«verheirateten geben, «l« >t zu helfen.
rndlage seiner weitere» ogranim und berechnet. :n durch gemeinnützigen stellen wären. Je höher die Hoffnung, der Preiswerte Bautätigkeit ent- un es di? Wohnungsnot h 32 Millionen Mark chitalteil durch Zuschüsse mrch eine Wohnungsah- öung von 11 Prozent dieser Steuer sei un-
r Dreizimmerwohnung Wie der rentierliche, so wand durch Anleihe auf en. Um aber alle Bau- htrentierliche Kapitalteil zen, die in Form einer )en könnt«'. Die Denk- Berechnungen an und Fohnungsnot in einer ist, wenn 2. niit einer teueran'chlags der nichtabgetragen uns verzinst t von Anfang an die gäbe würde den Drri- ZO-150 Mark, den Zwei- ^9—100 Mark belasten, se sich nickst wesentlich ten in Wtwohnungen naus verhindert werden, ^emige Abgabe würden nungen erreichen, die die nreiheit auch bezahlen gemeindlichen oder genmen und sollte einfach erhoben werden, die ja
iffchrirt "st dann zusam- Verzinsung des nicht- wnproblein der Woh- stich einmal mit der Tat ) herangetreten werden rer, als der in der Denk-
a 90 Jahren starb hier Verleger des „Lahrer vonr Rhein" Christian stt verkauft und bis vor rn gelebt.
Georg Keck hat jetzt ei» ß nunmehr der an dem ne Mord in allen seinen Im Kreuzfeuer des Leichensektion im Bei- Mädcken in der Stacht Der Mörder lockte an >ends das Mädchen an Gedanken eines gemein- xbrauchte das Mädchen, ins Wasser. Die Todesweise aus Ertränken zu- > Keck ruhig nach Hause die vollste Gleichgültig- usrandes wurde Keck in i gebracht.
biktinerkloster Ettal bei isstativn für Rundfunk
rg. Der Wiederaufbau r Bautätigkeit unter der irdt vollendet worden, oste Mittel für den Nm- KoburgS an Bayern die ceitgestellt. Das mittel- ilgerecht wiedererstanden. Meisterwerk des Bau- lmige Kongreßsaal soll verwandt! werden, ispielhans. Gcneralfeld- igen Tagen in Potsdam rden ins Schauspielhaus.
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^ Ihr Haupt hinlege» s« Ihnen den größten dem andern eile ich rasten, Jourdan zählt Frankfurt ankomme, nenaufgang erreichen, lmrvege, den wir jetzt vir würden Sie einen
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Hauptquartier so gar vorbereitete, ahnte?" : sind in Feindesland! uns betrogen! Auch t, daß wir geschlagen nmert um das, was eind gerichtet, der vor
UlS er in der früheren Kaiserloge erschien, erhob sich das ganze Haus zum Zeichen des Grußes.
Auch ein Kriegsgewinnler. In einem englischen Internierungslager lwaren während des Krieges zwei Gefangene untergebracht, die beide Len gleichen Namen Urban hatten. Ter eine lwar Elsässer, der andere Oesterreicher. Der Elsässer besaß bei feiner Einlieferung 50 Pfund Sterling, der Oesterrei- « eher 10 000 Pfund. Die Gelder wurden beschlagnahmt. Nach Friedensschluß schrieb der Elsässer, der nunmehr einer befreundeten Nation angehörte, an die englische Regierung und bat um Rückgabe feines beschlagnahmten Geldes. Sein Wunsch wurde erfüllt, sogar über Erwarten, denn die Behörden irrten sich und zahlten ihm die 10 000 Pfund feines österreichischen Namensvetters ans. Der Irrtum kam erst viel später heraus, als das Geld des Oesterreichers auf dem Clearingwege verrechnet werden sollte. Als man des Elsässers endlich habhaft wurde, besaß er nur noch 1000 Pfund.
Der neue englische Kolonialminister I. H. Thomas erzählte bei einem Fest des Australischen Frühstücksklubs, das ihm zu Ehren veranstaltet wurde, in launiger Weise von dem Empfang, den er beim ersten Besuch seiner neuen Wirkungsstätte gehabt habe. „Als ich das Kolonialministerium am vergangenen Dienstag zuerst besuchte", sagte er, „da stellte ich mich mit all der Bescheidenheit und Unauffälligkeit ein, die für meine Partei bezeichnend ist. Am Eingang wurde ich von einem Pförtner angehalten und gefragt, was ich wolle. Ich sagte, ich möchte gern ins Kolonialministerium gehen. „Wen wünschen Sie dort —' zu sehen?" fragte er streng. Ich 'agte: „Ich weiß es nicht ganz genau. Ich möchte mir das Ministerium überhaupt mal mischen." „Das geht nicht", erwiderte er kurz. „Wen wollen Sie sehen?" „Nun, das Ministerium", erwiderte ich, und La ich an seiner bösen Miene merkte, daß es besser wäre, nichts zu verheimlichen, sagte ich freimütig: „Ich bin der neue Kolonialminister." Er sah mich groß an, wendet sich dann zu einem anderen Pförtner und sagte so laut, daß ich es hören konnte: „Der scheint nicht ganz richtig zu sein!" Das war für mich gerade nicht schmeichelhaft, aber er ließ mich daraufhin eintreten."
Bon Wilson. Es wird berichtet, die Gesichtszüge Wilsons seien durch den langen Todeskampf so entstellt worden, daß die Familie den Toten nicht ausstellen läßt. Doch ist ein Gipsabguß genommen worden für ein etwaiges Standbild, das in Washington errichtet werden soll. An der einfachen Begräbnisfeier werden sich, wie es heißt, von amtlichen Persönlichkeiten nur Präsident Coolidge und Gemahlin beteiligen. Der Sarg soll bis zur Fertigstellung eines Begräbnisses vorläufig in der - Bethlehemkapelle der Peter- und Pauls-Kathedrale in Washington ausbewahrt werden.
Handel und Verkehr.
Stuttgart, 6 . Fcbr. (Börsenbericht.) Die Börse lag heute ziemlich fest bei regem Verkehr, an dem sich außer der BeruiSspeku- lation auch das Privarpublikurn beteiligte. Die Kurse zöge» aus der ganzen Linie an, ebenso rm Freiverkehr. Württ. Notenbank plus 2 (17), Spinnerei Erlangen plus 8 (19), Baumw. Unterhäuser! min. Id (70t, Bremen Besigheim plus S (41) D. Verlag plus 6 (40), Jungh. plus 2,5 (15,51, Kammg. Bietigh. plus 10 «60), Spinn. Pfersee plus 8 >40), Et. Straßenbahn Plut 2 (12), Baumw. Kuchen plus 2,5 (28,5), Union D. Verlag plus 3 (16), Ver. Oel pluS 4 (50), Verein. Filz plus 2 (45).
Stuttgart, 6. Febr. (Industrie, und Handelsbörse.) Aus der heutigen Industrie- und Handclstörse zogen die Preise abermals ein ^ wenig an. Es notierten von Baumwollgarnen in Dollarcents: Engl. Trossel, Warp- und Pincops Nr 20 1i5-117 (am 23. Jan.: 112 bis 114), Nr. 30 125-127 (122 124), Nr. 36 127-129 (124 -126),
Pincops Nr. 42 130—132 (127—129,, je daS Kil,. Von Baumwoll- gcweben: Cretonnes 18'/«—18'/- (ll'ft—17'/«), Rcnnsorces 16-16-/, l5'/i-15'/«, »lalle Kattune oder Croises 14-14'/, (13'/,—14), je das Meter. Nächste Börse: 20. Februar.
Herreuberg, 5. Febr. (Schweinemarkt.) Zufuhr: 60 Milchschweine uvd 22 Läufer. Verlaust wurden 20 Milchschweine zum Paarpieis von 30—40 Mark und 10 Läufer zum Paarpreis von 55 bis 120 Mark.
Urach, 5. Febr. (Fruchtprcise.) Die Schranne notierte folgende Zentnerpreise: Weizen Iv—12, Gerste 8—10.50, Haber«—7.50, Alber Dinkel 8-9, Roggen 9 Mark.
Riedlingeu, 5. Febr. (Schwememarkt.) Zufuhr: 840 Milchschweine, die um 15-20 Mark das Stück verkauft wurden. Der Handel war flau.
Ochsenhausen, 5. Febr. (Viehmarkt.) Der Lichtmeß-Viehmarkt war gut befahren. Trvtz des großen Besuchs fehlte infolge Geldmangels die Kauflust. DaS Vieh blieb unverkauft. Rur die Schweine ^ wurden verkauft, Saugschweine um >0—40 Mart das Paar und Lauser um 40—45 Mark das Stück.
Aale«, 5 Februar. (Marktbericht.) Dem gestrigen Vtehmarkt wurden 227 Stück zugeführt und zwar 11 Paar Ochsen, 45 Stiere, 5 Farren, 44 Kühe, 1> 8 Kalbeln und Jungvieh, 3 Kälber. Verkauft wurden 150 Stück und zwar 5 Paar Ochsen zu 620—950 Mark, 23 Stiere zu 300—420, 4 Farren zu 140-320, 42 Kühe zu 120—420, 69 Kalbeln und Jungvieh zu 72—440, 3 Kälber zu 65 -72 Mark Der Handel war fihr lebhaft, weil von Händlern gut besucht. — Auf dem Schweinemarkt waren 40 Milchschweine und 14 Läufer zugeführt. Milchschwcine kosteten 24—28, Läufer 60—100 Mark pro Paar. — Auch der Taubenwarkt war gm befahren. Ein Paar Brieftauben kostete 2,50—3 Mark, rauhe Dauben 70 Psg. bis 1 Mark pro Paar.
EratlShei« 5. Febr. (Pserdemarkt.) Dem Pserdemarkt waren im ganzen rund 100 Pferde zugeführt. Wegen der hohen Preise ging der Handel anfangs flau, später aber besserte sich das Geschäft und es wurde ein guter Umsatz erzielt. Für besonders ichöne Tiere wurden 1500—20«« Mk. bezahlt, es gab »och schon Händlerpserde von 850, - 1000 und 120« Mark an; sogenanute Bauernpferde galten rund 400 Mark. Verkauft wurden auf dem Leonhard Sachsschulplatz 18 Pferde. In den Wirtschaf'en sind zahlreiche Käufe getätigt worden.
Allgäuer Butter- «ud Käsebörse vom 6. Febr. Butter: 1.53—1.82 Mark, häufigster Prei« 1.58, grüner Weichtihe 53—60 Pf»., häufigster Preis 60 Pcg, konsumreiser Weichkäse 70- 80 Pfg., auSge-. hetzter Rundläse ohne Angebot, konsumreiser Rundkäse 1.15 1.45 Mk.
Neueste Nachrichten»
6. Febr. Im Rahmen der Tagung der Süddeutschen Presse findet am 1. März eine große Sonderkundgebung für die Pfalz statt. Der Reichspräsident, der Reichskanzler und der Reichsminister des Innern haben zugesagt und werden Ansprachen halten.
München, 6. Febr. Der Schlosser Josef . Pielmaier, der während der Rätezeit Bahnhofkommandant und fünf Minuten lang stellvertretender Kriegsminister in München war, wurde unter dem dringenden Verdacht des Einbruchsdiebstahls neuerdings verhaftet. Pielmayer leugnet. Eines ^ Einbruchs bei einem in sehr bedürftigen Verhältnissen lebenden Schneidermeister in der Kreilmayerstraße ist er jedoch bereits überführt. Die erbeuteten Kleider hat er bei einer Händlerin in Schwabing verpfändet, wo sie sicheraestellt wurden.
6. Febr. Die Separatisten haben gestern auch das hiesige Kreisamt wieder geräumt.
, Wurzen bei Leipzig, 6. Febr. Die aus fünf Mitgliedern ^stehende kommunistische Stadtverordnetenfraktion ist auf ^ Grund einer in der letzten Sitzung abgegebenen Erklärung,
in der zu bewaffnetem Widerstand aufgefordert wurde, durch die Landespolizei verhaftet worden.
Berlin, 7. Febr. In der gestrigen Sitzung der Reichstagsfraktion der Deutschdemokratischen Partei erklärte Reichswehrminister Dr. Geßler, daß in diesem Augenblick die Möglichkeit zur Aufhebung des Ausnahmezustandes wohl noch nicht gegeben sei. Doch sei eine Entscheidung des Reichskabinetts noch nicht getroffen worden. — Die Fraktion vertrat die Auffassung, daß zu einer Aenderung ihres mehrfach bekanntgegebenen Standpunktes gegenüber dem Ausnahmezustand kein Anlaß vorliege.
Berlin, 6. Febr. Der Reichsrat beschäftigte sich heute in seinen Ausschüssen mit der dritten Steuernotverordnung, insbesondere mit der Frage der Hypothekenaufwertung. Abänderungsanträge einzelner Länder, die teilweise eine gründliche Aenderung dieser Frage enthielten, wurden abgelehnt und der lOprozentigen Aufwertung zugestimmt. — In der Zeit vom 21.—31. Januar betrugen bei der Reichshauptkasse die Einzahlungen, Steuer- und Zolleingänge 188,8 Trillionen, die Auszahlungen für allgemeine Ausgaben 199,1 Trillionen Mark, sodaß sich ein Zuschußbedarf von 10.3 Trillionen Mark ergibt. Dieser erhöhte sich seit dem 16. 11. 1923 auf 628,9 Trillionen. — Der Bund deutscher Mietervereine hat einen Antrag auf Volksbegehren für drei Gesetzentwürfe beim Reichsminister des Innern eingereicht. Die drei Gesetzentwürfe behandeln die Regelung der Wohn- und Bodenwirtschaft unter dem Kennwort: „Gegen die Goldmieten — für den Wohnungsneubau — und keine Aufwertung.
Hamburg, 6. Febr. Infolge eines heftigen Nordweststurmes, der gestern nachmittag einsetzte und am späten abend eine Stärke bis über 25 Sekundenmeter erreichte, trat in der vergangenen Nacht Sturmflut ein. Die Landungsanlagen bei Neumühlen wurden von dem Wasser überflutet, sodaß die Dampfer nicht mehr anlegen konnten. Am St. Paulifischmarkt und in den Vorsätzen drang das Wasser über die Ufermauern und überflutete die Straßenbahnschienen. In den Vorsätzen stand das Wasser fast bis an den Viadukt der Hochbahn. Die Kellerbewohner haten unter den eindringenden Wassern schwer zu leiden. Durch die Ebbe floß das Wasser nach der unteren Elbe ab.
Brüssel, 6. Febr. Das belgische Kabinett beschloß, die Forts von Antwerpen, Brüssel und Namur schleifen zu lassen.
Warschau, 6. Febr. In der Nähe von Czenstochau ereignete sich gestern ein schwerer Eisenbahnunfall. Eine Arbeitergruppe, die mit Schneeschippen beschäftigt war, wurde von einer Lokomotive überrascht. 5 von den 14 Arbeitern fanden auf der Stelle den Tod.
Moskau, 7. Febr. In Beantwortung einer Rundfroge der „Jswestija" an ausländische Diplomaten über die Ernennung Rykows zum Vorsitzenden der Volkskommissare schreibt der deutsche Botschafter, Graf Brockdoiff Rantzau: „Rykow ist ein würdiger Nachfolger des großen Menschen, der den Völkern der Sowjetunion neue Wege gewiesen hat. Die Wahl Rykows, des bisherigen Leiters der gesamten Volkswirtschaft der Sowjetrepubliken liefert einen neuen Beweis dafür, daß die Erkenntnis des Wirtschaftsaufbaues als Voraussetzung der politischen Stärke in der Sowjetrepublik tiefe Wurzeln gefaßt hat. Ich zweifle nicht daran, daß die russisch-deutsche Freundschaft von Rykow dieselbe Unterstützung erfahren wird, wie seitens seines genialen Vorgängers.
Newyork, 7. Febr. In einem Manganbergwerk bei bei Rosby im Staate Minnesota ertranken bei einer Ueber- schwemmung 42 Bergleute.
Württernbergischer Landtag.
Stuttgart, 6. Febr. Im Landtag kam heute ein Schreiben des Qberreichscmwalts zur Verlesung mit dem Ersuchen zur Genehmigung der Strafverfolgung des Abg. Steinmayr (Soz.) wegen Landesverrats inrd des Abg. Karl Müller (Komm.) wegen versuchten Landesverrats. Die zweite Lesung des Kirchengesetzes konnte beendigt werden, nachdem es noch eine längere Debatte über einen Antrag des Zentrums gegeben hatte, der daraus htnauslief, der sogenannten toten Land in bezug aus den Grundstücks- und Vermögensverkehr dieselben Rechte ein- znrämnen, wie jeder anderen juristischen Person des bürgerlichen und öffentlichen Rechts. Die Zentrumsabgeordneten Braig und Block machten geltend, daß die bestehenden einengcn- den Bestimmungen mit dem Geist der Zeit nicht inehr in Einklang zu bringen und ganz unhaltbar geworden seien und daß die tote Hand keine Gefahr für den Staat bilde. Redner anderer Parteien, auch Staatspräsident Dr. von Lieber, machten geltend, daß eine solche Frage nicht im Rahmen des Kirchengesetzes geregelt werden könne und ihre Tragweite in wirtschaftlicher Hinsicht besonders geprüft werden müsse. Der Abg. Bazille stellte den Antrag auf Uebevwoffuug des Zentrumsantrags an den volkswirtschaftlichen Ausschuß. Bei der Abstimmung wurde der Antrag Bazille mit 32 gegen 27 Stimmen bei 23 Enthaltungen und der Zentrumsantrag mit 37 gegen 19 Stimmen bei 25 Enthaltungen abgelöhnt. Das Kirchengesetz soll am 1. April 1924 in Kraft treten. Sodann wurde noch längere Zeit über einen Antrag Hiller und Gen. (BP.) diskutiert, die gegen Angehörige des Handels- und Gewerbestandes wegen Verlangens von wertbeständigem Geld anhängigen Prozesse niederznschlagen. Die Antragsteller führten ins Feld, daß die Händler nicht mutwillig, sondern nur der Not gehorchend wertbeständiges Geld verlangten, weil sie solches auch an die Grossisten bezahlen mußten. Ganz richtig wälzte der Abg. Roßmann (DV.) die ganze Schuld auf die Regierung, die es versäumt hatte, rechtzeitig wertbeständige Zahlungsmittel cinzuführen. Der Abg. Winker (Soz.) vertrat dagegen die Auffassung, daß auch böswillig, aus persönlichem Egoismus, Waren zurückgehalten worden seien und daß sich unter den Verurteilten solche befinden, die aus der Not der Zeit Nutzen ziehen wollten. Er beantragte daher nähere Prüfung der Angelegenheit im volkswirtschaftlichen Ausschuß. Angenommen wurde schließlich ein zwischen den beiden Extremen sich bewegender und auch von Justizminister Beherle in zustimwenvem Sinne aufgenommener Antrag Bock (Ztr.), Las Staatsministerium zu ersuchen, in den Strafverfahren, die wegen Verweigerung der Abgabe von Waren gegen PapiermarL gegen kleinere und mittlere Gcwerbe- treibnde anhängig geworden sind, Gnadengesuche willfährig zu behandeln, sowie die Staotsauwaltschaftett änzüweisen, von der Möglichkeit, solche Verfahren einzustellen, häufig Gebrauch zu machen. Auf diese Weise wird es möglich sein, das Unkraut Vom Weizen zu sondern. Aus der morgigen Tagesordnung stehen Anträge und Anfragen.
Gegen separatistische Verdächtigungen.
Ein von den Separatisten ausgegebenes Nachrichtcnblatt
berichtete kürzlich, ein katholischer Priester habe Fräulein Heinz (die Schwester >des erschossenen Separatistenführers) um Ueber- lassung ihres Anwesens in Orbis als Pfarrhaus ersucht. DaS Separatistenorgan knüpfte hieran Bemerkungen, die das Ansehen des geistlichen Standes aufs Empfindlichste herabzusetzen geeignet sind. Nach der „Pfälzischen Landeszeitung" sind die Verdächtigungen des Separatistenorgans Völlig unbegründet. Das Blatt veröffentlicht in dieser Angelegenheit einen Brief des Bischofs von Speyer, aus dem hervorgeht, daß Fräulein Heinz dem Bischof schriftlich die Ueberlassung ihres Anwe^enS in Orbis als Pfarrhaus angeboten habe, wenn ihr Bruder kirchlich ^beerdigt werde. Diesen Brief habe der Bischof überhaupt nicht beantwortet.
Kommunistischer Handstreich in Pirmasens.
Pirmasens, 6. Febr. Die Kommunisten haben sich des Rat. Hauses bemächtigt und dasselbe besetzt. In Ser Nacht von vor. gestern auf gestern wurden in Pirmasens acht Einbruchsdiebstähle begangen. Die Anarchie in Pirmasens dauert fort. Bon dem separatistischen Bezirkskommissar ist — dem Ganzen die Krone aufzusetzen — ein vielfach mit Zuchthaus vorbestrafter Gelegenheitsarbeiter namens Schindelbrck zum Diktator von Pirmasens ernannt worden. Bei der Plünderung der Lcbens- mittelgrotzhandlung Kling wurde der Besitzer, der sich zu ver» leidigen suchte, indem er aus die Plünderer Essigsäure goß, von den Eindringlingen überwältigt und unter schweren Mißhandlungen und Messerstichen vor das Rathaus geschleppt. Ter Schwerverletzte konnte schließlich von der empörten Menge aus den Händen der Separatisten befreit werden. Während die französische Gendarmerie sich bei diesem skandalösen Auftritt völlig Passiv verhielt, nahm sie in der Wohnung Klings eine Haussuchung vor, um festzustellen, mit welchen Waffen er sich verteidigt habe. Bei dem in der Stadt unhaltbar gewordene« Zustande hat General de Metz dem Stadtrnt den Befehl erteilt, er möge einen Beschluß fasse«, daß die von den Separatisten vertriebenen städtischen Beamten sofort zurückzukehren hätten, um die Arbeit wieder aufzunehmen. Die Polizei bleibt nach Anordnung des Generals weiter entwaffnet, so daß die städtischen Beamten keinerlei Schutz gegen die Uebergriffe der Separatisten haben. Nach einer Mitteilung des französische« Delegierten will General de Metz auf die Freilassung der im Re» gierungsgebände von Speyer festgehaltenrn Polizeibramten von Pirmasens keinen Einfluß haben.
Der Zusammenbruch des Separatismus in Wiesbaden.
Aus Wiesbaden wird uns von besonderer Seite geschrieben: In der Stille der bitterkalten letzten Januarnacht haben die bisher von Frankreich Protegierten und mit der großen verfügbaren bewaffneten Macht beschützten sogenannten Separatisten die staatlichen Gebäude und das Rathaus geräumt: die französischen Wachtkommandos und Posten wurden zurückgezogen und die grüns weiß-roten Flaggen entfernt. Das Landratsamt war schon seit drei Tagen geräumt. Die Regierung Poincare wird dadurch ein großes Fiasko erleiden; „wird", sage ich, wenn erst die Rolle, die Herr Poincare dabei spielt, klarer hervor treten wird. Wenn alle Welt endlich erfährt, welchem Gesindel er Vorschub geleistet! Der jetzt erfolgre Zusammenbruch des sogenannten -Separatismus ist wohl auf das vernichtende Urteil des englischen Konsuls in München zurückzuführen. Oder sollte die Ende voriger Woche stattgefundene Ver- lmndluug des französischen Kriegsgerichts dem „Separatismus" in Wiesbaden den Gnadenstoß versetzt haben? Es handelte sich um die durch „Separatisten" geraubten 320 000 Billionen. Bezeichnenderweise fand die Berlxrudluug unter Ausschluß der Oessentlichkei statt; auch die gesamte Presse war ausgeschlossen. Die Verhandlung nahm zehneinhalb Stunden in Anspruch, die Beratung der Richter anderthalb Stunden. 129 600 Billionen blieben spurlos verschwunden. Herr Dr. Dorten und Frau Ge- mcchlin, die als Zeugen geladen waren, sind nicht erschienen. Ein anderer wäre wegen Mißachtung der Grande Nation ein halbes Leben lang ins Zuchthaus -gesteckt worden! Nicht erschienen waren ferner folgende Zeugen: General Mangln, der Diplomat Paule Le Faivre, der Vizepräsident der Pairioten- liga, Deputierter Ferrh aus Paris. Das Urteil lautere: Ter Journalist Hocguel, französischer Staatsangehöriger, zu einem Jahre Gefängnis! Arbeiter Willi We'nqärtner irnd Kellner Heinz Schorn in Abwesenheit zu einem Jahre und sechs Monaten beziehungsweise einem Jahre, Kaufmann Willv Becker aus Frankfurt, Möbelvergolder Karl Groß und Kaufmann Franz Führer aus Wiesbaden zu je 24 Tagen «Gefängnis. Alan vergleiche hiermit die sonst üblichen Strafen!
Am 1. Februar kam ich zufällig am Regicrungsgeüäude vorüber. Ein guter Freund kam auf mich z« und bestürmte mich, mir doch das Chaos im Regierungsgebändc anzusehen. Was sich da meinen Blicken darbot, spottet jeder Beschreibung. Ein Herkules hätte diesen Augiasstall nicht zu reinigen vermocht, geschweige denn in einem Tage. Charakteristisch ist es, daß auf jedem Schreibtisch eine oder mehrere leere Flaschen Whisky oder Cogna« standen. Die Abgabe gerade dieser Alko- holien an Militärpersonen stellt die französische Behörde unter strengste Freiheitsstrafe. Und dieses freigiebige Tollhaus haben ansgerechnet französische Soldaten fünfzehn Wochm hindurch bewacht! Ganze Batterien leerer Weinflaschen standen umher. Die unter dem Regierungsgebände befindlichen großen Wein- kellereien der Firma Ruth« sind schwer geplündert worden. Das Innere des ganzen Hanfes ist verwahrlost und besudelt. Per- faulte Kartoffeln zentnerweise tu den Aktenst«bev, daneben verstreute Aktenbündel in großer Zähl. Auf den ehemalige» Schreibtischen vertrocknete belegte Brote, Schmöker wie „Tie Erlebnisse einer Kammerzofe", Berechtigungsscheine zur Ent- nähme von Lebensmitteln und so weiter. Bald werden Photographien der Welt zeigen, wie Herr Poineare für das ihm von seinen Verbündeten anvertraute Gebiet besorgt ist.
Die Demokraten für eine VermogenSznwachsstener.
Berlin, 6. Febr. Zwischen den Steuersachverständigeu der demokratischen Reichstagsfraktion und der sozialdemokratischen Fraktion haben heute im Reichstag Besprechungen Wer die dritte Steuernotverordnung stattgesnnden. Die demokratische Fraktion steht auf dem Standpunkt, daß die Hypothekenaufwer- tuug, gleichviel ob über sie in positivem oder in negativem Sinne entschieden werden soll, nicht Lurch eine Verordnung auf Grund des Ermächtigungsgesetzes geregelt werden darf, sondern daß dies nur Lurch ein Gesetz geschehen kann. Die demokratische Fraktion lehnt die Hhpothekenanfivertung überhaupt ab. Kn übrigen wünscht die demokratische Fraktion, Laß an Stelle der Regierungsvorschläge Ser Vcrmögenszumichs als Steuerquelle gewählt werde, etwa der Zuwachs an Vermögen im Vergleich zu der Zeit von 1914. Voraussetzung ist dabei, daß eine solche Steuer dasselbe -inanzielle Ergebnis haben würde. Las die Regieiimg von ihren Vorschlägen erwartet. Anscheinend ist auch die sozialdemokratische Fraktion mit der Form einer Zuwachssteuer einverstanden.
Keine deutsche Trauerkundgebnng zum Tode WilsonS.
Es trifft zu, daß die deutsche Botschaft als einzige der auswärtigen Vertretungen aus Anlaß des Todes Wilsons nicht Halbmast geflaggt hat. Dieses Verhalten hat in Amerika einen