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iLU8enä lileler ^Ln6MLk8toKe.
den 13. Januar 1924.
rs-Knzeig«!.
, Freunden und Bekannten geben liche Nachricht, daß heute nacht lter. Groß- und Schwiegervater
ll Beeht, Schrrinemstr..
74 Jahren durch einen sanften de.
uernden Hinterbliebenen: ht, Schreinermstr., mit Familie. Dienstag nachmittag 2 Uhr.
nbach, den 14. Januar 1924.
»ss-Knzeige.
», Freunden und Bekannten geben gliche Nachricht, daß mein lieber uter, treubesorgler Vater, Groß- der
Buchten, Metzgermeister,
d im Alter von nahezu 61 Jahren schweren Leiden in dem Herrn
mernden Hinterbliebenen:
riedrike Buchte», die Tochter: sang, Witwe, mit Kindern, die Buchte* mit Frau und Kindern, er mit Fm« und Kind, Ludwig irr Bruder: Franz Buchte».
igung findet am Dienstag nach- >r statt.
Imbach, den 14. Januar 1924.
mkiagung.
ielen wohltuenden Beweise herz- me an dem so frühen Hinscheiden , unvergeßlichen Sohnes
Hermann
em Wege herzlichen Dank ie tieftrauernden Hinterbliebenen:
Familie vrhard.
cur. ^uskunkl erteilt U. Nnler, keaakelclrtrsree 21, kkoruLvIm, tterarut
WöbenUiw rn Neuenbürg da Gotdpsennige. Durch die Post im Orts- u. Obermnts« Verkehr, sowie im sonstigen inländ. Verkehr S0 Gold. Pfennig m. Postbestellgebühr.
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Anzeiger kür Vas Lnztal unv Umgebung.
Amtsblatt kür Sen Oberamlsbezirk Neuenbürg.
Erscheint «2 glich mit Ausnahme der Sonn- unv Oelerlage.
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Reuenbürg, Dienstag, den 15. Januar 1924.
Jur Neuordnung des Strafrechtswesens.
Die am 4. Januar ergangene Verordnung über Gerichtsverfassung und Strafrechtspflege hat unter dein Druck der Slot der Zeit das so oft schon vergeblich angeüißte Problem der Reform von Gerichtsverfassung und Strafprozessordnung gelöst. Den Kernpunkt der Verordnung bildet die Einführung der Berufung gegen die Urteile, die bisher in erster Instanz von Len Strafkammern der Landgerichte erlassen wurden. Da die Oberlandesgerichte wegen ihrer zu großen Bezirke sich zu Berufungsgerichten in Strafsachen nicht eignen und die Bildung von Berufungskammern bei den Landgerichten mit Recht als unzweckmäßig abgelehnt wurde, so blieb nichts übrig, als die bisherige erstinstanzliche Zuständigkeit der Strafkammern an die Amtsgerichte zu übertragen. Hierbei wurde diese Zuständigkeit auf Kosten der Schwurgerichte wesentlich erweitert. Tie Amtsgerichte sprechen in den weniger wichtigen Strassällen Recht durch den Amtsrichter als Einzelrichter. Der Hauptteil der erstinstanzlichen Zuständigkeit der Strafkammer ist auf das mit einem Richter und zwei Schöffen besetzte kleine Schöffengericht übergogangen. In Fällen von größerem Umfang und größerer Bedeutung ist das Schöffengericht mit zwei Richtern und zwei Schöffen besetzt (großes Schöffengericht). Neben den Amtsgerichten sind als Gerichte erster Instanz die Schwurgerichte erhalten geblieben. Allein ihre Zuständigkeit beschränkt sich auf die schwersten Verbrechen und Richterüank und Geschwo- renenbank sind nicht mehr getrennt, sondern zu einer Richterbank vereinigt, die wie beim Schöffengericht über Schuld- und Straffrage gemeinsam entscheidet. Auch die erstinstanzliche Zustand gkeit des Reichsgerichts für Hoch- und Landesverratsachen ist bestehen geblieben. Doch besteht die Möglichkeit der Ueber- weifung weniger wichtiger LaMHVerratsachen an die Ober- Kmdesgerichte, um so das Reichsger'cht zu entlasten. Gegen die Urteile «des Amtsrichters, sowie des kleinen wie des großen Schöffengerichts ist Berufung an die Strafkammer des Landgerichts möglich. Diese entscheidet als kleine Strafkammer mit einem Richier und zwei Schöffen über die Berufung gegen die Urteile des Amtsrichters und als große Strafkanrmer mit drei Richtern und zwei Schöffen über die Berufung gegen die Urteile der kleinen und großen Schöffengerichte. Gegen die Berufungsurteile der Strafkammer findet die Revision stack. Für diese ist, wenn es sich um Urteile der kleinen Strafkammer oder um Urteile der großen Strafkammer über Berufungen gegen Meile des kleinen Schöffengerichts oder um Verletzung landeS- gesetzlicher Normen handelt, das Obsrlandcsgericht, sonst das Reichsgericht zuständig. Dadurch wird das Reichsgericht wesentlich entlastet. Die Urteile der Schwurgerichte sind nicht mit Berufung, sondern mit der Revision anfechtbar. Diese geht, soweit es sich nicht um Verletzung einer landesgeützlichen Norm handelt, an das Reichsgericht.
Die Neuordnung bringt sonach neben der Einführung der Berufung die Beteiligung der Laien in allen Tatsacheninstanzen mit Ausnahme der reichsgerichtlichen und der vor Len Amtsrichter gehörigen Sachen. Die Einführung der Berufung war in der heutigen Zeit schwerer Jinanznot ein lehr gewagter Schritt. Er mußte daher mit einer Reihe von Sparmaßnahmen erkauft werden. Als solche nennen wir kurz: Die Besetzung der Oberlandesgerichte mit drei statt fünf und des Reichsgerichts mit fünf statt sieben Richtern, die Möglichkeit der Ernennung von Amtsrichtern zu Mitgliedern der Landgerichte und das Fehlen des Landgerichtsdirektocs bei kleinen Landgerichten, die Vereinfachung der öffentlichen Zustellung, die Abschaffung des Verfolgnngszwangs bei weniger wichtigen Strafsachen und die Beschränkung 'der Rechtsmittel in weniger wichtigen Fällen. Schließlich sind noch als Notmaßnahmen, um dem drohenden Stillstand der Rechtspflege vorznbeugen, für die Zeit vom 15. Januar bis 31. März 1924 angeordnet der Verzicht auf Schöffen und Geschworene, das Ruhen der Privatklagen und die Beschränkung der Berufung bei Uebertre- tungen und Vergehen. Am 1. April 1924 tritt dir Verordnung in Kraft und mit diesem Zeitpunkt fallen die erwähnten Rotmaßnahmen fort. Die württ. Regierung hat an der Neugestaltung des Strafrechtswesens durch entsprechende Vorschläge wesentlich mitgewirkt.
Deutschland.
Berlin, 14. Fan. Ein holländischer Kaufmann hatte gegen die Reichsgewerkschaft Deutscher Eisenbahnbeamter und die bekannten Streikführer Menne, Kämpfer und Scharfschwert Klage auf Ersatz der Hotelkosten erhoben, die ihm durch den Eisen- bahnerstre-k erwachsen waren. Das Landgericht Berlin hat die Beklagten gesamtvcrhindlich zur Zahlung verurteilt, wobei cs in eingehender Begründung das Recht zum Streiken verneint.
General de Metz entweiht die deutschen Kaiser-Gräber.
Die Empörung und Entrüstung der pfälzischen Bevölkerung über Las Verhalten 'des französischen Oberdelsgietten der Pfalz, General de Metz, gegen den Bischof Sebastian ist auch in nichtkatholischen Kreisen außerordentlich groß. Der Bischof hatte angeordnet, daß die sonst üblicherweise um Mitternacht des Christtages stattfindende Christmctte wegen der von den Separatisten angedrohten Nachtsperre erst um 6 Uhr morgens stattfinde. De Separatisten hatten jedoch die Aufhebung der Nachtsperre für die Chr.ftmette angeordnet. Der Bischof und die gesamte Geistlichkeit nahmen jedoch von dieser Anordnung keine Notiz, weil die Kirche die autonome „Regierung" nicht anerkennt. General de Metz hat darauf den Befehl zum Abhalten der Chrstmetik gegeben, widrigenfalls der Dom beschlagnahmt «werden würde. Als der Bischof diesem französischen Befehl auch nicht nachkam, ließ General de Metz die Krypta des Doms in Speyer beschlagnahmen, in dem die deutschen Kaiser begraben liegen, und durch französische Geistliche nachts 12 Uhr eine Ehristmette abhalten.
Die Streiklage im Industriegebiet.
Die Lage im Düsseldorfer Bezirk hat sich in den letzten Ta
gen wenig verändert. Die Generalstreikparole hat nicht den erwarteten Anklang gesunden. In den letzten Tagen ist es in Düsseldorf zu kleineren Plünderungen und Verkehrsstörungen gekommen. In Esten hatte der Aufruf znm Generalstreik keine Wirkung; lediglich in Gelsenkirchen kam cs zur Bildung einer Streikleitung, es liegen jedoch nur zwei kleinere Betriebe still. — Me Stadtverordnetenversammlung in .Hagen hat beschlossen, zur Unterstützung der ausgesperrten Metallarbeiter 209 099 Goldmark zu -hewilligen. Oberbürgermeister Enno erklärte, daß er mit Rücksicht aus die.'Finanzlage der Stadt den Beschluß beanstanden werde. — In Krefeld ist gestern abend der Generalstreik beschlossen worden, den ansständigen Textil- und Metallarbeitern haben sich zahlreiche andere Betriebe angeschlosten. Auch die Buchdrucker haben die Arbeit niedergelegt, so daß die bürgerlichen Blätter nicht erscheinen konnten. Die Straßenbahnen und städtischen Werke müssen auf Anordnung der Be- satzungsbehörde ihren Betrieb aufrechterhalten.
Kein Reichskommissar für Thüringen.
Nach einer Meldung des sozialdemokratischen Parlamentsdienstes sind die Verhandlungen zwischen der Reichsregierung und der thüringischen Staatsregierung nunmehr endgültig abgeschlossen. Darnach verzichtet das Reich auf die Entsendung eines Reichskommissars, sowie auf die übrigen geplanten Exe- kutivmaßnahmen. Dagegen sei die thüringische Regierung gewisse Verpflichtungen eingegangen. Von beiden Seiten sind für heute halbamtliche Veröffentlichungen über die Vereinbarungen zu evwarten.
Bürgerlicher Wahlsieg -ei de« sächsischen Gemeindewahlen.
Dresden, 14. Jan. Das Ergebnis der gestrigen Gemeindc- ratswahlen in Sachsen ist ein großer bürgerlicher Sieg geworden. In Dresden erhielten die Vereinigten bürgerlichen Parteien 39, die vereinigten Sozialdemokraten und Kommunisten 31 und die Deutschsozialisten 5 Sitze, wodurch die bisherige sozialistische Mehrheit im Stadtparlament gebrochen ist. Auch in Chemnitz haben die Bürgerlichen mit 31 Sitzen gegen 30 der Linken den Sieg dovongetragen. Bemerkenswert ist an dieser Wach, die Zunahme der Stimmen für die bürgerlichen Parteien. Wenn auch die Kommun sten an einigen Orten einen kleinen Stimmenzuwachs zu verzeichnen haben, so sind andererseits Hochburgen der Kommunisten gefallen, wie z. B. Neustadt, Sednitz und Bad Elster. Auch in Leipzig haben die Wahlen eine bürgerliche Mehrheit gebracht. An Stelle der bisherigen Stimmengleichheit von 34 Bürgerlichen zu 34 Linksparteilern werden dem neuen Stadtparkament 3? bürgerliche und 35 linksparteiliche Stadtverordnete angehören. Im einzelnen erhielt die wirtschaftliche Gemeinschaftsliste 115 481 Stimmen und 24 Mandate, die Demokraten 31596 Stimmen und 7 Mandate, die Völkisch-Sozialen 31336 Stimmen und 7 Mandate, die Deut'ch- Sozialen gehen mit 3123 leer aus. Die VDP. erhielt 90 729 Stimmen und 19 Mandate, die Kommunisten 68 752 Stimmen und 14 Mandate und die USP. 7953 Stimmen und 2 Mandate. Im übrigen sind die Gemeinderatswahlen in ganz Sachsen ohne Störung verlausen, nachdem der Samstag den Höhepunkt des Wahlkampfes gebracht hatte.
Das deutsche Elend.
Entsetzliche Bilder der Not enthüllt eine von der Aus- landshilse veranstaltete Rundfrage bei verschiedenen deutschen Städten: Mangel an Nahrung, Mangel an Kleidung, Mangel an Wohnung. Nur einige Zahlen! In Dresden hatten siebenhundert Kinder, die morgens zur Schule kamen, überhaupt nichts genossen; täglich fallen Kinder in der Schule vor Entkräftung um. 458 Kinder mußten wegen Nahrungsmangels der Schule fernbleiben. In Nürnberg waren von 7650 Kindern nur fünfzig gut ernährt, 6000 waren schwer unterernährt. Kleider und Schuhe fehlen vielfach und vollständig, teilweise sind sie vollständig zerrissen und zerlumpt. In Chemnitz haben von 1268, Mudern 706 kein eigenes Bert. Me Folge: Verkrüppelung und Tuberkulose. 232 Kinder von 1280 unversuchten waren in Koblenz rhachitisch. In München waren 78 Prozent der untersuchten Kinder tuberkulös. In ganz Deutschland sind die Tuberkulosenheime überfüllt; in Hamburg konnten schon seit Monaten lange nicht alle Patienten ein eigenes Bett bekommen- „D e Intelligenz", 'das Matt der Gewerkschaft deutscher Geistesarbeiter, gibt folgende erschütternde Zusammenstellung: „In Berlm-LichterfelLe ist die Witwe eines ArzftS samt ihrer Tochter verhungert. Ein Jnftizrat hat sich, um dem Hungerted zu entgehen, ans dem Fenster gestürzt. Der ehemalige Chefarzt eines Krankenhauses ernährt 'eine Familie als nächtlicher Antreiber zu einem Vergnügungslokal. Ein bekannter Frauenarzt sucht eine Stelle als Kassenbote. Einer der bekanntesten Zoologen, Mitarbeiter der größten Tageszeitungen Berlins, verhungert, wenn nicht rasche Hilfe einsetzt. Der Präsident unserer Gewerkschaft kann nur des Nachts geistig arbeiten und richtet sich dabei zugrunde, weil er am Tage als Hilfsarbeiter in einer Behörde sein Dasein fristet."
Zusammenstöße mit Konnmmisten in .Hamburg.
Me Kommunistische Partei .Hamburgs hatte für Sonntag eine Liebknechtfeier geplant, die am Nevolutionsdenkmal ans dem Oblsldorfer Friedhof stattfinden sollte. Der Kommunisten- führer llrbahns, der im Verdacht steht, die November-Unruhen in Hamburg geleitet zu haben, hielt zur Feier des Tages an die Menge eine Ansprache. Als er den Friedhof verließ, wurde er verhaftet. Me Polizei, die von der Menge bedrängt wurde, mußte von der Schußwaffe Ellbranch machen, wobei eine Person erschossen wurde. Zwei weitere Personen sind verwundet worden.
Ausland
Hilfe ans Vorarlberg.
In vorbildlicher Weise beteiligt sich die Vorarlberger Bevölkerung an den zur Linderung der Not in Deutschland von verschiedenen Stellen und Verbänden eingeleitz-teu Sammlun
gen. In der Hauptsache sind die Erträgnisse für das Schwa- benlanL bestimmt, daneben richtet sich die Hilfsaktion der Vorarlberger insbesondere ans die Unterbringung von Ruhrkindern. Neben Caritasverbänden haben in dieser Hinsicht besonders der Wirtschaftsverband Schwaben—Vorarlberg, die Handelskammer in Feldkirch und in hervorragender Weise die verschiedenen Frauenvereine sich Verdienste um den Erfolg der Hilfsaktion erworben. Zu erwähnen '.st auch, daß der Ort Lustenau drei Waggons Lebensmittel nach Düsseldorf gesandt und der Bezirk Bregenz der Stadt Lindau eine größere Lebensmittelmenge zur Verfügung gestellt hat. — Vorarlberg, immer in besonders enger Beziehung zum Schwabenland, beweist hier mit der Tat seine alte Anhänglichkeit. Man ist im Schwaben- liand umsomehr dankbar, als man hier weiß, daß auch die Vorarlberger nicht auf Rosen gebettet sind.
Die erste Sitzung des Währungs-Ausschusses.
Paris, 14. Jan. Heute vormittag 11 Uhr tritt Las Erste Sachverständigen-Komitee zur Prüfung der deutschen Staatsschuld und der Stützung der Mark unter dem Vorsitz Barthous zusammen. Der Präsident der Reparationskomm:'sion wird je einen amerikanischen, britischen, französischen, belgischen und italienischen Sachverständigen in einer Begrüßungsansprache willkommen heißen. General Dawes wird darauf mit einer Rede antworten und Len Vorsitz des Komitees übernehmen. Me italienischen Delogierten sind gestern früh in Paris eingetroffen. Me belgischen Delegierten wurden gestern abend erwarten Der Praktische Wett der Schlußfolgerungen, zu denen die «ochver- ständigen im Verlauf ihrer Tätigkeit gelangen lverden, ist angesichts der Vorbehalte, mit denen die Pariser Regierung in ihrer Besorgnis um das Fortbestehen des Londoner Zahlungsabkommens sie umgibt, stark in Zweifel gesetzt.
Pertinax im „Echo de Paris" beurteilt die Sachlage folgendermaßen: „Der gegenwärtige Augenblick ist zur Erfüllung der Sachverständigen-Arbeiten gut gewählt. Deutschland biete in finanzieller und wirtschaftlicher Hinsicht dem Beobachter einen 'besonders interessanten Anblick. Es tritt nämlich den Beweis an, daß es entgegen seiner lärmenden Versicherungen, auf die man in England und auch anderswo gehört habe, sich wieder aufzurichten in der Lage ist trotz der A vangsjackc, die ivir ihm, um es im Rahmen des Bettrages festzuhalten, anlegen mußten."
Me amerikanischen Vertreter in dem Ausschuß der RePa- rationskommiffion für Währungs- und Budgetsragen, General Dawes und Owen Äsung, prüften, nach dem „Petit Pari- sien", in den letzten Tagen die ihnen von der Reparationskom- mission zur Verfügung gestellten Akten über die deutsche Bub- getordnung, über die Wirtschafts- und Finanzlage, aber die Bilanz der Reichsbank und der Rentenbank eingehend. An der Prüfung nahm auch der offizielle Beobachter der Vereinigten Staaten in der Reparationskomm!ssion, Logan, teil. Gestern verhandelten die beiden amerikanischen Sachverständigen mit den bereits in Patts an gekommenen englischen Sachverständigen, Sir Robert Kindersleh und Sir Tharles Stäup. Da die amerikanischen Sachverständigen zu einem raschen Abschluß der Verhandlungen gelangen wollen, wird der erste Komitceaus- schuß täglich zwei Sitzungen abhalten. Der amerikanische Delegierte für den Ausschuß zur Erforschung der deutschen Auslandsguthaben, Robinson, übermittelte der Presse eine Erklärung, in der er hervorhebt, er habe bis jetzt keine Mitteilung Wer die Enquete zu machen, die ihn nach Paris sichre, und er beabsichtig- auch nichi, dies zukünftig zu tun. Er begebe sich ohne Vorurteil an die Arbeit mit dem Wunsche, die Tatsachen unparteiisch zu erforschen in der Hoffnung, daß inan nach aufmerksamer Prüfung des Gegenstandes nach nationalen und internationalen Gesichtspunkten zu soliden Schlüssen gelange.
Benesch als Vermittler zwischen Frankreich und Rußland.
London, 14. Jan. Der diplomatische Berichterstatter des „Observer" teilt mit, daß Dr. Benesch der russischen Regierung den Vorschlag gemacht habe, als Vermittler zwischen Moskau und Paris Lei Verhandlungen zwecks Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich und Rußland aufzutreten. Die Grundlage der B.'vtzcmdlungen würde sein, daß Frankreich Rußland de jure anerkannt im Austausch gegen eine russische Anerkennung 'der russischen Vorkriegsfchulden und die Verpflichtung auf Seiten Rußlands, den Versailler Vertrag zu respektieren. Dem Berichterstatter zufolge ist die obige Information noch N'cht amtlich bestätigt worden. Wenn sie sich als richtig erweisen sollte, so werde, wie verlaute, die russische Politik sein, derartige Verhandlungen nicht abzulehnen, abcr nicht zu irgend einer Vereinbarung zu kommen, bis die russische Regierung eine Gelegenheit gehabt habe, die Frage der britischen Anerkennung mit Maodonald zu erörtern. Da Tr. Benesch nächste Woche in London ftin werde, io werde er zweifellos Gelegenheit nehmen, eine Mitteilung über diese Frage zu machen..
Aus Stadt» Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg, 14. Jan. Eines recht zahlreichen Besuches der sämtlichen Vereinsangehörigen hatte sich die am Sonntag in der „Eintracht" stattgehabte Ge n s r a l - B c-r s a m m ln n g des Turnvereins zu erfreuen. Illach kurzen Begrüßungsworten durch Vorstand Schönthaler und Bekanntgabe der rückständigen Protokolle durch den an Stelle des nach Amerika ausgowanderien früheren Schriftführers Wilhelm Kainer bestellten Schriftführer Emil Baumann erstattete der Vorstand den üblichen Jahresber cht. Wie der Berichterstatter vorausschickte, erforderte Las ab gelaufene Jahr ein ungewöhnliches Maß von Standhaftigkeit und Energie; von Willenskraft und Opfersinn. In 10 Ansschußsitzungen und 6 Versammlungen wurden die Vereinsgeschäfte erledigt. Zwei Mitglieder, Georg Kienzle und Wilhelm Hartmann, wurden dem Verein nach 30- bzw. bOjährigcr Mitgliedschaft durch den Tod entrissen. Ihr