die Zeit vom 17 .

für die Reichs^,.

rhmlgt ist.

erfasiungsausschuß ^ r wichtigen Artikel d» notwendigen Stimme tlmmen der Bayerisch,, lehnt. Dre Redner ^ m, daß in der Herab,

für d°s VolksbLL e sich der demokraM twÜrfe. Der Minist >.n, dre der demokrM- könne keine Rede s,j, uptung, als ob mit bn werde.

ischen Landtag Hst bj, inen Antrag eingebrch ersucht wird, mit r treten, um eine ^ bayrischen Bahnen n rngen soll außenpch iechnung getragen M rischen Bahnen gench

Wie derFrankfurt,,

, ist Oberregierungkni s Regierungspräsiden«!«

dienstältester Beamte, ührte, gestern von der stet worden.

:n haben gestern nacht gs aus der Reichsban!, halten, die vorhandenen urds der Tresor unter tels Sauerstoffapparat! v, dessen Summe sich te, wurde mittels Last-

rgen kurz nach 7.20 H rn Regie zwischen den olge falscher Weichen­zug. Drei Wagen deS ffonenzuges wurden er- weit bekannt, nicht zn

wurde die Reichsbanl liarden beschlagnahmen de in der Reichsban! chlossen, die Bank ist wurden vorläufig zu«

sberg und Freudenberg rn D-Zug ein franzb- gotschaft in Berlin, der : Schutzpolizei, die eine wurden bei ihm Do- sischen Kommandanten

: nachmittags versuchten i Aplerbeck ins unbe- usammenstoß mit einer er 25 jährige Wermcki a und schwer verletzt, est ist über die Grenze er Belagerungszustand

Dortmund verhaftet! ve vom französischen is verurteilt. Am 22. Eickhoff in Dortmund

usschuß des Reichstags M einen Teil der So- eschlossenen Erhöhung Zugleich wurde auch und Badens an der hin ging der Ausschuß

des Einkommensteuer- ad die Beschlüsse d-S ms dreifache, sondern Mellte. Falls d,P en wird, würden du sichtigen und die zu e 24000 Mark, f»r ;en gehörende minder' Ibgeltung der Abzüge

in dein

.gricyen

übergeführt worden belgischen Behörden besetzte Gebiet zurück-

hungen über die Aus- >ihe sind gestern zu« f nur noch der Es uflegung der Anleihe rinnen. Als Laufzeit ihe wird in Stucken Zinssatz sind 5 PrG isung erfolgt rn Man Wechselkurses. D« zwischen 20 und 2S

minister des Inner«

am 19 - Juli ein Rundschreiben an alle Landesregierungen -Eben worin auf die Möglichkeit von Zusammenstößen ^besondere «ni 29. Juli hingewiesen und ersucht wird, 'alle Maßnahmen zur Verhinderung von Störungen der «ube und Ordnung zu treffen. Ganz besonders wird auf sMeiiaue Durchführung der reichs- und landesgesetzlichen Bestimmungen über das Waffentragen und das Mitführen von Waffen in Versammlungen und Aufzügen hingewiesen. Mit Rücksicht auf die Notwendigkeit der Ruhe und Ge­messenheit im Innern gerade im gegenwärtigen Zeitpunkt ersucht der Reichsminister, won vornherein mit wirksamen Mitteln einzugreifen und nötigenfalls, die Versammlungen unter freiem Himmel für den 29. Juli überhaupt zu ver-

Berlin, 25. Juli. Der sozialdemokratische Parteivor- lland teilt demVorwärts" mit, daß die Vereinigte sozial demokratische Partei mit dem von den Kommunisten auf den 29 Juli angesetzten Antifaszistentag nichts zu tun hat. Die itrtliiben Organisationen haben die Teilnahme an den Ver­unstaltungen abzulehnen.

Berlin, 25. Juli. Die sozialdemokratischen Mitglieder der Berliner Stadtverordnetenversammlung haben folgende dringende Anfrage an den Magistrat gerichtet: Wir fragen den Magistrat, ob er bereit ist, mit äußerster Beschleunigung mit der Reichsregierung in Verbindung zu treten, um diese M veranlassen, gegenüber der von Stunde zu Stunde sich verschärfenden Notlage der Berliner Bevölkerung die not­wendigen Abwehrmaßnahmen zu ergreifen, um die drohende Gefahr einer Katastrophe abzuwenden.

Berlin, 24. Juli. Ein Rieseneinbruch, wie er in den Annalen der Berliner Kriminalpolizei bisher noch nicht ver­zeichnet wurde, wurde gestern nacht in den Geschäftsräumen der früheren Hofjuweliere Rosenthal u. Sohn, Friedrichstraße 69, ausgeführt. Den Einbrechern, die die Tat von langer Hand vorbereitet haben müssen, fielen Schmucksachen im Werte von etwa 30 Milliarden in die Hände. Auf die Ergreifung der Mer haben die Geschäftsinhaber 100 Millionen Mark und für die Wiederh'erbeischaffung der gestohlenen Kostbarkeiten °/o des Wertes ausgesetzt.

Berlin, 24. Juli. Innerhalb der preußischen Regie­rung wird darüber verhandelt, ob der von der Kommunisti­schen Partei angekündigte Antifaszistentag am 29. Juli ver­boten werden soll. In Essen ist das Zollamt von den Franzosen besetzt worden. Die Akten werden in Lastautos verladen. In der Reichsgemeinschaft für den deutschen Bergbau haben in einer kleinen Kommission Besprechungen über die Schaffung wertbeständiger Löhne begonnen. Die Arbeitnehmer wünschen als Basis den Lebenshaltungsindex zuzüglich eines Entwertungsfaktors von 20 Proz. Die Be­ratung dürste längere Zeit dauern. Die Reichsregierung wird voraussichtlich heute mit den zuständigen Behörden in Beratungen über Maßnahmen zur Erleichterung der Lebens­haltung eintreten. Der Dollar wurde am Diestag in Frankfurt und Berlin mit 412965 G., 415035 Br. notiert.

Paris, 24. Juli. DerNew Jork Herald" berichtet aus Washington, nach einer Information aus offiziellen Kreisen seien die Ver. Staaten bereit, die Zahlung der französischen Kriegsschuld auf 15 Jahre zu verschieben, falls es zu einer französisch-englischen Verständigung über die Re­parationen komme, die eine Verschiebung der deutschen Zahlungen ebenfalls auf 15 Jahre zur Folge hätte. Aller­dings würde jede Vereinbarung mit Frankreich derjenigen ähnlich bleiben, die die Ver. Staaten hinsichtlich der Rück­erstattung ihrer Besatzungskosten getroffen hätten. Diese Kosten würden bekanntlich in Annuitäten zurückbezahlt. Nach demNew Aork Herald" wird jedoch angenommen, daß nn Falle der französischen Kriegsschuld die Zinsenzahlung über den genannten Zeitraum hinaus aufgehoben werden könnte.

Paris, 24. Juli. Havas teilt mit, der Meinungsaus­tausch auf diplomatischem Wege zwischen Paris und Brüssel betreffs der auf die englischen Dokumente zu erteilenden Ant­wort werde fortgesetzt. Man kann versichert sein, daß die ! englische Regierung vor dem 3. August, dem Tage der Be- ^lbigung der englischen Parlamentssession, im Besitze der ffanzösischen Antwort sein werde, wie man es in offiziösen KrerM in London gewünscht habe.

. Paris, 24. Juli. Senator Charles Dubais ist gestern Jahren gestorben. Er war wiederholt Munster- und Kammerpräsident.

Paris, 24. Juli. Der der Demokratischen Partei an- gchorige Senator Stanley ist von einer Reise durch Deutsch­land, Belgien und England, die ihn auch mit den Staats- s Innern der genannten Länder zusammenführte, nach Paris

Mehrt. Er faßte einem Berichterstatter desNew Aork Mato gegenüber seine Eindrücke i'.n deutschen Jndustnebe- A n "ea Satz zusammen: Alles, was ich über die Lage F rvMebiet sagen kann, ist, daß die Verhältnisse in jeder Mf'cht beklagenswert sind.

1 , 24. Juli.Journal" meldet, daß die Revisions-

im Krupp-Prozeß vor dem Pariser Kassations- sz-i kaum vor dem 10. August stattfinden wird. Wahr- werde dieses neue Verfahren einen neuen Fehlschlag für die Verurteilten bedeuten. '

t a,,k 24. Juli. Die -nationalen Liberalen haben

T»»» - Regierung me Absicht verschoben, am

r., ^ Unterhaus eine Debatte über die Ruhrfrage

von» L Lloyd George erklärte in einer Festrede, die Rulirk k üionsregierung kabe Poineare 9 Monate an der

E^ung zu hindern vermocht. Diese Handlung ver- Vroo» öanze wirtschaftliche Leben ganz Europas. Das "ü Franst "E" Regierung sei eine engere Freundschaft

WürttenrHergisch er Landtag.

ist 24. Juli. Aus Anlaß der heutigen 20g. Sitzung

°es Präsidenten mit einem großen Blumenstrauß ' besnn?, ""b die gedruckte, sehr umfangreiche Tagesordnung - typographischer Ausstattung erschienen. Vizeprä-

-Muger gedenkt dieses Ereignisses mit einigen Worten.

Im Einlauf ist eine Mitteilung des Landesfinanzamts Stutt­gart, daß das ehrenamtliche Mitglied des Finanzgerichts, Kauf­mann Wilh. Birk in Schwenningen, von der Strafkammer Rott- weil zu 11 Monaten Gefängnis wegen Betrugs verurreilt wor­den sei und demgemäß seines Ehrenamts verlustig gegangen sei. Die Ersatzwahl wird, wie Vizepräsident Pflüger mitteilt, demnächst vorgenommen werden. Vor Eintritt in die Bera­tungen beantragt Abg. Keil (Soz.) die Große Anfrage der So­zialdemokraten betr. die Sperre des Stuttgarter Großobsnnark- tes durch den Württ. Bauern- und Weingärtnerbunv tm In­teresse der Beruhigung der Bevölkerung sofort auf die Tages­ordnung zu setzen und zu behandeln. Abg. Bazille (BB.) wi­derspricht diesem Antrag, da man die Tatsachen, die zur Ent­wicklung der Marktsperre geführt haben, noch nicht zur Genüge kenne. Außerdem sei er überzeugt, daß die Sozialdemokratie ihre Anfrage aus Agitationsbedürfnis gestellt habe. Abg. Andre (Ztr.) ist, wie auch Bickes (D. Vp.) für eine sosornge Beratung, wünscht aber eine kurze Unterbrechung der Sitzung, um den Fraktionen Gelegenheit zu einer Aussprache zu geben. Diesem Wunsche wird entsprochen in der Weise, daß zunächst die Antwort der Regierung entgegengenommen werden und dann eine kurze Vertagung eintreten soll. Nachdem Oster (Soz.) die Anfrage begründet und u. a. betont hatte, es seien zwar auf dem Stuttgarter Markt manchmal scharfe Ausdrücke gefallen, aber kein Landwirt und keine Bauersfrau mißhandelt worden, be­antwortet der stellvertr. Ernährungsminister, Staatsrat Rau, die Anfrage: Vom Polizeipräsidium wird versichert, daß Ge­walttätigkeiten gegen Verkäufer auf dem Stuttgarter Markt bis­her nicht vorgekommen seien (Hört! Hört!). Die versteckten Be­leidigungen gegen die Polizei wegen ihrer Untätigkeit seien da­her grundlos. Wegen Preistreiberei bei Kirschen seien aller­dings zwei Händler (Vater und Sohn) aus Weiler festgenom- men worden, nachdem sie ihre Namensangabe verweigert' und ihrer Festnahme tätlichen Widerstand entgegengesetzt Hanen. Der Aufruf des Württ. Bauern- und Weingärtnerbunds, ge­zeichnet Th. Körner jun., stelle ohne Zweifel ein Vergehen gegen die Preistreiberei-Verordnung dar, und ein Verfahren gegen Th. Körner jun. sei im Gang. Im übrigen möchte er noch be­merken, daß die Art und Weise, wie in Stuttgart die Preisnotie­rung vor sich gehe, ihm nicht zweckmäßig zu sein scheine «nd daß diese Preise, weil sie teilweise auf acht und 14 Tage zurück­gehen, mit der tatsächlichen Entwicklung nicht immer im Ein­klang stehen. Bei beiderseitigem gutem Willen muffe es gelin­gen, zu befriedigenden Markt- und Preisverhältnissen zu kom­men. Der Ernst der Zeit, wo ohnehin so viel Zündstoff ange­häuft ist, sollte alle ohne Ausnahme veranlassen, sich ihre? Ver­antwortung gegenüber dem Volksganzen bewußt zu bleiben. Hierauf wird die Sitzung auf 20 Minuten ausgesetzt. In der Besprechung der Großen Anfrage, die auf Antrag des Abg. Keil (S.) beschlossen wird, gibt zunächst Oster (Soz.) Vem Er­staunen Ausdruck, daß nach einer von Staatsrat Rau vorgetra- genen Auffassung des Justizministeriums der Ausruf des Württ. Bauern- und Weingärtnerbundes nicht genügenden Anlaß zu einer Strafverfolgung gebe. Ströbel (BB.): Der Tatbestand scheint uns nicht ausreichend geklärt. Wir haben Mitteilungen von Bauern, daß sie auf dem Stuttgarter Markt geschlagen und beschimpft worden seien. Wenn die Weingärtner der Ilmgegend von Stuttgart angemessene Preise für ihr Gemüse und Obst verlangen, so kann man ihnen das nicht verargen, denn sie sind darauf angewiesen und haben nichts anderes zu verkaufen, denn ihren Wein haben sie schon im letzten Herbst um einige ran'end Mark das Hektoliter abgegeben. Die Eier werden auf dem Land um 1000 bis 1200 Mark verkauft; in Stuttgart kosten sie das Fünffache und mehr. Die Sozialdemokratie verurteilt doch auch nicht den Streik, nicht einmal den in lebenswichtigen Be­trieben, warum sollen die Bauern nicht das Recht haben, öen Markt zu boykottieren, wenn sie Belästigungen oder einer un­angemessenen Behandlung seitens der Marktkommission auSge- setzt sind. Frau Abg. Ehni (DdP.) bringt die Empörung der Hausfrauen über den Körnerschen Artikel zum Ausdruck. Die Bauernfrau hat noch ein Herz für den Verbraucher. Der Boy­kott unseres Marktes wird von politisch agitatorischer Seite in Szene gesetzt, bloß zur Verhetzung. Wenn die Feinde an der Ruhr einen solchen Aufruf lesen, so haben sie ihre Freuds daran. Stadt und Land sind aufeinander angewiesen, also muffen wir uns entgegenkommen und in einer solchen Zeit einen anderen Geist zeigen. Abg. Andre (Ztr.): Der Abg. Ströbel hat kein Wort des Bedauerns über den Aufruf gefunden. Wir nehmen auch an, daß der Ausschuß des Württ. Bauern- und Wcingärt- nerbundes den Aufruf nicht in seiner Gesamtheit billigt. Schneck (Komm.) meint, es sei lediglich das Verdienst der kommunistischen Kontrollausschüffe, wenn es auf dem Stuttgarter Markt noch nicht zu Skandalszenen, wie anderwärts, gekommen sei. Des weiteren polemisiert der Redner in längeren Ausführungen ge­gen die Rechtsparteien. Hartmann (DV.) bezeichnet den Ausruf nicht nur als groben Unfug, sondern als eine Verhöhnung der Staatsgewalt und als Aufforderung zum Bürgerkrieg. Ver­größere Teil der Bauernschaft wird ein solch demagogisches Treiben nicht billigen. Bazille (BB.) glaubt nicht, daß es in ganz Deutschland ein Parlament gibt, in dem eine solche Sache, die zudem ungeheuer aufgebauscht werde, sofort auf die Tages­ordnung der nächsten Sitzung des Landtags gestellt worden wäre. Die Sozialdemokraten nehmen für sich das Recht des Boykotts und des Streiks in Anspruch, sie habe noch nie einen Streik der Landarbeiter mißbilligt; sie haben daher nicht Las Recht zu einer moralischen Entrüstung. Da wir die Form des Ausrufs, der in der Erregung erlassen worden ist, bereits miß­billigt haben, möchten wir wissen, was wir eigentlich noch mehr tun sollen. Der Glaube, daß man die Preissteigerung durch wucherpolizeiliche Maßnahmen dauernd beeinflussen könne, ist irrig. Hat man denn kein Verständnis dafür, daß ein solch ein­seitiges Vorgehen zu einer Erregung der ländlichen Bevölke­rung führen muß. Anfragesteller Heymann (Soz.) erhält das Schlußwort: Die Debatte habe, wenn man von den Rechtspar­teien absehe, Uebereinstimmung in der Verurteilung des Aufrufs gezeigt. Mit dem, was Staatsrat Rau erklärt hat, können wir uns nicht befriedigt erklären, glauben vielmehr, daß der Aufruf nach Inhalt und Form strafbar und der Tatbestand des 130 des St.G.B. gegeben ist. Wenn es sich nicht um Angehörige der Rechtsparteien handeln würde, sondern etwa um Arbeiter, so würde die Staatsanwaltschaft nicht zögern, einem solch gemein­gefährlichen Unfug ein Ende zu machen! Damit ist nach vrei- einhalbstundiger Beratung die Anfrage erledigt. Man fährt hierauf in der zweiten Lesung des zweiten Nachtrags für 1023 bei Kap. 39, Erwerbslosenfürsorge, fort. Der Finanzausschuß hat den Etatssah von 1480 Millionen Mark auf 6000 Millionen erhöht und darüber hinaus beantragt, eine einmalige Erwerbs­losenbeihilfe nach dem Vorgang Badens zur Verfügung zu stellen, wovon drei Fünftel vom Reich ersetzt werden sollen. Ziegler (S.) und Andre (Z.) befürworten diesen Antrag. Der letztere Redner wünscht aber eine Regelung durch das Reich, nicht durch die Länder. Es sprachen hierzu noch einige weitere Redner, darunter Staatsrat Ran, worauf dem Kap. 39 und dem genannten Ausschußantrag zugestimmt wird. Angenommen werden auch, gleichfalls gegen die Stimmen von., einige weitere Anträge des Finanzausschusses, daß die Unterstützungs­sätze der Erwerbslosen, Kriegsbeschädigten und Kriegshinterblie­benen, Sozial- und Kleinrentner gleichzeitig mit den Beamten­bezügen geregelt, daß der Anteil der Gemeinden für die Auf­wendungen für Erwerbslose, Sozial- und Kleinrentner auf höchstens 10 v. H. herabgesetzt und daß die Umerstützuiig der

Erwerbslosen usw. raschestens und vollständig zur Auszählung gebracht werden und daß leistungsschwache Gemeinden die er­forderlichen Mittel vorschußweise erhalten.

Die Ermordung Dr. Haas ein politischer Racheakt?

Berlin, 24. Juli. Es gewinnt den Anschein, daß die bestia­lische Ermordung des Staatsanwalts Dr. Haas in Frankfurt als ein Politischer Racheakt angesehen werden muß. Dr. Haas sei in einem Kommunistenprozeß, der vor zwei Jahren vor vem Frankfurter Landgericht stattsand, Vertreter der Anklagebehörde gewesen. DerVorwärts" glaubt, die Mitverantwortung der Mehrheitssozialdemokratie an dem blutigen Vorgang durch das Eingeständnis abwälzen zu können, daß die Masse dem Ordner nicht gefolgt sei. Die Warnung an ihre Parteigenossen, sie sollten überall genau prüfen, mit wem sie eine solche Kund- gebungsgemeinschast eingehen, kommt reichlich spät. Es wird in der Tat Zeit, daß sich die demVorwärts" nahestehenden Kreise endlich klar machen, wohin ihre enge Liaison mit. den Kommunisten notwendig führen muß.

Frankfurt a. Main, 24. Juli. Der Polizeipräsident hat in­folge der Ausschreitungen, die im Anschluß an die gestern von den Sozialdemokraten und Len Kommunisten veranstalteten Kundgebung stattfanden, Versammlungen unter freiem Him­mel bis auf weiteres verboten. (Nachdem das Kind in den Brun­nen gefallen ist, deckt man ihn zu. Schriftl.) Inzwischen sind verschiedene Personen verhaftet worden, die an der anläßlich der gestrigen Demonstration erfolgten Erschlagung des Staats­anwaltsrates Dr. Haas beteiligt gewesen sein sollen.

Aufsehenerregende Verhaftung im Fall Ehrhardt.

DieDeffauer Zeitung" teilt mit, daß in Gernrode seit Jahresfrist ein Freiherr von dem Busch-Lohe wohnte, welcher mit einer Engländerin verheiratet ist. Der Mann ist als Pflanzer aus Südafrika ausgewiesen worden. Die beiden Ehe­leute sind gestern nachmittag durch einen Kriminalbeamten ver­haftet worden. Es wurde bei ihnen ein vollständig ausgearbei­teter Plan über Ehrhardts Flucht gefunden. Auch hat der Mann ein Buch mit den Slawen aller Beteiligten gerührt. Diese Schriftstücke konnten beschlagnahmt werden. Ein anderes Schriftstück entzog die Frau dem Zugriff der Polizei dadurch, daß sie es verschluckte. Die Eheleute sind im Automobil nach Leipzig gebracht worden, um dort in Hast genommen zu wer­den. Der Mann setzte sich bei seiner Verhaftung zur Wehr.

Das Urteil im Meineidsprozetz der Prinzessin Hohenlohe.

Leipzig, 24. Juli. Das Urteil gegen die angeklagte Prinzes­sin von Hohenlohe-Oehringen lautet auf 6 Monate Gefängnis wegen Begünstigung des Hochverrats in Tateinheit mit Mein­eid. Die Prinzessin hat auch die auf sie entfallenden Kosten des Prozesses zu tragen.

Zur Begründung des Urteils über die Prinzessin von Ho­henlohe führte der Vorsitzende des Staatsgerichtshofs, Senats­präsident Dr. Schmidt, aus: Es ist für erwiesen erachtet, dag sich Ehrhardt des Hochverrats, sei es in Gestalt der Mittätericyast oder Beihilfe schuldig gemacht hat. Weiter ist erwiesen, daß die Straffälligkeit Ehrhardts nicht durch die allgemeine Amnestie erloschen ist, denn Ehrhardt war ein Führer des Unternehmens und als solcher unbedingt von der Amnestie ausgeschloffen. Daß die Angeklagte Prinzessin Hohenlohe sich ihm gegenüber in irgendwelchem Irrtum befunden hat, erscheint völlig ausge­schlossen. Sie wußte, daß Ehrhardt steckbrieflich verfolgt wurde und zwar von der höchsten Justizbehörde des Reiches, daß er. Wie sie selbst sagte, unstet und flüchtig war, und sie wußte auch, daß die Ursache einer derartigen Verfolgung nicht eine gering­fügige Uebertretung sein konnte. Sie hat ihn in der Absicht begünstigt, ihn der Bestrafung zu entziehen. Was die Frage ves Meineids betrifft, so muß ganz besonders hervorgehoben wer­den, daß die moralische Verantwortlichkeit für dieses ia)were Vergehen weniger die Prinzessin selbst trifft, als diesemgen, die in frivoler, leichtsinniger und unerhörter Weise sich mcyt ge­scheut haben, dieses Mädchen in ihr Verderben hineinzutreiben. In tatsächlicher Beziehung ist die Aussage der Prinzessin bei ihrer Vernehmung nicht allein objektiv unwahr, sondern sogar erlogen. Der Angeklagten stehen zwei strafmildernde Gründe zur Seite: Einmal, daß sie sich selbst einer Strafverfolgung ausgesetzt hatte, und sodann, daß sie, wenn auch lehr zögernd, sich entschlossen hat, die Unwahrheit zurückzunehmen. Infolge­dessen hat das Gericht beschlossen, die Zuchthausstrafe von einem Jahr vier Monate auf ein Viertel zu reduzieren und die Zucht­hausstrafe in eine Gefängnisstrafe von sechs Monaren umzu­wandeln. Die Angeklagte nahm das Urteil gefaßt entgegen

General Hoffman» gegen Ludendorffs Politik im Krieg.

General Hoffmann, der ehemalige deutsche Gencralstabschef an ider Ostfront, wendet sich erneut in englischen und amerikani­schen Blättern gegen die Politik Ludendorsss. 1S16, vor dem Kriege mit Rumänien, sei Ludendorff ungefähr derselben An­sicht wie Hoffmann gewesen. Später Hütten sich aber unter dem Eindruck der deutschen Erfolge diese Anschauungen Ludendorsss geändert. Noch einmal, unmittelbar nach der Offensive bei Amiens, sei Gelegenheit vorhanden gewesen, einen Berglcichs- frieden mit der Entente abzuschließen. Dieser Zeitpunkt iei aber versäumt worden. Ludendorff habe in aussichtslosen Of­fensiven bis zum Juli 1918 die letzten Kräfterescrven Deutsch­lands verbraucht. Wenn Lndendorff nach dem Mißlingen der Offensive bei Amiens rechtzeitig gemeldet hätte, daß cs jetzt darauf ankomme, Friedensverhandlungen einzuleiten, io yälte man möglicherweise in der Defensive mehrere Monate erfolgreich verharren können, während die Vorbereitungen zu Friedens­verhandlungen getroffen wurden.

Stresrmann als Verteidiger der großen Koalition in Preußen.

In derZeit" setzt sich Abgeordneter Dr. Stresemann mit denkritischen Bedenken" auseinander, die von anderer Seite gegen die Zusammenarbeit der Deutschen Volksparrei mit der Sozialdemokratie, wie sie seit Jahr und Tag in Preußen geübt wird, erhoben werden.Die preußische Koalition", führt Dr. Stresemann aus,ist doch nicht nur eine Bindung und eine Hemmung der Volkspartei an die Sozialdemokratie, sondern auch eine Bindung und eine Hemmung der Sozialdemokratie an die mit ihr gemeinsam arbeitende bürgerliche Koalition. Ich glaube, kein Geheimnis zu verraten, wenn ich sage, daß die preuß. volksvarteilichen Minister wiederholt vor ihrer Frak­tion sich starker Kritik ausgesetzt sahen, wenn es sich um uner­füllte Wünsche oder Hoffnungen bei der Koalitionspolitik han­delte. Ich weiß aber ebenso, daß Herr Severing mindestens ebenso oft vor seiner Fraktion Rechenschaft ablegen mußte für Unterlassungen, die angeblich mit Rücksicht aus die Deutsche Volkspartei erfolgten. Schiede die Volkspartei aus der Koalition aus, dann würde namentlich bei dem Ueberwiegen linksdemokra­tischer Einstellung im Zentrum und in der Preußischen demokra­tischen Fraktion dem Kampf des Herrn Severing weit weniger Hemmung angelegt sein, als dies gegenwärtig der Fall ist.

Günstige Benrteilung der englischen Vorschläge in Belgien.

Paris, 24. Juli. Der belgische Ministerrat beschäftigre sich gestern nachmittag mit den von der englischen Regierung über­mittelten Dokumenten in der Reparationsfrage. Der Brüsse­ler Berichterstatter desEcho de Paris" will trotz des strengen Gebeimr

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