mstiges zu besuchen, tzs Einrichtung so viel Gebahn reichlich auf ihre
n vor Gericht.) I, nit zwei Pferden de- Kommunisten, meist Arierfallen. Der Wagen en keine gesunden. Der rioldat wurde ausge- reitengewehr und FM- Vorgänge hatten sich chensbruchs vor der alt wurden die Arbci- erbrcchens des Land- Gefängnis, Paul Ran Monaten Gefängnis Mindeststrafe von 2 Valther, Kircher, Ne- ie Angeklagten Nägele rer Urteilsbegründung r in der Zeit des AuS- lentl ch die Todesstrafe zugute halten, daß sie Zeit in einer gewisse»
) Für die Stadtvor- ldet: Schultheiß Becg- , Gerichtsassessor in ct, Obersekretär Holz- il-Troisingen. Stadt- är Schmid-Böblingen. Racheakt.) Hinter dein ter» Hauff wurde «tue »durch einiger Schaden »t ermittelt. Zweifellos
rswahl.) Als Bewerber erungsral Abrell. Stutt
icht.) Die Strafkammer weil diese trotz Auf- betätigten. Verurteilt m zu 4 Monaten Ge- >n Ulm zu 2 Monateu, raten, Bierbrauer Josef lschreiner Paul Alfred iner Ioh. Herzog von Niemann von Rvrd- nz Ernst von Stuttgart i Neu-Ulm zu 2 , Mo- nfurt zu 4 -,, Monate» sämtlichen Verurteilten
>erung.) Am 10. März rl der Luftschiffplan des -lag, die vom damaligen ar. Die Entwürfe des beachtenwert und uicht
endlicher Selbstmörder.) rschule Künzelsau hat lund ein Ende bereitet, n elterlichen Hause be- hule 8 Tage vor dem weil er'einigen Kame- de entwendete
Hause des Landwirts 4z, wodurch der Of» Explosion entstand« Man vermutet aber. Die im Zirmner An- öchrecken davon, altichast 8 teilt mit. n seinerzeit Las Ehe- ch einer Meldung deS tet worden ist. Er
er vergangenen Iah. Pfunden. Ein Land- Lekasse zu Glanz zu bis ins Unendliche ie anwesenden Jäger - Bieten Plötzlich ei» Höchstbietender. Z« en Zuschlag. Bei de« :ages wäre der Liauu ß aus diesem Grunde
n Amtsgericht hatte» m die Verordnung« hmezustand zu ver- twa 300 Erwerbslose S hiesige Rathaus gelt Auseinandcrgeh« orauf die Polizei die Vertrieb. Ter Urheber Holl, ist in der t; vier der Angcklag- ceigefprochen und die ildmark.
Z Komitee, das es sich m Grenzverkehr her - daß die Geldausfuhr erden sollte, wie im it die Entscheidung rliner Regierung ab. »er Wegfall der Vor- iterung der Grenz- r beiderseitigen Re- ng im kleinen Grenzwerden die beiderlei- :ffen.
er Kanalarbeiter am »n die Strafkammer Arbeiter am Neckar- i Mannheimer Te- : dieser Beteiligung luug. Sechs wurde« Anführer der Kanal- is, während die Mit- inem Jahr drei Moll.
en Ausgang nähme» »trau Johanna Büch- mit der sie auf de» netterte sie dem Ehe- datz M. einen Schä- t tätlich war, durch
eine Infektion jedoch der Tod des schon älteren Mannes herbei- geführt wurde. Das Gericht verurteilte die Streitsüchtig« zu 1)S Jahren Gefängnis.
Vermischtes.
Das Urteil im Parchimer Mordprozeß.
Leipzig, 15. März. Im Parchimer Mordprozeß wurde heute abend vom Gerichtshof Las Urteil verkündet. Es wurden verurteilt: Der Angeklagte Höß wegen schwerer Körperverletzung und vollendeten Totschlags zu 10 Jahren Zuchthaus, der Angeklagte Zabel zu 9 Jahren 6 Monaten Zuchthaus, der Angeklagte Pfeiffer zu 6 Jahren 6 Monaten Zuchthaus, der Angeklagte Zenz Wenfalls zu 6 Jahren 6 Monacen Zuchthaus, der Ange- Kagte Wiemeher zu 12 Jahren 6 Mo.aaren Zuchthaus und der Angeklagte Jurisch unter Zubilligung mildernder Umstände infolge leistiger Minderwertigkeit zu 5 Jahren ö Monate Gefäng nis. Sämtlichen Angeklagten wird die sechsmonatige Unter suchungshaft auf die Strafe angerechaet. Ferner wurden wegen Beihilfe und Begünstigung der Angeklagte Borrmann zu 1 Jahr Gefängnis, der Angeklagte Friste zu 10 Monaten Gefängnis, die Angeklagten Hoffmann, Thomien, Mastensen, Wul- bert und Richter zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Auch diesen Verurteilten werden 1—4 Monate der Untersuchungshaft auf die Strafe angerechnet. Die Kosten fallen den Angeklagten zur Last.
Neuer Frost i« den dänische« Gewässern. Im Sund ist wieder starker Frost eingetreten. Der Oercsünd ist von neuem mit Eis gefüllt. Aus Helsingfors wird berichtet, daß die Eisvcr- hälttttsse in der Finnischen Bucht sich außerordentlich schwierig gestalten. Durch einen Eisbrecher wurde der dänische Dmnpfer „Danefaerd" in den Hafen eingebracht, nachdem er im Eis fest gelegen und eine Schraube verloren hatte
Die Brücke über den Kleis« BeÜ genehmigt. Einer Mel düng aus Kopenhagen zufolge nahm jetzt auch das Plenum des dänischen Reichstags den Gesetzentwurf betreffend den Bau einer EisenLahnbrücke Wer den Kleinen Belt in zweiter und dritter Lesung endgültig an. Die Kosten des Baues werden auf 43 50 Millionen Kronen veranschlagt. Nach Einsicht der Sachverstän Ligen bietet der Bau keine besonderen technischen Schwierig, ketten.
Mit Flugzeug zur Kirche. Das modernste Beförderungs- Mittel benützte ein Pfarrer auf einer der vielen Inseln in Len Stockholmer Schären, zu dessen Sprengel auch verschiedene Justin der nächsten Umgebung gehören. Gewöhnlich muß er den Weg von einer Insel zu andern im Boot zurücklegen; aber am letzt« Sonntag war das nicht möglich, da der ganze Schären- bezirt von schwer« Eismassen gefüllt war, die jede Schiffahrt verboten. Zur erst« Insel kam er noch, wenn auch mit vieler Mühe, über das Eis; als er aber in die Nachbargemeinde sollte, die seit Monat« kein« Gottesdienst genoffen hatte, war guter Rat teuer. Kurz entschloss« wandte sich der Pastor durchs Telephon an die nächste Fliegerstation der Flotte, die ihm auch- wirklich ein Flugzeug zur Verfügung stellte, und nach fünf Miaut« war der Weg durch die Luft zurückgelegt, der sonst Stunden in Anspruch nimmt. Der Gottesdienst konnte allerdings nicht stattfind«, da die Gemeinde gar nicht auf das Kommen ihres Pastors gerechnet hatte und die Kirche leer blieb. Auch der Ruckweg wurde durch die Lust genommen; der Pfarrer kam, begeistert von der ersten Flugfahrt seines Lebens, wieder zurück.
Im Eismeer verscholl«. In Skandinavien ist man in Sorge um das große norwegische Fangschiff ,.Ärmst" und den dänisch« Schoner „Teddy", von denen man seit dem Sommer vergebens Nachricht erwartet. „Annst" überwinterte mit sieb« Mann Besatzung rm vorigen Winter an der Ostküste Grönlands, wo eine Funkwarte in der Mückenbucht errichtet wurde, die dem Wetterdienste für das meteorologische Institut in Trömfü dient. Das Schiff sollte schon im vorig« Sommer nach Norwegen zurückkehren. Das letzte, was man von ihm hörte, war, daß es Mitte August die MückenLucht verlast« hatte: Man meint, daß die „Annst" unter den sehr schwierig« Eisverhältnissen eingefror«, vielleicht sogar vom Eis zerdrückt Word« ist. Buch in diesem Falle hat sich dir Besatzung, die gut mit Proviant versehen war, vielleicht gerettet. In Trömsö plant man nun, eine Hilfsexpeditton auszurüst«, die im kommenden Sommer abgehen soll. Man hofft, daß die norwegische Marine Flieger mitsendet, damit man die Vermißt« leichter finden kann. Eine zweite Hilfsexpedition plant man in Dänemark für den Motorschoner „Teddy" der Ostgrönländischen Handelsgesellschaft, von dem man ebenfalls fett dem Sommer keine Nachricht hat. Der „Teddy" hat 17 Mann Besatzung, eine Jägd- mannschast und einen deutschen Gelehrten an Bord. Man hofft, daß es dem Schiff gelungen ist, wohlbehalt« irgendein« Ort zu erreichen, von dem es jetzt nur unmöglich ist, Nachricht zu geben:
Veteran« des Lebens. Die älteste Frau Amerikas ist Frau I. M. Power, die vor 114 Jahren das Licht der Welt erblickt hat. Ms sie kürzlich die Nachricht bekam, daß sie bei den nächsten Wahstn ihre Stimme abgeben solle, erklärte sie dies für modern« Unsinn. Die alle Frau, die von ihrer Tabakpfeife unzertrennlich ist. Pflogt gerne von den Sitten der sogenannt« gut« alt« Zeit zu erzählen. Sie hat ihre sämtlich« Kinder überlebt. Von ihren Enkelkindern leben noch 44 und von ihr« Urenkeln 50. — In der Nähe von Krvnnstad in Südafrika ist dieser Tage ein Farmer gestorben, der das patriarchalische Alter von cmgebl ch 124 Jahren erreicht hat. Als 1805 während des Basutokrstges die Einwohner zum Waffendienst cingezogen wurden, wurde der alte Jan vom Waffendienst befreit, ivell er die Altersgrenze der Wehrpflichtig«, die damals auf 60 Jahre festgesetzt war, schon überschritt« hatte.
Amerikanisier Humor. „Gut« Tag, Mrs. Brown. Wie geht es heute Ihrem Manne?" fragte me Nachbarin die Bauernfrau, der« Mann krank lag. „Ach, es geht ihm schon ein bißchen bester", erwiderte Frau Brown. „Gestern abend hat er sich schon etwas aufgesetzt und hatte auch ,-m bißchen Appetit. Er aß ein paar Kotelett«, ein Stück Kalbfleisch zwei große «tttcke Apfelkuchen und ein Paar Käseschnitten. Ich denke, heute wird er schon etwas Ordentliches zu sich nehmen können."
Der Pazifist. Ein Igel wurde vom Fuchs überrascht, rollte nch schleimigst zusammen und lag da, als wehrhafte Stachelkugel. Der Fuchs, ein alter, geriebener Fuchs, hielt sich uicht erst damit auf, sich Lei nutzlosen Versuchen den Fang zu zerstechen. Er setzte sich salbungsvoll auf die Keulen und sprach: „Wozu die feindselige Abwehr? Sind wir nicht alle Brüder? Tu ab dein Ltachelkleid und fürchte nichts von mir! Ich liebe dich!". Der Ästl rührte sich nicht und knurrte nur: „Spuck du erst deine Zahne aus, dann red« wir weiter!" — „Verbohrter Militarist!" 'chimpstc der Fuchs und verzog sich.
Handel ««d Verkehr.
. Nagold, 16. März. (Schrsnne.i Zufuhr 61,21 Ztr. Weizen, ASO Ztr. «erste, 40,37 Ztr. Hafer, 7.52 Ztr. Mischfrucht. 23 Ztr. Doggen, 2,5g Ztr. Ackerbohnen. Preise pro Ztr.: Welzen 11—12,50, derste 10.50—11, Haber 8—9, Mischfrucht 10,50, Roggen 10, Ackerbohnen 8 Mark.
Winnenden, 15. März. (Markt.) Dem Schweinemarkt waren »n und 15 Läuferfchweine zugeführt. Preis für Milchschweine
^0^32 Mark, für Läuferschweine 50-60 Mark das Stück. — Die zum Fruchtmarkt betrug 209 Ztr. Weizen. 208 Ztr. Haber, Ztr. Dinkel. 15 Ztr. Gerste und 5 Ztr. Roggen. Preis für Weizen
10.50-11.50. Haber 8-8,60, Dinkel 9-10, für «erste 10-11 und für Roggen 10 Mark pro Ztr. — Auf dem Wochenmarkt kosteten frische Landeier 11 Pfg. das Stück und Landbutter 2 Mk. das Pfund.
Erolzheim, 15. März. (Fruchtpreise.» Es notierten pro Ztr. Kernen 9,60, Weizen 9,50, Gerste 9,70, Hafer 6,50 Mark.
Ulm, 16. März. Pferdemarkt.) Dem Pferdcmarkt waren 100 Pferde zugetrieben. Preise: schwere jüngere Arbeitspferde 2500 bis 3200, mittlere Arbeitspferde sj jüngere 1200—2000, d) ältere 600 bis 800. Fohlen 2jährig 1000- 1300, Ijährig 700-900, Vchlachtpferde 80 bis 120 Mark. Der Handel war mittel.
Schweinemärkte. Spa ich in gen: Dem Markt waren 56 Milchschweine zugeführt. Bezahlt wurden 21-32 Mark für das Stück. — Mengen: Zufuhr 480 Milchschweine. Preis SO—75 Mark. — Balingen: Zufuhr 120 Milchschweine. Der Handel war flau, ein kleiner Rest blieb unverkauft. Preis für ein Milchschwein 25 bis 36 Mark. — Crailsheim: Zufuhr 20 Läufer und 504 Milchschweine. Preis: 1 Paar Läuferfchweine 80—144 Mark, 1 Paar Milchschweine 45—75 Mark. Der Handel war lebhaft. — Künzelsau: Zufuhr 2lO Milchschweine und 8 Läufer. Alles wurde verkauft. Milchschweine um 46 80, Läufer um 120—130 Mark das Paar. —Rottweil: Zufuhr 333 Milchschweine und 1 Läufer. Der Handel war nicht besonders lebhaft. Preis 40—65 Mark pro Paar Milchschweine.
Wirtschaftliche Wochenrundschau.
Geldmarkt. Die Reparationsverhandlunzen der Sachverständigenkommission haben in ihrem Fortgang die Lage des Geldmarktes weiterhin imgünstig beeinflußt. Tue ungeheuerlich« Forderungen sind nicht erfüllbar und werden, selbst wenn Deutschland bis an die äußerste Grenze seiner Leistungsmöglichkett geht, auf Jahre hinaus unerträgliche Geldoerhältnisse schaff«, es sei denn, Laß ein gewaltiger Auslandskredit zu günstigen Bedingungen aufgebracht wird. Dafür sind -aber noch gar keine Aussicht« vorhanden. Im einzelnen waren die Geldsätze auch in dieser Woche sehr hoch. Die Vorbereitungen zum Quartalsullimo mach« Las Geld immer knapper und teurer. Die Ansprüche der Industrie und des Handels können nicht voll befriedigt Werk«.
Börse. Die Unternehmungslust setzt in jeder Berichtswoche am ein« oder andern Tage an, vermag sich aber nicht durchzufetzen. Es ist auffallend, wie viele Effekten immer noch trotz der niedrig« Kurse auf den Markt geworfen werden. Wahrscheinlich ist die Geldknappheit die Ursache davon. Aber die Folge ist auch, daß die Kurse sich nicht erholen könn« und andauernd unter ihrem richtig« Werte stehen, was nicht nur für dm offiziell« Handel, sondern auch mr den Freiverkehr zutrifft. Selbstverständlich hat auch das Verschwind« einiger Bankfirmen von der Bildfläche die Stimmung nicht verbessert. Die Aussichten für die nächste Zeit sind nickt schlecht, wären aber bester, wenn nicht auch noch die Aufregungen eines Wahlkampfes und andere das Börsengeschäft störenden Momente dazu kam«.
Produktenmarkt. Die Presse lasten wieder langsam nach, die Tendenz ist ruhig. Wie man hörr, sind die Saat« vermöge hohen Schneeschutzes gut durch den Winter gekommen. Die Auslandsgetreidekurse war« in letzter Zeit stabil. In Stuttgart wurden Heu und Stroh am 13. März mit 9 bzw. 6 Mark bezahlt. In Berlin notiert« am selben Tage Weizen 168 (plus 2), Roggen 137 (plus 1), Braugerste 180 (—2), Haler 122 (plus 2) und Mehl 26 X. (—OF) Mark.
Warenmarkt. Die Teuerung ist nicht groß, aber beständig und machte sich auch in der letzten Berichtswoche trotz der abnehmenden Kaufkraft des Volkes bemerkbar. Einzelne Waren, wie die der Textilindustrie, verharren in ungesunder Höhe und sind zum Teil unerschwinglich. Äederwaren sind gleichfalls fest im Preis. Oele Und Fette haben eine Kleinigkeit angezogen. Lebensmittel sind im allgemeinen im Preis unverändert geblieb«. Die Kaufleute auf dem Lande werden von Reis«den überschwemmt, haben aber vielfach kein Geld, um große Lagerbestellungen zu machen. Man hat Las Gefühl, daß die Preise rasch anziehen werden, wenn das Geld einmal flüssiger wird.
Viehmarkt. Die Preise bleib« hoch, besonders für Pferde und Zuchtvieh. Aber auch Schlachtvieh hat wieder etwas angezogm, was durch eine Erhöhung der Stuttgarter Ladenfleischpreise zum Ausdruck kommt.
Holzmarkt. Der lange Winter gibt Heuer dem Hausbrand eine wirtschaftliche Bedeutung, die er sonst nicht hatte. Namentlich die Nachfrage nach Brennholz ist andauernd groß und führt zur Bezahlung ganz unsinniger Preise. Auch das Handwerk kaust Bretter und sonstige Schnittwaren in großen Post« auf, wahrscheinlich um sich vor den Gefahr« einer Inflation in diesem Sommer zu schütz«. Nebrigens glaub« wir an diese Gefahr« nicht und möchten eher zum Zuwart« rat«.
Neuest« RsMrichte»
München, 16. März. Der Landtagskandidat des völkischen Blocks, Ludwig Aschner, ist in seiner Wohnung verhaftet worden. Als Grund hiesür werden seine Ausführungen in einer Versammlung der Völkischen im Bürgerbräukeller bezeichnet.
Wiesbaden, 16. März. Der Separatist Wetngäßner erschoß sich gestern kurz nach seiner Rückkehr aus Luxemburg in dem Augenblick, als deutsche Polizeibeamten in das Zimmer eindrangen, worin er sich verbarrikadiert hatte. Wetngäßner war wegen verschiedener Straftaten zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt und aus dem Gefängnis entflohen.
Dresden, 16. März. Nachdem die Belegschaften auf den staatlichen Elektrizitätswerken und im Braunkohlenwerk Holzfelde die in dem Konflikt wegen der verlängerten Arbeitszeit ihnen gestellte Frist zur Verrichtung von Notstandsarbeiten nutzlos verstreichen ließen, wurden entsprechend einer Verfügung des Wirtschaftsministeriums die Werke heute früh von der Technischen Nothilfe und Schutzpolizei besetzt, sodaß die Fortführung der lebensnotwendigen Betriebe, wie Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke auch weiterhin gesichert erscheint.
Berlin, 16. März. Etwa 500 Mitglieder der Kommunistischen Jugend, die von einer Liebknechtfeier kamen, zogen in geschloffenem Zug, die Internationale singend, durch mehrere Straßen im Osten. Da sie der wiederholten Aufforderung, sich , aufzulösen, nicht Folge leisteten, gingen Polizeibeamte unter Anwendung des Polizeiknüppels gegen sie vor und zerstreuten den Zug. 12 Teilnehmer wurden festgenommen und dem Polizeipräsidenten zugeführt.
Berlin, 17. März. Den Blättern zufolge haben bei den gestrigen Stadtverordneten.wahlen in Potsdam die Rechtsparteien einen großen Erfolg zu verzeichnen. U. a. erhielten die Deutschnationalen 11950 und die Vereinigten Sozialdemokraten 3392 Stimmen An der Wahl beteiligten sich etwa 75 Prozent der Wahlberechtigten.
Berlin, 17. März. Wie die „Montagspost" erfährt, sind in den letzten Wochen vom Reich sehr erhebliche Mengen der großen Goldanleihestücke gegen Rentenmark aufgekauft worden. Es handle ich um Beträge von etwa 150 Millionen Goldmark, die sich zum großen Teil im Besitze von Banken befanden. In nächster Zeit werde wahrscheinlich auch ein Teil der kleineren Goldanleihestllcke vom Reich zurückgekauft werden. Der Vorgang lasse auf eine erfreuliche Besserung der Reichsfinanzen schließen.
Beuthen, 15. März. Heute vormittag wurden im benachbarten Scharloy durch polnische Polizeibeamte bei einer großen Anzahl von deutschen Einwohnern Haussuchungen vorgenommen. Dabei erfolgten zahlreiche Verhaftungen. Auch aus vielen anderen Städten Polnisch- Oberschlesiens werden Haussuchungen bei Deutschen gemeldet. Die Maßnahme der polnischen Behörde wird als Vergeltung für die Verhaftung von Mitgliedern- der Insbrgenten-Organisationen in Deutsch-Oberschleften hingestellt.
Prag, 16. März. Wie die Polizeikorrespondenz meldet, wurde» bei der weiteren Untersuchung in der Bestrchungsangelegenheit bei Benzinlieferungen im Ministerium für die Volksoertcidigung verschiedene erschwerende Umstände festgestellt, auf Grund deren gestern die Bankdirektorcn Franz Sip aus Prag-Kleinseite und Dr. Joses Beck aus Bubentsch verhaftet wurden. Die verhafteten Direktoren sind Funktionäre der Gesellschaft Naphtasol. Damit ist die Untersuchung vorläufig abgeschlossen. Wegen des in Wien verhafteten Otto Kobben ist Auslieferungsbegehren gestellt.
Rom, 15. März. Der König hat Gabriele d'Annunzio zum Fürsten von Monte Nevoso ernannt.
Paris, 16. März. Dem „Echo de Paris" zufolge wird angenommen, daß die französischen Wahlen am 18. Mai abgehaltea werden sollen. Andere Blätter nennen nach wie vor den II. Mai. Das Blatt erinnert dann an die deutschen Wahlen, die am 4. Mat stattfinden sollen, und erwartet, daß sie den Vorrang der Nationalist« und der Parteigänger der Revanchepolitik bringe» werden und daß sie der französischen öffentlichen Meinung Klarheit darüber verschaffen werden, was in Deutschland gegen Frankreich getrieben wird.
Paris, 17. März. General Pellet, der ehemalige französische Oberkommiffar in Konstantinopel, ist gestern vormittag in Toulon gestorben.
Patts, 16. März. Der Senat hat in seiner heutigen Rachmittags- fitzung nach längerer Debatte und nachdem die Regierung die Vertrauensfrage gestellt hatte, mit 163 gegen 119 Stimmen der Aufhebung des Zündholzmonopols zügestimmt. Die weitere Beratung der Finanzdebatte wurde darauf aus morgen vormittag vertagt.
Treuekundgebung für die Pfälzer.
Münch«, 17. März. Gestern vormittag fand eine gewaltige Treuekundgebung der vaterländischen Kreise Münchens auf dem Königsplatz im Beisein von Vertretern der staatlich« und städtischen Behörden, der Landespolizei, der Studentenschaft usw. für die ausgewiesenen Pfälzer statt. Rnnd 70000 Person« nahm« an der Veranstaltung teil. Mit lebhaftem Beifall und mit Heilruf« wurde eine Entschließung angenommen, in der es heißt: Die heute auf -dem Königsplatz in München versammelten vaterländisch gesinnten Männer und Frau« aller Stände und Parteien erheben schärfst« Protest geg« die Bedrückungen der Pfälzer am Rhein seitens dev Besatzungsmächte und drück« ihre Bewunderung aus für das standhafte Festhalten der Bevölkerung trotz Mer Leid« am bayerischen un- deutschen Vaterland. — Nach Musikvor:räg« fand die dreier mit dem Liede „Deutschland, Deutschland über alles!" ihren erhebenden Abschluß.
Münch«, 15. März. Wie die Korrespondenz Hoffman» meldet, hat Ministerpräsident Dr. von Knilling namens der bayerischen Staatsregierung eine Kundgebung erlast«, in der er darauf hinwcrst, daß das rechtsrheinische Bähe« mit dem morgig« Tage in die „Pfalzwoche" eintritt, durch die es vor Deutschland und vor der ganzen Welt feiettich bekunden wist. Laß es die Bande zwischen den Landesteil« rechts und links des Rheins als unlöslich betrachtet. Es null der stolz« Befriedigung Ausdruck geben, mit der es die vaterländische Haltung der Pfalz verfolgt. Es will schließlich durch die Tat beweis«, daß es heute und in Zukunft gewillt ist, fein« pfälzisch« Lcmdsleuten helfend zur Seite zu steh«.
lieber den Besuch des Sonderausschusses der Rhetnlanb- kommission i« der Pfalz
vom 11. bis 14. März wird zusammenhängend von berufener Seite gemeldet: Der Zweck der Informationsreise des Ausschusses war, sich zu unterrichten, ob die Ruhe und die Ordnung in der Pfalz zurückgekehrt und ob die Verwaltung wieder m Fluß gekommen ist. Sowohl der Kreisausichuß, wie auch die Vertreter der Gemeinden, Bezirksämter und Bcrufsgruppev Hab« mit Offenheit und Entschiedenheit ihre Wünsche und ihre Befürchtungen znm Ausdruck gebracht. Vor allem wurde auf die große Unruhe hingetvief«, die sich der Bevölkerung wegen -er zahlreichen Vergiftungen in Pirmasens, Dürkheim und Neustadt bemächtigt hatte. Insbesondere wurde von den Bettretern der pfälzischen Regierung betont. Saß es dem Rechtsempfinden zuwiderlaufc, wenn man den eigentlichen Ruhestöre«, den Separatisten, völlige Straffreiheit zufichere, während auf der ander« Seite viele Personen ins Gefängnis geworfen würden, deren Vergehen darin bestand« habe, daß sie sich an der Ms gemeinen Abwehr geg« Len unerträglichen Teriorisnms der Separatisten beteiligt hätten. Diese impulsive Bewegung habe doch schließlich ein« Selbstschutz im Auge gehabt, und kein Mensch Hecke je die Sicherheit der Befatzungstruppen bedroht. Von allen Rednern wurde der Sonoerkommsssion die dringende Bitte vorgetragen, daß er sich für die sofortige Entlastung der Gefangenen einsetzen möge. Nicht minder heftig war der Protest gegen das Auftreten der Separatisten in einer ander« Form und unter dem Namen -er Rheinischen Arbeiterpartei, Lei sich zur Ueberwindung des 9-Stundentages die radikalen Elemente anschlöffen und die eine neue Gefahr nicht nur für die Pfalz, sondern auch für die ganze Bevölkerung des link« Rheinufers bedeute. Die Sonderkommission hat kein« Zweifel darüber gelassen, -aß eine Störung von Rühe und Ordnung in keiner Form geduldet werde und daß ein Grund zur Beunruhigung für die Bevölkerung in Vieser Richtung nicht bestehe.
Prozeß Zetgner.
Leijyig, 15. März. Im Gegensatz zu dem starken Andrang am gestrigen Verhandlungstage geg« Dr. Zeigner, sind heute die Bänke im Zuschauerraum nur mangelhaft besetzt. Die Vernehmung des Zeugen Trommer wird fortgesetzt Der Angeklagte Dr. Zeigner erklärte seine engen Beziehung« zu Möbius dadurch, daß er mit Rücksicht auf die früheren Mehlsch ebungen Möbius nicht bösartig entgegentreten durfte. Die zahlreichen Besuche in seiner Wohnung führte er darauf zurück, daß ihm die vielen telephonischen Anrufe im Ministerium unangenehm waren, so daß er an deren Stelle Möbius lieber in seine Wohnung bestellt habe. Zeuge Trommer: Ich habe Möbius nicht zugetraut, daß er etwas tun könnte. Darum wollte ich ihm auch kein Geld geben. Der Zeuge wird vereidigt. Angeklagter Dr. Zeigner äußert sich dann zu seiner Handhabung des Begnadigungsrechtes, gegen die sich der Referent Geheimrat Lessing wandte. Im weiteren Verlauf der Verhandlung« machte Dr. Zeigner Angaben über sein Vorleben. Den Posten des Justizministers habe er ohne eigenes Zutun und ohne irgendwelche Protektion erhalten. Der Vorsitzende fragte, wie sich Zeigner fühlte, als er vom einfachen jungen Laudgerichtsrat zuni Justiz- minister aufrückte und wie sich seine finanziellen Verhältnisse gebessert hätten. Dr. Zeigner erwiderte, sein Gehalt sei ungefähr von 1800 auf 6000 Mark für den Monat gestiegen. Möbius erklärte dann, dr habe Zeigner oft von der Bah» abgebolt, wenn dieser von Dresden kam. Er habe ihm dann seine Koffer in die Wohnung gebracht. Er habe in einem Bündel Akten gelesen, daß die gegen Trommer -ausgesprochene Gefängnisstrafe in eine Geldstrafe von 18 000 Mark umgewanLelt worden sei. Er habe Tromnier davon Mitteilung gemacht, was Trommer dem Möbius anfängl-ch nicht glaubte. Darauf habe dieser auf ein« Steuerzettel bei einem zweiten Buch geschrieben. Laß die zwei Monate Gefängnis in 18 000 Mark Geldstrafe umgewandelt
auf den täglich erscheinend« „E»ztäler" werden fortwährend von all« Poftanstaltm, Agmturen »nd «nseren Austrägern «tgegengenommsn.