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150 Millionen Mari» Sallh Ehrhardt, ein L iochen bei einem bi» bisher gewissenhaft^ m Geliebten, eim,„U das Geld, von den, Schreibtisch lag.
sich vermutlich , fließen, nm den A..^ mrden mitzeftohlen. ss Ärchen gainm eine ebädern führt, e Sturz der Mark s« cungswelle, die alle st sten Tagen wird die K , Mark betragen. L -edruckt werden, soiiiil rilliouenschein. An? j, Scheine kann nach D en der Dringlichkeit!« werden, die sonst bei stet wurde. Alle !>« inseitig gedruckt WM lge der sich zuspitzeck' Rassenflucht der KvHi mß die Bahnverwaltq mg der heimwärts T»
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mit der Markentiverivi ich herabgesetzt, weck rsthäusern zweiten M- n billigeren Gasthnt,!»
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Vahrheik, und nun in dem Sessel zu- r Hand. Er schwieg begütigend auf den
'^verkaust^und ^ Erlös zum Ankauf holländischer Aktien
«i.«» „roste Flug ohne Pilote«. Aus Paris 'wird be- ^Nor*einchen Tagen ist das erstemal ein grosser Flug MU (OM ^ Flugzeus, das auf radiographischcm «hne PU°^ wurde, ausgesührt worden. Der Apparat flog ^mÄs"nach Tours und zurück und legte auf diese Weise 280 M Paris stt,is»enfall zurück.
maaemutigen Segler vom Bodensee, die mit ihrem . Boot „Sowitasgot" den atlantischen Ozean uber-
melden: Mir liegen hier im Hafen von Sout- p>ercn^° ^ ^ „Leviathan" (früher unsere „Vaterland") ^^bura-Amerika-Linie. Mit der zum Teil aus Deutschen ANvn Besatzung haben wir uns angebiedert, um von ihr ^Lkweih die uns noch fehlenden zwei Fässer für Trink- Mglnyerw > bekommen und um mit ihrer .vilfe unseren «^rrat auffüllen zu können. Denn die hier ansässigen WÄ n weder irgendein Interesse für uns, noch für die Leistung als solche. Unser Brennstofsbestand ist ler- ^°Ärch geschwächt worden, dass wir auf der Fahrr Von Do- ^ ÄÄervon unserem Motor viel Gebrauch machen müß- A Als wir am Mittwoch, den 5. d Mts., ans See gingen, E die Nordsee ganz ruhig, und auch wahrend der nächsten batten wir nur wemg Wind. Am vierten Tag fiel meter. der Wind war nach Süden umgeivrungen und Äwck stärker, als uns lieb war. In ganz kurzer Zeit stand As ansehnliche Welle. Da es bei dem nebligen Wetter und 5r Windstärke von 5-6 und mehr keinen Zweck hatte, das Raat dauernd gegenan zu Pressen und die Manmchast unnutz Llr^ wir in den Hafen von Dover ein. Dort R n wir einen Tag und nahmen dann Kurs auf southamp- E ^wir Cowes als nicht günstig für uns nicht anlaufen ^llten Allerdings ist die Unterstützung, die uns bisher hier »-teil aeworden ist — wie bereits oben erwähnt — auch nicht mok Oelber wir werden uns schon zu helfen wissen. Im Ge- aenlab m dem unfreundlichen Benehmen der Klubs steht tue Lreüe Sie hat große Reklame für uns gemacht, leider aber war diele Mt von einem entsprechenden Erfolg begleitet, denn kür die aMkündigte Besichtigung unseres Bootes haben sich Wher nur ein Paar Besucher eingefunden."_
sagen. Sie ist ohne icht hier war. Aber ex wissen Sie es?' is Amsterdam. Sie
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trief kam ein Tele- e gestochen."
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Handel und Verkehr.
Stuttgart, 9. Aug. Dem Donnerstagmarkt waren zugeführt: 68 Ochsen, 5l Bullen, 203 Jungbullen, 200 Jung- rinder, 171 Kühe, 403 Kälber, 292 Schweine, 27 Schafe. Verkauft wurde alles. Erlös aus je 1 Pfund Lebendgewicht in Tausenden von Mark: Ochsen 1. 125—130 (am 7. 8. S4-96), 2. 112-122 (80-90), Bullen 1. 116—122 (88 bis 92). 2. 108—112 (84—86), Jungrinder 1. 125—132 (96-98), 2. 115-120 (91—94), 3. 100—110 (84-90), Kühe I. 112-120 (76—84), 2. 100-110 (72—75), 3. 80-95 (60-65), Kälber 1. 124—128 (100-105), 2. 116-122 (95-98), 3. 104—112 (93—94), Schweine I. 160-164 (116-120), 2. 152—156 <412—115), 3. 146 150 (100—110), Verlauf des Marktes: sehr lebhaft.
Stuttgart, 9. Aug. In der Markthalle irrten die zahlreichen Käufer von einem Kartoffelstand zum andern — keine Kartoffeln ; der Vorrat auf einem Stand war verstellt, angeblich m ein Kinderheim. Die Kauflustigen waren sehr entrüstet. Am Morgen wurden lt. Württ. Ztg. ganze Wagen voll Kartoffeln in die Halle geführt, auf den Markt kamen sie «icht. Ob es wahr ist, daß sie in große Fabriken geführt wurden, ließ sich nicht nachprüfen. — Die Fellpreise sind über Nacht wieder gewaltig gestiegen. Schmalz, das gestern schon einen Preis von 720000 Mark hatte, kostete heute morgen an der Mehrzahl der Stände 800000 Mk., Rinderfett gestern 440000, heute 600 000, Margarine gestern 440 bis 450000. heute vereinzelt bis zu 650000, Speisefett 430000, Schmelzmargarine 430—470000, Palmin und Kokosfett 450000 Mk. je das Pfund. Beim Käse kosteten 100 Gramm Schweizer 50000, Rahmkäse 28000, Backsteinkäse 25-26000 Mark, Eier haben von 15000 auf 20000 Mark das Stück oufgeschlagen.
Weildersta-t, 9. Aug. Der heutige Zutrieb war in- W der gleichzeitigen Märkte in der Umgebung nur mäßig. Bezahlt wurde für 1. Sorte Milchschweine 7—7,5 Millionen, 2. Sorte 8—6,5 Millionen das Paar. In kurzer Zeit «ar der Markt geräumt.
München. 9. Aug. Urteil gefällt.
Neueste Nachrichten,
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Das Wuchergericht hat ein exem-
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hatte Vieh zurückgehalten, um damit Preistreiberei »o Schleichhandel zu treiben. Er wurde zu 4 Monaten 25 Millionen Mark Geldstrafe und Einziehung m -UM im Werte von IV- Milliarden Mark, sowie lehmig der Handelserlaubnis verurteilt. — Ab nächsten „ slag tritt in München eine Straßenbahnfahrpreiserhöhung ^"b Swar 10000, 15 000 und 20000 Mark. Während s>b A^.llmd ein Einheitstarif von 25 OOO Mark erhoben, ' Z.^cke ein Tarif von 10000 Mark, innts ? - Mai«, 9. Aug. Wie durch die Presse
.. anntgegeben, ist seit dem 9. 8. nachts auf acht . 9 die verschärfte Verkehrssperre für das gesamte besetzte verhängt worden. Nach den uns zugegangenen Mit- dort ausgeschlossen. Die Rei- daher dringend gewarnt, den Versuch zur N ^ ^ besetzte Gebiet zu unternehmen. Die Bahn- Randgebieten leiden schon jetzt an einer außer- Ueberfüllung.
- * a. M., 9. August. Die Stadt hat kleinere »lriÄiln^'^ besetzten Taunus, die ihr durch die Einge- Vororts vor einigen Jahren zufielen, an rundRheinland für 660000 Goldmark, gleich »erftMi^ "Rllliarden Papiermark, verkauft. Der Käufer ist valk» . ben, die Wälder forstwirtschaftlich zu ver- AoM?- M « K"hlschläge vorzunehmen. Ferner müssen cher». ^ Aufforstungen den Weiterbestand der Wälder
Aug. Tie französische Besatzungsbehörde ^ angeblichen Sabotageversuchs in der Nacht
4./5. August att der Eisenbahnstrecke zwischen den Bahnhöfen Mülheim-Heiffen und Essen-West neue Strafmaßnahmen verhängt. Zwischen den in Frage kommenden Bezirken soll sowohl der Straßenbahnverkehr vom 9. bis zum 13. August, als der Nachtverkehr von 8 Uhr abends bis 5 Uhr früh auf die Dauer von acht Tagen verboten sein. Der Polizeipräsident soll sine Untersuchung über diese Sabotageakte einleiten und deren Ergebnis vor dem 30. August mitteilen. Wenn diese Untersuchung ergebnislos verläuft, werden späterhin andere Strafmaßnahmen ergriffen werden.
Berits 10. August. Eine Verordnung des Reichspräsidenten von» gestrigen Tage verbietet den Markverkauf ins Ausland. Es dürfen von jetzt ab nur noch Beträge bis zum Gegenwert' von 10 englischen Pfunden ins Ausland gebracht werden. Der deutsche Kaufmann soll dadurch gezwungen werden, rtwa benötigte Devisen im deutschen Geschäft zu erwerben und er wird gehindert, durch die rücksichtslose Ausnutzung ausländischer Märkte für sich Vorteile zum Schaden der Gesamtheit zu erreichen.
Berk«, 9. August. Die Belegschaften der Berliner städtischen Elektrizitätswerke sind heute vormittag in die passive Resistenz getreten, weil die von ihnen geforderte sofortige Auszahlung des erst morgen fälligen Lohnes nicht bewilligt werden konnte. Große Teile von Berlin, insbesondere die Bezirke Rommelsburg. Oberspree und Moabit sind bereits stromlos, da der aus Colpa gelieferte Fernstrom nicht für die normale Versorgung Berlins ausreicht. Eine Anzahl Betriebe mußte wegen Strommangels schließen. Von den Abendblättern konnte die „Deutsche Zeitung" nicht erscheinen.
Berk«, S. Aug. Die Verhängung der neuen Verkehrssperre rief wegen ihrer späten Bekanntgabe im Ruhrgebiet großen Wirrwarr hervor. Tausende von Menschen, die nach dem besetzten oder ins unbesetzte Gebiet gelangen wollten, stauten sich an den Kontrollstellen und mußten schließlich wieder umkehren. Die Lebensmittelkalamität wird durch die neue Verkehrssperre weiter verschärft und droht zu einer Katastrophe zu werden.
Berlin, 9. August. Im Reichsrat wurde u. a. der Erhöhung des Höchstbetrags der Darlehenskassenscheine von vier Billionen auf 15 Billionen zugestimmt. Der Entwurf des Gesetzes über die Sicherung und steuerliche Behandlung der wertbeständigen Anleihe des Deutschen Reichs wurde mit einigen Aenderungen des Ausschusses in erster und zweiter Lesung angenommen. Zugestimmt wurde ferner in erster und zweiter Lesung dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung eines zweiten Nachtrags zum Reichshaushaltsplan für das Rechnungsjahr 1923.
Berk«, 10. Aug. Nach einer Meldung der „Vossischen Zeitung" droht die badische Aerzteschaft mit dem Generalbehandlungsstreik, wenn ihren Forderungen nicht stattgegeben werden sollte. Der Streik soll sich nicht nur auf Kassenmitglieder, sondern auf die gesamte Bevölkerung erstrecken. Die Aerzteschaft hat an den Reichstag ein dahingehendes Telegramm gesandt.
Berk«, 10. August. Sämtliche Fraktionen außer den Kommunisten haben im Reichstag den Antrag gestellt, künftig Münzen im Einzelnennwert von einer Million Mark ausprägen zu lassen. Begründet wird der Antrag mit der Geldentwertung, die dahin geführt habe, daß bereits die letzten größeren Aluminiummünzen von 200 bis 500 Mark als Zahlungsmittel nicht mehr in Frage kommen.
Berk«, 9. Aug. Die gestrige Urabstimmung unter den Berliner Buchdruckern hat eine übergroße Mehrheit für den Streik ergeben. Da Verhandlungen mit den Unternehmern im Verlauf des gestrigen Tags nicht zur Annahme der Forderungen der Buchdrucker führten, hat die Streikleitung den Beginn der Arbeitsniederlegung für heute morgen 7 Uhr beschlossen. Nur die Arbeiter- und Gewerkschaftspresse soll weiter erscheinen. Die Haltung der Belegschaft der Reichsdruckerei ist, soweit die Banknotenherstellung in Frage kommt, dem „Berliner Lokalanzeiger" zufolge, noch nicht geklärt und soll erst heute entschieden werden.
Berk«, 9. Aug. Der Sparausschuß des Reichstags beschloß, im Bereich der Reichsversorgungsämter bis 1. Januar 1924 die Zahl der Angestellten bis auf 6000 gegenüber 13000 am 1. Januar 1923 abzubauen. — DemReichstag ist heute ein Antrag aller Parteien überreicht worden, durch den die Reichsregierung ersucht wird, den Etat der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft von 4,4 auf 900 Milliarden zu erhöhen, um diese für die deutsche Kultur unentbehrliche Einrichtung zu erhalten. Ein zweiter Antrag ersucht die Regierung um sofortige Prüfung der Notlage, der die Selbsthilfeeinrichtungen der deutschen Studentenschaft zu erliegen drohen. — Als erste Folge der zugunsten der Beförderung von lebenswichtigen Gütern angekündigten Einschränkungen im Personenverkehr werden die kD.-Züge Berlin—München und Berlin—Altona ausfallen. — Vom 15. 8. bis einschließlich 17. 8. beträgt das Goldzollaufgeld 42579900 Proz. — Der Dollar wurde am Donnerstag in Frankfurt und Berlin mit 4847850 Geld, 4872150 Brief notiert.
Emde«, 9. August. Am 2. Aug. waren die Landarbeiter des Landkreises Emden wegen Lohnstreitigkeiten in den Ausstand getreten. Diesem Streik haben sich heute auch die Arbeiter der größeren Betriebe von Emden angeschlossen.
Hamburg, 9. Aug. Zu der Schließung der Werft von Blohm und Boß berichtet das „Hamburger Echo", daß sämtliche 8000 Arbeiter entlassen wurden. In einer heute vormittag abgehaltenen Arbeiterversammlung, die sehr erregt verlief, wurde u. a. Lohnzahlung in Gold und mindestens zweimalige Auszahlung wöchentlich verlangt. Wie das Blatt weiter erfährt, stellten heute vormittag die Arbeiter der Vulkanwerst wegen Lohndifferenzen die Arbeit ein.
Paris, 9. Aug. Nach einer Meldung des „Matin" aus Brüssel, wird binnen kurzem die Finanzkommission des Senats zusammentreten, um sich mit den nötigen Maßnahmen zur Einschränkung der fortschreitenden Entwertung des belgischen Franken zu beschäftigen.
Paris, 9. Aug. Nach einer Havas-Meldung hat der Kasiationshof das Kaffationsersuchen im Krupp-Prozeß abgelehnt, und zwar mit derselben Begründung wie seinerzeit beim Thyssen-Prozeß. Auch das Kassationsersuchen des Betriebsratsmitglieds Müller wurde zurückgewiesen. — Der Kassationsgerichtshof hatte lediglich über die in der Berufung bestrittene Zuständigkeit der Militärgerichtsbarkeit zu entscheiden, da alle anderen Revisionsgründe bereits von der zweiten Instanz in Düsseldorf zurückgewiesen worden sind.
Brüssel, 9. Aug. Leutnant Met den Anxt, der den deutschen Geschäftsträger in Brüssel tätlich angegriffen hatte und zu drei Monaten Gefängnis mit Strafaufschub verurteilt worden war, hat Berufung eingelegt, die am 4. September zur Verhandlung kommt.
Belgrad, 9. August. Italienische Fascisten sind in das jugoslawische Gebiet eingedrungen und haben das Schutzhaus auf dem Triglav in den italienischen Farben angestrichen. Die jugoslavische Regierung hat in Rom einen diplomatischen Schritt unternommen und gleichzeitig Maßnahmen zur Verhinderung einer von der nationalistisch-slowenischen Organisation angekündigten Aktton getroffen.
Athen, 9. August. Das Kriegsgericht hat gegen de« Leutnant Vaseo einen Haftbefehl erlaffen. Vasco wird u. a. beschuldigt, mehr als zwanzig Ehen geschlossen zu haben. Die meisten seiner Frauen werden dem Prozeß beiwohnen.
Saloaik, 9. Aug. Griechenland soll am Vorabend des Bürgerkriegs stehen. In Athen sowohl als auch in Saloniki veranstaltete die Arbeiterschaft mächtige Kundgebungen zugunsten der griechischen Republik. Ein Teil der Truppen hat sich ihnen angeschlossen.
Washington, 9. August. Vom Weißen Hause wurde gestern nachmittag offiziell erklärt, daß bereits 8 Mitglieder des Kabinetts Harding in aller Form ersucht worden seien, unter Präsident Coolidge ihr Amt beizubehalten, und daß die beiden übrigen Mitglieder, StaalZstsrerär Mellon MV Arbeitsmin'.str? Devis, aufgefordert würden, und zwar durch Kabel, ebenfalls ihre Aemter beizubehalten. Auch Botschafter Harwey werde seinen Posten in London beibehalten. Hinsichtlich des amerikanischen Botschafters in Paris, Herrick, werde keine Entscheidung getroffen werden, bis er in Washington eingetroffen sei. Herrick ist bereits vergangenen Sonntag nach den Vereinigten Staaten abgereist.
Zustimmung der Parteien zur Regierungserklärung.
Berlin, 9. Aug. Im Reichstag begann heute die große Aussprache über die gestrigen Regierungserklärungen. Schon vor Beginn Herrschte im Hause reges Leben. Berliner Be- tiebsratsmitglivder bewegten sich in den Gängen um» rcoeten erregt auf die sozialdemokratischen Abgeordneten ein, nm den Rücktritt des- Kabinetts Cuno zu verlangen und gegebenenfalls mit Streik und passiver Resistenz zu drohen. Als erster Redner sprach Abgeordneter Müller-Franken (Soz.). Er behandelte zunächst -die gänzlich unhaltbar gewordenen wirtschaftlichen Verhältnisse, sprach von Papierscheinen als Len Haven- steiner Rubeln, übte an der Reichsbankpolitik Kritik geißelte das Versagen der Landwirtschaft und bedauerte die' Zustände in Bayern, während er die Haltung der sächsischen Regierung billigte. Ein zahlenmäßiges Angebot und Stabilisierung der Währung seien -das Gebot der Stunde. Er forderte dann weiter Hypotheken auf die Landwirtschaft, Zulassung zum Völkerbund, rasche Erledigung der Steuervorlagen und deren Ergänzung im Sinne der von seiner Partei betriebenen Steuerpolitik. Vertrauen Habe die Sozialdemokratie zu jeder Negierung, die das sozialdemokratische lFinanzprogramm durchführe. Der Abgeordnete Marx gab namens des Zentrums eine Erklärung ab, worin er die einheitliche Zusammenfassung aller verfügbaren Kräfte der Nation wünschte, ferner die unverzügliche Ausbringung eines ausreichenden Goldschatzes, Beschränkung der nicht lebensnotwendigen Einfuhr, Schaffung Wertbeständiger Anleihemöglichkeiten, Ordnung im Reichsihaushalt und Sparmaßnahmen, Eingriffe in die Vermögenssubstanz. 'Das Zentrum -gebe den Gedanken der Verständigung nicht auf und -Habe Len ehrlichen Willen zum Frieden, den ganz Europa brauche. Außerordentlich wirkungsvoll und vielfach von stürmischem Beifall und Händeklatschen Logiertet war die Rede -des Abgeordneten Sttesemann (Deutsche Volkspartei), der den Widerstand an -der Ruhr als den stummen Aufschrei eines unerhört geknechteten Volkes bezeichnete und den englischen Staatsmännern vor Augen hielt, daß, wenn Deutschland sterbe, auch Europa mitsterbe. Frankreich möge sich Lurch die Ruhe des Volkes an der Ruhr über das Deutschtum dieses Volkes nicht täuschen lassen. Wenn jetzt viele tausende im besetzten Gebiet Haus und Hof verlassen, um die Treue -für Deutschland zu bekunden, dann brauche man -an der Zukunft dieses Landes nicht verzweifeln. Der Haß gegen Frankreich sei das Produkt der französischen Politik. Heben und Sterben des oeutschen Volkes hängen davon ab, daß Rhein, Ruhr und Saar bei Deutschland bleiben. Wir sind heruntergekommen in deutscher Mark, doch nicht so an deutscher Seele, daß wir uns jemals den Rmrb des Rheinlandes gefallen lassen würden. Unsere Lage sei auch wirtschaftlich nicht so hoffnungslos. Die neuen Steuern müßten jetzt möglichst rasch durchgeführt werden. — Der Äcutjch- nationale Abgeordnete Hergt betonte, daß es jetzt auf Taten ankomme. Frankreich habe -den Versailler Vertrag zerrissen, wir hätten dies -benützen sollen, um uns militärisch zu stärken. Ein Angebot an Frankreich in diesem Augenblick ginge gegen unsere Ehre. Die Art des Widerstandes muß sich nach dem Angriff richten. Wir bringen jedes Opfer und stimmen deshalb der Steuergesetzgebung zu. Mit -dem Luxus MUß aufgeräumt werden. Die Berechtigung der Klagen gegen Bayern ist nicht bewiesen, aber in Sachsen wird die Reichseinheit durchbrochen. Wir haben mit den landwirtschaftlichen Organisationen Vereinbarungen getroffen, um eine rechtzeitige Nahrungsmittelversorgung -des deutschen Volkes zu sichern. Die Parole muß sein: Selbst ist -der Mann, selbst ist das deutsche Volk. Dann sprach noch Außenminister Dr. von Rosenberg. Da vielleicht ein Wendepunkt in -der europäischen -Geschichte bevorstehe, sei Zurückhaltung peinliche Pflicht. Frankreich wolle das wirtschaftliche, Politische und soziale Chaos in Deutschland, um mehr Geld herausznholen. Zum Eintritt in den Völkerbund sind wir bereit, aber die Hindernisse aus dem Weg zu räumen, liegt nicht in unserer Hand. Der Glaube an die deutsche Kriegsschuld verliere immer mehr an Boden. Wiederherstellung vertrogs- mäßiyer Zustände, Rückkehr der Vertriebenen, Lösung des Re- parattonsproblems unter Sicherung unserer Exist'nz, -das ist die Basis der Verständigung, zu der wir bereit sind. Die Beratung wird morgen inittag 12 Uhr fortgesetzt.
Beratung der neuen Steuergesetze.
Berlin, 9. Aug. Der Steucrausschuß des Reichstags beriet heute die neuen Steuergesetze. Reichssinanzminisber Hermes begründete die Entwürfe damit, daß die Not an Rhein und