nungrn hin und wieder auseinander Hingen. Mil den 8lbnra- chungen des Ausschusses erklärte sich die Versammlung eiiwcr- stanoen, ebenso mit den von Herrn Flug gestellten Bedingun­gen, deren Berechtigung Hinsicht! ch eines vollzähligen und pünktlichen Besuches der Proben anerkannt wurde. Nachdem von einigen Seiten vorgeschlagen wurde, einstimmig wie ein Mann sich in öffentlicher Abstimmung für den Zusammcmchluh zu erklären, wurde der Antrag auf geheime Abstimmung ge­stellt und diesem stattgegeben. Das Ergebnis darf als ein hoch­erfreuliches, für die weitere Zukunft und em ersprießliches Zu­sammenarbeiten hoffnungsvolles bezeichnet werden, denn von 54 abgegebenen Stimmen lauteten 52 iür den Zusanimenichluß. Der Vorstand gab seiner Freude darüber Ausdrmk und svrach den Wunsch aus, daß die zwei Sänger, welche mit Nem zu stim­men für nötig fanden, trotzdem dem Verein treu bleiben und nach wie vor das deutsche Lied pflegen werden. Einem Wunsche derFreundschaft" entsprechend, »oll kommenden Sonntag, abends präzis 7 Uhr, in derSonne" ein gemeinsä-aftliches Beisammensein stattfinden, bei welcher Gelegenheit der neue Dirigent, Herr Hauptlehrer Fleig, sich vorstellen wird, ferner sollen die Lokalfrage und sonstige geschäftliche Angelegenheiten besprochen werden. Inzwischen war auch der seitherige Chorlei­ter, Herr Oberreallehrer Widmaier, ui der Mitte der Sänger­schar erschienen, die ihn mit dem Sängerwahlspruch empfing. Vorstand Gollmer begrüßte den lieben Freund, der er im Lause der Zeit geworden und bleiben werde, solange er sich im Kreise des Liederkranzes bewege. Herzliche Dankesworte richtete er an den verdienten Mann, der den Liederkranz mit soviel Auf­opferung und Hingabe annähernd 23 Jahre leitete und die schön­sten Erfolge mit ihm erzielte. Unter Anerkennung und voller Würdigung des Opfers seines Rücktritts gab er dem Wunsche Ausdruck, daß Herr Widmaier dem Liederkran; auch künftig als Freund und Berater in den Versammlungen sich zeigen möge. Einstimmig habe die Versammlung beschlossen, ihn in dankbarer Anerkennung seiner vielseitigen, uneigennützigen Ver­dienste um den Liederkranz während dieser langen Zeit zum Ehrendirigenten zu ernennen. Eine künstlerisch ausge­führte Urkunde soll ihm durch eine besondere Abordnung noch überreicht werden. Ties gerührt über diese Ehrung sprach der neue Ehrendirigent seinen wärmsten Dank hierfür aus. Es sei dies das sicherste Siegel dafür, daß mir auch in .Zukunft gute Be­ziehungen zueinander unterhalten werden und das Band, das in langen Jahren gemeinsamen Arbe'tens und Strebens ge­knüpft wurde, nicht zerrissen werde. Kur; streifte er die Ereig­nisse der letzten Zeit mit Worten, aus denen eine leise Wehmut durchklang, als er erneut vor der stattlichen Sängerschar seinen Verzicht als Chorleiter zum Ausdruck brachte. Freudig beweg­ten Herzens und mit berechtigtem Stolze gedachte er der in ge­meinsamer Arbeit errungenen ehrenden Erfolge auf Sängcr- festen, im öffentlichen Leben am Playe bei besonderen Anlässen (Schillerfeier), der Arbeit im Kriege und in den Nachkriegs­jahren. Zusammenfassend glaube er sagen zu dürfen, wir haben das deutsche Lied gemeinsam gepflegt >o gut als wir nur konn­ten nach bestem Wissen, mit ehrlichem, redlichen Streben und mit heißer Liebe. Wenn es möglich sii, Fortschritte auf dem Gebiete irgendwelchen öffentlichen Lebens zu erzielen, so habe der Einzelne nicht das Recht, seine Person länger in den Vor­dergrund zu stellen. Dennoch klang ein schmerzliches Entsagen durch seine Worte, als er bewegten Herzens oer Stätte seines langjährigen Wirkens Lebewohl sagte, und auch in der Brust der Sänger machte sich d eses Gefühl geltend. Aber anderer­seits zeigte sich auch mit diesem Entsagen die ganze Scelengr ößc eines Mannes, der der Sache des deutschen Liedes »schon so man­nigfache Opfer brachte und die Sänger seines dauernden Inter­esses am Liederkranz versicherte. Starken Widerhall fanden seine Schlußworte, als er von der Möglichkeit noch schönerer Erfolge in einem großen Liederkranz sprach, von der Einigkeit, die uns alle umschlingen soll in der L ebe zum deutschen Lied. Den Idealen des deutschen Sängers, dem deutschen Lied und der Sängerfreundschaft galt sein Hoch. Nachdem Mitglied Proß noch Veranlassung nahm, dem scheidenden Dirigenten die besten Wünsche für sein Persönli ches Wohlergehen auszu­sprechen, wurde als letzter Gegenstand der Sängerausflug nach Pfullingen besprochen, für welchen oereirs 41 Meldungen ein­gingen. Entgegen früheren Abmachungen soll der Ausslug- nicht an Pfingsten zu Stande kommen, weil an diesen Tagen auf Lichtenstein und Nebelhöhle Hochbetrieb herrscht, sondern entweder am ersten oder zweiten Maisonmag, an welchen Lagen seitens der Kraftwagengesellschast auch mehr Wagen zur Ver­fügung stehen. Selbstverständlich soll auch den Sängern der Freundschaft" nach erfolgtem Uebertntt in den Liederkranz dasselbe Recht der Beteiligung zustehen wie jedem anderen Mitglied. Die weiteren Vorbereitungen für den Ausflug wird der Ausschuß erledigen. Mit einem hofinungsvollen Glückauf in die Zukunft schloß der Vorsitzende in vorgerückter Stunde die Versammlung.

Wildbad, 13. März. Wie aus der gestrigen Anzeige im Enztäler" ersichtlich, findet morgen Samstag in derAlten Linde" ein Vaterländischer Abend statt, welcher durch musikalische und gesangliche Darbietungen sowie Wortrag Patri­ot scher Gedichte verschönert wird. Im Mittelpunkt des Abends steht ein Vortrag des Herrn Alfred Roth, Stuttgart, Landesvor- fitzender der vereinigten vaterländischen Verbände Württem­bergs und Hohenzollerns, über das ThemaAus Not und Tod empor zum deutschen Leben". Der Abend dürfte für jeden deutsch gesinnten Mann inneren Gewinn bringen, weshalb auch an dieser Stelle freundliche Einladung ergeht.

Aus dem Nachbarland« Baden. Dem Oberforstrat K. Phi­st i p p bei der Forstabteilung des Finan;imuister:ums wurde die Leitung dieser Abteilung unter Verleihung der Amtsbezeich­nung Landforstmeister übertragen. Herr Philipp ist auch bei uns im württembergischen Schwär zwald uns seiner Tätigkeit als Amtsvorstand des Forstamts Hucheniell)Pforzheim wohl bekannt. In forstlichen Kreisen wird es besonders geschätzt, daß derselbe an den Langenbrander Waldbaukursrn seit ihrem Be­stehen September 1913 in aktivster und uneigennütziger Weise sich beteiligt. Seine Wertschätzung an diesen der Initia­tive der Forstbeamten des äußeren Dienstes entsprungenen Ver­anstaltungen, mit freier Beteiligung von Beamten diesseits und jenseits der Grenze, ohne Unterschied der Dienststelle und des Ranges, hat Herr Philipp dadurch bewiesen, daß er beim Ue- bertritt in die badische Forstabteilung dem Finanzminister und jetzigen Herrn Staatspräsidenten die Bitte vorgetragen hat, auch künftighin bei den Langenbrander Waldbaukursen regel­mäßig sich beteiligen zu dürfen. Der badische Finanzminister hat nicht nur in entgegenkommender Weise zugesagt, sondern hat auch sein Interesse an diesen Veranstaltungen dadurch zum Ausdruck gebracht, daß er die bei diesen Kursen regelmäßig be­gangenen badischen und württembergischen Waldungen unter Führung des jetzigen Herrn Landforstm-isters im vergangenen Jahre selbst besucht und sich über die Betnebssührunz durch Vorträge der Wirtschaftsführer bis ins Einzelne orientiert hat. Möge dem badischen Nachbarland wie der gesamten deutschen Forstwirtschaft diese Ernennung zum Heile sein.

WüruLMberg.

Nagold, 11. März. (Tödlicher Unfall.) Als der bei der Firma GÄr. Theurer beschäftigte 53 Fahre alte Fr. Breyer von der fahrrnen Lokomotive abspriug-u wollte, kam er so un­

glücklich zu Fall, daß ihm der Brustkorb eingedrückt wurde, waS seinen Tod nach wenigen Minuten zur Folge harte.

Stuttgart, 13. Mäy. (Jugosi-Edelmesse.) Die Stuttgarter Jugosi-Edelmcsse, bewährt als ein Faktor des wirtschaftlichen Wiederaufbaus in den Bezirken der Edelmetallverarbeitung, tritt am 14. März zum 10. Male, nunmehr im Zeichen der Wertbeständigkeft zusammen. Auf derJugosi" wird konzen­triert wiedergegeben, was die deutsche Edelmetallindustrie an Neuheiten und Qualität bringt. In Stuttgart werden Käufer und Verkäufer aus der Fachwelt vereint sehen, was das Genie der deutschen Kunstgewerbler ersonnen, wie eine ewig wech­selnde Form das Bedürfnis, die Zweckmäß gkeir und den Ge­schmack erläuternd, auch die Schönheit sucht. Alle Vorberei­tungen sind getroffen, die nach dem schönen Stuttgart kommen­den Messebesucher in jeglicher Hinsicht zu befriedigen.

Aulendorf, 13. März. (Ein Vielfraß.) Ein hiesiger junger Mann scheint gegenwärtig seine Tätigkeit nur auf das Gebiet des Vielessens zu verlegen. Er gibt sich hauptsächlich dam.t ab, Wetten, von denen er schon manche gewonnen hat, einzugehen. Bei der erst kürzlich vorgenommenen erbot er sich, 15 Paar Blut- und Leberwürste zu verzehren. Das Wagnis glückte ihm aber nicht, dennschon" nach dem 8. Paar ergab er sich als be­siegt. Durch dieses Mißlingen aber licht eingeichüchterr, wollte er am letzten Sonntag in einer Stunde eine Dose Bismarck- herige mit 31 Stück hinnnterwürgen. Di? Wette wurde ange­nommen. Mch Halbzeit, als der Magen 17 Stück ausgenommen hatte, ging es wieder frisch ans Werk. Doch schon den .18. Hering brachte er trotz größter Anstrengung nicht mehr hin­unter. Zum erlittenen Spott mußte er auch noch für die Kosten der Heringe anfkommen.

Friedrichshafen, 13. März. (Vom Baum erdrückt.) Der in den 20er Jahren stehende Holzarbeiter Josef Bücher von Lö­wenthal ist in der Paul-nenstraße beim Baumfällen tödlich ver­unglückt. Er war beauftragt, an einem an den Wurzeln be­reits abgegrabenen Baum ein Seil zum llmr-ißen des Stammes zu befestigen. Als er einige Meter an den Baum hinaufgcstie- geu war, neigte sich dieser und stürzte um. Bücher, der ab- springen wollte, verwickelte sich in Las Seil und kam dadurch unter den Baum zu liegen, was seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. Der Kopf wurde ihm mit furchtbarer Gewalt so aus die Brust gepreßt, daß ihm das Genick gebrochen wurde. Ob e ge­nes oder fremdes Verschulden vorliegt, wird die Untersuchung ergeben.

Oberkochen OA. Aalen, 13. März. (Wunderbare Rettung.) Das vierjährge Söhnchen des Mühlebesitzers Kaspar Scherer fiel im Hause den l2 Meter hohen Auszug (Schacht) hinab und zwar auf den Kopf. Außer einer kleinen Wunde am Hinter­kopf erlitt das Kind keinen weiteren Schaden. Bald darauf sprang es wieder munter herum, als ob nchts geschehen.

Künzelsau, 13. März. (Zur Frage des Abbaus.) Wie der Kocher- und Jagschote erfährt, soll das hiesige Seminar der I drohenden Abbaugefahr vorerst entgangen sein. Die Aufhebung ? ist um ein Jabr hinausgeschoben worden. Auch das Oberamt soll der Austeilungsgefahr vorerst entgangen sein.

Karlsruhe, 12. März. Hier starb »m Alter von 75 Jahren der frühere kommandierende General des 14. badischen Armee­korps Ernst von Hoiningen, gen. v. Huen?. Er war seinerzeit auch deutscher Militärattachee bei der englischen Armee in In- , dien. Als junger Leutnant hatte er den Feldzug 187071 mit-! gemacht und dabei das Eiserne Kreuz 2. Klasse erworben.

Konstanz, 11. März. Sonntag nacht wurden die berühmten! prachtvollen Freskogemälde im Kreuzzang des Jnselhotels von, Bubenhand beschädigt. Besonders Lein bekannten Kaiserbild! wurde übel mitgespielt. Die Zerstörer haben die Arbeit offen- > bar mit einem sehr scharfen Instrument ausgeführt. Nach ei­nem Sachverständigenurteil lassen sich aber die Schäden wieder ausbessern. Die Täter sind noch nicht entdeckt.

Weinheim, 12. März. Zu der MorL.rnaelegenheit Kabel ist neuerdings zu berichten, daß verschiedene Änze chen vorliegen,' daß der Mörder Landwirt Georg Keck das Mädchen in seirreni eigenen Anwesen erwürgt und bei Tagesgrauen die Leiche- aus seinem Mistwagen an den Baggersee gebracht hat. Weiter wurde festgöstellt, daß Keck einige Tage vor der Tat auf seinem i Allmandacker beim StahlbaL ein großes Loch gegraben hat, of-! fenbar um dort die Leiche zu vergraben. Gestern hielt der Untersuchungsrichter im Beisein Kecks vier --inen neuen Lokal­termin ab. Es liegt Wohl ein vorsätzlicher Mord oo»-, -doch schwebt noch über den Tatort einiges Dunkel.

Genmichres.

Bestrafung der Weinfälschung i« alter Zeit. Am 10. Au­gust 1706 Wurde e n Küfer, Hanns Jakob Ehrni, weil er die hochverpönte Verfälschung mit dem ziemlich schlechten 1702er und 1703er Weinen «dermalen zu Praktizieren sich unterstanden, wodurch etliche Personen an ihrem Leib merklichen Schaden und Buß erlitten, einige auch darum verstorben seynd, von der Herzog!. Regierung zu Stuttgart zum Tode verurteilt und ihm zu wohlverdienter Straf in der allhiesigen Residenzien der Kopf abgeschlagen". Die von ihm geschriebenen Bücher über Weinschmiererei wurden vom Henker öffentlich verbrannt und seine Weine ließ man auslausen.

Vandalismus. Wieder ist eines der letzten seltenen Natn'r- denkmale in Deutschland von Frevlern zerstört worden. Am rechten Saale-Ufer im Kreis Calbe befand sich bis vor kurzem eine sog. Biberburg. Die diese Burg bewohnenden Biber sind von unbekannter Hand getötet und die Burg selbst ist zerstört worden.

Wo bleibt die deutsche Würde? Der französische Boxer Ear- Pentier, der in Amerika von dem Neger Dempsey schmählich be­siegt wurde, kommt jetzt nach Berlin, um dort seine Kunst im Kampf mit einem Engländer vorzuführen. In Paris würde man einen deutschen Boxer steinigen, in Berlin aber wird sich charakterloses Volk genug finden, Las dem abgetakelten Franzo­sen zujubelt.

Das Kind mit dein Wagen geraubt. Eine junge Mutter wollte in Berlin in der Steinmetzstraße Einkäufe in einem Ge­schäft machen und ließ das Kind und Kinderwagen unter der Obhut ihres zehnjährigen Neffen vor d.-c Tür. Während sie noch im Laden war, kam eine Frau und bat den Jungen, eine Besorgung in einem Nebenhause auszurühren. Der Zehnjäh­rige führte den Wunsch auch aus, mußte aber zu seinem Er­schrecken bei der Rückkehr sehen, daß der Wagen mit dem Kind, verschwunden war. Die Mutter begab sich nun auf die Suche, konnte aber weder Kind noch Wagen finden. Am Nachmittag wurde in einem Hause in der Alexandscstraße ein etwa drei Monate altes Kind schreiend aufgefunden. Man brachte es zur Polizei, die sich durch Rundfrage bei den übrigen Revieren be­mühte, die Eltern festzustcllen. Das Kind war »chon als ver­mißt gemeldet und konnte der besorgten Mutter zurückgebracht werden. Der Kinderwagen mit den Betten allerdings ist ver­schwunden^

Handel «td Verkehr.

Ealw, 13 März. Dem Bich-, Schweine- und Pferdemarkt waren insgesamt 136 Stück Rindvieh zugetrieben, darunter 1 Farren, 6 Ochsen, 10 Zugochsen. 34 Kühe, 32 Kalblnnen, 50 Rinder, 3 Kälber. Bezahlt wurden für 1 Paar Schlachtochsen 1200 Mk.. für 1 Paar

Zugochsen 600900 Mark, für Kühe 350850 Mk., für Kalbinnr» 350520 Mk., für Rinder 175-220 Mk. je pro Stück. Der Handel war wenig belebt. Auf dem Pferdemarkt war nichts zugetrieben, auf dem Schweinemarkt dagegen l6 Läufer- und 286 Milchschweine. Bezahlt wurden für Läufer 80 150 Mk., für Milchschweine 35 bis 70 Mark, je pro Paar bei lebhaftem Handel.

Stuttgart, 13. März. Dem Donnerstagmarkt am Vieh- und Echlachthof waren zugeführt: 117 Ochsen, 31 Bullen, 140 Iungbullen, III Iungrinder, 50 Kühe (unverkauft 20), 421 Kälber. 470Schweine, 15 Schafe. Erlös aus je 1 Pfund Lebendgewicht in Goldpfennig: Ochsen 3740 (letzter Markt: 3740), 2. 2534 (unv.1, Bullen 1. 3033 (unv.), 2. 2528 (unv.), Iungrinder I. 4043 (unv.). 2. 34 bis 38 (unv.', 3. 2632 (unv.), Kühe 1. 2833 (unv.), 2. 1825 119-25), 3. 1217 (unv ), Kälber 1.53-56 (55-57). 2.47- 51 50-53), 3. 3545 (3846), Schweine 1. 69-71 (70-72), 2. 64 bis 68 (6568), 3. 5662 (uno.). Verlauf des Marktes: Langsam. Ueberstand.

Stuttgart, 13. März. (Landesproduktenbörse.) Der Getrcide- markt verkehrt in ruhiger Haltung bei ziemlich unveränderten Preisen. Es notierten je 100 Kilo: Weizen 2020,25 (unv.), Sommergerste 21,50-22 (21,75-22,251, Roggen 17,2517,50 (uno.). Hafer 14,25 bis 14,75 (uno), Weizenmehl Nr. 0 29,2530 (unv.), Brotmehl 26,25 bis 27 <uno.), Kleie 9,25 10 (unv.), Wiesenheu 8,59 (unv.), Kleeheu 910 (unv.), drahtgepreßtes Stroh 5,56 Mark.

Nerrefte Nachrichten.

München. 13. März. Der Verfassungsausschuß des Landtage» erklärte mit den Stimmen der Bayer. Bolkspartei und der Mittel­partei die beiden Volksbegehren auf Landtagsauflösung und Ver­fassungsänderung für rechtsungültig. Wie dieMünchener Post' meldet, werden sich in den nächsten Tagen wegen Mordversuches an Herrn von Kahr zu verantworten haben: Der Kellner Karl Gruber, Buchhalter Richard Seidel, Bergbeamter Otto Klecmann, Film­schauspieler Walther Barthel und Schuhmacher Friedrich Holzlager.

Berlin, 13. März. In der gestrigen Besprechung der Reichs­bank mit den Vertretern der Berliner Privatbankiers wegen Ueber- nahme von Aktien der Golddiskontbank hat die Reichsbank den Privatbankiers nahegelegt, für jede Firma eine Garantie in Höhe von 500000 Goldmark zu übernehmen. Von diesem Betrag sollte »/< gleich 125000 Goldmark bar anbezahlt werden. Die Privat­bankiers konnten sich diesem Vorschlag nicht sofort anschließen, sondern haben sich in Anbetracht der Höhe eine Bedenkzeit ausgebeten. Den Zeitungen zufolge ist die Meldung, daß die Erhöhung der Beamtengehälter wahrscheinlich insgesamt nur 15 Prozent betragen wird, verfrüht. Da» Reichskabinett hat sich mit dieser Frage noch nicht befaßt.

Amsterdam, 14. März. Die von dem niederländisch-deutschen Komitee zur Unterstützung der notleidenden deutschen Bevölkerung veranstalteten Sammlungen haben 41600 Gulden ergeben.

Genf, 13. März. Von französischen Journalisten befragt, erklärte der hier weilende Völkerbundskommissar Zimmermann, daß für Deutschland das allerwichtigste die Stabilisierung der Währung sei, gleichviel durch welche Mittel, und daß, sobald diese Stabilisierung erzielt sei, die Welt mit Erstaunen den ungeheuren Aufschwung Deutschlands wahrnehmen werde.

Paris, 13. März. Nach demMatin" beabsichtigt die Regie­rung, jede neue Erhöhung der Brotpreise durch Stabilisierung der Getreidekursc unter allen Umstünden unmöglich zu machen. Die Getreidekurse sollen dem übertriebenen Einfluß der Wechselkurse entzogen werden.

Paris, 14. März. Vier Kommunisten, darunter Vaillant-Eou- turier, die beschuldigt sind, Militärpersonen zum Ungehorsam ange­reizt zu haben, sind zu vier Monaten Gefängnis ohne Strafaufschub und zu je 10 Franken Geldstrafe verurteilt worden. Die Kammer hat mit 360 gegen 210 Stimmen den Vorschlag vertagt, der die Wiedcreinstellung der entlassenen Eisenbahner verlangt. Le Trocqurr hatte die Vertrauensfrage gestellt.

Madrid, 13. März. Ein spanisches Kanonenboot ist mit einer englischen Pacht im Schlepptau in Ceuta eingelaufen. Die Pacht ist von dem Kanonenboot angeblich in dem Augenblick aufgebracht worden, als sie sich anschickte, an der Küste für die Riffleutc Waffen zu landen.

Athen, 14. März. Wegen des Attentats gegen die englische Ge­sandtschaft ist der Polizeipräsident von Athen seines Amtes enthoben worden. Auf die Entdeckung der Schuldigen ist eine Belohnung von 50000 Drachmen ausgesetzt. Durch ein ministerielles Rund­schreiben werden sämtliche öffentlichen Verwaltungen angewiesen, die Porträts des Königspaares aus ihren Amtsräumcn zu entfernen.

New-Pork, 13. März. Der DampferSan Diego" ist bei Kap Hatteras gesunken. Von der 35 Mann starken Besatzung sind 26 in den Fluten ertrunken.

Der Hitler-Prozeß.

München, 13. März. Zu Beginn der heutigen Vormittags­sitzung verliest der Vorsitzende einen Brief des Landgerichtsrats Dr. Kirchgeorg aus Ulm, in dem dieser die Behauptung, er habe in Stuttgart im Auftrag Kahrs in einer vaterländischen Versammlung gesprochen, als falsch be^ichnet und die angeblich gemachten Aeußerungen in Abrede stellt.

Hierauf wird mit der Vernehmung Dr. von Kahrs fortge­fahren. Rechtsanwalt Gademann richtet wieder eine lange Reihe Fragen an den Zeugen, die Kahr im S.mie seiner früher gemachten Ausführungen beantwortet. Für ihn habe es sich bei der Sitzung am 6. November um nichts anderes gehandelt, als eben gegen die gerüchtweise gegen ihn bekanntgewordenen Pläne eines Vorstoßes einzelner ncuonaler Verbände gegen Sachsen und Thüringen Stellung zu nehmen und den Anwesenden an­zudeuten, daß die nationale Sache im Gang? sei. Er halte es für ausgeschlossen, daß Lossow von einem Marsch nach Berlin gesprochen habe. Zeuge habe lediglich erklärt, daß er als In­haber der vollziehenden Gewalt den Befehl gebe, ob Mitglieder der vaterländischen Verbände dazu bestimmt werden, bei der Verwendung der Reichswehr in Thüringen oder Sachsen eine gewisse Verstärkung zu bilden. Auf die Frage des Angeklag­ten Kriebel, ob Zeuge von dem Plan Ehrhardts über einen Marsch nach Berlin Kenntnis hatte, erwidert Kahr, er habe über derartige Vorbereitungen Ehrhardts gewußt. Das sei dann ab­geschnitten worden. Von Vorbereitung:n des BundesBechern und Reich" sei ihm nichts bekannt. Weiter betont Zeuge, daß er immer dagegen Stellung genommen habe, wenn von einem Marsch nach Berlin gesprochen wurde. Zur Frage des Direk­toriums bekundet Zeuge, daß dieses nur eine vorübergehende

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mir nicht endgülti fühle ich mich alb gen ledig und fre Hitlers. Auf die des ArtikelsVor bemerkt der Zeug» Worten. Die F in der Richtug dc daß von Ehrenwi Rechtsanwalt Hoi noch Hitler den V wenn Dr. Weber

würde, daß die La ders gelautet habl gen abzugeben, si Zeuge zu machen, nung Kahrs mit kommissariat nack Sprache. Hierzu lassen, er möchte die Bismarck'sche Zeuge als einen weiter die Frage Staatsgerichtshof reits die Nation« hat und daß auft boten haben. Ei Vereinigungen, ! stellt batten, gedr dere Bundesstaat das mit seinen A tun gehabt. E gung, ihre Bewe morgen die Bew Sitzung wird dar

Berlin, 13. ) sitzung wurde die lehnung von A« gegen die Stimr endgültig angeno erforderlichen Zi und ferner der i Beibehaltung de: tages findet oben -- Merk (Bayer. V zu verlegen, dies' beitgeber zur Fo Pflichten, wird ai teien über Einsck Ofterzeit gegen 1 nommen, desglei» Festsitzung des ! ssA zu nehmen. Worten nochmal ans Grund des