en'chiffe «Her waren im Besitz end, wenn jetzt ausländische ;e deut'cher Schiffe hausieren in Lichtblick in dieser trübe» rd, das, solang? Deutschland der Luft aufstellte, schwieg, indirekt, ihre Anerkennung
Nach einer Berechnung der Springflut, die die Bretonische ren ums Loben gekommen. ES en zerstört.
liegers. Ein in Pola mit ei- er Lllilitäraviatiker ist infolge ürzt. Nach vier Tagen konnte hörte Leiden erduldet hatte, nt aufgefischt werden- Man zu erhalten.
m. Mit bemerkenswerter En- )pern jetzt soweit geführt wor- ;r weit hinter der alten zurück- : zerstört oder sehr stark be- nnrichtungen vernichtet waren, n Trümmern unkenntlich ge- Hlossrn, nicht eine neue Stadt m wiederherzustellen Die be- der aufgerichtet, nur über ihr machtvollen Belfried und dem :s endgAtiges bestimmt. Auch versuchte inan sich mit An- Vor dem Krieg hatte Ipern ide 1918 war es völlig ver- SOOO Bewohner, ach einem in London verbrei- rgste Sohn des Königs, Prinz » Curzon, Lady Irene Curzon, mit einer Amerikanerin Fra« rer Tochter ein riesiges Ver» ie Curzon bei Len letzten Wah. r Party verwendet haben soll, m Herzog soll erfolgen, sobald leidet-
xhisssbesatzungen, die aus bra- -erichten von einer seit gera«- d Umgegend herrschenden un-
Derkehr.
m Dienstogmarkt am Mehrt: 142 Ochsen, 26 Bullen, der, 249 Kühe, 808 Kälber, iege. Unverkauft blieben 40 zrinder, 40 Kühe, 100 Kälber je 1 »Pfund Lebendgewicht 32, (letzter Markt: 33—36), 1. 24—26, (29—33), 2. 20 1—33 (35—38), 2. 26—30 . Kühe 1. 21-25 (23—28), t2 (8—'12), Kälber 1. 42 bis -45), 3. 29-33 (36—40), >, 2. 60-65 (67—71), 3. s Marktes: langsam, Ueber-
Auf dem Wochenmarkt herrscht r Südfrüchten. Im Groß- -10 Psg- bezahlt. Italienische en Markt zu bringen, wäre che Eier koken immer noch aig das Stück. Stark befahren essen die Richtpreise (Tafel- L—24 Psg.) stark überfordert ist nicht stark beschickt, nur umenkohl sind in größerem
örsenbericht.) Die Lustlosig- igendem Maß; zu, die Um- m und die Kurse gaben fast »n gewannen nur Notenbank en Rettenmeyer um 3 (35). len verloren Feinwech. Tultl. a verlörest Bietigheim 5 (60), (25), Eßlingen —3 (42). > den sonstigen Werten sind lohne? —5 (45).
ner der Städte den Franzose» erer und menschlicher Staats- ngesehen hat: daß aber jetzt er Gesinnung eingetreten ist: hren Verheißungen durch ihr sie geplündert, die Menschen ;rt, aus Frevelmut der Leute c« geschändet haben eine tiefe daß, wenn die Franzosen ge-
sen geschlagen sind!" fiel hi« zelu seine» gelben Gesichts in iete». »Als ob die Franzose« nicht geschlagen, ich sag'- der
elchlagen wurden; wenn wir. m; zehnmal, ein dutzendmal!" hat doch der Erzherzog —" nur Vorwand des Rebellen- uch Soldat; war bei den Rit- nzischen; auf Ehre, wir habe» >« Soldaten; aber geschlagen? ner sie uns! Das läßt sich Aber darin hat di« Demoi- Rebellion, die Republik, die «. und den Herren da drüben, ,« der Spitze sehen, an d« nir'» glauben!" maiselle Brnedwl« «««gr. » a» Manne -n «de«, dem Sie al» datz « «den »in §««-
RaveuSVmg, 14. Jan. (Fruchtmarkt.) Die Schranne notierte folgende Doppelzentnerpreise in Goldmark: Weizen 21,75—25, Dinkel 15—16,20, Roggen 17—20, Sommererste 18—21, Hafer 13,50—16. Die Stimmung war fest, ie Preise steigend.
Schwelnemarkte. In Besigheim kosteten Milchschweine 10—20 Mark; in Schwenningen 13—19 Mk., in Kirchheim 13—23 und Läuferschweine 30—50 Mark das Stück. — Auf dem Wochenmarkt in Kirchheim u. T. kosteten frische Eier 12—16 Pfennig, Süßbutter 1,60, saure Butter 1,30 Mark per Pfund. — In Balingen waren zugeführt: 191 Milchschweine. Der Handel war schleppend. Ein kleiner Rest blieb unverkauft. Preis für das Stück 7—20 G.M. — In Riedlingen betrug die Zufuhr 480 Milchschweine und 6 Läufer. Milchschweine kosteten 10—15, Läufer 22 bis 30 Mark. Der Handel war lebhaft.
Neueste Nachrichten.
München, 15. Jan. Der besondere Ausschuß des bayrischen Landtages billigte den von der Regierung vor- gelcgien Entwurf einer neuen Wahlkreiseinteilung für das kommende Landtagswahlgesetz, wonach 113 Wahlmandate vorgesehen sind.
Mannheim, 15. Jan. Der Besuch des englischen Generalkonsuls aus München in der Pfalz ist nicht ohne Rückwirkungen auf die Verkehrslage geblieben. Um 10 Uhr vormittags, also eine Stunde vor dem Eintreffen des Generalkonsuls, wurde der Verkehr über die Mannheimer Brücke von der französischen Besatzungsbehörde wieder freigegeben. Zugleich wurde die Ueberwachung des telephonischen Verkehrs zwischen der Pfalz und dem unbesetzten Deutschland angeordnet.
Speyer, 16. Jan. Die hiesige „Pfälzer Zeitung" ist wegen der Veröffentlichung von Leitartikeln und Protesten gegen die Separatisten von diesen verboten worden.
Frankeulhal, 15. Jan. Der Vorstand des Finanzamtes, Oberregierungsrat Nippel, und Landgerichtsrat Kreh- biel wurden von den Separatisten verhaftet und ausgewiesen, ebenso der schon einmal verhaftete und wieder freigelassene zweite Bürgermeister Zaun. Die Verhaftung erfolgte als Repressalie dafür, daß in der Nacht auf den. 13. Januar die separatistisch? Flagge vom Bezirksamtsgebäude heruntergeholt und zerrissen wurde, lieber die Stadt Frankenthal wurde von V«10 Uhr abends bis 5 Uhr morgens die Verkehrssperre verhängt.
Solinge«, 15. Jan. Der Generalstreik, der seit vergangenen Freitag hier ausgebrochen war, ist im Zunehmen begriffen. Er dehnte sich auch auf das „Solinger Tagblatt" aus, das infolgedessen nicht erscheint. Die übrigen bürgerlichen Blätter und die „Arbeiterstimme" sind vom Generalstreik nicht betroffen.
Elberfeld, 16. Jan. Die Verwaltungsstelle Wuppertal des Deutschen Metallarbeiterverbands, wozu außer Elberfeld-Barmen auch Vohwinkel gehört, beschloß gestern, ihre Mitglieder aufzufordern, am nächsten Freitag den 18. Jan., an welchem Tage der bisherige Manteltarif abläuft und -er Schiedsspruch über die 57 ständige Arbeitszeit pro Woche in Kraft tritt, nach Beendigung der achtstündigen Arbeitszeit die Betriebe zu verlassen.
Saarbrücken, 15. Jan Ein großzügiges Hilfswerk für hungernde und frierende Kinder in Deutschland ist vom Evangelischen Jugend- und Wohlfahrtsamt im Saargebiet eingeleitet worden. Aus Düsseldorf, Duisburg, Bochum, Hamburg, Berlin, Magdeburg, Kassel und Darmstadt werden bis Ende dieses Monats 1200 bedürftige deutsche Kinder zur Erholung im Saargebiet eintreffen. Weitere Kindertransporte werden folgen.
Magdeburg, 15. Januar. Nachdem die Versammlung der Vertrauensmänner der Magdeburger «Metallarbeiter den Schiedsspruch abgelehnt hat, sind die Metallarbeiter des größten Teils der hiesigen Metallindustrie heute ohne Abstimmung in den Streik getreten. Als Grund für die Ablehnung des Schiedsspruches werden der unzureichende Lohn und die große Spanne zwischen dem Lohn der gelernten und der ungelernten Arbeiter angesehen. Auch aus Halle "und Dessau wird die Ablehnung des Schiedsspruches gemeldet.
Berlin, 15. Januar. Die sogenannte „Regierung der autonomen Pfalz" kündigt an, daß für jeden gegen ein Mitglied oder einen Beamten der „Regierung" verübten oder versuchten Anschlag, die fünf angesehensten Bürger der Pfalz aus dem Gegenlager mit ihrem Leben und ihrem gesamten Vermögen künftighin hasten würden, desgleichen fünf der angesehensten Bürger des Bezirks für jeden gegen einen Bezirkskommissar der Regierung oder einen Beamten des Be- zirkskommisjariats verübten oder versuchten Anschlag. — Mi: dieser Ankündigung gesteht die pfälzische Verbrecherregierung unfreiwillig ein, einmal, daß in der Pfalz ein Gegenlager überhaupt existiert, die Behauptung -es Generals de Metz, daß hinter den Separatisten die gesamte pfälzische Bevölkerung steh?, eine Lüge ist, und zum anderen, daß die Tat in Speyer ein verzweifelter Akt der Selbsthilfe des gepeinigten pfälzischen Volkes war.
Berlin, 16. Jan. Die kommunistischen Kundgebungen anläßlich des Todestages von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg sind nur in geringem Umfang zur Durchführung gekommen. An einer Stelle hakte sich eine Menge von 2—3000 Personen angesammelt, die gegenüber den Beamten der Schupo eine drohende Haltung einnahin. Sie wurde jedoch in benachbarte Straßen abgedrängt und zerstreut. Zu besonderen Zwischenfallen ist es hierbei nicht gekommen. An emer anderen Stelle hatte sich eine Menge von etwa 300 Personen um einen Redner versammelt. Bei dem Erscheinen eines Polizeibeamten ging die Menge auf diesen versuchte ihm seine Waffen zu entreißen. >emer Bedrängnis gab der Beamte einige Schüsse ab, wodurch zwei Personen verwundet wurden. Ein weiterer Zug von etwa 1000 Personen, der dem Gtadtinnsrn zu- strevte, konnte zerstreut werden. Eine Reihe von Verhaftungen wurde vorgenommen.
Berlin, 15. Jan. Heute mittag wurde in einem Lokal am Weinbergweg in Berlin eine kommunistische Versammlung von der Polizei aufgehoben, in der die Richtlinien für die für den Nachmittag anläßlich des heutigen Todestages Karl Liebknechts geplanten Umzüge und Putsche besprochen werden sollten. Sämtliche Teilnehmer der Versammlung wurden auf Lastkraftwagen zum Polizeipräsidium gebracht. Dort werden sie zur Zeit vernommen.
Berlin, 15. Jan. Der 15 er-Ausschuß des Reichstags beriet heute eine Verordnung über das Verfahren in Mietsachen, wodurch aus Ersparnisgründen die Beisitzer bei den betreffenden Amtsgerichtsverfahren beseitigt werden sollten. Die Verordnung wurde vom Ausschuß nicht gutgeheißen. Der Ausschuß empfahl vielmehr der Regierung, von dem Erlaß dieser Verordnung abzusehen. — Die deutsche Note betreffend die Militärkontrolle unterliegt zurzeit der Prüfung durch Nollet, der sie mit seinen Bemerkungen der Botschafterkonferenz übermitteln wird. — Der Dollarkurs erfuhr am Dienstag keine Veränderung.
Neu-Strelitz, 15. Jan. Im Gebäude des Landestheaters brach heute früh Feuer aus, das in wenigen Stunden den großen Bau bis auf die Grundmauern einäscherte. Der größte Teil der Dekorationen und Garderoben ist den Flammen zum Opfer gefallen. Der Zuschauerraum, das Foyer und die meisten anderen Räume sind völlig ausgebrannt. Dachstuhl und Kuppel sind in sich selbst zusammengebrochen.
Benthe», 15. Jan. In der oberschlesiichen Metallindustrie sind nach Mitteilungen von gewerkschaftlicher Seite 60 OM Arbeiter ausgesperrt. Mit Ausnahme der Donners- marck-Hütte und der Oberschlesien Eisenbahnbedarfs A.G., wo teilweise gearbeitet wird, ruhen alle Werke. Im Gegensatz zu den Arbeitgebern, die die Aussperrung mit einer Weigerung der Arbeiter erklären, einem Abkommen über den 10 ständigen Arbeitstag nicht nachzukommen, behaupten die Gewerkschaften, die Arbeiter hätten den 10-Stundentag abgelehnt, weil die Arbeitgeber andere Punkte des Abkommens nicht durchgeführt hätten. Auf Einladung des Oberpräsidenten begibt sich heute eine Abordnung von je drei Arbeitgebern und Gewerkschaftlern nach Oppeln, um eine Beilegung des Konfliktes zu versuchen.
Warschau, 15. Jan. Auf der Strecke Ratziwilow—Zdol- bunow stießen zwei Personenzüge zusammen. Laut Blättermeldungen beläuft sich die Zahl der Toten auf 14, die der Verwundeten auf 39.
London, 15. Januar. Der Antrag der Arbeiterpartei, der zur Äntwortadresse auf die Thronrede eingebracht werden soll, stellt ein unmittelbares Mißtrauensvotum für die Regierung dar.
Vom Landtag.
Stuttgart, 15. Jan. Der Abg. W. Beißwenger (NB.) hat an das Württ. Ernährungsministerium folgende Kleine Anfrage gerichtet: Der Verkauf von Rindvieh ist zurzest für die Landwirte auch zu Preisen, Lie die Produktionskosten bei tvei- tem nicht mehr Lecken, in sehr vielen Fällen zur Unmöglichkeit geworden. Zu den schon verfallenen und in allernächster Zeit kommenden Steuerzahlungen benötigen jedoch die Viehhaltcr unbedingt Geld, das auf andere Werfe als durch Viehverkauf nicht zu beschaffen ist. Ist Las Ministerium bereit, dahin zu wirken, daß den Viehhaltern vorerst im Notfall? Tteuerstun- dung gewährt wird und daß bei dem Verkauf von Vieh wieder dieselbe Freiheit gewährt wird, wie es zu Friedenszeiten mar? Es sollte der unmittelbare Verkauf besonders durch die landwirtschaftlichen Genossenschaften an den großen Märkten außerhalb Württembergs wieder gestattet werden.
Kommunistische Umtriebe.
Friedrichshafen, 15. Jan. Au den Sprengstoffdiebstählen wird dem ,-Seeblatt" weiter gemeldet: Aus den: Keller des sog. Alten ^Schlosses in Markdorf waren im Lause des letzten Spätjahres ungefähr 12 Zentner dem Kaufmann III gehöriger Sicherheitssprengstoff gestohlen worden. Die Nachforschungen nach den Tätern blieben längere Zeit ohne Erfolg. Der Poli- zeidirektion Friedrichshafien ist es jetzt gelungen, in die geheimnisvolle Angelegenheit volles Licht zu bringen. Der erster konnte in >der Person des in der Bodenieegegend bekannten Kommunistenführers Josef Marschall, gebürtig von Pforzheim, ohne festen Wohnsitz, ermittelt und iestgenommen werden. Als weitere Täter wurden ermittelt und festgenommen: Konrad Amann, Josef Mathias, Hermann Ummenhöstr, Wilhelm Wei- gold und Hans Rott. Alle Genannten sind Mitglieder der kommunistischen Partei und wohnen in Markdors. Die Beteiligten leugneten die Tat lange, legten aber fast vollzählig unter >der Wucht des durch die Polizewirektion gegen sie erbrachten Böweismaterials ein umfassendes Geständnis ab. Der Sprengstoff wurde bei Itacht durch Erbrechen der Eingangstüre zu dem Keller gestohlen und sollte nach dem Geständnis der Täter zu Umsturzzwecken Verwendung finden. Die Festgenommenen wurden Lern Gericht vorgesührt. Weitere Festnahmen stehen bevor. — Fast zur gleichen Zeit ist es der Polizeidirektion gelungen, auch in Friedrichshaien umfangreiche Vorbereitungen zu einen: gewaltsamen Umsturz auszudccken, wobei der Zusammenhang mit dem Markdorser Sprengstvjs- diebstahl ziemlich klar liegt. In einer Reihe von Betrieben in Friedrichshafen wurden schon eine Zeitlang aus gestohlenem Material während der Arbeitszeit Handgranaten her,gestellt. Die Täter folgten hierbei einer von der kommunistischen Partei gegebenen Anleitung. Wegen Kieses Verbrechens wurden festgenommen und dem Richter zugeführt: Franz Lang, Karl Daurer, Karl Katz, Karl Klotz, Otto Eck und Otto Kieninger. Alle Genannten sind Mitglieder der kommunistischen Partei und in Friedrichshafen wohnhaft. Auch in dieser Angelegenheit stehlen weitere Festnahmen bevor. Nicht uninteressant mag irr diesem Zusammenhang die Feststellung sein, daß eine Reihe von Zeugen bei ihrer Vernehmung angegeben haben, daß sie lediglich unter dem Terror ihrer kommunistischen Arbeitskollegen der kommunistischen Partei beigetreten seien, weil ihnen sonst ein Weiterarbeiten kaum mehr möglich gewesen wäre.
Linksradikale Kampfzentrale für das Ruhrgcbiet.
Der von Kommunisten und Syndikalisten nach Düsseldorf einbernfene Betriebsrätckongreß hat eine zentrale Kampfleitnng für den Generalstreik mit dem Sitz in Düsseldorf gewählt. Ter Kongreß beschloß den Generalstreik im Rheinland und Westfalen in der aktivsten Form durchznsühren. Die Kampfleitung hat die Ausgabe, alle Maßnahmen zur Stillegung der gesamten Industrie, einschließlich der lebenswichtigen Betriebe, zu treffen. An allen Orten sollen Verpflegungsausschüsse gebildet werden, um Lie Ernährung der Arbeiterschaft zu sichern. Die erforderlichen Lebensmittel sollen aus den Geschäfts- und Lagerhäusern geholt werden. Auch die Konsumgenossenschaften seien in den Dienst der Verpflegung zu stellen. Auf Grund dieser Be
schlüsse haben die Kommunisten und Syndikalisten an allen größeren Orten im Ruhribezirk eine intensive Werbetätigkeit für den Generalstreik entfaltet.
Die neue sächsische Negierung.
Dresden, 15. Jan. In der heutigen Sitzung des Landtage- stellte der neue Ministerpräsident Held dem Haus- das neue Kabinett vor, das sich wie folgt zusammensttzt: Müller (Soz.): Inneres; Kaiser (DV.): Volksbildung; Bünger (DB.): Justiz; Reinhold (Dem.): Finanzen; Elsner (Soz.): Arbeit. Bis zu der noch ausstehenden Ernennung eines Wirtschastsministerz wird der Ministerpräsident selbst dieses Portefeuille übernehmen.
Die Finanzlage Sachsens.
Dresden, 16 . Jan. In der Sitzung des Landtages schilderte Finanzminister Reinhold in einer Begrüirdung der Notverordnung betreffend die Gewerbesteuer und die Arbeitgeberabgabe die Finanzlage Sachsens, die er im allgemeinen «lS sehr ernst bezeichnet?. Die Hauptbelastung stellten neben den Besoldungen augenblicklich die Erwerbslosenunterstützungen dar. Am 1. Dezember seien 309 000 Erwerbslose vorhanden gewesen. Nach der letzten Statistik gebe es 272 000. Aus dieser geringen Verminderung könne man ieststellen, daß eine leichte Besserung im industriellen Leben eingerreien sei. Tie sogenannte Arbeitgeberabgabe sei nur als vorübergehende, nicht >als dauernde Belastung der Arbeitgeber gedacht. — Du- Regierungsparteien erklärten sich im allgemeinen mit den Ausführungen des Finanzministers einverstanden. Die nächste Sitzung des Landtages findet am Donnerstag statt mit der Tagesordnung: Aussprache über die Regierungserklärung.
Attentatspläne gegen General von Seeckt.
Berlin, 15. Jan. Durch das rechtzeitige Eingreifen der Behörden ist es gelungen, einen Attemarsplan gegen General von Seeckt zu verhindern. Die politische Polizei verhaftete heute vormittag im Kaffee Josty einen Mann, der unter dem dringenden Verdacht steht, einen Anschlag gegen den militärischen Oberbefehlshaber beabsichtigt zu haben. Es handelt sich um einen Kaufmann namens Thormann, der zu den Münchener deutsch-völkischen Kreisen zählt und ein früherer Offizier sein soll. Die Untersuchung in dieser Aufsehen erregenden Angelegenheit wird jetzt vom Reichs vehrministermm geführt. Nähere Nachrichten über das Ergebnis der Vernehmung liegen augenblicklich noch nicht vor. Nach Mitteilung von anderer Seite soll.bereits sestgestellt sein, daß der Verhaftete mehrere Komplizen gehabt hat, nach Lenen zurzeit geforscht wird. ES würde sich darnach also um eine regelrechte Verschwörung handeln, ähnlich wie im Falle Rathenau. Eie amtliche Erklärung der Reichspressestelle steht-, bevor. Ter „Rundfunk" verbreitet in später Abendstunde die Älleldung, daß der verhaftete Oberleutnant Thormann eingestanden habe, es wäre seine Absicht gewesen, nicht nur den General von Seeckt, sondern auch Len General von Lossow innerhalb acht Tagen zu beseitigen, um den bevorstehenden Prozeß gegen Hitler und Ludendorff in München zu vereiteln. An den hiesigen amtlichen Stellen war eine Bestätigung dieser Nachricht nicht zu erlangen.
Maßnahmen gegen den Frankensturz.
Paris, 15. Jan. Ueber Len Ministerrat, der heute vormittag unter dem Vorsitz des Präsidenten der Republik, Millerand, abgehalten wurde, gibt Havas folgende offizielle Mitteilung aus: Die Regierung hat beschlossen, am Donnerstag im Parlament eine Anzahl zusammenhängender Gesetzentwürfe einzubringen, die die Wiederherstellung der Finanzlage, eine» Ausgleich des Wieüeraufbaubudgets und di? llsberwindung der Krise aus dem Wechselmarkte zum Ziele haben. Sie sehen vor: 1. Maßnahmen zur Unterdrückung der Steuerhinterziehung, s. Ersparnisse in der Verwaltung, 3. Vertagung sämtlicher Gesetzentwürfe, die neue Lasten nach sich ziehen, 4. Erhebung von zwei weiteren Zehnteln von sämtlichen Steuern. Die Regierung wird die beschleunigte Annahme dieser Entwürfe verlangen und die Vertrauensfrage stellen. Die Regierung hat ferner Maßnahmen getroffen, um eine energische Unterdrückung der Baissespekulation aus die französischen Devisen und die französischen Staatspapiere zu gewährleisten.
Dauer der Sachverständigen-Konfercnz bis April?
Nach einer Meldung des „New-Dork Herold" soll in der Nachmittagssitzung -des ersten Sachverständig eirausschusses beschlossen worden sein, zwei Unterausschüise einzusctzett, einen für die Stabilisierung der -deutschen Währung mit Dornig als Vorsitzenden und einen zweiten für den Ausgleich des deutschen Budgets, dessen Vorsitzender Gen-.-ral Dawes sein soll. Desgleichen soll nach dem Blatt beschlossen worden sein, nach einer Tätigkeit von einer Woche in Paris nach Berlin zu gehen. Man nehme jetzt an, daß die Arbeiten des Komitees im April beendet sein werden.
Reichsbankpräsident Dr. Schacht vor den Sachverständige«- Ausschuß geladen.
Paris, 15. Jan. Der 1. Sachverständigenausschuß hat heute vormittag in seiner Sitzung beschlossen, die Protokolle seiner Verhandlungen geheim zu halten und sämtliche Ausschußmitglieder daraus zu verpflichten, der Presse keine Jnter- vicwe und Mitteilungen zu geben. Jede Mitteilung an die Presse wird durch den Generalsekretär erfolgen, der sie vorher dem Ausschuß unterbreiten wird. In der gleichen Sitzung beschloß der Ausschuß, den deutschen Reichsbankpräsidenten und Währungskommissar Dr. -Schacht anfzuwrdern, einer der nächsten Sitzungen beizuwohnen, um Auskunst über verschiedene auf die Währungssrage bezügliche Fragen zu erteilen, die, wie das Cvmmunigue besagt, der Aufklärung noch bedürfen.
General de Metz vor der Nheinlnndkommission.
London, 15. Jan. Ter militärische Beherrscher der Pfalz. General de Metz, ist in einer Sitzung der Rheinlandkommission von Lord Kilmanrock und dem belgischen Kommissar eingehend vernommen worden. General de Metz machte dabei Mittei- lnegeu über die Vorgeschichte der sogenannten autonomen pfälzischen Regierung und den Anschlag aus Heinz-Orbis. Lord Kilmanrock hat in längeren Telegrammen von insgesamt 28 Schreibmaschinensciten über die -Sitzung nach London berichtet. — Eine Besprechung, die der englische Generalkonsul in München. Clip?, in Mannheim mit Vertretern der Pfalz, darunter dem Bischof von Speyer, dem Präsidenten des evangelischen Kirchenrates, mit Vertretern sämtlicher Parteien und Wirtschaftsgruppen hatte, ergab nach einer Meldung des „Verl.
Deutsche Worte in ernster Zeit.
Ein Volk ohne Waffen ist ohnmächtig, aber nicht verloren. Nur.ein im innersten Mark sieches und entnervtes Volk ist rettungslos- dem Untergänge verfallen. Seelentiese und körperliche Gesundheit sind die Eckpfeiler, aus denen die Lebenskraft eines Volkes beruht. Jeder Einzelne, alle zur Erziehung des Volkes berufenen Kreise müssen darum die ganze Kraft da ran- setzen, um Liese Grundstützen zu erhalten, zu festigen und zu erneuern. Das ist heute im deutschen Volke Vaterlandsdienst, besser als großer Wortschwall und ungezügelter Tatendrang.
« Dr. Krausneck.
auf den tS -1ich erscheinenden „Enztiiler" werden fortwährend von allen Postanstalten, Agenturen und unseren Austrägern entgegengenommen.
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