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enzung e»n und wuch» fur folgenden Ton^ d zu äußern. '

orgnis über die Lage i»

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Entwickelung in DeuW m^gestngen AbenüdrGil

EnztSlen

KnALiger für Sas Enztal unS Umgebung.

Amtsblatt kür Sen Vberamtsbezirk Neuenbürg.

Erkcheknl täglich mit Nusnahme ver Sonn- unv Setertag«.

vrock o«d Verlag drr L. Meeh scheo Bochdrockerei Onhaöee V. Strom). Für die Schetftleituag oera » »««rt Uch v. Sero» i» 8»»»»»^

Neuenbürg. Samstag, den 29. September 1923.

Politische Wochcnrnudschau

M neunmonatigem Ringen, das sich wie das Ende des -M-s im Herbst 1918 zu einem Verzweiflungskampf gestal­lt Deutschland an der Ruhr seine zweite große Niederlage n iiir Mm Es war ein ehrenvoller Kampf, aus dem die deutsche

zu beEen n Mesleät hervorgeht. Frankreich ist Sieger auf der gan­

ge Ausstatinn»^ d m Linie und verkündet seinen neuen Ruhm schallend in dis Deuffckland?-; ^' - '.- Ein entwafsnetes, und auch im Innern aufs äußerste aa aeiwb?? ' N- ' »Wes Volk ist im Frieden und unter den Zeichen eines ^dak^die MWn Friedensvertrages mit allen Mitteln der Kriegs-

r Hitlers me????. ^ Mi! verfallen und mit der ganzen Grausamkeit der roma- E uL M MLÄL ^«b^dem bis^ wiederum unter

mttÄorgwsveM^

irt.

Der passive Widerstand hat unS lollends gesogen. Seit Monaten das bittere Ende Heraufziehen. Wir haben keinen Ws auf der Welt und zu viel Feindschaft im eigenen Lande, leidet aus Moskau, ez A,n» blieb uns auch diese Schmach nicht erspart. Die Schuld e, die deutschen Konmich M nicht die Kämpfer an der Front, sondern uns alle. Nicht ei um Unterstützung imk- Mi die Verantwortung zu tragen, sondern die Regierung -tschland bemüht, die, W M sie selbst, wie es der Reichskanzler in seinem Kabinett aus- nisse haben werde. Sie iz Mich erklärt. Ein Aufruf des Reichspräsidenten, gegenge- friedliche WieüermfbU l »et von allen Reichsmimstern, schildert nochmals alle listen sei, könne eine iw Um des Kampfes, sämtliche Etappen der Ruyrücsetzung und Mt schließlich der Bevölkerung des Einbruchsgebietes den "" Men Dank aus.

v^ ES ist ungeheuer schwer, sich mit der neuen Lage abzufin-

SltNNNll, eil, denn wir wissen, daß vor uns ein neuer Leidensweg liegt,

.. " ^ «i -vir nur bis ans Ende znrücklegen können, wenn wir Ner-

rttag, 28. Tept. ISA «lraft und Disziplin genug besitzen. Es ist eine furchtbare er 4S?111»P» Ml« Malsstunde, wohl geeignet, Zweifel an der ganzen Zukunft kr ^f»»0 sv M zu erwecken, aber von solcher Beschaffenheit, daß » » 24sh, W Zweisel fast einen Verrat am Vaterlands bedeuten. Was

cki werden die Männer am Rhein und an der Ruhr nun tun? Hre Vertreter im Reichstag haben den Schritt der Regierung K lmr zur Kenntnis genommen, sondern sogar gebilligt. An- erieits hören wir, daß die Arbeiter und Eisenbahner sich noch hi damit Minden können, dem Pariser Diktat zu gehorchen d ihren sperrigen Widerstand aufzugeben. Es wird ihnen r nichts anderes übrig bleiben, wenn sie erreichen wollen, i die Gefangenen freigegeben werden und die Verstoßenen »Mehren dürfen, wenn sie ferner verhindern wollen, daß zu ll dem Elend eine Zertrümmerung des Reiches kommt. Jn- «lich lehnen wir ja alle, die sich nicht des letzten Mannesstolzes «geben haben, die demütigende Lösung des Konflikts ab, aber aessreunde sind ;u dem i ^ AmMn Gesten ist nichts getan, heroische Taten sind- ^ " M. Nur dürfen diese nicht darin bestehen, daß man mit der

den 27 . Sept. 1923

m Festsaale -es lräferrhausen

lden

rreinEintracht" Wach.

den Biertisch oder auf den Rednerpult in Versamm- , schlägt und die ganze Berliner Wirtschaft in Grunds- daden hinein verdammt und verflucht. Eine heroische Tat ist es, W nicht nörgelnd und polternd hinter dem Reichswagen heiMsen, sondern kräftig mit zuznpacken und selbstlos mit-

- Mirken, wenn es gilt, ihn aus dem Sumpf heraus wieder auf

U ! «sesteStraße zu heben. Wir haben von unserem Recht der

^ < «nii! an dieser Stelle wirklich ausgiebigen Gebrauch gemacht,

i Er letzt hat dasnachkarten", das Streiten darum, weshalb

- W Spiel verloren wurde, keinen Sinn mehr. Neue Karten v«n gegeben. Ein neues Spiel wird begonnen und darf ch wieder verloren werden.

Zwnkreich mag sich rühmen und aufblassn, der gallische "soll in Gottesnamen mit den Flügeln schlagen und tri- Mrend krähen wie ein schwäbischer Gockel auf seinem Mist- W, wenn er einen Wurm gefunden hat. Es ist hart, zu daß all das internationale Geschmus und Geschwätz der Wen Zeitungen, alle die Phrasen von dem völkermnspan- «M Prinzip der Menschlichkeit und wie die Sprüche, an die «nieglaubten, sonst heißen mögen, daß sie jetzt ihren Bcmk- E-«men müssen und wir andere mitten in der Konkurs- A M MN. Wenn wir überhaupt zu Verhandlungen ferner ^ Wllen, haben wir es mit dem siegestrunkenen Frank-

andte, Freunde und » ^»4 zunächst allein zu tun. Es beherrscht die Neparatwnsfrage üi;,z, , - auch das Schicksal der besetzten Gebiete, selbst wenn . internationa^s Vorum kommen, kraft seiner Macht,

f. Tkpl. 1"2o Zub, hat es gesagt, daß jedermann so viel Recht be-

Wine Macht reiche. Gibt es am Rhein und an der ! brechen Putsche aus, wird der Widerstand

' ^un hat uns Frankreich erst recht in der Hand, dann Mnen wir nicht einmal die Gefangenen heraus und errei-

sffeuarr.

LinaSung

s-Ieier

"-§4. nicht die Rückkehr der Ausgewiesenen. Von Eng-. ' lin zu erhoffen. Seit der Zusammenkunft von Bald- zumHirsch ^ Poincare in Paris ist ein völliger Umschwung der

der Bitte dies olS V dolltik emgetreten. Heute wird er damit begründet,

men zu wollen.

vchrrer,

-ich Ochner,

eger,

reger in Loffenau, in Dennach.

itze S1

L?? °er Einstellung des deutschen Widerstandes der haupt- K°nMt zwischen England und Frankreich beseitigt sei. Mt sich eben auf Kosten Deutschlands wieder geeinigt.

Sorge ist in Bayern erwachsen. Die letzte ,.^-dor Dinge trieb dort rasch dem Bürgerkrieg zu.

lmks schoß das revolutionäre Unkraut hoch, das die - mr Regierung zu überwuchern drohte. Man hat jetzt b'i,llkstern zum Generalstaatskommissar ernannten frühe- ischen Ministerpräsidenten von Kahr den starken Mann s,mr die Feuersgefahr beseitigen soll. Hoffentlich ge- Ls,l. - in Württemberg besteht kein unmittelbarer

«im VIcher Sorge. Unser Minister des Innern ist stark p»?das gesamte Staatsministerium ftihlt sich de'r . Grpn uns allen liegt es, in solchen Stunden die

^ is» -lleniatze zurückzustellen und wenigstens so lange l kn -WEetem bis die Gefahr überwunden ist. Die nach- dir Wochen entscheiden über unser Schicksal. Sind

«erde» A-ungsbewußt und im Bürgertum geschlossen, so --^^Meister des Schicksals sein, anders nicht.

MMinel, Dol-l.

Deutschland.

Sept. Zu den Nachrichten über die Wsichten der

Sonderbündler erhalten wir noch folgende Mitteilungen, die geeignet sind, die Enthüllungen der letzten Tage noch näher zu beleuchten: In der Nacht zum 25. September wurden in Düs­seldorf große rote Plakate angeschlagen, worin es heißt:Die Rerchsregierung hat bedingungslos kapituliert. Der Zusam­menbruch des Reichs ist es. Die einzige Rettung ist die rheini­sche Republik. Sie allein vermag Arbeit und Brot zu schaffen". Weiterhin wird in den Plakaten aufgefordert, am kommenden Sonntag zu der großen Heerschau der Sonderbündler in Mas­sen zu erscheinen. Zwei beim Ankleben der Plakate abgefaßte Burschen wurden von der Polizei verhaftet. Es stellte sich heraus, daß sie stark bewaffnet waren und zwar mit scharf ge­ladenen Pistolen und Gummiknüppeln, in die Bleikugeln ein­geflochten waren. Welch große Äorbereitungen die Sonder­bündler getroffen haben, zeigt die Tatsache, daß sie den Zoologi­schen Garten und zwei Theater für ihre Zwecke beschlagnahmen ließen. Auch in Koblenz haben die Sonderbündler für Sonn­tag eine Kundgebung geplant, um hier ihre Anhänger aus den südlichen Teilen der Provinz zu versammeln und das Düssel­dorfer Unternehmen von hier aus zu unterstützen.

DmsburU, 27. Sept. Gestern vormittag wurden von Be­auftragten der Besatzungsbehörde 272 Milliarden Mark, die Eigentum der Duisburger Straßenbahn waren, fortgenommen. 190 Eisenbahnbeamte, Angestellte und Arbeiter nebst Familien haben am Mittwoch nachmittag den Ausweisungsbefehl erhal­ten. Alle sind im Stadtteil Duisburg-Meiderich ansässig.

Aus dem badischen Einvruchsgebiet.

Karlsruhe, 28. Sept. Amtlich wird mitgeteilt: Gemäß dem Beschluß der Reichsregierung, den wegen des Einrückens fran­zösischer Truppen in friedliches deutsches Gebiet durchgeführten Widerstand aufgeben zu wollen, hat die badische Regierung sich für verpflichtet gehalten, an zuständiger Stelle sich zu erkundi­gen, welche Voraussetzungen für die Wiederaufnahme des Ei­senbahnverkehrs Appenweier-OffenburgKehl in Frage kom­men. Eine entscheidende Antwort konnte nicht gegeben werden. Es steht zu erwarten, daß die badische Regierung in wenigen Tagen in der Lage ist, der Reichsverkehrsverwaltung eine Aus­kunft über den Erfolg ihrer Schritte zu geben. Wie ein Mit­arbeiter derKarlsruher Zeitung" aus Kehl von zuständiger Stelle hört, haben die Franzosen eine ganze Reihe von Deut­schen, die in französischen Gefängnissen inhaftiert waren, sofort nach Bekanntwerden des Abbruchs des passiven Widerstandes entlassen und nach Kehl abgeschoben.

Hitler redet.

München, 28. Sept. Die Nacht ist ruhig verlaufen. Die Landespolizei und die Reichswehr haben ihrem Auftrag gemäß die Versammlungslokale, die die Nationalsozialisten für ihre vierzehn Massenversammlungen bestimmt hatten, besetzt und haben auch durch ihr entschiedenes aber doch besonnenes und zurückhaltendes Vorgehen erreicht, daß die Massen den Anord­nungen der Polizei und Reichswehr allenthalben Folge leisteten. Wenn auch da und dort einige auf den Generalstaatskommissar, auf die Regierung und auf andere bekannte Persönlichkeiten schimpften, so waren das doch nur Raketen, die aufzischten, um dann wieder in das Nichts zu versinken. Eine beträchtliche Menge zog gegen Mitternacht vor das Lokal, desVölkischen Beobachters", wo auch Hitler wohnt. Die Menge verlangte nach Hitler, der schließlich sich am Fenster zeigte und eine kürze Ansprache hielt, in der er erklärte, daß der Kampf gegen den Internationalismus und für die Befreiung des Vaterlandes von inneren und äußeren Feinden fortgesetzt werden würde. Im allgemeinen verfolgte die kurze Ansprache den Zweck beruhigen­der Einwirkung auf die Zuhörer, die ja in der Hauptsache aus Mitgliedern der nationalsozialistischen Sturmtrupps bestanden. Das Deutschlandlied wurde gesungen, ein Hoch auf Hitler aus­gebracht und dann zogen die Leute wieder fort. Später er­schienen neue Menschenmassen, denen der zweite Führer der Na­tionalsozialisten, Esser, ebenfalls vom Fenster aus zurief, die Straße für den Verkehr freizumachen, damit die Polizei nicht Gelegenheit habe, schießen zu müssen. Im übrigen ereignete sich absolut nichts in der Nacht, das irgendwie zu Besorgnissen oder zu Beunruhigungen Anlaß gegeben hätte.

Franzoseneinbruch ins unbesetzte Gebiet.

Mittwoch abend gegen 10 Uhr drangen 4 Offiziere und 20 Mann französische Soldaten ungefähr 4 Kilometer in bas un­besetzte Gebiet in den Stadtteil von Schwerte westlich der Bahn­linie ein, verlangten von den Personen den Straßenausweis und mißhandelten eine Anzahl von Leuten in den Wirtschaften durch Schläge mit Gummiknüppeln und Gewehrkolben. Plötz­lich fielen auch Schüsse. Der 15jährige Arbeiter Hübner wurde getötet, 4 andere Arbeiter verletzt. Die Franzosen flüchteten nach Abgabe der Schüsse.

Ueber die Plünderungen ans dem Lande in Sachsen

schreibt der Bez.-Verb. Leipzig des Sächsischen Landbundes: Am Hellen lichten Tage treiben mit Knüppeln bewaffnete Banden ihr Unwesen, verjagen die mit dem Ausgraben der Kartoffeln beschäftigten Landarbeiter vom Felde und stehlen sorglos und nach Herzenslust die Menge, die ihrem Gutdünken nach für not­wendig erscheint. Mehrfach hat sich dieser Vorgang wiederholt, Hunderte von Zentnern sind den in Frage kommenden Betrie­ben verloren gegangen. Die ungeheuren Karrosfeldiebstähle veranlaßten einen Besitzer, mit seinen Beamten nachts zu wachen. Sie wurden mit Gewehrschüssen von einer mehrere hundert Mann zählenden Bande vom eigenen Felde vertrieben, worauf die Diebe ungehindert plünderten. Hier wird der Verlust mit 230 Zentner angegeben. Ein anderer Betrieb meldet, daß seine Kartoffeläcker Tag und Nacht von tausendköpfigen Men­gen überflutet seien. Der Schaden wurde bereits vor einiger Zeit auf 400 Zentner geschätzt. Als letztes entnehmen wir dem Bericht eines größeren Gutes, daß die ungeheuren Dieb­stähle die Kartoffelerträge dermaßen verringert haben, daß die Belieferung der eigenen Arbeiterschaft mit den ihr zustehenden

Anzeigenpreis.-

Die einspaltige Petitzeile od. der. Raum i. Bez. Grundzahl 45 außerh. 50 einschl. Jnseratensteuer. Kollektiv» anzeigen 100 Pro,. Zuschlag. Offerte u. Auskunsterteilung 100000^! R-kl.-Zeile lLO^ Schlüsselzahl z. Zt. 50000. B-i größeren Aufträgen ent­sprechender Rabatt, der im Falle deS Mahnverfahrens hinfällig wird, ebenso wenn Zahlung nicht innerhalb S Tagen nach Rechnung», datum erfolgt.

Bei Tarifveränderungen treten sofort alle früher. Ver­einbarungen außer Kraft.

Kernsprecher Sir. 4. Kür telefonische Austräge wird keinerlei Gewähr über» nommen.

81. Jahrgang.

Deputatkartoffelmengen in Frage gestellt wird. So lauten die aus allen Teilen des Bezirkes eingehenden Berichte, die vielfach von-den Gemeindebehörden bestätigt sind. Was soll werden, wenn der Landwirtschaft nicht Ruhe gelassen wirb, die Kartoffelernte zu bergen?

Das Gegenstück.

Berlin, 26. Sept. Während der erste Teil des sozialdemo­kratischen Aufrufs zur Ruhe mahnt, wird im zweiten Teil lebhaft zum Kampf gegen Bayern gerufen. In München hätte die bayerische Regierung Herrn von Kahr, einen ausgesproche­nen Feind der Sozialdemokratie zum Generalstaatskommissar ernannt:Die Reichsregierung hat zur Wahrung des Rechtes und der Äerfassung ihre Maßnahmen getroffen- Sie hat über das Reich den Belagerungszustand verhängt. Die Reichsre­gierung wird gegen jeden, der Ruhe und Ordnung der Repu­blik zu stören versucht, ihre Machtmittel anwendm. Wir müs­sen wünschen, daß ihr dys voll gelingt! Das wünschen wir auch und das wird jeder Hrliche Deutsche wünschen. AVer in dieser Zuspitzung wird der sozialdemokrtische Aufruf kaum zur Ruhe beitragen. Er zerfetzt vor allem die Konzept, in dem die Reichsregierung sich bemüht hat, die Berliner und die Mün­chener Verfassung in Einklang zu bringen.

Ausland.

Paris, 27. Sept. Das Kriegsgericht von Amiens hat zu fünf Jahren Gefängnis, 500 Francs Geldstrafe und 40 Jahren Aufenthaltsverweigerung folgende Deutsche in Abwesenheit ver­urteilt: Polizist Reinhold Brothmann aus Plauen, Gärtner Reinhold Wagner aus Dresden, Hermann Busch aus Merseburg und einen gewissen Frese aus Bremen, die in Voyennes Be­wohner ausgeplündert und mißhandelt haben sollen. Zu der gleichen Strafe wurden verurteilt Leutnant Knopfs aus Tübin­gen und der ehemalige Soldat Kollock aus Reutlingen, die an­geblich in Ribemont-sur-Oise Silbergeräte und Möbel Lei einem Notar entwendet haben sollen.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 29. Sept. Der Zugsverkehr ab Montag, den 1. Oktober, vollzieht sich hier wie folgt:

Richtung PforzheimWildbad:

8.17, 12.41, 1.35 (Samstags), 1.55 (Samstags), 2.56, 5.37 (an), 5.52 (Werktags, ausgenommen Samstags), 6.53, 9 24.

Richtung WilbbadPforzheim.

6.22 (Werttags), 6.40, 8.39, 1.53, 5.12, 7.24, 8.10 (Sonn- und Feiertags).

Neuenbürg, 29. Sept. Der Teuerungszujchlag für Invali­den- und Altersrenten beträgt für Oktober 100 Millionen Mark, für Witwen- und Witwerrenten 60 Millionen, für Wai­senrenten 50 Millionen für jede Waise. Daneben ist die auf 1000 Mark aufzurundende Grundrente zahlbar.

Neuenbürg, 29. Sept. (Die neuen Telegramm- und Tele­phongebühren.) Im Telegrammverkehr sind die wichtigsten Ge­bühren vom 1. Oktober an (alles in Tausend Mark) für Fern­telegramme: Grundgebühr 6000 und außerdem für jedes Wort 3000; für Ortstelegramme: Grundgebühr 3000 und außerdem für jedes Wort 1500, für Zustellung bei ungenügender Anschrift 9000, für Vorausbezahlung der Eilbestellung (LP) 12000. Die Gebühr für ein Ortsgespräch von einer Teilnehnicrstellc oder einer öffentlichen Sprechstelle aus beträgt 4000. Minde­stens werden für einen Hauptanschluß monatlich angerechnel in Ortsnetzen mit nicht mehr als 50 Hauptanschlüssen 20 Ortsge­spräche, mit mehr als 50 bis einschließlich 1000 30 Ortsgespräche, mit mehr als 100010 000 40 Ortsgespräche, mit mehr als 10 000 50 Ortsgespräche. Für ein Ferngespräch von nicht mehr als 3 Minuten Dauer werden erhoben bei einer Entfernung bis zu 5 Kilometer einschl. 4000, von mehr als 5 bis 15 Kilo­meter einschließlich 8000, von mehr als 15 bis 25 Kilometer 12 000, von mehr als 25 bis 50 Kilometer einschließlich 21000, mehr als 50 bis 100 Kilometer einschließlich 36 000, darüber für jede angefangenen 100 Kilometer mehr 12 000. Für dringende Gespräche das Dreifache, für Blitzgespräche das Hundertfache der Gesprächsgebühr für ein gewöhnliches Ferngespräch. Vor­tagsanmeldung 4000, Auskunftsgebühr 4000, Streichungsgebühr für Gespräche 4000.

Neuenbürg, 28. Sept. Die am Donnerstag stattgefundcne, sehr zahlreich besuchte Versammlung der Hausbe­sitzer hat sich mit dem vom Mieterverein ausgehenden Vor­schlag bezüglich verbilligter Berechnung der Septembermiete eingehend befaßt. Der Vorsitzende legte die schwebende An­gelegenheit in kurzer sachlicher Weise der Versammlung dar und wies auch auf die bereits imEnztäler" in dieser Sache er­schienenen Artikel hin. Nach erfolgter reger Aussprache faßte die Versammlung einstimmig folgenden Beschluß:Die heute sehr stark besuchte Versammlung der Hausbesitzer hat sich mit dem anläßlich einer stattgefundenen Sitzung unter Vorsitz des Herrn Stadtschultheiß Knödel, an welcher Vermieter- und Mieterorganisation teilnahmen und die auf Wunsch des Mie­tervereins anberaumt wurde, vom Mieteroerein eingereichten Vorschlag bezügl. ermäßigter Berechnung der Septembermiere (1500 OOOfache der Friedensmiete) eingehend befaßt. Die Haus­besitzer anerkennen, daß die Septembermiete, wenn solche am Ende des Monats bezahlt wird, äußerlich eine erhebliche Steigerung gegenüber der Augustmiete bcdemet, betonen aber gleichzeitig, daß auch die Septembermiete, wie alle vorherge­henden lange nicht auch nur zur notdürftigen Unterhaltung und Instandsetzung eines Hauses ausrcicht. In Rücksicht auf den geradezu lächerlichen Betrag der Angustmiete, welchen man­cher Hausbesitzer seinem Mieter wegen deren Wertlosigkeit ge­schenkt hat, und im Hinblick auf die etwa nicht absehbaren Fol­gen, die evtl, durch das Abweichen von den vom Min. d. I. festgesetzten Sätzen und Bestimmungen für das ganze Land und