„Bürgerbund für Ruhe und Ordnung" gegründet worden. Er will unser öffentliches Leben in geordnete Rahmen verweisen und im Notfall seinen Mitgliedern gegenseitig Schutz und Hilfe bereiten. Er setzt sich entschlossen ein zur Abwehr etwaiger Ausschreitungen und zur Erhaltung lebenswichtiger öffentlicher Betriebe wie auch des privaten Eigentums.
Oberndorf a. N., 22. Okt. (Der Bauer hilft.) Eine gut besuchte Landwirteversammlung auf dem Rathause zu Hochmössingen, in der Stadtschultheiß Bayer und Gemeinderat Knäble in eindringlichen Worten die schlechte Kartoffelversorgung namentlich der weniger leistungsfähigen Kreise schilderten, führte zu dem Ergebnis, daß sich die Erzeuger verpflichteten, der Stadtverwaltung Kartoffeln zum Preise von 2,3 zu liefern. Andern Tags erfolgte eine Sammlung von Haus zu Haus mit dem Ergebnis, daß jeder Erzeuger 1 —3 Zentner mit einem entsprechenden Uebergewicht abgab. Auf diese Weise konnten über 200 Ztr. gesammelt werden. Die Nachbargemeinde Winzeln will dieses gute Beispiel ebenfalls in die Tat umsetzen. Mögen die umliegenden Gemeinden dasselbe tun. Die Stadt wäre dann in die Lage versetzt, den Sozialrentnern, Kapitalkleinrentnern usw. Kartoffeln in beschränktem Maßftabe abzugeben, wodurch dann dieser Teil der Bevölkerung für die nächste Zeit wenigstens vor Hunger geschützt wäre. Der städt. Schafhofpächter Keck stellte 10 Ztr. unentgeltlich zur Verfügung.
Rottweil, 22. Okt. (Ehrenbürger.) Der Gemeinderat hat einstimmig beschlossen, dem in mehr als 35 Dienstjahren um die Förderung des Gemeindewohls überaus verdienten Stadtschultheißen Glükher bei seinem Rücktritt am 1. Dezember ds. Js. das Ehrenbürgerrecht unter Ueberreichung einer künstlerisch ausgestatteten Urkunde zu verleihen.
Aixheim O/A. Spaichingen, 22. Okt. (Aufgedeckte Gemeinheit.) Die kürzlich gemeldete Sprengung des Bienenstandes von Oberlehrer Maier, wodurch diesem ein Schaden von ca. 50 Milliarden entstand, ist aufgeklärt. Haupttäter und Anstifter sind der ledige 20 Jahre alte Harmonikamacher Johs. Faitsch und der verheirate, 30 I. a. Schreinermeister Pius Häring. Sie fertigten den Sprengkörper und dingten zur Ausführung der Tat den 17 Jahre alten Landwirtssohn Konrad Mey und den gleichaltrigen Schreiner Josef Hengstler. Die beiden jungen Leute führten gegen eine Belohnung von 20 Millionen Mark die schändliche Tat aus. Sämtliche Beteiligten, darunter auch der 20 Jahre alte Karl Grimm, der zur Begünstigung der Täter ein falsches Zeugnis gab, sind verhaftet.
Ravensburg, 22. Oktbr. (Die Aufhebung der Milchzwangsverordnungen.) Nach einer Mitteilung des Bürgermeisters Mantz, der früher Reichsrat bei der Landesversorgungsstelle war und der heute noch die besten Beziehungen zu jenen Stellen besitzt, die sich als traditionelle Hüterinnen aller gegen die Landwirtschaft gerichteten Zwangsmaßregeln betrachtet, sollen alle Zwangsverodnungen für Milch in Württemberg bis Ende dieses Monats fallen.
Lattpheim, 22. Okt. (Junge Diebe.) Einem Landwirt wurden auf seinem Acker 8 Ztr. Kohlraben im Wert von 7 Milliarden gestohlen. Als Täter wurden 3 Burschen im Alter von 14—15 Jahren von hier ermittelt. Zwei waren im Begriffe die Kohlraben zu verkaufen. Von dem Erlös wollten sie Zigaretten kaufen.
Oberkochen, OA. Aalen, 22. Okt. (Kartoffeln gegen Holz.) In den nächsten Tagen werden dank der Bemühungen der Gemeindeverwaltung von auswärts 410 Ztr. Kartoffeln hie- her angeliefert im Lausch gegen Holz. Damit dürste der größten Kartoffelnot gesteuert sein. Durch die späte Kartoffelernte hat sich die Ablieferung verzögert. Anbezahlt wurden als erste Rate 70 Millionen; als zweite wird eine Milliarde pro Ztr. gefordert.
Heidenheim, 22. Okt. (Was die Stadt alles leisten soll.) Die Erwerbslosen der Stadt haben sich vor dem
„Heimgesunden."
Novelle von Maria Harling.
25) (Nachdruck verboten.)
„Lisa, ich wußte ja nichts mehr von Heinz, ich Hab ihn nicht wiedergesehen seit dem unseligen Tage, da er von Fritz hörte, daß Liesel sein Braut sei."
,Ha, Schulze, aber hättet Ihr Euch damals gleich um ihn gekümmert, wäre alles anders gekommen. Ich konnts nicht, mein Mann litt es damals nicht, er wollte es mit Euch, dem reichen Schulzen, nicht verderben. Später aber, da war es zu spät, da war Heinz verschollen."
„Lisa, mach mir keine Vorwürfe, ich Hab sie mir ja schon hundertmal selbst gemacht, besonders seit gestern abend. Ja, wenn man alt wird und Zeit zum Nachdenken hat, sieht man das Leben doch mit anderen Augen an. Weißt Du: wo Heinz ist, Lisa? Ich will Dir Geld geben, schicke es ihm, und sag ihm, sein alter Vater wölbe ihn nicht verlassen."
„Ich weiß nicht, wohin er gegangen ist, aber Geld hat er vorläufig genvA, ich Hab ihm mein Erspartes geliehen. Er wehrte sich dagegen und wollte es nicht annehmen, aber schließlich nahm ers doch, als ich chm versicherte, es sollte nur ein Darlehen sein."
„So geb ich es Dir wieder, Lisa".
„Nicht nötig, Schulze, ich brauchs jetzt nicht. Wenns mir fehlt, werde ich schon kommen. Ich wollte nur den Gruß vom Heinz bestellen und Euch sagen, es gehe jetzt wieder bergauf, so hat ers mir aufgetragen."
Durch die Haustür guckt jetzt Liesel, angezogen von dem Geräusch der Stimmen.
„Sieh, Mutter, Du hier? Sieht man Dich auch mal auf dem Haidhof? Hast Du noch was nötig für die Hochzeit?"
„Nein, Liesel, ich brauche nichts mehr; deswegen bin ich nicht gekommen. Dem Vater wollte ich nur einen Gruß bringen von Heinz."
Rathaus versammelt und folgende Forderung eingereicht: Ausbezahlung einer Wirtschaftsbeihilfe von 30 Milliarden pro Kopf, Lieferung von je 5 Ztr. Kohlen und Kartoffeln, Lieferung verbilligten Brotes und Fetts, unentgeldliche Belieferung von Milch. Der Stadtvorstand hat bei der Verwaltungsabteilung des Gemeinderats beantragt, die Erwerbslosen aus der Sammlung der Kartoffeln vorzugsweise zu berücksichtigen, ihre Schuldigkeit für Gas und elektr. Strom zu streichen, ihre Kinder bis zum Alter von 1 Jahr in den Genuß verbilligter Milch einzubeziehen und ihre Forderungen an das Arbeitsministerium weiter zu leiten. Die Abteilung war mit der Haltung des Stadtvorstandes einverstanden.
Die wieder erwachende Zwangswirtschaft.
Einer der ersten Verfechter der Zwangswirtschaft in Württemberg, Oberbürgermeister Mantz in Ravensburg, hat in der letzten Sitzung seines Gemeinderats folgendes erklärt: „Wir rutschen so allmählich wieder in die Zwangswirtschaft hinein; aber ich habe die Nase von der Zwangswirtschaft gründlich voll. Ist warne Sie vor der Zwangswirtschaft. Es kommt nichts Gutes dabei heraus. Ich glaube aber, daß die Zwangswirtschaft für Kartoffeln wieder kommt. Dis Kartoffeln werden in den Kellern der Landwirte erfaßt und zwangsweise herausgeholt, aber zum freien Marktpreis."
Kartoffeln -ege« Devise».
Die Stadt Ravensburg wollte für ihre Bewohner Kartoffeln aufkaufen. Dabei ist ihr eine sehr unliebsame Konkurrenz entstanden. Oberbürgermeister Mantz äußerte sich darüber wie folgt: Die Maschinenfabrik Weingarten hat anscheinend sehr viel Devisen; aber sie benützt sie nicht für die Zwecke, für die sie nach der Devisenverordnung bestimmt sind, sondern dazu, der Stadt die Kartoffeln wegzukaufen. Sie fährt mit Autos im Bezirk Saulgau herum und kauft Kartoffeln gegen Franken auf. Sie zahlt auf dem Hof 1)4 Franken. Im Bezirk Saulgau hat es aber nur begonnen; es hat herüber gewirkt auf den Bezirk Ravensburg. Nun ist es klar, der Landwirt ninrnrt lieber 1 '4 Franken als 2 Goldmark. Die Maschinernäbrik Weingarten hat sich damit aber nicht begnügt Kartoffeln im Saukgau zu kaufen, sondern sie ist auch in den Bezirk Ravensburg gekommen, so auch nach Fronhausen. Das ist eine Preistreiberei, wie sie meines Erachtens gar nicht schlimmer betrieben werden kann. Die Kartoffelpreise sind infolge dieses Vorgehens schlagartig in die Höhe gegangen. Da mußten wir zu einem Gegenschlag aus- holen. Man hat sich deshalb am Sonntag entschlossen, den Preis von einer auf 2)4 Goldmark zu erhöhen, um die Kartoffelversorgung für Ravensburg nicht ins Stocken geraten zu lasten. Anzeige gegen die Maschinenfabrik ist erstattet bei der Kriminalpolizei, beim Oberamt, Wucheramt und Ernährungsministerium. Gleichzeitig hat auch schon die Landesversorgungsstelle von sich aus bei uns angefragt, ob das wahr sei, was über die geschilderten Vorkommnisse berichtet wurde. Im Augenblick ist die Situation so, Latz heute ein Zentner Kartoffeln 5 Milliarden kostet.
Vermischtes,
Urblr Folgen einer Tieferlegung. Die Tieferlegung des Sohen-Sees bä Haag vor München um 2—3 Meter hat das Westufer des Seegeländes um 15 bis 20 Merer vom Wasser abgerissen. Es sinkt fortgesetzt tiefer. Unterhalb Klitzwerk, etwa 8—10 Meter vom Eisenbahndamm entfernt, in der Nähe des Badeplatzes, ist über Nacht die Erde mit den hohen Erlen- und Weidenbäumen versunken, von denen nur noch die Kronen aus dem Wasser ragen. Das uralte Kirchspiel Soyen (Suven) mit 800 Einwohnern und 37 Orten ist bei der Inbetriebsetzung des Sohen-Kraftwerks, das die Spiegelsenkung brauchte, ohne Wasser. Sämtliche Brunnen sind versiegt. Das Wasser mutz in Fässern angefahren werden.
4«0— 80 » Milliarden Mark für den Zentner Hopfen wurden an den letzten beiden Markttagen in Nürnberg bezahlt
Ei» Schurke. Ein Metzger in Reichenhall-Tcffener hat seit langem regelmäßig Reisen nach Frankfurt a. M. unternommen. Man ist dem Mann auf die Spur gekommen und hat festgestellt, daß er seit langem Wurst- und Fleischsendungen für französische öffentliche Häuser tätigte. Der Metzger und fein Komplize wurden verhaftet.
„Der erste preußische Pfarrer verhungert." Unter dieser Ueberschrift schreibt das preußische Pfarrerülatt: „Am 5. September starb und wurde am 9. September still beerdigt der 33jährige Pfarrer Walter Ehbisch in Büchenbeuren, Bezirk
Liesel wird blaß, sie lehnt sich an den Türpfosten, aber sie preßt die Lippen fest zusammen. Nicht um die Welt hätte sie die Mutter jetzt nach Heinz gefragt, und doch brennt ihre Seele vor Verlangen, etwas von ihm zu erfahren.
Frau Gehring wendet sich zum Gehen.
„Ich muß nach Hause, es erwartet mich noch allerlei Arbeit. Elfriede ist heute morgen fortgefahren, um ihre neue Stelle anzutreten, zur Hochzeit kommt sie wieder."
Der Schulze steht schwerfällig auf. Sich auf seinen dicken Stock stützend, geht er langsam neben Frau Gehrung durch den Garten.
„Vor der da mochte ich nicht sprechen!" beginnt er dann mit dem'Daumen über die Schulter deutend. „Wenn Du an Heinz schreibst, Lisa, so bestell ihm einen Gruß. Vielleicht haben wir doch unrecht an ihm gehandelt."
VH.
Elsriede hat im Hause der Geheimrätin von Höchsten eine angenehme Stelle gefunden. Diese feingebildete und gemütvolle Dame bringt aber auch dem jungen, feinsinnigen Mädchen fast mütterliche Gefühle entgegen. So gehen die Tage, trotzdem sie eigentlich nicht viel Abwechslung bringen, dennoch wie im Fluge vorüber. Im Herbst kömmt Margrete, die einzige Tochter des Hauses, aus der Pension zurück, sie bringt auch den Bruder der Geheimrätin, einen jungen Professor an der Malerakademie zu D., mit. Professor Treugtott ist ein echter Künstler, aber von zurückhaltendem, fast schüchternem Wesen. Für die junge Gesellschafterin seiner Schwester zeigt er gleich von Anfang warme Sympathie, während er sich von seiner juugen Nichte Margret tyrannisieren läK.
Elfriedens Herz klopft beschleunigt, als sie hört, daß Professor Treugott aus D. kommt, vielleicht wird sie nun von Heinz etwas hören. Daß Heinz in D. ist, hat sie von d«r Mutter erfahren.
Koblenz. Er starb an Unterernährung. Für seine zart- und vier kleine Kinder opferte er alles aus. Die lekl? » gab er ihnen und, so lange er es erschwingen konnte chen konnte er es nicht mehr), das letzte Stückchen Fleiick Woche zu Woche wartete er auf sein Gehalt. Es kam nus, fenweise und spärlich. Bis zu seinem Tode hatte er "Iw? Juli an noch nicht 56 Millionen Mark erhalten An ^ Badereise für seinen geschwächten Körper konnte er nicht > ^ Er konnte sich keine Stärkungsmittel leisten, zumal die ern ihm so gut wie nichts gaben. Sie hörten ja andauernd den hohen Gehältern der Pfarrer, und ihr Pfarre - Wen? gierig zu sein, weil er kein Geld sehen ließ." w n
Ein geraubtes Kind durch einen Polizeihund gerettet r
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rz>nnen vernagle eme rrmmue woenos ryr kleines Töcht-rL Man vermutete, daß es durch Zigeuner geraubt worden ^ könnte. Die Polizei setzte einen Hund auf die Spur der « bis in den Schlafwagen der Zigeuner verfolgte, wo das N ° im tiefsten Schlafe lag.
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Das kaiserliche Rußland im Exil. Londoner Blätter den aus New-York: Im Zwischendeck des griechischen Damdll „Konstantinopel" sind dieser Tage 700 Russen angekommen Ir ter denen sich elf Prinzen und zwölf Prinzessinnen, niedren Großfürsten und eine große Anzahl von Grafen befinden W stolzen Titel waren freilich nicht in der Schiffsliste einaetrwer Aber die Dokumente, die. sie den Beamten der EinwaÄeruM behörde vorzulogen hatten, wiesen Len hohen Rang ms d-i, c»
einstmals, in Zeiten des Glanzes, bekleidet hatten. Ihre Nch
nach den Bereinigten Staaten war von amerikanischen Nm- den in Konstantinopel bezahlt worden, wohin sie nach dem ^ sammenbruch der Expedition des Generals Wrangel geflüM waren. Sie erzählen, daß sie nach Amerika gekommen A» um in Freiheit arbeiten zu können. Sie sind ärmlich aekleilu und entbehren größerer Mittel.
Der Reichtum der Bereinigte« Staaten wird von dem M fidenten des Chicago und Northwestern Bahnsystems, NM auf 300 Milliarden Dollars veranschlagt. Das ist eine so w geheure Summe, daß die allerwenigsten Menschen sich dato, eine Vorstellung machen können. Wenn sie gleichmäßig aus ch Bewohner des Landes verteilt wäre, entfiele auf jeden M Dollars, was bei einer Durchschmttsfmnilie von vier Pcisonc»
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ein durchaus nicht zu verachtendes Vermögen darstellen würde.! Leider ist der Anteil von 90 Prozent der Bevölkerung aus ein so erbärmliches Sümmchen zusmmnengeschrnmpst, daß sh sie der Reichtum des Landes höchstens als ein schlechter Witz erscheint. Weniger als 5 Prozent der Bewohner des Landes besitzen mehr als zwei Drittel des ganzen Vermögens. Der Na- tionalreichtum Großbritanniens wird auf 175 Milliarden Dollar abgeschätzt, auch ein recht netter Brocken für ein Volk bon 45 Millionen Bewohnern. Auf den Kopf der Bevölkerung ergibt das etwa 4000 Dollars. Doch auch hier trifft cs zu, dah die große Masse des Volkes einen verhältnismäßig geringen Anteil daran hat.
Neuer Caruso. Rew-Uork hat einen neuen Caruso entdeckt. Er heißt Michel-Angelo Raggini und war im Monieni, wo ihn Lauri Volpi von der Metropolitan-Opera kennen lernte .... Stiefelwichser. Volpi fand aber die Tenorstimme Riggi- nis so wunderbar, daß er in seiner Begeisterung sofort eine A.-G. ins Leben rief, um dem Kleinen die Studien zu ermöglichen. Nach 3 Jahren Gesangstunden werden ihm seine Beschützer, von denen einige so weit gingen, ihre Taschenuhr inS , Leihhaus zu bringen, um zum Glücke des Jungen beizutragen, einen Scheck über 2000 Pfund Sterling übergeben, damit er in Italien seine musikalischen Studien vollenden kann.
Unter Diplomaten. „Denken Sie nur, ich habe mich heule wiegen lassen, und Labei festgestellt, daß mir von dem GmH Bismarcks in seinem vierzigsten Jahre nur ein halbes Psun! fehlt. Das aber Wahrscheinlüh am Gehirn."
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Handel und Verkehr.
Stuttgart, 22. Okt. (Börsenbericht.) Die verzweW innerpolitische Lage hat den Dollar wahnwitzig in die Höh getrieben und den Effektenmarkt entsprechend in Mitleidenschaft gezogen. Immerhin zeigte sich einige Zurückhaltung bei recht fester Grundstimmung. Von Banken waren höhen Württ. Hypotheken 4000 (10000), W. Notenb. 2W (70 OM), W. Vereinsb. 25M (11500), von Brauereien Eßlingen 100M (20OM), Rettenmeyer 15OM (35W, Rottweil 13M0 (25 MO), Württ.-Hohenz. 10000 (35<M Wulle 5M0 (25 MO), von Textilwerten Erlangen 26 M (50000), Unterhausen 30M0 (1M000), Bietigh. 36 M
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Einmal ist ein kurzer Kartengruß von Heinz ins Schulhaus geflattert, der von D. gestempelt war. Wenige Worte nur standen auf der Karte. Elfriede weiß sie lange auswendig, sie hat sich dieselben ja so fest eingeprägt und sie immer in Gedanken wiederholt. „Sorge nicht mehr um mich, Mutter Liesel, meine Flügel beginnen zu wachsen, ich eile dem Licht entgegen."
Mehr stand nicht auf der Karte, diese Worte aber genügten, um die beiden Frauenherzen, die um ihn bangten, mit froher Hoffnung zu erfüllen. Auch zum Haidhof hat Mutter Liesel die Karte gebracht. Lange hat der Schulze schweigend auf die wenigen Worte geblickt, dann ist eine Träne langsam und leise darauf gefallen-
Elfriede horcht nun bei den Gesprächen des Professors eifrig auf die Namen, die er nennt, aber der Name, auf den sie so sehnsüchtig wartet, wird nicht genannt. Viel ist von einem jungen Künstler die Rede, einem aufsteigenden Stern, den der Professor besonders in sein Herz geschlossen zu haben scheint. Elfriede achtet nicht weittr aus den Namen des jungen Mannes, Margret aber scheint sich sehr für den neuen Stern am Himmel der Kunst zu interessieren und als sie bei dem Onkel und der Großmama einige Tage in D. zugebracht, ist sie Feuer und Flamme für ihn.
„Du glaubst nicht, Elfriede (die jungen Mädchen stehm schon seit einiger Zeit auf dem vertraulichen Du miteinander), was für ein entzückender Mensch dieser junge Heinrichs ist."
Er sieht gerade aus, als ob er schon viel Schweres erlebt hätte. Aber so riesig interessant ist sein dunkles, rassiges Gesicht, so schwermütig der Blick seiner wundervollen blauen Augen, die so seltsam zu dem Gesicht kontrastieren."
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(Fortsetzung stilgt.)
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