«i einem Mitglied der nein Mieter, besser orien- r Sachlage zu bekommen, »gesetzt je zur Hälfte aus eislicher Ueberlezung bei acht kommt, wurde Em- zeugung, daß, n>enn d» tngskommiision gewesen e, die angeführt wurden, st vom wirtschaftlichen inderes Urteil hätte ab-
Zerion speziell betrifft, fertig gebracht habe, daß ia>ls im städt. Neubau : Familie um eine Woh- Lüge. Die Frau des be- zu mir gesagt, ich möchte ; sorgen. Wenn iveiter nichr vermehrt hat, so ist mg, die jetzt frei werden hier ausdrücklich Räume te werden diese Zimmer künftig zur Verfügung wer 2 Räume, welche ich g find, an andere Mieter nur einen Raum nrehr Sohn von mir, der fest ahre im Kriege und van ö'ldung -- zurückgekchit; 915 m Stellung war, seit ß ich gegenwärtig nicht ohnung nicht geräumt ist, der testen Ueberzeugung, rken würden, wie ich es tun werde, für den Ein- . :ls sich schon noch etwas! bezweifle ich die Angabe, uner mit 2x4 Meter für r ist jedenfalls sonst noch ! licht ganz so kraß, wie er ' alb immer bei der Wahr- an öffentlich iin Enztäler R. Ferenbach.
iä«ter WildbaS ««d Meister«.
adelstamm-
olz-Verfauf
muerstag, den LO.Maq
vormittags 9 Uhr in >ad, im Caffee Bechtle, orstamt Wildbad aus swald I. Abt. Vord. und :er Naßkittelberg, Tuch- rsweg, Christophshof, Gustriß und Gustwiese Ta.- und Fi.-Stämme m.: 120 l., 106 II., 93 11 IV., 168 V., 108 VI.
und Fi.-Abschn. mit 4 I., 9 II., 13 III. Kl. .-Stämme mit Fm.: 14 ; II., 13 III. 2 Fo.. l. mit Fm.: 1 I. und I 2. Forstamt Meistern: Ztaatswald II. Wanne Heuhütte und Mistweg ^o.-Slämme mit Fm.: 60 ll., 90 III. 33 :V, - 15 Fo. Abschn. m. Fm. 6 II., 3IIi. Klasse. 167 tämme Mit Fm.: 156 II., 39 III., 18 IV., , 1 VI. Klasse. 23 Ta.- i. mit Fm. 17 I., 8 II , Klasse. Losverzeichnisse er Forstdireklion G. f. H.
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stamt Herrerralb.
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reitag, de« 21. Marz
vorm. 10 Uhr, in Herauf dem Rathaus aus -wald Hardtberg, Hint. chach, O. Eckkopf, Gais- Rennberg, Bernstein, . Oelberg, Rißplatte, bekberg, U. Dobelwäsele, Dachsbauschlag, Flachs- Großer Platz, Lanken- mwälole, U. Teichloch, aderwegle, Jähenstich: angen: 1326 I»., 2787 395 II., 1060 lll. Kl.; rngen: 395 1., 2070 U.
III. Kl; Hopfenstangen: I., 3425 II., 720 Hl.,
IV. , 2165 V. Kl.; Reb- : 4360 l., 1210 II. Kl.; mstecken: 935 St. Los- hmsse von der Forstdi- :, G f. H., Stuttgart.
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Neuenbürg, Mittwoch, den 12. März 1924.
82. Jahrgang.
Deutschland.
Berlin, 10. März. Seit heute vormittag 11 Uhr findet im Reichsfinanzministerium eine Besprechung mit den Vertretern der Länder statt, die sich mit der Erhöhung der Beamtengehälter befaßt. Es sind auch Vertreter der Beamtenorganiationen hinzugezogen. Es handelt sich um die Erhöhung der Gehälter NM 20 HVo»->ut.^ Ob das schon zum 1. April möglich sein wird itno 'sine die Zerrung dafür nach erfolgtem Beamtenavbau geschaffen wird, ist im Augenblick noch nicht geklärt. — Reichsau- tzenminister Dr. Stresemann beabsichtigt, nicht mehr für einen Wahlkreis zu kandidieren, vielmehr will er sich nur an die Spitze der Reichswahlliste setzen lasten. Veranlassung zu diesem Entschluß dürften die internen Vorgänge in der Partei gegeben haben. — Die russische Postverwaltung teilt mit, daß vom 1. Mai dieses Jahres an Briefe, die die Ortsbezeichnung Petrograd (Petersburg) tragen, nicht mehr befördert werden. Von diesem Tage an gibt es für die russische Post nur noch „Leningrad".
Enthüllungen zum Hitler-Prozeß.
München, 10. März. Der Abgeordnete Fritz Schäffer der Bayerischen Volkspartei macht heute im „Bayerischen Kurier" geradezu sensationelle Enthüllungen zum Hitler-Prozeß. Dr. Heim war, wie berichtet, in der Verteidigungsrede Ludendorsss scharf mitgenommen Worden. Dr. He:m hat daraufhin in einer Unterredung, die er einem Mitarbeiter der „Münchener Neuesten Nachrichten" gewährt hatte, auf geheimes Beweismaterial hingewiesen. Gegen Lese Bemerkung Dr. Heinis hat dann ein Verteidiger in öffentlicher Sitzung sich aufgehalten und erklärt, daß hier irgendwie eine Indiskretion vorgekommen sein müsse. Nun meldet sich eben Abgeordneter Schaffer und erklärt, daß er Dr. Heim 'das Material gegeben habe. Man erfährt, daß dem Abgeordneten von Rechtsanwalt Hemeler, dem Verteidiger des Oberlandesgerichtsrats Pöhner, allen Ernstes der Vorschlag gemacht wurde, die Staatsregiernng möge doch den Angeklagten von sich aus die volle Begnadigung nach den: Urteilsspruch zusichern, >dann sei die Verteidigung Lernt, den Prozeß so zu führen, daß das Vaterland dadurch nicht geschädigt würde. Der Abgeordnete Schäffer veröffentlichte daun seinen Briefwechsel mit dem Rechtsanwalt.
Die Angelegenheit ist so ungeheuerlich, daß sie sicher wahrscheinlich schon morgen im Prozeß zur Sprache gebracht tverden wird. Denn hier muß Klarheit geschaffen werden, ob es wahr ist. Laß die Verteidigung eine Begnadigung zugesichert verlangt habe für den Fall, daß sie die Interessen des Vaterlandes in der Prozeßführung nicht schädige.
Der Hitler-Prozeß.
München, io. März. Nach einer kurzen Verhandlungspause gab dann der Zeuge eine eingehende Darstellung der Vorgänge im Bürgerbräukeller und erklärt, es »er ihm nicht im Entferntesten der Gedanke gekommen, daß an diesem Abend irgend etwas Passieren könnte. „Wie hätten wir denken können, daß auf eine Versammlung nationalgesinnter Männer von anderen vaterländisch und national Denkenden ein Ueberfall gemacht werden könnte?" Als das Gedränge im Saal entstanden sei, habe er zunächst den Eindruck gehabt, daß man die Versammlung von linksradikaler Seite stören wollte. Der Eindruck, den Hitler und seine Gefolgschaft machte, lei der größter Erregung gewesen. Hinter Hitler sei ein Mann in der bekannten Hitler- Uniform mit angelegter Mauserpistole gestanden. Hitler selbst sei mit einer Mauserpistole auf Herrn von Kahr zugegangen, während Geister und er wie andere Leute mit Pistolen im Schach gehalten wurden. Hitler habe dann die drei Herren in scharfem Ton aufgefordert, ihnen zu folgen. Während dieser Vorgänge hätte muh eine Anzahl Leute, die bisher friedliche Zeugen waren, Pistolen gezogen und beobachtet, ob etwa einer der drei Herren oder ihrer Begleitung nach einer in der Tcüche befindlichen Waffe greifen würde. Nach emigem Zögern seien Kahr, Geister und er widerstrebend Hitlev gefolgt, der immer noch seine Pistole in der Hand gehabt habe und von seinen Pistolenmännern umgeben gewesen ici. Sie seien durch eine Gaste von Bewaffneten umgeben gewesen. Am Saaleingang sei ein Maschinengewehr aufgestellt gewesen. Vor dem Nebenzimmer seien Dutzende von bewaffneten Leuten mit drohenden Mienen dagestanden. Sie seien hierauf mit Hitler in das Zimmer hineingegangen, begleitet von einigen seiner Bewaffneten. In der seit dem ersten Auftreten Hitlers abgelaufenen Zeitspanne hätten sich in ihm (dem Zeugen) eine Fülle von Gedanken zusammengedrängt. Das stärkste Gefühl war das der Empörung und tiefften Verachtung über den skrupellosen und hinterhältigen Ueberfall trotz der getroffenen Abmachungen und trotz der gegebenen Zusicherungen. Das gleiche Gefühl sei das der tiefften Trauer gewesen, daß die vaterländische Bewegung in Bayern und im Reich auf das Schwerste geschädigt werde und daß der konzentrische Druck auf Berlin nunmehr verpuffen müßte. Se.sser habe ihn mit schwerer Sorge erfüllt über die Folgen, die jetzt eintreten müßten; in Bayern allgemeines Durcheinander, im Reiche die Reichsexeknüon gegen den Aufstand in Bayern, Einwirkung auf das Ausland, Einmarsch der Tschechen von Osten, Einmarsch der Franzosen von Westen. „Was war zu tun? Wie konnte das Unheil cchgewendet lverden?" Infolge der Extase der Hitlerleute iei es unmöglich gewesen, Hitler noch im Saale entgegenzutreten, denn ein geringfügiger Zwischenfall hätte eine sinnlose Schießerei Hervorrufen können. Aber auch im Nebenzimmer hätte Hitler nicht entgegengetreten lverden können. Der verhängnisvolle Schritt sei getan gewesen Hitler würde nicht zurückgetreten sein. Die Namen Kahr, Lossow und Seisser wären weiter mißbraucht worden, das Unglück immer größer und die Folgen immer schwerer gewesen. Um das Vaterland vor dieser schweren Gefahr retten zu können, habe es nur einen Entschluß gegeben: Hitler und seine Anhänger zu täuschen, ebens« wie er Kahr, Lossow und Seisser ßetiuscht Hab«. Seine Ansicht sei dabei gewesen, sein« Hand
lungsfreiheit sobald wie möglich wieder zu gewinnen und den Brand auszulöschen, bevor er zu große Ausdehnung gewonnen hätte. Als mitverantwortlicher Träger der StaatSautorität sei es seine Pflicht gewesen, ohne Rücksicht auf die eigene Person alles einzusetzen, um die unabsehbaren Folgen für Bayern und das Reich hintanzuhalten, die eingetreren wären, wenn die Diktatur Hitler auch nur einige Tage gedauert hätte. Durch kurze Blicke und zugeflüsterte Bemerkungen — wobei seinerseits der Ausdruck „Komödie spielen" gefallen sei — habe er sich mit seinen Genossen verständigt. Alles, was noch weiter im Bürger- bränkeller geschehen sei, sei für ihn, Kahr und Seisser ein unabwendbar lästiges Gefühl gewesen, das sie über sich ergehen lassen mußten, ohne auch nur einen Augenblick in bezug auf ihre Richtlinien zu schwanken. Er stelle fest, daß alle Behauptungen unwahr seien, wonach Kahr durch irgendwelche Beeinflussungen von außen her umgefallen sei. Ebenso unwahr seien alle Behauptungen, wonach er ursprünglich mit von der Partie gewesen sei und erst nachträglich unter irgend einem Druck ihm unterstellter Offiziere sich geändert habe. Der Zeuge schildert dann die Vorgänge, die sich im Nebenzimmer des Bürgerbräukellers abgespielt haben. Anwesend waren Kahr, Lossow und Seisser, Major Hunglinger, ferner Hitler und drei oder vier Leute der Leibwache mit gezogenen Revolvern. Hitler schrie sofort: „Niemand verläßt lebendig das Zimmer ohne meine Erlaubnis". An der Tür ging ein Bewaffneter auf und ab und die anderen Pistolenmänner standen, uns im Auge haltend, zur Seite. Hitler war mit Schweiß bedeckt und fing mit exaltierter Stimme an, als ob er sich in einer Volksversammlung befinde, uns folgendes zuzurussn: Re.chsregie-mng gebildet, bayerische Regierung abgesetzt; in Bayern wird ein Lan- Lesverweser sein. Er machte dann Mitteilungen von der geplanten Ministerliste. Der erste Akt stand im Zeichen der Pistole, des brutalen, mit bewaffneten Mitteln ausgeübten Zwanges. Hitler habe verhindert, daß die drst Herren miteinander sprachen und habe erklärt, sie müßten mit ihm kämpfen oder sterben. Der zweite Akt habe sich >o abgespielt, daß, während Hitler draußen im Saal eine neue Ansprache hielt,» Dr. Weber in einer bösen, unsympathischen Weise den Versuch fortsetzte, die Zustimmung zu erhalten, auch dabei sei es verhindert worden. Laß die drei Herren miteinander sprachen. Im dritten Akt habe Hitler mitgeteilt, daß seine neue Ansprache großen Jubel ausgelöst habe, und er habe dann weiter in die drei Herren gedrängt, wenn auch weniger exaltiert. Im vierten Akr ,ei Ln- dendorff gekommen, der ohne weiteres in sichtlicher Erregung gesagt habe: „Meine Herren, ich bin ebenso überrascht wie Sie, aber der Schritt ist getan. Es handelt sich um die große nationale und völkische Sache. Gehen Sie mit uns!" E: «Zeuge) habe.daraus gefolgert, daß Ludendorff in die ganze Sache eingeweiht war. Mit dem Erscheinen Lndendorffs seien Plötzlich die Pistolen verschwunden und alles nur mehr auf Zureden eingestellt gewesen, Hitler betonte wiederholt, an dem Geschehenen sei nichts mehr zu ändern. Der Zeuge erklärte cs nachdrücklich als unwahr, daß er zu Ludendorff gesagt habe: „Ihr Wunsch, Exzellenz, ist mir Befehl!" Solche lakaienhaften Ausdrücke seien ihm fremd. Er habe seine Zustimmung nur gegeben mit den starren Worten: Gut! Nach einigem Zögern habe sich auch Seisser zustimmend geäußert. Gegenüber Kahr dauerte das eindringliche Zureden noch länger. Schließlich erklärte sich Kahr bereit, als Statthalter Bayerns sich zu beteiligen. Im Saal selbst habe er seine bekannte Erklärung nicht aus eigenem Antrieb abgegeben. Hitler habe ihn einfach in den Vordergrund dirigiert. Das Ganze sei eine äußerst peinliche Szene auf der Tribüne gewesen. Abgclehnt konnte nicht Werden, da es im Sinne des Täuschungsmanövers gelegen war. Während der ganzen Vorgänge sei er, Zeuge, von tiefster Erbitterung und Empörung über den begangenen Trenbruch erfüllt gewesen. Nachdem man aus dem Saal ins 31 ebenzimmer zurückgekommen sei, hübe Hitler erneut um Verzeihung gebeten. Es sei deutlich zu erkennen gewesen, daß er etwas getan hatte, was er nicht hätte tun dürfen. Die Sitzung wurde hierauf unterbrochen und ans nachmittags 3 Uhr vertagt. Bei den weiteren Auslastungen des Generals Lossow über die militärischen Maßnahmen am 9. November wird zum erheblichen Teil die Oeffent- lichkeit ausgeschlossen sein.
In der Nachmittagssitzung wird d:e Vernehmung Lossows fortgesetzt. Lossow sprach eingehend über die Vorgänge in der Nacht zum 9. November. In der Stadtkommandantur sei er um dreiviertel elf Uhr eingetroffen und General Danner habe ihn mit der charakteristischen Frage empfangen: Exzellenz, das war doch alles Bluff? Er habe den Herren dann die Vorgänge im Bürgerbräukeller geschildert, auf den dort begangenen Bei rat und Treubruch hingewiesen und geantwortet, daß er seine Erklärung dort nur zum Schein tmd unter dem Zwange der Gewalt abgegeben habe. General Danner habe inzwischen bereits Maßnahmen getroffen gehabt, mit denen er sich durchaus einverstanden erklärt habe. Nachdem die Stadtkommandantuc nun mitten in der Stadt liege und nur eine kleine Wache habe, sei beschlossen worden, sich in die Kaserne des 19. Infanterieregiments zu begeben, während Oberst Deister inzwischen in der Türkenkaserne seine Truppen verstäitdigt habe. Nach elf Uhr traf >der Zeuge in der Kaserne ein, vor der noch mehrere Trupps, zum Teil bewaffneter Nationalsozialisten standen. Dort sei ihm gemeldet worden, daß die nötigen Maßnahmen zur Verteidigung der Kaserne eingeleitet seien. Es 'ei kurz nacheinander eine Reihe von Offizieren eingetroffrn, und es sei auch die Meldung gekommen, daß einige hundert Oberländler den Pionieren gegenüberständen. Es sei Befehl gegeben worden, die Oberländler zu entwaffnen und General Acchter in Schutzhaft zu nehmen. Die Generale Danner und von Kreß erhielten Befehl, die Truppen in den auswärtigen Standorten aufzusuchen und deren Abtransport nach München M beschleunigen, und zwar von Augsburg, Landsberg, Kempten, Landshut, Regensburg und die Garnisonen im nördlichen Bayern. Da Kahr und Seisser noch nicht eingetroffen waren, sei ein Kraftwagen nach
dem Regierungsgebäude geschickt worden, um die beiden Herren zu informieren, daß das Kasernenviertel sicher in der Hand der legalen Macht sei. Die beiden Herren wurden gebeten, baldigst dahin zu kommen. Kurz nach ein Uhr nachts trafen Kahr und Geister in der Kaserne ein, und Seisser teilte mit, daß die Lan- despolizei fest iu seiner Hand sei und weitere Verstärkungen der Landespolzei nach München herangezogen würden. (Im weiteren Verlauf seiner Auslastungen kam Lossow auf die militärischen Maßnahmen zu sprechen. Hier wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen.)
Ein Verteidiger erklärte, er bringe gegenüber der Ableug- nmrg Lossows von dem geplanten Vormarsch nach Berlin sein Befremden zum Ansdruck, nachdem durch die in geheimer Sitzung übergebenen Urkunden und Befehle und durch die in geheimer Sitzung gemachten eidlichen Zeugenaussagen einwandfrei festgestellt sei, daß die Angaben Lossows in diesen Punkten nicht der objektiven Wahrheit entsprächen. Der Angeklagte Hitler erklärte,-daß er seine Darstellung restlos aufrecht erhalte und daß diejenige von Lossow unwahr und unaufrichtig seien. Das Gericht beschloß dann, für die weitere Vernehmung Lossows die Öffentlichkeit auszuschließen. Kurz vor halb 6 Uhr kam Lossow ans dem Sitzungssaal. Die Verhandlung wurde aber noch einige Minuten unter Ausschluß der Oessentlichkeit iortgeführt. Nach halb 6 Uhr wurde eine Pause eingelegt. Nach halb 7 Uhr trat der Gerichtshof in den Saal. Der Vorsitzende erklärte, daß die Dienstagverhandlung um 9 Uhr vormittags mit der Vernehmung des Herrn von Kahr beginnen werde.
Ausland.
London, 11. März. Macdonald kündigte im englischen Unterhause die Herausgabe eines Blau-Buchs über die Sicherungs- frage an.
Neue Senatsoffenfive gegen Poinrare.
Paris, 11. März. Die Finanzkommission des Senats hat gestern vormittag die Aussprache über die Regierungsvorlage fortgesetzt, und die Artikel 33 bis 50 erledigt. Die Kommission hat mit 15 Stimmen Mehrheit gegen vier Stimmenthaltungen sich gegen die Abschaffung des Streichholzmonovols ausgesprochen. Diese neue Offensive der Kommission gegen die Finanz- Vorlage des Kabinetts erregt in Pariser Kreisen beträchtliches Aufsehen. Die Kommission hat gestern nachmittag 4 Uhr die Beratungen wieder ausgenommen. Der Bericht soll Donnerstag nachmitag in der Kammer gegeben werden. Die Debatte hierüber in «der Kammer dürfte wahrscheinlich am Freitag eröffnet werden. — Nach New-Uorker Meldungen sagt man in amerikanischen Finanzkreisen den baldigen Rücktritt Poincares voraus.
Aus SSadL» Bezirk und Arngebung,
Neuenbürg, il. März. (Aus der Bezirksratssitzung vom 6. März 1924.) Die Landarmenumlage für das Vierteljahr l. Januar bis 31. März 1924 beträgt 5168 Goldmark, hiervon wurde Kenntnis genommen. — Die Anstellung des Verw.-Kand. Theurer ab 1. März 1924 als Gehilfe des Vcrw.-Akt. Trostel ist genehmigt worden. — Einem dringenden Bedürfnis entsprechend, ist die Einrichtung einer Nachtfermprechverbindung mit dem Bezirkskrankenhaus beschlossen worden. — Der von Dr. Böcker nachgesuchte Urlaub vom 8. bis 17. März 1921 wurde genehmigt. — Der Anschaffung eines Krankenkraftwagens soll im Lauf des Frühjahrs nähergetreten werden. — Für Las aus 1. November 1923 eingerichtete Arbeitsamt (öffentlicher Arbeitsnachweis für den Bezirk Neuenbürg) war noch eine Satzung zu erlassen, die nach dem Vorschlag des vorläufigen Verwaltungsausschusses festgestellt worden ist. — Eine Reihe von kleinen Notstandsarbeiten wurden teils anerkannt, teils abgelehnt. — In der Kleinrentnerfürsorge wurden neue Unterstützungsratcn zur Zahlung angewiesen und ältere und neuere Fälle teils genehmigt, teils abgelehnt. — Entsprechend dem Vorgang des Reichs und des Landes wird die Dienstzeit der Amtskörperschaftsbeamten auf wöchentlich mindestens 51 Stunden festgesetzt. Bezüglich der Bezirksfürsorgestelle, des Arbeitsamts usw., sowie bei der Oberamtspflege verbleibt es vorläufig bei der staatlichen Regelung, mit der Ausnahme, daß die Kanzleien der Oberamtspflege Mittags um 12^ Uhr geschlossen und erst um 2^l Uhr wieder geöffnet werden; letzteres trifft auch bei der Oberamtssparkasse zu, deren Beamren gegenüber der staatlichen Regelung außerdem noch morgens eine halbe Stunde später beginnen und dafür nachmittags später aufhören (die Schalteröffnungszeit wird von vorstehender Dienstzeitrcgelung nicht berührt). — Die Mitglieder des Ausschusses für die Wahl der Schöffen und Geschworenen sind für das Kalenderjahr 1921 neu gewählt worden. K.
Neuenbürg, 10. März. In der am Sonntag im Gasthof zur Sonne stattgefnndenen Versammlung des Vereins der Sparer erstattete der Vorstand, Oberpostsekretär Schur, zunächst Bericht über die am 2. d. Akts, abgehaltene Landesversammlung. Nach dem Urteil des Reichsgerichts vom 28. 11. 23 müssen „alle Forderungen, die durch Geldentwertung in der Weise entwertet sind, wie dies im Laufe der Zeit eintrat, in gerechtem und billigem Umfang aufgewertet werden". Bezirksnotar Reuß machte die erfreuliche Mitteilung, daß in allerletzter Zeit ein Bürger des Oberamts freiwillig seine Hypothekenschuld ans den vollen Goldmarkwert aufgewertet habe. Ehre einem solchen Mann. Einen anderen Standpunkt nimmt die jetzt allerdings im Sterben liegende Reichscegierung ein. In ihrer Verordnung vom 14. 2. 24 schließt sie in tz 11 alle Gläubiger, „die ohne Vorbehalt ihrer Rechte die Löschung bewilligt oder Zahlung angenommen haben", von einer Auswertung aus. Durch diesen Paragraph sollen, schreibt LandeS- präsident Dr. von Lieber, alle die armen Kleinrentner und Mündel, die im Vertrauen auf die bestimmten Aussprüche der höchsten Justizorgan« deS Reiche» blutenden Herzens ihre Hy. Poche! von gewissenlosen Schuldnern sich haben zurückzahlen