über den Antrag be­schlösse». den Zeugen zu »den Zeugen sehr scharf Phisch geladen zu sein, anonymen Anzeige wie» Wegen Fahnenflucht iei :sen und darüber wurden mmandeur geladen »vor- Zeigncr getroffen. Dir- ch aus der Welt schaffen. . könnten die Akte« der. Handel abgelehnt. Er m Kriegsministerium be° orichlag endgültig abge- m-rbört sei, daß ein kol- . Er habe seine Kennt» er Deutschen Volkspartei e Dr. Binger, den ;etzi- t. Binger habe ihm zur man die Sache nicht anS t ganz bestimmt, daß Dr. Sr. Zeignec widerspricht, ich habe er sich niemals tzt daraus. Justizminister irützende gab darauf be- wird.

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istens rauh, Roch im- i nnt Wärmekrafl Die ch beklagen sich Di« uichte endlich mal Die :s wohl gut gemeint, - drohte furchtbare Gefahr rch der Prozeß, der nach- ad?n Und aufdcckt den

d schweren Schaden.-

schad, Daß nun sein Zänkerei Sein Ansehn ipf steht bevor, Schon srig Wähler an Mit m Reichsbankpräfidenten i Er ist mit seinem rrchgedrungen. Die mmen rings geheißen; ich Recht förderlich er- nt nunmehr Die Dal- . zeigt sich gereizt Und irrwacr macht ihm Pein, - Er Mit cs wohl: Jäh uh und Schlummer. Wd«.

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Anzeiger Wr Sa« Lnztal unS Umgebung.

Amtsblatt wr s«n Oberamtsbezirk Neuenbürg.

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Bei größeren Aufträgen cn!- sprkchender Rabatt, der i« deS Mahnverfahrens Hinfällig wird, ebenso wenv Zahlung nicht innerhalb 8 Tagen nach Rechnungs­datum erfolgt.

Lei Tarifveränderungen treten sofort alle früher. Ver­einbarungen außer Kraft.

Aesnfprrcher «r. S. Kür telefonische Auftrag' Äird keinerlei Gewähr über- nvmmen.

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l Reumbürg, Dienstag, den 18. März 1824

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Deutschland.

Bon«, 17. März. Aus einer Reihe von aufgefundenen Schriftstücken, die in Bonn von einem Smcets-Separaüsten verloren wurden, geht hervor, daß der Separatistensührer Josef Smeets sich nicht mehr im Rheinland aufhält, sondern es vor­gezogen hat, sich nach einem kleinen Ort in Elsaß-Lothringen zu begeben. Nach Len oben genannten Schriftstücken legt er -roßen Wert darauf, seinen Aufenthaltsort geheim zu halten. Briese werden ihm nur durch Vermittlung französischer Stellen

Chemnitz, 17. März. Der für seine Räubereien und Mord­brennereien durch lebenslängliche Zuchthausstrafe büßende Max Hölz ist von der sächsischen kommunistischen Partei als Spitzen­kandidat für den Wahlbezirk Chemniy-Zwickau ausgestellt Warden.

Die Prozeßlage im Hitlee-Prozeß.

München, 17. März. Der Hitler-Prozeß steht vor den Plädoyers. Heute sollen noch Admiral Scheer, Ehrhardt und vielleicht noch einige andere besonders prominente Persönlich­keiten vernommen werden. Wenn die Verteidigung nicht auf der Ladung weiterer Zeugen besteht, so daß auch die Staatsan­waltschaft von ihrem sehr umfangreichen Zeugenapparat keinen Gebrauch zu machen braucht, so ist es möglich, daß heute, Mon­tag, spätestens morgen die Beweiserhebung zu Ende geht, und daß dann, da in Bayern am Mittwoch Feiertag ist, am Don­nerstag die Plädoyers beginnen können.

Der Kampf gegen den deutschen Bruder.

Daß das Eingreifen der Reichswehr in Sachsen unbedingt nötig war, beweist der Prozeß, der sich jetzt in Annaberg im Erzgebirge abspielt. Dort sollte am 26. September vergange- «len Jahres eine öffentliche Versammlung aller ordnungslie­benden Kreise stattfinden, lediglich mn den deutschen Gedanken zu stärken, ohne Unterschied des Standes. Der sozialdemokrati­sche Minister Liebmann verbot die Versammlung, und die kom­munistischen Hundertschaften Annabergs und "einer Umgebung machten sich aus, nnt den Veranstaltern abzurechnen. Als die Versammlung nach der Bekanntgabe des Verbots anseinander- ging, wurden die Teilnehmer, die mit dcm Gesänge des Deuisch- landsliedes abzogen, von den Kommunisten verfolgt. "Der Füh­rer der Kommunisten, Lanzenberger, rief seinen Leuten zu: .Wollt Ihr Euch gefallen lasten, daß die Faschisten mit solchen Liedern durch die Straßen ziehen? Los, in den Rücken fal­len!" Die Aufforderung hatte zur Folge, daß sich unmittelbar nach ihr die Hundertschastler in Laufschritt setzten und mit Stök- ken und Knüppeln über die Bürgerlichen herfielen, dieselben schlugen, körperlich verletzten und inißhandelten. Einer erhielt zunächst einen Schlag mit einem Gummffchlauch in den Nacken. Unmittelbar darauf einen Schlag mit einem harten Gegenstand Wer Las linke Auge, einen zweiten Schlag auf den Kopf und nach heftiger Gegenwehr endlich noch einen starken Schlag über die Stirn, daß er zusammenbrach und blutüberströmt zum Arzt gebracht werden mutzte. In ähnlicher Weise wurde einem Fa­brikanten mitgespielt. Der Zeuge Ofensetzer Hermann Brähne teilt mit, er sei mit dem-Rufe:Schlagt die Lumpen tot!" an­gegriffen worden. Er habe zunächst von einem der Angreifer nnt einer Eisenstmrge, an der sich ein Haken befunden habe, einen Schlag über den glucken erhalten. Ein 17jähriger Kaufmanns- lehrling erhielt mit einer Zaunlatte einen >'o heftigen Schlag, daß er zusamnienbrach. Das Urteil ist noch nicht gesprochen. Die Angeklagten verstecken sich hinter den Ministerpräsidenten Zeigner, nach besten Erklärung diekommunistischen Hundert­schaften dazu da sind, die Republik zu schützen."

Reichstags-Kandidaturen.

Berlin, 17. März. Man ist jetzt im ganzen Reich eifrig da­bei, die Kandidatenliste für Len Reichstag anfzustellen. Die Dif­ferenz innerhalb der Berliner demokratischen Kreise über Len zu wählenden Spitzenkandidaten ist jetzt gelöst worden. Es ble'bt bei der Aufstellung des Herrn von Siemens Ueber den Vorschlag, Professor Bonn an die Spitze zu stellen, ^ist man zur Tagesordnung übergegangen. Die demokratische Partei Thüringens hat auf dem gestrigen Tag in Jena sür die ersten beiden Plätze Dr. Gertrud Bäumer und Univerütätsprofestor Dr. Gerland-Jena bestimmt. Es "oll auch eine Kandidatur des Chefredakteurs derBost. Ztg.", Georg Bernhard, in Aussicht genommen gewesen sein, die sich aber zerschlagen hat. Gerade Herrn Bernhards außenpolitische Einstellung würde eine sehr schwere Belastung der Demokratischen Partei bedeutet haben. Als Spitzenkandidat der Deutsch-demokratischen Partei für den Wahlkreis Potsdam 2 wurde Dr. Dernvucg wieder ausgestellt. Die sozialdemokratische Kandidatenliste für Groß-Berlin kann jetzt ebenfalls als endgültig festgesetzt angesehen werden. Dar­nach sind die Spitzenkandidaten für Berlin: 1. Crispien, 2. Hei- mann, 3. Frau Böhm-Schuch; für Leltom-Beeskow: 1. Zubeil. 2. Eduard Bernstein, 3. Künstler. .Der sozialdemokratische Par­teivorstand in Hannover hat auf Grund eines Einspruchs des Bezirkstages Hannover-Nordwest dahin entschieden, daß von einer Kandidatur Noskes abgesehen sei. Der Vorstand begrün­dete seinen Entschluß durch die Doppelstellung Noskes als Oberpräsident und Reichstagsäbgeordnetcr. Das würde zweifel­los eine Aribcitsüberbürdung bedeuten und eine gedeihliche Tä­tigkeit nicht erwarten lasten. Es ist dies natürlich eine leere Ausflucht, da ähnliche Doppelstellungen in der Sozialdemokrati­schen Partei durchaus nichts ungewöhnliches sind. Noske ist dem radikalen Flügel geopfert worden.

Ausland.

Fiume, 17 . März. Gestern 5and die feierliche Uebergabe Fiumes an Italien in Gegenwart König Viktor Emanuels statt.

Athen, 17. März. In Griechenland ist eine Vereinbarung zwischen Royalisten und Republikanern zustande gekommen, die Eus die freiwillige Mbdazchung des Kön'gs hinzieÜ.

Frankreichs Riesengeschütz.

Der Pariser Korrespondent desDaily Expreß" meldet, daß das französische Ministerium die Nachrichten von der Aus­stellung von Geschützen mit einer Reichweite von über 140 Ki­lometer an zwei Punkten der Küste des Kanals dementiert, daß es ober die Tatsache selbst, daß Frankreich ein Geschütz mit viel größerer Reichweite als die deutschen 42er besitzt, nicht leugnet. Dem Korrespondenten zufolge seien in der Nähe des Golfs von Lyon geheime Versuche durchgefübrt worden und es wird behauptet, daß die Versuche zufrieüenstelleW waren. Bei den Versuchen seien die Sachverständigen des Kriegsministeri­ums und auch Vertreter der Werke Schneider zugegen gewesen.

Die Bedingungen der Morgan-Anleihe für Frankreich.

In Londoner Finanzkreisen ist bekannt geworden. Laß die Morgan-Bank an die Bewilligung einer in vier Slbschnitten zu gewährenden Stützungsanleihe an Frankreich folgende Be­dingungen knüpfte: 1. Garantie eines französischen Großbank­konsortiums bis zum Bettage von 100 Millionen Dollar, und zwar in Devisen; 2. Zusicherung seitens der französischen Re­gierung, daß die Stützungsanleihe bei der Durchführung des internationalen Darlehens verrechnt werden soll. Da die fran­zösische Regierung nicht imstande war, die erstgenannte Be­dingung voll zu erfüllen, so wandte sie sich an eine englische BaükgrupPe. Im Laufe dieser Verhandlungen intervenierte Mac Kenna zugunsten einer befriedigenden Klärung.

Politischer Druck der Bergarbeiter auf Mardonald.

Aus der Lohnkrise im englischen Bergbau hat sich eine poli­tische Krise entwickelt. Die Bergarbeiter erwarten von der Re­gierung die Einbringung eines Mindestlohngesctzes, und zwar unter Stellung der Vertrauensfrage. Da sich besonders Berg­arbeiter im Kabinett und fast 60 Prozent in der Arbeiterpartei befinden, kann die Regieung die Forderung schlecht ablehnen. Bringt sie aber demnächst einen solchen Gesetzentwurf ein, dann ist mit Sicherhett mit einer Regierungskrise zu rechnen, weil Mindestlöhne im Bergbau ohne Rücksicht auf die Tragkraft des Bergbaus schwer Annahme finden. Behandelt sie das Ge­setz ohne Stellung der Vertrauensfrage, so ist eine Krise in der Arbeiterpartei unvermeidlich. Ms Ausweg aus diesem Konflikt wird ein öffentlicher Untersuchungsausschuß erwogen, der aber die Bergarbeiter nicht befriedigt.

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.

X Birkenfelb, 16. März. Am letzten Samstag abend hielt Justizrat Seeg er aus Stuttgart im Gemeindehaus einen öffentlichen Vortrag über Aufwertung der Hypo­theken und andere Guthaben. Der Vorsitzende, Oberlehrer Eisen har dt, begrüßte den Referenten und führte des Näheren aus, wie die große Mehrzahl unserer Volksgenossen, die durch Sparsamkeit und Fleiß zu schönem Wohlstand gekommen, durch die Inflation aber um Hab und Gut gekommen sind und nun vor dem Nichts stehen. Eine Auf­wertung mit 15 Prozent, wie sie von der Regierung vorgeschla­gen worden sei, könne nicht genügen. Dagegen müsse sich die Vereinigung der Sparer mit aller Energie wehren. Hierauf erteilte er dem Referenten Las Wort. Zunächst gibt er Aufschluß über den Hypothekengläubigcr- bzw. den Spar schutzverband, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, seinen Mitgliedern zu ihrem Recht zu verhelfen. Die Hhpothekengläubiger, die seiner­zeit ihren Schuldnern Golümark als Darlehen verabreicht ha­ben,. lassen sich mit nichtswertigem Papiergeld unter keinen Umständen abspeisen, wie auch der Reichsfinanzminister Tr. Luther sagte, viele Gläubiger hätten ihre Guthaben längst ab­geschrieben. Das ist nicht wahr. Und wenn in einer Verord­nung vom 14. Februar im Z 11 dieser Verordnung gesagt ist, daß alle Gläubiger, die ohne Vorbehalt ihrer Rechte die Lö­schung bewilligt oder Zahlung angenommen haben, von einer Aufwertung ausgeschlossen seien, so dürste in diesem Fall das letzte Wort auch noch mcht gesprochen sein. Die Notverord­nung löst nicht viel Vertrauen der Regierung gegenüber aus. Man bekommt den Eindruck, daß die Reichsregierung einer wirtschaftlichen Vernichtung des seitherigen Mittelstarides wie überhaupt aller Sparer, der Witwen und Waisen, gleichgültig gegenüber steht. Wahrlich, man weiß nicht mehr, leben wir in einem Raub- oder in einem Rechtsstaat. Wo bleibt die viel ge­rühmte Ehrlichkeit? Was hat man in Heimat und Front den Zeichnern von Kriegsanleihen versprochen? Und wer hats ver­sprochen? Es waren frühere Reichsminister und hochang-'ehcne Regierungsbemnte. Treue und Glaube, die sittliche Grundlage unseres Wirtschaftslebens, wurde untergraben, das Vertrauen zu Recht und Staat aufs schwerste erschüttert, alles Folgen der unglücklichen Notverordnung. Wir sind bereit, ein Opfer zu bringen. Aber diejenigen, die durch unser Geld reich geworden sind, sollen auch ein Opfer brmzen. Wir müssen uns unwillkürlich fragen: Ist das Reich berechtigt, uns 15 Prozent, den andern aber, die spielend zu Wohlstand und Reichtum ge­kommen sind, 85 Prozent znkommen zu lassen? Wir stehen vor den Wahlen. Unsere Wahlparole wird sein: Wie stellst Lu dich zu unserer Sache? Wir sind nur nir solche Parteien zu haben, die für unser gutes Recht und die abhanden gekommene Sitt­lichkeit eintreten. Der Vortrag erntete reichen Beifall. Bcz.- Notar Schulmeister fügte dem Bortrag noch einige aus­klärende Bemerkungen über die 15Prozentige Aufwertung bei. Nachdem noch einige Redner zu Wort gekommen waren, wurde die Versammlung geschlossen.

x Birkenfeld, 17. März. Die kalten Nordwestwinde, die schon geraume Zeit wehen, find nicht dazu angetan, Früh­lingsstimmung in den armen Menschenherzen wachzurufen. Und doch fit er schon da, ganz heimlich ist er gekommen, der holde Frühling. Von den Bäumen schmettert es der Fink :n den Garten hinein, am Giebel des Hauses schwatzt es der Star und im Felde verkündet es triumphierend die Lerche: der Früh­ling ist da. Da zieht es uns hinaus in Gottes freie Natur.

Wir müssen ihn, den Langersehnten, begrüßen. Allüberall hat er sein Banner entfaltet. Am Bache schütteln Erlen und Palm­weiden bedächtig die Kätzchen und im Garten feiern Schnee­glöckchen und Hasel ihr Frühlingsfest. Da auf einmal mischt sich in dieses muntere Treiben ein Glockengeläute, wie wirs in Birkenseld seit 7 Jahren nicht mehr gehört haben. Es war am letzten Sonntag, da wurde Misere neue Glocke, die am vergangenen Donnerstag in feierlichem Zug unter Musik, Rede und Gesang am Bahnhof abgeholt, von ihren Schwestern be­grüßt und ihrem Bestimmungsort übergeben würde, einge- weiht. Da drang ihr Klang im Verein mit ihren Schwestern so hell und feierlich an unser Ohr, als ob sie mir den Schnee- glöcklein wetteifern und den nahenden Frühling helfen cinläuten wollten. Doch die Glocken sie rufen ernster, sie rufen zur Kirche. Das Gotteshaus füllt sich bis zum letzen Platz. Biele holten noch Stühle herbei, um ern bescheidenes Plätzchen zu finden. Alles will dieser seltsamen Feier, der Glockenweihe, beiwohnen. In einer Art Liturgie wurde durch Gemeinde­gesang, Chorgesang, Musikvorträge des Posaunenchors und Rede auf die Bedeutung der Glocken hingewiesen. An dem Chorgesang beteiligten sich der Kirchenchor, der Jungfrauen­chor und der Sängerbund. Der Ortsgeistliche, Pfarrer Kunz, sprach Las Weihegebet. Nun wurde die neue Glocke geläutet. Eine andachtsvolle Stille entstand und man vernahm ihren feierlichen Klang.Nun Sülle nah und fern! Anbetend knie ich hier! O süßes Graun! Geheimes Weh'n! Als knieten viele'ungeseh'n und beteten nnt mir!" so sang vorhin der Sän­gerbund. Manches Auge wurde rränenteucht. Nun folgte ein Posaunenchor-Vortrag, worauf sämtliche Glocken anstimmten. Wieder feierliche Sülle. In reinem F-dur-Dreiklang ertönten sie, ihren Schall weithin forttragend. Die Gemeinde sang: Allein Gott in der Höh sei Ehr". Die Weilie war zu Ende. Vikar Dippon hielt die Festpredizt und legte seiner Bettach­tung die auf der Glocke stehende Inschrift zu Grunde:Ich künde -» der Helden Tod des Reiches Not dem alte» Gott". Oben am Kranz herum steht: 1692 geraubt, 1875 durch Feuer zerstört, 1917 dem Vaterland geopfert. Die Glocke har ein Gewicht von zirka 16 Zentnern. Sie stammt aus der Kurz- schen Glockengießerei in Stuttgart. Möge sie in Freud und Leid der Gemeinde zum Segen gereichen!

Calmbach, 17. März. Kirchenchor und Volksbund Calmbach haben sich am 16. März zu einem Familien­ab cnd im Ankersaal vereinigt, der sich eines überaus starken Zulaufs erfreute. In Len Aufführungen und Gesängen wur­den verschiedenartige Töne angeschlagen, die sich aber dann Zu einem harmonischen Ganzen verschmolzen. Jedes der ausgcsühr- ten Stücke brachte irgend einen tieferen Gedanken zum Aus­druck:Die goldene Hochzeit" lehrte die Alteu Zufriedenheit, besonders wenn sie noch rüstig find.Ein Blick ins Großstadt­elend" mahnte zu Hilfsbereitschaft und Gottoertrauen. Die Waschweiber" zeigten trefflich, was für Unheil geschwätzige Zungen anrichten und daß der Geiz die Wurzel alles Nebels ist. Das zeitgemäße VolksstückVäter und Söhne" von L. Laux- mann strebte gutes Einvernehmen zwilchen Arbeitgebern und -nehmern an und zeigte, was daraus entsteht, wenn man auf beiden Seiten den Bogen überspannt. Die Mitspiclenden leb­ten in ihren Rollen und brachten die einzetnen Charaktere zu zum Teil ganz trefflicher Darstellung. Gewiß war Las Darge­botene Stoff genug zum Nachdenken, eine Aussaat, die manch gute Tat als Ernte erhoffen läßt. "Der Ueberschuß einer Tel­lersammlung soll bedürftigen Konfirmanden zugute kommen.

Wilbbad, 17. März. Das finanzielle Ergebnis des Pfalz- tags in Wildbad beläuft sich insgesamt nach Slbzug der ziemlich hohen Unkosten aus 228 Mark.

Württemberg.

Calw, 16. März. (Brand. Unfall.) Aus dem der Bahn gehörigen, mit niedrigem Gestrüpp und Eichen bestandenen Ge­lände an der Bahnstrecke oberhalb des Bezirkskrankenhauses, brach abends vermutlich durch Funken aus einer vorbeifahrenden Lokomotive ein Schadenfeuer aus, das größeren Umfang anzu­nehmen drohte. Es gelang aber. Las Feuer, das Len zahlrei­chen in der Nähe lagernden, frisch geteerten Bahnschwellen ge­fährlich werden wollte und in diesen reiche Nahrung gefunden hätte, einzudämmen und bald völlig zu löschen. Der 6 Jahre alte Sohn des Rappenwirts Moros geriet vor dem elterlichen Hause unter den Lastkraftwagen der Firma Lutz und Weiß in Pforzheim. Er wurde von dem Schutzblech des vorderen Ra­dies erfaßt und unter den Wagen geschleudert, so daß ihm die Hinteren Räder über beide Beine gingen. Die dadurch erlitte­nen Quetschungen sind sehr bedenklich Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt.

Stuttgart, 15. März. (Generalversammlung der Organi­sation des Einzelhandels.) In der jüngst abgehaltenen Gene­ralversammlung der Arbeitsgemeinschaft des württ. Einzel­handels und des Verbands des Einzeltmudels Groß-Stuttgart erstattete der erste Vorsitzende Hans Holz einen Geschäftsbericht. Darnach war Württemberg das erste Lästd, das die Goldmark­kalkulation durchführte. Langjährige Verhandlungen wegen der Bankbedingungen scheiterten an dem Widerstand der Banken, die jetzt nicht sehr erfolgreich die Begehungen wicdcranzuknüp- fen versuchen, die durch eigenes Verschulden abgerissen wurden. Der Einzelhandel verlangt, daß in den Parteien mehr Wirt- schasts- und weniger Parteipolitik getrieben werde. Angenom­men wurde eine Erklärung, in der die sofortige Aufhebung der Einfuhrverbote für Textilwaren verlangt wird. Nur durch den freien Wettbewerb könne die Macht der Kartelle und Syndikate zu Fall gebracht werden.

Stuttgart, 17. März. (Wahlabkommen.) Die Vereinigten Vaterland scheu Verbände von Württemberg und Hohenzollern faßten auf ihrer aus allen Teilen des Lairdes von 21 Verbänden stark beschickten Landesversammlung in Stuttgart am 16. 3. 24 einstimmig den Beschluß, bei den kommenden Wahlen zum