äs in dir Gärten der Villen hinaus- sind die Schußmaueru durchbrochen. Springflut von einBn leichten Erdstoß

der Begleichung der Reparationen.

o Stinnes gewährte in Mülheim an chterstatter desJournal des Debats" er den Plan der Begleichung der on Sachleistungen und seine Ausfas- ranzösisch-deutschen Beziehungen ent- n des Ruhrgebietes, erklärte er, hat- anstelle des Deutschen Reiches die r, La ihre Finanzen erschöpf! seien eber mehr Kredit fändm. Bis zum zuverlässiges Abkmnnien zuwege- ißten auf alle Fälle die Jndustriebe- re Produktion einstellen. Wenn man Zwecke die Leistungen verlangt wür- rationen geregelt werden sollten, so t finden. Aber das Abkommen müsse Wirklichheit bestimmt sein. Stinnes daß Deutschland an Frankreich keine nen zahlen könne, da die Kapitalien inem Lande ans das andere zu über- nessene Lösung mach- es erforderlich m, die Las eine Land bewirken müsse, rnn diejenigen, die das andere Lau­nen müsse. So seien Frankreich, Jta- chlich für Kohlen, Koks nnd chemische Sein Rat gehe dahin, daß die Re- fich den Betrag der Leistungen in diese Ziffern seien in Gold zu be- rten Annuitäten durch langfristige zwischen den Industriellen der kon- tarantieven. Dis Lieferungen seien d Fabriken von der Reichsregicrung alle müßten nach seinem Empfinden ze von den Industriellen unterein- Regierungen geschlossen werden. Die Metes und des Rheinlandes, die na­tteil übernehmen müßten, müßten die die Bezahlung vom Reiche erfolge, mm sich denken, daß 'das Reich den - zu dieser Begleichung verwenden einer Auffassung, sich loyal um die issigen Grundlage für die Regelung rühen und cs gelte, sich die durch Li« Abmachungen mit der Micum erschlös­se zu machen. Das sei dringend not- nMn gingen dahin, aus Grund eines j zwischen zwei Ländern, die nicht im­eiben könnten, für den Frieden zu ar-

r Linderung der deutschen Not.

dieTimes" veröffentlicht einen Auf- lot in Deutschland, der von einer gro- : Engländer unterzeichnet ist, darunter neral Smuts, Asquith und zahlreichen

Das Konzil der Kirchen Amerikas, LaS irchen vertritt, trat ohne jeden Borbe- i zur Unterstützung Deutschlands mit it die Annahme des von der Regierung esürwortet, wodurch ein Lebensmittel- Dollars Vorgeichlagen wird.-

l-Bereiu Neuenbürg.

onntag. de» 13. Januar ds. IS., prSziS V-4 Uhr, findet im Lokal

eueral-Bersaurmlung

mung statt:

2) Kassenbericht, 3) Festsetzung des n, 5) Verschiedenes, ünktliches Erscheinen erwünscht.

Der Ausschuß.

Nmullrg.

de« LS. Januar 1S2S

> Knuin<-en-A«;stewg

iit Prämierung,

PreiSschießeu uud Verlosung, Halle in Neuenbürg,

der Ausschuß.

Uhr. Eintritt 21 Pfennig.

losung werden vom Vorstand und am in der Turnhalle dankend entgegen»

liefert rasch und billig die Li E. Meeh'sche Bachdruckerei.

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Wötzeockia, Neuenbürg

k>v Goidpsennige. Durch die Post im Orts- u. OberamtS- verkehr, sowie im sonstigen inländ. Verkehr S0 Gold. Pfennig m.Postbeslellgcbühr.

Preise freibleibend, Nacherhebung Vorbehalten. Preis einer Nummer l2Gold- Pfennige.

I« Fällen von qiKerer Ge­walt besteht lein Anspruch Ulf Lieferung der Zeitung «der aus Rückerstattung des Bezugspreise-.

Bestellungen nehmen all« Poststellen, in Neuenbürg autzerdem di« Austräger jederzeit entgegen.

er «nztaler.

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Reuenbürg, Samstag, den 12. Januar 1924

82. Jahrgang.

Politische Wochenrundschau.

Wie immer zu Beginn eines neues Jahres kommt das po­litische Leben auch Heuer langsam m Fluß. Den Anfang in Württemberg macht nach altem Brauch die Deutsch-demokrati­sche Partei mit ihrer sogenannten Dreikönigsparade. Das ist die große Heerschau in Stuttgart, wo die Führer ihre Ver­trauensleute schon am Tage vorher und dasVolk" an Epipha­nie selbst um sich scharen, auf 'daß berichtet, beraten und be­schlossen werde, was zum Heil der alten, eigentlich echt schwäbi­schen Partei geschehen soll. Mittelparieien mit ihrem vermit­telnden Standpunkt tun sich heutzutage schwer. Der Radikalis­mus rechts und links, der sich am freiesten bewegen kann nnd durch keinerlei Verantwortung iür die mehr oder weniger falsche und fehlerhafte Politik der letzten Jahre man gesteht das jetzt sogar mit anerkennenswertem Freimut ein in seiner Agitation gehemmt ist, hat entschieden Oberwasser im Volk. Das lange Paktieren mit der Sozialdemokratie mit Bezug auf die Mitverantwortung an der Regierung hat allen Koalitions- Parteien dornenvolle Stunden bereitet, am meisten der Deutsch- bemokratiischen Partei. Alan hat sich jetzt am Dceikönigstag in Stuttgart im Hinblick auf die Neuwahlen zum Reichstag unld Landtag große Mühe gegeben und manche Bresche wieder anszusüllen gesucht. Es wird wohl auch in manchem Belang gelungen sein. Wenn der württ. Landtag wieder Zusammen­tritt, steht noch nicht fest; eine besondere Sehnsucht nach seiner schallwellenerzeugenden Tätigkeit ist bis in die Kreise der Ab­geordneten hinein kaum zu verspüren.

So ist es auch mit dem Reichstag. Es gibt kein Kultur­volk, das seines ParlamentariKmusfss io schnell müde geworden ist, wie das 'deutsche, besonders seitdem cs ihn 5 Jahre lang in Reinkultur genossen hat. Wir überlassen es lieber den India­nern und Kongonegern, ihre Palaver bei Feuerwasscr oder Dattelschnaps so nennt man dort die Diäten abzuhalten. Mehrheit ist Unsinn, Verstand ist stets bei wenigen nur ge­wesen." Schiller hat das gesagt, der Dichter desTeil", in dem das Wort zum Glück nicht steht; sonst wäre er nicht zum Leib- und Magenhelden aller Nutznießer der Revolutionser­rungenschaften geworden. Umso intensiver arbeitet gegenwär­tig die Reichsrogierung. -Sie hat mit der Rentenmavk Len Stein der Weisen gefunden und es wahrhaftig fertig gebracht, unser Ansehen in der Welt draußen soweit zu heben, daß auch die deutsche Mark wieder zu Ehren gekommen ist. Zu kümmerli­chen Ehren freilich, wenn man bedenkt, daß die Rentenmark gleich einer Billion Papiermark ist und ein Mensch fast zehn­tausend Jahre ununterbrochener Arbeit bei Dag und Nacht braucht, um auf eine Billion zu zählen. Aber es ist doch eine wohltuende Beharrung eingetreten, Und wir brauchen nicht mehr zu besorgen, «daß uns jeder ersparte Goldpfennig, d. h zehn Milliarden Papiermark, in der Tasche verdirbt. Im in­neren Deutschland kehrt ebenfalls allmählich Ruhe eju, Sachsen und Thüringen natürlich ausgenommen, wo von jeher der meiste Aufkläricht verspritzt wurde und die Saal der so ge­düngten iFelder jetzt herrlich ausgegangen ist. Besonders die neueste Ernennung und alsbaldige Wiedsrabietzung des sächsi­schen Ministerpräsidenten durch seine eigene sozialdemokratische 'Partei man sagt -dort wohlrin in die Gardoffeln! raus aus die Gar-doffeln!" ist ein klassisches Beispiel. München sieht seinem Hitlerprozeß entgegen, der viel Staub aunvirbeln uud mancherlei dunkle Erscheinungen an das Tageslicht brin­gen wird. Trotz aller Not und Arbeitslosigkeit faßt das übrige deutsche Volk wieder Vertrauen. Auch der Achtstundentag ist ein überwundener Standpunkt. Jeder sieht jetzt ein, was an dieser Stelle seit Jahr nnd Tag gefordert wurde, daß wir mehr arbeiten und weniger verbrauchen müssen, wenn Deutschland wieder hochkommen soll. Wenn das aber ernsthaft durchgesührt wird, daun ist am Erfolg gar nicht zu zweifeln. Auch nicht daran, Laß unsere Verhandlungen mit der Entente in wach­sendem Maße die Unterstützung unserer < hemaligen Feinde und erst recht des neutralen Auslands finden, wenn es gilt, den französischen Uebermut und Poincares Willen auf Deutschlands Aufteilung und Unterdrückung zu durchkreuzen. Es ist noch weithin, bis wir dieses Ziel erreichen, aber in der zweiten Ja­nuarwoche zeigte sich uns wenigstens ein Weg dahin. Jetzt brauchen wir vor allem noch eine Unterdrückung des Partei- Haders und etwas mehr Nationalbewußtsein. Wenn außerdem dem Protzentum der Neureichen und der Blamage des ganzen Volkes durch allerhand Deutsche" Elemente im Ausland, be­sonders in den Kurorten, ein Ende gemacht werden, könnte, dann sollte es am Erfolg nicht fehlen.

Deutschland.

Berlin, li. Jan. Zu den Maßnahmen, die das Reich gegen­über den Ausbrüchen der Vergnügungssucht zu ergreifen ge­denkt, wird angegeben, Laß bereits jetzt Kriminalbeamte in aus­ländischen Kurorten eine Ueberwachungscätigkeit ausübcn. auf Grund -deren den heimischen Finanzämtern Bericht erstattet wird. In geeigneten Fällen soll sann bei der Heimkehr Vor­ladung vor das Finanzamt erfolgen. Auch durch Sperrung von Pässen soll versucht werden, überflüssige Vergnügungsreisen ins Ausland zu verhindern.

Berlin, 11 . Jan. Die Ausgabe von Renteumünzen wird Mitte Januar in verstärktem Matze einsetzen. Bisher hat die Prägung noch unter schwerwiegenden technischen Hemmnissen zu leiden gehabt. In der Berliner Münze sind bisher 40 Milli­onen Geldstücke zu 1, 2, 5, 10 und 50 Pfg. geprägt worden. Im ganzen sollten von dieser Stelle aus etiva 300 Millionen in den Verkehr geworfen werden. Gleichfalls 300 Millionen Stück werden die übrigen Münzanstalten in .Hamburg, München (für Bayern), Karlsruhe (für Baden), Stuttgart (für Württem­berg) und Mnldenhütten (für Sachsen) zur Ausgabe bringen. Zunächst sollte auf den Kops der Bevölkerung Metallgeld im Wert von etwa 1 Rentenmark entfallen. Um den Gesamtbedars au Kleingeld Lecken zu können, ist beabsichrigt, nunmehr soviel

Münzen zu prägen, daß etwa 2,50 Nentenmark auf den Kopf der Bevölkerung kommen. Vorläufig freilich hat sich der Man­gel an Kleingeld, der sich -bereits mit Wochen bemerkbar macht, so verschärft, daß unter seiner -Einwirkung der Zahlungsver­kehr vielfach nur noch unter erheblichen Schwierigkeiten vor sich geht.

Berlin, 11. Jan. Die Deutsch-demokratische Reichstags- fraktton wird am Dienstag in Dresden über die Frage der Nachfolge Dr. Petersens entscheiden. Die Organisation der deutschen Banken weist die -Verdächtigung zurück, daß Deutsch­land auf Len Frankensturz hinarbeite. In der gestrigen Ber­liner Stadtverordnetensitzung ist der bisherige Stadivcrordne- tenvorsteher, der Volksparteiler Dr. Casparh, mit 100 gegen 94 Stimmen wiedergewählt worden. Hinterher verließen die Deutschnationalen die Versammlung, so daß diese beschlußun­fähig wurde und die Stellvertreter des Vorsitzenden nicht mehr gewählt werden konnten. DerVorwärts" stößt gegen den an­geblichen Bürgerblock düstere Drohungen aus. Es scheint da­nach, als ob die Sozialdemokratie künftig Obstruktion auf kom­munistische Manier treiben -wird. Der Abschluß eines Ver­trags steht bevor, nach welchem Holland ans Ruhrgebiet täglich 150 000 Liter Milch später 200 000 bis 250 000 Liter lie­fern wird. Das Abkommen begegnet bei den deutschen Milch- Produzenten starkem Widerspruch; sie erklären. Laß eine Ver­einbarung über Milchlieserung unter günstigsten Bedingungen mit ihnen hätte -erzielt werden können.

Separatistenfrechheit.

Speyer, 11 . Jan. Wie bekannt wird, ist gestern eine wei­tere der von den 'Schüssen imWittelsbacher Hof" getroffenen Personen ihren Verletzungen erlegen, jo daß sich die Zahl der Toten auf sechs erhöht hat. Der erschossene Hochverräter Heim soll angeblich im Dom aufgebahrt werden. Von -den Tätern hat man keine Spur. Aller Wahrscheinlichkeit nach stammen sie aus den Reihen der pfälzischen Separatisten. Schon seit län­gerer Zeit bestehen unter ihnen selbst starke Strömungen ge­gen Heim-Orbis und die separatistische Regierung, die haupt­sächlich in der Nichtauszahlung der versprochenen Löhnungen an die Mannschaften des separatistischen Rheinland sch utzes und in den verschiedenen Verhaftungen von Angehörigen der Sepa­ratisten ihren Hauptgrund haben. Die Unzufriedenheit hat sich deshalb in letzter Zeit stark gesteigert. Verschiedene von Separatisten in letzter Zeit ausgestoßene Drohungen lassen er­kennen, daß schon lange eine Abrechnung mit Heinz-Orbis und seinen Genossen geplant war.

Protest gegen bie Regierung der Hochverräter.

Speyer, 10. Jan. Heute vormittag 11 Uhr empfing Ge­neral Le Metz die Vertreter der pfälzischen Städte. Der Ver­treter der Stadt Speyer drückte gleichzeitig im Namen der pfälzischen Städte sein Bedauern aus über die heute, in Speyer vorgekommene Mordtat. Er wiederholte sodann den in Kob­lenz vorgetragenen Protest der Städte gegen die nach ihrer Auffassung zu Unrecht bestehende sogenamue autonome Re­gierung der Pfalz. Hierauf wurden die.Vertreter der Pfälzi­schen Verbände und Korporationen von General de Metz emp­fangen (Verband pfälzischer Industrieller, Arbeitgeberverband, Handelskammern, Kreisbauernkammern, Verein «irr den rhei­nisch-pfälzischen Weinhandel, Wankenoeemen, Vereinigung pfäl­zischer Zettungsverleger, Landesverein Pfalz im Reichs verband der Deutschen Presse, Apothekerkammer, Aerzteverband, An­waltskammer). Sie erhoben in feierlicher Weise ebenfalls Ein­spruch gegen die unrechtmäßigeRrg'.erung" und deren Verord­nungen und bemerkten, daß sie ihren Protest morgen auch in Koblenz bei der Hohen Interalliierten Rheinla-ndkommission wiederholen wollen. Zugleich soll bei dieser Gelegenheit Ein­spruch erhoben werden gegen die Eintragung der Verfügungen der sogenannten autonomen Regierung bei der Rhvml-andkom- mission, damit diese nicht Gesetzeskraft erhalten. Im Verlaus der Besprechung bedauerte General de Metz, daß die verschie­denen Vertreter der wirtschaftlichen Verbände kein Wort des Abscheues über die vorge-kommene Bluttat gefunden hätten, worauf ihm erwidert wurde, daß die Vertreter der oben genann­ten Verbände zu -dem ausgesprochenen Zwecke bei ihm erschienen seien, um ihm im Rahmen ihrer Vollmachten den erwähnten Protest vorzutragen. Den rein menschlichen Empfindungen über die Mordtat wurde Labei Ausdruck verliehen.

Zum Frankensturz.

Direktor Franz Urbig von der Diskontogesellschaft führte in einer Unterhaltung mit einem Mitarbeiter desLokalanzei­gers" über den französischen Frankensturz unter anderem fol­gendes aus:Die Spekulation kommt erst auf ihre Kosten, wenn die Bewohner eines Landes die Flucht aus der eigenen Währung antreten. Frankreich hat leine Finanzen stets in den Dienst der Politik gestellt. Der französische Franken bildet keine Rarität im Auslande. Dadurch wird die Zahlungsbilanz Frankreichs verschlechtert. Gegen einen Verstoß gegen die wirt­schaftlichen Gesetze aber bildet die politische Macht keinen ge­nügenden Ausgleich. Wir Bankiers haben nie einen Zweifel gelassen, daß dem Verfall -der Mark eine starke Senkung der französischen Wechselkurse werde folgen müssen. Im Siegcr- lande Frankreich wächst die Staatsschuld nachgerade aus etwa 400 Milliarden Franken an. In Deutschland hat der Rentier die Entwertung der Staatsschuld mit seiner Existenz bezahlt. Ich glaube, es wird in Frankreich nicht viel anders kommen. Bis dahin wird der französische Finanzminister wahrscheinlich noch die Erfahrung machen, daß ihm trotz aller Mittel, die er anwen-den könnte, die Devisenbewszung aus den Händen glei­tet. An -dem Tage, an welchem Männer sich an einen Tisch setzen werden, um über eine Ermäßigung der Reparationen, eine Regelung der alliierten Schulden und eine Wiederherstel­lung der wirtschaftlichen Integrität Deutschland ernsthaft zu sprechen, werden die Wechselkurse aller valutaschwachen Länder steigen."

Ausland.

Rom, 11. Jan. Der kommunistische Deputierte Mingrino ist wegen Sacharin- und Kokainschmuggels, bei dem er in Flagranti ertappt wurde, verhaftet worden.

Paris, 11 . Jan. Der französische Senat wählte Gaston Doumcrgue erneut zum Senatsprändentrn.

Washington, 11. Jan. Wilson hat an sein? früheren Par­teifreunde in Pittsburg gedrahtet und angeboren, die Führung der Partei wieder zu übernehmen. Das Telegramm war ganz in Wilsons gewohnten Phrasen abgemßt und lautete:Unsere Partei muß die Nation von der gegenwärtigen Erniedrigung erlösen. Wir sind geeignet, die hohen Grundsätze wieder -herzu­stellen und -die Gerechtigkeit wird Amerika sein Ansehen wie­dergeben. Ich werde mich freuen, hervorragende Dienste lei­ten zu können." Bisher haben bi? Pittsburger Demokraten Wilsons Telegramm ohne Antwort gelassen.

Englische Erkenntnis?

In Londoner Finanzkreisen erklärt man, daß Mac Kenn« und Kiudersleh, die -beiden britischen Vertreter im Reparati­onsuntersuchungsausschuß, jetzt zu der Ansicht gelangt seien, daß die französische Politik im Ruhrgebiet verhängnisvoll wäre und daß sie die Lage Deutschlands für derart schlecht hielten, daß sie zum Ruin ganz Europas führen müßten. In den City­kreisen ist man der Ansicht, daß man in Frankreich selbst jetzt oinsehe, daß die französische Ruhrpolitik ein Versager war und die französischen Finanzkreise beeilten sich daher, Franken auf den Markt zu werfen, um Sterling- und Dollarsicherheiten da­gegen einzutauschen, da man befürchtet, -daß der Franken seinen Wert vollständig verlieren werde.

Aus Stadt» Bezirk und Umgebung.

Sonntagsgebanken.

Ehrenpflicht.

Kinder sind ein Teil von uns selbst; und wie wir ihnen das Leben geben, so -geben wir ihnen auch oft mit dem­selben die Stärke oder Schwachheit des Körpers und nicht selten zugleich die Neigungen, die ihren Sitz in unserem Blute haben. Wer kann also zweifeln, -daß es eine Pflicht gegen unsere Nach­kommenschaft gibt, ehe sie noch das Leben von uns empfängt nnd den Schauplatz der Welt erblickt? Gellert

Ist der Mensch ein Produkt der V er h ält n i s s e, so wis­sen wir doch auch, daß er diese Verhältnisse gestaltet. Laßt uns helfen, daß unsere Kinder nicht in Verhältnissen aufwachsen. die sie hinabdrücken. Ist -der Mensch ein Bündel von Vererbun­gen, so laßt uns sorgen, daß sie von uns Neues, Gutes und Gesundes erben! Wsinel.

Kinder leben nicht vom Kerzenlicht, sondern von der Sonne. Und -die Sonne kommt nur aus' dem Herzen von Eltern, die eins sind bis zu der letzten Herzensfalte. Die Liebe von Vater und Mutter ist der Sonnenschoß, aus dem alles Licht von selber in Las Kindeslehen flammt.

Hesselbacher.

Neuenbürg, 11. Jan. (Heimatbeilage Neujahrsnummer.) Bei der schönen ErzählungNeujahransingen" von Marie M. Schenk in der Nevjahrsnummer der Heimatbeila-ze hat es die Schriftleitung der Beilage leider versäumt, anzugeben, daß die Erzählung dem schönen Erzählerbuch Marie M. SchenkLeute von der Rauhen Alb", Verlag Herdw, Freiburg, entnommen ist. Wir möchten diese Angabe hiermit nachholen.

Apollo-Lichtspiele Calmbach. Samstag und Sonntag ge­langtDie Rache der Maud Fevgusfon" (4. und zugleich Schluß­abteilung derHerrin der Welt") zur Darstellung. Es ist dies ohne Zweifel der interessanteste und dankbarste Teil, den alle, die die seitherigen Abteilungen oder auch nur einzelne davon gesehen haben, unbedingt besuchen sollten ein ergreifend großartiger und dabei würdiger Abschluß! Wir wollen dar­über lieber nichts Näheres verraten, als betonen, daß man ganz selten so viel rührende Handlung, mit vollendetster Darstellung vereinigt, zu sehen Gelegenheit hat. Auch diesmal wird ein erheiterndes Stück -den Beschluß bilden. Herr Roller, der we­der Mühe noch Kosten scheuende Unternehmer der Apollo-Licht­spiele Calmbach, hatte über die -Feiertage sehr unter allerlei Ungunst der Verhältnisse und der Witterung zu leiden. Mögen ihm nunmehr wiederklingende Erfolge" beschickten sein!

Wür»»emoerg«

Freudenstadt, 11. Jan. (Tödlicher Ausgang.) Im hiesi­gen -Bezirkskrankenhaus starb der 21jährige Xaver Geiger von Lützenharüt, der in der Neujahrsnacht durch einen unglückli­chen Schuß schwer verletzt wurde.

Dornstetten, 11. Jan. (Holzerlös.) Das Forsta-mt erlöste beim Holzvcrkaus für Stammholz 116,9 Prozent, für Stangen 131,5 Prozent.

Stuttgart, 11 . Jan. (Ein Viehschleichhändler.) Der Vieh­händler Adolf, -genannt Wolf Jakob aus Neideustein (Baden), dem der Viehhauüel in Baden wegen Unzulässigkeit untersagt worden war, übte seine Tätigkeit ohne Handelsschein auf dem Stuttgarter Viehmarkt aus. Vom Amtsgericht Stuttgart- Stadt erhielt er einen Strafbefehl über 5 Wochen Gefängnis und 10 Billionen Mark. Aus seieen Einspruch erhöhte das Wu­chergericht jetzt die Strafe auf 2 Monate Gefängnis und 800 Goldmark.

Stuttgart, 11. Jan. (Endlich gefaßt.) .Heute vormittag wurde in der Johannesstraße ein Feuermelder mutwillig in Bewegung gesetzt. Als Täter wurde der ledige Kaufmann Paul Koch festgenomnten. Er hat zugegeben, in letzter Zeit mehrmals die Berufsfeuerwehr alarmiert zu haben. Schon in den Jahren 192022 hat er öfters die Feuerwehr alarmiert und, äls er auf frischer Tat ertappt wurde, aus ihn verfolgende Zi­vilpersonen Schüsse -abgegeben. Wogen dieser strafbar-n .Hand­lungen war er seinerzeit zu 1^ Jahren Gefängnis verurteilt worden.