.hmcil der Reichs- und der gemeinsamen

s«z«s*pk"is:

A?^zz»cntlich m N.uendüra

eußischen KadiuetHurde^ ^^oldps-nmge. Durch di-

sL'yr' L.rrD «L«

W°N°P- LKVLL°'^

nüurger Großschieber. Pfennige^,

ldblatt" nreldet, deckte» die V Sollen °°u,«^er-r Ge- -chiebung mit Chemikalien a? --<> ^ipruL

annt, daß mit diesem Artikel,«, --i Li-f-ruug b« Zenung Macht wurden. Durch ü« °ui Rückerstattung de

ausgebaute Organisation BezugSprets-s.

L LLkr»g^ " 'j-Lit^ntgeg-n.

^.Eokunsten mrd Angestellte , -,,onto Nr. 24 bei der ^^afteten ist geständig. Der y r S?°rtaffe Neuenbürg an Goldmark eine sieben- bis ür eine Beteiligung von stoll-,« eine Anhaltspunkte. Die Mcch 287.

en gegen hohe Kautionen V e Hamburger Handelskam» ^ rirmen bereits die .vandelsnlmb« se wird sich in den nächsten

nztälcr.

Kn.zeigef für Sas Lnzlal unS Umgebung.

Kmtsblall für Sen VberamlsLezirk Neuenbürg.

Erscheint täglich mit Ausnahme Ser Sonn- unv Keiertag«.

Vruck nab vertag der L. Meeh scheu Buchdnu-erei (Inhaber v. Strom). Für dt« Schriftleituag r>era»«morttich v. Sktom i» N»»»«bür>

Neumdürg, Freitag, den 7. Dezember 1923.

««zeigenprei»:

Die einspaltige Petizeile od. deren Rmm im Bezirt 15, außerh. 20 Goldpfennig, mit Jns.-Steuer. Kollett.» anzeigenlüll Pro,. Zuschlag. Offerte u. Auskunfterteilung 2Mill.Uk Rekl.-Zeil- öOGold. Pfennig.

Bei größeren Aufträgen ent­sprechender Rabatt, der in, Falle deS Mahnverfahren? hinfällig wird, ebenso wenn Zahlung nicht innerhalb S Tagen nach RechnrmgS- datum erfolgt.

Bei Tarifveränderungen / treten sofort alle früher. Bert einbarungen außer Kraftp Kernsprecher S»r. ». Für telefonische Aufträge wird keinerlei Gewähr über­nommen.

81. Jahrgang.

Deutschland.

Der Ruf nach dem Diktator

In derBadischen Landeszeitung" tritt Prinz Max en gegen die verzögernde Politik des Reichspräsidenten kr diesem Reichstag Wider das natürliche Gesetz das Leben

von

Polen und die Kleine Entente - ^ m

rpräsident Poincare hat bei «. gegen^die Verzögernde Politik des, Reichspräsidenten auß

Ml^rte, weil er von ihm gewählt sei und sich als dessen

Erklärungen

Mustragten fühle. Die einzige und letzte Hoffnung der Frau-

Krediten an die Länder der L -- en. Diese Kredite belauien sicht

its angenommenen Elttwür^! Polen, 300 Millionen Francs nen Francs für Rumänien, gsmittelkredit für Deutschland? diplomatische Berichterstaiier

breche.

darin, daß der Bürgerkrieg in Deutschlarrd aus- Üm dies zu verhüten, brauchen wir eine Diktatur, wo- einen im Krieg bewährten Führer, nicht den vom sieMräsidenten ernannten General Von Seeckt. Wir bräuch- icn noch vor dem Winter die Auflösung des Reichstags und so­lch nach dem Zusammentritt des neuen Reichstages die Volks- ' des Präsidenten. Der Wahlkampf würde reinigend und

: General Logan, der ainenklmi seiend wirken und die revolutionären Energien in legale

onskommission, ist im Begriff, sc,« - . ^ .

. - - Uenwartigen Zustand.

Es kann nichts Schrecklicheres geben, als den Wir haben den Terror, wir haben den

Wnen lenken.

frage der NahrüngsmittelkN'I^ ^ ^

m Staaten im Laufe des a»ch üulturkcnn-f, wir haben Plunderungen allenthalben, war haben zu gewähren bereit sind Der» w Politischen Mord, wir haben seine Duldung durch eine Jn- )ite war auf 3035 Millionen Di Egenz, die sich byzantinisch vor den Pöbelinstinkten beugt, Es ist aber, wie ich höre w m Wen den Wortbruch unter Ehrenmännern: mit einem bis annähernd den dopvelle'n s Lort, wir haben die moralische Anarchie: die uns die Verach- n. Andererseirs werden die Bei M der gesamten zivilisierten Welt einrrägt rmd die uns nn- c von Deutschland zu stellenden! Mg macht für jedes Bündnis. Aber nach dem Münchener Gestalt von Nahrungsmittelb» Aich ist Deutschland von Schauder und von Ekel gepackt hätten, darauf bestehen, daß di «den. Das Volk ist zur Einkehr bereit. Es wartet auf de» cht vor allen anderen aufwärts «Senden und sammelnden Ruf gegen den Bürgerkrieg und llen, die dem Reich jetzt auf Gr, «en die Franzosen. Eine große Anzahl von Deutschen sorgt erlegt sind. Mit dieser Frage n ich heute mehr um den Schutz der Republik als um den Schutz befaßt, während gleichzeitig die ü ic- Vaterlandes. Für einen echten Monarchisten steht das Reich m Vorschlags durch Großbritmii Mr als die Staatsform. Darum ist es nationale Ehrenpflicht,

len Meinungsstreit: Republik oder Monarchie, ruhen zu lassen, 8 die Franzosen ans dem Lande sind. ' Während der demo- tatische Prinz Max den vomparlamentarischen Reichspräsi- i Mn" ernannten Diktator Seeckt ablehnt, fordern merkwürdi- H Meise die Bereinigten Vaterländischen Verbände in einer . Entschließungnach wie vor eine unter dem Ehef' der Heeres- K ltitung zu bildende nationale Diktatur. Im besonderen aber j «nden diese sich gegen den Reichspräsidenten, der es nicht ver­enden habe, eine befriedigende Lösung der fortlaufenden Re- Mwngskrisen herbeizuführen. Auch die jetzige Reichsrcgie- mg könne trotz der Hochachtung vor einzelnen chrer Mit- cheder nicht als Lösung angesehen werden.

'S

ren

ins

Jgelsloch. Eine ältere 33 ! trächtige

verkauft Kappker. Gemeindepfltzl

iürg. den 6. Dez. 1923.

ilttagung.

t Beweise herzlicher Teil- bei dem so raschen Hin­ten, guten Gatten, Vaters

rann. Senseuschmied,

: erfahren durften, insbe- eilnahme und Kranzspenden :ma Haueisen und Sohn, iesem Wege unseren herz-

cnden Hinterbliebenen.

Das Abstimmungsverhältnis beim Ermächtigungsgesetz.

Berlin, 6. Dez. Stach Abschluß der.gestrigen Plenarsitzung des Reichstages ergibt sich folgendes Bild der parlamentari­schen Lage für die heute entscheidende Abstimmung über das «ne Ermächtigungsgesetz. Sämtliche Mitglieder der bürger­lichen Arbeitsgemeinschaft haben in erster und zweiter Lesung schlossen für das Ermächtigungsgesetz gestimmt. Auch die im Mise anwesenden Mitglieder der Bayerischen Volkspartei Ha­llen, soweit dies festgestellt werden konnre, ihre Zustimmung ge- u. Die Reihen der Sozialdemokraren waren während der limmung ziemlich gelichtet, obwohl die im Saal nnht an- «senden Mitglieder der sozialdemokratischen Fraktion größ­tenteils im Hause anwesend waren. . Trotzdem kann nach der «vblicklich parlamentarischen Lage mit ziemlicher Wahrschein- Wett damit gerechnet werden, daß heute im Reichstag für die ^scheidende Abstimmung die notwendigen zwei Drittel aller Mitglieder vorhanden sind, zumal die an dem Zustandekommen «s Ermächtigungsgesetzes interessierten nicht hier »»eilenden 'Mlanientarischen Mitglieder telegraphisch herbeigerufen wur­den. Wieviel Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei heute i der Abstimmung den Saal verlassen, steht ebenso wie die Mung der Deutschnationalen noch nicht fest. -

e n b ü r g.

Heute und morgen

Wirt Lirii

Ausland.

. Paris, 5. Dez. Das Mitglied der Pariser Akademie, Man- Barres, ist gestern nacht plötzlich im Alter von 61 Jahren Paris gestorben. Barres sollte am nächsten Freitag bei der Mischung der Jnterpellationsdebatte eine große Rede über «französische Rheinlandpolitik halten. Mit Maurice Barres » einer der erbittertsten Feinde Deutschlands in Frankreich Wngegangen.

Der Kampf der deutschen Süütirolrr.

. In Rom ist eine Abordnung deutscher Frauen aus Südtirol ^getroffen, um wegen der bisher in der Geschichte noch nicht ^gewesenen Unterdrückung des deutschen Schul- und Religions- Merrichts in Südtirol Beschwerde zu 'ühren. Die Frauenab- «rdnung hat sich außer an die höchsten Regierungskreise auch m den Papst um Hilfe gewandt. Nunmehr ist, wie aus Meran Meldet wird, auch die dortige Präfektur dazu übergegangen, ^deutschen Religionsunterricht an den Schulen zu verbieten. «nnit ist die Unterdrückung deutscher Kultur auf das ganze rein deutsche Sprachgebiet Südtirols ausgedehnt worden.

Nitti über die französischen Pläne.

. DerManchester Guardian" veröffentlicht einen Aufruf ^ormaligen italienischen Ministerpräsidenten Nitti, in dem ^ peißt: Alle auf dem europäischen Kontingent, die den Frieden N die Wiederherstellung normaler Beziehungen zwischen den Wru wünschen, verfolgten die britischen Wahlen mit dem ... Ältesten Interesse und hoffen, daß das neue Unterhaus die nutz ComiW Ablage einer starken demokratischen Regierung werde, die NNUtUNgs ««V 2 ^ Lage sein würde, durch ihre Macht der^Welt den Frie-

llliKvr

Vsrksu

«e«e

;be ich auf sämtliche m Nachlaß!

Ullllg 8 elMie,

Bette«, Polsterwaren,

r, VMsieillsrsN. li

VvIvLon 2l6ii

kWuerlegen. Der gesamte europäische Kontingent sehe ."age täglich schlimmer werden. Frankreich folge Poin- Ze der seiner Politik der Zerstörung und belade sich Tag für ^ M Waffen und Schulden. Es wolle keine Entschädigun- i es glaube nicht daran. Es wolle um jeden Preis Deutsch- , o. eumicren, verarmen, Unordnung säen und seine drei we- ^uichen Ziele verwirklichen: 1. Deutschland in fünf oder sechs

Staaten zu spalten, wie Hannotaux zur Zeit des Waffenstill­stands es vorschlug und wie der Quai d'Qrsah wünschte und weiter wünscht, 2. das gesamte linke Nheinurer mit seiner Be­völkerung von 12 Millionen Deutschen an Frankreich anzuglie­dern, wie von Foch und Tardieu vorgeschlageu worden sei, als der Versailler Vertrag vorbereitet wurde; 3. durch eine unbe­schränkte sog. Besetzung des Rubrgebiets, die militärische Kon­trolle der Kohlen- und der Eisenproduktion, d. i. die tatsäch­liche militärische Beherrschung des europäischen Kontingents, zu erreichen. Nitti erklärt, das Programm werde nicht glücken. Poincare habe seine äußersten Anstrengungen gemacht, aber die Bergleute blieben unbeweglich wie ein Granitberg. Deutschland könne unbegrenzt gefoltert werden, aber die Deutschen würden nicht aussterben; sie würden die große Stellung wieder gewin­nen, wozu ihr großes Genie und ihr wunderbarer Fleiß sie in der Weltwirtschaft berechtige. Nur durch eine gemeinsame Ak­tion Großbritanniens und der Ver. Staaten könne der Politik des Ruins, der Politik des Elends und des Todes ein Ende be­reitet werden.

Neue Wiederaufbau-Skandale in Frankreich.

In schneller Folge werden Betrügereien bekannt, die von Unternehmern im verwüsteten Gebiete und Funktionären des Aufbauministeriums ausgeführt wurden. Da bekanantlich die Kosten für Materiallieferungen durch die Revko der deutschen Regierung verrechnet werden, wobei Frankreich die Zahlungen vorschießt, so gewinnen diese Skandale ftir Deutschland eine große Bedeutung. Es ist zu erwarten, daß die Kriszslasten- kommission von befugten Personen das Studium der Akten vornehmen lassen wird. Hier seien die neuesten Skandale kurz resümiert: in Laon handelt er sich um Betrügereien in der Höhe von 20 Millionen Francs, die einer Gruppe angeblicher Fabrikanten für Baumaterialien und vier Funktionären in die Taschen flössen; in Lille sind vier Rechtsanwälte verhaftet wor­den, die den Geschädigten Abrechnungen ausstellten, die durch­schnittlich das Fünfzigfache des wirklichen Betrages ausmachten; in Amiens stehen drei Unterbeamt- und ein Notar vor Gericht, um sich wegen gefälschter Abrechnungen zu verantworten; in Verdun fand dieser Tage die Verhaftung eines Baumeisters statt, der, mit Hilfe der dortigen Aufbaustell?, die Kalkulatio­nen um zehn Millionen Francs erhöhte; in Eambrai findet die Untersuchung in einer weit verzweigten Unterschleif-Affäre statt, als deren Hauptschuldige zwei Offiziere und vier Holz­händler genannt werden. In Nancy wird momentan ein gleichartiger Fall behandelt, der übrigens beweist, daß das Aufbauministerinm in der Verrechnung der Beträge und deren Nachprüfung sehr großzügig ist. (,',Die Deutschen sollen ja Alles bezahlen!") Drei Prozeße werden dieser Tage vor dem Strafgerichte in Reims beginnen. Es handelt sich umfiktive" Verwüstungen, deren Feststellung (!) von zwei Vertretern des Ministeriums vorgenommen wurde. Für die Blockmehrheit sind diese Skandale sehr unangenehm, denn sie Hellen die Miß­wirtschaft in der Verwaltung ans und erregen bei der notlei­denden Bevölkerung im Aufbangebiete berechtigte Entrüstung.

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 5. Dez. (Mostäpfel aus Oberitalien.) Bon amtlicher sachverständiger Seite wird mstgercilt: In diesem Herbste wurden öfters Mostäpfel aus Oberitalien eingeführt, die wegen ihres außerordentlich geringen Säuregehalts ohne Vermischung mit anderen Obstsorten als Qbstwrin- bzw. Obstmostbereitung durchaus ungenügend bezeichnet werden müs­sen. In jedem einzelnen Falle fehlte nach den angestellten Un­tersuchungen diesem Obste die für die Gesunderhaltung der aus denselben hergestellten Getränke erforderliche Menge gesunder Säure (Aepfelsäure). Wer aus solchem Obst ohne entsprechende Zugabe von sauren Aepfeln Mostobstgetränke hergcstellt hat, tut Mt daran, sofort den Säuregehalt der betr. Erzeugnisse fest­stellen zu lassen.

Schwann, 5. Dez. Trotz wirtschaftlicher und politischer Wirrnissen beabsichtigt der Turnverein am kommenden Sonntag seine alljährliche Abenduarerhalturia abzu­halten. Nebst Hebung seiner Finanzen entsprang dieser Ge­danke dem Bedürfnis, den Einwohnern von hier und Umgebung durch diese Veranstaltung einen geistigen Stoff und Stärker zu geben, wo doch alle Sinne auf den aufreibenden Kampf ums tägliche Leben und dessen schwere Existenz gerichtet sind. Die­ser Wunsch und eine weitere Pflicht waren das Motiv, die Feier in die Wege zu leiten. In seinem unermüdlichen Stre­ben um ein Tätigkeitsfeld hat sich der Turnverein eine Auf­gabe gestellt, in denen Lösung er seine Kraft? entfalten kann, damit er sie rege erhält und nicht in ein wurstiges Sichgehen- lassen verfällt. Die verehelichen Gönner werden mit dieser Abendunterhaltung auf den Genuß einiger froher Stunden hingewiesen. (Siehe auch Inserat.)

Die Not des Handwerks und Gewerbes wurde in einer Versammlung des Rottsnburger Handels- und Gewerbevereins in ergreifender Weise geschildert. Es geht dar­aus hervor, daß die wirtschaftliche Not heute ohne Zweifel in besonderem Maße den Stand ergriffen, der in ehrlicher, rast­loser und in treuer Tätigkeit unermüdlich tätig ist und keine Mühen scheut, um in seinem Berufe seinen Mann zu stellen und ein solides Erzeugnis der Arbeit zu geben. Die einzelnen Redner kennzeichneten die lokale Not an einer Reihe von re­alen Tatsachen, die allesamt auf eine weltumfassende Arbeits­losigkeit fußten. Zu Beginn der Versammlung wurde von ei­nem Redner besonders auf die große Wohnungsnot hingewiesen, die in Rottenburg keinen geringen Umfang hat. Die Schnei­dermeister klagen ihr Leid hinsichtlich ihrer geringen ArLeits- tätigkeit. Man verwies beispielsweise darauf, daß die Stadt diese Arbeitslosigkeit lindern könnte, wenn sie den Schutzleuten neue Uniformen schaffe. Denn die Bekleidung der Beamten sei nicht in einem gerade guten Zustande. Der Vertreter der Schuhmacher verwies ebenfalls auf die große Arbeitsnot in

seinem Gewerbe. Neun Schuhmacher arbeiten nur noch die Hälfte Zeit, 5 drei Viertel und vier seien überhaupt arbeitslos. Früher habe die Stadt während des Winters Aufträge für Schuhe gegeben, die für die Armenhilfe bestimmt waren. Der Vertreter des Friseurgewerbes verwies darauf, daß in keiner Stadt so viel Friseure sind, wie in Rottenburg. Die Zahl 13 bedeute Las vierfache der Zahl in Tübingen und das achtfache der Zahl in Horb. Als seinerzeit sich drei auswärtige Fri­seure darum beworben hätten, sich in Rottenburg ansässig zu machen, habe er der Stadtverwaltung von einer Konzessions­gewährung dieser Gesuche abgeraten. Die Stadtverwaltung habe leider seinem warnenden Ruse nicht Folge geleistet. Heute liege das Friseurgewerbe vollständig darnieder. Bisher habe nur ein Rottenburger Friseur eine anderweitige Beschäftigung gesunden. Der Vertreter des Metzgergewerbes beklagte sich darüber, daß die Freien Gewerkschaften durch ihre Selbstschlach­tungen dem Handwerk große Konkurrenz machten und somit schädigten. Erst hätten die freien Gewerkschaften ihre eigenen Mitglieder versorgt, sodann seien auch Beamte, und Mitglie­der, der christlichen Gewerkschaften versorgt worden. Man solle doch den GrundsatzLeben und leben lassen" nicht aus dem Auge verlieren. Das Metzgergewerbe Leide heute außerordent­lich schwer, da sich der Umsatz von Monat zu Monat verrin­gert habe. Heute sei es einem Metzger nicht mehr möglich, allein ein Stück Vieh zu kaufen. Möglich sei dies nur, wenn sich mehrere im Gewerbe zusammen tun. Er bitte die Gewerk­schaften, der Not des Handwerks gerecht zu werden. Auch der Vertreter des Sattler- und Tapeziergewerbes klagte über die katastrophale Arbeitslosigkeit. Früher habe man genügend Vorräte gehabt, heute seien die Lager leer. Das Handwerkmr- beite schon seit langem ohne Gehilfen, ja cs sei sogar genötigt, nach Weihnachten seine Lehrlinge für einige Zeit nach Hauke zu schicken, und wenn diese Trostlosigkeit noch weiter anhielte, müs­sen sogar die Lehrverträge gelöst werden. Aehnlich leide das Tapezierhandwerk not, zumal da. die Bautätizkeir vollkommen darnieder liege. Der Besitzer einer Dresch- und Sagemaschine klagte ebenfalls über vollständige Beschäftigungslosigkeit. Als er sich an das Arbeitsamt gewendet habe, habe man ihm ge­sagt, daß man für ihn keine Arbeit hätte, aber er könne Steine klopfen. Er habe dann für seine Tätigkeit pro Tag 5000 Mark bekommen, während ganz sunge Leute bereits 10 000 Mark für dieselbe Zeit und Beschäftigung erhalten hätten. Das Papier­gewerbe beklagt sich darüber, daß die Behörden so wenig Rück­sicht nehmen Ms die lokalen Geschäfte. Man >'olle diesem Rech­nung tragen, indem man Lieferungen am Platze ausführen lasse. Aus dem reichen Schatze seiner Erfahrungen gab der frühere Handwerkskammervorstand Vollmer eine Reihe von Andeutun­gen über die Ursachen und die Beseitigung der Not. Er ver­wies besonders auf das Darniederliegen des Baugewerbes, aus dem sich die gegenwärtige Not des Handwerkers hauptsächlich rekrutiere. Man dürfe vor dem Banen nicht zurückschrecken und man müsse bei Zeiten wieder daran gehen und die Bau­tätigkeit wieder in Gang setzen, um bannt der Wohnungsnot abzuhelfen. Auch das Küfergewerbe klagte seine Not hinsicht­lich seiner Beschäftigungslosigkeit. Früher habe man um diele Zeit alle Hände voll zu tun gehabt, heute liege das Gewerbe vollkornmen darnieder. Es müsse erwogen werden, ob die Stadt es nicht ermöglichen könne, dem Gewerbe Holz zur Verfügung zu stellen. Ein vollgerütteltes Maß von Sorgen schilderte der Vertreter des Einzelhandels, der besonders auf die Schwierig­keiten der Warenbeschasfung hinwies, auch auf die großen La­sten, die das Gewerbe drücken hinsichtlich der Spesen und der Abgaben. Beispielsweise lasten auf einem Wagen Briketts von Köln, der einen Realwert von 140 Goldmark hat, allein »70 Goldmark Fracht. Auch durch die Masseneinkäuse von einigen wenigen Geschäftsleuten wird die Substanz des größten Testes der kleinen Geschäftsleute geschädigt; beispielsweise seien in Württemberg nur noch 4 Eisenhandlungen fähig, nur einen Waggon Eisen zu kaufen. Stadtschnltheitz Schneider verwies auf die Ursachen der Handwerkernot, die er aus dem Währungs­zerfall, unter der das ganze Volk leide, begründete. Tie schwie­rige Finanzlage der Stadt könne keine Unterstützungsmöglich­keit dem Handwerk geben. Die Einnahmen der Stadt hätten in den letzten Wochen nur 25 Billionen Mark betragen, da­gegen die Ausgaben 2000 Billionen Mark. Auch der Gemeinde­rat sei davon überzeugt, daß das Banen eine der dringlichsten Aufgaben der Stadtverwaltung sei.. Projekte seien bereits er­wogen worden. Die Wohnnngsverhältnisie seien in Rottenbnrg überhaupt sehr schwierig. Es sei hier in der Vergangenheit sehr viel versäumt worden. Er habe dieser Tage in der Zei­tung gelesen, daß man in der Stadt L'ebenzell einen prakti­schen Weg eingeschlagen habe, um Baukaviialicn zu bekommen; man hatte von jedem Haus eine 5prozentige Hypothek entnom­men. Ob das hier möglich sei, müsse dahingestellt bleiben. Oberrechnungsrat Johner befürwortete ebenfalls die Inan­griffnahme von Neubauten, man müsse aber auch den Mut auf­bringen, Schulden zu machen und wenn inan diesen Mut aus­bringe, dann müßten die Zinsen dieser Schulden auf die All­gemeinheit umgelegt werden. Oberamtmann Rippmann ver­wies gleichfalls Ms die Finanzlage der Staates und des Reiches, die härte beim besten Willen nicht helfen könnten.

(Was in vorstehendem von der Not des Rottenburger Handels- und Gewerbestandes gesagt wird, trifft mehr oder weniger auch für Neuenbürg wie für jeden anderen Platz zu. Die Not des gewerblichen Mittelstandes ist eine allgemeine, und die Aussicht auf Besserung nur sehr gering, weil in manchen Kreisen das hierzu erforderliche Verständn-.s oder richtiger der gute Wille, sie mit lindern zu helfen, nicht aufgebracht wird. Und dennoch könnte manches besser sein, wenn das Gewerbe am Platze mehr berücksichtigt würde. Um nur einen Fall hcrauszu- greifen: Das Paprcrgewerbe, worüber auch in Rothenburg ge­klagt wurde. Mußten wir doch die Wahrnehmung »rachen, daß der Vertreter einer auswärtigen Firma vor kurzem hier war (Wilh. Geiger, Heilbronn), sämtliche Beamtungen und andere