rauzoseu iveigeru sich, die Verwal- ben »7id wollen nicht zugebcrr, daß tt nicht über den Notverkehr hinaus Hallen sie die deutschen Eisenbahner i Teil wieder angenommen. Zur er Bürokratismus. Die deutschen c Arbeit geradezu Spezialisten dic- geworden nnd. müssen oft stunden- chnen einen Befehl gibt, um dann ! halten, das Gegenteil zu tun. Ge­ckrattsmus und Fachunkenntnis bis Instanzen der Regie nrt. Die ört- wa die Befugnisse und Vollmachten, ltnug üblich sind. Alles-wird von nnz verfügt und vom grünen Tisch de natürlich nicht wundcrnehmen ache, daß bereits drei Gesellschaften st haben, während die vierte nun rares gehalten wurde, daß die Ber­it den'Besciynngskosten zu rechnen gierung zu ersetzen leien. Es ist so allen der Regie nur zu einem Fünf- r Regie gedeckt sind. Das Dasein n Dienste der Regie ist ein Marty- owohl für diese Unglücklichen, wie in Unglück. Wenn ins Ruhrgebiet kommen sollen, mutz die Leitung n deursche Hände gelegt werden." Zerben um Macüonald. de Macdonalds bei der Arbettcr- über die wir gestern berichteten, chen Presse im allgemeinen als die Regierungschefs ausgefaßt, wird fo­rt. Es ist klar, daß man ln der liger Besorgnis und vor allem mit Bildung einer Arbüterr-.-gierung in man muß eins offizielle Aeutzerung ffiziösen Wink allwarten, ehe man Stellung nimmt. Inzwischen ist en glaubt, eine Fühlungnahme zwi- stcrung und den englischen Ar- oorden. Frankreich glaubt als de- md Anknüvfungspunkte an das po- das soziale Programm einer Ar- >m sich mit der Labour Partn ver-

inliche Anfrage.

ommunistischeHumanste", die be- mente aus dem Nachlaß des ru-'si- owitsch veröffentlicht, um seine Be- )en Presse in den Jahren 1905 und sich seit gestern mit den Beziehun- geuten zu der französischen Presse aanite" 'licht nachzuweisen, daß zu ne neue internationale -Krise ausge- öotschaster Jswolski einen persönli- de Blätter auszuüben versuchte. n" ist erstaunt darüber, daß in die- ^ Poincare und Klotz enthalten sind, gestrigen Leitartikel folgende Frage: die Preffe kaufen lassen, um den Meine Herren! Hierauf muß ge­lleihen an die kleine Entcnre. ster erfährt, daß bisher keine Ant- zierung von den verschiedenen Re­nnte auf die an sie gerichtete lllote um Mittestungen gebeten wurden, streich abgeschlossenen Anleihen ihre auf die Kriegsanleihen und die von rdite berühren würden. Zweifellos re der Hauptfragen bilden, die von inen Entente, die sich gestern in Bel- örtert würden. Es werde erwartet, nst eine gememianre Antwort fertig-

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nztaler.

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Amtsblatt wr sen Oberanttsbezirk Neuenbürg.

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M-WN-

Girokonto Nr. 24 bei der VU.-Sparkaffe Neuenbürg

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Bei größeren Aufträgen ent­sprechender Rabatt, der im ^alle des Mahnverfahren» hinfällig wird, ebenso wenn Zahlung nicht innerhalt 8 Tagen nach RechnungS- datum erfolgt.

Bei Tarifveränderungen treten sofort alle früher. Be» einbarungen außer «rast.

Kernsprech,» «r.

Für telefonische Aufträge wird keinerlei Gewähr über­nommen.

S

Reuenbürg, Freitag, den 11. Januar 1924.

82. Jahrgang.

Gin Skandal.

Wie die Blätter melden, beträgt nach ziemlich zuverlässigen Schätzungen der Anteil der deutsche» Gäste in de« schweizeri­schen Winterkurorten St. Moritz und Pontresina, sowie am Gardasee 7o Prozent (sieben,! g Prozent). Die Reichsregicrung soll scharfe Maßnahme« finanztechnischer Art gegen diejenigen Kreise planen, die es jetzt ermöglichen könne«, sich wochenlang in Luxuskurorten des Auslandes anfzuhalten.

Da sparen sich deutschamerikanische Arbeiter und Arbeite­rinnen ihren Cent vom Munde ab, um die Not des Mutter­landes zu lindern; in Berlin stirbt jeden ziveiten Tag eine Person buchstäblich an Hungertod; Vertreter amerikanischer Universitäten gewannen in Len Berliner Krankenhäusern, Kin­derhorten, Waisenhäusern und Obdachlosenasylen dieser Tage erschütternde Eindrücke; da ist die ganze Welt voll von der Klage über die allgemeine Verarmung, über Vermögens- und Substanzschwund, über unerträglichen Steuerdruck; da sehen sich unsere Beamte und Arbeiter auf Gehälter und Löhne ge­setzt, die trotz 9- und lOftündiger Arbeitszeit kaum nackte Exi- stenzfristung gestatten; da gehen glühende Schilderungen be­sonders auch über die Not der geistigen Arbeiter hinaus in die Welt und in den schweizerischen Luxusbädern sind aller Kur­gäste trotz horrender Saisonpreise Deutsche!

Welche Sorte deutsches Edclgewächs mag sich da breit machen? Natürlich auch neureiches Schierbertum, welches mit Hilfe bdn Bank Und Börse und dem nötigen weiten Gewissen so viel Edeldevisen machte, daß man mit Amerikanern, Eng­ländern und Franzosen konkurrieren kann; ja noch mehr: deren Zahl schrumpft völlig zusammen gegenüber dem Deutschen! O Schande!

Mit -welchen Gefühlen mögen die Ausländer in Davos «. a. O. auf solcheDeutsche" sehen? Auf solch verantwor­tungsloses, joden Gemeinschaftsgefühls bares Gelichter, vol­lends, wee noch markiert werden sollte, daßman es ja hat"; sich so etwas leisten kann". Werden die Ausländer diese Ver­achtung nicht ans Las deutsche Volk überhaupt übertragen? So leiden wir alle unter dem bösen Beispiel dieses nettdeutschen Devisenadels.

Es gefiel uns schon in Friedenszeiten nicht, wenn der Kron­prinz die Saison in Davos mitmachte und mit den Bobsleigh­größen der Welt in die Schranken trat. Aber damals waren wir noch ein weltstarkes. Wohlhabendes Volk, das nach außen auf dem Gipfel der Macht stand. Und heute!

Gew-innjagd, Genußsucht, Erwerbsgisr haben in Ungezähl­ten sedes Gefühl für die Volksgemeinschaft und nationale -Würde erstickt; Las Gefühl dafür errötet, daß die tatsächliche Not von Reich und Volk jedem einzelnen bestimmte Haltung anferlegt nnd namentlich dann, wenn wir mit Ausländern in Berührung kommen!

Fluch jedem Besitz, der nicht ans ehrlicher Arbeit beruht, der mühelos erworben ward und anstatt der Not des Volkes dienstbar gemacht, dem Aergernis dient, dazu noch in LuxuS- bädern des Auslandes!

Wer nach allen steuerlichen Brandschatzungen und solchen der Markentwerünng noch so viel besitzt, um die Saison in den teuersten Weliibädern mitmachen zu können, dessen Vermögen gehört eingezogen und er selbst an den Pranger gestellt. Möge die Regierung aber nicht nur starke Worte finden! Wir war­ten aus die Taten!

Deutschland.

Lörrach, 8. Jan. Die Zahl der Erwerbsloftn im badischen Oberland ist so groß. Laß die eingerichteten Notstandsarbei­ten nicht ausreichen, um die Leute zu beschäftigen. Es wird deshalb von zuständiger Stelle mied» der Plan einer Bear­beitung des Rheinvorllmdes erörtert. Es handelt sich haupt­sächlich um das Gebiet zwischen Klmn-Kems nnd Nenenburg, wo noch weite Strecken brachliegenden Landes vorhanden find, die durch Urbarnmchnng zu fruchtbarem Acker- oder Garten­land ning-arbeitet werden können. Die Kosten dieser Arbeiten sind allerdings sehr hoch. Die Entscheidung liegt jetzt beim Avbeitsministerinm.

Dresden, 10. Jan. Die radikale sächsische Regierung hatte vor ihrem Rücktritt durch Notverordnung eine Gewerbesteuer eingeführt, di« -der neue Finanzminister Dr. Reinhold, ein De. mokrat, für unmöglich Mt. Er stellte in einer Besprechung mit Pressevertretern fest. Laß allein eine Leipziger Firma Len Riesenbetrag von zwölf Millionen Goldmark an Gewerbesteuer zu zahlen hätte, nnd daß andere Firmen, die sich um einen heute recht ansehnlichen Bankkredit von 50 009 Goldmark be­mühten, nach der Notverordnung mehrere 100 000 Mark al- lein an Gewerbesteuer zu zahlen hätten. Bei der Durchfüh­rung der Notverordnung bestände die Gefahr der Abwande­rung der Industrie aus Sachsen. Er habe deshalb eine Ver­ordnung über die Stundung der Gewerbesteuer erlassen. Am Dienstag werde er Vertreter der Handels- und Gewerbekam­mern und anderer Organisationen empfangen, um zu bespre­chen, was die Wirtschaft bis zur äußersten Grenze leisten könne-

Hamburg, 10. Jan. Senator Dr. Petersen, der Führer der Deutschdemokrattschen Partei, ift zum Bürgermeister von Hamburg gewählt worden und scheidet aus der aktiven Politik aus.

Hamburg, 10 Jan. Wegen der Erstürmung der Polizei­wache 42 gelegentlich -er kommunistischen Oktober-Unruhen in Hamburg verurteile dos außerordentliche Gericht des Reiches wogen vollendeten Hochverrats einen Angeklagten zu zehn Jah­ren, sechs Angeklagte zu ,e ,echs Jahren, acht Angeklagte zu je fünf Jahren, zwei Angeklagte zu je vier Jahren, drei Ange­klagte zu ie zw«, Jahren und zwei Angeklagte zu je i^ Iah. ren Festung. Außerdem wurden wegen verbotenen Waffentra­gens Gefängnisstrafen von drei Monaten bis zu einem Jahre verhängt.

Vereinfachungen in ber Gemeindeverwaltung.

Vom Württ. Gemeindetag wird uns geschrieben: Nach dem Staatshandbuch von 1912 gibt es in Württemberg 594 Ge- samtgemeinden, die sich aus sog. Teilgemeindcn zusammen­setzen. Solche Teilgemeinden sind es zusammen 2584. Diese besitzen eigene Rechtsfähigkeit, haben eine eigene Vertretung und verwalten ihre örtlichen Angelegenheiten in der Haupt­sache selbst. Eine Gesamtgemeinüe umfaßt bis zu 25 Teilge­meinden. Latere sind meist kleine Weiler oder Höfe. Die Gesamtgemeinden find in allen Oberamtsbezirken, am häufig­sten im Jagst- und Donankrois, vertreten. In der Mehrzahl der Teilgemeinden ist ein besonderer Teilgemeinderat, der auf der gleichen Grundlage, wie die Gememderäte geschloffener Gemeinden gewählt werden mußte, sowie ein Anwalt und Ortsrechner aufgestellt. Letzterer oerwaltet die Teilgemeinde- pfloge mit besonderer Kaffen- und Rechnungsführung. Tie Voranschläge und abgeschlossenen Rechnungen der Teilgemeinde- verwaltnngen unterliegen der Prüfung der staatlichen Auf­sichtsbehörden. Die Einwohnerzahl der Teilgemeindcn liegt in der Regel unter 100. Die Aufgaben der einzelnen Teilgemein- deverwalttmgen sind dementsprechend von geringem Umfang und stehen in einem krassen Mißverhältnis zu den beträchtlichen Kosten, welche durch Len hierfür eingerichteten Verwaltungs­apparat entstehen. In der Praxis wird das bestehende System der selbständigen Teilgcmeinden schon längst als eine lästige, zu kostspielige und überflüssige Einrichtung verworfen. Die Ge­samtheit der in einem Bezirk zusammengesaßlen Teilgemeinden, die Gesamtgemeinde, hat für die ihr vorbehaltenen Ausgaben ebenfalls einen eigenen Gemsinderat und die nötigen Organe für die Vermögens- und Steuerverwaltnng zu unterhalten- Der Bscrmtenabbau ist auf alle Gemeinden ausgedehnt worden. Die ländlichen Gemeinden haben in der Personalwirtschast von jeher äußerste Sparsamkeit geübt, die ohne Gefährdung dev Erledigung notwendiger Aufgaben nicht inehr gesteigert werden kann, ohne daß eine Einschränkung der letzteren vorausgeht. Es ist Tatsache, daß sämtliche von den besonders hierfür aus­gestellten Organen der Teilgemeinden zu besorgenden Aufgaben einfacher und billiger durch-diejenigen der Gesamtgemeinden ohne Vermehrung des Personals der letzteren verrichtet wer­den könnten. Der Württ. Gemeindetag hat deshalb an das Württ. Staaisministerinm .Anträge gestellt, welche die Aus­hebung der selbständigen Vertretung und Verwaltung der Teilgemeinden bezwecken.

Der pfälzische Separatisten sich rer erschaffen?

Paris, 10. Jan. DerDaily Mail" wird aus Mainz ge­meldet, daß der Präsident der separatistischen Regierung in der Rheinpfalz, Heinz, gestern abend 9.30 Uhr in einem Restaurant in Speyer ermordet wurde. Es werden folgende Einzelheiten gemeldet: Drei Unbekannte drangen Plötzlich in den Saal ein und riesenHände hoch". Sie gaben sofort Feuer und Heinz, der gerade zu Abend speiste, brach tätlich verwundet zusammen. Einer der Tischgäste wurde leicht verletzt. Die Attentäter sind entkommen. Die Polizei und Besatzmrgsbehörden lmben in der gesamten Stadt Haussuchungen vorgsnommen. Sämtliche Au­tos, die Speyer verlassen, werden von den Patrouillen unter­sucht. Von deutscher Sette liegt eine Bestätigung der Mel­dung noch nicht vor. Wenn es sich bewahrheiten sollte, daß Heinz getötet worden ist, so wird eine Nachprüfung der Be­gleitumstände notwendig sein, ehe man sich zu dem Fall äußern kann. DieDaily Mail" ist das deutschfeindlichste Blatt in England und kann keinen Anspruch ans Zuverlässigkeit wachen.

Mainz, 10. Jan. Wie wir aus zuverlässiger Quelle er­fahren, sind bei dem gestern abend ausgeführten Attentat ans Heinz Orbis noch vier weitere Todesopfer und mehrere schwer Verwundete zu verzeichnen. Die Namen der Toten sind Weiß, Siad, Weigel, Fußheller. Ein gewisser Lilienthal befindet sich unter den schwer Verwundeten.

Festnahme eines deutsch-völkischen Dozenten.

Ans Veranlassung des Generals von Seeckt ist am Diens­tag in Dahlem eie Dr. von Brsm-w, welcher an einem Berliner wissenschaftlichen Institut beschäftigt ist, verhaftet worden. Me eine Nachrichenstelle dazu erfährt, ist die Festnahme des deutsch- völkisch orientierten Dozenten auf Grund eines Briefes er­folgt, in welchem er ans Anlaß der Münchener November- Ereignisse scharfe Angriffe gegen .Herrn von Kahr und die bayerische Reichswehr gerichtet hatte. Dieses Schreiben sei dem Empfänger ans noch nicht aufgeklärte Weise entwendet und einer anderen Organisation in die Hände gespielt worden, die es dann zur Veröffentlichung ui einer Korrespondenz be­nützte.

Zentrum und Benintenabban.

Die Reichslagsfraktion des Zentrirms nahm in ihrer ge­strigen Frakttonssitzumg eine Resolution gegen den Beantten- abbau, insbesondere gegen dessen Ausdehnung auf die Opier des passiven Widerstandes an, und beschäftigte sich dann mit den Vorgängen in der Pfalz. Es wurde beschlossen, an die Reichs­regierung eine Interpellation zu richten, in der unter Hinweis ans das Treiben der von den Franzosen unterstützten Separati­sten die Reichsregierung gefragt wird, was sie im Benehmen mit der bayerischen Regierung zur Wiederherstellung geordneter Verhältnisse und zum Schutz der Menschenrechte zu tun gedenke.

Nach derGermania" hat die Zentrumssraktion des Reichs­tags einstimmig eine Entschließung angenommen, ivelchc die bei der Durchführung des an sich notwendigen Personalabbaus vorgekommenen Härten bedauert. Insbesondere wendet sich di« Fraktion gegen die Verordnung, durch welche alle oberschle- stschen Flüchtlingslehrer und -Lehrerinnen, die noch keine Wic- deranstellnng erlangt haben, in Len einstweiligen Ruhestand ver­setzt werden und gegen die Zlusdehnung des Personalabbaus ans. die Opfer des passiven Widerstandes an Rhein und Ruhr (Gefangene und Verdrängte). Eine Nachprüfung dieser Maß­nahmen wird gefordert.

Der erste Ausweis -er deutschen Rentenbank.

Berlin, 9. Jan. Die deutsche Rentenbank legt nunmehr ihren Ausweis für den 30. November und den 31. Dezember 1923 vor. Hiernach beträgt die Belastung der Wirtschaft zu Gunsten der Rentenbank 3,2 Milliarden Mark. Der Bestand an Rentenbriefen betrug Ende Noveinbcr 1.56 und Ende De­zember 2,40 Milliarden Rentenmark. An das Reich sind diS zum Johresschlntz gegeben an trnverzinslichen Darlehen 200 Millionen Rentenmark nnd an verzinslichen 1 Milliarde Ren­tenmark. lieber diejenigen Beträge, die die Rcichsbank, sei es aus eigenen Beständen, sei es aus Mitteln der Rentenbank, bis Ende Dezember der Wirtschaft als Kredite gegeben hat, liegen noch keine Angaben vor. An die Notenbanken wurden bis zum Jahresschluß für die Wirtschaft 33 995 OM Rentenmark-Darlehen gegeben.

Kasse, Giro, Postscheck und Bankguthaben betrugen am Jahresschluß 11268 754,40 Rentenmark. Mobilien nsw. 51600M Rentenmark. An Passiven werden Per 3i. Dezember 1923 ausgewiesen 2,4 Milliarden Nsntenmark Grundkapital, 800 Millionen Rentenmark Grundrücklage, 1241999 853,28 Nen- tenmark umlaufende Rentenbankscheme nnd 16 OM Renten­mark umlaufende Rentenbankbriefe. Vom Umlauf der Renten­bankscheine entfallen ans Reichskredite 1Z Milliarden Renten­mark, ans die Notenbanken 33995 000 Remenmark und Kassen­durchgang 8 4M 853Z8 Rentenmark

Ausland.

Englands Schachzüge gegen Frankreich.

Wie derSera" aus Triest meldet, hat die Londoner Re­gierung der serbischen Regierung «ine Nore geschickt, in der sie Bezahlung der Schuld Südslaviens an England vor jener jetzt mit Frankreich eingegangencn Schuld verlangt sowie Auf­schluß fordert über die -Frankreich für die neue Anleihe von 300 Millionen gewährten Garantien. Die englische Note macht in Regierungskreisen lebhaften Eindruck, während die Oeffent- lichkeit ihre Genugtuung über die energische Haltung Englands nicht verhehlt. Der Temps nennt den englischen Schritt unver­ständlich und weist darauf hin, daß Frankreich ein souveräner Grotzstaat sei, dessen finanzielle Beziehungen zu seimin Ver­bündeten und Freunden der englischen Kontrolle nicht unter­lägen.

Die Arbeiterpartei zur Kabinettsbildung bereit.

London, 10. Jan. In der gestrigen Versammlung der Par­lamentsfraktion der Arbeiterpartei unter dem Vorsitz Ramsay Macdonalds wurden alle bisherigen Beamten der Partei bis auf weiteres wiedergewählt. Ferner wurde beschlossen, Laß die Arbeiterpartei, falls sie zur Kabinettsbildung berufen tverden sollte, dieser Forderung stattgeben soll.

Englisches Stnndungsgesuch an Amerika?

London, 10. Jan. Beträchtliches Aussehen erregt ein Ar­tikel derDaily Expreß". In diesem Artikel wird es als äu­ßerst wünschenswert und gar als möglich hingcstellt. Laß die englische Regierung die Vereinigten Staa-en bitten wird, die Zahlung der englischen Kriegsschulden auf vier bis fürs Jahre zu stunden, bis sich die finanzielle und wirtschaftliche Kraft Englands wieder so gehoben habe, daß es zahlen könne. Eine derartige Entwicklung würde dem Gläubiger nur zum Vorreil gereichen, La er dadurch später mit eurem Schuldner zu tun habe, der sich in neuem Wohlstand befinde und daher auch die beiderseitigen Handelsbeziehungen ertragreicher gestalten könne. In Verbindung mit dieser Auslassung desDaily Ex­preß" wird von politischen Kreisen auf die gegenwärtige An­wesenheit Lord Boaverbrocks in den Vereinigten Staaten und sein« Unterredungen mit dem bekannten amerikanischen- Fi­nanzmann Otto Kahn hingewiesen. Sollte diese Nachricht auch nicht zutreffen, so ist schon allein die Veröfsentl'chnng.nnd Verbreitung dieses Gedankens für Deutschland von größter Bedeutung. Wenn das wohlhabende, siegreiche englische Welt­reich seine Schulden gestundet haben will, wieviel eher ist dann das geschlagene und verarmte Deutschland hierzu berechtigt?

Aus Stadt» Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 10. Jan. (Vorsicht bei Annahme von Notgeld!) Nachstehend aufgeführte Notgeldsorlen verfallen in Len nächsten Tagen nnd ist deshalb dringend zu raten, dieselben unverzüg­lich der Bank zu übergeben, dzw. die Annahme zu verweigern:

EisenbMhnscheine unter Ivo Milliarden (verfallen a» 10. Ja­nuar 1924)

Wertbest. Württ. Industrie- nnd Handelsgoldnoteu (verfallen am 15. Januar 1924)

Wertbest. Goldnoten des Arbeitgeberverbands der Edel« und Unedelmetallindnstrie Gmünd (verfallen am 15. Ja­nuar 1924)

Badische Schein« jeder Art werden von de« Banken «nb öf­fentlichen Kaffen nicht mehr angenommen.

Des Weiteren ^werden z. Zt. die früheren Nickelzehnec in Verkehr gebracht, die von vielen Gewerbetreibenden auf Zah­lung in Papiergeld als vollwertig berauSgcgeben werden. Dies ist nicht zulässig, ü'e Nickel-Zehner und -Fünfer sind als amt­liches Zahlungsmittel nicht anerkannt, daher sür jeden Emp­fänger wertlos, idagegen die Knpfeepfennige sind amtlich aner­kannt und gelten als Zahlungsmittel. (Wegen der früheren Nickelmünzen, die als Wechselgeld >ehr gute Dienste leisten und bezüglich des Metallgehalts den Kupfermünzen nicht nachstehen, herrschen allgemein die verschiedensten Ansichten; es wäre zu wünschen, daß seitens der Reichsregierung eine diesbezügliche Entscheidung allem Zweifel ein Ende bereitete. Schriftl.)

Württemberg

Stuttgart, 10. Jan Minister a. D. Baumann wird Geist­licher.) Der frühere württ. ErnährungSminister Banmann