrohte der Unbekannte plötzlich den Direktor mit einem Revolver und verlangte die Aushändigung von einer Million Mark. Den hinzukommenden Diener streckte der Eindringling durch einen Schuß in den Bauch nieder, worauf er unerkannt entkam.
Paris, 34. März. In Marseille ist gestern der amerikanische Panzerkreuzer „Pittsburg- angekommen. Es fand ein offizieller Empfang zu Ehren des Admirals Andrews statt.
Lissabon, 24. März. In Lampolidi ist ein vierstöckiges, erst vor kurzem erbautes Haus zusammengestllrzt. 15 Personen wurden getötet, 30 Personen liegen noch unter den Trümmern.
London, 24. März. Reuter meldet aus Teheran: Infolge des Widerstandes ber Geistlichkeit und des Publikums hat das Parlament den Plan aufgegeben, die Republik auszurufen. Es hat aber beschlossen, den Schah abzusctzcn und dessen zweijährigen Sohn auf den Thron zu setzen. Bis zu dessen Volljährigkeit wird ein Regent ernannt.
Newyork, 24. März. Der White Star-Dampfer „Olympic", 45000 Tonnen groß, das fünstgrößte Passagierschiff der Welt, ist bei der Ausreise von Newyork in der offenen See mit dem amerikanischen Dampfer „Fort St. Georg- zusammengestoßen. Der Zusammenstoß war so heftig,, daß „Fort St. Georg- schwer beschädigt wurde und in das Trockendock geschleppt wurde, um die nötigen Reparaturen auszuführen.
Der Hitler-Prozeß.
München, 24. März. Zu . Beginn der heutigen Sitzung bejahte der Angeklagte Brückner eine Frage des Vorsitzenden, daß er sich unwohl fühle. Laß er der Sitzung nicht anwohnen könne. Brückner durste sich aus den» Sitzungssaal entfernen, da seine Anwesenheit wenigstens heute. vormittag nicht notwendig ist Das Wort nahm dann Rechtsanwalt Dr. Meyer- Würzburg als 2. Verteidiger des Angeklagten Weber. Er setzte auseinander, daß die Revolution von 1918 nicht als Grundlage eines neuen Rechts anerkannt werden könne. Aus Unrecht und Verrat könne Loch nicht Recht gemacht werden. Die Idee, daß die Rechtsgültigkeit der Weimarer Verfassung sich an/ die Volkssouveränität gründe, widerspreche jeder christlichen Staatsauffassung. Die Regierungsmachthaber hätten einen fortwährenden Kampf gegen die einzige nationale Regierung im Reich, die bayerische Regierung, geführt, der Lurch aus nicht vom Geiste der Verfassung, sonder» vom Geiste der Gewalt getragen war. Die Angeklagten hätten übrigens gar nicht die Zlbsicht gehabt, die Verfassung zu ändern, sondern nur bestimmte politische Maßnahmen herüeszuführen. Daß die Angeklagten die Diktatur wollten, könne nicht strafbar lein, weil ja auch unter der Weimarer Verfassung die Diktatur durchgeführt worden sei. Die Angeklagten hätten nichts anderes gewollt, als im Verein mit den legitimen Machtmitteln eines Bundesstaates in die Rcichsgeschich- cinzugrcifen. Es habe noch keine Revolution gegeben, die nicht durch einen Staatsstreich beendet worden wäre, und diese Revolutioft von 191? werde davon keine Ausnahme machen. Der Verteidiger suchte klar zu stellen. Laß die Angeklagten nicht die Weimarer Verfassung, sondern nur die Reichsregierung ändern wollten und daß die Angeklagten sogar recht und schlecht mit der Weimarer Verfassung hätten arbeiten wollen. Es wäre sogar denkbar gewesen, nachdem die entscheidende Proklamation von den Angeklagten erlassen worden war, daß sich das Reich herbeigelassen hätte, die neue Wendung der Dinge mir herbeiznführen. Nach seiner eigenen Aeußcrung sei Kahr „Diktator von Gottes Gnaden" gewesen, so daß also auch kein Eingriff in ein verfassungsmäßiges bayerisches Ministerium in Frage komme, well ein solches schlechterdings nicht mehr vorhanden gewesen sei. Was Hitler mit den Worten: „Es gibt kein Zurück mehr" ausdrückte, fei nicht Gewalt gewesen, sondern nur der Hinweis auf die damalige politische Lage. Der Verteidiger beantragte zum Schluß Freisprechung Dr. Webers. Der Vorsitzende erteilt dann dem Verteidiger des Oberstleutnants Kriebel, Rechtsanwalt Dr. Gademann, das Wort. Dr. Gadcmann erklärt eingangs, daß der Gang der Verhandlungen bewiesen habe, daß kein Makä an der Person seines Mandanten hafte, er sei
stets der offene und gerade taktvolle Offizie» gewrfln. Die Beweggründe zu seinem Tun ergaben sich aus dem Schnur, de« er »rach der Weg fahrt von Spa gegenüber belgischen Banden geleistet hatte, wiederzukommen, um die Schmach auszutilgen, die dem deutschen Vaterland angetan wurde. Dr. Gademann weist die Behauptung -der Anklageschrift zurück, daß Kriebet die Oberleitung des Kampfbundes geerbt habe. Kriebel sei nur der militärische Berater Hitlers gewesen und habe als Deutscher nur Hitlers Entschlüsse und Pläne nr die Militärische Tat umgesetzt. Nachdem Dr. Gademann die Ausführungen seiner Kollegen Roder, Holl und Meyer unterstrichen, bittet er, für de« nächsten Teil seines Plaidohers die Oessentlichkett auszuschlie- ßen. Der Antrag wird vom Staatsanwalt unterstützt, woraus der Vorsitzende den Gerichtsbeschluß aus Ausschluß der Öffentlichkeit für die weiteren Ausführungen des Rechtsanwalts Ga- demmvn bekannt gibt. Um 11.10 Uhr wird der Saal geräumt. Nach Wiederherstellung der Öffentlichkeit setzte Rechtsanwalt Gadmnann sein Plaidoyer fort, wobei seine Ausführungen in der Behauptung gipfelten, er habe nachgewiesen, daß tatsächlich ein Wassengang gegen den Norden geplärrt und vorbereitet war und daß Herr von Kcchr »nit diesen Plänen einverstanden gewesen sei. Auffällig sei, daß die drei Kronzeugen sich an diese Vorgänge nicht mehr erinnern konnten, während alle übrigen Zeugen Mitteilungen über das geplante Vorgehe« gegen Norddfitschland bis in die Einzelheiten »»rachen konnten. Der Verteidiger bestritt nachdrücklich, daß sich Kriebel des Hochverrats schuldig, gemacht habe und fordert dessen Freispruch mit dem Bemerken, daß die Angeklagten bis zum 9. November mittags in dem festen Glauben gehandelt hätten, etwas Legales zu tum Der zweite Staatsanwalt erklärt, es sei behauptet worden, daß in geschlossener Sitzung der beabsichtigte Waffengang nach Berlin nachgcwiesen worden sei. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft sei ein derartiger Nachweis weder in öffentlicher noch in geschlossener Sitzung erbracht worden, schon deshalb nicht, weil ein großer Teil der Zeugen und -war die, auf die es im wesentlichen ankäme, nicht vernommen sei. Der Vorsitzende vertagte hierauf die Verhandlung aus nachmittags 3 Uhr. -
München, 24. März. Zu Beginn der heutigen Nachmit- tagsfitzung verliest -er Vorsitzende eine Erklärung des Kultus- ministers Dr. Watt gegenüber den Behauptungen Dr. Holls, wonach Kardinal Faulhaber Matt gegenüber gegen das Unternehmen Hitlers Stellung genommen habe, worauf dann der telephonische Anruf im Generalstaatskoinmiffariat erfolgt sei. Diese Behauptungen erklärt Dr. Matt für frei erfunden mit unwahr. Matt war an diesem Abend, weder ein« Woche vorher, noch nachher mit Kardinal Faulhaber beisammen. Er habe auch Kahr. nichts über die mutmaßliche Stellung der Bayerischen Volkspartei gesagt. — Zu diesen Ausführungen Dr. Matts nimmt Rechtsanwalt Dr. Holl gleichfalls Stellung, der die Worte „frei erfunden" zurückweist. Dr. Holl behauptet, daß beide Männer am fraglichen Abend an einer Versammlung de» Pfälzer Hllfsvereines teilgeno-mmen haben. Der 1. Staatsanwalt Dr. Stenglein widerlegt dann Presse>ruslassungen im Lossowkonflikt, worauf der Angeklagte Hitler die Behauptung des Justizrats Claß, mit dem Plan der Schaffung eines Reichsdirektoriums habe er nie etwas zu run gehabt, als eine Unwahrheit bezeichnet. Claß habe bereits ick Sommer 1923 an die Angeklagten das Ansinnen gestellt, sich an einem von ihm zu errichtenden Direktorium zu beteiligen. Claß habe bereits damals ein Direktorium bilden wollen, an dessen Spitze Claß selbst stehen sollte. — Darauf beginnt das Plaidoyer des Verteidigers Pöhners, Rechtsanwalts Dr. Hemmet er. Der Verteidiger führt aus, Pöhner sei seinem Eid? und seiner Ueber- zestgung treu geblieben bis zum heutigen Tage und er habe in der Zeit der Ministerpräsidentschast Kahrs die Grenzen der Entschlußkraft des Ministerpräsidenten zu erweitern gcivußt. Kahr und seine Mitarbeiter hätten auch durch ihre Tätigkeit N» Boden für die Ereignisse vom 8. und 9. NovemLer gelegt. Aus alle Fälle konnten die Angeklagten aus den Ereignissen seit Errichtung des Generalstaatskominissariais gar keinen anderen Schluß ziehen als den, Kahr, Lossow und Seisser seien entschlossen, die deutsche Frage in Bismarck'schem Sinne zu lösen. Diesen Schluß habe auch Pöhner gezogen. Pöhner habe vo» Anfang an der Wahrheit restlos die Eüre gegeben. Pöhmr war es klar, daß Kahr nur immer ans das Grundrecht und de« Anstoß von außen wartete. -Hier müsse ausdrücklich festgestellt »verden, daß Pöhner am 8. November morgens nichts von dem bekannt war, was in den Tagen des 5. und 7. November zwischen Kahr und den Herren des Kamvsbundes, sowie Lossow und Seisser und Beamten u»ü> Offizieren gesprochen Word?» war. Pöhner mutzte- sich daher in dem Glauben befinden, daß sich an dem Entschluß Kahrs, nach Berlin zu marschieren, im Sinne einer »nachtpolitischen Lösung nichts geändert hatte. Pöhner habe sich auch nie bereit erklärt, die Funktionen eines bayerischen Ministerpräsidenten provisorisch zu übernehmen. Kahr und nicht Pöhner Hab? die Person des Königs in die Aktion ernbezogen. Kahr habe auch Pöhycr und Frick freund' schaftlich empfangen zu einer Zeit, wo Kahr die Möglichkeit gehabt hätte, zu erklären, daß er nicht mitmache. Es sei also ein Treubruch unerhörtester Art von Kahr an seinem langjährigen Weggenossen verübt worden. Pöhner sei nicht nur stets ein Muster von Offizier gewesen, er habe sich auch als alter deutscher Richter bewährt. Der Verteidige,: Pöhners stellt schließlich den Antrag, diesen 'einem Wiriungskr-eise zurückzugeben. — Der zweite Verteidiger des Angeklagten Pöhner, Rechtsanwalt Roder macht hierauf recht! che Darlegungen über die Einstellung seines Mandanten, wobei er Zweck, Ziel und Aufgaben eines Staates und einer Regierung darlcgt und zu dem Schluffe kommt, daß man sich nicht Wundern dürfe, wenn gegen eine unfähige Regierung Kampfstellung ciiitr.te. Der größte Teil des bayerischen Volkes und auch alle einsichtigen Persönlichkeiten außerhalb Bayerns seien einmütig z» der Anschauung gekommen, daß gegen die Mißachtung der Staatszwecke und gegen die verfehlte Politik der Reichsregie- rung eingeschrftten werden »wußte. Roder beschäftigt sich sodann eingehend mit Verordnungen und sonstigen Erklärungen in Ler Bayerischen Staatszeitung und mdint, wenn die Staatszeitung irgendeine Erklärung eines Amtes oder einer amtlichen Organisation wiedergebe, dann müsse angenommen werdqn, daß die Erklärung nicht mit dem Strafgesetzbuch in Konflikt gerate. Die 3 Herren wollten nach den Erklärungen lediglich einen sogenannten, „trockenen Putsch" machen. In der Staatszeitung i?i zu lesen, daß sie keinen trockenen Putsch machen wollten. Was sei daran jetzt wahr? Nach dem, was in der Staatszeittmg zu lesen sei, komme er zu der Auffassung, daß sowohl die Bayerische Volkspartei, als auch das Gesamtstaats- ministermm mit dem Generalstaatskommissar überhaupt nur den Zweck gewollt haben, ,nm den Kampf gegen Berlin und die Weimarer Verfassung aufznnehmen. Die Staatszeitung scheine damals selbst angenommen zu haben, daß Kahr marschiere. Man dürfe wohl annehmcn, das; der amtliche Pressechef Kahrs, Schiebt, die amtliche Staarszeitung beeinflußt habe. Wenn Kahr es geduldet habe, daß er von den Verbänden als „Diktator" bezeichnet wurde, so müsse man auch diese Meinung jetzt gelten lassen. Der Verteidiger führ» sodann noch eine weitere Reihe von Nimnnern der Staatszeitung und Artikel cm, aus denen hervorgehe, daß auch andere Kreise, wie die Angeklagten der Meinung waren, daß Kahr gewaltsam gegen Berlin marichiere. Dvr Ministerrat hatte sich aus den gleiche« Standpunkt gestellt wie Kahr, In einer Sitzung des Landes-