Andenken wunde in üblicher Weise geehrt. An turnerischen Ver­anstaltungen sind zu nennen das 13. deutsche Turnfest in Mün­chen, woran mehrere Vereinsangehörige, leider ohne den er­strebten Erfolg, sich beteiligten. An der mit der Note sehr gut ausgezeichneten Gauriege nahm auch Mitglied Otto Kienzle teil. Innerhalb des Gäues, ist zu erwähnen die Fahnenweihe des Turnvereins Dennach nach das Gauturnfest in Höfen; bei beiden war der Verein vertreten und durfte reiche turnerische Erfolge einheimsen. Ein Schauturnen, verbunden mit Zög- lingswetturnen u. anschließendem Familienabend, bei »reichem eine größere Zahl um Len Verein verdienter Männer geehrt wurde, zeigte die rege turnerische Tätigkeit auf allen Gebieten der Körperpflege und Jugenderziehung. Die Weihnachtsfeier mußte mit Rücksicht auf die beschränkten Lokalitäten an zwei Abenden abgehalten werden; Las finanzielle Ergebnis kann als zufriedenstellend 'bezeichnet werden. Der Bericht stellt ein reMes Maß turnerischer Arbeit im abgelauftnen Jahre fest, al«k Mereinsangehörigen, vorab den Leitern der verschiedenen Abteilungen, wurde der verdiente Dank ausgesprochen, auch dem Turnergesangverein, der jeweils die Veranstaltungen durch seine Borträge verschönte. Rühmend wurde hervorgehoben der große Opferfinn verschiedener Mitglieder, wodurch es möglich war, die Bereinsgeschäfte weiter zu führen, ohne die Mitglie­der Lurch zu hohe Beiträge zu belasten. Der Verein ist in ständigem Wachsen begriffen, 15 Austritten stehen 33 Aufnah­men gegenüber. Die Zahl aller Vereinsangehörigen hat 300 überschritten. An Veranstaltungen im neuen Jahr ist zu nen­nen Las Kreisbergfest auf der Wanne bei Pfullingen. Mit einer Klarstellung der zwischen den Sporrverbänden und der deutschen Turnerschaft entstandenen Gegensätze, welche aber Len Verein selbst nicht weiter belasten, und der Aufforderung an alle Vereinsangehörigen, auch im neuen Jahr ihrer Pflicht gegenüber dem Verein eingedenk zu kein, schloß der Bericht. Die zahlenmäßig belegte Turnstatistik durch Turiroart Schall stellt!« mit Ausnahme der Aktiven, deren Zahl zu wünschen übrig ließ, eine rege Tätigkeit auf allen turnerischen Gebieten fest. In finanzieller Hinsicht gab der von Kassier Rück erstat­tete Kassenbericht trotz der finanziellen Nöte des vergangenen Jahres ein zufriedenstellendes Bild, wozu allerdings die Ein­nahmen der zweiten Weihnachtsaufführung ihr gut Teil beitru­gen. Die Kasse war geprüft und in Ordnung befunden wor­den; unter Anerkennung seiner Mühewaltung wurde der Kas­sier für entlastet erklärt und ihm wie den übrigen Vcrcins- bsamten der Dank für ihre Tätigkeit ausgesprochen. Mit'Rück­sicht auf die steigenden finanziellen Anforderungen, insonder­heit auf die ungewöhnliche Höhe der Kopfsteuer für Kreis und deutsche Turnerschaft, wozu noch jene für den Gau kommt, wurde nach längerer Aussprache, in welcher scharfe Kritik an dieser Kopfsteuer geübt »wurde, weil sie über die finanzielle Lei­stungsfähigkeit der Vereine hinausgehe, der vierteljährliche Bei­trag zunächst auf ein halbes Jahr festgesetzt und zwar für die Aktiven auf 1 Mark, für die Zöglinge und Turnerinnen auf 50 Pfg. Arm Punkt Neuwahlen machte der Vorstand die er­freuliche Mitteilung, daß Vorstandschaft und Ausschuß in der letzten Sitzung sich darüber geeinigt hätten, mit Rücksicht auf die in diesem und dem kommenden Jahr zu lösenden Ausgaben im Amte zu verbleiben, sofern die Versammlung deren weitere Mitarbeit wünscht. Mitglied Geuß gab seiner Freude über diesen Beschluß Ausdruck, gedachte im besonderen der verdienst­vollen Tätigkeit des Vorstandes und schlug dessen Wiederwahl vor. In erfreulicher Einmütigkeit erfolgte die einstimmige Wiederwahl von Vorstand Schönrhaler. Schriftführer Bäumann, dem als zweiter Schriftführer Fritz Gremmer beigegeben wurde, und Kassier Nöck. Da leider »nit dem Ver­lust des seitherigen Turnwarts Schall infolge Auswanderung zu rechnen ist, obwohl er sich bis auf weiteres noch zur Ver­fügung stellt, wurde unter Bestätigung seiner Wahl Mitglied Otto Gorgus ihm zur Seite gegeben, der nach Abgang von Schall besten Posten übernimmt. Als 3 Turnwarr wurde Gustav Seeger berufen, einstimmig die bisherigen Ausichuß- nntglieder Albert Bosch, Wilhelm Finkb einer und Fritz Höhn wiedergewählt und an Stelle des künftigen Turnwarts und seitherigen Ausschußmitglisdes Otto Gorgus der 2. Schrift­führer Fritz Gre mm er in den Ausschuß berufen. Das neu­geschaffene Amt eines Zeugwarts wurde dem 2. Turnwart See ger Wertragen und Schiilerturuwart Röck in seinem Amt neu bestätigt. Bei dieser Gelegenheit kam erneut der mangelhafte Zustand verschiedener Geräte und des Turnhalle­bodens zur Sprache, welche die körperliche Sicherheit sowohl der Turner wie der Schüler in bedenklichem Maße gefährden. Die anwesenden Gemeinderäte wurden gebeten, im Grmeinderat fiir baldige Abstellung dieser Mängel zu wirken. Begrüßt wurde auch die in der letzten Ge-meinderatssitzung geäußerte Absicht der Schaffung eines Lokals für größere Bamn-staltungen. Zum Frauenturnwart wurde der seitherige Leiter Fritz Geuß, ebenso der seitherige Unterkassier Jörger, der sein Amt bereits 17 Jahre inne hat, erneut berufen u»ch letzterem als Ausgleich der Geldentwertung eine kleine Entschädigung gewährt. Unter Verschiedenes »wurden zunächst 5 neue Mitglieder ausgenom­

men, dann kam zur Sprache, der Gauleftung die baldige Ab­haltung des Gautages nahe zu l.gen. Mitglied Fritz Röck sprach sich über Sport und Turnen aus, daran schloß sich eine Aussprache über die gegenwärtige Lage im Gau. Weiter kam die Beschaffung einer neuen Jahne zur Sprache, da die alte Fahne nebst Zubehör in einem höchst fragwürdigen Zustand sich befindet. Man war sich darüber einig, die Kosten durch freiwillige Beiträge und eine Haussainmlung aufzubringen, die Fahnenweihe für 1925 sestzusetzen und an den Gautag den Antrag um Uebertragung des Gaururnsestes für 1925 zu stel­len, mit welchem «ventl. gleich die Fahnenweihe verbundcn 'würde. Auf die Uebertragung des Gauiurnfestes glaubte der Verein umsomehr Anwartschaft zu haben, als seit 1898 hier kein Gauturnfest mehr ftathsand. Die damit zusammenhängenden Arbeiten wurden dem Ausschuß übertragen. Richard Höhn widmete seinem scheidenden Turnfreund Schall herzinnige Freundesworte unter Betonung seiner Verdienste um den Ver­ein mit Len besten Wünschen für sein künftiges Wohlergehen. Am Schlüsse der Beratungen gab Vorstand Schönthalcr seiner Freude über 'den harmonischen Verlauf der Versamm­lung Ausdruck. Möge der Geist der Einmütigkeit, der Pflicht­treue und des Opsersinns sich auch küuftig bewähren, damit der Verein neugestärkt seine Ausgabe erfüllen kann zum Besten seiner selbst und zum Wöhle der deutschen Turnerschaft und des deutschen Volkes.

Württemberg.

Calw, 14. Jan. (Ein -schweres Unglück) ereignete sich am Samstag morgen Lei den Arbeiten am Nötelbachweg. Dort wa­ren am Freitag Sprengungen an einem Felsen vorgenommen worden. Ta die Sprengkörper am Freitag abend nicht mehr zur Lösung gebracht >werden tonnten, so war am Samstag mor­gen eine Nachbehandlung vor genommen worden, Lei der die Ladung plötzlich losging, wird die dabei beschäftigten Arbeitcr Heinrich Bullinger und Karl Stotz, Sohn des Pfiästerermeisters Stotz, 10 bis 15 Meter von dem Sprengort wegschleuderte, wo­durch sie -schwere Verletzungen erlitten. Die schwerste Schädi­gung erlitten die Leiden jedoch durch Brandwuicden, die sie im ganzen Gesicht Lurch die Explosion erhalten hatten. Wie verlautet, ist bei Leiden das Augenlicht gefährdet. Bullinger ist verheiratet und 36 Jahre alt, Stotz ist 21 Jahre alt. Ueber die Schuldfrage laufen verschiedene Gerüchte.

Altensteig, 14. Im». (Aufgeklärter Diebstahl.) Ter große Lebensmitteldiebstahl, der im August v. Js. bei Obersäger Braun hier ausgeführt wurde, hat nunmehr seine Aufklärung gefunden. Die Tater sind drei hiesige Personen und eine aus­wärtige. Sie sehen nun ihrer Bestrafung entgegen.

Stuttgart, 14. Jan. (Notgeldaufrirf.) Die Girozentrale teilt uns mit: Der Reichsfinanzminister hat die auf Papier­mark lautenden Notgelder für die unbesetzten Gebiete der Län­der Preußen, Baden, Mecklenburg-Schwerin, Braunschweig, Oldenburg, Anhalt, Lippe, Bremen, Lübeck, Waldeck und Schaumburg-Lippe auf 2. 1. 1924 ausgerufen. Die Sperre der hinterlegten Deckungen ist aufgehoben. Ferner wurde auf 15. 1. 1924 mit Einlösungsfrist bis 31. 1. 24 das wertbeständige Notgeld für die Provinzen Ostpreußen, Westpreußen, Posen, Hannover und die Stadt Berlin ausgermen. Die Einlömngß- frist beträgt 1 Monat. Die als Deckung hinterlegten Stücke in Goldarrleihe und Goldschatzanweisungen werden fiir die Aus­steller vom 7. 1. 24 an freigegeben. Das Reichsbahnnotgeld bleibt vom Aufruf unberührt. Es liegt im Interesse des Pub­likums, 'den Umtausch so rasch als möglich vorzunehmen und nicht erst am Ende der Einlösungsfrist, um nicht in Schaden zu kommen.

Stuttgart, 14. Jan. (Ein Schwabenstreich.) Aus das un­verständliche Vorhaben der Reichsbahndirektion Stuttgart durch das einem großen Teil Oberschwabens durch die Fahrplanärr- derungen ohne zwingende Gründe schwere Verkehrsuachteile zugemutet werden, hat der LcmdtagSatzgeordnete Schcrmann sofort energischen Einspruch erhoben und eine Gegenwehr mit allen Mitteln angekündigt. Daß diese brenw-nde Gelegenheit Anlaß gab, über die neueste Behandlung -der Donaubahn über­haupt ernste Klage zu führen, ist selbstverständlich.

Untertürkhcim, 14. Jan. (Tödlicher Unfall.) Gei Bauar­beiter» an der neuen Untertürkheimer Neckarbrücke ist der ver­heiratete 47 Jahre alte Zomenteur Albert Kaffer von Stuit- gart-Wangjen tödlich verunglückt. Beim Aufstellen eines der Spindelträger zum Stauwehr -für das Windwcrk, ist der etwa 120 Zentner schwere Spindelträger nach der Seite ausgerutscht und hat Kaffer derart gegen die Wan- gepreßt, daß ihm der Brustkasten eingedrückt wurde. Der Tod trat alsbald ein. Die Untersuchung über die Schuldfrage ist im Gange.

Schnait i. Remstal, 14. Jan. iWeinversteigerung.) Bei der letzten Weinversteigerung wurden 90 Eimer neuer Wein ver­kauft. Ms Höchstpreis wurden erzielt Pro Hektoliter 142 Mark, als niederster Preis 72 Mark. Die VLachtrage war außerordent­lich groß. Die Käufer waren meistens Wirte, während sich die Händler zurückhielten.

Brackenheim, 14 . Jan. (Unsinnige Holzpreffe.) Ueber ei­nen Holzverlauf aus dem Kivbachtal wird demAaberboten" geschrieben, daß zum Teil Wider alles Erwarten hohe Preise erzielt wurden. Man möchte beinahe sagen, daß blindlings ge­steigert wurde. So wurden 2 Raummeter buchene Scheiter aus 54 Mark getrieben. -Wenn man bedenkt, daß 2 Raummeter etwa 27 Zentner wiegen, so stellt sich der Zentner grünes Holz im Wald so hoch wie ein Zentner feinste Ruhrnußkohleu, die jetzt frei Bahnhof den Darlehenskassen zu 2 Mark der Zentner angeboten werden.

Heilbronn, 14. Jan. (Brand.) Polizeikommifiar Pöhler und Oberwachtmeffter Staudenmaier bemerkten in der Knorr» schen 'Fabrik abends Feuer. Sie 'chlugen rasch entschlossen di« Scheiben ein und löschten mit Hilfe von Feuerlöschapparaten den Brand. Zwei 'weitere Personen halsen ihnen dabei. Kom­missar Pöhler wurde Lurch die Rauchentwicklung bewußtlos und mußte ins Krankenhaus gebracht werden.

Rotteubnrg, 14. Jan. (Todesfall.) Domdekan Julius vor» Walser ist am vergangenen Samstag in» Alter von 76 Jah­ren gestorben. Er gehörte dem Domkapitel seit 1896 an «ich hatte im Bischöflichen Ordinariat das Referat in Ehesachen

Geislingen a. St., 14. Jan. (Ein rabiater Mensch.) In der vergangenen Nacht wurde auf ein in Altenstadt wohnhaftes Mädchen, das mit dem letzten Zug heimgekehrt war, von einem älteren Mann aus Eifersucht oder anderen Gründen mit einem Revolver geschossen. Das Mädchen erhielt einen Streif- und einen Kieferfchuß und -wurde ins Bezirkskrankenhaus verbracht. Der Täter selbst begab sich nach Haufe und har sich dort tm Souterrain durch einen Kopfschuß entleibt.

Laupheim, 14. Jan. (Stadtschultheißenwahl.) Bei der gestrigen Sbadtschultheißenwähl haben von 3215 Wahlberechtig­ten 91 Prozent abgestimmt. Gewählt wurde mit 1858 Stim­men Fa-brikdirektor Konrad. Sein Gegenkandidat, Schultheiß Hänle in Neuhaufen a. F., erhielt 1180, Rechnungsrat Merz in Ulm 162 Stimmen.

Friedrichshofen, 14. Jan. (Aufdeckung des Sprengstoffrau­bes.) Vergangene»» Herbst wurden in Markdors bei dem Kauf­mann Bernhard III 13 Zentner Sprengstoff gestohlen. Der hie­sigen Kriminalpolizei ist es in Verbindung mit der Gendar­merie Markdors gelungen, die Täter festzunehmen. Es find acht Personen aus Markdors und weitere sechs aus Friedrichs- Hasen, sowie zwei Personen aus der Umgegend verhaftet wor­den. Die Untersuchung über die Schuld der einzelnen Teilneh­mer ist noch im Gange.

Kehl, 11 . Jan. Die Besatzungsbehörde hat angeordnet, daß der größte Teil des Gasthauses «Zum Schwert" geräumt wird. Es soll, wir verlautet, in dem Gebäude ein französisches Waren­haus eingerichtet werden.

Radolfzell, 14. Jan. Das 4 jährige Söhrrchen -es Land­wirts Eduard Nusser wollte mit einer Weihnachtskerze ein Feu- erle machen. Dabei geriet das elterliche Oekonomiegibäuüe beim Friedhof in Brand und brannte bis aus die Grundmauern nieder. Es 'wurden 200 Zentner Heu und 100 Zentner Stroh vernichtet. Das Wohngebäude blieb unversehrt. Trotzdem ist der Schaden sehr erheblich.

Gommersdorf, 13. Jan. Kinder spielte»» an» Jagstufer auf dem Eise mit dem Schlitten. Dabei rodelte ein mit zwei Mäd­chen besetzter Schlitten rückwärts in die Jagst. Eit» dabei ste­hender 12jähriger Knabe sprang sofort nach, konnte aber Le» tiefen Wassers wegen nichts ausrühten. Bis Erwachsene zu Hilfe kamen, waren die KiiiLer schon zirka 306 Meter weit ab­getrieben. Das 12 Jahre alte Kind konnte nur noch als Leiche vom eigenen Vater herausgezogsn werden. Das 13jährige Mädchen ist trotz eifrigen Suchens noch nicht gefunden worden.

Vermischtes.

Eine Gefährlich« Brockenbesteigung. Schlimme Folgen hatte eine BrockenLesteiguing für ein junges Ehepaar aus Hildesheim. Es hatte sich im dichten Schneegestöber, dicht vor dem Brocken- Hotel, verirrt, und war schließlich erschöpft liegen geblieben. Glücklicherweise wurde in höchster Not ihr Wehklagen von Brot» kenLesteigern gehört, die Hilfe brachte»». Beide waren dem Er- frierungstode bedenklich nahe. Der Mann war bereits völlig bewußtlos. Nachdem zufällig im Brockenhotel anwesende Aerzte den beiden die erste Hilfe gebracht hatten, schaffte man sie »»ach Wernigerode. Sie dürsten mit dem Verluste einiger Finger, die abgefroren find, davonkommen.

Großfeuer auf der Werft der Weser-A.-G. Freitag nacht entstand in der Schiffstffchlerei auf den Werstanlagen der Ak­tiengesellschaft Weser in Bremen ein Schadenfeuer, das die SchfffstisMerei völlig einäscherte. Bald stand das aus Eifcn- fachwerk ausgeführte große Gebäude in Hellen Wammen. Der angerichtete Materialschaden ist erheblich und für -die Werst br- sonders deshalb unangenehm, weil in der Schiffstischlerei die Jnnenausrüstung für die in nächster Zeit abzuliefernden DanO- ferKoblenz" urdTrier" sich befand. Der Schaden ist durch Versicherung nicht gedeckt.

y Der Kampf im Spessart.

Erzählung von Levi»Echücki»g.

Wilderich, Erröten und Stottern wurde peinlich, fv daß sie einfiel:Ich danke Ihnen, ich danke Ihnen auftichlig. Ich würde sehr undankbar für den Schutz sein, den Sir mir b«. reits einmal haben angedeihen lasten, wenn ich nicht gern Ihre Gefälligkeit wieder in Anspruch nähme, sobald ich ihr-r bedürft» und ich wüßte, daß es Ihnen nicht wieder eine so groß« Müh« macht«, wie ich sie Ihnen gestern gemacht habe."

Bitte, reden Sie nicht mehr von der Mühe und lasten Sie mich mit der Hoffnung gehen, daß Sie unter allen Um- ständ-n aus meinen Eifer, Ihnen dienen zu können, zählen!"

Da st« nicht gleich antwortete, machte er ihr mit noch tiesern Erröten eine Verbeugung und ging. Sie blickte ihm eigentümlich bewegt nach. Vielleicht fühlte sie jetzt, w» er nicht mehr da war. sich ein wenig beunruhigt, es beschlich sie der Gedanke, ob sie in diesem Gespräch nicht auffallend offen und aufrichtig und über ihre Lage zu mitteilsam gewesen und was er darüber denken müsse. Er ist nun einmal so schwer, wenn man durch die Ereignisse aus allem Gleichgewicht ge­bracht und so in ein« völlig ander« Umgebung geworfen, weit aus den täglichen Lebensweisen geschleudert ist, die strenge Haltung, wie di« Sitte sie will, zu bewahren, nicht von dein, roar da» Herz erfüllt, mehr über die Lippe» fliehen zu lasten, als man sollt«!

Ihr« Skrupel, daß Wilderich sie mißdeuten und mißverstehen könne, waren jedoch sehr unbegründet! Er sagt« sich nichts über sie, er grübelte nicht, er urteitbe nicht, er fühlt« nur stärker da», was ihn di« ganze schlaflose Rächt hindurch erfüllt, die« Betrof­fen- »nd Ergriffensrin von der fremde», all sei» Denken gefan- gennehmenden Erscheinung^ «« war ihm, »ls »t da» zu «irre» wahre« Sturm werde» könne, was schon jetzt ihm durch »ll« Adern »echte; « fühlte »- »nd sagte es sich schon mit bewußter

Klarhebt, daß dieses geheimnisvoll« schön« junge Mädchen mit seinem seltsamen Schicksal ihm mehr am Herzen lieg« al» alles andere, was ihm nahestand in dieser stillen grünen Dergwelt «nd außerhalb derselben.

Eine Weile, nachdem Wilderich gegangen, erschien «ine zweite Person auf dem Hofe zu Evschenwald. Diesmal war es der strenge Herr Schösser in der abgetragenen roten, «uf den Nähten ein wenig weiß gewordenen Uniform, in welcher einst der ritterschastliche Kanton von Oberftanken sein« grausam tap­fere und Schrecken verbreitende Heeresmacht zu der römisch- kaiserlichen Armada stoßen lasten, wenn es galt, den Reichs­boden wider Türken oder Franzosen zu verteidigen. Rot war diese Uniform; ob die grün« Sergeweste mit Messingknöpfen und die gelben Beinkleider und die schwarzen Gamaschen, in denen der Herr Leutnant außer Dienst stolzierte, vorschrifts­mäßig dazu gehörten, finden wir in den Büchern der Geschichte nicht verzeichnet. Vielleicht hing diese Farbenwahl mit dem persönlichen Geschmack Er. Gestrengen zusammen; gewiß aber gehört« dazu der quer getragene Degen, der an der steisgeraden dünnen Gestalt des Mannes hing mie eine Rae an einem Mastbaun», so daß man den Lehrsatz von der Gleichheit der Scheitelwinkel daran beweisen konnte; und sicherer noch gehörte zur Uniform dft Koirvolvulusblum« des zierlichen Zopfes!

Der Schösser kam aus dem Torbogen heraus, dann stelzte er in dem ganzen Hose herum mit einem gewichtigen Schritt, nicht rechts noch links blickend; es sah aus, als ob der alte Mann dienstmäßig ein« Ronde, eine Patrouille, »in schatten­haftes Korps seiner Tapfern, da» nur er hinter sich erblickte, fuhrt«; und in der letzten Eck«, da mutzte er st« wohl entlasten habe» und der Dienst zu Ende sein; die linke Hand auf den Rücke» gelegt, di« rechte 4» di« grünftrgen« West« gefchobe», n»hm «r da» Mädchen nnt»r der Lind« »ls Richtpunkt, «uf de« jetzt zustelzt«.

Wünsch« vub« Msrgeu. Denwffell« Benedicte!" sagt» er.

die Hand an seinen dreieckigen Hut mit der rote« Plumage legend.

Gute» Morgen, Gestrengen!" antwortete sie/

Tun verhofftnfuhren Se. Gestrengen fort,daß die De- «oiselle Benedict« rin« wohlschlaftnde Nacht genosten!"

Ich danke Ihnen, Gestrengen; ich habe nach meiner er­müdenden Wanderung sehr tief und sehr lang« geschlafen.

Auch, daß Wohlderselben die Ziegenmilch noch hinreichend warm serviert worden. Habe sie selber gemolken und der Be­schließerin Afra zu schleuniger lleberbringung anrekomman- dirrt."

Ei, Sie melken di« Ziege selbst, Herr Schösser?"

Jawohl, Demoiselle, melke ich sie selbst! dem Dienstvolk Sann man so etwas nicht überlasten; melke sie selbst, bereite auch selbsten den Käse sehr guten Käse werde di« Ehre haben, bei Tische mit einem kleinen Pröblein aufzuwarten. Was ich jedoch vermelden wollte, Demoiselle Benedicte, da Wohldieselbe mir anitzo von der Frau Aebtisfin brieflich «n- empfohlen ist, so möchte es angemessen erscheinen, daß ich Hoch» derselben mittel» eines Antwortschreiben» zu erwidern mich be­flisse, wie ich solchem Ansinnen nachzulebe» mit besondere» Diensterzebenheit rrbötig sei."

Benedict«, wie er unser« Novize nannte, nickt« mit dem Kopf«, doch schien ihr in dem Ton des Mannes ein« Andeutung z» liegen, di« fir nicht gleich verstand, und so sah sie ihn fragend an. Sie bemerkte aber nur, daß ihr« schweigend« Zustimmung zu seiner Aeuherung sein« Miene durchaus nicht «rhellte, als er fortfuhr.Wobei nur zu bedenken anheimgebe, daß auch noch dem Herrn Neichshoftat, dem Bruder der Fra» Lebtisstn, für de» ich Goschemoald zu administrier«» die Ehr« habe, anderweit schuldig« Meldung zu machen Hab«» dürste."

,ki» «ollen, daß Sie mich hier ausgenommen habe», »» de» eigentlich« Eigentümer dieses Hause» »ach Me» meiden?.* (Fertfetzung folgt.)

Bn»krL»!ber. Ir

rvda des Hofbankhau nerstag abend nach E Vorhaltung von Rev hanbenen Barbeträge aus Ohrdruf zuverlä Rückversicherung gedc men. Die Depots ui Eindringlinge keiMr» -»»kommen.

Rückkehr zur

stadt gemeldet w»rd, Preiserhöhungen für Schriftsteller zur frü gekehrt, die damit wii dings bei Len heutig früher ist, in Len

ändere Frage.

»rch die

Durch die Hof««

Unfall erlitt die Tänz Zakopane, einem Ort war mit ihrem Gatt« fest, an dem auch der der sich zu den Pole» nicht in dem polnisch nahm. Graf Oppers lern», gestikulierte einer Handbowegung volver trug. Jnfolgi Kugel ging nach unte mit einem Aufschrei sofort um Frau Sac des Fußes fest.

Eine glückliche Tc Nachrichten hatte ein im Hafen von Nasscr Tauchversuche für ei-r merkwürdigen Erfolg angelangt, entdeckte f laßte hierauf deren L ocks etwa eine MM 01 1790 geprägt worden kanadischen Bank Lep Schatzes zwischen der gelöst fft.

Die Koste» des 8 lichen Schätzungen wi Erdbeben zerstörten 0 lionen Dollar aus geh onen für Jokohama. men gerechnet und ni so groß gewesen ist, < deraufbaiu aus eine I werden soll. In Tok in denen 450 000 Per

Har

Stuttgart, 14. t Getreidemarkt sind kl Angebot in Landwai Preise sind unveränd 20.521,5, Somml Hafer 1314, We bis 30, «leie 88 drahtgepreßtes Strol

Stuttgart, 14 börse hatte zu Woche aufzuweisen, doch hi, An größeren Veräi Brauereien Rettenme

3 (15), von Maschi minus 2,9 (42,1), L

4 (24), Württ. Metc Unterhausen plus 1 Leinen Blaub. minu! heimer Oel plus 4 I werk minus 5 (85), verkehr fehlte eS an

Stuttgart, 14. tige Stuttgarter Mm verschiedener Rassen 200-300, für mittle Mark. Der Markt Kreisen der Landwir über die Hälfte der mit dem Pferdeniark! besondere die großen mann, Rottweiler, l ganzen rund 150 St» Schweiuepreise. Milchschweine 182 Crailsheim 204 seiden das Paar M 20-45 Mark. - - 84 Milch- und 24 ^ bei sehr lebhaftem H 3456, das Paar L

«Dcywemnger Kölu, ' Dortmund b satzungsbehö, einem Kapitc mit möglichst Paßkontrolle derlichen Eir Dresden den ist die b Stadtparlam' schränkt wort Drittel ihres büßt. Auch Verlust bei v -v-rliu, Z«tung« ist