ftn in akuter ZaUnngsschwierigkeit, so daß bereits Anweisung an die Stadtkassen ergehen mußte, am 1b. Januar nur noch die Hälfte der fälligen Beamten- und Angestelltengehälter zu Kahlen. Die Aussichten für die Zukunft sind um so trostloser, als die Besoldungsbeisteuer des Staates, die jetzt schon nur noch 35 Prozent beträgt, in nächster Zeit weiter herabgesetzt werden soll. Herr Karding sieht die einzige Rettung darin. Laß die Grundwertsteuern von 33 auf 100 Prozent erhöht werden.

Ausland.

Paris, 12. Jan. Die Rheinlandkommission hat infolge des englischen Einspruchs die Anerkennung der separatistischenRe­gierungs-Verordnungen verschoben.

Athen, 12. Jan. Venizelos i-at das Amt des Premier­ministers angenommen.

Die Ruhrpolitik in der franzöfischrn Kammer.

Paris, 11. Jan. In der heutigen Kammersitzung, in der die Diskussion über die auswärtige Politik, die bereits an sechs vorausgegangenen Freitagen zur Debatte stand, fortgesetzt wurde, ergriff als erster Jnterpellatwnsredner der Führer der radikalen Partei, Herriot, «das Wort. Er erklärte u. a., selbst diejenigen, die die Rühroperation für notwendig erklärt hät­ten, könnten sie heute nicht mehr als befriedigend ansehen. Er verkenne durchaus nicht die Arbeit der französischen Inge­nieure und wolle sogar die Ziffern, die der Ministerpräsident hinsichtlich der augenblicklichen Prodnkrion vorgebracht habe, als richtig annehmen, doch müsse man bedenken, daß mehrere Industrien ausgewandert seien, namentlich nach Oberschlesien. Das Rührgebiet sei allein nicht genügend produktiv, um die Reparationen sicherzustellen. Die logische Folge davon sei, daß die Alliierten eine gemeinsame Front wiederherstellen müßten, um die Reparationsfrage zu lösen. Der Redner wünscht, daß Frankreich sich endgültig mit England verständige und dabei auch nicht die wirtschaftlichen Fragen außer Acht lasse. Nach seiner Ansicht könne man sich mit der englischen Arbeiterpartei, deren Führer Macdonald ein aufrichtiger und kluger Idealist sei, ebenso leicht verständigen wie mit den Konservativen. Wenn man den Plan Rechbergs annehme, der darauf ausgehe, die deutschen Industriellen durch die französischen Industriellen schützen zu lassen, werde man sich mit England veruneinigen,! ja man gehe einem neuen Kriege entgegen, da die deutschen In­dustriellen sicher nichts anderes zu tun hätten, als sich der Vor­mundschaft der französischen Industriellen zu entziehen. Hcr- riot sprach alsdann von dam Vorschlag Colsons, der die Emis­sion einer großen interalliierten Anleihe vorgeschlagen hatte. (Poirrcare sagte dazu, Eolson setze eine Herabsetzung der deut­schen Schuld als Kompensation für die interalliierten Schulden voraus. Alle Bemühungen nach dieser Richtung seien jedoch zwecklos gewesen.) Bezüglich der Frage der Sachverständigen­ausschüsse bemerkte Herriot, daß die Wiederherstellung des Frie­dens die wesentlichste Vorbedingung für die Wied wbolsbung der wirtschaftlichen Lage sei. Die Sachverständigen dürsten nicht mit gebundenen Händen arbeiten. Dazu bestehe keine Gefahr für Frankreich, da ihm der Versailler Vertrag und die Repara- lionskommission die notwendigen Garantien böten.

Anschlag auf das griechische KSnigspaar?

Der König und die Königin von Griechenland, die vor wenigtzn Tagen in Neapel ankamen, haben einen Autounfall er­litten, indem ihr Wagen mit einem anderen Automobil zusaim- menstietz. Der König blieb unverletzt, während die Königin schwer verwundet wurde. Man glaubt Grund zu der Annahme zu haben. Laß dieser Unfall mit einem Attentat zusammen- hängt.

England und die Pfalz.

Lord Curzon setzte mit belgischer Hilfe durch, daß die Ver­ordnungen der separatistischen Regierungen suspendiert und un­wirksam 'bleiben. Paris will nun die Inspektionsreise des briti­schen Generalkonsuls in München durch die Pfalz gestatten, aber nur, wenn er sich durchweg von französischen Offizieren begleiten läßt. Bezüglich des französischen Eiuwands, die Al­liierten hätten kein Recht zur Einmischung in dieinnere Po­litik" der Pfalz und sollten jede tatsächliche Regierung anerken­nen, meint eine Ludwigshafener Timesmeldung, die Bestrafung Ludwigshasens durch die Absperrung von Mannheim illu­striere nur, wie das Niederschießen einer beliebigen Zahl deut­scher Bürger durch gemietete Sonderbündler eine innere An­gelegenheit sei, worin Frankreich strikte Neutralität üben müsse, während das Erschießen der Sonderbündler durch Patriotische Jünglinge Frankreich tief berühre- Die Times veröffentlicht heute einen dritten Artikel, der die vertragswidrige Ausfüh­rung der Franzosen im Saargebiet blotzstellt.

Eine englische Jahrtagsbetrachtung.

Manchester Guardian" erinnert in einem Leitartikel zum Jahrestag der Ruhrbesetzung an die Aeußerung, die Poineare wenige Tage vor der Ruhvbesctzung aus der Botschafterkonfe- renz tat, er erwarte keine.Schwierigkeiten und denke, in drei Stunden den Industriellen von Essen seine Bedingungen zu diktieren. Das Blatt fragt, ob Poineare heute noch sagen könne, daß sich seine Voraussagen in irgend einem Punkte er­füllt hätten. Hätten seine produktiven Pfänder irgend etwas anderes als Leid und Verluste gebracht? Der größte Teil des deutschen Volkes habe einen Tiefstand der Arniut erreicht, wie ihn kein zivilisierter Staat vorher gekannt habe. Dafür seien Poin-are und die Ruhrbesetzung in der .Hauptsache verantwort­lich. Wo seien die Entschädigungen? Welche Zwecke habe cs, einen Zahlungswillen geschaffen zu haben bei jemanden. Len man der letzten Zahlungsmittel beraubte? Die bisherige Ruhr­besetzung sei katastrophal gewesen. Niemals werde es England möglich sein, an einer Rüstung tcilzrmchnien, hei der Frank­reich das Recht habe, deutsches Gebiet außerhalb der im Vertrag vorgesehenen Grenzen zu besetzen.

Aus Stadl» Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 11. Jan. Ueber die Eisenüakjnscheine, wert­beständige württ. Industrie- und Handrlsgoldnoten, badische Scheine aller Art und das frühere Nickelgeld kursieren die wi­dersprechendsten Gerüchte. Wie wir von durchaus zuverlässiger Seite erfahren, teilte die Pforzheimer Handelskammer mit, daß das von ihr in den Verkehr gebrachte wertbeständige Papiergcld nicht anfgerufen werde, es gilt bis auf weiteres, nur soll ein Drittel nach und nach aus dem Verkehr gezogen werden. Die württ. wertbeständigen Industrie- und Handelsgoldnoten wer­den, wie wir schon in der Sarnstagnnmmcr mittelsten, auf 14. Januar aufgerufen. Die Einlösung erfolgt in der Weise, daß in der Zeit vom 14. Januar 1924 zunächst bis 15. Februar 1924 die Württ. Industrie- und Handelsgoldnote durch die Württ. Vereinsbank in Stuttgart nicht anderwärts gegen Goldan­leihe oder Goldanwrisungen der Württ. Notenbank, die ans 4.20, 21 und 105 Mark lauten «nd voll mit Devisen gedeckt sind, umgewechselt wird. Auch die badischen Scheine werden, wie uns, von verschiedenen Seiten heute mihgeteilt wurde, anstandslos! von den Banken in Pforzheim eingelöst. Zu Beunruhigungen l ist sonach kein Anlaß vorhanden und der Annahme dieser Pa-! Piere in Geschäfts- und Handelskreisen sollte hiernach kein Hin­dernis bereitet werden. Ueber das frühere Nickelgeld Zuverläs­siges zu sagen, find wir zurzeit nicht in der Lage.

Neuenbürg, 14. Jan. In der Turnhalle hatte gestern der Geflügel- und Kaninchenzüchter-Verein eine

Geflügel- und Kaninchen-Ausstellung veranstal­tet, die den Tag über sich eines recht guten Besuches zu erfreuen hatte. Die Ausstellung war mit rund 100 Nummern beschickt und bot hinsichtlich Arrangement und Gruppierung ein ab­wechslungsreiches Bild. In einer größeren Zahl von .Käsigen waren in den verschiedensten Arten untergebracht Truthennen, Gänse, Enten, Hasen, Tauben und Meerschweinchen; sehr stark vertreten «waren prächtige Stämme von Hühnern. Für den Eifer der Züchter spricht neben der reichen Beschickung die Tat­sache, daß verschiedene Ehren- und erste Preise zur Verteilung gelangen konnten. Freunde und Gönner des Vereins halten hübsche Ehrengaben gestiftet. Eine Lotterie und Preisschießen, dem fleißig gehuldigt «wurde, bot Aussicht auf den Besitz eines recht willkommenen Gegenstandes. Als Preisrichter fungier­ten die Herren Ernst Funk und K. Knödel, Pforzheim. Das Ergebnis ihrer Tätigkeit ist folgendes: Für Geflügel er­hielten

Ehrenpreise: K. Kaiser, Fabnkant Beller, Karl Kö­nig jg-, Wilh. Frautz, Ehr. Mayer, Guido Zimmermann;

1. Preise: Karl König alt, K. Redler, K. Bauer;

2. Preise : Ehr. Mayer, K. Kode, K. Hagenbuch, G. Zim­mermann, K. König jg., Postinspettor Lutz, Fabrikant Beller, Karl König alt;

3. Preise: R. Schlegel, K. Bauer, K. Hagenbuch, Otto Moll, E. Wacker, R. Müller, K. Koch, E. Wacker, Fabrikant Beller, K. König jg., K. König alt, Guido Zimmermann.

Für Tauben einen Ehrenpreis L. Midek;

1. Preis: R. Müller.

für Hasen Ehrenpreise: G. Zimmermann, Wilh. Neuhäuser, Eugen Löttierle, Waldrennach, Ehr. Schnürte, Otto König;

1. Preise: Ehr. Schnürle, Fr. Wezel;

2. Preise: «G. Zimmermann, Rudolf Schlegel, Eugen Lotterie, Waldrennach;

3. Preise: W. Nenhäüser, Otto König, Karl Frautz, Eugen Lotterie, Waldrennach, Fr. Wezel.

x Birkenfeld, 12. Jan. In diesen Tagen, vom 9. dis 16. Januar, finden Lie Prüfungen der 10 Klassen an der hiesi­gen Volksschule durch den Bezirksschulrat statt. Da cs hier noch Klassen mit 90 und mehr Schülern gibt, und in Len näch­sten Jahren die Schüler zahl wieder zunimmt, so dürfte von einem Schulabbau kaum Lie Rede sein.

Württemberg.

Stuttgart, 12. Januar. (Zum Viehverkehr.) In einer zahlreich besuchten Mitglieder-Versammlung des Viehverwertungsverbandes wurden die Eingriffe der Behörden auf dem Stuttgarter Schlachtviehhof als auf die Dauer un­erträglich erklärt und verlangt, daß dasSpazierenfahren" von Vieh nach Stuttgart und von dort in außerwürttember- gische Schlachthöfe aufhöre. Kritisiert wurde ferner das Herabdrücken der Viehpreise durch die Regierung und die ungleiche Behandlung der Landwirtschaft gegenüber der In­dustrie. In einer Entschließung wird das Ernährungsmini­sterium aufgefordert, die noch bestehenden Ausnahmebestim­mungen im Viehverkehr mit sofortiger Wirkung aufzuheben.

Stuttgart, 12. Jan. (Nickelgeld als Zahlungsmittel.) Neuerdings werden hier' nicht nur die alten Kupferpfennige, sondern auch die früheren Zehn- und Fünfpfennigstücke aus Nickel, nicht aber diejenigen aus Eisen als Zahlungsmittel angenommen. Die Gtraßenbahndireklion hat ihr Personal angewiesen, solche Nickelstücke nicht zurückzuweisen und kommt damit den Wünschen des Publikums in verständnisvoller Weise entgegen. Hoffentlich folgen amtliche Stellen diesem guten Beispiel bald nach.

Stuttgart, 12. Jan. (Ein Schwindel.) Der vorher in Fürsorgeerziehung stehende 21jährige Kaufmann Walter Eberle ging in zwei Stuttgarter und einen Cannstatter Laden, kaufte Waren und zahlte mit Tausendkronennoten, wobei er vorgab, die Krone sei 85 Goldpfennig wert. Er nützte da­bei eine ungenaue Kursmeldung, die den Kurs statt in Millionen in Milliarden Prozent genannt hatte, für sich aus und erhielt Waren im tausendfachen Werte seines Zahlungs­mittels. Auf diese Weise schädigte er drei Geschäftshäuser um 50, 150 und 22 Goldmark. Das Gericht erkannte auf eine Gesamtstrafe von neun Monate Gefängnis.

Schorndorf, 13. Jan. (Frecher Diebstahl.) Einem von hier abceisenden Herrn wurde eine Handtasche mit Gold- und Silbermustertaschen gestohlen. Als sich der Reisende vor dem Wagen verabschiedete, benutzte der Dieb die Ge­legenheit, um mit der in den Bahnwagen gestellten Hand­tasche zu verschwinden.

Welzheim, 12. Jan. (Brandstifter.) Der Brandstifter, der in der Scheuer der Obermühle Feuer gelegt hat, hat eingestanden, daß er das Großfeuer in der Neujahcsnacht, dem das Gasthaus zumStern" und zwei Scheunen zum Opfer fielen, auch auf dem Gewissen hat., Nach seinen Aussagen wollte er noch eine Reihe von Häusern in Brand stecken. Der Täter ist der 22 jährige Hermann Bleile von Schafhof und entstammt einer achtbaren Familie.

Saulgaa, 13. Jan. (Gut abgelaufen.) Ein Landwirt wollte nach eingetretener Dunkelheit mit unbeleuchtetem Schlitten nach Hause fahren. In dem Augenblick, als das Gefährt den Bahnübergang beim Platz'schen Säge­werk erreichte, wurden die Bahnschranken heruntergelassen. Das Pferd scheute, setzte über die Schranken weg und rannte dem heranfahrenden Zug entgegen, machte kurz vor der Maschine eine Wendung und galoppierte dann, das Wag­scheit hinter sich herschleifend, neben dem Zuge. Zum Glück der drei Schlitteninsassen war beim lleberspringen der Schranken durch das Pferd der Schlitten abgerissen, so daß sie mit dem Schrecken davonkamen.

Bischofsjubiläum.

RottenLupy, 13. Jan. Der 18. Januar 1924 ist für die Difizefe Rottenburg ein Festtag ganz besonderer Art. Feiert doch an diesem Tage der weithin bekannte und verehrte Ober- Hirte der Diözese, Exzellenz Dr. Paul Wilhelm v. Keppler, die seltene Feier des 25jährigen Bischofsjnbiläums. Der hohe Ju­bilar hat dirngend gebeten, von jeder Feier abzusehen. Nicht verwehrt mag es dagegen sein, Lie überragende Bedeutung die­ses seltenen Mannes darzustellen, der als Bischof, Prediger, Literaturkritiker, Stilist und Kunstsachoerständiger weit über die Grenzen seiner Diözese, ja weit über Deutschland hinaus, berühmt geworden ist- Die ,Mottenburger Monatsschrift" für praktische Theologie zeichnet in dem soeben ausgegebenen Ja- nuar-Februar-Heft den Jubelbischof unter Len eben angedeute­ten Gesichtspunkten. Das Heft kann auch von Nichtabonnenten

vom Verlag (Pfeffer und Hofmeister, Rottenburg) gegen Vor­einsendung von 60 Pfennig bezogen >verden.

Der Zuckerpreis in Württemberg.

Von zuständiger «Seite wird mitgeteilt: In letzter Zeit war der Zuckerpreis wiederholt Gegenstand der Erörterung in der Presse. Auch die zuständigen amtlichen Stellen haben sich da­mit -befaßt. Der Preis für Kristallzucker ist nunmehr in Stutt­gart auf 50 Pfennig gesunken. Der hiernach noch bestehend« nicht bedeutende Preisunterschied gegenüber außer württember- gischen «SMdten findet in der ungünstigeren Lage Württembergs zum Hauptrübenanbau- und Zucker-Erzcugungsgehiet Mittel­deutschlands seine Erklärung.

Vermischtes.

Tragischer Jahresabschluß. Bon einem schweren Schick­salsschlage wurde am SÄVosterahend die Familie des Schmied­meisters Deuring in Zaisertshofen heimgesucht. Der zehn Jahre alte Sohn hantierte mit einem Zimmerstutzen. Im Spiel drückte er die Waffe aus sein sieben Jahre altes Schwesterlein ab und traf Las Kind so unglücklich, daß es sofort tot zu Bo­den fiel.

Umfangreiche Goldschiebungen in Deggendorf. Großes Aus­sehen erregt in Deggendorf in Niederbayern die Aufdeckung um­fangreicher Goldschiebungen. Bei einem Hauptbeteiligten fand man unter dem Zimmevboden ein Verzeichnis der Verkäufer und Käufer von Gold- und Silbermünzen, sowie von Gold- und Schmucksachen. Verschiedene Haussuchungen ergaben solch be­lastendes Material, Laß bisher etwa 60 Personen in Unter­suchung genommen -wurden. Das aufgekaufte Hartgeld soll teils nach Berlin, teils in die Schweiz verschoben worden sein.

Ein Ueberfall auf einen Bankdircktor ist Donnerstag vor­mittag in einem Bankgeschäft der Jägerstraße in Berlin ver­übt worden. Der Leiter des Bankgeschäfts Pflegte jeden Abend die Tageskasse der Devisen- und Notenbestände mit nach Hause zu nehmen, um sie nicht die Nacht über im Geschäft zu lassen. Als er gestern früh ins GeschästsgeLäude kam und unten auf den Jahrstuhl wartete, um hinaufzufahrcn, wurde er von zwei Männern in den Fahrstuhl gedrängt, die ihn zu knebeln ver­suchten. Es gelang ihm, nach Hilfe zu rufen, so daß er aus dem Fahrstuhl befreit werden koume, während die Täter flüch­teten. Die Verfolgung wurde unverzüglich ausgenommen und führte zur Verhaftung des einen, während cs der Kriminalpo­lizei später gelang, auch den anderen festzunehmen. Wie sich herausstellte, standen die Täter, zwei Brüder, ein Monteur und ein Konditor, mit dem -HauÄnsner des Bankgeschäfts in Ver­bindung, der ihnen die Gepflogenheiten des Direktors verrück.

Landwirtschaft uub deutsche Not. Im letzten Sommer find bei «deutschen Bauern 250 000 Stadtkinder 6 Monate lang aus­genommen worden. Wenn man das in Geld umrechnet, so er­gibt sich eine Summe von 45 Millionen Goldmark. Das ist derselbe Betrag, den sich Las Komitee «des Generals Allen in Amerika zum Ziel gesetzt hat. Also steht hier eine Teilleistung der deutschen Landwirtschaft der größten Hilfsaktion der Welt, die für Deutschland geleistet werden soll, schon gleichwertig ge­genüber. Außerdem beträgt die Menge der von der Landwirt­schaft gestifteten Liebesgaben monatlich ungefähr 4200 Tonnen. Davon können 1250 000 Kinder gespeist werden.

Schreckenstat eines wahnfinnigen Offiziers. Das Pariser Journal" veröffentlicht folgende Meldung aus Madrid: Ein Hauptmann der Infanterie, der zur Beobachtung in ein Mili­tärlazarett eingeliefert und von keiner Frau wieder nach Hause zurückverlangt worden war, stand während der Nacht ans, er­griff sein jüngstes Töchterchen an den Füßen, riß es aus dem Bett und zerschmetterte ihm den Schädel an der Wand. Hier­auf ergriff er seinen Degen und stürzte sich auf seine Frau, die' er mit einem Säbelhieb auf die Schulter schwer verletzte und sodann durch das Fenster auf die Straße hinuntekwarf. Die auf «das Rufen ihrer Herrin herbeigeeilte Dienerin wurde eben­falls von dem Wahnsinnigen durchbohrt.

Wenns einmallosgeht". Im britischen Arsenal von Woolwich werden in Tag- und Nachtschichten Tausende und Abertausende v on Gasmasken her «.Mellt. Wenn cs einmal losgeht", soll in ganz Südengland und in Wales und in den Midland-Städten Mann und Frau und Kind, Pferd und Rind und Hund feine Gasmaske baden, damit der erste fran­zösische Luftüberfall wirkungslos bleibt.

Heiteres aus der Münchener Jnllnstrterten Presse. Glaubst du, Moritz, daß die Feder mächtiger ist als das Schwert?"Ja! Öder hast du schon einmal jemanden einen Scheck mit dem «Schwert unterschreiben sehen?" Karli und Hodi sind zwei recht lebhafte Kinder. Onkel Ludwig nimmt sie sich eines Tages vor und stellt ihnen die ruhigen und folgsamen Nachbarskinder «als Muster hin. Gelassen hören die Rangen zu, dann meint He-Är:Ach, wenn wir 'mal brav sind, dann kommt Mama gleich mit dem Thermometer und mißt unsere Temperatur!"

»Im Zeitalter der Ehrlichkeit." Unter diesem Titel erzählt dieKönigsberger Hartung sche Zeitung" folgende kleine Ge­schichte: Es war einmal eine öffentliche Fernsprechzelle, und die war, wie alle ihresgleichen: wenn man 10 Pfennig rein­warf, dann wurde man verbunden. Manchmal sogar richtig. Das war in «der schönen,F«riedenszeit. Dann kam die Nach­kriegszeit. Da «benutzten eines Abends sechs Leute hinterenran- der dieselbe Zelle. Der erste öffnete mit einem Brecheisen den Apparat und nahm «die Tageseinnahme mit heim. Der zweite schnitt den Leitungsdralck ab und steckte ihn ein, denn er «hatte Verwendung dafür. Der «dritte schraubte Len Apparat von der Wand, denn «er wußte jemanden, der >'o was kaust. Der vierte beschlagnahmte das Fernsprechverzeichnis, denn er handelte mit Altpapier. Der fünfte drehte die Glühbirne ans, denn er brauchte zu Hause eine neue. Der sechste aber sprach beim Be­treten der Zelle:Eine Gemeinheit! Es gibt keine Ehrlichkeit mehr. Gar nichts haben sie mir übrig gelassen!" Das ist die Geschichte vomZeitalter der Ehrlichkeit". Sie beginnt mit

den WortenEs war einmal",-- aber ihr müßt sie deshalb

nicht für ein Märchen halten.

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 12. Jan. (Vom Wochenmarkt.) An den heutigen Großmärkten des Wochenmarkts herrschte bei guter Anfuhr und starker Kauflust reges Geschäft, wobei jedoch die Preise im allgemeinen wenig verändert waren. Molkerei­butter ist jetzt etwas billiger (22.40 Mark). Landbutter kostet 1.50 Mark. Auch die Eierpreise neigen allmählich zur Abbröckelung, wahrend Käse, namentlich in den besseren Sorten, die alten hohen Preise (Emmentaler 1,80 2,20 Mk., Rahmkäse 1 1,50 Mk., Backsteinkäse 70 80 Pfg.) immer noch zu behalten sucht.

KünzelSav, 12. Jan. (Pferdemarkt.) Beim gestrigen Pferdemarkt ging der Handel sehr flau uud die Zufuhr an Pferdematenal war sehr gerina. Der Durchschnittspreis der wenigen gehandelten Pferde streifte 1000 G.M. sehr nahe. Die Zufuhr zum Schweinemast betrug 336 Milchschweine. Verkauft wurden 200 Stück, das Paar zu 1835 Mark.

Winnenden. 12. Jan. (Schweine- und Fruchtmarkt.) Dem Schweinemarkt waren 94 Milch- und 21 Läuferschweine

zugeführt. Preis füi Läuferschweine 406t zum Fruchtmarkt betrr- 16 Ztr. Roggen, 20! Preis für Weizen 12- ^ für Roggen 10-12, j 9,50 Mark je pro Z«r Sulz a. N., 12 Zufuhr: 3 Farren, 4 Rinder und Kalbinnen zahlt wurden für Rind 80150, 12jährige 250-470, für Kühe bis 120, 12jährig 1 Schweinepreise. 25 Stück Läuferschweii bis 60 Mark, 73 Sti pro Stück 823 Mar schweine und 9 Läufer Läufer 4045 Mark ButterpretS. D< -- o. T. 1,20 Mk. pro

Wirts»«

Geldmarkt. Di wisse ist befriedigend, l Monatsausweise veröffc ihrem Programm getre Marktes fernhält und « zur Stabilisierung der aber keinesfalls länger L R-entenm-ark «gewiss errnaj ihren Gsldschränüen und strie und Landwirtischaf hervor; besonders groß in «wert-beständigen «Zahl gemitteln, Saatfrucht u ster Zeit von der Regi die Produktton im neue daß wir je nach Ernte« ^ Nahrungsmittel «auszukm schiedenheit auf eine W lungsverkehrs «gedrunge Jahren der Gelüent-Weri nös wirkte, aber dengle vielmehr behält -die Ren je weniger davon in de ihre Deckung -bei der «Re Börse. Nach eine das Börsengeschäft in ! Das Vertrauen in die l sam, was freilich zum - den Geschäftsgang bei d ländische Konkurrenz, be den FraNkensturz verbill tomobilindustrie lästig e Börse eine günstige Mc vor. Daß «die Bankafti weil dem Zinsenwucher gegangen «werden soll u geschäst nicht mehr «die g abwirst wie im letzten ^ terliegen einer verschied des Optimismus oder ij Wertung. Letztere muß meinden sowie Lie sonst schneider gelten «wollen, baldigen Wiedcrbelebunj oder vielleicht gerade «w legungen des Akttenkapii

Pr oduk tenmar

Lutte nimmt «zu. Jnfolj eingetretene Preissteiger Notierungen sind sogar Tagen gesunken. Heu n Stuttgart 8 t- und 6 ^ dagegen notierten am 1l

Roggen 143 (8), Somn Mehl 26 (-3) Mark.

Warenmarkt. der angezogen mit Rückst wolle. Auch «die Ledert preis. Dagegen «geben mikalien «allmählich weite der «Eisenbahnfrachten ei Wirkung verspricht, ohg Detailgeschäft ist -cm Laue und mittleren Städten t Lager mit zum Teil erh, zeitig -die unsinnig «hoher Vieh markt. Die Kleinigkeit angezogen, o von Vieh stehen, und bi kein Verlust durch Geldei Vieh ist sehr teuer, «die l Straßen znm Besuch der Holzmarkt. Sti

Neuei

Nürnberg, 14. Ja

'schen Deutschland und L 20000 Zuschauern statt mit 4:3 Toren.

München, 14. Ja, München, Clives, ist gef um sich im Aufträge se der Franzosen im Zuj Separatisten zu orientie chen wird etwa 5 Tage Berlin, 13. Janua Brüssel, Rödiger, ist in "Geschäftsträger in Paris einer leichten Erkrankung lich am Dienstag früh i trägern in Paris und F Worten auf das deulsc inzwischen durch Kuriere Berlin, 14 Janua Antwortnote ist im Aus beide Noten zusammen ! arbeitung seitens der zuj