irrsinnige Holz-Preise.) Ueber ei. -bachtal wird demAaberbotrn" er alles Erwarten hohe Preise beinahe sagen, daß blindlings ge. Z Raumnieter buchene Scheiter i man bedenkt, daß 2 Raummeter ellt sich der Zentner grünes Holz stirer feinste Ruhe Nußkohlen, die Mskasssn zu 2 Mark der Zentner

and.) Polizeikomminar Pöhler nmaier bemerkten in der Knorr, üe 'chlugen rasch entschlossen die Hilfe von Feuerlöschapparaten :sonen halfen ihnen dabei. Konr- ie Rauchentwicklung bewußtlos lebvrcht werden.

>desfall.) Domdekan Julius vor» arnstag iur Alter von 76 Iah- m Domkapitel seit 1896 an Un­tat das Referat in Ehesachen il. (Ein rabiater Mensch.) In auf ein in Altenstädt wohnhaftes Zug heimgekehrt war, von einem »der anderen Gründen mit einem dchen erhielt einen Streif« und ns Bezirkskrankenhaus verbracht, ich Haufe und har sich dort tm hutz entleibt.

-tadtschultheißenwahl.) Bei der l haben von 321b Wahlberechtig- Gewählt wurde mit 1858 Stim- Sein Gegenkandidat, Schultheiß ielt 1180, Rechnungsrat Merz in

(Aufdeckung des SPrengstofsrau- rden in Markdorf bei dem Kauf- Sprsngstoff gestohlen. Der hie- l Verbindung mit der Gendar- Täter festzunehmen. Es sind rnd weitere sechs aus Friedrichs- is der Umgegend verhaftet Wor­te Schuld der einzelnen Teilneh-

den.

ungsbehörde hat angeordnet, daß iZum Schwert" geräumt wird. Gebäude ein französisches Waren-

4 jährige Söhnchen des Land- t einer Weihnachtskerze ein Feu- ls elterliche Oekonomiegebäude rannte bis auf die Grundmauern er Heu und 100 Zentner Strich blieb unversehrt. Trotzdem ist

linder spielten am Jagstufer aus vabei rodelte ein mit zwei Mäd- ts in die Jagst. Ein dabei ste­ig sofort nach, konnte aber Le» usrichten. Bis Erwachsene zu schon zirka 30g Meter weit ab- Kind konnte nur noch als Leiche zogen werden. Das 13jährige ens noch nicht gefunden worden-

tschtes.

ieiguog. Schlimme Folgen hatte junges Ehepaar aus Hildesheim. gestäbrr, dicht vor dem Brocken- ich erschöpft liegen geblieben, er Not ihr Wehklagen von Brol- brachten. Beide waren dem Er.

Der Mann war bereits völlig u Brockenyorel anwesende Aerzte acht hatten, schaffte man sie nach dem Verluste einiger Finger, die

der Weser-A.-G. Freitag nacht i auf den Werftanlagen der Ak- en ein Schadenfeuer, das die :te. Kaft> stand das aus Eijcn- bäude in Hellen Wammen. Der erheblich und für die Werft sr» weil in der Schiffstischlerst die chster Zeit abzuliefernden DanO- befand- Der Schaden ist durch

Hut mit der rote« Plumage

" antwortete sie.

Gestrengen fort,daß die De- afenbe Nacht genossen!" en; ich habe nach meiner «c° und sehr lang« geschlafen, ie Ziegenmilch noch hinreichend i« selber gemolken und der Be- ' lleberbringung anrekomman-

lbst, Herr Schösser?"

ich sie selbst! dem Dienstvolk -lassen: melke sie selbst, bereite guten Käse werde di« Ehre kleinen Pröblein aufzuwarten, »llte, Demoiselle Benedicte, da er Frau Aebtisfin brieftich an» rmessen erscheinen, daß ich Hoch- bschreiben» zu erwidern mich be» :n nachzulebe» mit besondere«

ize nannte, nickt« mit dem Kopf«. ;s Mannes ein« Andeutung »» and. und so sah sie ihn fragend itz ihre schweigende Zustimmung me durchaus nicht erhellte, als enkrn anhrimgebe. daß auch noch kruder der Fran Aebtisstn, für rirre» die Eh» habe, anderweit «Le» dürste."

ier ausgenommen habe», an de« Hause» «ach Me» melden?.*

B»«kräub«r. In daS Geschäftslokal der Filiale Gräfen- rvda des Hofbankhauses Max Müller in Gotha drangen Don. nerstag abend nach Geschäftsschluß acht maskierte Räuber unter Vorhaltung von Revolvern und Handgranaten ein... Die vor­handenen Barbeträge fielen den Räubern in die Hände. Wie ans Ohrdruf zuverlässig verlautet, ist das Hofbanthaus Lurch Rückversicherung gedeckt. Die Räuber sind unerkannt entkörn, men. Die Depots und die Depositen sind unverletzt, La die Eindringlinge keiMn Versuch machten, an die Tressors hcran-

^"^Rückkehr zur Gänsekielfeder. Wie aus der Reichshaupt­stadt gemeldet wird, sind infolge der wiederholte» starken Preiserhöhungen für Stahlfedern zahlreiche Gelehrte und Schriftsteller zur früher gebräuchlichen Gänsekielfeder zuruck- aekehrt, die damit wieder neu zu Ehren kommt. Ob es aller­dings bei Len heutigen Verhältnissen so leicht und einfach wir früher ist, in den Besitz von Gänsefedern zu kommen, ist er,re

^Durch^dir Hosentasche augeschoffen. Einen eigenartigen Unfall erlitt die Tänzerin Rita Sarcherto auf einem Ballfest m Zakopane, einem Ort am Abhang der Tatra in Galizien. Sie war mit ihrem Gatten, dem Grafen Zamohsky, auf dem Ball­fest, an dem auch der Graf Oppersdorfs, der schlesische Magnat, der sich zu den Polen geschlagen hat, obwohl seine Güter gar nicht in dem polnischen Bezirk von Oberichleiien liegen, tefl- ncchm. Graf Oppersdorfs unterhielt sich eifrig mit der Künst­lerin gestikulierte dabei sehr lebhaft und schlug schließlich mit einer Handbewegung an seine Hosentasche, in der er einen Re­volver trug. Infolge des Schlages entlud sich die Waffe. Tue Kugel ging nach unten und traf Rita Saccherto in den ?nrß, die mit einem Aufschrei zusammenbrach. Ein Arzt bemüht« sich sofort um Frau Sacchetto und stellte eine schwere Verletzung des Fußes fest.

Eine glückliche Taucherin. Nach in Zürich eingetroffenen Nachrichten hafte eine junge amerikanische Filmkünstlerin, die im Hafen von Nassau, der Hauptstadt der Bahamas-Jnseln, Tauchversuche für eine Filmaufnahme machen mußte, einen merkwürdigen Erfolg. In einer gewissen Tiefe des Wassers angelangt, entdeckte sie eine eijienbeschlagme Kiste. Sie veran- laßte hierauf deren Hebung und die Küste enthielt nicht weniger als etwa eine Million spanischer Gslddublvnerr, die im Jahre 1790 geprägt worden waren. Der Fund wurde in der königlich- kanadischen Bank deponiert, bis die Frage der Teilung des Schatzes zwischen der englischen Regierung und der Taucherin gelöst ist.

Die Koste« des Wiederaufbaus in Japan. Nach nichtamt­lichen Schätzungen wird Japan für Wiederaufbau der durch Las Erdbeben zerstörten Gebiete in den ersten sürff Jahren 525 Mil­lionen Dollar ausgeben, 375 Millionen für Tokio und 150 Milli­onen für Jokohama. Man hatte auf bedeutend höhere Sum­men gerechnet und nimmt an, Laß der Schaden entweder nicht so groß gewesen ist, als man gedacht hatte, oder daß der Wie­deraufbau auf eine längere Anzahl von Jahren ausgedehnt werden soll. In Tokio find 93 000 Notbauien errichtet worden, in denen 450 060 Personen untergebracht werden konnten.

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 14. Jan. (Landesproduktenbörse.) Auf dem Getreidemarkt sind kleine Veränderungen zu verzeichnen. Das Angebot in Ländware ist etwas schwächer geworden; die Preise sind unverändert. Es notierten je 100 Kg. : Weizen 20,521,5, Sommergerste 17,5185, Roggen 17,518, Hafer 1314, Weizenmehl Nr. 0 3233, Brotmehl 29 bis 30, Kleie 88,5, Wiesenheu 88,5, Kleeheu 910, drahtgepreßtes Stroh 66,5 Goldmark.

Stuttgart, 14. Jan. (Börsenbericht.) Die Effekten börse hatte zu Wochmbeginn eine etwas freundlichere Haltung aufzuweisen, doch hielt sich das Geschäft in engsten Grenzen. An größeren Veränderungen sind zu erwähnen bei den Brauereien Reitenmeyer plus 4 (32), Rottweil Pfauen plus

3 (15), von Maschinen- und Metallwerten: Feinmechanik minus 2,9 (42,1), Lauph. minus 5 (37), Weingarten plus

4 (24), Württ. Metall minus 4.5 (48); von Texlilwerten: Unterhausen plus 10 (60), Südd. Kuchen minus 8 (21,) Leinen Blaub. minus 5 (60); von sonstigen Werten: Besig- heimer Oel plus 4 (38), D. Verlag minus 4 (30), Salz- werk minus 5 (85), Wachenheim minus 5 (22). Im Frei­verkehr fehlte eS an jeder Anregung.

Stuttgart, 14. Jan. (Monatspferdemarkt.) Der Heu tige Stuttgarter Monatspferdemarkt war mit 220 Pferden verschiedener Raffen befahren. Preise für leichtere Pferde 200300, für mittlere 500-800, für schwere 1000-3500 Mark. Der Markt war gut besucht, namentlich auS den Kreisen der Landwirtschaft, der Verkehr sehr lebhaft. Weit über die Hälfte der Pferde wurde verkauft. Auf dem mit dem Pferdemarkt verbundenen Hundemarkt waren ins­besondere die großen Hunderaffen vertreten: Boxer, Dober­mann, Rottweiler, Leonberger und Doggen. Zutrieb im ganzen rund 150 Stück, Preise 10100 Mark.

Schweinepreise. In Güglingen kostete das Paar Milchschweine 1824, Läuferschweine 4080 Mark, in Crailsheim 2048 bezw. 50120 Mark, in Blau- felden das Paar Milchschweine 1430 und in Rottweil 2045 Mark. In Herrenberg betrug die Zufuhr 84 Milch- und 24 Läuferschweine. Verkauft wurde alles bei sehr lebhaftem Handel. Das Paar Milchschweine kostete 3456, das Paar Läufer 64130 G.M.

Neueste Nachrichten.

München, 14. Jan. Im Alter von 73 Jahren starb gestern der Geheime Medizinalrat Professor Dr. Ernst «chwenmger. Er war lange Zeit Leibarzt von Bismarck.

R»I»,14. Januar. Wie dieKölnische Zeitung" aus Dortmund berichtet, ist auf Anregung der französischen Be- satzungsbehorden eineDortmunder Zollhausgesellschaft" mit einem Kapital von 50000 Goldmark gegründet worden, die mrt möglichster Beschleunigung die für die Verzollung und Paßkontrolle auf dem Bahnhof Dortmund und Lünen erfor­derlichen Einrichtungen Herstellen soll.

- 14. Jan. In fast allen sächsischen Gemein­

den ist die bisherige sozialistisch-kommunistische Mehrheit im Stadiparlament wenn nicht beseitigt, so doch stark einge­schränkt worden. In Dresden hat die VSPD. etwa ein DE! ihres Bestandes an Stimmen und Mandaten einge- vtitzt. Auch die kommunistischen Parteigewinne können diesen Vertust brr weitem nicht ausgleichen.

Verliv, 15. Jan. Nach Informationen derBossischen! Zeitung" ist Pas Kontingent der Darlehenskaffen jetzt bis >

zur Grenze von 10 Trillionen Papiermark, auf die es im November 1923 erhöht wurde, in Anspruch genommen wor­den. Eine neue Erhöhung des Kontingents ist, wie das Blatt hört, nicht beabsichtigt, da nicht mehr die Erweiterung der Tätigkeit der Darlehenskassen, sondern ihr Abbau ins Auge zu fassen ist.

BerN», 15. Jan. DerVorwärts" meldet: Die Be­ruhigung der Währung hat bereits einen kleinen Rückgang der Arbeitslosigkeit herbeigeführt. Während die Zahl der Arbeitslosen und der Kurzarbeiter im November noch 73 Prozent aller Mitglieder betrug, ging diese Zahl im Dezember auf 50 Prozent zurück. Die Zahl der Vollarbeiter stieg gegenüber dem Vormonat auf mehr als das Doppelte.

BerN«, 14. Januar. Nach dem »Berliner Tageblatt" besteht die Erkrankung des deutschen Geschäftsträgers in Paris, von Hösch, in einer Mandelentzündung. Der Zeit­punkt seiner Abreise ist noch nicht sicher. Infolge des anhaltenden Frostes brach der kürzlich errichtete Damm der Wiekauer Talsperrre, die im Wesentlichen der Wasserversor­gung von Königsberg (Preußen) dient. Der größte Teil des Wafferbestandes mußte abgelafsen werden und über­schwemmte die tieferliegenden Ländereien. Die unmittelbare Gefahr ist beseitigt. Der Damm kann jedoch erst wieder im Frühjahr hergestellt werden. Der Dollarkurs erfuhr am Montag keine Veränderung.

London, 14. Jan. Reuter meldet: Der Streik der deutschen Seele,rte hat sich beträchtlich ausgedehnt. Delegierte aller Schiffe, die im Londoner Hafen liegen und von der Bewegung bedroht sind, beschlossen einstimmig, nicht nachzu­geben und Weisungen an alle Häfen zu senden, durch die die Seeleute auf deutschen Schiffen zur Arbeitseinstellung aufgefordert werden.

London, 15. Jan. Eine Entschließung der vereinigten britischen Handelskammern tritt den Regierungsstellen gegen­über für möglichst schnelle Ausdehnung des Handels zwischen England und Rußland ein unter der Voraussetzung, daß Rußland seine Vorkriegsschulden anerkennt und die An­sprüche britischer Staatsangehöriger regelt.

Kleine Anfrage.

Stuttgart, 14. Jan. Der Abg. Ehrhart (Ztr.) hat an das Staatsministerium eine Kleine Anfrage gerichtet, worin er sich dagegen wendet. Laß verschiedene Reichsbehörden, so die Post und die Finanzämter Las Reichseisenbahnnotgeld nicht anneh- men dürfen, während es von den Eisenbahnbehördeu immer noch ausgegeben wird. Er wünscht, Laß das Staatsministerium bei -den maßgebenden Reichsbehörden für eine Aufhebung des Verbots der Annahme des Reichsenenbahnnotgeldes oder für dessen sofortige Aufrufung zur Einlösung eintrele. Im letzte­ren Fall aber sollten sämtliche Reichsbehorden verpflichtet wer­den, Las Reichsbahnnotgeld bis zum Ablau-kstage der Ein­lösungsfrist in Zahlung zu nehmen und einKulösen.

Umbau der Reichsbahn nach volkswirtschaftlichen Gesichts­punkten.

Reichsverkehrsminister Oeser war am Samstag in Be­gleitung des Staatssekretärs Vogt in Stuttgart anwesend, ins­besondere auch um mit der Württ. Regierung lausende Ver­kehrsfragen zu besprechen. Dabei wurde neben der Frage der Gütertarife u. a. auch die Frage der Umgestaltung der Deutschen Reichsbahn, die im Zusammenhang mit der Finanzierungs- ftage in letzter Zeit öfters in der Presse erörtert worden ist. eingehend behandelt. Der Reichsverkehrsminister erklärte. Laß an eine Privatisierung der Reichsbahn nicht gedrchr, vielmehr beabsichtigt sei, die Reichsbahn nach wie vor im Eigentum des Reichs zu behalten und nach Volks virtschaftlichen Gesichtspunk­ten zu betreiben. Wie die Reichsbahn im Rahmen dieses all­gemeinen Programms umgestaltet werden wird und wie die Interessen der früheren Eisenbahnländer mit dieser Umgestal tung in Einklang gebracht werden können, bedarf noch eingehcn der Prüfung.

Ein würdiger Nachfolger.

Speher, 14. Jan. Wie wir hören, hat sich für den von der Bolksjustiz gerichteten Präsidenten Heinz iroch kein Nach folger gefunden. Es verlautet, daß derHerr Wirtschaft» minister Bley" -die Nachfolge abgeiehnt hat. Da jedoch irgend jemand zunächst als Provisorischer Präsident fungieren muß, hat dem Vernehmen nach der wegen Spionage und Unterschla­gung vorbestrafte 23jährige separatistischeMajor" Kuhn aus Speyer die vorläufige Führung der Präsidialgeschäfte über nommen.

Separatistische Gewalttaten.

Speyer, 14. Jan. Die Zahl der bisher in der Pfalz durch die Separatisten verhafteten Personen beläuft sich nach ge­nauer Feststellung auf ungefähr 560. Dis Neuhäuser Fähre bei Speyer ist von den Separatisten besetzt und sür den Verkehr ge­sperrt worden. Dies war der einzige Ueberqang nach Baden, nachdem die Speyerer Schiffsbrücke sich noch in Reparatur be findet. Der berüchtigte Separatist Oberbeck, ein schwer vorbe krafter Mensch, der aus -der separatistischen Garde ausgeschlos­sen war, wurde wieder in diese cingere-ht, La er die Drohung ausgesprochen hatte, eine eigene Garde zu gründen, um gegen die Separatisten vorzugehen. Kanzlerverwalter Röhe von der hiesigen Stadtverwaltung ist von den Separatisten aus unbe kannten Gründen verhaftet worden.

Mannheim, 14. Jan. Der von den Sonderbündlern am Freitag abend verhaftete Lokal- und Handelsredakteur der Preußisch-Pfälzischen Landeszeitung", Dörflinzer, ist von den beiden Leuten, die ihn bewachten, schwer mißhandelt worden, so -daß er am Kops und über dem rechten Auge Folgen Lavon- trug. Der separatistische Bezirksamtmann, dem er sich verführen ließ, gab darauf den Verhafteten unter dem Ausdruck des Be­dauerns über diese Behandlung frei, damit er sich ärztlich be­handeln lasten könne.

Separatisten-Frechheit.

Der rheinische Se-Paratistenführer Matthes hatte die Un­verfrorenheit gehabt, im Namen oes rhstnrsch-westsälischcn Un- abhängigkeitMnndes aus Düsseldorf an den Reichstag die An­frage zu richten, ob separatistische Kandidaten, die Gr die näch­sten Wahlen zum Reichstag aufgestellt werden, falls sie als Volksvertreter gewählt sind, die Immunität genießen. Ter Reichstagspräsident Loebe hat daraus in einem längeren Schrei­ben mit erfrischender Deutlichkeit geantwortet und Herrn Mat­thes insbesondere darauf hingewiessn, daß der Geschäftsord­nungsausschuß des Reichstags neuerdings die Praxis übt, bei Hochverratsverbrechen die Genehmigung zur Strafverfolgung zu erteilen. Me. Herren Separatisten können die hieraus für sie sich ergebenden Schlüsse selbst ziehen.

Eingeständnis separatistischer Berwaltnn»»unf«higkeit.

Pirmasens, 14. Jan. Im Vergaffen der Separatisten hat sich, wohl in erster Linie infolge ihrer Unmöglichkeit, das Er- tverbslosenproLlem zu lösen, eine Wandlung vollzogen. Wegen

der eigenmächtigen Eingriffe der Separatisten in die Stadtver. waltung war, wie seinerzeit gemeldet, vom Reiche die Er­werbslosenunterstützung für die Stadt Pirmasens gesperrt wor­den. Infolge der Unmöglichkeit, die erforderlichen Mittel sür die Erwerbslosen auszutreiben, entstand sür sie eine schwicrige Lage. Die Separatisten hoben sich daraufhin dem Stadtrat gegenüber zu Konzessionen bereit erklärt. In -der Nacht vom 13. zum 14. Januar wurde das Rathaus vollkommen geräumt» die Posten zurückgezogen und die separatistische Fahne cingczo- gen. Die Separatisten sollen sich unterschriftlich verpflichtet haben, die Stadtverwaltung künftighin völlig unbehelligt zu lasten und keine Repressalien gegen deutsche Beamte und An­gestellte zu ergreifen. Daraufhin haben die städtischen Beamten und der Stadtrat, der sich seit einiger Zeit in Streik befand, heute vormittag die Arbeit wieder ausgenommen.

Beginn der englische« Pfalz-Aktion.

Ludwigshafen, 14. Jan. Der englische Generalkonsul Elive ist bereits in der Pfalz eingetroffen und hat mit den Recherchen begonnen.

Berlin, 15. Jan. In einer Unterredung mit dem Heidel­berger Korrespondenten desBerliner Tageblattes" betonte der englische Generalkonsul Elive, daß England in der pfälzische« Angelegenheit durchaus unparteiisch und korrekt Vorgehen werde. Er habe bereits am Sonntag mit Vertretern der pfäl­zischen Parteien gesprochen, um sich über die Zustände zu unter­richten. Er werde aber auch die Separatsten hören. In Mann­heim werde er eine Unterredung mit o»n Peftretern der pfäl­zischen Kirche haben und in Speher werde er dem General de Metz einen Besuch abstatten.

Amtlich wird zu der Entsendung Clives folgendes mitge­teilt: In London hält man nach wie vor an der Auffassung fest, daß die Deckung gewisser AMaßnahmen der sogenannten autonomen Malzregierung durch die Rhrmlandkommission über deren Befugniste hrnaüsgeht. Unter Listen Umständen er­wartet die englische Regierung von der Rheinlandkommlfsion, daß sie in Len Angelegenheiten, über die zwischen den alliiertes Regierungen gegenwärtig ein Meinungsaustausch stattfindet, nichts Neues unternimmt. Die in London eingehenden Infor­mationen über die Stimmung in der Malz, die der englischen Regierung zur Verfügung stehen, sind nicht darnach angetan, die englische Regierung davon zu überzeugen, daß die separati­stische Bewegung in der Pfalz die freiwillige und unerzwungene Unterstützung der Bevölkerung findet. Tic englische Regierung ist davon überzeugt, daß der Status der Pfalz nicht eher ge­ändert werden darf, als bis sich die Bevölkerung in überwälti« tzMder Mehrheit für eine Aktion ausgesprochen Hst, und daß in einem solchen Falle alle damit in Verbindung stehenden FvMen sorgsam geprüft werden mästen, wie auch in jedem Fall die verfassungsmäßigen Bestimmungen berücksichtigt wer­den müssen. Um eine unvoreingenommene Information über Liste Fragen zu erlangen, hat die englffche Regierung beschlos­sen. ihren Generalkonsul für Bayern und die bayerische Pfalz in das betreffende Gebiet zu entsenden, um eine persönliche Anschauung über alle in Betracht kommenden Dinge zu gewin­nen. Die englische Regierung ist dabei der Ansicht, daß einer derartigen Untersuchung nur aus dem Wunsche heraus Wider­stände entgegengesetzt werden können, die aktuellen Tatsache» vor Len Augen der Welt zu verbergen.

Ein französischer Begleiter für Elive.

Havas meldet: Ter französische Obcrkvnrmissar in de» Rheinlanden, Tirard, hat seinen Kabinettschef, Filliol, zum Begleiter des englischen Konsuls in München, Elive, Lei seiner Enquete in der Pfalz bestimmt. Außerdem hat Tirard den Oberstleutnant Richert ersucht, in Köln Erkundigungen über dir angeblichen Gebeirnverbände einzuziehen, auf deren Umtriebe die englischen Behörden bereits aufmertiam gemacht worden sind und «die jetzt in der französischen Zone, namentlich in Dü­ren und Honnef, blutige Unruhen hervorgerufen haben.

Ein Schritt des Pfälzer Klerus bei der Rheinland-Kommission.

Koblenz, 14. Jan. Auch am Samsta« ivar es den Psalz- delogierten nicht möglich, bei der interalliierten Rheinlandkom­mission vorsprcchen zu können. Dagegen hatten Bischof Dr. Sebastian und der Präsident des protestantischen Lanl-eskirchen- rats der Pfalz, Dr. Felischmann, Gelegenheit, Seim englischen Oberkommiffar Lord Kilmarnock cmen Besuch äbzustatten. Beide Herren nahmen Gelegenheit, eingehend Aufklärung über die derzeitigen Zustände in der Pfalz zn geben und insbesondere darauf hinzuweisen, daß Gefahren in moralischer und religi. öser Hinsicht in der Malz drohen. Bischof Dr. Sebastian be- suchte hierauf am Samstag noch den italienischen Oberkommis­sar und wegen ErkNanikung des französischen Oberkcmmis- sarS besten Adjutanten, denen er gleichfalls deutlich zu er­kenne« gab, welche seelischen Nöte die Bevölkerung in der Pfalz durchzumachen habe, und daß die allgemeine Lage in der Malz eine baldige Klärung verlange. Es darf erfreulicherweise fsttgestellt werden. Laß die Ausführungen der beiden kirchlichst Würdenträger bei allen Oberkommisstomn mit großem Inter­esse angehört wurden.

Streiks, Aussperrungen und Ausschreitungen.

Mannheim, 14. Jan. Die Aussperrung sämtlicher Metall­arbeiter ist mit dem heutigen Tag in Kraft getreten, nachdem der -Schiedsspruch von den Arbeitgebern und hierauf ein neues Angebot von den Arbeitnehmern abgelehnt worden war.

Köln, 14. Jan. Die Funktionäre und Vertrauensleute der sür Las Kölner Braukohlenhebiet in Frage kommend«» freien Gewerkschaften haben gestern einstimmig die Annahme des Schiedsspruches abgelehnt, der für den Braunkohlenbergbau das Zweischichtenshstem wieder einführt. Die Arbeiterschiast will nach der bisherigen Arbeitszeit von 8 Stunden die Betriebe verlassen. Die anwesenden Gewerkschaftsiekreläre haben eine Erklärung abgegeben, daß die Gewerkschaften unter diesen Um­ständen am 8-Stundentag fstthalten werden.

Düffeldorf, 15. Jan. Gemäß der wild?« Streikparole ver­suchten gestern die Arbeiter die Straßenbahner zum Streiten zu zwingen, was von diesen abgelehnt wurde. Auch in anderen städtischen Betrieben hatte man mit der Streikazitation keinen

Literarisches.

70 JahreBazar". Unser ältestes deutsches Modenblatt Der Bazar" tritt in das neue Jahr mit dem Schmucke einer besonderen Jubiläumsbeilage, die in Wo« und Bild dir Zeit seines nunmehr 70jährigen Erlebens und Schaffens au? dem Gebiet unserer Frauenmode wiedergibt. Es ist ein aller­liebster Spiegel der äußeren Erscheinung unserer lieben Frauen, von jenen Tagen an, in denen die damalsschönste Fran der Erde", die Kaiserin Eugenie von Frankreich, das Modenzepter schwang bis zur allerletzten Mode von heute, ein Bild des wechselndes Geschmackes, das seine eigenen Reize hat. Wie hoch die gutbürgerliche Damenwelt ihrenBazar" in sei­nem Werte einschätzt, zeigt sich nicht nur in seiner großen Ver­breitung in Deutschland, sondern auch darin, Laß er außer in deutscher noch in fünf fremden Sprachen erscheint.

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auf den erscheinendenSn-täler" werden fortwährert

von allen Postanstalten, Agenturen und unseren Austräger! entgegengenommen.