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lbesonnenheiten und , offensichtlich nach mutlich auf dem M», kongreß beschlossen wüch

n bei!«n kommunistische« dem sozmldemokratiT

orden mar. war. nach8 m General Müller, ^ er gewandt und ArbM Großen

Eisten und Sozialdew^

>t worden, die sich mit ^

' ^<v/!,^^>ch^denen Sei- nne Aktion gegen Sachse« hortet werden solle NN ,en wären. '

in Leipzig.

l Vormittagsstunden

hswehr und zwar ^s«^ emgerückt. Die Trupps Nr. 24 ve. der r. zum Teil nach Cbe2 n.r»°r'°si' Neuenburg.

n 21 e

nach Chemnitz

chpeneinsatz im Freikaal zur Herstellung von!" " Truppen haben sich 1. Oktober unter M Konlgsbrück-BischA ' Generals von Ledebm mter Führung des Lbn- Be: den um Hof vcr- r württembergjjch^ i dre Truppen den Vor- dwsem ^agr die Gegend ch Dresden und Meißen ad OelsnitzPlauen er- eißen einrückte, wurde ae- Feuer. Es gab mehrere Kupke wurde verhaftet. Ahaber, Generalleumanr Stadt Dresden marschie- us an sich vorbeimarWe-

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F S4S

Reumbing, Mittwoch, den 24. Oktober 1923.

81. Jahrgang.

Deutschland.

m ArbeitSzcitgescß.

eschäftigte sich heute M des Freistaares Sachim irlazze läßt praktisch den Schutz und übertragt die em Kampf der Gewer!- Sirtschaftsleben einer Zcr- rng und Vermehrung der ^ Quelle des Elends sein her die Zustimmung zur des thüringischen Staa- >inz Sachsen und Vürger- eser Erklärung an. Der szeitgesetz zu. Unter an- ung zur Aendernng der igefetz, wobei ein neues, « der Trübung des Bei­

der

eutschen.

den Vereinigungen rutschen Tag wurde em- >on 5000 Anwesenden eine : 7 500 000 amerikanische»

werden, Deutschland in worin deren Aufmerksani- :d, für eine angemessene lm Deutschland, ehe es

Eine badische Goldmark.

in Baden, dom Musterländle, wie man es in Friedens- M imimte, hat sich, wie kurz gemeldet, die Finanzverwairung Asien, alsbald mit einer kurzfristigen wertbeständigen zMleihe von 2100 000 Mark herauszukommen, Ute greich- M als wertbeständiges Zahlungsmittel verwendet werden M Die Anleihe ist ein Ersatz der in früheren Zeiten aus- «chenen kurzfristigen Schatzanweisungen, die von den Banken Wstiert wurden. Für Schuld und Zinsen haftet das Land M mit seinem ganzen Vermögen. Die Rückzahlung der Me samt Zinsen wird ans den Holzerlösen des Landes er- Die Anleihe ist kurzfristig gedacht, da sie aus den Holz- ,en, sobald diese wieder reichlich fließen, sofort einge- A werden soll. Es ist in Aussicht genommen, sie auf den 2. Ki IW7 zurückzuzcchlen Die Anleihe wird selbstverständlich Mündig sein. Die Regierung hat, dem Beispiel des Rei­zt folgend, beschlossen, die Anleihe in Gold anfzulegen und sie r Lücken auf den Markt zu bringen, die auf dem nordameri- toschen Dollar entsprechende Beträge von 4^0 und 8,40 Gold- A lauten. Von größeren Stücken wurde abgesehen. Die pW wird zunächst in einem Gesamrbetrag von 2 100 000 st«! Gold (500 000 nordamerikanische Dollar) aus den Markt Mt. Die Anleihestücke werden nicht zur öffentlichen Zeich- W «lsgelegt werden, sondern es wird ein anderer Weg be- Mm, die Anleihe wird je nach Bedarf durch Vermittlung y Wischen Bank ausgegeben. Schließlich sei noch bemerkt, diese wertbeständige Anleihe nicht der Durchführung neuer Micher Unternehmungen dient. Sie hat nur den Zweck, dem -M ein Betriebskapital in dieser außerordentlich schweren jft zu beschaffen.

Hn einer gestern in Mannheim abgehaltenen sozialdemokra- hhv Wahlkreiskonferenz sprach auch der Minister des Jn- M, Staatspräsident Remmele, der ansführte, der Krieg sei i§ zweiten Male verloren gegangen in dem Augenblick, als >M den passiven Widerstand nicht dazu benützt habe, sofort !«Handlungen mit Frankreich anzuknüpfen. Es sei eine Ent- Mdmg zwischen dem Reich und den Ländern cingetreten, nicht min Bayern, auch sonst im übrigen Deutschland, und die Not 8 deutschen Volkes laste es kaum noch fragen nach der Einheit Meiches. Bayern habe dem Reich die Treue aufgekündigt, ad was sich in Sachsen und Thüringen abspiele,, zehre am Umd des Reiches, wie der Vorgang Bayerns, und drüben Lrr dem Rhein stehe Poincare mit verschränkten Armenund ehe Rheinland und Westfalen für sich reifen. Das Reich könne dH lwf den Gebieten zur Linderung der Not nicht mehr ent- Mn und auch die Länder sehen sich zu Dingen gezwungen, die Kr nicht mehr hinausgeschoben werden könnten, sondern getan «den müßten. Mit der Herausgabe badischer Goldmarkscheine »über an anderer Stelle berichtet wird) habe Baden auch Ä Züick Reichsexekutive übernommen; man könne nicht war- k», bis die Rentenmark komme. Es müsse schnell gehandelt l«!ru, denn in rasendem Tempo rolle das Rad der Ent- M>ng.

Der Fluch der Goldmarkrechnung.

Karlsruhe, 22. Okt. Die Lebensmittel haben heute infolge tr Einführung der Goldmarkpreise eine unerhörte Höhe er- incht. Für das Pfund Schweineschmalz, das am Samstag Ah W 2F Milliarden zu haben war, mußten am Montag 13 Mliarden bezahlt werden. Das Pfund Kartoffeln kostete 60 Mionen, Tafelbutter Milliarden und die Fleischpreise i-Wen sich zwischen 3 und 4 Milliarden. Als um die Mit- Ntllnde der Dollarkurs von 40 Milliarden bekannt wurde. Wen viele Geschäfte, vor allem sämtliche Metzgerläden, und >« die Rolläden herunter. Dieses Vorgehen rief im Publi- große Erregung hervor.

Haltlose Börsmgerüchte.

Zu den an der Berliner Börse am Montag umlaufenden möchten über bevorstehende Schließung der Börse, Zahlungs- lMungen von Banden, bevorstehendes Verbot des freien De- <>. KUniMiM '^Verkehrs usw., erfahren wir an zuständiger Stelle, daß zu der Tag der Emz h S ^ Gerüchten keine Veranlassung vorlag. Auch der der Tag, an dem oa , «^Vorstand hat sich mit diesen Dingen heute nicht beschäs- ">"-» tzt Es fanden lediglich im engeren Kreise Erörterungen über Bankfirmen statt, deren Zahlungsfähigkeit angezweifelt Arden war. Es ergab sich jedoch, daß die Vermutungen völ- haltlos waren.

54L Billiarden Fehlbetrag.

Reichsverkehrsminister Oeser rechtfertigte die letzten unge- Mnen Erhöhungen der Eisenbahntarife mit dem Hinweis, V die Reichseisenbahn am Schluß des Rechnungsjahrs einen chloetrag von 545 000 Billionen Mark gehabt habe.

Der Konflikt zwischen Bayer« «nd dem Reich.

Ein merkwürdiger Funkspruch von Lossows.

Bon der Funkstelle in Nürnberg geht, wie derVorwärts" Achtet, folgender Funkspruch an die Reichswehr in Berlin, Mndan, Stettin, Hannover, Breslau, Dresden und Frank- ^ a. d. Oder:Der Chef der Heeresleitung hat einen Auf- A an das Reichsheer erlasten, welcW: den Schritt der baye- Regierung als gegen die Verfassung gerichtet erklärt. ^ bayerische Regierung denkt nicht daran, dem Reiche die zu brechen. Niemand übertrifft uns Bayern an Reichs- Was wir wollen, ist, daß die bayerische Regierung und 5 bayerische Generalstaatskommissar Dr. v. Kahr von der un­marxistischem Einfluß stehenden Berliner Regierung mcht Mrsgelt werden sollen. Wir Bayern sind der Hort Deutich- anbs, der Hort nationaler Gesinnung. Wir haben die selbst- Atandliche Pflicht, uns in diesem Konflikt hinter die Layerc- v Regierung und den bayerischen Generalstaatskommissar zu >..a, welche mit uns die bedrängte Heimat schützen, wollen. Verpflichtung wird durchgeführt."

gez. v. Lossow, Lanoes-Kommandant.

ristleitung.

r errichteten deshalb uns, damit die Leser am enn dies bei Ahnen nicht r, bitten wir um Mittei- n.

Postbote ist verpflichtet, Lesern zuznstellen. Wem sie die Zeitung erst am m Mitteilung. Bei teil lernden Preisen hat der ! ihm die Zeitung püntt-

rrs der Finanzen dürfen

cher Art

n Zahlnng nehme» »be» hat nur rr»- g, Postscheck- --er

gutgeschrieben wird.

Finanzamt.

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aus Revier Herrenalb geben. Register-Auszug cmt Herrenalb eingesehe» r zum Haferpreis sta­tt Eiserr-ah«'Ha«pt a. R. ^

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ber 1923, abends M tbahnhofeS NeuenSA Rohr, brann lackiert, lag «nd den eisgra

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»ckschlrmes.

»etev, dasselbe gese­lle -eSEvztSlrr" --- n.

BayerischeOstenfive".

München, 23. Okt. DieMünchener Neuesten Nachrichten" behandeln heute unter der Ueberzchrift:Der Vorstoß gegen Bayern" die Angelegenheit des Konflikts zwischen Bayern und dem Reich und kommen zu dem Schluß, daß der Fall Lossow der Reichsregierung eine angenehme Gelegenheit biete, einen neuen Streitfall mit Bayern zu schaffen, über dem man den sächsischen vergessen solle. Die Darlegungen gipfeln in folgen­den Sätzen:Bayern bekämpft den Marxismus, der uns das Reich zerstört hat und uns dauernd im Zustande der Krankheit erhalten wird. Dieser Kampf gegen den Marxismus gebietet, daß Bayern weder kapituliert noch sich aus dem Reichsverband hinansdrängen läßt. Im Gegenteil, gerade weil Bayern in­folge seiner nationaldeutschen und antimarxistischen Regierung heute das Rückgrat der ganzen nationalen Bewegung in .Deutschland ist, darf es sich nicht einmal aus die defensive Stel­lung, bas heißt, auf die Verteidigung seiner Rechte und Not­wendigkeiten als Staatspersönlichkeit beschränken. Es mutz vielmehr mit aller Energie offensiv Vorgehen.

Berliner Darstellung des Hergangs.

Berlin, 23. Okt. Die amtliche bayerischeKorrespondenz Hoffmann" hat eine Darstellung der bayerischen Regierung über den Fall Lossow veröffentlicht, zu der folgendes sestgestellt wird:

1. Me Behauptung, der Reichswehrminister hätte nach der Verhängung des Reichsausnahmeznstandes dem bayerischen Ge­sandten von Preger zugesagt, er -werde dem General von Los­sow keine materiellen Befehle über die Handhabung des Aus­nahmezustandes geben, ist unrichtig. Der Reichswehrminister hat dem bayerischen Gesandten am 2. September lediglich zuge- sagt, daß er an diesem Tage dem General von Lossow keine materiellen Befehle geben werde, um ihm zu erleichtern, sich mit dem bayerischen Generalstaatskommissar über die vollziehende Gewalt zu einigen.

2. Die Rechtsstellung des Generals von Lossow gegenüber dem Generalstaatskommissar wurde am 27. September bei der Beantwortung einer Anfrage des Generals von Lossow durch ein Telegramm festgelegt, worin es heißt:

Da Reichsrecht vor Landesrecht ge-ü, kann es aber keinem Zweifel unterliegen, daß Ihnen schon jetzt alle Militär- und Zi­vilbehörden des Wehrkreisbezirkes uneingeschränkt unterstehen und daß Sie alle für notwendig gehaltenen Anordnungen' in eigener Verantwortung treffen müssen. Ich bitte, den Emp­fang meines Befehls, der Sie zum Inhaber der vollziehenden Gewalt macht, durch Fernsprecher zu bestätigen, (gez.) Reichs­wöhrminister Dr. Geßler." Me Bestätigung ging am selben Tage ein. Lossow konnte nicht in Zweifel darüber sein, daß er dem Generalstaatskommissar übergeordnet war.

3. Mm von Lossow entsandten Generalstabsoffizier er­klärte der Minister, die politische Frage des Verhältnisses der beiden Ausnahmezustände in Bayern und im Reich werde zwi­schen den Regierungen geregelt werden. Bis dahin solle Los­sow offene Konflikte mit den: Generalstaatskommissar vermei­den und nur auf eine gleichmäßige Handhabung des Ausnah­mezustandes nach beiden Seiten hin arbeiten. Das Verbot des Völkischen Beobachters", das von ihm für das ganze Reich -be­reits erlassen worden sei, müsse aber unter allen Umständen durchgeführt werden. Um dem von den Münchener Stellen ge­äußerten Wunsch, das Verbot wenigstens zu befristen, Rech­nung zu tragen, werde er es nach acht Tagen wieder aufheben, wenn es jetzt seinem Befehl gemäß durchgeführt werde. Erst als trotz dieses Entgegenkommens das Verbot nicht ausgeführt wurde, erließ der Minister den Befehl, es nötigenfalls mit Waf­fengewalt durchzusetzen.

4. Zu der Darstellung, die der Bericht der Korrespondenz Hofsmann über die Unterredung des Reichswehrministers mit General von Kreß gegeben hat, wird ans mehrfache Schilderun­gen verwiesen, die hierüber der Presse vom Reichswehrminister zugegangen sind. Der Reichslvehrminister hat den Reichskanz­ler gebeten, seinerseits eine Klärung der Angelegenheit zu ver­anlassen. Es sei aber jetzt schon bemerkt, daß der Reichswehr­minister niemals behauptet hat, ans eine private Aufforderung des Generals von Kreß hin nach Augsburg gefahren zu sein.

Ausland.

Em Separatistenführer über Len Putsch.

Paris, 22. Okt. Der Führer der Aufständischen, der Kes­selschmied Bernhard Wetz aus Duisburg, der den Handstreich auf Aachen durchgeführt hat, erklärte dem Sonderberichterstat­ter desPetit Parifien" in Aachen: Mit 359 Mann sind wir von Duisburg abmarschiert. Wir haben in Aachen Kameraden getroffen. Um 2 Uhr nachts bei strömendem Regen haben wir uns konzentriert. Wir waren dann etwa 2500 Mann stark. Keiner von uns war bewaffnet. Ms war ein Grundsatz, den wir angenommen und durchgesührt haben. Um 4 Uhr wehte die erste Fahne aus dem Postgebäude. Die Proklamationen wurden angeschlagen und wir besetzten das Rathaus, die Reichsbank und die Badeanstalten. Alle städtischen Gebäude waren in unserer Gewalt. Die blaue Polizei hatte kapituliert. Das WortPreußen" haben wir von allen Gebäuden gestri­chen. Alles hat sich in Ordnung vollzogen und die Zustimmun­gen von Arbeitern und Beamten sind zahlreicher eingegangen, als man erwartet hat. (?) Einzig und allein die Telephon- sräuleins haben zum Zeichen des Protestes gestern gestreikt. Es ist wahr, daß die Revolution sich an einem Sonntag vollzogen hat und man muß, um urteilen zu können, die Haltung der Bevölkerung abwarten. In diesem Augenblick hat man Ver­trauen. In der Nacht zum Montag wurden München-Gladbach und Krefeld besetzt. Düsseldorf wird folgen. Auf die Frage: und Köln? antwortete Metz:Wenn eine Festung sich nicht ergibt, dann belagert man sie. Köln wird freiwillig kommen oder wir besetzen es." Auf die Frage, warum die Revolutio­näre nicht ihre Aktion gemeinsam mit den anderen Sonder­bündlern geführt hätten, antwortete Metz:Sie haben zu sehr

gezögert; wir hatten genug davon." Becker erklärte dem Be­richterstatter desPetit Parifien":Wir wollen ein freies und neutrales Rheinland nach dem Beispiel Belgiens vor dem Krieg und nach dem Beispiel Luxemburgs von heute. Unsere Haltung wird uns die Freundschaft der westlichen Länder, wie Frankreich, Belgien und Holland zuziehen. Straßburg mutz seine Steuern nach Paris bezahlen, Lüttich nach Brüssel; Sta­chen wird sie nach Koblenz bezahlen, der Hauptstadt des Rhein­landes. Mn Versailler Vertrag erkennen die Separrtisten an und das Rheinland wird seinen Anteil an den Reparationen bezahlen. Mm Berichterstatter ist von Becker ferner erklärt worden, er werde sich zurückziehen, sobald die Revolution sieg­reich gewesen sei. Auf die Frage, ob die Aktion von allen Na­tionen gebilligt werde, antwortete Becker:Es ist unmöglich, daß man aus den Willen eines 15-Millionen-Volkes keine Rück­sicht nimmt."

Smowjews Richtlinien für de« Umsturz in Deutschland.

Petersburg, 20. Okt. In einem ausführlichen Artikel der .Krassnaja Gaseta" beschäftigt sich, wie derOst-Expretz" meldet; Sinowjew mit den Problemen der deutschen Revolution, die seiner Meinung nach in allernächster Zeit zum Ausbruch kom­men muß. Mese Revolution werde eine geradezu klassisch-pro­letarische sein, denn sie werde von den 20 Millionen Arbeitern ausgehen, die ein Drittel der deutschen Gesamtbevölkerung bil­den. Sinowjew gibt im weiteren Richtlinien für die Taktik der deutschen Proletarischen Regierung nach dem erwarteten Um­sturz: vor allem gelte es, den Fehler einer genauen Nachahmung der bolschewistischen Revolution in Rußland zu vermeiden. In Deutschland werde die Revolution in mancher Hinsicht eigenes neue Methoden finden müssen, besonders weil ein großer Teil des Kleinbürgertums und der Gebildeten infolge der Verelen­dung dem kommunistischen Umsturz sehr geneigt sei. Es würde daher ein unverzeihlicher Fehler der deutschen proletarischen Regierung sein, durch ein zu schroffes und radikales Auftreten die Sympathien dieser Gruppen wieder zu verscherzen. Gerade well die proletarische Revolution in Deutschland klassenmäßig einen so außerordentlich festen Boden finden würde, könne sie sich Len Luxus erlauben, gegenüber der kleinbürgerlichen Schicht und der Intelligenzeine nachsichtige und weitsichtige Politik" zu befolgen.

Stimmen, die angehört »erhallen.

Fünfzehn bedeutende englische Gelehrte und Staatsmän­ner, darunter ein Exlordkanzler, sowie der Führer der briti­schen Arbeiterpartei, haben einen Aufruf nach Amerika erlassen, in welchem sie Frankreich als den modernen Shylock und eine Gefahr für den Weltfrieden bezeichnen. Ein Eingreifen Ame­rikas wird verlangt. Unter anderem wird darauf hingewiesen, daß von allen Alliierten Frankreich allein auf Durchführung des Friedensvertrages besteht, obgleich alle maßgebenden Fi­nanzleute Europas und Amerikas die Undurchführbarkeit der Bedingungen erklärt haben. Es handelt sich um ungefähr die­selben Namen, deren Klang Ende 1916 ebenfalls in einem Auf­ruf Amerika zur Rettung der europäischen Zivilisation vor Deutschland aufforderte und dieses gegen eine Welt üch ver­teidigende Land als den Feind der Menschheit bezeichnet«!.

Für Deutschland regt sich keine Hand.

Während in Deutschland Millionen hungern und Hungers sterben schon seit Jahren, rührt sich niemand auf dem ganzen Erdball. Jetzt, nachdem Japan von einem Erdbeben heimgesucht worden und einige Zerstörungen angerichtet worden sind und eine Anzahl Menschen ums Leben gekommen, zeigt die ganze Welt Mitgefühl und schickt Lebensmittel und andere Stosfe in solchen Mengen, daß die Japaner nicht wissen, was damit an­sangen. So meldet dieTimes" aus Osaka, daß die Mengen an Lebensmitteln und Kleidungsstücken, die nach Japan nach dem Ergeben geschickt worden sind, die Nachfrage weit über­steigen. Es sind Riesenmengen von Lebensmitteln dem Verder­ben preisgegeben, und es werden sogar Magazine zur Aufbe­wahrung der nicht leicht verderblichen Gegenstände erbaut. Der Benzinvorrat in Tokio war kurz nach der Kalastrovhe erschöpft, aber durch die reiche Hülfe, die man Japan angedeihen ließ, hat man dort nun so viel Benzin, daß die Schiffe rmch ihren Ans- gangshäfen zurückkehren, ohne ihre Benzinladungen zu löschen.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 83. Okt. (Die ausgewiesenen Eisenbahner.) Nach dem bisherigen Ergebnisse der Verhandlungen mit der franz. Eisenbahnregie über die Wiederaufnahme des Eisen­bahnverkehrs im besetzten Gebiete sollen zwar weitere Aus­weisungen des Eisenbahnpersonals ausgesetzt bleiben, es könne aber leider mit einer alsbaldigen allgemeinen Rückkehr der Ausgewiesenen"nicht gerechnet werden. Die Bestrebungen der deutschen Regierung gehen natürlich dahin, zu erreichen, daß die Ausgewiesenen vollzählig zurückgenommen werden, in welchem Umfange sich diese Hoffnung verwirklichen wird, steht allerdings dahin. Inzwischen müssen die Ausgewiesenen weiter in ihren Behilfswohnungen bleiben. Ganz abgesehen davon, daß ihre seelische Stimmung durch die lange Trennung von der Heimat naturgemäß schwer leiden muß, befinden sie sich in sehr mißlichen Verhältnissen, weil sie sich mit Vorräten an Brennstoffen und Lebensmitteln, insbesondere mit Kar­toffeln, wegen der Ungewißeit ihrer Lage nicht eindecken konnten. Die Ausgewiesenen, die wider ihren Willen in dieser peinlichen Lage zurückgehalten werden, müssen also die gebotene Gastfreundschaft noch weiter in Anspruch nehmen und bedürfen nach wie vor der verständnisvollen Beihilfe der Zufluchtsgemeinden und überhaupt aller, die in der Lage sind, ihnen zu helfen.