Stunden zu genießen, und dem Wunsche, daß alle Anwesenden einen inneren Gewinn mit nach Hause nehmen möchten, schloß die in echt vaterländischem Geiste verlaufene Veranstaltung.

x Birkenfeld, 9. März. Der Mieterverein hatte auf letzten Samstag abend eine öffentliche Versammlung im Gasthaus zum Adler hier einberufen. Einladung erging auch an die Hausbesitzer und an die Gemeindebehörde. Als Re­ferent war gewonnen Rechtsanwalt und Gemeinderat V.Bag- n a t o - Eßlingen, Vorsitzender des Mieterschutzverbandes Württemberg und Hohenzollern. Der Vorsitzende Ruhl be­grüßte die Versammlung, sein Bedauern ausdrückend, daß die­selbe im Hinblick auf die Wichtigkeit der Tagesordnung nicht bester besucht war. Hierauf erteilte er dem Referenten das Wort, der das Thema behandelte:Bau- und Genostenschafts­wesen; die Mietssteuer nach der 3. Steuernotverordnung und die gesetzliche Mietzinsbildung". Er führte etwa folgendes aus: Die Wohnungsfrage ist die ernsteste Frage unseres Volkes, sie ist die soziale Frage, weil sie Ursache und Ausgangspunkt un­serer heutigen und künftigen sozialen und wirtschaftlichen Ver­hältnisse fein rnuß. Die Wohnungsnot berührt alle Menschen, Weil sie in zunehmendem Maße die Meirichen erbittert, und diese Verbitterung wird nicht kleiner, sondern immer größer. Die Behebung dieser Not ist Aufgabe aller. Wir dürfen nicht gedankenlos das Bauen auf die sogen. Besitzenden abwälzen, schon deshalb nicht, weil manches, was wir heute für Reichtum halten, Scheinbesitz ist. Erkennen wir das Bedrohliche der Woh­nungsnot nicht, so wird uns die nahe Zukunft den Abgrund zeigen, in den uns die Wohnungsnot schließlich führt. Welches ist die Ursache dieser Not? Die Ursache der Wohnungsnot ist in verschiedenen Umständen begründet, in der Bevölkerungszu­nahme, im Stillstand der Bautätigkeit während des Krieges, nach Kriegsende im Mangel an Baustoffen und Arbeitskräften und letzten Endes in der Unrentabilität des Wohnungsbaues überhaupt. Das Bauen ist jetzt nach Stabilisierung der Mark noch viel zu teuer. Diejenigen, die bauen könnten, legen ihr Geld nutzbringender an als in Miethäusern. Das hat die In­flationszeit deutl ch gezeigt. Durch Einkäufe von Devisen oder Waren hat der Kapitalist mehr verdient, als wenn er sein Geld in Häusern angelegt hätte. Wo das Geld am besten ren­tiert, wird es angelegt. Die Mieter aber, von denen die Mehr­zahl kein Geld hat und zu den Aermsten unter den Armen ge­hören, können nicht Lauen. Scharf geißelte der Redner den Egoismus vieler Hausbesitzer. Vom privatkapitalistischen Stand­punkt aus ist ein Bauen nicht denkbar, weil es zur Zeit des teuren Geldes (10 Prozent und mehr) sich niemand drum reißt, Miethäuser zu bauen. Dann ist meistens Privatkapital fiir die Allgemeinheit heutzutage kaum zu haben. Daraus ergibt sich, daß die Wohnungsnot noch nicht so gleich behoben werden wird. Diese Wohnungsnot besteht freilich nicht allein in Deutschland, auch England, Frankreich, Holland und Dänemark leiden unter ihr. Seitdem in England die Arbeiterpartei die Regierung an sich gerissen hat, sind dort über 200 000 Wohnhäuser erstellt wor­den, wodurch die Wohnungsnot bedeutend vermindert wurde. Wohnung und Nahrung bilden die Grundlagen eines Volkes, wenn es gedeihen soll. Staat und Gemeinde haben Interesse an diesem Gedeihen, also auch Interesse, die Wohnungsnot zu be­seitigen, koste es was es wolle. Hier in Birkenfsld ist es höchste Zeit, sofort einzuschreiten, wenn die Not nicht unerträglich werden soll. Helfen kann nur eins, der einige Wille zur -Selbst­hilfe, zum Bauen. Die Gemeinden müssen künftig für sich selbst sorgen. Darum müssen Gemeinde und Witter einig ge­hen, bzw. muß eine gemeinnützige Baugenossenschaft mit mög­lichst sparsamer Verwaltung gegründet tverden. Diese Genos­senschaft hätte die Aufgabe, praktische und solide Wohnhäuser zu bauen. Des weiteren verbreitete sich der Redner noch über die Mietssteuer nach der 3. Steuernotverordnung und die gesetz­liche Mittzinsbildung. Der lehrreiche Vortrag wurde mir großem Be fall ausgenommen. Es schloß sich eine lebhafte, zum Teil erregte Debatte an. Vor allem wurde der Mißstimmung über das Fernbleiben der Gemeindebehörde Ausdruck gegeben. (Wie wir hören, ist das Fernblechen des Herrn -Schultheißen wohl dem Umstand zuzuschreiben, daß eil: Trauerfall bei ihm eingttrtten ist.) Trotz -der Mahnung des Vorsitzenden, in der Debatte nicht persönlich zu werden, wurde dieses Gebot stark übertreten, so daß der anwesende Gemeinderat Reißer die Angriffe auf das Rathaus m t aller Energie zurückwies. Bank­beamter Arnold geißelte Mißstände, denen die Mieter ausge­setzt sind und zeigte gangbare Wege, die zur Beseitigung der Wohnungsnot führen können. Oberlehrer Frey glaubt, daß durch solch scharfe Auseinandersetzungen, wie sie der heutige Abend gezeitigt habe, der Beseitigung der Wohnungsnot nicht gedient ist. Wenn man eine brauchbare Baugenossenschaft grün­den will, braucht man die Gemeindeverwaltung unter allen Umständen. Er macht -dem Verein den Vorschlag, aus seiner Mitte eine Kommission zu wählen, die sich mit der Gemeinde­behörde ins Benehmen setzt behufs Gründung fraglicher Bau­genossenschaft. Noch eine ganze Anzahl Redner hcwen sich an der Aussprache beteiligt. Die Ausführungen dieser Redner (Walz, Ochner, Kaiser, Stanger, Schcoth, Burkhardt, Ruhl) im einzelnen hier wiederzugeben, ist wegen Raummangel leider

nicht möglich. Das Schlußwort hatte Rechtsanwalt v. Bagnato. Er ist mit -den Ausführungen des Oberlehrers Frey ganz ein­verstanden. Wenn man die Bautätigkeit beginnen will, braucht man ohne weiteres die Hilfe der Gemeinde. Deshalb müsse man in seinen Aeußerungen vorsichtiger sein. Man darf sich den Weg zur Gemeindebehörde nicht verschütten. Also weg mit dem Größenwahn! Mehr Taktik üben! Das Verhältnis zwischen Witter und Gemeinde, zwischen Hausbesitzer-und Mieter müsse besser werden.

Würuemverg.

Stuttgart, 10. März. (Die Aussperrung in der Holzindu­strie beendigt.) Nachdem in der Frage der Arbeitszeit durch zentrale Verhandlungen in Berlin fiir das ganze Reich die Ar­beitszeit auf 48 Stunden vorläufig festgelegt und der Schieds­spruch des Schlichters für Württemberg, der eine Lohnerhö­hung von 6 Pfg. die Stunde vorsieht, von beiden Parteien für Württemberg angenommen ist, konnte heute die Arbeit allge­mein wieder ausgenommen werden.

Stuttgart, 10. März. (Richter und Landwirte.) Justizmi- nister Beyerle schreibt imStaatsanzeiger"' In derSchwab. Tageszeitung" vom 9. März wird in einer Anfrage an den Justizminister die Behauptung ausgestellt, der Zentrumsabgc- ordnete Andre habe in einer Versammlung die Auffassung aus­gesprochen, ,chaß anscheinend die starken Strafen gegen die Land­wirte von dendeutschnational" gesinnten Richtern nur des­halb ausgesprochen werden, damit die Landwirte scharf gemacht werden und mit Recht oder Unrecht gegen die Republik gehetzt werden können." Ich kann nicht glauben, daß der Abg. Andre sich in dem Sinn ausgesprochen hat, wie es die Schwab. Tages­zeitung darstellt. Jedenfalls aber stelle ich als »leine Ueberzeu- gung fest: Niemals wird ein württ. Richter aus solchen Grün­den ein Urteil fällen.

Altshausen OA. Saulgau, 10. März. (Den Vater erschla­gen.) Am 29. Februar abends gab es m einer hiesigen Wirt­schaft einen Streit zwischen dem 67 Jahre alten Privatier Wil­helm Schäfer und seinen Söhnen. Kunstnrüller Gottlieb Schä­fer hier, der schlichten wollte, wurde von seinem Vater tätlich angegriffen und versetzte in der Abwehr dein Vater einen Schlag auf den Kopf. Auf dem Heimweg brach der Vater vor seiner Wohnung zusammen. Am folgenden Morgen wurde er in be­wußtlosem Zustand ins Krankenhaus verbracht, wo er noch am gleichen Tag starb.

Waldsee, 10. März. (Tollwut.) Der 12 Jahre alte Sohn der Frau Konditor Linder wurde von einem Hund des Son­nenwitts Wassermann gebissen. Beide Hunde des Wassermann wurden sofort erschossen und bei beiden die Tollwut festgcstellt.

Friedrichshafen, 10. März. (Ozeanfahrt desZ. R. 3".) Das hier im Bau befindliche amerikanische LuftschiffZ. R. 3" soll auf Weisung des amerikanischen Marineministerums Ende April oder Anfang Mai über -den Ozean nach Amerika fliegen. Die Probefahrten beginnen nächste Woche.

Baden.

Pforzheim, 9. März. Die evang. Stadtgcistlichkeit und die Kirchenältesten der evangelischen Kirchengemeinde erheben öf­fentlich Protest gegen die Lustbarkeiten, die riesige Summen an Geld und viel an sittlichen Werten verschlingen. Vor allem wenden sie sich auch dagegen, daß die Lustbarkeiten noch über Fast­nacht hinaus bis in die stille Passionszett hinein zugelassen sind. Die gesamte Volksgemeinschaft rufen Stadtgeistlichkeit und Kir­chenälteste auf das Ernstlichste zur Selbstbesinnung auf und zu derjenigen Einfachheit der Sitte und der Lebensgestaltung, die allein eine bessere Zukunft verbürgt.

Konstanz, 10. März. Vor der Strafkammer hatten sich 13 Reichenauer Fischer wegen Aufruhrs zu verantworten. Der An­klage liegt fotzender Tatbestand zugrunde: Am 18. Oktober wur­den den angeschuldigten Fischern Rupert Heckmann und Fritz Glönkler II wegen Verdachts unerlaubter Ausfuhr ihre beiden Gondeln und Schweizer Franken beschlagnahmt. Darauf sam­melten sich am 26. Oktober vor dem Zollamtsgebäude beim Landungssteg der Insel etwa 80 Rnchenauer Fischer an, die die Herausgabe der Gondeln und des Geldes verlangten. Unter den Leuten befanden sich auch die Angeklagten, die gegen die Zollbeamten grobe Beschimpfungen ausgestoßen und die Beam­ten dadurch beleidigt und außerdem bedroht hatten. Die An­geklagten wurden mit Gefängnisstrafen von 6 bis 9 Monaten bedacht. Ein Angeklagter wurde freigeiprochrn.

Vermischtes.

Ein Münchener Kwilecka-Fall. Ein rätselhater Vorfall, der lebhaft an die seinerzeit vielbesprochene Affäre der Grä'in Kwilecka erinnert, beschäftigt zur Zeit die Münchener Polizei­behörde. Merkwürdigerweise liegt der Fall bereits zwei Jahre zurück und seine Umstände erscheinen nicht weniger verwickelt, wie die damalige geheimnisvolle angebliche Verwandlung eines mährischen Bahnwärterkindes in einen Polnischen Grafensohn. Im September 1922 erschien in einer Zeitung ein Inserat, wo­nach ei« neugeborener gesunder Knabe gesucht und an Kindes­

W) Der Kampf im Speffart.

Erzählung von Levin Schücking.

Und das Herz ging den Männern auf, als sie den Fourgon öffneten und seinen Inhalt plünderten. Brot und Würste, Gebackenes, kaltes Geflügel, Pasteten, Kuchen, Flaschenkörbe mit Bocksbeuteln, genug wurde aus dem Jnnnern herausgelangt, um die ganze Mannschaft satt und tru.rken zu machen. Dazu silbernes Gerät und Teller und Trinkgeschirr; das letztere diente zuerst, überströmt von dem Inhalt des goldenen Main- und Steinweins, der aus den Bocksbeuteln floß.

Hurra, es lebe das Heilige Römische Reich!" rief der Knirps, der Krepsacher, aus, nachdem er ein Kristallglas halb geleert.Das ist Gewächs von der Harfe, denk' ich, hab's nie besser bekommen; so laß ich mir die Franzosenjagd gefallen!"

Klagst jetzt nicht mehr, daß man den Kerlen nicht die Haut abziehen und sie nicht als Hasen schmoren kann?" lachte der mit dem zerrissenen Aermel, der Schulmeister.

Nein, so kann's fortgehen, morgen und alle Tage," ver­setzte der Knirps, den Rest hinunterschluckend.Ich denke, wir machen so weiter I Was haben wir auch die Soldaten, die Oesterreicher nötig? Wenn jedermann von uns Bauern wäre wie ich und nur drei Gulden jich's kosten ließe für Kraut und Lot, jedermann von den Förstern und Bauern im ganzen Rö­mischen Reich, wir schlügen die Franzosen allein zum Land hi­naus und nachher, dann gingen wir über den Rhein und in ihr Land hinein und machten's dort wie sie btt uns. Steinwein wie diesen da haben sie freilich nicht, aber was sie haben, wird auch nicht just Essig sein, und es ließ' sich probieren!"

Armer Tropf!" sagte der Schulmeister.Meinst du, die großen Herren ließen dich ruhig dein Pulver verknallen und auf deine Faust nach Frankreich marschieren, damit, wenn du heim- kämst, du nachher das große Maul führtest? Jetzt, weißt.

haben sie uns losgelassen, weil sie uns brauchen können, wie die Hunde, wenn die Strolche auf den Hof kommen. Später werden sie dich schon wieder an die Kette legen!"

Ah bah, wenn wir alle zusammenhielten, könnten wir just so gut die großen Herren an die Kette legen!"

Warum nicht gar," fuhr der Krippauer dazwischen,wer sollte sie dann füttern ? Die Sorte frißt zu viel I"

Nun, so machen wir s den Franzosen nach, wie sie sich drü­ben ihre großen Herren vom Halse schaffen; die Haben s doch gekonnt!" antwortete der Krepsacher, sich das Maul mit einem Biß in ein kaltes gebratenes Feldhuhn stopfend.

Wilderich trat in diesem Augenblick in den Kreis und un­terbrach diese Reden, die bewiesen, daß der gestrenge Schösser nicht so ganz unrecht hatte, wenn er behauptete, das Volk im Lande sei von den Republikanern mit Gedanken angesteckt, die in den Zeiten seiner siegreichen Ausmärsche wider den Reichs­feind noch nicht erfunden waren.

Wilderich war in seiner Wohnung drüben gewesen, fiir die Unterkunft der Verwundeten zu sorgen, nach Margarete und dem Kinde, die gegen Abend aus einem Fluchtversteck im Walde zurückgekommen waren, zu sehen, und seine Vorbereitungen für seine Reise zu treffen.

Wo bleibt Ihr, Kommandant?" riefen ihm die Bauern entgegen.Eßt und trinkt!"

Ich habe in meinem Hause gegessen und getrunken," ver­setzte er und zog den Krippauer am Wams zur Seite.

Krippauer," sagte er dabei,hört, ich muß euch verlassen."

Verlassen Ihr uns jetzt? Zum Teufel, das wäre nicht recht, Kommandant!"

Und doch muß ich. Ich muß nach Frankfurt. Fragt mich nicht weshalb!"

Das möcht' ich doch wissen, weshalb?"

Wohl denn, weil der Erzherzog mir einen Pries dahin gegeben."

statt angenommen -werde. Eine Frau in dem Münchener Vor­ort Giesing erbot sich, ihren erstgeborenen Knaben herzugeben. Daraufhin erschien btt der Frau ein Mann, der sich als Medi- zinalrat und Hausarzt der das Kind suchend» Familie aus­gab. Er untersuchte Las Kind, erklärte es für krank und be­merkte, daß das Kind in ein Säuglingsheim untergebracht wer­den müsse. Die Mutter -des Kindes war damit einverstanden. Bald darauf erschienen zwei schwarzgekleidete Damen, eine jün­gere und eine ältere, verschleiert bei der Mutter des Kindes in Begleitung eines Mannes; sie stellten sich als Mutter, Tochter und Bruder vor. Aus der Erzählung der jungen Dame ent­nahm mau, daß sie ein totes Kind gevoren habe und nun wie­der ein Kind haben möchte. Die Frau gab daraufhin ihr Kind her, ohne sich nach Namen und Stand der Familie zu erkundi­gen. Es wurde ihr nun mitzetttlt, daß sie in einem halben Jahre Nachricht von ihrem Kinde erhalte. Die drei Personen verließen darauf -das Haus, bestiegen am Wettersteinsplatz ein dort wartendes Auto, und fuhren davon, lllachdem die Mutter bis heute keine Nachricht von dem Kinde erhalten^ erstattete sie Anzeige btt der Polizei, die der vermuteten Kindesuifterschie- bung mit großem Eifer nachgeht.

Welche Volkslieder sind die beliebtesten? DieDresdener Nachrichten" haben vor kurzem ein Preisausschreiben «rlassen. das auch die Frage behandelt: Welches deutsche Volkslied kenn­zeichnet am besten den unverlierbaren deutschen Besitz? Die meisten Stimmen sammelten sich, wie zu erwarten, aufDeutsch­land, Deutschland über alles", -dann wurden am häufigsten ge­nannt: Stille Nacht, heilige Nacht, Ich kenn' ein' Hellen Edel­stein, Wacht am Rhein, Ich weiß nicht, was soll es bedeuten. Ich hatt' einen Kameraden, Ein' feste Burg, Am Brunnen vor dem Tore usw. Interessant dürfte nun dieses Ergebnis im Vergleiche zu einer -ebensolchen Rundfrage sein, die dieUniver- sal-Korrespondenz" im Jahre 1921 erließ. Damals spräche« sich die meisten Einsender, darunter eine Anzahl aus Amerika, fürIch kenn' ein' Hellen Edelstein" aus; gleich darauf wurde Deuschlcmd, Deuschland über alles" und an dritter Stelle:Am Brunnen vor dem Tore" genannt, lieber die geistigen Lieder wurde besonders entschieden; hier errangEin' feste Burg" den weitaus größten Vorsprung.

Der Streit um ein Hochzeitsgeschrnt. Um die Herausgabe eines vor 19 Jahren dem früheren deutschen Kronprinzen ge­machten Hochzeitsgeschenkes ist ein Streit entbrannt, der in den nächsten Tagen entschieden werden soll. Etwa 400 preußische Städte stifteten im Jahre 1905 zur Hochzeit des Kronprinzen ein kostbares Tafelgeschirr, -das von ersten Künstlern gearbeitet wurde. Das Tasetzedeck war für 30 Personen berechnet und umfaßte 1900 Stück, die zum Teil aus schwerem Silber, zum Teil ans Porzellan und künstlerisch geschliffenem Metall be­standen. Das Geschenk konnte seinerzeit nicht übergeben wer­den, da es nicht rechtzeitig fertig gestellt war. In der Zwischen­zeit ist es vollendet worden und lagert in der Reichsbank. Wie dasBerliner Tageblatt" berichtet, hat der Kronprinz jetzt An­spruch ans Aushändigung erhoben mit der Begründung, daß seine augenblickliche finanzielle Lage einen Verzicht darauf nicht gestatte. Die juristische Seite des Falles ist dadurch unklar, daß die Schenkungsurkunde nicht notariell beglaubigt ist. Aus die­sem Grunde wird ihre Rechtskraft angezweifelt. Zu den Stif­tern des Tafelgeschirrs zählten auch Danzig, Memel und Städte Oberschlesiens, -die heute nicht mehr zum Preußischen Staat ge­hören. In den nächsten Tagen werden die Oberbürgermeister der preußischen Städte zusammentrtten, um über das Schicksal des Tafelschmuckes, der einen hohen kunstgewerblichen Wert be­sitzt, zu entscheiden. Dem gesunden Menschenverstand wirb es kaum einleuchten, daß in der Frage des Eigentumsrechtes überhaupt nur eine Meinungsverschiedenheit entstehen konnte.

Soll man mit dem Mann streiten? Angenehme Frage. Zu ihrer Beantwortung haben nun einundfimizig amerikanische Frauen sich die Mühe genommen, eine bestimmte Zeit hindurch genaue Aufzeichnungen über alle Vorfälle zu machen, über die sie in Wut geritten, so daß sie mit ihrem Mann stritten. Ans den Notizen der Damen ergibt sich, daß es 28mal wöchentlich ein häusliches Gewitter gab. Die häufigsten Gewittertage wa­ren der Freitag und der Samstag und zumeist zog sich daS Gewölk vor dem Mittagessen zusammen. Bloß selten waren die Damen froh,daß sie es ihm einmal ordentlich heruntergesagt hatten". In den weitaus meisten Fällen bereuten sie es nach- träglich, daß sie sich nich t -besse r in der Hand gehabt hatte».

Handel und Verkehr»

^ Schömberg, 8. März. Zufuhr 64 Stück Vieh und 54 Schweine. Es wurde bezahlt für Vieh 9 Monate alt 105140 Mark, I Jahr 140-220, l'tzährig 260300, Kalbinnen 360550 Mk. pro Stück, für Schweine 4570 Mark pro Paar.

Schweinepretse. Rottweil: Bei lebhaftem Handel wurde für das Paar Milchschweine 40- 65 M- bezahlt, in Spaichingen 2028 Mark für das Stück, inGügiingen für das Paar Milch- schweine 3055 Mk., Läuferschweine 60100 Mk. -

Vom Tettilmarkt. Im Februar hatte der Beschäftigungs­grad in der Textilindustrie einen «eiteren Fortschritt erfahren. Für zahlreiche Halb- und Fertigfabrikate des Textil- und Bc-

Der Erzherzog? Nun, wenn das ist aber wie wollt Ihr nach Frankfurt kommen, durch das Aranzosengewühl auf allen Straßen, die dahin führen?"

Ich denk', ich wexd's möglich machen; ich muß eben! Un­terdes führt Ihr die Leute wollt Ihr, Krippauer?"

Ob ich will? Fragt lieber, ob ich kann? Sie rottde« nicht auf mich hören!"

Sie fallen auf Euch hören, ich werd's schon machen."

Da bin ich begierig, wie Zhr's machen wollt, daß die Re­spekt vor dem Krippauer bekommen!"

Hört nur, kretet neben mich ans Feuer."

Wilderich trat neben dem Krippauer in die Runde der Gelagerten und rief:Ihr, ihr Leute hier, seid ruhig, hört mich an!"

Still, der Kommandant will reden, er wird uns sagen, ob wir sie an die Kette legen oder abtun sollen, wie die Fran­zosen," schrie lachend der Krepsacher.

Ich muß," hob Wilderich an,ich muß euch verlassen, brave Freunde! Ihr seid mir gefolgt, habt mir gehorcht und gute Mannszucht gehalten. Dafür dank' ich euch. Jetzt muß ich euch verlassen, weil ich von dem Erzherzog und Reichsseldmar- schall einen Brief bekommen habe, den ich nach Frankfurt brin­gen muß."

Ein unwilliges Gemurmel erhob sich, durch das des Schul­meisters Ruf vernehmbar wurde:So haben wir nicht gewettet, Förster Buchrodt. Nichts da von Weggehen! Ihr dürft von der Kompagnie nicht desertieren, Hauptmann!"

»Ich desertiere auch nicht, ich nehme nur Urlaub, und unter­des laß ich euch einen Leutnant. Dazu Hab' ich den Krippauer erwählt, denn er ist ein wackerer Mann, stark wie zehn und ist i« seiner Jugend auch eine Weile Soldat gewesen btt den Hohenloheschen! Wollt ihr ihm folgen wie mir?"

(Fortsetzung folgt.)

fleidungsfaches so Tendenz zu beobr Baumwollmarkt l Larfsdeckung des ' Textilmcssen in ^ daher auch gute 1 knappheit eine -gri Termine festzuhal verkauft. Die S< Jahres gedeckt, i sind die hohen Bc

den Zahlungsbedi -

Mannheim, 9. Aon Rheinau sicher 14 jähriger Junge gespielt und durch rufen. Der von it Albert Storf ist w Franzosen in ganz wie er angibt, von auszuziehen: er w> und Faustschlägen l etui wurde ihm vor München, 10. bände Bayerns ho zu den Wahlen b halten am Reichs! für die Verwirkli gestaltung eines r bundesstaatlicher danke müsse schor finden. Ferner v Staates, wirtscha schichten, die Bekä des Klassenkampfe schaffung einer B München, 10.' nach der Kahr sich Vernehmung als Z leumdung. Kahr i in den nächsten T unwahr wie die N ringen Berliner B Rordbayern zurück München, 10. Hauptmann a. D. seiner Vernehmung Haft entlassen wor! nistenoersammlung, ist von der Polizei Ludwigshafen T. B. mitgeteilt: 9 separatistischen Kun loszuschlagen und s Diese neue Gefahr ernst bezeichnet.

Berlin. 10. R Kanzler heute in c teilte, die Absicht, aufzulösen und di Der Anlaß zur Aus der Mittelparteien demokratischen und anträge zum Beror wir aus Parlament geschlossen, daß die Annahme eines An dauer beschränkt.

Berlin. 11. M tagte lautGerma> Provinzialorganisai Partei. Die Besp Reichstagswahlen. Blatt, daß die Zcnb cute bei dem Wahl Berlin. 11 N über die Hypothek« angenommen, wom fichtigten Kreditopei stücke ohne Eintrac rat den Gesetzentw und über die Aend- den Ausschußbeschl stilistisch und formc Berlin, 10. V heute schon das Re finanzminister Luth auf telephonisches < richteten Kreisen n in Harburg geopfe Vorstand wolle dan Patts. 10. M abend wieder in P mit dem Bankier» «misfionsbank oerh Patts, 10. M des deutschen Botsi de Re überführten in dem bekannten wegen schwerer Erl suspendiert.

Patts, 10. M werden die in der ge zum Zwecke der 1 geheimgehalten, da Der außerordentlick hin führen, daß de werde, morgen Dien Gleichzeitig mit ab eine Erhöhung Brüssel. 11. D die Bildung des Kl nächsten Dienstag > London, 11. T hat die Gendarm« Schmuggel von W hindern. Die zwei nommen worden. Kraftwagen mit Sr

Entdeckun- Stuttgart, 16

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