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«tür Gefängnis. Oehlschäger, ein Epileptiker, wurde mit S Monaten Gefängnis bestraft. Die Aufhebung des Haftbefehls lohnte das Gericht ab.___

Handel und Verkehr.

Wirtschaftliche Wochenrundschau.

Geldmarkt. Die Lage des deutschen Geldmarktes ist nach wie vor sehr gespannt; Die Anforderungen von Industrie, Handel und Gewerbe sowie von Landwirtschaft sind andauernd w groß, daß sie auch nicht annähernd befriedigt werden können. Wmu diese Kreditnot in so starkem Maße sortbesteht, so be­deutet sie auf die Länge eine ernste Gefahr besonders für die Industrie, der dadurch die Konkurrenz mit dem Ausland fast un­möglich gemacht wird und die Wiedergesundung der deutschen Wirtschaft weiter hinausschiebt. Dabei fehlt es nicht an gün­stigen Ausspizien für das laufende Jahr. Die Leipziger Messe zeigt einen außerordentlichen starken Besuch und man kann wohl mit zahlreichen Aufträgen auch aus dem Ausland für die deut­sche Industrie rechnen. Ein weiteres günstiges Zeichen ist, daß die Lage des Arbeitsmarktes sich wenigstens in kleinerem Maße gebessert hat, was aus dem steigenden Rückgang der Erwerbs­losenzahl hervorgeht. Auf dem Devisenmarkt machte der Rück­gang des französischen und belgischen Frankens weitere Fort­schritte. Der französische Franken hat jetzt mit 17,16 Pfg. in Berlin seinen bisherigen niedrigsten Stand erreicht. Dieser Rückgang dürfte in enger Verbindung stehen mit der englisch­französischen Politik, die sich einstweilen in einer Fortsetzung des Briefwechsels zwischen den beiderseitigen Minsterpräsidentcn ausdrückt und wohl auch im Zusammenhang mit gewissen in­ternationalen Machenschaften steht, deren Ziel ist, Frankreich ge­fügiger zu machen.

Börse. Die Stimmung an der Börse war auch in der abgelaufenen Berichtswoche sehr gedrückt und die Kursabbröcke­lungen machten vielfach weitere Fortschritte. Der Umstand, daß nicht nur die kleinen Kreise, sondern auch Handel und In­dustrie zur Beschaffung ihres Kreditbedarfs dazu übergehen, den Aktienbesitz immer mehr abzustoßen, und daß andererseits die Möglichkeit besteht, vorhandenes Geld wertbeständig anzu- logen, drängt die Nachfrage nach Wertpapieren immer mehr mrück. Auch die für die Inflationszeit bestimmte Borsenum- atzsteuer legt jedes Geschäft lahm. Unter dielen Umständen ist

es nicht verwunderlich, wenn bei der nun schon seit Monaten bestehenden hochgradigen Geschästsstille an der Börse finanziell schlecht fundierte Bankfirmen zusammenbrechen; verwurrderlich um so weniger, als manche dieser Firmen ihr Dasein lediglich den Zeiten bitterster Not verdankt und nun von Rechtswegen wieder von der Bildfläche verschwindet.

Produktenmarkt. Aus dem Produkteumarkt fehlte es andauernd an Unternehmungslust und du Lage des Marktes blieb schwach Von der nun bald einsetzenden Feldbestellung erwartet man eine Einschränkung der Verkäufe durch die Land­wirtschaft. Das Geschäft in Auslandsgerreide wurde durch die schwache Zuteilung von Devisen behindert; auch das Mehlge­schäft hat sich noch nicht gebessert. An der Berliner Produkten­börse notierten am 6. März Weizen 1661), Roggen 165 .3), Braugerste 182 (plus 1), Hafer 120 >plus 2), Mehl 26-4 (6,5) Mark. Die Preise für Wiesenheu sind an der Stuttgarter Lan­desproduktenbörse von 9 Mark aus 8,50 gefallen, die für Klee­heu blieben unverändert, während die Höchstpreise für Stroh sich von 5,75 auf 7 Mark erhöhten.

Warenmarkt. Die Teuerung im Warenmarkt hält immer noch an. Die letzte Reichsinoexzirfsr weist eine Steige­rung um 1 Prozent auf, während sich in Stuttgart die auf den 3. März berechnete Indexzahl für die Lebenshaltung ohne bzw. mit Bekleidung gegenüber Lern Stand vom 25. Februar um Ost) bzw. 0,2 Prozent erhöhte. Diese fortgesetzte Steigerung, wenn sie sich auch noch nicht in besonders drückenden: Maße aus­wirkt, ist für die große Zahl von Gehaltsempfängern nicht ohne Bedeutung und dürfte, wenn sie so weiter geht, im März zu einer weiteren Steigerung von Gehältern und Löhnen führen. Hoffentlich beginnt idarnit dann nicht wieder die bekannte Schraube ohne Ende. Die Regierung und auch diejenigen, die ein Interesse an stabilen Verhältnissen haben, müssen ihr Bestreben mit allem Ernst darauf richten, der Preissteigerung Einhalt zu tun. Auf dem Textilmarkt hat die bisherige Preis­steigerung einem leichten Preisrückgang Platz gemacht. Die Preise für Butter ziehen langsam an; auch am ausländischen Fett markt ist eine Befestigung eingetrelen.

Viehmarkt. Die Viehpreise haben bei ziemlich gleich starker Anfuhr, aber lebhafter Nachfrage namentlich für Ochsen, minder, Kühe und Schweine eine leichte Erhöhung erfahren.

Holzmarkt. Am Holzmarkt gibt es immer noch un­sinnige Preissteigerungen, aber nicht durch die Industrie, son­dern hauptsächlich durch Handwerker.

Neuem Nuchrrchteu

München, 8. Mörz. Amtlich wird mttgeteilt: Die bayerische Regierung hat unmittelbar nach der Verteidigungsrede Ludendorffs dem apostolischen Nuntius in München Patelli mündlich ihr lebhaftes Bedauern über die in dieser Rede gegen den Heiligen Stuhl gerichte­ten Angriffe zum Ausdruck gebracht und hierbei betont, daß sie diese in jeder Hinsicht unberechtigten Angriffe außerordentlich peinlich und schmerzlich empfinde.

Aachen, 8. März. Regierungspräsident Dr. Rembach. welcher am 27. Januar 1923 ausgewiesen worden war. kann nunmehr mit Genehmigung der Besatzungsbehörde nach Aachen zurückkehren und fernen Dienst wieder aufnehmen.

Berlin, 10. März. ImRheingold" fand gestern eine Maffen- ^ der Hypotheken- und Spargläubiger statt. Der etwa 3000 Personen fassende Saal war überfüllt. Es wurde einstimmig «ine Entschließung angenommen, ln der die dritte Eteuernotverordnung als eine unfaßbare Ungerechtigkeit bezeichnet wird, da sie Hundert- tausenden von Gläubigern die letzte Existenzmöglichkeit nehme und das Rechtsbewußtsein des deutschen Volkes erschüttere. Die Ent­schließung fordert die Aufhebung der Aufwertungsbestimmungen der Verordnung.

Berlin, 9. März. Ein gewisser Adolf Kalweit hatte eine große Reihe von Landarbeiterfamilien in der Uckermark und in Ostpreußen durch verlockende Angebote veranlaßt, sich ihm als angeblichen Vor­sitzenden eines Verbandes der Auswanderer zur Auswanderung nach Südamerika anzuvertrauen und Hab und Gut zu verkaufen. Er nahm ihnen Vorschüsse ab, ließ sich Lebensmittel senden und ließ die Vertrauensseligen in Berlin, wo er sie zur Weiterbeförderung in Em­pfang nehmen wollte, im Elend sitzen. Kalweit wurde verhaftet, mußte aber wieder entlassen werden, da infolge Krankheit ein ärzt­liches Gutachten seine Haftunfähigkeit bescheinigte.

Berlin, 8. März. Den Blättern zufolge, kann es jetzt als fest­stehend betrachtet werden, daß aus wahltechnischen und religiösen Gründen die Neuwahlen im April stattfinden.

Hamburg, 9. März. Die heute vorgenommene Urabstimmung der gesamten Hamburger Hafenarbeiterschaft hat mit überwiegender Mehrheit zum Streikbeschluß geführt. Die Arbeitsniederlegung soll am Dienstag erfolgen.

London, 9. März. Reuter meldet: Macdonald und Admiral Beatty hatten gestern eine Besprechung. Der Premierminister teilte dabei mit, das Kabinett habe beschlossen, die Pläne betreffend den Bau von Docks in Singapore mit Rücksicht auf den gegenwärtigen Stand der englischen Finanzen nicht auszufllhren. Beatty erklärte, die Admiralität erkläre sich mit diesem Beschluß einverstanden. Die Meldungen über eine zu erwartende Krise in der Admiralität sind also unbegründet.

London. 10. März. Die Regierung des irischen Freistaates hat die Verhaftung zweier höherer Offiziere, des Generalmajors Tobin

und des Obersten Dalton, angeordnet. Sie werden der Meuterei beschuldigt. Eine spätere Meldung besagt, daß die Meuterei die Folge der Entlassung von 800 Offizieren war, welche durch ihre Unzufriedenheit verursacht wurde. Es wird gemeldet, daß der Kom­mandant der Tempiemore-Kaserne bei dem Empfang der Demobil­machung mit seinen Leuten nebst Maschinengewehren in das Hügel­land gezogen sei. Panzerwagen seien gegen sie entsandt worden.

Der Hitler-Prozeß.

München, 8. März. Die Vorrnittagöntznng begann mit der Vernehmung Les Obersten Etzel aus Regensburg, die unter Ausschluß der Oeffentlichkeit stattfanL. Um 10 '-4 Uhr wurde die öffentliche Sitzung ausgenommen. Zunächst gab General Lu- dendorff gegenüber den Ausführungen des Generals von Kreß eine Erklärung ab, in der er feststellt, saß die Angeklagten Mit­glieder Les alten Heeres sind und im Kriege gekämpft haben. Sie sähen in der Reichswehr die Fortsetzung des Men Heeres. Sie kämpften nicht gegen Reichswehr und gegen Las Offiziers­korps. Generalmajor v. Tieschowitz Wendel sich gegen die Be­hauptung, daß Angehörige der Jnfartterieichule, die Aussagen über den Leutnant Wagner zu machen hatten, von ihrem Vor­gesetzten in ungebührlicher Weise behandelt worden waren. Diese Behauptung treffe nicht zu. Zeuge General von Evp macht die Feststellung, er habe seinerzeit Lie Studentenschaft nicht eingeladen, um sie zur Parteinahme sür Kahr zu gewin­nen; er habe nur die Absicht gehabt, beruhigend auf Lie Ge­müter einzuwirken. Aus Befragen erklärt Zeuge, daß es einige höhere Offiziere waren, die ihn baten, die Besprechung mit der Studentenschaft zu arrangieren. Justizrat Kohl tritt Len Ausführungen Epps entgegen, indem er bemerkt. Epp habe bei­spielsweise Hitler Ehrenwortbruch vorgeworrrn und außer­dem Oberlautnant Roßbach angegriffen. Er sei stolz darauf, daß sein Sohn bei der Besprechung im Namen der deutschen Burschenschaft erklärt habe, die deutsche Burschenschaft stelle sich hinter keinen Mann, der sein Wort gebrochen habe. Es folgt die Vernehmung des Generalleutnants Karl von Hildebrand, der LuLendorff seit seiner Jugend kennt. Zeuge bekundet, Lu­dendorff habe an Las Wort Kahrs fest geglaubt. Als in den Morgenstunden des 9. November die Anzeichen sich verdichtererr, daß Kahr seine Ansicht geändert hätte, sah LuLendorff in dieser Handlungsweise Kcchrs einen nachträglichen Umfall. In gleicher VÄse habe LuLendorff das Wort Lossows gewertet. Jedenfalls sehe LuLendorff Larin, daß ihm Kahr und Lossow von ihrem Umfall nachträglich keine Mitteilung machten- einen Verrat an sich und an Ler Bewegung. LuLendorff habe ihm gesagt, er habe sich entschlossen, der völkischen Bewegung die Treue zu.hal­ten, und er würde ein ganz gemeiner Mann sein, wenn er Hitler in dieser Lage verlassen hätte. Der nächste Zeuge, Oberst­leutnant von Bercherrr, Kommandeur des 1. Bataillons des Infanterieregiments 19, wird zunächst unvereidigt - vernommen. Seine Angaben widerlegen die Behauptung, daß Braun Len Leutnant Casella erschossen habe, und bezeichnet Lies als eine Verleumdung, wogegen Justizrat Schramm protzsstiert. Zeuge betont Wetter, es sei ihm durchaus rerngelegen, Ludeudorff Eh- venwortbruch vorzuwerfen. Der Befehl vom 9. November, Las Feuer zu eröffnen, falls von der anderen Seite geschossen werde, sei von General Danner gegeben worden. Leutnant a. D. Alois Ecker, Ler in der Nacht zum 9. Äiooember im Wehrkreis­kommando anwesend war, bekundet, er habe sich aus Veranlas­sung Kriebels in die Kaserne begeben, um rnit Lossow zu spre­chen. Dieser habe erklärt, es sei das Wort gebrochen worden und infolgedessen keine weitere Verständigung mehr möglich. Dem Zeugen wurde dann verboten, aus der Kaserne wegzu­gehen. Hierauf wird Polizeimajor Freiherr von Jmmhoff vernommen. Gegen die Vereidigung dieses Zeugen erhebt Rechtsanwalt Roder Einspruch mit der Begründung, daß diesrr Zeuge in erster Linie als Mittäter in Betracht komme, wenn hier von Hochverrat gesprochen werden könne. Das Gericht faßt nach kurzer Erratung den Beschluß, Jmmhoff zu vereidigen. Zeuge führt an Hand von -schriftlichen Aufzeichnungen aus. Oberst Banzer habe in der Offiziersbejprechmrg der Landespo­lizei in München am 8. Oftober festgestellt, für die Landespoli­zei gebe es nur die Pflicht; sie müsse gegen alle Umsturzversuche einschre ten. In der Ehefbesprechung bei Oberst von Seisser am 8. November sagte dieser, Hitler und Ludendorff strebten Lie Bildung einer nationalen Reichsregierung in Bayern an, wo­bei Herr von Kahr niemals mittun würde. Ludendorfs habe sich verpflichtet, nichts zu unternehmen, was ihn in Konflikt mit der Landespolizei oder Reichswehr bringen könne. Hitler habe erklärt, er würde nichts unternehmen ohne vorherige Verstän­digung des Generalstaatskommissariats. Seisser betonte noch, sollte wider Erwarten der Karrrpsbmrd doch losschlagen, so wisse er, daß die Landespolizei ihre Pflicht Mn werde, so schwer es ihr auch falle. Darüber seien auch die genannten Herren nicht im geringsten Zweifel gelassen worden. Außerdem erwähnte Seisser, daß die Namen Kahrs, Lossows und Seissers sür ein Flugblatt mißbraucht worden seien. Zeuge Jmmhoff kommt dann auf die Ereignisse am 8. November, abends, zu sprechen. Aus die Frage der Verteidigung, ob sich Oberarntmann Frick als Polizeipräsident Vovgestellt Hobe und ob dieser nach Auffas­sung des Zeugen vorher von den Ereignissen Kennnis hatte, er­klärt Zeuge er habe keinen Anlaß, dies zu bejahen. Der An­geklagte Frick bestreitet daun, daß er rnit Pöhncr über die Ein­säung von Standgerichten gesprochen habe. Zeuge bestätigt, daß durch die Landespolizei -er Befehl zur Verhaftung Luden­dorffs gelaufen sei. Auf Befragen Hitlers erklärt Zeuge, er habe den Eindruck gehabt, daß Seisser die Ereignisse im Bür­gerbräukeller ablvhne. Er habe Wetter den Eindruck gehabt, daß es Seisser vor allem darauf ankam, unter allen Umständen die nötigen Machtmittel auch von auswärts heranzubringen. Hierauf entwickelt sich noch ein Redespiel zwischen Staatsan­waltschaft und Verteidigung, wobei Rechtsanwalt Holl bemerkt, der Hauptzeuge sei nicht Lossow und nicht Seisser, sondern Kahr. Kahr müsse am Montag vernommen werden, sonst müsse die Verteidigung neurdings zahlreiche Fragen stellen, die schließlich doch nur Kahr beantworten könne. Rechtsanwalt Götz überreicht dem Vorsitzenden einen schriftlichen Antrag auf Haftentlassung des Oberamtmanns Frick, nachdem der ganze Fragenkomplex gegen Frick durchbehandelt sei und keine Flucht­gefahr bestehe. Der Vorsitzende erklärt hierzu, daß er den An­trag an die Staatsanwaltschaft weitergeben werde. Ferner stellt Justizrat Kohl den Antrag ans Haftentlassung Brückners, da in dieser Sache überhaupt kein Zeuge mehr vernommen werde. Nachdem noch Rechtsanwalt Roder eingehend den An­trag auf Haftentlassung Fricks begründet hatte, wurde die Si­tzung geschlossen und auf Montag vormittag vertagt.

Aus dem französischen Gelbbuch.

Paris, 8. März. Die in dem heute herausgegebenen Gelb­buch über die Sicherheitsflage (genauer Titel: Dokumente über die Verhandlungen betreffend die Sicherhcitsgarantierr gegen einen Angriff Deutschlands vom 10. Januar 1919 bis 7. Dezem­ber 1923) veröffentlichten Dokumente sind zum Teil, sei es Lurch die Presse, sei es durch das bekannte Buch Andre Tardicus über die Friedenskonferenz bereits bekannt. Unter den noch nicht veröffentlichten Schriftstücken steht in erster Linie das mm 10. Januar 1919 datierte Memorandum des Marschall-s Foch, irr dem dieser unter anderem erklärt, der Rhein als militärische Grenze, die für die Aufrechterhaltung des von den Alliierten und Asso­ziierten augestrebten Friedens unerläßlich sei, stelle keinerlei ter­ritorialen Vorteil für irgend ein Land dar. Es handle sich nicht i darum, das linke Rheinufer zu annektieren, Frankreich oder«

Belgien einen Gebietszuwachs zu verschaffen und dem Rhein gegen einen deutschen Vorstoß zu schützen, sondern darum, am Rhein die gemeinsame Sicherhettsschranke, die für die Gesell­schaft -er demokratischen Nationen unerläßlich sei, zu errichten. Es handle sich nicht darum, einer einzigen Macht die Gewalt an dieser gemeinsamen Schranke arrzuverrrauen, sondern vielmehr sei es durch die moralische, sei es durch die rrraterielle Unter­stützung aller demokratischen Mächte, die Verteidigung ihrer Existenz und ihrer Zukunft zu gewährleisten dadurch, daß man es Deutschland ein- für allemal unmöglich mache, den Krieg und den Geist der deutschen Vorherrschaft auf das linke Rhernufcr hinüberzutragen. Selbstverständlich werde es Sache des Frie­densvertrages fein, Las Statut Ler außerhalb der französischen und belgischen Grenze lebenden linksrheinischen Bevölkerung zu bestimmen.

Welcher Art aber auch diese Organisation sein möge, sie werde der obenerwähnten militärischen Notwendigkeit Rechnung tragen müssen und dementsprechend 1. Deutschland den militäri­schen Zugang zu den rheinischen Landesteilen auf dem linken Ufer und die politische Propaganda auf diesem Gebiet völlig unmöglich zu machen, vielleicht sogar diese Gebiete durch eine militärische Neutralisierungszone decken, 2. die militärische Be­setzung der Rheinlande auf dem linken Rheinuser durch alliierte Truppen sichern, 3. den Rheinstaat auf dem linken User durch Anschluß an die übrigen westlichen Staaten mit Hilfe eines ge­meinsamen Zollregimes die für ihre Wirtschaftstätigkeit erfor­derlichen Absatzmärkte garantieren müssen. Unter diesen Vor­aussetzungen und entsprechend dem von allen anerkannten Grundsatz der Freiheit der Völker könne man sich die Bildung autonomer Staaten auf dem linken Rheinufer denken, die sich unter den oben angedeuteten Vorbehalten selbst verwalteten. Die Bildung dieser Staaten an der starken natürlichen Grenze de- Rheins werde allein imstande sein, Westeuropa den Frieden zu sichern.

Das folgende Dokument, ein Memorandum der französischen Regierung betreffend die Festlegung der deutschen Westgrenze durch den Rhein und die alliierte Besetzung der Rheirrbrücken. ist datiert vom 25. Februar 1919. Er schließt sich der Auffas­sung des Marschalls Foch an. In diesem ersten Teil des Gelb- Huches, der bis zum 2. September 1919 reicht, findet sich außer­dem eine zweite Note des Marschalls Foch an die alliierten Re­gierungen vom 31. März, ferner die Entwürfe zu den späteren Artikeln 428 bis 431 des Versailler Vertrags. Eurer dieser Entwürfe stellt den Wortlaut der nicht ratifizierten französisch» englisch-amerikanischen Garantiepafte dar.

Ein wichtiges Dokument ist die Note der französischen Re­gierung vom 17. März, in der Einwendungen des Präsidenten Wilson und Lloyd Georges gegen Lie Besetzung des linken Rheinnsers und >die Vorschläge des Marschalls Foch rorgebracht werden. Die Einwendungen von Wilson und Lloyd George enthält das Gelbbnch nicht; aber aus Ler Widerlegung der fran­zösischen Regierung verdient folgendes hervorgehoben zu wer­den: Das linke RHÄnufer sei von dem übrigen Deutschland ver­schieden, Es fürchte den Bolschewismus und die Kriegsagbabe. Es sei sich seines wirtschaftlichen Parteikularisinus bewußt. Es liebe die preußischen Beamten nicht, Lie das Deutsch; Reich ihm aufgenötigt habe. Trotzdem Frankreich absolute Zurück­haltung übe, treten dort bereits separaristische Tendenzen auf. Man rechne mit nationalistischer Erregung in Deutschland. Dieser Zustand sei durch die Niederlage geschaffen worden. Miau glaube, daß die vorgeschlagene Lösung des Imperialismus ver­dächtigt werden könne. Aber es handele sich nicht darum, zu annektieren, es handele sich darum, unter der Gewähr des Völ­kerbundes einen den Interessen der Völker und den Bestrebun­gen eines großen Teiles unter ihnen entsprechenden unabhän­gigen Staat zu schaffen. Das sei keine Bismarck^che Lösung. Man mache sich Sorge wegen des Eindruckes auf die öffentliche Meinung in England und Amerika. Der ganze letzte Krieg lehre aber, daß der Rhein nicht nur die militärische Grenze Frankreichs unü Belgiens, sondern auch der Demokratien jen­seits des Meeres sei. Es werde auf die Gefahr einer unbe­stimmten Zeit hindurch währenden Besetzung hingewiesen. Aber da die ganze Organisation des linken Nheirrufers in der Hand des Völkerbundes liegen solle, werde dieser stets das Recht haben, sie zu ändern.

Weiterer Sturz des Franke«.

Paris, 9. März. Nach einer Meldung desPetit Parisien" aus Boulogne hat die Southern Railway, die den Dienst zwi­schen Frankreich und England versieht, gestern das Pfund Ster­ling rntt 12» Francs berechnet. Poincare verhandelte gestern wiederhol: mit dem Kriegsminister dem Fiirauzuiiiiister und dcrn Jutt-rr--n-ster. Nach Len Morgenblätt.-m waren die Be­ratungen du.ch Len Stand des sranzösiichen Franken veranlaßt DasEcho de Pr-ris" schreibt, mau habe noch teure Beschlüsse gefaßt, aber die neue Offensive gegen, den Franfln erfordere eine siegreiche Gegenoffensive. Die Absichten der Regierung gin­gen dol u, zunächst den weiteren Starr drs Franken aufzu- halren.

Paris, 9. März. Heute vormittag fand im Elysee unter dem Vorsitz des Präsidenten der Republik eine Beratung statt, an der außer dem Ministerpräsidenten teilnahmen: der Finanz- minister, der Gouverneur Ler Bank von Frankreich und die Mitglieder des Generalrates dieser Bank. Es wurden alle Maß­nahmen besprochen, durch die man die Sanierung der Finanzen und die Wiederaufrichtung des Franken zu erzielen hofft. In dem nach Schluß der Beratung veröffentlichten offiziellen Conr- ,inunique heißt es, die Regierung werde bei dem Senat darauf bestehen, daß die Finanzgesetze rasch angenommen werden und sie werde die Erklärungen wiederholen, die sie vor der Kammer abgegeben habe und die die Notwendigkeit beweisen sollten. Laß die Ausgaben eingeschränkt und der Anleihepolitik ein Ende bereitet werden müsse. Die Bank von Frankreich werde die Bemühungen unterstützen, die die Regierung in die Wege leite, und alle erforderlichen Maßnahmen treffen.

London, 9. März: Der aufsehenerregende neue Sturz dcs französischen Franken findet größte Beachtung Der -Man­chester Guardian" schreibt, Poincares Nervenkraft sei offenbar an der Grenze angelangt. Sein brutales Ultimatum an den Senat, seine finanziellen Vorschläge anzunehmen, sehe wie die Handlung eines Mannes aus, der entweder die Selbstbeherr­schung verloren habe oder zum Rücktritt gezwungen werde.

London, 9. März. Die Poincarc- und Frankenkrise wird von der Presse weiterhin eingehend erörtert.Surrüry Times" verkündet unter Fettdruck:Poincare kämpft um »'ein Leben". Unter der ÜberschriftRuhr-Nemesis" führt das Blatt aus der Franken falle und reiße Poincare mir sich. Seine Politik sei es. die den Weg für den augenblicklichen Sturz -der franzö­sischen Währung geebnet habe. Poincares Hasardspiel sei fcyl- geschlagcn. Wenn er Geld von Deutschland wolle, um den Franken vor dem Zrrsammenbruch und sich selbst vor schmähli­cher Niederlage bei den kommenden Wahlen zu retten, so müsse er Las Ruhrgebiet verlassen und alles zurücknehrnen, was er in der Oeffentlichkeit in den letzten Wochen gesprochen habe. ES werde jetzt von Frankreich klar erkannt, daß die Aussicht, von Deutschland Geld zu ereilten, durch Poincares Ruhrpcütik sehr behindert worden sei. Die Ruhrbeicvnng habe das deut­sche Eisenbahnsystem und die deutsche Schwerindustrie betroffen, so daß keine Finanzgruppe Ler Welt heute Deutschland etwas leihen wolle, wenn nicht Lie Wirtschaftseinheit Deutschlands wiederhergestellt werde, d. h. wenn die Franzosen nicht auf­hörten, doZ Ruhrgebiet zu kontrollieren.