>k benachbarte« D»H ngrigen Wölfen verw­ächst mit ihren Ge- rschöpst war, warf« und Handschuhe eichten glücklich da- d Aexten gegen dir

Seemann hat ve» raten gegeben, drssr« mtfarbe ist im Laufe r dunkler geworden en von seinem blon- ;te des Krmckenhan- fialist für Haut- und ch nicht gelungert K, -ln.

hr.

irse.) Die 6<imm»NG irden. Trotzdem dft Kauflust schwach. Es Sommergerste 21 bis Weizenmehl 29.25-«» 0,50 -9.2510). Me- »10), drahtgrpretztes

!5 Kilo Dinkel, 33,18 -n. 41,97 Kilo Gerste. Z17. Saathaber 18, Gerste 19, Saatgerste waren 36 Ztr. Kernen, Erlöst wurden pr» sie 11-11.30. Hader ranne notierte folgend« iel 1515,80, Roggen

ühr 4 Mutterschweine 4 ) Milchschweine. Er- k, Läufer 40 Mk. und : Zufuhr 87 Stück. 70100 Mark. Der

rovember und De- : zunächst geringen ikaLclstommholz »» dgrundpreiie. Ende as Berkaufsgeschäft i Firmen traten nur ervor, während der km Käufer gemacht befitzerverbandes für ie li^löse bei Nadel« S. im Februar 13KF stammhol; wurden von schöner Beschaf- ireste bezahlt; für L00350 Prozent, n 200350 Prozent, schen 120145 Pro- bewertet. Bei Ver­lang, wenn für Bu- liark, für Nadelholz- n. «

Professor Dr. Quidde ng der Staatsanwalt- ah im Zusammenhang lontag" am 10. März, üs Flugblatt drucken sandt.

des Republikanische» roher Demonstrations- g schwarz-rot-goldener zei ausgelöst. Einig«

ng des Landtags be> ayerischrn Dolkspartet. >eben, sodaß die not- Die Begehren gelte« der Abstimmung mit. rium zuleiten werde, »lksbegehren hrrbeige-

cus der Bayer. Dolks- wird u. a. gefordert» oerischen Eisenbahnen jeder erhält und daß gewahrt wird, wie Pe

- Leiden und warf

:r, auf die umher- kann s nicht; mich s Geblüt läßt mich lrm, so saust's, als -ge, Jst's euch auch

sei» schweigend den Schulmeister: »Hast -ehr?"

ch denk, ihr Spes- ich sparen. Beim nwärts Bischbrun» id nachher, weil ich -n, abseits von der ie Leithen. Dachte könnt', verwundete a in die Strauch«

psacher aus.Hell­er?"

mich Deutschland? e Stallmagd, da« 's, sieben Stück . Darum geh' ichil oegen Deutschlands ulver wert ist, da«

der Krepsacher. rd noch «inen dazu, ich »er;öblt haben.

ß'

Mlu. 17. März. Nach lOwöchiaer Dauer ist heute der Streik i, der Gasmotorensabrik Deutz auf Grund der allgemeinen Beding­ungen de, Schiedsspruches für die Kölner,Metallindustrie, die unter Mitwirkung des Reichsarbeitsministers und der beteiligten Gewerk- schäften festgesetzt wurden, beendet worden. Der englische Bezirks- delegierte hat an die Bevölkerung des von den Engländern besetzten Gebietes eine Bekanntmachung erlassen, in der er vor unerlaubtem Waffen- und Munitionsbesitz warnt und zur Abgabe noch vorhandener Waffen und Munition bis zum 3l. März, mittags, auffordert. Die Verordnung steht für die Zukunft eine verschärfte Anwendung der bisher geltenden Strafbestimmungen vor.

Leipzig, 18. Mürz. Bor dem 5. Strafsenat des Reichsgerichtes wurde gestern ein Spionageprozetz verhandelt, der den Auftakt zu dem am Donnerstag stattfindenden Prozeß gegen den Hauptmann d'Armont, den Leiter der französischen Spionagezentrale in Basel, bildet. Zu verantworten hatten sich der schweizerische Staatsange­hörige Klnoregisseur Binz, ein Gefreiter Bormann und der Kraft­fahrer Adler von den Württ. Kraftfahrertruppen, sowie die Braut Bormanns. Frida Schenk aus Stuttgart. Binz hatte im Aufträge d'Armonts Bormann und Adler veranlaßt, ihm geheimzuhaltende Papiere auszuhändigen. Es wurden verurteilt: Binz zu 11 Jahren Zuchthaus, Bormann zu l3 Jahren Zuchthaus und Ausstoßung aus dem Heere, Adler zu 2'/» Jahren Gefängnis und Frida Schenk zu Z Jahren Gefängnis. Gegen Binz und Bormann wurde außerdem auf je 10 Fahre Ehrverlust erkannt.

Berlin, 17. März. Reichskanzler Dr. Marx und Außenminister Dr. Stresemann begeben sich Montag nachmittag zu einem zwei­tägigen Aufenthalt nach Wien, um den Besuch des Bundeskanzlers Seipel zu erwidern. In ihrer Begleitung befindet sich der Staats­sekretär der Reichskanzlei Dr. Bracht. Bei dieser Gelegenheit dürften die kürzlich in Berlin geführten Perhandlungen über die Wirtschafts­und Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Oesterreich, sowie über die Frage der Rcchtsangleichung und des Verkehrs fortgesetzt werden.

Berlin, 18. März. Das Retchskabinett befaßte sich gestern nachmittag mit der Frage, welche Gehaltserhöhung für die Beamten ohne Gefährdung der Währung ab 1. April möglich ist. Die Be­ratung wurde nicht zum Abschluß gebracht, sondern auf heute ver­tagt. Dr. Schacht, der gestern dem Kabinett über seine Pariser Verhandlungen Bericht erstattete, wird heute wieder nach Paris zurückkchren. Der Auto-Omnibus der Linie 4 in Berlin wurde gestern nacht kurz nach 1»/, Uhr an der Endhaltestelle Danziger- ,trotz« Ecke Breslauer Allee von 2530 jungen Burschen angehalten. Ae drangen in den Wagen rin und gaben vor, nach Bismarck- dündlern zu suchen. Alle Personen, die sie als solche ansahen, wurden von ihnen verprügelt. Die Rückfahrt trat der Omnibus unter polizeilicher Begleitung an.

Schwerin, 18. März. Gesten» ist der neue mecklenburgische Landtag zusammengetreteit. Zum Präsidenten wurde der deutsch- nationale Abgeordnete Iven gewählt. Die heutige Tagung des Landtages wird sich mit der Wahl des neuen Ministeriums befassen, das nür noch aus drei Ministern bestehen soll. Für die Besetzung dieser Ministerposten kommen, den Blättern zufolge, in Frage: für Inneres und Justiz: von Brandcnstein (Deutschnational), Vorsitzender des Mecklenburgischen Landbundes; für Landwirtschaft und Finanzen: Amtsgerichtsrat a. D. von Oertzen (Deutschnational); für Kultus und Unterricht: Pastor Stamm (Deutsche Volkspartei),

Hamburg, 17. März. In den letzten Tagen sind 26 mit Kohlen and Stückgütern beladene Dampfer von der See kommend hier ein­getroffen. Seit Samstag konnte nur noch ein Dampfer abgefertigt werden und zwar nach Indien. Da der Ausgangsverkehr so gut wie stillgelegt ist. macht sich bereit» eine starke Stauung von Schiffen an den Quais bemerkbar.

Hamburg, 17. März. Wie verlautet, beabsichtigt man in Arbeit- aederkreisen, den in der Bulkanwerft zur Reparatur liegenden Hapag-DampferHansa" als Wohnschisf für Arbeitswillige einzu- rtchten. Die Technische Nothilfe setzte heute an acht Stellen im Hamburger und Altonaer Hasen insgesamt etwa 500 Mann ein. Die Lage auf den Werften ist unverändert. Der Hafenbetriebsoeretn berief für heute eine Versammlung ein zur Erörterung der Lage.

Hindenburg, 17. März. Gestern abend wurde in dem Saal einer Wirtschaft, in der eine Persammlung der Deutsch-völkischen Freiheitspartei stattfand, eine Handgranate geworfen. Drei Per­sonen,wurden verletzt. Der Täter, ein gewisser Otto Breucker aus Kupserdreh. wurde später sestgenommen.

London, 18. März. DerManchester Guardian" schreibt in einem Leitartikel zu den Ernennungen des Völkerbundes kür die Saarkommisfion, die Verwaltung des Saargebietes sei seit langem das schlimmste Kapitel in der Geschichte des Völkerbundes. Die Gelegenheit habe sich soeben geboten, den Völkerbund von diesem Verruf zu befreien. Es sei zu bedauern, daß der Völkerbund gerade jetzt einen so schlechten Gebrauch davon gemacht habe. Im nächsten Jahre könne viel davon abhängcn, ob Deutschland dem Völkerbund deitrete. Bisher sei die Zusammensetzung der Saarkommission ein offener Skandal gewesen, den man jahrelang habe fortdauern lassen.

Washington, 17. März. Der demokratische amerikanische Ab­geordnete Byru fordert Einberufung einer neuen Abrüstungskonfe­renz. (Und die Rüstungen Englands, Frankreichs und Belgiens? Echrrftl.)

Der Hitler-Prozeß.

München, 17. März. In der heutigen Sitzung werden die Zeugen San.tätsrat Dr. Pittinger, Kapitänleutnanr Ehrhardt, Korvettenkapitän Kautter und Major Hunglinger aufgeruien. Nach Mitteilung des Vorsitzenden war die Zustellung der Vor­ladung an Ehrhardt nicht möglich, da er in der dem Gericht angegebenen Wohnung nicht angetroffen wurde. Zunächst wird der Zeuge Sanitätsrat Dr. Pittinger. der Bunüesvorsitzende vonBayern und Reich", vernommen. Auf Befragen des Bor­fitzenden macht zunächst Zeuge die Feststellung, es sei richtig, daß er Ende Oktober bei Pöhner tvar und mit ihm gesprochen habe, wie weit er bereit wäre zu aktiver Mitarbeit im Sinne de r va terländischen Belange und im Sinne des Generalstaats- komnnfsariats. Pöhner habe starke Bedenken gehabt, N>eik er glaubte, daß Kahr doch die nötige Aktivität nich« hätte. Diese Snmmung sei auch in vaterländischen Kreisen vorhanden ge- w^en. Die Frage der Aktivität habe sich abev darauf bezogen, daß Kahr als derjenige erwartet wurde, der nun die große wirtschaftliche Not zu lösen imstande sei. Zeuge habe dann Baron Aufseß gebeten, Kahr in «einem Auftrag mitzuteilen, die Stimmung in den vaterländischen Kreisen «ei keine gute, weil von seiten des Generalstaatskommissars die Erwartungen auf Behebung der allgemeinen Not nicht erfüllt werden, und er sehe heute schon den Tag kommen, wo diese Stimmung dazu führe, daß die Kahr treuen Verbände ihr Treueverhiiltms löien E:, Zeuge, werde das nie mitmachen und werde sich dann lieber vollständig ans der Bewegung znrückziehen, als in Gegensatz zu Kahr zu kommen, lieber seine Reise nach Nm'cnhenn be- kME Zeuge, im Auftrag des Generr-staatökommissariatS habe

sich am Morgen des 9. NovemLer dorthin begeben, um die Leute des Lhiemgaucs aufzuklären. Der Auftrag ging dahrn, die Leute des BundesBayern und Reich" in Rosenheim zu iammeln. Er habe deutlich gesagt, daß Kahr cs ablchne, den Vltsch mitzumachen und daß er den Punch Niederschlagen wolle. Dieser Bund habe sich bereit erklärt, nötigenfalls sich der Po- Mi als Hilfsdienst zur Verfügung zu stellen. Der Vorsitzende bezeichnet diese Sachdarstellung als nicht »ibereinsümmend mit den Aussagen des Angeklagten Pöhner. Pöhner erklärt hierzu dem, ..ersten Gespräch feien sie sich über das Versagen Kahrs Eüandig einig gewesen. Als Pittinger ihn an seine monar- wmstche Einstellung erinnert habe, habe er erwidert, daß Kahr wrrch seine Entschlußunfähigkeit noch zum Totengräber der Mo- ^chie werden könne. Zeuge Pittinger bezeichnet es für un- "chng. alö habe er gesagt, der BundBayern und Reich" habe

ultimative Forderungen an Kahr stellen oder sein Verhältnis zu ihm lockern wollen. Bon einem Zug nach Berlin sei nie­mals die Rede gewesen. Zu Major Vogt habe er bei einer Be­sprechung gesagt, wenn sich eine nationale Regierung in Berlin bilden solltt, so würde ihr Bayern die Mitwirkung nicht ver­sagen. Weiter erklärt Pittinger, etwa Ende Oktober habe Kahr zu ihm geäußert, eine wirtschaftliche Separation, die jeden Tag zu einer politischen werden könne, mache er als deutscher Mann nicht mit; lieber wolle er auf seine Popularität verzichten. Zeuge hatte von vornherein die Befürchtung, daß das, was Kahr in der Absicht, Unüberlegtheiten zu verhindern, getan habe, gerade­zu ein Grund zu Unüberlegtheiten werden würde. Auf Befra­gen der Verteidigung erklärt Zeuge, die Ausdrückenormaler" oderanormaler Weg" habe er von Kahr niemals gehört. Pit- tunger verliest daun einen Brief des Velluga-Verlags, der die weiß-blaue Broschüre herausgegeben hat und feststellt, Laß we­der Kahr, Lossow noch Seisser d e Broichüre verfaßt haben noch daß der Verfasser in dienstlichem oder anderem Abhängigkeits­verhältnis zu den drei Herren stehe. . Er, Zeuge, habe die Bro­schüre nicht verfaßt und auch niemand aus dem BundBayern und Reich". Den Verfasser habe er unter Diskretion kennen­gelernt. Rechtsanwalt Holl besteht darauf, daß Zeuge den Na­men des Verfassers nennt und erbittet darüber einen Gerichts­beschluß, ob ein Zeuge verpflichtet ch, eine Frage zu beantwor­ten oder nicht. Nach Mitteilung des Vorsitzenden wird der Beschluß zurückgestellt. Für den Zeugen »var es von vornherein klar, daß die drei Herren im BürgerbräuteUer unter einem ge­wissen Zwang gehandelt haben müssen. Auf eine Frage der Verteidigung bemerkt Zeuge, er habe die Uebsrzeugung gehabt, daß, wenn Pöhner im Generalstaatskommissariat mitgearbeitet hätte, er dem bayerischen Staat einen großen Dienst erwiesen hätte. Hierauf entspinnt sich eine Kontroverse, wobei Pöhner mit aller Bestimmtheit erklärt, daß er niemals eine negative Einstellung zum Staat gehabt habe, sondern daß er zum Staate so positiv wie jeder gute Deutsche eingestellt sei. Au» Be­fragen der Verteidigung, in welchem Verhältnis Oberst Schmitt zum BundBayern und Reich" und zu Pittinge, stehe, erklärt dieser. Oberst Schmitt sei sein Mitarbeiter. Er ivisse nichts von der Mitteilung, die die Nummer 800 trage Aus den Mittei­lungen Schmitts über die Sitzung vom 21. Oktober habe er nicht den Eindruck gewonnen, als ob cs sich um einen Putsch han­deln sollte. Weiter erklärt der Zeuge es für unrichtig, daß in der Organisation «Bayern und Reich" von dem Marsch nach Berlin täglich gesprochen wurde. Wenn es in Mitteldeutsch­land täglich zu Vorgängen wie seinerzeit in der Münchner Rä­teperiode gekommen war, so wären unsere Leute sehr gerne da­bei gewesen, mitzutun. Aber von der Absicht, eine Diktatur einzuleiten und sie nach Berlin vorzutragen, sei immer abgese­hen worden. Hieraus macht Justizrat - Luetgebrunne eine Reihe von Feststellungen, wonach Lusendorfts Bestrebungen noch bis zum Abend des 8. Rovember in der Linie Lossow-Kahr gewesen waren. Luüendorff hatte stets die Auffassung vertre­ten, daß man in Deutschland augenblicklich viel dringlichere Auf­gaben habe, als sich um die Staatsform und die Staatsordnung zu kümmeru Ludendorff habe sich bis in den November 1923 hinein auf Len Standpunkt gestellt, daß auch eine Aenderung der Regierungsfvrm in Berlin nicht durch Putsch, sondern durch eine von der legalen Macht unterstützte Volksbewegung erfol­gen müsse. Auf Veranlassung Lossows und Kahrs habe Lu­dendorff noch am 7. und 8. Novemoer einen Sonderboten nach Berlin gesandt wegen der Frage der Gewinnung einiger ge­eigneter Persönlichkeiten für das Direktorium. Der Bote öl-er­brachte die Auffassung mit dem ausdrücklichen Hinzumgen, daß es aus Bitten Kahrs geschehe. Als Zeuge soll der zur Zeit in München weilende Reichstagsabgevrdnete von Gracse ge­laden werden. Ein weiteres Bsweisangebot bezieht sich darauf. Laß bei dem Zuge durch die Stadt auf Veranlassung Luden- dorffs entladen wurde. Rechtsanwalt Roder bittet, ettie Reihe von Zeugen dafür zu laden, daß tatsächlich ein Marsch nach Berlin geplant gewesen sei, u. a. den Reichspräsidenten ELert, den früheren Reichskanzler Stresemann, den Reichswehr- minister Geßler und den Chef der Heeresleitung darüber, ob sie benachrichtigt wurden von dem politischen Druck. Der Vor­sitzende bezeichnet diese Zeugenladung als »hin uiroerständljch. Wegen der Frage nach dem Urheber der weiß-blauen Broschüre beschließt das Gericht, die gestellte Frage als für die Entschei­dung des Gerichts unerheblich abzulehnen. Dr. Pittinger stellt nochmals fest, er habe Ludenoorff ersucht, seinen Wohnsitz nach Norddeutschland zu verlegen, um in die etwas verfahrene vater­ländische Bewegung des Nordens etwas Ordnung zu bringen. Ludendorff habe das letztere abgelehnt mit der Begründung, daß er in Norddeutschland bei seinen ehemaligen Kameraden nicht viel Gefolgschaft habe. Sein Besuch in Ungarn stt auf Veranlassung von Oberst Bauer, der »ch die rechte Hand Lu- dendorffs nennen dürfe, erfolgt. Sie sollte das Ziel haben, eine Verbindung mit den nationalen Organi-ationen in Ungarn herzustellen, die ebenfalls gegen den Bolschewismus kämpften. Irgend ein Vertrag sei nicht abgeschlossen worden. Die Si- tzung wird darauf bis ><3 Uhr nachmittags unterbrochen.

München, 17. März. In der Nachmittagssitzurig wird Oberlandesgerichtsrat Parst-Nürnberg darüber vernommen, ob ihm bekannt sei, daß Ehrhardt im Aufträge des Generalstaats­kommissars Kahr nach Nürnberg gekommen sei und dort in die­sem Aufträge Gelder zum Marsche nach Berlin gesamnkelt habe. Der Zeuge erklärt, er habe Ehrhardt nicht gesehen und nicht gesprochen. Bei einer unerwartet rasch einberusenen Sitzung der Bereinigung alter Burschenschaftler durch den Führer Uih- lein erklärte derselbe, Ehrhardt wäre vor einigen Tagen in Nürnberg gewesen und hätte in einer geschlossenen Versamm­lung vor Vertretern der Nürnberger Kaufmannschaft und In­dustrie gesagt, er komme im Aufträge des .Herrn von Kahr, der Staatskommissar habe sich entschlossen, loszuschlagen. Von einem Marsche nach Berlin im wörtlichen Sinne ist nicht gesprochen worden. Es wurde in der Sitzung auch mitgcteilt, daß für diesen Zweck die Nürnberger Industrie um Geldmittel angegan­gen worden sei. Es wurde ein Betrag von 30 000 Dollar ge­nannt. Auf die Frage des Zeugen an UihlAn, ob er denn genau wisse, daß Ehrhardt tatsächlich im Aufträge des Generalstaats­kommissars gekommen ist und ob Ehrhardt das Wirklich gesagt hat, erklärte Uihlein, er habe Ehrhardt darnach gefragt. Die­ser habe ihm, Uihlein, geantwortet:Ja, ich komme im Auf­träge des Generalstaatskommissars." Als nächster Zeuge wird Kapitänleutnant Kautter vernommen. Der Zeuge weist dar­aufhin, wie sich seit der Berufung Kahrs an die Spitze der bayerischen Regierung die Beziehungen zwischen Berlin und München immer mehr verschlechterten. Der Streit zwischen Berlin und München hatte seinen rechtlichen Charakter verlo­ren und einen politischen angenommen. Sowohl General von Seeckt, als auch Reichskanzler Dr. Stresemann schickten Fühler nach den nationalen Verbänden aus und suchten mit ihnen zu verhandeln. Unzählige Abordnungen von Wirtschaftsverbän- den waren bei Kahr vorstellig und gaben der Erivartung Aus­druck, daß er sich an die Spitze der nationalen Bewegung von ganz Deutschland stellen würde. Herr von Kahr hat bei den Unterredungen, die wir mit ihm hatten, keinen Zweifel dar­über gelassen, daß er rin Verbrechen einzelner Verbände nicht dulden würde. Zu den Vorgängen in den Tagen des 8. und 9. November erklärt der Zeuge u. a., daß er, um sich zu orien­tieren, das Generalstaatskommissariat angerusen habe. Dort sei ihm von Baron Freiderg bestätigt worden, daß es sich um einen

Staatsstreich handele. Nach Len Eindrücken, die Zeuge m» Norddeutschland über die nationale Bewegung hatte, war es klar, daß eine Einzelerhebung Hitler-Ludendorif niemals Er­folg haben würde. Er habe sodann vom Generalstaatskommis--' sariat aus die Mobilmachung des Chiemgauverbandes und der Verbände in Koburg und Nürnberg veranlaßt, um Herrn vo» Kahr so zu stärken, daß er ein gewichtiges Wort bei der Ent­scheidung mitzusprechen habe. Ich wollte ihm das am nächste» Tage Mitteilen. Einzig und allein der Name Kahr könnte der Erhebung einen Antrieb geben, um allgemein in Deutschland zu wirken. Ich bekam den Eindruck, daß Kahr der ganzen Sache passiv, wenn nicht har ablehnend gegenüber stand. Ich schlu» Herrn von Kahr vor, eine Proklamation zu erlassen etwa deS Inhaltes: Putsch niedergeschlagen. Ich habe als Statthalter der Monarchie die ganze Macht des Staates in meiner Hand. Bayern hält nach wie vor am Reiche fest. Der Wortlaut der Proklamation war schließlich Gegenstand einer längeren Unter­haltung. Baron von Freyberg versicherte mit, er wolle mir von dem Inhalt der Proklamation Kenntnis geben. Ich fuhr dann nachts zwischen 1 und 2 Uhr nach der Jnfanteriekaserne. Dort fragte ich FrehLerg wieder wegen der Proklamation. Im Anschluß an die Verhandlungen Seissers mit Major Sich bat ich Herrn von Kahr um eine Unterredung, die er mir auch ge­währte. Ich sagte zu ihm, er solle doch versuchen, eine Brücke zu Httler-Ludendorsf zu schlagen, um einen Kampf zu ver­hindern. Dreserhalb sprach ich auch ipäiec Seisser und Lossow und bat Liese Herren, im genannten Sinne auf Kahr einzu­wirken. Dies wurde mir auch zugesagt. In der Infanterie- kaserne habe ich die Herren noch einmal gäeten, cs nicht zu einem Waffenaustrag kommen zu lassen. Auch Kapftä» Ehr­hardt habe sich ebenfalls in diesem Sinne bemüht; das Aner­bieten sei aber abgelehnt worden. - Hierauf wird Freibank­meister Graf, der Begleiter Hitlers, vernommen, zunächst un­vereidigt. Zeuge bestreitet bei den Vorgängen im Bürgerbräu­keller ein Maschinenpistol gesehen zu haben. Lossow und Seis­ser sagten bei den Besprechungen, sie müßten sich erst die Sache überlegen. Zeuge hatte persönlich den Eindruck, daß beide Her­ren einverstanden waren. Ludendorff sei dann irgend etwas nicht recht gewesen. Auf Zureden Hitlers habe Kahr sein« ab­lehnende Haltung geändert und gesagt: Sie haben mich nua überzeugt, ich bin bereit, den Posten als Statthalter zu über­nehmen. Darauf gab es dann ein Treuegelöbuis, Las Zeuge sich nicht rührender vorstcllen kann. Ludenoorff und Lossow hätten sich fest die Hände geschüttelt. Zeuge stellt die Aeußerung Hit­lers:Vier Schuß in der Pistole!" entschieden in Abrede^eben» so daß Hitler drei Herren die Pistole vorgehalten habe. Weiter gibt Zeuge an, daß Ludendorsf dem Zug in die Stadt den Be­fehl zum Entladen gegeben habe. Auf den Vorhalt der Staats­anwaltschaft, daß nach Aussage von Leuten im Zuge schußbe­reite Pistolen getragen wurden, erklärt Hitler, daß die Ge­wehre der ganzen Kolonne entladen waren, daß sich aber wäh­rend des Marsches mehrere dem Zuge anz-.-fchlossen hätten, die von dem Befehl des Entladens keine Kenntnis hatten. Daher komme es, daß man später geladene Gewehre gefunden habe. Weiter bestreitet Zeuge, im Zuge uut vorgehaltener Pistole marschiert zu sein. Als nächster Zeuge folgt Hauptmann der Reserve Jlzhöfer, der nur über Gespräche Auskunft geben kann, die er am Abend des 9. November und an den folgenden Tage« mit Ludendorff hotte. Dieser habe ihm erklärt, daß, nachdem die drei Herren umgefallen waren, für ihn das Unternehmen erledigt gewesen sei. Er sei lediglich dafür gewesen, das Unter­nehmen auf die efttzig würdige Weise zu beenden, dadurch, daß man einen friedlichen Zug durch die Stadt unternahm. Nach Auffassung des GeriiHshofs erscheint nunmehr ein weiterer Zeugenbeweis zur Klärung des Sachverhalts nicht mehr nötig. Auch die Angelegenheit Lossow wird für erledigt erachtet. Die Verteidigung erklärt sich iw Allgemeinen mit dem Gerichtsbe­schluß einverstanden. Der 1. Staarsanwalt besteht jedoch noch auf der Vernehmung des Hauptmrnns Hünglinger. Das Ge­richt wird über diesen Antrag noch Beschluß fassen. N«hye Sitzung Dienstag vormittag:

Unruhen in den Höchster FaMverken.

Höchst am Mai«, 17. März. Im Anschluß an die Ludwigs­hafener Vorgänge wurde Ende der vergangenen Woche auch in den Höchster Farbwerken von einem Teil der Arbeiterschaft der Versuch unternommen, die bereits eingeführte neunstündig« Arbeitszeit wieder zu beseitigen. Am Freitag früh faßte eine von etwa 2000 bis 3000 Personen besuchte Versammlung den Beschluß, nach vier Uhr die Arbeitsvlätze zu verlassen. Trotz­dem sich der Arbefterrat gegen diese vom Jndustrieverband einberufene Versammlung gewandt und durch Anschlag be­kannt gemacht hatte, daß diejenigen Arbeiter fristlos entlassen würden, die den Betrieb vor Schluß der Arbeitszeit verließen, geschah dies um vier Uhr doch von etwa 200 Arbeitern, die vor dem Haupttor mit Erwerbslosen des Kreisen Höchst Aufstel­lung nahmen und die nach dieser Zeit aus dem Betrieb heraus­kommenden Arbeiter zum Teil schwer mißhandelten, so daß ein Teil der selben ins Krankenhaus verbracht werden urußte. Die Haupträdelssührer konnten von der Polizei in Hast gcnommeu werden. Am Samstag und heute stich wurde die Ruhe nicht gestört, doch werden für heute nachmittag wieder Unruhen be­fürchtet.

Reichstags-Kandidaturen.

Der Aufmarsch der Rcichstagskarwi Laren vollzieht sich wei­ter. Die demokratische Partei .Hessrn-Nassau hat als Spitzen­kandidaten Professor Walter Schücking, an vierter Stelle Fra« Dora Rade, die Frau des bekannten Marburger Theologievro- fessors, ausgestellt. In dem Referat, das der Vorsitzende des Reichsparteivorstandes. Abgeordneter Erkelenz, bei dieser Ge­legenheit hielt, erklärte er unter -rnder.-m: LLenn die deutsche Schwerindustrie auch nur die Hälfte der Summen an das Reich gezahlt hätte, die heute auf Grund der Micunwerträze Len Franzosen zu zahlen sind, wäre vielleicht Las Unglück des Ruhr­einbruchs verhindert worden. Die Deutsche Volkspartei ver­öffentlicht jetzt Las Programm des Reichsoartcitages, der am 29. und 30. März in Hannover abgehalten werden soll und dein eine Sitzung des Zentralvorstandes vorausgeht. Dr. Stre­semann wird die Tagung eröffnen und ein Restrar über das ThemaDurch Opfer und Arbeit zur Freiheit" halten. Gleich­zeitig dürfte alsdann der Wahlaufruf der Deutschen Bolksvar- tei veröffentlicht werden. Der Kasseler Bezirksparteitag der Sozialdemokraten, der wiederum Herrn Scheidemann als Spi­tzenkandidaten aufstelltc, hat einstimmig die Verschiebung des Reichsparteitages bis nach den Wahlen beantragt.

Frankreich will Flottenstützpunkte an der belgischen Küste.

Paris, 17. März. Der Brüsseler Korrespondent derHu- manitec" veröffentlicht heute Mitteilungen über Absichten Frankreichs, sich an der belgischen Küste mederzulasscn, um im

SkinrlslW.

MM-

Postkarte«

ia schöner AnSnmhI i» -er

E. Meeh'sche Buchhßmdls., Neuenbürg,

Inh.: D. Str««.