cher wurde im -drüben Stock eines Hauses entdeckt, flüchtete jedoch durch das Manfardensenst-er auf das Dach und stieg von da aus verschiedene Dächer der Nachbarhäuser. Endlich entdeckte er einen Lichtschacht, rief einem Dienstmädchen zu, sie solle ihm öffnen, er habe da oben gearbeitet, schwang sich in halsbrecherischer Weise in das Fenster des Treppenhauses und entkam glücklich, obwohl Fahnder und -Schutzleute aufgeboten waren und viele Zuschauer den Kinohelden von der Straße aus bewunderten.
Rottweil, 6. Febr. (Der Rietheimer Waffengang und seine Folgen.) Wegen Landsriedensbruch, Angriff und Beschimpfung der Schupo, Stürmung des Rathauses ufw. wurden etwa 25 Personen von Tuttlingen vor die hiesige Strafkammer geladen. Die Verhandlung dauerte zwei Tage und ist noch nicht abgeschlossen. Drei Angeklagte wurden zu je 6 Monaten und sechs zu je 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Drei erhielten Geldstrafen von je 200 Mark, einer wurde freigesprochen, während gegen sechs Angeklagte das Verfahren eingestellt wurde. Ein weiteres Verfahren wegen Landfriedensbruchs gegen die Ge- werkschaftssekretäre Fleck, Lorenz und Rosenfeld soll eingeleitet sein.
Ulm, 5. -Febr. (Ein Denkmal der Grenadiere.) Wie dieser Tage beschlossen wurde, ist nunmehr auch für die Gefallenen des Grenadier-Regiments König Karl Nr. 123 die Errichtung eines Denkmals gesichert. Das nach künstlerischem Entwurf gefertigte Denkmal kommt in der ehemaligen Kaserne des Regiments in der Karlstraße zur Ausstellung und wird in Verbindung mit der Feier der vor 125 Fahren erfolgten Gründung des Grenadierregiments eingeweiht iverden. Die Festlichkeit ist für den 17. und 18. Mai d. Js. vorgesehen.
Hall, 6. Febr. (Guillotine für Hall.) Sic ist im Anzug, so schreibt dem .Haller Tagblatt ein etwas drastisch veranlagter Leser. Bäcker, Metzger, Schlosser, Färöer und Gerber, Wirte, Sattler und Schmiede, Handwerker aller Sorten, Kaufleute, auch Lehrer, Beamte, Professoren, Pfarrer, ja der Staotvor- stand mit seinem Rate, alles gafft. Ja fürwahr, lvas anderes als Jakohimarkt, Menagerie, Zirkus und Seiltänzer! Die Guillotine, sie kommt! Alles fragt für wen, wen packte? Einer aus der Menge: Ihr sollt geköpft >verden! Wir? Der Mann setzt die Sache auseinander. Ein Bürger: „jetzt tst'tz anders". Nun schließen sich die Kreise enger. Wir sehen jetzt die Gefahr. Hall soll sein Landgericht verlieren, seinen Kopf, sein Ansehen, sein Geschäftsloben! Was hat man irns nicht lchon alles am Körper abgerissen? Bergwerk Wilhelmsglück, Prälatur, in Jahresfrist die Saline. Wir hatten früher wahrlich ein Ansehen, die alte Reichsstadt Hall. 1806 mit Einverleibung in Württemberg hat man uns Wahrung unseres Ansehens versprochen. Wo kommt die alte Hauptstadt von Hohenlohe-Franken hin ohne Landgericht? Auf, Ihr Bürger, auf zur Tat! Es brennt unser Haus. Heraus zum Kampf für unser Gut und unsere Ehre! Noch ist es Zeit!
Weikersheim, 6. Febr. (Wirtshumor.) Ein Wirt in Wei- kcrsheim hatte vor einem halben Jahre „Wegen der schlechten Zeiten" zugemacht und feinen Gästen in einem poetischen Anschlag an der Tür verkündet: „Wenn sich bessert der Zeiten Laus, dann mach ich meine Wirtschaft wieder auf". Dieses Versprechen hat nun der humorvolle Wirt getreulich gehalten. Seit Anfang dieses Monats ladet er alle Trinkfreudigen mit folgendem an die Eingangstür geschlagenen Verslein ein:
„Grüß Gott! Tritt ein und freue dick unbändig.
Wir beben endlich wieder iveribeständig.
Drum fang' ich meine Wirtschaft wieder an.
Willkommen ist von heute jedermann!"
Die Entwicklung des Stuttgarter Konsumvereins.
Stuttgart, 5. Febr. Der Spar- und Konsumverein Stuttgart gab gestern Gelegenheit zur Besichtigung seiner gesamten Einrichtungen und Lager. Er verrügt über einen großen und reichhaltigen Warenbestand und besitzt eine große Zahl von Eigenbetrieben, so insbesondere eine eigene Bäckerei, die mit 12 Offen die größte von ganz Stuttgart ist; ferner betreibt er eine Konditorei, eine Teig wäre niabri katio u, die Herstellung chemisch-technischer Artikel, eine Limonade- und Mmeralfabri- kation und eine. Kaffeerösterei; außerdem verfügt er über eine Schreinerei, Küferei und eine mechanische Werkstatt. Die Kellerei dürfte mit einem Faßgehalt von 19 000 .Hektolitern eine der ausgedehntesten von ganz Württemberg sein. Von dem Aufstieg des Konsumvereins Stuttgart legt die Zahl der Verteilungsstellen Zeugnis ab. Im Jahre 1865 war es nur ein einziger Laden. Heute sind es 42 Verkaufsstellen für Kolonialwaren, 1 Kaufhaus für Kleiderstoffe, Wäsche, Textilwaren und Schuhwaren. Die Zahl der beschäftigten Personen beträgt 420, davon in dem Ladengeschäft allein 252. Dem Transport dienen 5 Automobile, eine bedeutende Anzahl Waizen und 12 Pferde. Der Umsatz des Konsumvereins ist bedeutend; trotz der beispiellosen Not der Zeit betrug er in der kurzen Zeitspanne vom 1.—26. Januar d. Js. rund 242 570 Goldmark. Der Geschäftsanteil der Mitglieder beträgt zur Zeit 2 GolLPsennige. Diese 20 Papiermilliarden wurden im November 1923 vinvcrlangt,
2y Der Kampf im Spessart.
Erzählung von Lev in Schücking.
Der General ließ seine Truppe halten, bevor er in eine zu gefährliche Nähe dieser Kampsszene geriet; er nahm den hohen Hut mit dem dreifarbigen Federbusche, der seine Würde bezeichnet«. ab, wischt« sich mit seinem Tuch die Stirn und sagte zu seiner Begleiterin gewendet, zu der großen, blassen, mit entsetzten Blicken in das Getümmel schauenden Frau: „Wir sind da in des Teufels Küche geraten! Hier hilft kein frisches Vorwärts und kein unbekümmertes Weitergehen trotz aller Rauferei zu unserer Rechten und Linken mehr! Verflucht, daß keine Artillerie zur Hand ist! Soll ich hier warten, bis die Infanterie uns Platz geschasst hat? Ich habe keine Zeit zu warten! Verdammte Lage!"
„Sollte denn gar kein Weg in der Nähe sein, der rechts -der jjnks abführte?" fiel di« schöne große Frau mit bleicher Lippe ein. ^
„Ich habe vorhin zur rechten Hand eine Schlucht bemerkt, sagt« ein kleines und, wie es schien, vor Furcht zitterndes weibliches Wesen, das hinter der Dam« ängstlich mit beiden Händen sich auf ihrem Pferde sesthielt; es war gut, daß einer der Chasseurs dicht neben ihr das Pferd am Zügel führte, sie selbst würde schwerlich damit fertig geworden sein, das durch den Kampf und den Lärm aufgeregt« Tier zu führen und zu halten.
„Wo ist diese Schlucht?" fragte der General.
„Hinter uns, einige hundert Schritt« zurück — ein Weg führt hinein!" antwortet« einer der Offiziere, den die Bind« als feinen Adjutanten bezeichnete.
„Wohl denn, so retten wir uns in die Schlucht, bringen wir Sie" da in Sicherheit!" sagte der General zu der Dame gewendet und warf sein Pferd herum.
Das ganze Geschwader machte kehrt, schaffte sich Bahn wie früher durch die »achüringenden Masten und schwenkte nach we-
stnd aber nur von 64 Prozent der 40 000 Mitglieder einbezahlt worden. Um flüssiges Betriebskapital zu erhalten und den Bestand der Magazine aufzufrischen, wirb es unausbleibliche Notwendigkeit sein, die Geschäftsanteile der Mitglieder, die vor dem Kriege 30 Mark -betrugen, aus Rentenmark umzustellen und den Friedenssätzen anzugleichen. Die Besichtigung zeigte. Laß der Konsumverein Stuttgart mit seinen lediglich gemeinnützigen Bestrebungen gut fundiert ist und sich günstig weiterentwickelt.
Ein furchtbares Urteil.
Infolge der Sparverordnnngen der Reichsregierung hatten sich am 4. Februar -d. Js. sechs Angeklagte — der Schreinereibesitzer Häring, die Fabrikarbeiter Faitsch, May, Grimm, der Schreiner Hengstler und der Oberlehrer Gas — statt vor dem sonst zuständigen Schwurgericht vor ver Strafkammer Rottweil wegen folgenden Vorkommnisses zu verantworten: In der Gemeinde Aixheim OA. Spaichingen hatte sich Oberlehrer Maier aus allerlei Umständen, die hier nicht näher geschildert werden können, so unliebsam gemacht, daß allmählich ein großer Teil der Bürgerschaft gegen ihn Stellung nahm. Der vorhandene Unwille reifte in einigen, durch sein Verhalten besonders -betroffenen Personen zu einer solchen Erbitterung aus, daß man darauf ausging, ihm einen Schabernack zu spielen, um ihn zum Fortgehen zu veranlassen. Man kam auf den Gedanken, ihm seinen, in einem Baumstück freistehenden Bienenstand „hinairf- zulassen". Dies geschah durch die vier Hauptangeklagten Häring, Faitsch, Hengstler und May mittelst einiger Päckchen zum „Stumpensprengen" bestimmten Sprengpulvers, das mit Zement in einem alten Militärkochgeschirr festgemacht wurde. Der gesamte entstandene Schaden betrug zirka 550 Mark und ist von dem Angeklagten Häring vollständig ersetzt. Es steht fest, Laß die Absicht der Täter ausschließlich auf Sprengung des Bienenstandes ging, um Maier znm Weggang zu veranlassen, es steht weiter fest, -daß außer an dem Bienenstand keinerlei Schaden für -Sachen oder Personen entstehen tonnte. Der Stand steht frei abseits der Gebäude; acht Meter davon entfernt befindet sich der Bienenstand eines der Angeklagten. Die Sprengung erfolgte nachts gegen 10 Uhr und die verwendete Zündschnur brannte in etwa 5 Minuten ab. Es handelt sich bei Len Angeklagten um unbescholtene, ehrenhafte, nie bestrafte Leute. Häring, der seine mechanische Schreinerei aus kleinen Anfängen -durch Fleiß und Tüchtigkeit hoch gebracht hat, ist wegen seiner Rechtschaffenheit und sonstigen guten Eigenschaften ein angesehener Bürger. In Anwendung des sog. Sprengstoffgesetzes vom 9. Juni 1884 erkannte das Gericht gegen die vier Hauptangeklagten je auf die gesetzliche Mindeststrafe, und zwar gegen die beiden älteren, Häring und Faitsch, aus je 5 Jahre Zuchthaus, -gegen die -beiden Jugendlichen, May und Hengstler, au-r je 1 Jahr Gefängnis. Grimm wurde wegen einer geringen Begünstigung zu einer kleinen Geldstrafe verurteilt. Graf mangels Beweises freigesprochen. Es mag sein, daß das genannte Sprengstoffgesetz seinem Wortlaut nach anznwenden war, seinem Sinn und Zweck nach sicher nicht. Es ist seinerzeit entstanden zur Abwehr gegen die damaligen Dyna-mitamckläge der Anarchisten und insbesondere zur Bekämpfung ihrer staatsgefährlichen Vereinigungen. Aus letzterem Grund enthält auch der Z 6 des Gesetzes allein für die „Verabredung" von Zuwiderhandlungen gegen -das -Sprengstoffgesetz, ohne daß die Tat oder der Versuch einer solchen unternommen wird, eine gesetzliche Mindeststrafe von 5 Fahren Zuchthaus. Ms der Gesetzgeber dieses ungemein strenge Gesetz erließ, bat er aber insofern ein Sicherheitsventil geschaffen, als er dessen Anwendung in die Hand des Schwurgerichts legte und es ist kein Zweifel möglich, daß kein Schwurgericht die Anwendung Kiffer furchtbaren Strafandrohung aus einen Fall wie den vorliegenden zugelassen Härte. Lediglich infolge der Sparverordnnngen der Reichsregierung sind zurzeit die Strafkammern ohne Zuziehung von Geschworenen zuständig. Dieses Urteil dürste eine ernste Warnung sein gegen -die Bestreibungen, in die Strafrechtspflege und ihre bewährten Einrichtungen in -höchsten Belangen durch Lohn- rrnd Sparverordnnngen einzugreffen. Es dürste auch die Notwendigkeit einer Revision des Sprengstoffgssetzes vom Jahre 1884 ergeben. Im vorliegenden Fall aber wird für die unglücklichen Verurteilten weitestgehende Begnadigung erwartet werden dürfen. Rechtsanivalt Drachter-Stnttgart.
Eine Denkschrift über die Lösung der Wohnungsfrage in Württemberg.
Der Vorstand des Wohnungsamts Göppingen, Georg Bohrer, hat dem Ministerium des Innern und dem Finanzministerium dieser Tage eine Denkschrift überreicht, die praktische Vorschläge zur Befestigung der Wohnungsnot enthält und in einer interessanten Zusammenstellung nachvffst, daß sich die Zahl der Wohnungssuchenden in Württemberg im letzten Jahr um 11 Prozent gesteigert -hat und Laß -der Bau von rund 12 700 Wohnungen nachznholen ist. Die Denkschrift wendet sich dann gegen das Bestreben der Bauberatungsstelle, „Klffnsttwohnnn- g-en zu Lauen. Es sei nötig, Normalwohnungen zu erstellen, weil allein in 10 württembergischen Stadien über 5000 Familien gemeldet sind, die größere Wohnungen brauchen. Deren
„KIeinst"wvhnungen solle man den Neuverheirateren geben, «« dann -den Altfamstien aus der Raumnot zu helfen.
Der Verfasser macht dann zur Grundlage seiner weitere» Ausführungen ein fünfjähriges Bauprogramm und berechnet, daß 45 000 Wohnungen in fünf .Jahren durch gemeinnützigen oder gemeindlichen Wohnungsbau zu erstellen wären. Je höher der Zinsfuß steige, -desto mehr schwinde die Hoffnung, der private Wohnungsbau werde eine nennenswerte Bautätigkeit entfalten können. Württemberg müsse, wenn es di? Wohnungsnot in fünf Jahren beseitigen -wolle, fährlich 32 Millionen Mark ausbringen, um -den nichtrentierlichen Kapitalteil durch Zuschüsse zu -decken. Wollte man diese Summe Lurch eine Wohnungsah- gabe ansbringen, dann wäre die Erhebung von 11 Prozent des Steueranschlags nötig. Die Höhe dieser Steuer sei untragbar. Sie würde den Inhaber einer Dreizimmerwohnung mit 320—350 Mark jährlich belasten. Wie der rentierliche, so müsse auch der nichtrentierliche Bauaufwand durch Anleihe auf dem Privaten Geldmarkt beschälst werden. Um aber alle Bauten rentterlich zu nrachen, wäre der nichtrentierliche Kapitalteil aus Mitteln zu verzinsen und abzutragen, die in Form einer Sonder- oder Zwecksteuer erhöhen werden könnten. Die Denkschrift Bohrers stellt darüber genaue Berechnungen an und kommt zu dem Ergebnis, Laß 1. die Wohnungsnot in einer fünfjährigen Bauperiode zu beseitigen ist, wenn 2. mit einer Wohnnngsabgaibe von 2 Prozent des Steneran'chlags der nichtrentierliche Bauaufwand in 25 Jahren abgetragen und verzinst werden kann. !Mr alle Neubauten gilt von Anfang an die lOOProzentige Goldm-arkmiete. Die Abgabe würde den Drei- zimmerwohnungsinhaber jährlich mit 120—150 Mark, den Zweizimmerwohnungsinhaber jährlich mit 80—100 Mark belasten. Solange die wirtschaftlichen Verhältnisse sich nicht wesentlich bessern, sollte eine Erhöhung der Mieten in Altwohnungen über 70 Prozent des Friedensstandes hinaus verhindert werden. Eine 70prozentige Miete und die 2prozenlige Abgabe würden dann -die volle Friedenshöhe der Altwohnnngen erreichen, -die Lick Bewohner der Neubauten hei Abgabefreiheit auch bezahlen müßten. Die Abgabe -dürfe nur dein gemeindlichen oder gemeinnützigen Wohnungsbau zugute kommen und sollte einfach als -Sonderzuschlag zur Gebändesteuer erhoben werden, die ja ohnedies „umgelegt" werde.
In den Schlußfolgerungen der Denkschrift -st dann zus-am- mensassend gesagt, die Abtragung und Verzinsung des nicht- rentierlichen Bauaufwands sei das Kernproblein der Wohnungsfrage von -heute. Wenn aber endlich einmal mit der Tat an die Lösung des Wohnungsproblems herangetreten werde« wolle, -dann erscheine zur Zeit kein anderer, als der in der Denkschrift vorgezeichnete Weg als gangbar.
Bade».
Karlsruhe, 5. Febr. Im Alter von 90 Jahren starb hier der frühere Buchdruckereibefitzer und Verleger des „Lahrer Anzeigers" und des Kalenders „Vetter von: Rhein" Christian Schömperl-en. Er -hat 1897 sein Geschäft verkauft und bis vor kurzem in Baden-Baden als Privatmann gelebt.
Weinheim, 5. Febr. Der Landwirt Georg Keck hat jetzt ei» umfassendes Geständnis abgelegt, w daß nunmehr -der an dem Dienstmädchen Elisabeth Kadel begangene Mord in allen seine« Einzelheiten vollständig aufgeklärt ist. Im Kreuzfeuer des Verhörs und nach der gerichtsärztlichen Leichensektion im Beisein des Keck gab -dieser endlich zu, das Mädchen in der Nacht zum 14. Dezember ermordet zu haben. Der Mörder lockte au jenem Dezembertage gegen 10 Uhr abends das Mädchen an den Baggersee, indem er es für Len Gedanken eines gemeinsamen Selbstmordes gewann. Er mißbrauchte -das Mädchen, würgte es am Halse und stieß es dann ins Wasser. Die Todesursache ist teilweise aus Erwürgen, teilweise aus Ertränken zurückzuführen. Nach der Tat begab sich Keck ruhig nach Hause und -bewahrte bis zu seiner Verhaftung die vollste Gleichgültigkeit. Zur Beobachtjung seines Geisteszustandes wurde Keck in die Universitätsirrenklinik in Hei-dffherg gebracht.
Vermischtes,
Rundfunk im Kloster. Das Benedikttnerkloster Ettal bei Oberammergau ließ sich eine Empfangsstation für Rundfunk einrichten.
Der Wiederaufbau der Feste Koburg. Der Wiederaufbau der Feste Koburg ist jetzt nach 15jähriger Bautätigkeit unter der Oberleitung von Professor Bodo E-bhardt vollendet worden. Während der deutsche Staat früher große Mittel für den Umbau auswandte, -hat seit dem Anschluß Koburgs -an Bayern die bayerische Regierung reiche Mittel bereiigestellt. Das mittelalterliche Bauwerk ist ans diese Weise stilgerecht wiedererstandsn. Namentlich der Kongreßbau stellt ein Meisterwerk des Bau- und Kunsthandwerks dar. Der geräumige Kongreßsaal soll wieder zur Abhaltung von Kongressen verwandt werden.
Hindenburg im Potsdamer Schauspielhaus. Gcneralfeld- marschall von Hindenburg, -der fest einigen Tagen in Potsdam zu Besuch weilt, kam mit einigen Freunden ins Schauspielhaus.
lügen Minuten links in die Schlucht hinein, in welcher es zu der Mühle und Wilderichs Forsthaus hinaufging.
„Wird denn dieser Weg nicht irgendwo hinführen, von wo aus man die Barrikade umgehen und so weiter kommen könnte?" rief hier der General aus. .Dubais, geben Sie doch die Karte her!"
Der Adjutant zog «kn» Kart« aus seiner Sattekhalster hervor und reichte sie dem Vorgesetzten.
Der General schlug sie auseinander und suchte im fügsamen Weiterreiten sich daraus zu orientieren.
.(Dies hier muß die Schlucht, in der wir uns befinden, sein; der Weg läuft auf einen Ort oder Hof Goschen — Goschenwald aus und schwenkt dann links — links zwischen Bergen durch — ah, vortrefflich, er schlängelt sich mit der Heerstraße parallel, um ste eine oder zwei Stunden weiter westlich wieder zn erreichen. Line dünne Linie, ein Fußpfad am Ende nur, aber eniin, es ist doch ein Weg. es muß da auch durchzulommen sein. Li, bien, wagen wir's! Vorwärts vorwärts!"
Er reichte die Karte dem Adjutanten zurück. Dabei streift« sein Blick das Antlitz der Dame, deren Augen gespannt auf ihn gerichtet waren.
„Arme Marcelline," rief er dabei, „ich versteh« den Dorwurf in Ihrem Blick — wie ich Ihnen eine solch« Strapaze noch zumuten könne — freilich, freilich, ich kann Ei« solch einer Irrfahrt, solch einer Anstrengung nicht aussetzen — Sie können nicht mehr! Zum Teufel, wer hätte auch gedacht, daß wir in eine solche Tochonnerie geraten würden! Es wird Zeit, daß Sie Ruhe finden meine Teure, daß Sie einige Stunden der Erholung bekommen."
„Freilich, es ist schrecklich, dies alles!" versetzte di« Frau mit einem von der Aufregung, in der sie sich befand, gedämpsteu und heiser gewordenen Organ; „es ist gar zu schrecklich —"
„Sie sollen in diesem Goschenwald, oder wie es heißt, die Nacht bleiben," siel der General ein.
„Bleiben, Zurückbleiben ohne Sie, Duvlgnok, was mulen Sie mir zu?"
„Beruhigen Sie sich, Marcelline, wir werden ja sehen, wie dies Goschenwald aussieht; verspricht es Ihnen irgendwie eine Stelle, wo Sie die Nacht hindurch ruhig Ihr Haupt hinlege» können, so werden Sie dableiben; ich lasse Ihnen den größten Teil meiner Eskorte zum Schutz«, mit dem andern eile ich durch die Berge weiter. Ich darf nicht rasten, Jourdan zählt darauf, daß ich noch in dieser Nacht in Frankfurt ankomme, ich muß es wenigstens morgen vor Sonnenaufgang erreichen. Gesetzt nun auch, wir fänden auf dem Umwege, den wir jetzt machen müssen, weiter keine Hemmnisse, wir würden Sie einen solchen Ritt aushalten können?"
„O mein Gott, wäre ich doch nie mit Ihnen gegangen, wäre ich nie aus Würzdurg gewichen!"
„Gewiß, gewiß," fiel der General Duvignot ein, „es wäre besser gewesen, aber wer zum Henker konnte erwarten, auf solche Hindernisse hier zu stoßen? Als mir Jourdan den Befehl gab. eiligst ein Kommando in Frankfurt zu übernehmen, was schien da einfacher und selbstverständlicher, als daß Sie sich mir und meiner Eskorte anschlössen, um aus dem Chaos in Würzburg heimzukommen nach Frankfurt, das man uns hoffentlich so bald nicht entreißen wird!"
„Wie war es möglich, daß man im Hauptquartier so gar nichts von dem, was sich in diesen Bergen vorbereitete, ahnte?"
„Mein Gott, wie war es möglich! Wir sind in Feindesland! Unsere Spione waren Esel oder haben uns betrogen! Auch haben wir verdammt wenig daran gedacht, daß wir geschlagen werden könnten, und uns wenig gekümmert um das, was hinter uns vorging, die Augen aus de» Feind gerichtet, der vor uns stand!"
»Ihr habt euren Feind verachtet!"
(Fortsetzung folgt.)
Als er in der früheren Haus zum Zeichen -des (- Auch ein Krstgsgei merungslager lwaren w tergebr-acht, die beide Le eine lwar Elsässer, der < saß bei seiner Einliefer « eher 10 000 Pfund. Di Friedensschluß schrieb -d beten Nation angehört« um Rückgabe feines be wurde erfüllt, sogar ü-bi sich und zahlten thm -die mensvetters aus. Der , das Geld des Oefterreic werden -sollte. Als m-a besaß er nur noch 1000 l Der neue englische zählte bei einem '-Fest de- zu Ehren veranstaltet n fang, den er Leim ersten habt habe. „Als ich da Dienstag zuerst besucht« der Bescheidenheit und ! bezeichnend ist. Am Ei angehalten und gefragt, gern ins Kolonialminist zu sehen?" fragte er strc genau. Ich möchte mi: sehen." „Das geht nich sehen?" „Nun, -das Mi seiner bösen Mene mer heimlichen, sagte ich fre nister." Er sah mich gr deren Pförtner und -sagt scheint nicht ganz richtst nicht schmeichelhaft, aber Bon Wilson. Es l seien durch den langen ' Familie den Toten nich guß genommen worden Washington errichtet we feier werden sich, -wie e< nur Präsident Cooli-dge soll bis zur Ferttgstellu - Bethlehemkapelle der P Hinglon aufbewahrt wer
Hand
Stuttgart, 6 . Febr.
ziemlich fest bei regem Be lation auch das Privarpub ganzen Linie an, ebenso ! (77), Spinnerei Erlangen (7ck, Bremen Besigheim p plus 2,5 (15,51, Kammg. l 3 <40>, Et. Straßenbahn p Union D. B-rlag plus 3 plus 2 (45).
Stuttgart, k. Febr. heutigen Industrie- und H ^ wenig an. Es notierten r Troffel, Warp- und Pincoj 114), Nr. 30 125-127 (1 Pmcops Nr. 42 130—183 geweden: Cretonnes 18'/.- l5r/i- 15°/«, glatte Kattun« Meter. Nächste Börse: 2k Herreuberg, 5. Fel sckweine uod 22 Läufer. Paarpieis von 30—40 Me bis 120 Mark.
Dinkel 8-9, Roggen 9 A Riedltngeu, 5. Feb schweine, die um 15-2i Handel war flau.
Ochsenhause«, 5. F war gut befahren. Trotz mangels die Kauflust. D ^ wurden verkauft, Saugst Läufer um 40—45 Mark Aale«, 5 Februar, wurden 227 Stück zugefül 5 Farren, 44 Kühe, 1 > 8 wurden 150 Glück und zu Sliere zu 300—420, 4 F <9 Kalbeln und Jurgvieh Der Handel war sthr lebk dem Schweinemarkt warer Milchschwcine kosteten 24- Auch der Taubenwarkt w kostete 2,50-3 Mark, rau ErailShei« 5 Feb im ganz.» rund WO Pfer der Handel anfangs flau, es wurde ein guter Umsal 1500-20.« M«. bezahlt. - - WO« und 120« Mark an; Mark. Verkauft wurden - In den Wirtschaf-en sind Allgäuer Butter» ^?b^l-82 Mark, häufigst, häufigster Preis SO P,g, heizter Rundläse ohne An-
Neue
Mannheim, 6. Fe
Süddeutschen Presse fin kundgebung für die Pf, Reichskanzler und der! gesagt und werden Ans München, 6. Feb der während der Rät Minuten lang stellvert war, wurde unter dem diebstahls neuerdings v ^ Einbruchs bei einem in den Schneidermeister ir bereits überführt. Die Händlerin in Schwabi wurden.
Alzey, 6. Febr. das hiesige Kreisamt w Wurzen bei Leipzi ^stehende kommunistisc ^ Grund einer in der letz